Das Projekt "Gesteinsartspezifische Erscheinungsbilder, baustoffkundliche Merkmale und lokale/regionale Umwelteinflussfaktoren der Verwitterung von Grabmal-Naturwerksteinen regionaldifferenziert repraesentativer Auswahl und sicherer Expositionsdatierbarkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Institut für Allgemeine und Angewandte Geologie durchgeführt.
Das Projekt "Die Einwirkung von Luftverunreinigungen auf Metallobjekte von kulturhistorischer Bedeutung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Die atmosphaerische Korrosion von Metallen, insbes Bronze soll am Beispiel von Glocken, Grabplatten und Epitaphen aufgenommen, klassifiziert und kartographisch erfasst werden, um den Einfluss von Luftverunreinigungen auf die Bronzekorrosion zu ermitteln. Ausserdem werden durch Expositionsversuche an Luftguetemessstellen der ECE-Region Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen Luftschadstoffen und Kupfer- bzw. Bronzekorrosion ermittelt werden. Das Vorhaben leistet Beitraege zu folgenden Problemen: (1) Klaerung der Ursachen von Materialschaeden; (2) Regionalisierung von Materialschaeden, Schadensatlanten; (3) Erarbeitung von Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen Luftverunreinigungen und Materialschaeden. Darueber hinaus werden Grundlagen zur Sanierung kulturhistorisch bedeutender Objekte gelegt.
Das Projekt "Beseitigung von Umweltschaeden am Mausoleum Dessau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Dessau, Amt für Stadtplanung und Denkmalpflege durchgeführt.
Das Projekt "Modellvorhaben: Erhaltung von umweltgeschaedigten Naturstein-Grabmalen auf der Grundlage neuester naturwissenschaftlicher Erkenntnisse im national wertvollen juedischen Friedhof An der Strangriede in Hannover" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen durchgeführt. Die juedische Friedhof 'An der Strangriede' in Hannover stellt ein bedeutendes Kulturdenkmal dar. Er wurde im Stil der deutschen Neoromanik durch den juedischen Baustadtrat Edwin Oppler angelegt und in der Zeit von 1864 bis 1922 belegt. Der Friedhof 'An der Strangriede' gilt heute als wichtiges nationales Zeugnis aus der Bluetezeit des Deutschen Judentums. Die Grabmale aus der Reihe 93 werden im Rahmen des Projektes saniert. Sie waren akut gefaehrdet. Zahlreiche Grabmale waren bereits eingestuerzt oder es bestand Einsturzgefahr. Neben Schaeden durch Vandalismus waren vor allem schwarze Krusten und Salzablagerungen festzustellen, die auf Luftverschmutzungen und aufsteigende Grundfeuchte zurueckzufuehren sind. Ziel des Foerderprojektes unter fachlicher Begleitung und Organisation des Norddeutschen Zentrums fuer Materialkunde von Kulturgut und des Niedersaechsischen Landesamtes fuer Denkmalpflege ist der Erhalt der 64 besonders gefaehrdeten Grabmale der Reihe 93 auf Grundlage neuester naturwissenschaftlicher und restauratorischer Erkenntnisse. Grundlage fuer die Sanierung ist die Analyse und Dokumentation der Schadensbilder nach modernsten zerstoerungsfreien Verfahren der Zustandserfassung. Zum Einsatz kamen beispielsweise Ultraschalluntersuchungen und Mikrowellenmessungen zur Feuchteaufnahme. Die Moeglichkeiten und Grenzen der Verfahren wurden untersucht sowie Aufwand und Nutzen abgeschaetzt. Die Bestimmung der Wasseraufnahme mit Karstenschen Pruefroehrchen und die Ultraschall-Messungen waren besonders aufschlussreich. Auf Grundlage der Untersuchungen wurde ein differenzierter Massnahmenplan entwickelt und kontrolliert umgesetzt. Die Sanierung erfolgte durch mittelstaendische Unternehmen. Die Schmalstieg GmbH aus Grossburgwedel fuehrte die wesentlichen Arbeiten aus. Weitere spezialisierte Unternehmen wurden bei speziellen Aufgaben beteiligt. So wurde beispielsweise das extrem geschaedigte Relief mit einer Darstellung der von Edwin Oppler gebauten Synagoge aus dem Grabmal Oppler durch Laserverfahren gereinigt. Die anschliessende Konservierung des Kalksteinreliefs erfolgte durch eine Acrylharz-Volltraenkung. Am Grabmal Bertha Koenigswarter erfolgte die Reinigung in besonders schwierigen Teilbereichen durch die Bauhuette Naumburg GmbH ebenfalls mit moderner Lasertechnik. Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens liegt auch in den - im Vergleich zu chemischen Reinigungsmitteln - geringeren Umweltbelastungen in der Anwendung. Durch die systematische Vorgehensweise erfolgt eine optimale Restaurierung der Grabmale. Die gefaehrdete Substanz wird erhalten und nach modernsten Verfahren konserviert und restauriert. Auf dem juedischen Friedhof 'An der Strangriede' werden national bedeutende Grabmale aus der Bluetezeit des deutschen Judentums nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen restauriert. Durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Handwerksbetrieben auf Grundlage von detaillierten Voruntersuchungen kommen optimierte Technologien und ...
Das Projekt "Restaurierung und beispielhafte, vergleichende Sanierung von national bedeutsamen Grabmalen auf dem Bartholomäusfriedhof in Göttingen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Göttingen, Fachbereich Stadtgrün durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens:
Der Bartholomäus Friedhof in Göttingen repräsentiert ein bedeutendes europäisches Ensemble von Grabmalen und spiegelt die kulturhistorische Entwicklung der Universität Göttingen wider. Der Friedhof ist durch unzählige Grabmale und Gedenksteine berühmter Professoren gekennzeichnet. Die Denkmale bestehen vorwiegend aus Buntsandstein der Göttinger Region und weisen variable Schadensphänomene auf, die zum einen auf materialspezifische Entfestigungsprozesse und zum anderen auf umweltbedingte Salzkontamination zurückzuführen sind. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer materialangepassten Sanierung, die zu einem optimierten und nachhaltigen Umgang mit den wertvollen Kulturgütern aus diesem Baustoff führen. Zu den anvisierten Optimierungen zählen die Entwicklung materialangepasster Salzminderungskonzepte, abgestimmte Konservierungsmaßnahmen sowie die optisch und materialtechnisch angepasste Entwicklung von Ergänzungsmörteln. Das Forschungsprojekt verfolgt den Aufbau eines Konzepts zum denkmalgerechten Umgang für Objekte des vorliegenden Sandsteintyps.
Fazit:
Die Grabmonumente des Bartholomäus Friedhofs zeigen sehr multiple Schadensszenarien, die neben umweltbedingten Schadensquantitäten wesentlich auf Salzbelastungen, das Materialverhalten und in einigen Fällen auf Materialunverträglichkeiten im Zuge von Altsanierungen sowie auf Vandalismus zurückzuführen sind. Mineralogische und gesteinstechnische Untersuchungen an Göttinger Buntsandsteinen, zerstörungsfreie und zerstörungsarme Zustandsdiagnosen des Materials vor Ort, Verwitterungssimulationen, Schadenskartierungen, Salzbelastungsanalysen und -minderungsversuche als auch Konsolidierungsansätze und Ersatzmassenentwicklungen (mit Sandsteineigenschaften) belegen den dringenden Handlungsbedarf mittels materialangepasster, restauratorischer Maßnahmen.