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Krankheiten und Schädlinge

Bäumen im innerstädtischen Bereich, insbeondere Straßenbäumen, steht in der Regel nur ein eingeschränkter Lebensraum zur Verfügung. Vor allem der verdichtete und versiegelte Wurzelbereich wirkt sich nachhaltig auf die Vitalität der Bäume aus. Oft kommen mechanische Verletzungen hinzu, die den Eintritt für holzzerstörende Pilze begünstigen. Schäden an Bäumen werden auch durch Streusalz, Erdgas und Hundeurin verursacht. Geschwächte und bereits geschädigte Bäume sind besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Aus der Vielzahl der Schaderreger an Berliner Bäumen einige Beispiele: Fast alljährlich werden vor allem Sommer-Linden von Spinnmilben befallen. Heiße und trockene Jahre begünstigen ihre Vermehrung. Befallene Bäume zeigen bereits im Juni ein Vergilben der Blätter im unteren Kronenbereich. Bei starkem Befall kann sich das bis in die Krone hinauf fortsetzen. Es kommt dabei zum fortschreitenden Verbräunen und Vertrocknen der Blätter, was zu frühem Laubfall führt. Blattläuse sind besonders an jungen Blättern und Trieben zu finden. In trockenen und heißen Jahren werden verstärkt Linden von Blattläusen befallen. Die klebrigen Ausscheidungen der Blattläuse, der sog. Honigtau, sind wiederum Nahrungsgrundlage für Rußtaupilze, erkennbar an den geschwärzten Blättern. Verklebte und verschmutzte Flächen unter den Linden, oft auch auf Autos, sind eine weniger beliebte Folgeerscheinung. Die Blattbräune oder Blattnervenkrankheit bei Platanen ist auf einen Pilz __(Apiognomonia veneta)__ zurückzuführen, der braune Blattflecken entlang der Blattadern verursacht. Bei Befall kommt es bereits im Frühjahr zum Welken und Vertrocknen der jungen Austriebe, Starkäste werden nicht befallen. Die Kastanien-Miniermotte __(Cameraria ohridella)__, ein Insekt, das erst 1985 in Mazedonien entdeckt wurde, ist in Berlin erstmalig 1998 festgestellt worden. Befallen werden vorwiegend weißblühende Rosskastanien. Die Larven der Kastanien-Miniermotte zerstören durch ihre Fraßtätigkeit das Innere der Blätter, was äußerlich an einer hellbraunen Fleckung erkennbar ist. Bei starkem Befall kommt es zum vorzeitigen Blattfall. Jahrelanger Befall führt zur Schwächung des Baumes. Die Wollige Napfschildlaus __(Pulvinaria regalis)__, gehört zu den saugenden Schadorganismen, in Berlin wurde sie erstmals im Jahr 2000 festgestellt. Die Larven des Schädlings setzen sich auf Blättern und Zweigen fest und saugen hier den Pflanzensaft. Die Wollige Napfschildlaus bevorzugt insbesondere Linden und Rosskastanien und ist hier durch watteartige, weiße Gebilde am Stamm, die sich bei starkem Befall auch an den Ästen bilden, zu erkennen. Der zu den Schlauchpilzen zählende Schwächeparasit an Platane __(Splanchnonema platani)__ verursacht ein rasches Absterben von Ästen. Diese als Massaria bezeichnete Krankheit wurde in Deutschland erstmals 2003 nach einem heißen und besonders trockenen Sommer nachgewiesen. Auch größere Äste mit geringer Vitalität können befallen werden und rasch ganz oder teilweise abgetötet werden. Breite, leicht violett bis hellrötlich verfärbte Rindenbereiche der Astoberseite sind ein Zeichen des Befalls. Später färben dunkle Pilzsporen diese Partien fleckig-schwarz. Es folgt eine rasch voranschreitende Holzfäule im Gewebe der Astoberseite. Da die Astunterseite noch nicht befallen ist, bleibt der Ast weiterhin belaubt. Voll belaubte und dis dahin unauffällige, stärkere Äste können innerhalb einiger Wochen absterben und zu einer Gefahr werden. Die Weiße Mistel (Weißbeerige Mistel, __Viscum album__) wächst als immergrüner Halbschmarotzer auf den Ästen bestimmter Wirtsbäume und kann im Laufe der Jahre Büsche von bis zu einem Meter Durchmesser bilden. Die Samen der Mistel werden durch Vögel verbreitet, für die sie einen wichtigen Teil der Winternahrung darstellen. Das Berliner Pflanzenschutzamt hat bei Untersuchungen im Raum Steglitz-Zehlendorf seit 1987 eine Zunahme des Auftretens der Laubholz-Mistel verzeichnet. Die vielfältigen Beeinträchtigungen am Straßenstandort schwächen die Bäume und machen sie anfällig für die Besiedlung mit Misteln. Misteln – Möglichkeiten zur Vitalisierung von Wirtsbäumen Weitere Informationen Pflanzenschutzamt Berlin: Überwachung von Schadorganismen im Berliner Stadtgebiet

Schadorganismen in Berlin

Großstadtpflanzen sind vielen unterschiedlichen Schadeinflüssen ausgesetzt. Durch klimatisch bedingte Veränderungen – es wird wärmer, die Jahresdurchschnittstemperatur ist höher – können somit hier auch Organismen aus deutlich wärmeren Gegenden überleben. Zusätzlich werden durch Pflanzenimporte neue Schadorganismen in unsere Region verbracht. Ein unkontrolliertes Auftreten von Schadorganismen führt in der Praxis oft zu nicht mehr ersetzbaren Pflanzenausfällen, aufwändigen Gegenmaßnahmen und finanziellen Verlusten. Nur durch die Überwachung von Schaderregern kann dem entgegen gesteuert werden. Im Bereich der tierischen Schaderreger sind im Stadtgebiet besonders Schmetterlings- und Borkenkäferarten auffällig geworden, zunehmend auch Zikaden- und Wanzenarten. Auch andere saugende Insekten zeigen deutliche Abweichungen ihrer bisherigen Dynamik. Je nach Witterungsverlauf in den Jahren treten pilzlicher Schaderreger in unterschiedlicher Intensität auf, die entsprechend dokumentiert werden. Besonderen Überwachungsmaßnahmen unterliegen Quarantänekrankheiten. Bäume und Gehölze werden häufig von Pilzfruchtkörpern besiedelt, die wichtigsten holzzerstörende Pilze werden in Steckbriefen vorgestellt. Die Schaderregersituation innerhalb der einzelnen Bezirke wird in der Problemanalyse zu den Berliner Stadtbäumen im Jahr 2020 deutlich. Auswertungen von 2010 und 2015 sind im Pflanzenschutzamt Berlin verfügbar. Neben den tierischen, pilzlichen und bakteriellen Schadorganismen werden auch pflanzliche Konkurrenten wie die Mistel erfasst. Ebenso wird die Beifussblättrige Ambrosia erfasst. Ebenso wird die

Holzzerstörende Pilze

Bei der Begutachtung von Bäumen können häufig eine Vielzahl diverser Pilzfruchtkörper festgestellt werden. Die genaue Kenntnis um welchen Pilz mit welchen Eigenschaften es sich handelt, ist für die langfristige Erhaltung des Baumes im öffentlichen Grün von herausragender Bedeutung. Nachfolgend werden die relevantesten Vertreter holzzersetzender Pilze in Form von kurzen Steckbriefen vorgestellt.

Biozide

Biozide Biozide sind Substanzen und Produkte, die Schädlinge und Lästlinge wie Insekten, Mäuse oder Ratten, aber auch Algen, Pilze oder Bakterien bekämpfen. In vielen Bereichen des privaten oder beruflichen Lebens werden Biozide eingesetzt, zum Beispiel als antibakterielle Putz- und Desinfektionsmittel, Holzschutzmittel bis hin zum Mückenspray und Ameisengift. Im Alltag setzen wir Biozide für viele unterschiedliche Zwecke ein: Um Häuser und Wohnungen von Schimmel zu befreien, Lebensmittel vor Motten und Käfern zu bewahren oder den Holzschädling in Baumaterialien zu bekämpfen. Um diese breitgefächerte Palette von Anwendungen rechtlich abzudecken, wurden Biozide verschiedenen Produktarten zugeordnet. Das Umweltbundesamt überprüft, ob diese Biozidprodukte und ihre Wirkstoffe ein Risiko für die Umwelt darstellen. Erst wenn dies ausgeschlossen ist, kann das Biozid zugelassen werden. Wie werden Biozide zugelassen? Die Verordnung (EU) 528/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, kurz „Biozid-Verordnung“ reguliert europaweit das Inverkehrbringen und die Verwendung von Biozidprodukten. Zunächst müssen Wirkstoffe in Biozidprodukten in einem EU-weiten Verfahren geprüft und in eine „Positiv-Liste“ (Unionsliste genehmigter Wirkstoffe) aufgenommen werden. Erst danach können Anträge auf Zulassung von Biozidprodukten mit diesen Wirkstoffen in den EU-Mitgliedstaaten gestellt werden. Die Zulassung von Bioziden in der EU verläuft also zweistufig. Das Umweltbundesamt prüft die Umweltwirkungen von Bioziden und muss das Einvernehmen bei der Zulassung von Biozidprodukten in Deutschland geben. Neben der Beteiligung an der Zulassung erarbeitet das ⁠ UBA ⁠ auch Bewertungsgrundlagen und initiiert Forschungsprojekte hinsichtlich der Anwendung von Bioziden und zu möglichen Risiken für die Umwelt. Wie wird die Umweltverträglichkeit von Bioziden bewertet? Bevor ein Biozid-Wirkstoff oder Biozidprodukt zugelassen werden kann, muss eine Umweltrisikobewertung durchgeführt werden. Denn Biozide sind potenziell gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier. Fliegenklatsche statt Insektenspray – Alternativen zu Bioziden Viele Alltagsprodukte wie Mückensprays, antibakterielle Putzmittel oder schimmelfreie Farben enthalten Biozide, die Lebewesen schädigen oder abtöten sollen. Werden sie unsachgemäß verwendet, kann ein Risiko für Umwelt und Gesundheit entstehen. Vor jeder Anwendung sollte daher sorgfältig geprüft werden, ob es nicht schonendere Alternativen gibt. Im Informationsportal für Biozide des Umweltbundesamtes finden Sie unter anderem Hinweise zum Umgang mit Bioziden für Desinfektion, Hygiene oder Materialschutz. Das Portal gibt außerdem Tipps, wann und wie Sie auf Biozide ganz verzichten können (biozidfreie Maßnahmen). Der Schädlingsratgeber bietet weiterhin Informationen zu den verschiedenen Lebewesen und wie einem Schädlingsbefall wirksam vorgebeugt werden kann.

Schädlingsbekämpfung (Innenraum) (DE-UZ 57b)

Gesundheitsschädliche, vorratsschädliche und parasitische Gliedertiere (z.B. Bettwanzen, Motten, Käfer und Holzschädlinge) in Innenräumen können durch Wärmeentwicklung abgetötet werden. Thermische Verfahren stellen daher eine wirksame Alternative zu chemischen Bekämpfungsverfahren dar und tragen zu einer Verringerung der Belastung von Mensch und Umwelt durch Biozide bei. Zudem können auch insektizidresistente Schädlinge abgetötet und weitere Resistenzbildung verhindert werden. Vorteile für Umwelt und Gesundheit ohne giftige Wirkstoffe nachgewiesene Wirksamkeit

Biotische und abiotische Schäden an der Rotbuche (Fagus sylvatica) in Folge der extremen Witterungsperioden der vergangenen Jahre

Das Projekt "Biotische und abiotische Schäden an der Rotbuche (Fagus sylvatica) in Folge der extremen Witterungsperioden der vergangenen Jahre" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Durch extreme Witterungsperioden physiologisch geschwächte und vorgeschädigte Bäume können von Insekten und Pilzen als Ausgangspunkte ausgedehnter Gradationen bzw. Epidemien genutzt werden. Häufig sind die sich daraus entwickelnden Folgeschäden umfangreicher als die direkte Schadwirkung des disponierenden Faktors. In Baden-Württemberg wird seit 2004 ein vermehrtes Schadaufkommen bei der Rotbuche beobachtet, das auf eine entsprechende Entwicklung nach dem extremen Trockensommer 2003 zurückzuführen ist und sich in den ZN-Buchungen der Unteren Forstbehörden wiederspiegelt. Zufällige Nutzungen (ZN) der Rotbuche wegen Insekten- und Dürreschäden haben nach 2003 überproportional zugenommen. Bei den Insektenschäden handelt es sich um den Befall von rindenbrütenden Borkenkäfern (Taphrorychus bicolor etc.) und Prachtkäfern (Agrilus viridis etc.) sowie holzbrüten-den Borkenkäfern (Trypodendron domesticum etc.). Die als Dürreschäden bezeichnete ZN geht vermutlich auf ungenügende Wasserversorgung der oberen Kronenteile und auf Sonnenbrandereignisse zurück. Rindenverletzungen am Stamm führen oft zur schnellen Holzentwertung durch holzzerstörende Pilze (Fomes fomentarius etc.) domesticum etc. Die Niederschlagsdefizite und die extrem hohen Temperaturen im Juni und Juli 2006 sowie die sich anschließende sehr feuchte Witterungsperiode dürften diese angespannte Schadsituation weiter verschärft haben. Die Konstitution der Bäume wurde durch die Niederschlagsdefizite geschwächt, während die Schadorganismen - die Insekten während ihrer Hauptentwicklungszeit im Frühsommer und die Pilze durch den feuchten Witterungsverlauf im August/September - über günstige Entwicklungsbedingungen verfügten. Im Rahmen des Projektes sollen die die Schadentstehung begünstigenden abioti-schen Faktoren, die an der weiteren Schadentwicklung beteiligten Insekten- und Pilzarten sowie deren Populationsdynamik differentialdiagnostisch untersucht und beschrieben werden. Ziel der Untersuchungen ist die Entwicklung von Waldschutzkonzepten, die zur Eindämmung der Gradationen bzw. Epidemien sowie zur Minimierung der Folgeschäden durch weitere Sekundärbesiedler und damit zur Vermeidung hoher ökonomischer Schäden für die Waldbesitzer beitragen können. Die Analyse des Schadkomplexes ermöglicht ferner Rückschlüsse auf die Gefährdung der Buche bei veränderten Klimabedingungen und liefert so eine wichtige Grundlage für einen in der forstlichen Praxis den Klimaverhältnissen angepassten ökologischen Waldumbau und die nachhaltige Sicherung der Buchenwälder.

Einfluß der technischen Holztrocknung auf die Befallswahrscheinlichkeit durch Insekten bei der Gefährdungsklasse I nach DIN 68 800 Teil 3 (E-1988/25)

Das Projekt "Einfluß der technischen Holztrocknung auf die Befallswahrscheinlichkeit durch Insekten bei der Gefährdungsklasse I nach DIN 68 800 Teil 3 (E-1988/25)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde bis zum Ende 1990 bei 32 konventionell gebauten Häusern und 26 Holz-Fertighäuser die Holzkonstruktion des Dachstuhles begutachtet. Die konventionell gebauten Häuser waren vor rd. 18-25 Jahren gebaut. Aus einer bei der Erstellung der Häuser vorgenommenen Untersuchung war es bekannt, dass auf den Hölzern des Dachstuhles nur eine Holzschutzmittelmenge von rd. 4-26 g/qm aufgebracht wurde. Bei keinem Holz konnte ein Hausbockbefall festgestellt werden. Für die Bestimmung der noch verbliebenen Holzschutzmittelmenge wurden aus den Hölzern neue Proben in der gleichen Weise wie bei der Erstellung der Häuser entnommen. Die am Anfang des Forschungsvorhabens vorgesehenen Holz-Fertighäuser ohne chemischen Holzschutz konnten nicht ausfindig gemacht werden, so dass beschlossen wurde, Häuser, bei welchen eine unausreichende Holzschutzmittelmenge im Bereich der Dachkonstruktion vermutet wird, für die Untersuchung heranzuziehen. Das Alter der bis jetzt untersuchten Häuser betrug zwischen 16 und 30 Jahre. Bei diesen Häusern war die auf den Hölzern der Dachkonstruktion aufgebrachte Holzschutzmittelmenge bei der Aufstellung nicht bestimmt. Für die Bestimmung der zur Zeit der Untersuchung vorhandenen Holzschutzmittelmenge wurden Proben in der gleichen Weise wie bei konventionellen Häusern entnommen. Bei keinem Holz konnte ein Hausbockbefall festgestellt werden.

IBÖ-08: A4H - Ein neuer biogener Wirkstoff für den Holzschutz

Das Projekt "IBÖ-08: A4H - Ein neuer biogener Wirkstoff für den Holzschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik durchgeführt. Für die Konservierung von Holz werden Biozide verwendet, die wegen ihres toxischen Gefährdungspotentials in der Kritik stehen und sich durch Auswaschungen in der Umwelt anreichern. Die Entwicklung neuer Wirksubstanzen besitzt eine große ökologische und auch wirtschaftliche Bedeutung: Der weltweite jährliche Eintrag von Bioziden in Holzschutzmitteln in die Umwelt liegt bei 160.000 Tonnen. Die prognostizierte weltweite Marktgröße für das Jahr 2024 beträgt 842 Mio. US$. Am Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik der Universität Tübingen wurde Aminolipin als neuartiger Wirkstoff zur Konservierung entwickelt und zum Patent angemeldet. Die Substanz wird aus Edukten synthetisiert, die aus natürlichen Rohstoffen gewonnen werden. Aufgrund seiner Molekülstruktur kann Aminolipin an diverse Oberflächen immobilisiert werden. Aminolipin ist nicht volatil und wirkt bifunktional: Neben dem antimikrobiellen Effekt werden zersetzend wirkende Enzyme effektiv gehemmt. Bereits durchgeführte Studien für die EU-Biozidzulassung im Bereich Anatomie belegen ein geringes Gefährdungspotential von Aminolipin durch die nicht nachweisbare Mutagenität, Gentoxizität und Hautsensibilisierung. In der Sondierungsphase soll die prinzipielle Eignung des neuentwickelten Biozids Aminolipin und geeigneter Derivate für den Holzschutz geprüft werden. Vorgesehen sind verschiedene Proof-of-Principle-Studien zum Nachweis der Holzpenetration und der Wirksamkeit gegenüber holzzerstörenden Pilzen. Darauf aufbauend sollen Produktformulierungen für Aminolipin-haltige Holzschutzmittel entwickelt und auch innovative Methoden erarbeitet werden, die eine Ortsständigkeit dieses Biozids im Holz ermöglichen. Durch die Immobilisierung von Aminolipin kann das Problem der Auswaschung von derzeit angewandten Bioziden gelöst werden. Weitere Projektziele sind eine gezielte Marktanalyse, die Anmeldung spezifischer Patente und die Validierung der Erfordernisse für die Biozidzulassung von Aminolipin in Holzschutzmitteln.

Befallswahrscheinlichkeit durch Hausbock bei Brettschichtholz (E-1993/03)

Das Projekt "Befallswahrscheinlichkeit durch Hausbock bei Brettschichtholz (E-1993/03)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Gesellschaft für Holzforschung durchgeführt. Zur Wahrung der deutschen Gefährdungsklasse O für Brettschichtholz (BSH) sind im Rahmen zur Harmonisierung der europäischen Baubestimmungen Untersuchungen erforderlich. Durch gezielte und systematische Begutachtung von BSH-Konstruktionen sollen die Grundlagen für eine statistisch unterlegte Aussage zur Befallswahrscheinlichkeit von BSH durch den Hausbock geschaffen werden. Bisher wurden etwa 20 Hallen untersucht. Es wurde kein Hausbockbefall festgestellt.

Untersuchungen zu den Abbau-Mechanismen der Sprengstoffe RDX und TNT durch bodenbewohnende Pilze

Das Projekt "Untersuchungen zu den Abbau-Mechanismen der Sprengstoffe RDX und TNT durch bodenbewohnende Pilze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF) e.V. an der TU Kaiserslautern durchgeführt. Sprengstoffe, v.a. TNT und Hexogen (RDX), sind als Kontaminationen in den Boden eingetragen worden und gelangen aufgrund ihrer geringen Wasserlöslichkeit langsam in das Grundwasser. Aufgrund ihrer Umwetlttoxizität ist eine Sanierung kontaminierter Standorte nötig. Bisherige Untersuchungen zum Abbau dieser Xenobiotika haben sich auf die oxidativen Enzyme von Pilzen aus fremden Habitaten (v.a. Weißfäule-Pilzen) konzentriert. Unter Ansatz basiert hingegen auf der Charakterisierung des Abbau-Potentials der nativen Bodenmycota. TNT wird durch Nitratreduktase-Aktivität reduziert und in die Humus-Schicht eingebunden, während das instabile heterozyklische RDX-Moleküle durch Reduktion gespalten und somit mineralisiert wird. TNT-Reduktion und RDX-Abbau werden durch eine große Diversität an bodenbewohnenden Pilzen durchgeführt, v.a. Zygomyceten (Cuninghamella, Absidia) und imperfekte Stadien von Ascomyceten (Penicillium, Trichoderma). Unsere derzeitigen Studien befassen sich mit der Einbringung der RDX-Fragmente in den pilzlichen Sekundärmetabolismus.

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