Vertreter von 11 Staaten haben auf Einladung des Abkommens zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee, des Nordost-Atlantiks und der Irischen See (ASCOBANS) vom 16.-18. September im UN Campus Bonn getagt. Unterstützt wurden sie dabei durch eine Reihe internationaler Organisationen und Nichtregierungsorganisationen, die auch im Meeresschutz aktiv sind. Die bei der Konferenz vertretenen Regierungen haben eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die die Populationen von Kleinwalen und Delphinen verbessern sollen. Zwei der größten Gefährdungen für Kleinwale, der Beifang (der ungewollte Fang durch die Fischerei) und die Belastung durch Unterwasserlärm, wurden in der strategischen Ausrichtung des Abkommens für die nächsten Jahre als Prioritäten festgelegt.
Am 31.3.2012 besteht das "ASCOBANS" (= Agreement on the Conservation of Small Cetaceans of the Baltic, North East Atlantic, Irish and North Seas) genannte Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee 20 Jahre. Es bezieht nun auch die Irische See und Teile des Nordostatlantiks mit ein. Kleinwale und Delfine sollen durch die ASCOBANS-Zusammenarbeit grenzübergreifend vor menschlichen Beeinträchtigungen geschützt werden.
Mit mehr als 60 Messpunkte wurde eine Radionuklid-Kartierung der gesamten Nordsee, des Englischen Kanals und Teile der Irischen See vorgenommen. Neben I-129, I-127 und Tc-99 wurden H-3, Sr-90, Cs-137, Am-241, Pu-238 und Pu-239,240 erfasst. Jod erweist sich im Meerwasser als ein sehr konservativer Tracer. Die I-127-Konzentrationen variieren in der Regel nur wenig (40,7 ± 6,2 ng/g), Ausnahmen sind küstennahe Bereiche bzw. in der Umgebung von Flussmündungen. Im Vergleich zu früheren Messungen zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der I-129-Gehalte, mit derzeitigen I-129/I-127 Isotopenverhältnissen von 1E-8 bis 1E-6, die weit über dem pränuklearen Isotopenverhältnis von 10-12 liegen. Diese Variation wird durch die Beimengungen von anthropogenem I-129 verursacht. Die wesentlichen Quellen sind die Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague und Sellafield. Tc-99 zeigt die größten Aktivitätskonzentrationen in der südlichen und zentralen Nordsee. Sellafield war ab 1994 über etwa zehn Jahre lang der Hauptemittent von Tc-99. Tc-99 kann genutzt werden, um die Herkunft des I-129 zu bestimmen. Der Kanal, die Küstenregion Belgiens, der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks wird hauptsächlich von La Hague, die zentrale Nordsee von Sellafield beeinflusst. Bedingt durch reduzierte Emissionen aus La Hague und Sellafield nimmt die Belastung durch Tc 99, Sr-90 und Cs-137 ab, letztere liegen meist nur unwesentlich über dem Bereich des globalen Fallouts. Derzeit sind die Konzentrationen aller in diesem Bericht behandelten Radionuklide radiologisch kaum relevant, dennoch sollte gerade in Hinblick auf das I-129 eine Überwachung erfolgen, da es bei Endlagern aufgrund seiner langen Halbwertszeit und der großen Mobilität in der Umwelt eines der kritischen Nuklide darstellt.
Das Projekt "Kartierung von Tc-99, I-129 und I-127 im Oberflächenwasser der Nordsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie durchgeführt. Im Vorhaben wurde durch mehr als 60 Messpunkte eine Kartierung der gesamten Nordsee, des Englischen Kanals und Teile der Irischen See vorgenommen. Neben I-129, I-127 und Tc-99 wurden H-3, Sr-90, Cs-137, Am-241, Pu-238 und Pu-239,240 erfasst. Im Ergebnis zeigte sich ein kontinuierlicher Anstieg der I-129-Gehalte, mit derzeitigen I-129/I-127 Isotopenverhältnissen von 10-8 - 10-6, die weit über dem pränuklearen Isotopenverhältnis von 10-12 liegen. Tc-99 zeigt die Herkunft von I-129 an. Der Kanal, die Küstenregion Belgiens, der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks wird hauptsächlich von La Hague, die zentrale Nordsee von Sellafield beeinflusst. Bedingt durch reduzierte Emissionen aus La Hague und Sellafield nimmt die Belastung durch Tc 99, Sr-90 und Cs-137 ab, letztere liegen meist nur unwesentlich über dem Bereich des globalen Fallouts.
Das Projekt "Einfluss von Grundschleppnetzen auf das Benthos" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. (AWI) durchgeführt. Einfluss von Grundschleppnetzen auf das Benthos; Sammlung und Analyse historischer und aktueller Fang- und Benthosdaten; Vergleichende Felduntersuchungen, um direkte Einfluesse unterschiedlicher Grundschleppnetze zu dokumentieren; Vergleich zwischen befischten und unbefischten Gebieten, Einfluss des 'Discards' auf das benthische Oekosystem.
Das Projekt "Massenfluss von organischem Kohlenstoff, Naehrsalzen und Spurenelementen zwischen Sediment und Wasser der Mecklenburger Bucht - Teilprojekt C: Scavening aus der BTZ" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich 1-03 Umweltschutztechnik durchgeführt. Die zeitliche Entwicklung der aus natuerlichem Uran im Seewasser gebildeten Thoriumaktivitaet wurde mit einem an Kershaw und Young ('Scavenging of Th 234 in the Eastern Irish Sea', J. Environmental Radioactivity 6, (1988), 1-23) angelehnten neuen dynamischen Modell dargestellt. Es ist ein System von 6 gewoehnlichen linearen Differentialgleichungen erster Ordnung. Die unabhaengige Variable ist die Zeit t, die abhaengigen Variablen sind die geloesten und adsorbierten Thorium- und Uranaktivitaeten in der Wassersaeule und im Sediment. Das Gleichungssystem kann im Einklang mit den Messfehlern ohne Verlust von Genauigkeit vereinfacht werden, so dass alle Systemparameter experimentell zugaenglich werden. Die Sedimentationsrate muss dann aus einer Gleichung abgeschaetzt werden, in der folgende drei Unbekannte stehen: (1) die Zeit t nach Stoerung der Absinkgeschwindigkeit v des Schwebstoffs, (2) das Verhaeltnis der Thorium- und der Uranaktivitaet unmittelbar vor dieser Stoerung, (3) die Absinkgeschwindigkeit v. Die Unterbestimmtheit des Systems (drei Unbekannte in einer Gleichung) muss durch statistische Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen beseitigt werden. Die Vereinfachung des Differentialgleichungssystems und die Beseitigung der Unterbestimmtheit fuehrt ueber das Modell von Kershaw und Young hinaus und ist wissenschaftliches Neuland. Zusaetzlich zu dieser Unterbestimmtheit des Systems tragen zum Fehler der berechneten Sedimetationsraten bei: (1) die systematischen und statistischen Messfehler und (2) die Unsicherheiten, resultierend aus der experimentell nicht bestimmten, also unbekannten raeumlichen Verteilung der Aktivitaeten. Die so berechneten Absinkgeschwindigkeiten v liegen bis zu zwei Groessenordnungen unter den nach Aldredge und Gotschalk ('In-situ settling behaviour of marine snow', Limnology Oceanography, 33, 339-351, 1988) aus der Dichte und Groesse berechneten Sinkgeschwindigkeiten in ruhendem Wasser, d.h. auch ohne Resuspension.
Das Projekt "Impact II: Die Auswirkungen verschiedener Fischfangmethoden auf die Oekosysteme von Nordsee und Irischer See" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde durchgeführt.
Das Projekt "Der Einfluss verschiedener Fischereiarten in der Nordsee und Irischen See auf das Benthosoekosystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereitechnik durchgeführt. Erfassung und Analyse historischer sowie aktueller Beifang- und Discardraten, von Daten fuer Grundschleppnetzgeschirre sowie vergleichende Felduntersuchungen, um die direkten Effekte von verschiedenen Schleppnetzgeschirren auf die Bodenfauna zu belegen.
Das Projekt "Die Verteilung ausgewaehlter Spurenmetalle in Waessern des Schelfgebietes (Nordsee) und europaeischen Kontinentalrandes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde durchgeführt. Das Vorhaben stellt eine Fortsetzung der begonnenen Arbeiten zur Verteilung ausgewaehlter Spurenelemente in den Waessern des Nordatlantik und seiner Schelfgebiete dar. Dieses Projekt konzentriert sich auf Untersuchungen der horizontalen und vertikalen Verteilung von Al, Cd, Co, Cu, Mu und Ni in den Waessern der Nordsee, der Irischen See und dem offenen Atlantik. Es soll zur Klaerung folgender Fragen beitragen: 1) Existieren in der Nordsee Konzentrationsgradienten zwischen dem Oberflaechen- und Tiefenwasser? 2) Lassen sich die Konzentrationsunterschiede in den untersuchten Meeresgebieten mit dem Salzgehalt oder mit den Naehrstoffkonzentrationen korrelieren? 3) Lassen sich die frueher beobachteten 'Metallfronten' auf dem Hebridenschelf bestaetigen, und worauf beruhte dieser Konzentrationsanstieg?
Das Projekt "Teilprojekt D" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Radioökologie und Strahlenschutz durchgeführt. Durch oberirdische Kernwaffenexplosionen, kerntechnische Unfälle und Emissionen aus Wiederaufarbeitungsanlagen wurden die natürlichen Vorkommen des langlebigen Radionuklids 129I (T1/2 = 15.7 Ma) nachhaltig verändert. Insbesondere die Anlagen in Sellafield in Großbritannien nahe der Irischen See und La Hague in Frankreich am Englischen Kanal beeinflussen die Umwelt in Westeuropa maßgeblich. Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projektes werden Depositionsraten, Depositionsdichten und der Transport von anthropogenem 129I in der Umwelt untersucht. Ziel des Vorhabens ist eine bundesweite Bilanzierung der vorhandenen Iod-Inventare in der Pedosphäre (Bodenproben), die Erfassung der trockenen und feuchten Depositionen (Luftfilter, Niederschlagsproben), sowie die Beprobung von Oberflächengewässern (ausgewählte Fließgewässer) zur Bestimmung des Abtransportes von Iod ins Meer.