Das Projekt "Abbauverhalten von CKW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt (BAFU), Abteilung Abfall und Rohstoffe durchgeführt. Die Abschätzung der mittel- und langfristigen Gefährdung von Grundwasser durch bereits stattfindende oder künftige Schadstoffeinträge ist durch die meist schwierig zu quantifizierenden Abbauprozesse bisher oft nur sehr eingeschränkt durchführbar. Neuartige Methoden zur Quantifizierung der Wasserdynamik und -datierung mittels transienter Tracer (Edelgase, SF6, FCKWs etc.) und der Bestimmung der Isotopenfraktionierung (d2H, d13C) von ausgewählten organischen Schadstoffen (insb. CKWs) eröffnen diesbezüglich neuartige Möglichkeiten. Die verfügbaren Methoden sollen so weit optimiert und feldtauglich gemacht werden, dass der natürliche Abbau von Schadstoffen und dessen Zeitskala im Feld identifiziert und quantifiziert werden einzelne Schadstoffquellen anhand ihrer Isotopensignatur identifiziert werden können.
Das Projekt "Controls on stable fractionation in Delta15N and Delta18O of nitrate during denitrification" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg-Essen, Institut für Umweltmikrobiologie und Biotechnologie (UMB) durchgeführt. Die Denitrifikation stellt eine der wichtigsten Prozesse dar, um eine Anreicherung von Stickstoff in Grundwasserleitern und Oberflächengewässern zu verhindern. Die stabile Isotopenanalytik bietet ein äußerst wirkungsvolles Werkzeug, mit dessen Hilfe sowohl qualitative Hinweise zur Denitrifikation als auch eine Quantifizierung des In-situ Abbaus von Nitrat im Grundwasser entschlüsselt werden kann. Um die stabile Isotopenanalytik als Werkzeug für Denitrifikationsprozesse in Grundwasserleitern besser nutzen zu können, wollen wir in Mikrokosmenstudien fundamentale Prozesse der Isotopenfraktionierung bei der Denitrifikation erarbeiten und Fraktionierungsfaktoren für Denitrifizierer bestimmen. Dabei soll unter anoxischen Bedingungen nachgewiesen werden, dass ein Isotopenaustausch zwischen dem delta 18O des Wassers und des während der Denitrifikation gebildeten Nitrits sowie eine anschließende Rückreaktion des Nitrits zum Nitrat die Gamma 18O-Werte im Restnitrat beeinflussen. Des Weiteren wollen wir nachweisen, dass die Reoxidation des Nitrits zum Nitrat die Isotopenfraktionierung im Stickstoff des Restnitrats reguliert. Wir wollen zeigen, dass die bei der Denitrifikation festgestellte starke Variation der Fraktionierungsfaktoren maßgeblich durch die Rückoxidation von Nitrit zu Nitrat gesteuert wird und die Isotopenfraktionierung bei der Denitrifikation selbst nicht ratenabhängig ist.
Das Projekt "Schwefeldioxidimmissionen in Waldgebieten - Unterscheidung zwischen natuerlichem und anthropogenem Schwefelanteil mittels der Isotopenverhaeltnisfeinvariation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf GmbH durchgeführt. Die Isotopenverhaeltnisfeinvariationsmethode basiert auf der Tatsache, dass zufolge von Fraktionierungsprozessen die Isotopenzusammensetzung des Schwefels in der Natur variiert. Es tritt beispielsweise ein systematischer Unterschied der Isotopenverhaeltnisse (ausgedrueckt als delta 34S) zwischen natuerlichem und anthropogenem SO2 auf. Selbst die delta 34S-Werte des SO2 aus Verbrennungsprozessen sind - abhaengig vom eingesetzten Brennstoff - je nach Verursacher bzw. Verursachergruppe verschieden und liegen insgesamt etwa 10 Proz.-15 Proz. ueber den delta 34S-Werten des atmosphaerischen Background-SO2. Da Baumflechten Schwefel hauptsaechlich aus der Luft aufnehmen, koennen sie als Bioindikator fuer den SO2-Eintrag in das betreffende Waldgebiet herangezogen werden. Durch massenspektrometrische Isotopenanalyse des entsprechend aufbereiteten Schwefels aus Flechtenproben laesst sich der natuerliche und der industrielle Anteil des ueber einen bestimmten Wachstumszeitraum aufgenommenen Schwefels bestimmen.
Das Projekt "Umweltisotopenuntersuchung bei der Hausmuellversuchsanlage Breitenau (Niederoesterreich)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal, Geotechnisches Institut (GTI) durchgeführt. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Technischen Universitaet Wien - Themen: 'Einfluss von Muell-verfuellten Kiesabbau auf das Grundwasser ' und 'Verwendung von Schlaemmrueckstaenden aus der Kieswaesche als Grundwasserschutzschicht'- entstand im suedlichen Wiener Becken die Hausmuell-Versuchsanlage Breitenau. Die Deponie bietet ausgezeichnete Moeglichkeiten fuer methodische Isotopenuntersuchungen an Muellsickerwaessern. Seit der Errichtung der Versuchsdeponie Breitenau werden dem Sickerwasser woechentlich Proben entnommen und in gefrorenem Zustand gelagert. Auf der Basis dieses Probenmaterials bietet sich die einmalige Gelegenheit, die zeitliche Entwicklung der Isotopenverhaeltnisse im Deponiewasser seit dem Einbau des Muells zu verfolgen, so z.B. waehrend des Uebergangs von der aeroben zur anaeroben Zersetzung. Eine offensichtlich mit dem Muell abgelagerte Tritiumquelle fuehrte zusaetzlich zu einer starken Tritiumkontamination des Deponiewassers (bis 3000 TE). Die Versuchsdeponie Breitenau weist im Bereich der Umweltisope einige Markierung auf, die das Studium der Wasserbewegung im Deponiekoerper und in der Basisdichtung erleichtern. Sie sind teils zufaelliger Natur (3H-Markierung durch im Muell enthaltene 3H-Quelle), teils auf das beim Einbau der Basisdichtung verwendete Wasser zurueckzufuehren und teils waehrend des Deponiebetriebes entstanden (starke Verschiebung der 2H-Gehalte des Deponiewassers als Folge der anaeroben Zersetzung). Eindringendes Niederschlagswasser unterscheidet sich somit in mehreren Parametern eindeutig von den Deponiewaessern. Ziel der Isotopenuntersuchungen sind einerseits Aussagen ueber den Durchgang von Deponiewasser dur