Die Verleihung des 9. Preises der Umweltallianz stand in diesem Jahr unter dem Motto „25 Jahre Umweltallianz – Innovative Umweltideen aus Sachsen- Anhalt“. Er wurde in den Kategorien „Produkte und Technologien“ und „Konzepte und Projekte“ vergeben. Außerdem wurde erneut der „Sonderpreis der Umweltallianz“ verliehen, der ausschließlich Mitgliedern vorbehalten ist. Insgesamt hat die Umweltallianz Sachsen-Anhalt Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro ausgelobt. Eine fünfköpfige Jury hatte in einem ersten Bewertungsschritt aus allen Bewerbern zunächst neun Finalisten ausgewählt. Diese konnten sich im September persönlich der Jury präsentieren und erhielten ein professionell produziertes Video für die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Die Preisverleihung fand am 13.11.2024 im Palais am Fürstenwall der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt statt. Vorsitz: Prof. Dr.-Ing. Daniela Thrän Leiterin Department Bioenergie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ, in Kooperation mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH – DBFZ Mitglieder: Gesa Kupferschmidt Abteilungsleiterin Technischer Umweltschutz, Bodenschutz, Klimaschutz am Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Klaus Olbricht Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg Fabian Hoppe Geschäftsführer Kommunikation, Bildung und Nachhaltigkeit, Pressesprecher beim Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost (VCI Nordost) Robert Gruhne Reporter Landesredaktion Magdeburger Volksstimme bei Volksstimme Investigation GmbH Preisträger: Inflotec GmbH aus Magdeburg Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Energieeffiziente und ressourcenschonende Wasseraufbereitung Die Inflotec GmbH hat eine innovative, ressourcenschonende und energieeffiziente Technologie entwickelt, mit der sich autark überall jegliches Wasser zu Trink- oder Brauchwasser aufbereiten lässt (Kreislaufsystem). Im Vergleich zu herkömmlichen Umkehrosmose-Aufbereitungssystemen wird nur ein Fünftel an Energie benötigt. Durch die Rückspül- und Selbstreinigungsfunktion der Anlagen müssen zudem keine Filter gewechselt werden. Die modularen, autonomen und mobilen Systeme können praktisch überall eingesetzt werden. Die Innovation hierbei ist die Entwicklung eines einzigartigen neuen Membranprozesses zur ressourceneffizienten Wasseraufbereitung. Eine herkömmliche Keramikmembran (Ultrafiltration) wird durch Post-Modifikation mit Polyelektrolyten zu einer Nanofiltrationsmembran mit einzigartigen Trenn- und Materialeigenschaften. Das System ermöglicht in einem Aufbereitungsschritt die sichere Reinigung selbst von schwer behandelbaren Wasserressourcen (z. B. kontaminierten Abwässern). Neben Partikeln (Mikroplastik, Medikamentenrückstände, Schwermetalle, Uran, Arsen, PFAS etc.), Bakterien und Viren können auch gelöste Wasserinhaltsstoffe (Organik, Salze) sowie Öle und Fette zurückgehalten werden. Finalist: IPT-Pergande Gesellschaft für innovative Particle Technology mbH Würdigung für: Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks in der Wirbelschichtgranulation durch Nutzung von Abwärme IPT-Pergande betreibt am Standort Weißandt-Gölzau mehrere Produktionsanlagen zur Herstellung von Produkten für die chemische Industrie. Eine Schlüsseltechnologie ist hierbei die Wirbelschicht-Granulation. Bei diesem Prozess wird eine wässrige Suspension mit einem erwärmten Prozessgas getrocknet und dabei granuliert. Die signifikante Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks des Gesamtverfahrens wurde durch die Nutzung der Abwärme von Kompressoren für die Erzeugung von Druckluft erreicht, indem das Prozessgas vorgewärmt wird, wodurch sich eine Reduzierung des Heizdampfes ergibt. Der reduzierte Dampfbedarf führt wiederum zu einer Verringerung des Erdgasverbrauches. Die resultierende CO 2 -Einsparung pro Jahr liegt bei 400 bis 500 t. Finalist: POLICYCLE Deutschland GmbH Würdigung für: Energieeffizientes Recycling für echte Härtefälle | Kleberbeschichtete Altfolien werden erstmals wieder zu Folie Kleberbeschichtete Schutzfolien, die fast in jeder Industrie Anwendung finden, sind heute nicht recyclingfähig. Auf Grund ihrer Beschichtung werden sie bis dato thermisch verwertet. Beim Recycling führen sie zu einem Verblocken und Verkleben der Anlagen oder der späteren Folie auf Grund von Klebermigration. Gleichzeitig ist die Folienindustrie dazu angehalten, die Verfügbarkeit von Rezyklaten am Markt zu steigern und Kreisläufe zu etablieren. Daher war das Ziel der Entwicklung seitens der POLICYCLE Deutschland GmbH bisher nicht recyclebare Folien erstmals zu recyclen, in eine neue Folie zurückzuführen und dabei das energieintensive Recycling wirtschaftlicher und automatisierter zu gestalten. Mit dem so entstandenen Fluff-to-Film-Prozess werden durch Auslassen eines gesamten Prozessschritts gegenüber dem klassischen Recycling bis zu 40 % Energie und die damit verbundenen CO 2 -Emissionen in der Produktion eingespart. Gleichzeitig ist das entstehende Folienendprodukt „Müllsack“ bis zu dreimal dünner, aber ebenso belastbar wie ein vergleichbarer Standardmüllsack. Der mit dem „Blauen Engel“ zertifizierte Müllsack besteht aus mehr als 95 % post-consumer-Rezyklat, 70 % davon machen die kleberbeschichteten Altfolien aus. Durch den hohen Polyethylen-Anteil wäre der Müllsack, je nach vorliegendem Entsorgungssystem, selbst wieder recyclingfähig. Preisträger: GMBU e.V. Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien, Halle Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Schäumbare Verbundmaterialien auf Pflanzenbasis Die GMBU e. V. bietet innovative Rezepturen für pflanzenbasierte und rezyklierbare Komposite mit natürlichen Füllstoffen an, die sich für den 3D-Druck, den Spritzguss und hydraulisches Pressen eignen. Als Füllstoffe dienen natürliche Reststoffe, wie Hanf- und Hopfenschäben, Kakao- und Kaffeeschalen sowie Kokos- und Papierfasern. Anbauflächen zur Kultivierung werden nicht benötigt, da die Reststoffe prozessgebunden anfallen. Durch die Zugabe der Füllstoffe können 10 % Basispolymer eingespart werden. Dadurch wird eine Reduktion der CO 2 -Emissionen von 60 % im Vergleich zum Einsatz erdölbasierter Kunststoffe erreicht. Die Filamente und Granulate lassen sich wie herkömmliche Compounds verarbeiten und bieten eine holzähnliche Oberfläche. Durch Einarbeitung von zusätzlichem Treibmittel entsteht ein schäumbares Material für den 3D-Druck, welches beispielsweise als Sandwichmaterial im Leichtbau eingesetzt werden kann. Die Expansion des Treibmittels erfolgt während des Druckprozesses und wird über die Düsentemperatur gesteuert. Dadurch kann eine Gewichtsreduzierung von circa 50 % erzielt werden. Finalist: Agrar Burgscheidungen eG, Laucha an der Unstrut Würdigung für: Wasserrecycling für eine integrierte Symbiose der Algenkultivierung im Weinbau: Wi-Sa-We Die Agrar Burgscheidungen eG hat in Kooperation mit der GMBU e. V. – Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien ein Verfahren zur symbiotischen Aufzucht von Mikroalgen für den Weinbau entwickelt. Durch die Bewässerung von Wein mit aufbereitetem Kulturmedium der Mikroalgen wird Wasser recycelt, die Biodiversität gestärkt, das Pflanzenwachstum verbessert und ein resilientes Mikrobiom geschaffen. Der Nährstoffeintrag aus dem Medium spart Kosten für Düngemittel, was die ökonomische Ressourceneffizienz unterstreicht. Das Verfahren ist vielfältig übertragbar und weist enormes ökologisches Potenzial mit ökonomischen Erfolgsaussichten auf. Finalist: Synthos Schkopau GmbH, Schkopau Würdigung für: Synthesekautschuk für verbesserten Reifenabrieb – ein Beitrag zur Mikroplastikreduktion Die Synthos Schkopau GmbH baut als größter Anbieter von Synthesekautschuk in Europa die Palette nachhaltiger Produkte kontinuierlich aus. In den letzten 15 Jahren wurden am Standort Schkopau erfolgreich SSBR-Typen (Solution Styrene Butadiene Rubber) für energieeffiziente Reifen entwickelt und vermarktet. Dem Synthos-Forscherteam ist es gelungen, zusätzlich den Reifenabrieb zu verringern und damit auch die Mikroplastikbildung aus Reifen zu minimieren. In Hochleistungsreifen verwendete Synthesekautschuke müssen umfangreiche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Für den ökologischen Fußabdruck von Reifen sind umweltverträgliche Zusatzstoffe sowie der Einfluss neuer Synthesekautschuke, z.B. SSBR, relevant. Leistungseigenschaften des Reifens, die mit dem Fahrverhalten und der Sicherheit des Fahrzeugs verbunden sind, müssen mit einem geringen Rollwiderstand und einem niedrigen Abrieb korreliert werden. Während ein hoher Rollwiderstand den Energieverbrauch der Fahrzeuge erhöht, verursacht ein hoher Abrieb die verstärkte Bildung von Mikroplastik. Die neue Technologie verbessert den Abrieb um ca. 8 %, ohne die Leistungseigenschaften negativ zu beeinträchtigen. Preisträger: MOL Katalysatortechnik GmbH, Merseburg Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Kühlwasserbehandlung in der Kernfusion In technischen Kühlkreisläufen wird das Kühlwasser mittels Kreiselpumpen in eine turbulente Strömung versetzt. Übersteigt die in das Wasser eingetragene Pumpenergie die Stabilisierungsenergie des Wassers, dann bilden sich Wasserdampfbläschen. Bläschen mit einem Durchmesser um 1 Mikrometer sorgen selektiv für saubere Oberflächen auch auf Schweißnähten. Größere Bläschen begünstigen Bakterien und Korrosion bis hin zur Kavitation. Durch Installation spezieller, von der MOL Katalysatortechnik GmbH entwickelter Mineral-Metall-Folien auf der Saugseite der Kreiselpumpen im turbulenten Strömungsbereich wird die Bildungsgeschwindigkeit der Wasserdampfbläschen beschleunigt, so dass anstelle weniger großer gefährlicher Wasserdampfbläschen viele sehr kleine nützliche gebildet werden. Dadurch ist es möglich, Kühlwasser mit hoher technischer und hygienischer Sicherheit und ohne Einsatz von Chemikalien und Bioziden dauerhaft sicher und wirtschaftlich vorteilhaft zu behandeln. Finalist: LEUNA-Harze GmbH, Leuna Würdigung für: Großtechnische Synthese von biobasierten Epoxidharzen aus pflanzlichen Altölen Die bisher zur Verfügung stehende Rohstoffbasis für Epoxidharze ist Erdöl. Im Zuge der Rückwärtsintegration der Produktion der LEUNA-Harze GmbH wurde eine eigene Synthesevariante für den zur Herstellung von Epoxiden notwendigen Rohstoff Epichlorhydrin entwickelt und in einer großtechnischen Anlage mit einer Kapazität von 15.000 t/a realisiert. Dabei wird nicht Propylen, sondern Glycerin, ein Nebenprodukt der Biodieselherstellung, als Rohstoff eingesetzt. Als Startpunkt der Wertschöpfungskette dienen gebrauchte Speisefette und -öle, die über Glycerin und Epichlorhydrin in einem Upcyclingprozess zu biobasierten Epoxidharzen umgesetzt werden. Eine neue Produktlinie mit reduziertem CO 2 -Fußabdruck und garantiertem biobasierten Anteil auf Basis von wiederverwerteten, pflanzlichen Altölen konnte vom Unternehmen erfolgreich auf dem Markt eingeführt werden. Dies ermöglicht einen biobasierten Kohlenstoffanteil von bis zu 42 % bei gleichzeitiger, signifikanter Reduktion des CO 2 -Fußabdrucks der so hergestellten Produkte. Diese finden Anwendung in der Wind-, Bau- und Automobilindustrie. Finalist: SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Lutherstadt Wittenberg Würdigung für: ATMOWELL® – Ammoniakreduzierung im Tierstall Ammoniak (NH 3 ) kann bei übermäßiger Freisetzung negative Effekte auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier haben. Deutschland hat sich verpflichtet die nationalen NH 3 -Emissionen bis zum Jahr 2030 um 29 % zu senken (im Vergleich zu 2005). Mit ca. einem Drittel stammt ein Großteil der nationalen NH 3 -Emissionen aus Tierställen. Der Einsatz eines Ureaseinhibitors in Rinder- und Schweineställen ist ein innovativer Ansatz, um diese Emissionen deutlich zu mindern. Damit kann u. a. die Versauerung und Eutrophierung von Böden und Ökosystemen, die Verschiebung des Artenspektrums und Bedrohung der Artenvielfalt sowie die Gesundheitsbelastung (Schleimhautirritationen, sekundärer Feinstaub, Atemwegserkrankungen) gemindert werden. ATMOWELL® ist ein von SKW Piesteritz patentierter Ureaseinhibitor, welcher NH 3 -Emissionen in Rinderställen um 58 % reduziert. Die so verbesserte Luftqualität schützt vor negativen Auswirkungen des Ammoniaks auf Umwelt, Klima, sensible Ökosysteme und vor der Versauerung von Böden.
Bei Schiffen, aber auch in anderen Bereichen wie beispielsweise Kühlprozessen, bei denen Wasser eine wichtige Rolle spielt, tritt früher oder später folgendes Problem ein: Biofilme aus Mikroorganismen, Algen oder auch Muscheln verursachen Korrosion und verschlechtern die Performance der Systeme. Präventiv werden deshalb häufig umweltschädliche Chemikalien eingesetzt. Gleichzeitig sind Reinigungsprozesse zeitintensiv und erfordern teilweise eine Unterbrechung der Arbeitsabläufe. Mittels eines dynamischen Biofilm Schutzes (Dynamic Biofilm Protection) kann diesem Problem individuell Abhilfe geschafft werden. Die Hasytech Group hat dafür ein Ultraschallsystem entwickelt, das mittels intelligenter Software und energieeffizienter Schallköpfe gezielt Biofilme bekämpft. Die Wandler werden dafür zuerst auf die gewünschten Stellen. Über das zu schützende Metall werden anschließend die Ultraschallsignale in die Flüssigkeit (meist Wasser) transportiert. Als Folge davon diffundiert es vollständig durch das Medium. Diese diffundierenden Ultraschallwellen verhindern und entfernen Anhaftungen, Bewuchs, Bakterien, Verstopfungen und Blockierungen. Da der Ultraschall auf verschiedenen Frequenzen läuft, werden größere Lebewesen nicht beeinträchtigt. Außerdem ist das System so ausgerichtet, dass keine Kavitation entsteht, wodurch auch mechanische Schäden am Objekt verhindert und Ressourcen geschont werden. Das ursprünglich für die Schifffahrt konzipierte Verfahren eignet sich darüber hinaus auch für andere Bereiche, wo Prozesswasser eine wichtige Rolle spielt. So kann es beispielsweise auch in der Metall- oder Papierindustrie eingesetzt werden und dort eine umwelt- und ressourcenschonende Alternative darstellen.
Das Projekt "Quelllärm in Experiment und Numerik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Airbus Defence and Space GmbH durchgeführt. Das Vorhaben ist Teil des Bundes FREQUENZ. Das Projekt Frequenz hat zum Ziel, einen Beitrag zur Reduktion des Fluglärms in der Zukunft zu leisten. Es konzentriert sich an der Lärmreduktion an der Quelle und fokus. ausgewählte Beispiele aus den Bereich der Zelle aber auch des Triebwerks. Im Projekt soll über die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen an ausgewählten Basisexperimenten der Schaffung validierter aero-akustischer Entwurfswerkzeuge erreicht werden, die genutzt werden sollen bei der Umsetzung von Einzelmaßnahmen in flugfähige Lösungen, die dann im Messflug erprobt werden. Das Projekt unter Federführung der Deutschen Lufthansa AG gliedert sich in 3 Teilprojekte mit den Themenschwerpunkten: Teil 1: Berechnung lärmarmer Flugzeugkomponente(Methode und Verfahren), Teil 2: Aerodynamischer Lärm (Basisexperiment und Validierungsdaten). Teil 3: Entwicklung von Nachrüstmaßnahmen für Verkehrsflugzeuge (Anwendung). Es werden zusammen mit den Partnern Berechnungsverfahren zur Vorhersage aeroakustischer Quellen am Flugzeug und dem Immissionspegel am Standort der Betroffenen weiterentwickelt und validiert. Der Antragsteller stärkt und erweitert mit dem Projekt seine Kompetenz an den Gebiet der Fluglärmprognose und der Entwicklung von geeigneten Lärmminderungsmaßnahmen. Die Entwicklung und Erprobung von Nachrüstmaßnahmen zur Lärmreduktion führen zu einem direkt umsetzbaren Technologievorsprung gegen Wettbewerbern.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Reiflock Abwassertechnik GmbH durchgeführt. Innerhalb des geplanten Vorhabens werden ein Verfahren und die zur Anwendung geeignete Anlagentechnik zur Verbesserung der Entwässerbarkeit von Schlämmen entwickelt. Die Schlämme sollen vorwiegend aus den Bereichen Papiererzeugung, Kläranlagen oder anderen vor einem Recycling oder einer Entsorgung zu entwässernden Feststoffsuspensionen stammen. Aufgabe ist es, durch Vorbehandlung der Schlämme mittels Kavitation in Kombination mit Dampfdruck-Impulsen eine energiesparende Alternative zu bisherigen Entwässerungstechnologien zu bieten, die deutlich bessere Entwässerungsergebnisse ermöglicht. Zielsetzung des Vorhabens ist es, durch die Vorbehandlung der Feststoffsuspensionen in der nachgeschalteten Separationsstufe mindestens 5 Prozent, möglichst 10 Prozent, mehr Wasser abzutrennen. Diese Verbesserung soll unabhängig vom jeweiligen Entwässerungsverfahren, wie beispielsweise Filterpressen oder Zentrifugen erreicht werden. Das Resultat ist somit ein höherer Trockensubstanz-(TS) Anteil. Im Projekt soll die Anwendung des Verfahrens in der Aufbereitung von Klärschlämmen und Papierschlämmen untersucht werden. Zunächst werden Grundlagenuntersuchungen mit einer Versuchsanlage zur Dampfdruckkavitation an verschiedenen Schlämmen durchgeführt. Parallel dazu wird eine Versuchsanlage für die Kavitationsbehandlung von Schlämmen entwickelt und gebaut. Dieses Anlagensystem soll dann unter Anwendungsbedingungen an Schlämmen erprobt und optimiert werden.
Das Projekt "Einfluss von Dürre auf das Waldsterben in Europa und Westkanada (Water03 - IDDEC)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Fachgebiet für Ökoklimatologie durchgeführt. While many forests and woodlands may be at increasing risk of climate-induced dieback, significant knowledge gaps remain in our understanding of the causes of climate-induced tree mortality. Recent publications underscore the critical importance of understanding the mechanisms that trigger plant mortality (Adams et al., 2009), particularly regarding features and traits that could be used as physiological indicators of tree death (McDowell et al., 2008). Alterations in wood formation and structure often occur prior to visual symptoms of crown decline. Thus, physiological, morphological, and anatomical traits related to xylem ('water-conducting pipes') may provide early-warning signals of drought-induced dieback. A better mechanistic understanding of drought-induced forest dieback would improve our ability to predict tree mortality and future changes in forest composition and coverage. The project aims at studying how drought episodes promote dieback via changes in xylem structure. Different genotypes of aspen (parkland region and the southern boundary of the boreal forest in western Canada), oak (Southern Europe) and pine (experiment) will be studied along gradients of moisture availability. Xylem-related traits that will be measured include ring-width, number of missing rings, quantitative wood anatomical structures (diameter and frequency of vessels/ tracheids, inter-vessel pit structure) as well as cavitation resistance, hydraulic conductivity, and water potentials.
Das Projekt "Lufteintrag in die Stroemung durch quadratische Sohlennischen mit und ohne Rampen in Grundablaessen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Um Kavitation bei Abfluessen mit freiem Spiegel und grossen Geschwindigkeiten in Schussrinnen oder Grundablaessen zu vermeiden, werden neuerdings Belueftungseinrichtungen in diese Bauteile einer Talsperre eingebaut, ueber die Luft in Blasenform in die Stroemung eingebracht wird, die die Kompressibilitaet des Wassers vergroessert. Als Einrichtungen dienen ua Nischen mit und ohne Rampen. - Die Grundlagenforschung ist durch praktische Taetigkeit angeregt worden. So hat das Institut fuer Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Berlin an der Planung und auch modellmaessigen Pruefung des Entwurfs von mehreren Grundablaessen im In- und Ausland mitgewirkt, bei denen Fragen zu beantworten waren, wie zB welche Belueftungseinrichtung soll gewaehlt werden, welche Massstabseffekte sind zu beachten, wenn man den Luftgehalt im physikalischen Modell bestimmt hat. In einer ersten Versuchsserie werden ausschliesslich Sohlennischen ohne Rampen in Grundablaessen untersucht. Bei der Formgebung der Nische hat man sich auf Empfehlungen in der Literatur gestuetzt, die eindeutig die quadratische Nische favorisieren. Daran anschliessend wird die Nische mit Rampe untersucht, wobei die Form der Nische beibehalten und nur die Neigung der Rampe variiert wird. - Ziel der Untersuchungen ist es, dem planenden Ingenieur rechnerisch ueberblickbare, aber fundierte Bemessungsgrundlagen fuer die Ausbildung und Anordnung von Nischen mit und ohne Rampen an die Hand zu geben. Die Versuche sollen darueberhinaus klaeren, welche Massstabseffekte bei einer bestimmten Modellgroesse den Lufteintrag beeinflussen und somit die Uebertragbarkeit des im Modell gemessenen Luftvolumens ausschliessen.
Das Projekt "Entkeimung von Wässern und Schlämmen mit Ultraschall und kombinierten Verfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz B-2 durchgeführt. Problemstellung: In den letzten Jahren haben gesteigerte Anforderungen an Kläranlagenabläufe dazu geführt, dass vielfach eine Entkeimung von Abwasser nötig geworden ist. Aus diesem Grund hat auch auf vielen deutschen Kläranlagen eine saisonal betriebene Desinfektionsstufe Einzug gefunden, die die Keimzahlbelastung im Kläranlagenablauf drastisch reduziert. Um die in der europäischen Badegewässerrichtlinie vorgeschriebenen strengen Grenzwerte einhalten zu können, sind jedoch hohe Dosen an Desinfektionsmitteln nötig. Sobald Abwässer entkeimt werden sollen, die hohe Konzentrationen an Feststoffen aufweisen, ist die Wirkung der Desinfektionsmittel limitiert, da die Bakterien in Partikelagglomeraten Schutz finden. Somit wird fast immer eine kostspielige Filtrationseinheit als Vorbehandlungsstufe für die Desinfektion nötig. Zielsetzung: Durch den Einsatz von niederfrequentem Ultraschall ist es möglich, im Abwasser Kavitation zu erzeugen, wodurch Partikelformationen deagglomeriert werden. Durch diese rein physikalische Veränderung der Zusammensetzung des Abwassergefüges können Bakterien derart freigesetzt werden, dass eine nachgeschaltete Desinfektion begünstigt wird. Ziel dieser Arbeit ist es auszuloten, unter welchen Voraussetzungen Ultraschall alleine oder in Kombination mit herkömmlichen Verfahren geeignet ist, die Abwasserdesinfektion zu verbessern, so dass Energie- bzw. Chemikalieneinsatz reduziert werden können.
Das Projekt "Geraeteentwicklung fuer HF-A-Fluessigkeiten im Einsatz bei Steuerungen und Antrieben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Institut für hydraulische und pneumatische Antriebe und Steuerungen durchgeführt. Der Einsatz von ueberwiegend wasserhaltigen Druckfluessigkeiten (HF-A) fuer hydraulische Steuerungen und Antriebe ist in vielen Fertigungsbereichen mit Ruecksicht auf das zu erzeugende Produkt (z.B. in der Keramik-, Gummiwaren- und Nahrungsmittelindustrie) bzw. zur Verminderung der Brandgefahr (z.B. in Giessereien, in Huettenwerken und im Bergbau) anzustreben. Auch aus Gruenden des Umweltschutzes erscheint die Verwendung dieser Druckfluessigkeiten besonders vorteilhaft. Diesem Bestreben stehen jedoch u.a. die stark erodierende Wirkung der HF-A-Fluessigkeiten (Wasser + 3-20 v.H. Emulsionszusatz) durch Kavitation und ihre Korrosionswirkung entgegen. Gegenstand des geplanten Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung von Geraeten der Wasserhydraulik fuer Steuerungen und Antriebe mit langer Lebensdauer.
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule München, Studiengang Papier- und Verpackungstechnik durchgeführt. Innerhalb des geplanten Vorhabens werden ein Verfahren und die zur Anwendung geeignete Anlagentechnik zur Verbesserung der Entwässerbarkeit von Schlämmen entwickelt. Die Schlämme sollen vorwiegend aus den Bereichen Papiererzeugung, Kläranlagen oder anderen vor einem Recycling oder einer Entsorgung zu entwässernden Feststoffsuspensionen stammen. Aufgabe ist es, durch Vorbehandlung der Schlämme mittels Kavitation in Kombination mit Dampfdruck-Impulsen eine energiesparende Alternative zu bisherigen Entwässerungstechnologien zu bieten, die deutlich bessere Entwässerungsergebnisse ermöglicht. Hierzu werden die Arbeiten zwischen den Partnern entsprechend ihrer komplementären Kompetenzen aufgeteilt. Der Schwerpunkt im Teilvorhaben der Hochschule liegt in der Analyse des Anlagenkonzepts, experimentelle Untersuchung der Kavitationswirkung und Entwicklung geeigneter Prozessbedingungen sowie Validierung der Ergebnisse an der Testanlage.
Das Projekt "Aeroakustik von Mini-TEDs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Aerodynamik und Gasdynamik durchgeführt. Das Vorhaben ist Teil des Verbundes FREQUENZ. Die Lärmbelastung der Zivilbevölkerung ist eines der wesentlichen Hindernisse für das kommende Wachstum im Flugverkehr. Neben der Dämpfung einzelner Lärmquellen (z.B. Nasenklappe, Fahrwerk, Triebwerke) kann auch die Schallimmission am Boden verringert werden, indem der Flugpfad steiler und langsamer gewählt wird. Dazu ist jedoch ein höherer Auftrieb erforderlich, der beispielsweise durch den Einsatz von Mini-TEDs bereitgestellt wird. Es ist jedoch noch weitgehend unklar, wie die akustischen Eigenschaften eines solchen Hochauftriebssystems aussehen. Dies soll in dem beantragten Vorhaben mit numerischen Verfahren untersucht werden. Zur Anwendung kommt dabei die DES-Methode, die es ermöglicht, die instationären, dreidimensionalen Strömungsvorgänge an den Mini-TEDs aufzulösen. Der dort lokal erzeugte Schall wird mit Hilfe der akustischen Analogie analytisch ins Fernfeld zum Beobachter transportiert. Die in dem Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse können einen wesentlichen Beitrag zur Einschätzung der Einsetzbarkeit von Mini-TEDs an künftigen Verkehrsflugzeugen liefern. Gleichzeitig geben sie wertvolle Hinweise auch zur möglichen Nachrüstung an vorhandenen Flugzeugtypen.
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