Das Projekt "Erforschung und Ueberwachung des Langzeitverhaltens von radioaktiven Stoffen in der Nahrungskette Boden - Bewuchs - Milch - Milchprodukte" wird/wurde ausgeführt durch: Bundesanstalt für Milchforschung.Schutz der Bevoelkerung vor Inkorporation von radioaktiven Stoffen mit der Nahrung; Feststellung der Kontamination der verschiedenen Glieder der Nahrungskette Boden - Bewuchs - Milch mit Radioisotopen, die durch Kernwaffen oder aus nuklearen Anlagen in die Umwelt gelangen.
Das Projekt "Ressortforschungsplan 2023, Analyse radiologisch signifikanter Gefährdungspotentiale und Ereignisabläufe zur Konkretisierung von Schutzmaßnahmen im Rahmen der Notfallpläne" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit , Bundesamt für Strahlenschutz (BMU,BfS). Es wird/wurde ausgeführt durch: Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH.
Das Projekt "Zentrum für interdisziplinär-integrierte Verifikationsforschung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Aachen University, Fachgruppe Physik - III. Physikalisches Institut B.
Das Projekt "Bewertung der Gesundheitsgefaehrdung durch Umweltradioaktivitaet: Eine Herausforderung fuer die gaengigen Untersuchungsmethoden" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Münster, Institut für Strahlenbiologie.Die bisherigen Vorstellungen ueber die Hoehe des Strahlenkrebsrisikos muessen anhand neuerer und neuester Erkenntnisse revidiert werden. Dies sollte bei einer Novellierung der Strahlenschutzgesetzgebung Beruecksichtigung finden.
Das Projekt "Entwicklung und Einfuehrung chemischer und spektrochemischer Methoden zur hochempfindlichen Bestimmung von Radionukliden" wird/wurde ausgeführt durch: Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung.Kernkraftwerke, Wiederaufarbeitungsanlagen, Kernwaffen und Nuklearmedizin sowie die Wirtschaft geben zum Teil langlebige Nuklide an die Biosphaere ab. (Tc99, C-14, Actiniden Ni-59 usw.). Lager fuer radioaktive Abfaelle muessen auf eventuelle Abgaben von Radionukliden ueberwacht werden (Pu, Np). Im Rahmen des NAGRA-Projektes und unabhaengig davon werden die Gehalte von Quellen und Tiefenwaessern an natuerlichen Radionukliden (Uran, Thorium, Radon) und deren Isotopenverteilung bestimmt. Beim Abbruch von Kernkraftwerken muss eine Aktivitaetsbilanzierung des Bauschutts und der Komponenten durchgefuehrt werden. Fuer all diese Probleme muessen chemische Trennmethoden und eine apparative low-level-Spektrometrie entwickelt und betrieben werden. Die Hauptarbeit faellt im Laborbereich an. Dieses Projekt ist verknuepft mit anderen EIR- Projekten.
Das Projekt "Radioaktivitaetsmessungen von atmosphaerischem Fallout" wird/wurde gefördert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Innsbruck, Institut für Medizinische Physik.Aktivitaetsmessungen von Schneeproben aus vergletscherten Gebieten im Zusammenhang mit den atmosphaerischen Kernwaffentests und dem Tschernobyl-Unfall.
Schutzstrategien bei Nuklearwaffeneinsatz - Empfehlung der Strahlenschutzkommission Anfang 24.04.2025 10:30 Uhr Ende 24.04.2025 11:30 Uhr Ein möglicher, durch Russland angedrohter Nuklearwaffeneinsatz beschäftigt unsere Mitbürger. Im Rahmen des Online-Vortrags am 24. April 2025 stellt Oberstarzt Prof . Dr. Port, Leiter des Instituts für Radiobiologie der Bundeswehr (InstRadBioBw) das lange verdrängte Thema vor sowie einige der zentralen Kernempfehlungen der SSK -Empfehlung Schutzstrategien bei Nuklearwaffeneinsatz (SSK-Empfehlung) zur Diskussion. Bei Interesse an diesem Vortrag bitten wir um eine E-Mail-Anfrage an kolloquium@bfs.de . Der Link zum Vortrag wird Ihnen dann per E-Mail mitgeteilt. Sie möchten über anstehende Vorträge im BfS -Kolloquium informiert werden und wünschen die Aufnahme in unseren E-Mail Verteiler? Dann schreiben Sie bitte eine E-Mail (mit der Angabe Ihrer Kontaktdaten) an kolloquium@bfs.de . Sie erhalten anschließend eine Bestätigungs-E-Mail von uns. Links Auswertung BfS, rechts Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffe#/media/Datei:Castle_Romeo.jpg Der Einsatz von Nuklearwaffen ist eine der herausforderndsten militärischen und möglicherweise auch terroristischer Bedrohungen für die Zivilbevölkerung. Wiederholte Äußerungen russischer Politiker zum Einsatz von Nuklearwaffen in Europa wurden seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine genutzt, um Druck auf die Staaten auszuüben, die die Verteidigung der Ukraine unterstützen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ( BMUV ) haben zivile und militärische Expert*innen in einer Arbeitsgruppe des Ausschusses „Notfallschutz“ der Strahlenschutzkommission ( SSK ) wissenschaftsbasiert Grundlagen zu Nuklearwaffen zusammengetragen und deren Wirkungen und Konsequenzen dargestellt. Sind die bestehenden, für radiologische Notfälle vorgeplanten Schutzmaßnahmen wirksam, ausreichend und angemessen? Diesen und weiteren Fragen wird in der SSK -Empfehlung Schutzstrategien bei Nuklearwaffeneinsatz (SSK-Empfehlung) nachgegangen. Diese Inhalte sollen vorgetragen werden: Basiswissen zu Nuklearwaffen, Quellterm und Fallout , Erkenntnisse zu Gesundheitseffekten nach den Einsätzen in Hiroshima und Nagasaki Erkenntnisse aus Nuklearwaffentests nationale und internationale Handlungsleitlinien und Vorbereitungen zum Themengebiet Außerdem werden zumindest einige Kernempfehlungen dieser lange verdrängten Gefahr zur Diskussion gestellt werden. Adresse Bundesamt für Strahlenschutz Dienststelle München (Neuherberg) Ingolstädter Landstraße 1 85764 Oberschleißheim Deutschland Kontakt Bundesamt für Strahlenschutz Kolloquium E-Mail kolloquium@bfs.de Stand: 14.04.2025
Mehr Bedeutung für den radiologischen Notfallschutz Hybride Bedrohungen stellen auch BfS vor neue Herausforderungen BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini Quelle: Laurin Schmidt/bundesfoto Mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der Zivilschutz auch in Deutschland neue Bedeutung erlangt. Bei dieser Entwicklung muss der radiologische Notfallschutz nach Einschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz ( BfS ) konsequent mitgedacht werden. Denn im Ukraine-Krieg, der am 24. Februar 2022 begann, sind kerntechnische Anlagen etwa in Saporischschja oder Tschornobyl (russ. Tschernobyl) wiederholt in Kampfhandlungen einbezogen worden. Selbst der Einsatz von Nuklearwaffen scheint in Europa inzwischen nicht mehr ausgeschlossen. "Bedrohungen, die lange Zeit als unwahrscheinlich galten, sind zurück auf der Agenda" , sagt BfS -Präsidentin Inge Paulini. Das BfS habe seine eigenen Notfallplanungen intensiviert. Paulini betont: "Die sicherheitspolitische Neuausrichtung beschränkt sich nicht nur auf die militärische Vorbereitung, sondern betrifft auch den Zivilschutz, also den Schutz der Bevölkerung in einem Verteidigungsfall. Deutschland ist den möglichen Herausforderungen nur gewachsen, wenn auch die Bevölkerung geschützt ist, und sie in der Lage ist, sich selber zu schützen." "Die neue internationale Sicherheitslage erfordert zusätzlich die Vorbereitung auf langanhaltende Risikoszenarien, auf unterschiedliche Krisen-Situationen, die sich überlagern könnten, und sogenannte hybride Bedrohungen" , führt Paulini aus. Dazu könnten Cyberangriffe und Desinformationskampagnen gehören. BfS ist Behörde mit zentralen Sicherheitsaufgaben Zusammenarbeit im Radiologischen Lagezentrum Das BfS ist eine Behörde mit zentralen Sicherheitsaufgaben beim Schutz der Bevölkerung vor radiologischen Gefahren. In einem speziellen Krisenstab, dem Radiologischen Lagezentrum des Bundes ( RLZ ), ist das BfS zuständig für die Erstellung des "Radiologischen Lagebilds". Dies enthält Informationen zur aktuellen radiologischen Situation und Prognosen zum weiteren Verlauf sowie zu Radioaktivitätsmessungen. Mit der Nuklearspezifischen Gefahrenabwehr ( NGA ) ist das BfS zudem Partner im Unterstützungsverbund CBRN , um bei der Bewältigung von polizeilich relevanten radiologischen Lagen zu unterstützen. Dabei kann es sich um den Fund radioaktiver Quellen handeln oder auch um den Einsatz sogenannter Schmutziger Bomben. Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine wird immer wieder über Kampfhandlungen im Zusammenhang mit kerntechnischen Anlagen berichtet. Als am 4. März 2022 russische Truppen das größte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja angriffen und besetzten, war die Angst vor einem nuklearen Unfall groß. Seitdem kam es immer wieder zu Zwischenfällen, zuletzt bei einem durch einen Drohnenangriff ausgelösten Brand im stillgelegten Kernkraftwerk Tschornobyl. Regelmäßige Übungen zum Schutz der gesamten Bevölkerung BfS beobachtet Lage in der Ukraine Messwerte aus der Ukraine sowie den Nachbarstaaten lieferten in den vergangenen drei Jahren keine Hinweise auf eine Freisetzung von radioaktiven Stoffen . Das BfS beobachtet die Lage vor Ort seit Beginn des Krieges intensiv. Mitarbeiter*innen des BfS überprüfen regelmäßig Daten aus Messeinrichtungen in der Ukraine. Dafür stehen ungefähr 600 verschiedene Einrichtungen sowohl vonseiten der Behörden vor Ort als auch der Zivilgesellschaft zur Verfügung. Das BfS berechnet zudem seit Beginn des Krieges mit Unterstützung des Deutschen Wetterdienstes ( DWD ) zweimal täglich, ob Luftmassen aus der Ukraine nach Deutschland gelangen könnten. Damit die Abläufe im Ernstfall funktionieren, müssen sie regelmäßig geübt werden. Das BfS organisiert daher regelmäßig mit anderen Behörden, mit den Ländern und mit Nachbarstaaten Übungen. Dies gibt nicht nur den Mitarbeiter*innen Sicherheit, sondern erhöht auch den Schutz der Bevölkerung insgesamt. Damit die Menschen besser wissen, wie sie sich im Ernstfall schützen können, schlägt das BfS vor, den sogenannten Warntag oder den Tag des Bevölkerungsschutzes weiterzuentwickeln. "Dies kann auch unkonventionell geschehen, beispielsweise in Form einer Frage aufs Handy, was in einem realen Notfall zu tun wäre oder sich Gedanken zu machen, welcher Raum als Schutzraum geeignet wäre" , ergänzt Paulini. Stand: 21.02.2025
Was denkt Deutschland über Strahlung? - Umfrage 2024 (mit Ergebnis-Grafiken) Forschungs-/Auftragnehmer: GIM - Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH Projektleitung: A. Wachenfeld-Schell, Dr. T. Jerković Beginn: 04.01.2024 Ende: 30.09.2024 Finanzierung: Forschungsprogramm Strahlenschutz des BMUV , Fördermittel 211.718,85 Euro Ein zentraler Bestandteil des Strahlenschutzes ist es, die Bevölkerung über Strahlenwirkungen, Strahlenrisiken und das richtige Strahlenschutzverhalten zu informieren. Um eine datenbasierte Grundlage für diese Aufgabe zu haben, wird alle zwei Jahre die Untersuchung "Was denkt Deutschland über Strahlung ?" durchgeführt. In dieser wird der gesellschaftliche Umgang mit ausgewählten Strahlenthemen erfasst. Mit der Erhebung sollen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden über das gesellschaftliche Umfeld, in dem sich das BfS mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Informations- sowie Kommunikationsmaßnahmen bewegt. Die Ergebnisse tragen u.a. dazu bei, der Bevölkerung Strahlenschutzthemen gezielter und effektiver zu kommunizieren. Sie dienen auch dazu, bei Bedarf Strahlenschutzkonzepte an den gesellschaftlichen Umgang mit Strahlung und Strahlenschutz anzupassen. Die Studie 2023/24 war nach 2019 und 2021/22 die dritte Erhebung dieser Art. Die Studien sollen einen Vergleich der erfassten Themen im Zeitverlauf ermöglichen. Dafür wird ein Teil der Fragen jeweils weitergeführt. Ein kleinerer Teil wird an aktuelle Ereignisse oder Erkenntnisbedarfe angepasst. Zielsetzung Ziel des Forschungsvorhabens war es, die allgemeine gesellschaftliche Verankerung von Strahlung und Strahlenschutz , die Wahrnehmungen, Kenntnisse und Informationsbedürfnisse der Bevölkerung in Deutschland zu erheben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine in mehreren Phasen ablaufende sozialwissenschaftliche Studie initiiert. Diese enthielt Fragestellungen zu den Bereichen: Wissen und Wahrnehmung zu Strahlung allgemein Risikowahrnehmung von Strahlung Einstellungen im Bereich des radiologischen Notfallschutzes Strahlenschutzverhalten bzw. -absicht Informationsverhalten und -bedarf Wahrnehmung des BfS sowie Erwartungen an Informationsmaßnahmen. Methodik und Durchführung Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein Forschungsdesign in zwei Schritten gewählt. Im ersten Schritt erfolgte eine qualitative Primärdatenerhebung. Dabei werden Daten aus Interviews mit Personen anhand eines Interviewleitfadens, der das Gespräch strukturiert und gleichzeitig ein offenes Gespräch ermöglicht, gewonnen. Hierbei gab es: zwei Gruppendiskussionen von je zwei Stunden Dauer und 40 Einzelinterviews von je einer Stunde Dauer. Dadurch wurde der kollektive Diskurs rund um Strahlung nachvollzogen bzw. die individuelle Perspektive auf Strahlung und Strahlenschutz erforscht. Besonders vertiefend diskutiert wurden individuelle Themen wie Barrieren , Motive, Ängste, individuelles Wissen und (Fehl-)Konzeptionen sowie der individuelle Umgang mit strahlenbezogenen Risiken. Im zweiten Schritt folgte eine quantitative Primärdatenerhebung. Diese hat das Ziel, anhand einer größeren Menge an Daten statistisch überprüfbare Ergebnisse zu erhalten. Um einen bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren zu befragen, wurden vom 22.5.2024 bis 3.7.2024 insgesamt 2002 Telefoninterviews auf Basis einer Dual Frame Stichprobe (kombinierte Festnetz- und Mobilfunkstichprobe) durchgeführt. Die durchschnittliche Interviewdauer betrug dabei 24 Minuten. Ergebnisse Die Bevölkerung fühlt sich 2024 besser durch staatliche Institutionen des Strahlenschutzes informiert als noch vor zwei Jahren. Außerdem fühlt sich die Mehrheit der Bevölkerung allgemein gut oder sehr gut durch staatliche Institutionen des Strahlenschutzes geschützt. Generell wünschen sich viele Menschen mehr Aufklärung und Information von staatlichen Institutionen im Bereich Strahlenschutz : Wann immer Personen gefragt werden, was getan werden könnte, um sich besser durch staatliche Institutionen informiert oder geschützt zu fühlen – sei es allgemein oder in Bezug auf bestimmte Strahlenthemen –, äußern die Befragten in aller Regel am häufigsten den Wunsch nach mehr Aufklärung und Information zum Thema. Dabei ist das Informationsverhalten zum Thema Strahlung vorwiegend passiv geprägt – dies hat sich in den Erhebungen sowohl 2024 als auch 2022 gezeigt. Die Quellen für Informationen zum Thema Strahlung unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von Quellen, die auch bei anderen Themen zu Rate gezogen werden. Positiv festzustellen ist, dass ein Großteil der Bevölkerung wissenschaftlichen und behördlichen Informationen großes Vertrauen entgegenbringt - eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Informationsmaßnahmen. Detaillierte Informationen zum Umgang und zur ( Risiko -)Wahrnehmung wurden für die folgenden Themen erhoben: Radioaktivität und radiologischer Notfallschutz UV - Strahlung medizinische Strahlenanwendungen . Darüber hinaus bietet die Auswertung der Daten auch Einblicke in den Umgang der Bevölkerung mit den Themenbereichen Radon und Mobilfunk. Ergebnisgrafiken: Die wichtigsten Aussagen der Umfrage Kernwaffen, nuklearer Unfall & Kernenergie Strahlung durch Handys UV - Strahlung Strahlung in der Medizin Radon Stand: 17.12.2024
Verhalten bei Nuklearunfällen: Befragung belegt Vertrauen in den Katastrophenschutz, besonders bei gut informierten Personen Umfrage des Bundesamtes für Strahlenschutz untersucht Einstellungen und Wissen über Strahlung Ausgabejahr 2024 Datum 17.12.2024 Angesichts aktueller Kriege und Konflikte sorgt sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung wegen eines möglichen kriegsbedingten Unfalls in einem Kernkraftwerk oder des Einsatzes von Kernwaffen. Wie man sich in solchen Fällen verhalten sollte, weiß nur eine Minderheit. Die Bereitschaft, staatlichen Anweisungen zu folgen, ist dagegen hoch, wie aus der Studie "Was denkt Deutschland über Strahlung ?" im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ( BMUV ) und des Bundesamtes für Strahlenschutz ( BfS ) hervorgeht. Für die Erhebung wurden deutschlandweit 2.002 Menschen ab 16 Jahre telefonisch befragt. Was denkt Deutschland über Strahlung 2024 Die Teilnehmer*innen der Studie wurden auch gefragt, wie sie bei einem fiktiven Unfall mit radioaktivem Material reagieren würden. Den Ergebnissen zufolge wollen sich 87 Prozent der Befragten daran halten, im Haus zu bleiben, wenn der Katastrophenschutz das anordnet. Welchen Bestand diese Absicht hat, hängt allerdings eng mit dem Verhalten des sozialen Umfeldes zusammen, also mit der Nachbarschaft und der eigenen Familie. Wird das Szenario so erweitert, dass die Nachbar*innen die Autos packen und wegfahren, sinkt die Bereitschaft, im Haus zu bleiben, auf 74 Prozent. Wenn Familie oder Freund*innen darum bitten würden, gemeinsam wegzufahren, würden nur noch 49 Prozent den Anweisungen des Katastrophenschutzes folgen. Wer sich vom Staat gut oder sehr gut informiert, beziehungsweise gut oder sehr gut geschützt fühlt, ist der Erhebung zufolge in allen Szenarien eher bereit, sich an die Vorgaben der Behörden zu halten. Dr. Inge Paulini Bevölkerung künftig in Übungen einbinden "Die Umfrageergebnisse führen uns zwei Dinge klar vor Augen" , sagt BfS -Präsidentin Inge Paulini: "Je höher der soziale Druck ist, desto geringer ist die Bereitschaft, bei einem nuklearen Notfall staatlichen Anweisungen und Empfehlungen zu folgen. Je höher das Vertrauen in staatliche Einrichtungen und das persönliche Gefühl der Informiertheit sind, desto eher entscheidet man unabhängig vom Verhalten des sozialen Umfelds und kann für andere ein handlungsleitendes Vorbild sein. Notfallplanungen müssen das stärker berücksichtigen und die Zivilgesellschaft als Verbündete werben." "Ein effektiver Schutz bei einem nuklearen Unfall ist nur möglich, wenn die Bevölkerung an ihrem eigenen Schutz mitwirkt" , ergänzt Paulini. "Transparente und verständliche Informationen sind ein Schlüssel dazu. Dazu gehört auch das Wissen, was im Notfall zu tun ist. Katastrophenschutz-Übungen mit der Bevölkerung können eine Komponente sein, um Schutzmaßnahmen und ihre Wirkung greifbar zu machen und Vertrauen zu stärken. Bestehende behördliche Übungskonzepte sollten deshalb künftig stärker berücksichtigen, wie sich auch die Bevölkerung einbinden lässt." Mehr Menschen fühlen sich gut vom Staat informiert Verständliche Information ist nicht nur für nukleare Notfälle wichtig, sondern für Strahlungsthemen generell. Hier gibt es Fortschritte: Fühlten sich laut der Vorgängerstudie vor zwei Jahren 31 Prozent der Befragten gut oder sehr gut durch staatliche Institutionen des Strahlenschutzes informiert, stieg dieser Wert in der neuen Umfrage auf 40 Prozent. Im Vergleich der Geschlechter zeigt sich, dass deutlich mehr Männer als Frauen den Eindruck haben, vom Staat gut informiert zu werden. Bei Männern sind es 44 Prozent, bei Frauen 35 Prozent. Dass sich Bürger*innen mehr Informationen über Strahlungsthemen wünschen, verdeutlichen sowohl die Studie von 2022 als auch die von 2024. In der aktuellen Umfrage ist mehr Aufklärung und Information der am häufigsten genannte Vorschlag zur Verbesserung des Schutzes vor Strahlung aller Art bei Menschen, die sich bisher nicht gut geschützt fühlen. Das größte Vertrauen in den Strahlenschutz besteht 2024 wie 2022 in der Medizin. Bei Strahlenanwendungen in der Medizin fühlen sich 81 Prozent der Befragten gut oder sehr gut durch den Staat geschützt. Ärztinnen und Ärzten vertrauen 74 Prozent, wenn es um die Durchführung einer Röntgenuntersuchung geht. Zugleich gibt eine Mehrheit von 61 Prozent an, letztlich selbst über Untersuchungen mit Strahlenbelastung zu entscheiden. Sonne meiden, Schatten suchen Beim UV -Schutz ist das Bewusstsein vieler Menschen gestiegen: Mehr Personen schützen sich vor ultravioletter Strahlung , indem sie längere Aufenthalte in der Sonne vermeiden. Gaben vor zwei Jahren 76 Prozent der Befragten an, das immer oder manchmal zu tun, sind es 2024 bereits 82 Prozent. Dabei spielte der Studie zufolge auch der Klimawandel eine Rolle. Allerdings zeigen sich auch gravierende Fehleinschätzungen: Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Studienteilnehmer*innen hält eine gewisse Bräunung durch Sonne oder Solarium für gesund. In Wirklichkeit bedeutet Bräune, dass die Haut bereits geschädigt ist. Weiterhin große Aufklärungslücken zeigen sich beim Thema Radon – einem natürlich vorkommenden radioaktiven Gas, das in Wohnhäuser und andere Gebäude eindringen kann. Obwohl Radon zu den wichtigsten Ursachen von Lungenkrebs gehört, geben 94 Prozent der Studienteilnehmer*innen an, bisher nichts zum Schutz gegen den Innenraumschadstoff unternommen zu haben. Über die Studie Für die Studie wurden 2.002 Menschen im Zeitraum von Mai bis Juli 2024 telefonisch befragt. Die Erhebung ist repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 16 Jahre. Schon vorher - im Februar und März 2024 – fanden zwei Gruppendiskussionen und vierzig Einzelinterviews statt. Es ist die dritte Umfrage zu Einstellungen und Wissen über Strahlung im Auftrag des BfS nach 2019 und 2022. Die Studie wurde von der GIM, Gesellschaft für Innovative Marktführung, durchgeführt und vom BMUV unter dem Förderkennzeichen 2623S72213 finanziert. Ihre Ergebnisse sind im Digitalen Online-Repositorium und Informations-System DORIS des BfS veröffentlicht. Stand: 17.12.2024
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