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On-line Messung von Quecksilber in der Messstation Schnackenburg/Elbe

Das Projekt "On-line Messung von Quecksilber in der Messstation Schnackenburg/Elbe" wird/wurde gefördert durch: Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe der Länder Brandenburg - Hamburg - Mecklenburg-Vorpommern - Niedersachsen - Sachsen - Sachsen-Anhalt - Schleswig-Holstein, Wassergütestelle Elbe / Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen 'Otto-von-Guericke' e.V. / Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fachbereich Naturwissenschaftliche Technik.Die Elbe ist einer der mit Quecksilber am staerksten belasteten Fluesse der Erde. Die zuletzt im Projekt Quecksilbermonitor gemessene Konzentration des Quecksilbers im Elbewasser (in der Messstation Schnackenburg) schwankte im Verlauf der Messkampagne vom 24.2. bis 2.3.1999 zwischen ca. 25-100ng/l. 100ng/l liegt um den Faktor 10 unter der erlaubten Konzentration fuer Trinkwasser (1000ng/l). Diese im Vergleich zum Trinkwassergrenzwert geringe Konzentration scheint auf den ersten Blick nicht der Qualitaet einer Belastung zu entsprechen. Zwei Faktoren relativieren die Konzentrationsangabe: Quecksilber wird, wie andere Schwermetalle auch, an Schwebstoffe, insbesondere die Fraktion kleiner 20um gebunden. Daher ist die Konzentration des Quecksilbers im Wasser stark vom Schwebstoffgehalt abhaengig. Ausserdem wird Quecksilber in der Nahrungskette aufkonzentriert, da nur wenig Quecksilber wieder ausgeschieden wird. So wird z.B. Plankton von Kleinkrebsen aufgenommen, die dann wieder von Fischen aus dem Wasser gefiltert werden. Auf diesem Weg kann die chronische Belastung fuer einen Menschen, der regelmaessig Fisch aus der Elbe isst, so stark werden, dass Vergiftungserscheinungen wie metallischer Geschmack im Mund, nervoese Reizbarkeit sowie Zahnausfall auftreten koennen. Ziel sollte es daher sein, die Quecksilberbelastung so weit wie moeglich zu senken und weitere Verschmutzungen zu vermeiden. Die Ursache der Quecksilberbelastung der Elbe liegt primaer bei fehlenden bzw. unzureichenden industriellen und kommunalen Abwasserreinigungsanlagen und bei alten, belasteten Gewaessersedimenten, die hauptsaechlich in den neuen Bundeslaendern und auf dem Gebiet der Tschechischen Republik vorliegen. Aufgrund der Sedimentbelastung waere selbst bei der Eliminierung aller anthropogener Quecksilberquellen nur ein allmaehlicher Rueckgang der Konzentration zu erwarten. Tatsaechlich ist die Belastung der Elbe mit Quecksilber seit 1989 stark zurueckgegangen, die Quecksilbergehalte liegen aber nach wie vor erheblich ueber den Zielvorgaben fuer den Gewaesserschutz. Eine kontinuierliche Ueberwachung der Elbe wird auf Dauer unerlaesslich sein, da die Ursachen der Verschmutzung durch eine staendige Ueberwachung leichter erkennbar werden, wenn zeitlich begrenzte Einleitungen sofort erkannt werden koennen. Auch koennen die Zusammenhaenge zwischen Temperatur, Niederschlagsmenge, Wasserstand, und der Quecksilberkonzentration klarer ermittelt werden. So koennte die Rolle des bei Niedrigwasser von Schiffen aufgewirbelten Sediments beurteilt werden.

Lebensraum Röhricht

Das ist ein Motto, das Berlin sich wortwörtlich zu Eigen macht: mit dem Programm zur Erhaltung und Neuansiedlung von Röhrichten. An mindestens einem Drittel der Ufer von Spree-, Dahme- und Havelseen soll das gelingen. Das hilft nicht nur gegen Erosion und sorgt für eine bessere Wasserqualität, es erfreut auch den Naturfreund. Viele Tierarten, darunter Vögel, Fische, Würmer, Krebse und Insekten sind für die neuen Wohnungen und Brutplätze, die sie im Röhricht finden, dankbar. Aufgrund der hohen Bedeutung für den Naturhaushalt sind Röhrichte in Berlin gesetzlich geschützt. Betrachtet man allein die Anzahl der Pflanzenarten, aus denen Röhrichte bestehen, erscheinen sie wie artenarme Lebensräume. Mit nur wenigen Pflanzenarten, manchmal auch nur einer, sind sie so etwas wie natürliche Monokulturen. Vorherrschend ist fast immer das Schilfrohr, das der Selbstreinigung der Gewässer dient. Die Klärfunktion übernimmt aber nicht die Pflanze selbst, sondern die Algen und Kleintiere auf den Stängeln. Und hier ist richtig was los. Über Wasser entsteht die hohe Artenvielfalt durch die vielen Wirbellosen, wie Blattläuse, Käfer, Zikaden, Milben, Spinnen, Libellen, Gallmücken, Fliegen und Schmetterlinge. Auf Tauchstation sieht es ähnlich aus: Kleinkrebse, Käfer und Larven verschiedener Insekten, Algen und Kleintiere, die an den Halmen der Pflanzen haften, dienen Schnecken, Jungfischen und Kaulquappen als Nahrung. Fische und Amphibien finden zwischen den Halmen einen Laichplatz. Für die Musik sorgen die im Röhricht lebenden Vögel. Rohrammer, Rohrschwirl, Teichrohrsänger, Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Wasserralle und Blessralle finden im Röhricht geeignete Nistplätze und nutzen die Halme auch als Sitzwarte, Schlafplatz oder Nahrungsreservoir. Bis 2015 waren die Ufer des Wuhleteichs wenig natürlich, steil abfallend und teilweise mit Betonplatten befestigt. Klar, dass da nur wenig Platz für die Entwicklung eines Röhrichtgürtels blieb. Nun entsteht am Westufer sukzessive ein neues, 1.500 m² großes Röhrichtgebiet. Ziel ist es, die Röhrichtflächen am Wuhleteich in den kommenden Jahren insgesamt auf 2.000 bis 3.000 m² zu erweitern. Schon in den 1960er Jahren wurde klar, dass Röhrichte an den Ufern der Berliner Flüsse und Seen aufgrund der intensiven Nutzung stark beeinträchtigt waren. Als Antwort beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus im Jahr 1986 das Berliner Röhrichtschutzprogramm. Seit 1995 wurden viele neue Schilfgürtel angepflanzt. Zwischen 1990 bis 2010 wuchs die Röhrichtfläche in Berliner Gewässern so um 23 Prozent. Heute sind von 210 km Ufern wieder etwa 56 km mit Röhricht bestanden, 23 km der Ufer werden durch Palisaden vor Wellenschlag geschützt. Der Rückgang des Röhrichts und die damit einhergehende Erosion der Ufer konnte durch diese Maßnahmen gestoppt werden. Röhricht und dessen Schutz

Kapitel 20 Kiemenfuß- und Ruderfußkrebse Rote Listen Sachsen-Anhalt 2020

Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 403–410 20 Bearbeitet von Mario Engelmann, Hans Pellmann & Volker Neumann (1. Fassung, Stand: August 2019) Einführung Taxonomisch handelt es sich bei den Großbranchio- poden um eine heterogene Gruppe, die Bestandteil der Klasse der Kiemenfußkrebse (Branchiopoda) ist und sich in die Ordnungen Anostraca (Schalenlose), Notostraca (Rückenschaler) und Diplostraca (Zwei- schalige) gliedern lässt (Olesen & Richter 2013). In Europa ist – bis auf Artemia spec. als Vertreter der Anostraca – allen diesen Tieren gemein, dass sie aus- schließlich in temporären Gewässern leben. Die in den letzten 50 Jahren in Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Anostraca gehören zu den Gat- tungen Eubranchipus, Tanymastix, Branchipus und Artemia, die mit jeweils einer Art vertreten sind. Während Eubranchipus grubii und Tanymastix stagna- lis als „Frühjahresarten“ bezeichnet werden dürfen, ist Branchipus schaefferi den „Sommerarten“ zuzu- ordnen. Artemia spec. lebt in permanenten (stark salzigen) Gewässern und kann demzufolge über fast das gesamte Jahr beobachtet werden. Typischerweise können in allen einheimischen Vorkommen der An- ostraca beide Geschlechter beobachtet werden. Eine Ausnahme bildet auch hier Artemia spec.: für diese Art(en) liegen auch Berichte über nur aus Weibchen bestehenden Vorkommen vor (Engelmann et al. 2014). Die Notostraca sind mit den Arten Lepidurus apus (Frühjahresart) und Triops cancriformis (Som- merart) in Sachsen-Anhalt vertreten. Die meisten Vorkommen bestehen aus weiblichen Tieren, obwohl auch Männchen nachgewiesen wurden (Engelmann et al. 1996; Stephan 2008). Der fast 100 Jahre alte Bericht von Osterwald (1920) enthält Nachweise für zwei weitere Spezies von Großbranchiopoden in unserem Bundesland: Streptocephalus torvicornis (Anostraca) und Lynceus brachyurus (Diplostraca). Die Adulti der letztgenann- ten Art sind deutlich kleiner (zwischen 3 und 5 mm) als alle anderen hier genannten Großbranchiopoden. In Vorkommen beider Arten sind typischerweise so- wohl männliche als auch weibliche Tiere zu beobach- ten (Osterwald & Schwan 1919, Hofmann 2016). Die zu den Copepoda gehörenden, auffallend großen (etwa 5 mm Körperlänge) und blau gefärbten Kiemenfuß- (Branchiopoda) und Ruderfußkrebse (Copepoda) Riesen-Ruderfußkrebse Hemidiaptomus (Gigantodiap- tomus) superbus und H. (G.) amblyodon leben in tem- porären Frühjahrsgewässern in Sachsen-Anhalt, in denen sich fast immer auch Vertreter der Großbran- chiopoden finden. Das und die Tatsache, dass diese beiden zur Ordnung der Calanoida gehörenden Arten diese auentypische Habitate bewohnen, veranlasste uns, auch sie in die vorliegende Arbeit aufzunehmen. H. (G.) amblyodon scheint in Ost- und Mitteleuropa verbreitet zu sein, wurde aber nur selten beobachtet (Kiefer 1973). Noch seltener sind die Nachweise von H. (G.) superbus. Die Art wurde bislang weltweit in nur 13 Habitaten gefunden, von denen vier im Elbe-Ein- zugsgebiet liegen (Marrone et al. 2011). Datengrundlagen Zusätzlich zu den umfangreichen, insbesondere die alte Literatur berücksichtigenden Zusammenstellun- gen über die in Deutschland vorkommenden Groß- branchiopoden von Neumann & Heidecke 1989, Engel- mann & Hahn 2004; Neumann & Heinze 2004, Engelmann et al. 2014 und Neumann et al. (2016) wurden weitere, nach 2004 erschienene Publikationen ausgewertet. Der Erstautor verwaltet eine kontinuierlich aktuali- sierte Datenbank für alle Großbranchiopodenvorkom- men auf dem Territorium der heutigen Bundesrepu- blik Deutschland. Die Datengrundlage dieser Arbeit entspricht dem Stand vom Mai 2018. Die beiden letzten umfassenden Arbeiten zu den Ruderfußkrebsarten H. (G.) superbus und H. (G.) amblyodon stammen aus den Jahren 2011 und 2014 (Marrone et al. 2011; Martens 2014). Marrone und Mit- arbeiter (2011) gewähren u.a. einen Überblick über die weltweiten Fundorte der Arten. Martens (2014) lie- fert eine umfangreiche Darstellung der historischen und aktuellen Vorkommen auf dem Territorium der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Aus den Publi- kationen ist ersichtlich, dass die Vorkommen entlang der Elbe, insbesondere im Land Sachsen-Anhalt, nicht nur landes- sondern sogar weltweit von herausragen- der Bedeutung sind: Von den insgesamt fünf Nach- weisen, die für H. (G.) superbus nach 1950 erbracht wurden, stammt ein Nachweis aus einem Vorkom- men von Sachsen-Anhalt, nämlich aus Breitenhagen an der Elbe. Dabei wurden die Tiere bei Breitenhagen an insgesamt drei, räumlich z.T. durch den Deich von- einander getrennten Habitaten gefunden. 403 Kleinkrebse Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Kiemenfuß- & Ruderfußkrebse Sachsen-Anhalts. Kiemenfußkrebse Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Ruderfußkrebse Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 0Gefährdungskategorie R 1 23 2 25,0- -2 25,01 12,5- -- -2 100,0- - Bemerkungen zu ausgewählten Arten Kiemenfußkrebse – Branchiopoda Salinenkrebschen – Artemia spec. [Artemia salina (Linnaeus, 1758)] Alte Nachweise stammen aus den 1930er Jahren in salzhaltigen Abwässern und Teichen des Salzabbaus bei Staßfurt (Leopoldshall, jetzt Ortsteil von Staß- furt). Diese Vorkommen existieren nicht mehr. Ende der 1960er Jahre soll im NSG „Salzstelle bei Hecklin- gen“ auch Artemia spec. beobachtet worden sein. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es Nachweise für die Art in Gewässern einer Salzbergbauabraumhalde in Teutschenthal (FND „Salzstelle bei Teutschenthal- Bahnhof“) (Engelmann et al. 2014). Bei allen rezenten Vorkommen von A. spec. in Deutschland ist zu ver- muten, dass es sich um Ansalbungen verschiedener Artemia-Arten aus Europa und Nordamerikas handelt (Thienemann 1916, Neumann & Heinze 2004; Engelmann et al. 2014; Neumann et al. 2016). Spätestens Ende der 1940er Jahre waren Dauereier der kalifornischen Art A. franciscana auch in Deutschland verfügbar und wurden von Aquarianern als Fischaufzuchtfutter ge- nutzt (Anonymus 1949). Für die sichere Charakterisie- rung einer Salzkrebsart sind multidisziplinäre (ein- schließlich molekulargenetische) Untersuchungen und/oder Kreuzungsversuche notwendig (Dost 2004). Deshalb ist die genaue Artdetermination bis heute problematisch. Frühjahreskiemenfuß – Eubranchipus grubii (Dybowski, 1860) Der Frühjahreskiemenfuß ist in der Elbaue im Land Sachsen-Anhalt in vielen Vorkommen nachweis- bar. Manzke und Mitarbeiter (2014) vermuten, dass sich fast alle rezenten Vorkommen von E. grubii in „grundwassernahen und bodenfeuchten ‚alten‘ Waldgebiete[n] und [in] erhalten gebliebenen Au- und Bruchwaldreste[n] (außerhalb der rezenten Auen)“ befinden. Der Bereich der Einmündung der Ohre in die Elbe (ehemalige Lehm- und Sandgrube Rogätz) weist besonders stabile Populationen auf. Bislang unpublizierte Nachweise aus diesem Areal stammen aus den Jahren von 2002 bis 2018. Diese 404 Rote ListeGesamt 2 25,07 87,58 - -2 100,02 Vorkommen sind an fast allen Fundpunkten syntop mit denen von L. apus. Ebenso waren die Vorkom- men bei Breitenhagen (Flutrinne und im Bereich zwischen Elbe und Elbdamm) zwischen 2007 und 2018 relativ stabil. Dort wurde der Frühjahres- kiemenfuß allerdings nur in der Flutrinne syntop mit L. apus beobachtet. Vergesellschaftet war(en) E. grubii (und z.T. auch L. apus) mit H. (G.) superbus und H. (G.) amblyodon. Aktuelle Vorkommen des Frühjahreskiemenfußes sind auch aus den Bereichen der Elbaue bei Wörlitz (April 2016, Grosse, pers. Mitt.) und der Elster-Luppe- Saaleaue zwischen Leipzig und Halle bekannt (Grosse & Neumann 2016). Eigene Nachweise von E. grubii in Magdeburg stammen aus dem Monat April der Jahre 2006 und 2008 von der südlichen Grenze der Kreuzhorst und aus dem Herrenkrugpark in Elbnähe (auch vordeichs). Wegen ausbleibender Frühjahrshochwässer konnten die Tiere in späteren Jahren dort nicht mehr nachge- wiesen werden. Aufgrund geplanter Deichbaumaß- nahmen ist die zukünftige Wiederbeobachtung im Bereich der Kreuzhorst fraglich. Sommerkiemenfuß – Branchipus schaefferi (Fischer, 1834) Der Sommerkiemenfuß kommt meist in Bereichen am Auenrand (Altaue) oder außerhalb der Aue vor, die durch entsprechende Nutzung (militärische Übungsgelände; unbefestigte, landwirtschaftliche Wege) wasserrückhal- tende Senken und wenig Vegetation aufweisen. Auch die alten und erloschenen Vorkommen bei Magdeburg („Cracauer Anger“) lagen in einem z.T. militärisch ge- nutzten Gebiet. Seit dem Jahr 2010 wurden im Bereich der Elbaue nördlich von Magdeburg mehrere neue Vorkommen von B. schaefferi registriert: Ein Vorkommen konnte im Juni und Juli der Jahre 2016 bzw. 2017 in der Nähe von Bertkau auf einem Weg zwischen zwei teil- weise als Viehweiden genutzten Wiesen nachgewiesen werden. In Fahrspuren eines – offensichtlich konventio- nell bewirtschafteten (!) – Getreidefeldes unmittelbar am Elbe-Havel-Kanal bei Niegripp wurde im Juni 2016 und Juli 2017 B. schaefferi gemeinsam mit T. cancrifor- mis entdeckt. Weitere Beobachtungen des Sommerkie- menfußes stammen nördlich von Burg und in der Nähe Kleinkrebse 1a 1b 2 3 Abb. 1 a, b: Eubranchipus grubii aus dem Vorkommen bei Rogätz. a: Habitus eines männlichen Tieres mit den arttypischen Kopfanhängen; b: Der arttypische Brutbeutel eines Weibchens, der sich caudal des 11. Blattbeinpaares befindet, vergrößert (Fotos: M. Engelmann, 24.04.2006). Abb. 2: Fahrspuren auf einem Weg zwischen zwei als Viehweiden genutzten Wiesen in der Nähe von Bertkau dienen als Habi- tate für Branchipus schaefferi (Foto M. Engelmann, 06.07.2017). Abb. 3: Weibliche (mit blauem Brutsack) und männliche Branchipus schaefferi (grün gefärbt) im in Abb. 2 gezeigten Habitat (Foto M. Engelmann, 06.07.2017). 405

Hessen und Rheinland-Pfalz informieren mit vielerlei Initiativen zum Weltwassertag am Mainzer Rheinufer

Hessen und Rheinland-Pfalz informieren mit vielerlei Initiativen zum Weltwassertag am Mainzer Rheinufer Eine der Initiativen zur Realisierung eines nachhaltigen Wasserressourcen- und Gewässermanagements ist der alljährlich am 22. März weltweit stattfindende „Wassertag“. Am kommenden Freitag werden das hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie sowie das rheinland-pfälzische Landesamt für Umwelt gemeinsam den Aktionstag gestalten. Die Rheinwasseruntersuchungsstation (RUSt) auf der Mainzer Seite der Theodor-Heuss-Brücke ist in der Zeit von 9 bis 15 Uhr für interessierte Besucher und Schulklassen geöffnet. Es werden Führungen durch die Station angeboten und Experten informieren über Themen rund ums Wasser. Geplant sind Informationsvorträge, die unter anderem den Fragen nachgehen: Wie gelangen Stoffe des täglichen Lebens in unsere Fließgewässer? Was steckt hinter dem Warn- und Alarmplan Rhein? Dazu gewähren die Gewässerbiologen Einblicke in das „bewegte Leben“ des Rheins. Durch das Okular sind Kleinkrebse, Fische und Muscheln zu entdecken. Bei gutem Wetter ist eine Ausstellung zu diversen Wasserthemen im Außenbereich vor der RUSt geplant. Dort wird informiert zu Pflanzenschutzmitteln, Arzneimitteln und Nähstoffen im Wasser und natürlich zum aktuellen Thema Mikroplastik in Gewässern. In der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde die sogenannte Wasserdekade 2018 bis 2028 beschlossen. Diese verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: nämlich die Verbesserung der Wissensverbreitung zum Thema Wasser und Gewässerschutz sowie die Stärkung der Kommunikationsmaßnahmen zur Umsetzung der wasserbezogenen Ziele. Es lohnt sich also am Aktionstag bei der Rheinwasseruntersuchungsstation vorbeizuschauen.

Erwärmung der antarktischen Meere hat Einfluss auf den Lebensraum von Krill

Anarktischer Krill ist die Hauptnahrungsquelle für Wale, Robben, Pinguine, Vogel- und Fischarten. Krill reagiert jedoch sehr empfindlich auf veränderte Wassertemperaturen, besonders in den Gebieten, in denen die Kleinkrebse heranwachsen. Forscher des British Antarctic Survey and Plymouth Marine Laboratory untersuchten das Krill-Aufkommen im Weddell-Meer, der Schottischen See zwischen der Antarktischen Halbinsel und Feuerland sowie der Drake-Passage zwischen der Südspitze Südamerikas und der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel. In dieser Region hat sich die Wassertemperatur in den letzten 50 Jahren bereits um ein Grad Celsius erhöht. Prognosen gehen davon aus, dass die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens ein weiteres Grad ansteigen könnte. Die Ergebnisse ihrer Forschung wurden am 21. August 2013 in der Online-Zeitschrift PLoS ONE veröffentlicht. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass bei zunehmende globaler Erwärmung sich der Lebensraum des Arktischen Krills um bis zu 20% verkleinern könnte, stellenweise sogar um bis zu 55 Prozent.

Seen Biologische Qualitätskomponenten Phytoplankton

Die im Freiwasser von Seen schwebenden Algen werden als Phytoplankton bezeichnet. Die Menge und Zusammensetzung hinsichtlich Arten und Algenklassen ist von der Lichtverfügbarkeit und vor allem dem Gehalt an Nährstoffen wie Phosphor, Stickstoff oder Silizium abhängig. Gemäß der WRRL müssen alle Seen mit einer Wasserfläche von mehr als 0,5 km² mit Phytoplankton bewertet werden. Abb. 1: Die Grünalge Botryococcus braunii kommt in sauberen Seen vor (Foto: Ute Mischke, IGB). Durch den Menschen verursachte Nährstoffbelastungen, wie sie von Kläranlagen oder landwirtschaftlicher Düngung ausgehen können, werden vom Phytoplankton angezeigt. Die Reaktionszeit beträgt dabei oft nur Tage bis wenige Wochen. Die Phytoplanktonentwicklung ist jahreszeitabhängig. Viele Seen bilden im Frühjahr eine "Blüte" aus oder reagieren kurzfristig auf Nährstoffeinträge z. B. durch Hochwasser. Das pflanzliche Phytoplankton kann durch ebenfalls schwebende, tierische Organismen (Zooplankton, insbesondere Kleinkrebse) gefressen werden. Diese kommen abhängig von ihrem Lebenszyklus und der Wassertemperatur erst ab Mai oder Juni zahlreicher vor. Sie bevorzugen als Futter die kleineren Formen unter den Planktonalgen und können eine Phytoplanktonblüte von für sie gut fressbaren Arten stark dezimieren. Das Wasser wird dann besonderes klar und durchsichtig und man bezeichnet dies als Klarwasserstadium. Tiefere Seen besitzen im Sommerhalbjahr eine Temperaturschichtung. Das wärmere Wasser liegt in einer relativ geringmächtigen Schicht an der Oberfläche des Sees. In der Tiefe, unterhalb der sogenannten Sprungschicht, liegt das etwas schwerere, kalte Wasser. In stabil geschichteten Seen wächst das Phytoplankton in der Regel in der oberen, wärmeren Zone, welche sich bis zur Sprungschicht witterungsbedingt (Wind, Regen) immer wieder durchmischen kann. In flachen Seen kann sich eine Temperaturschichtung nicht oder nur für kurze Zeit aufbauen, da der Wasserkörper leichter bis zum Grund durchmischt werden kann. In der Tiefe und nahe des Sediments befindet sich jedoch oft nährstoffreicheres Wasser, welches dann in die gesamte Wassersäule eingemischt wird. Deshalb besitzen flache Seen auch unter naturnahen Bedingungen einen höheren Nährstoffstatus als tiefe Seen. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen werden bei der WRRL-Bewertung berücksichtigt und z. B. Flachseen entsprechend milder bewertet. Das Ausmaß der pflanzlichen Primärproduktion wird als Trophie bezeichnet. Je höher der Nährstoffgehalt, desto höher die Trophie und die möglichen Phytoplanktonbiomassen. Die durch den Menschen verursachte Nährstoffanreicherung in Gewässern wird als Eutrophierung bezeichnet. Stark eutrophierte Gewässer können unerwünschte Algenmassenentwicklungen ausbilden. Wenn diese durch Blaualgen gebildet werden (s. Abb. 2), wie es z. B. im Spätsommer der Fall sein kann, können Probleme durch Algengifte (Blaualgentoxine) auftreten. Abb. 2: Algenblüte im Blankensee (Foto: Ute Mischke, IGB). Für die Bewertung von Seen mit Phytoplankton steht das PhytoSee-Verfahren zur Verfügung. Für die Bewertung kann die Desktop Version 7.1 angewendet werden, es empfihelt sich aber eine Bewertung mit dem PhytoSee Online Tool , welches ab der Version 8.0.x verfügbar ist ( Riedmüller et al. 2022 ).

Auswirkung von Schadstoffbelastungen auf die Populationsdynamik von Wassertieren

Das Projekt "Auswirkung von Schadstoffbelastungen auf die Populationsdynamik von Wassertieren" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Hochschule Aachen, Fachgruppe Biologie, Lehrstuhl für Biologie V (Ökologie, Ökotoxikologie, Ökochemie).Zur Beurteilung der Toxizitaet von Schadstoffen stehen eine Reihe von standardisierten Toxizitaetstests zur Verfuegung. Aus Ergebnissen dieser an Einzeltieren durchgefuehrten Tests kann jedoch bisher nicht auf die laengerfristige Beeinflussung ganzer Populationen durch die Schadstoffe geschlossen werden. Am Beispiel des Kleinkrebses Daphnia und der Belastung mit Schwermetallen soll deshalb eine Methode ausgearbeitet werden, die es erlaubt, aus der Kenntnis der Beeinflussung einzelner Individuen (also den Daten aus Toxizitaetstests) die weitere Entwicklung der gesamten Population abzuschaetzen. Dazu ist es auch notwendig, Resistenzerscheinungen bei langdauernder Schadstoffbelastung zu pruefen. wir wollen durch die Kombination neuer Ansaetze der Populationsdynamik mit den Methoden der Oekotoxikologie auf der Basis von Daten aus Toxizitaetstests Aussagen ueber die integrale Auswirkung von Schadstoffbelastungen auf Oekosysteme ableiten.

Dioxin Messprogramm^Verbundprojekt: Untersuchung der PCDD- und PCDF-Emissionen in der Muellverbrennungsanlage Mannheim unter Beruecksichtigung des Einflusses verschiedener Feuerungsparameter, Verbundprojekt: Untersuchung der PCDD- und PCDF-Emissionen des Muellheizkraftwerks Goeppingen unter besonderer Beruecksichtigung des Einflusses der Homogenisierungsanlage und der Mitverbrennung von Klaerschlamm

Das Projekt "Dioxin Messprogramm^Verbundprojekt: Untersuchung der PCDD- und PCDF-Emissionen in der Muellverbrennungsanlage Mannheim unter Beruecksichtigung des Einflusses verschiedener Feuerungsparameter, Verbundprojekt: Untersuchung der PCDD- und PCDF-Emissionen des Muellheizkraftwerks Goeppingen unter besonderer Beruecksichtigung des Einflusses der Homogenisierungsanlage und der Mitverbrennung von Klaerschlamm" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: PreussenElektra Kraftwerke - Müllheizkraftwerk.Um den Einfluss der Feuerfuehrung auf die Dioxin- und Furanemissionen am Muellkessel II im Muellheizkraftwerk Goeppingen quantifizieren zu koennen, sollen 2 Versuchsreihen - 1) Normale Aufgabe von Haus- und hausmuellaehnlichem Gewerbemuell, 2) Haus- und hausmuellaehnlichen Gewerbemuell und Klaerschlamm ueber die Homogenisierungsanlage - an je 5 Messtagen durchgefuehrt werden. Gleichzeitig soll zur betriebstechnischen Erhaertung der 'De novo'-Bildung und zur Erhaertung der Behauptung, dass eine hoehere Verbrennungstemperatur als die derzeitig uebliche nichts bringt, im oberen Ende des Nachbrennungsraumes Heissgasproben entnommen werden. Gleichzeitig soll der Einfluss des SO2-Pegels auf die 'De novo'-Bildung untersucht werden. Desweiteren soll die Untersuchung des Flugstaubs auf die oekotoxikologische Wirkung an Bakterien, Kleinkrebsen und Pflanzen bei 10 Proben mit einbezogen werden.

Kontrollmechanismen der Bakterioplanktondiversität

Das Projekt "Kontrollmechanismen der Bakterioplanktondiversität" wird/wurde gefördert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Limnologie.Das Ziel des Projektes ist es die spärlichen Kenntnisse über die Artenzusammensetzung der Gewässerbakterien zu erweitern sowie diejenigen grundlegenden Mechanismen zu beleuchten, die die Artenzusammensetzung kontrollieren. Im freien Wasser von Seen und Meeren sind Bakterien unter den vertretenen Organismen wie Algen, andere Einzeller, Kleinkrebse und Fische die bei weitem häufigsten. In einem milliliter Wasser aus einem natürlichen, unbelasteten See werden in der Regel mehr als eine Million Bakterienzellen gefunden. Bakterien spielen eine eminent wichtige Rolle im Stoffhaushalt aller Gewässer und auch in allen übrigen Ökosystemen. Sie bauen Abfallstoffe ab, formen gelöste organische Substanzen in für andere Organismen verwertbare Nahrung um und dienen bei diesem Prozess anderen Organismen als Nahrung. Trotz der großen Bedeutung der Bakterien für das gesamte Seeökosystem ist nicht sehr viel über die Artenzusammensetzung sowie über die Mechanismen, die die Artenzusammensetzung kontrollieren bekannt. Hier besteht eine große Diskrepanz zwischen dem verfügbaren Wissen über andere Gewässerorganismen und dem Wissen über die Bakterien. Das Ziel des Projektes ist es diejenigen grundlegenden Mechanismen zu beleuchten, die die Artenzusammensetzung der Gewässerbakterien kontrollieren. Hierzu werden zunächst Bakterien aus dem Mondsee isoliert, im Labor gezüchtet, ihre Artzugehörigkeit bestimmt sowie andere Charakteristika erfasst. Aufgrund der hierbei gewonnenen Daten sollen dann mit Hilfe einer neuen Technik molekulare Sonden entwickelt werden, die in der Lage sind spezifisch an die ausgewählten Bakterienarten zu binden. Durch die Bindung der Sonden werden die Bakterienzellen farblich markiert und können dann im mikroskopischen Bild von Zellen anderer Bakterienarten unterschieden werden. Hierdurch ist es möglich die Häufigkeit der ausgewählten Bakterienarten in der Umwelt zu erfassen und zeitliche Änderungen der Häufigkeit zu verfolgen. Durch parallele Erfassung anderer Daten, wie z.B. Wassertemperatur, Häufigkeit der Fraßfeinde (in diesem Fall tierische Einzeller), Häufigkeit von Viren, etc. sollen Faktoren erkannt werden, die einen Einfluss auf die Entwicklung der drei ausgewählten Bakterienarten ausüben. Zusätzlich werden im Labor Experimente zum Einfluss von Umweltbedingungen auf das Wachstum der ausgewählten Bakterienarten sowie zur Wechselwirkung der Bakterien mit ihren Fraßfeinden und Viren durchgeführt. Durch die im Freiland und Labor gewonnenen Erkenntnisse soll das spärliche Wissen über die Artenzusammensetzung der Gewässerbakterien erweitert sowie Einblicke in die steuernden Mechanismen gewonnen werden.

Seeteilungexperiment Grosse Fuchskuhle

Das Projekt "Seeteilungexperiment Grosse Fuchskuhle" wird/wurde ausgeführt durch: Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.In der Grossen Fuchskuhle wurden die Auswirkungen eines experimentell abgestuften Fischfrassdruckes auf die Zoo- und Phytoplanktongemeinschaft in einem kuenstlich viergeteilten Moorsee untersucht (Koschel et al 1995). Die erste Etappe des Experiments beinhaltete Untersuchungen zur Vergleichbarkeit der vier Einzelbecken. In der zweiten Etappe wurden die Becken mit unterschiedlichen Mengen an Flussbarschen besetzt. Im Zuge der Nahrungskettensteuerung kam es zu einer Artenverschiebung des Crustaceenplanktons. Gleichzeitig aufgetretene Veraenderungen auf den trophischen Niveaus der Primaerproduzenten (Phytoplankton) lassen sich jedoch damit nicht in Verbindung bringen. Hier ueberwiegt die bottom-up-Steuerung. Besonders Schwankungen der pH-Werte (Zunahme in den Ostbecken) und hydrophysikalische Aspekte (Dauer und Stabilitaet der Schichtung) beeinflussen sehr sensitiv die Struktur und Biomasse des Phytoplanktons sowie die Naehrstoffdynamik. Im Zuge der Nahrungskettensteuerung gingen die Bestaende von Diophanosoma brachyurum in allen Becken mit Ausnahme des SW-Beckens zurueck. Gleichzeitig wurden alle Becken von Ceriodaphnia quadrangula besiedelt. Es ist zu vermuten, dass die erste Art durch die zweite infolge der Veraenderungen in der Nahrungskette ersetzt worden ist (0 + Barsche). Das Crustaceenplankton erzeugt auch in der Grossen Fuchskuhle Klarwasserstadien. Dabei zeigen die bestandstragenden Planktoncrustaceen ein opportunistisches Nahrungswahlverhalten. Obwohl kein ausgepraegter Tag-Nacht-Rhythmus im Wanderungsverhalten der Zooplankter nachgewiesen werden konnte, so zeigt die Nahrungsaufnahme der planktischen Kleinkrebse ein deutliches Maximum in der Nacht.

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