Die Entwicklungen der vergangenen Jahre machen deutlich, dass für Unternehmen sowohl aus den physischen Folgen des Klimawandels als auch aus der Transition hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft Risiken erwachsen, die angemessen gemanagt werden müssen. Zugleich verfügen etwa eine halbe Million Standorte von Unternehmen und anderen Organisationen über ein Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001 (ISO 2020). Hinzu kommen über 12.000 Standorte mit einer EMAS Zertifizierung (Europäische Kommission, 2021a). Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, inwiefern diese und weitere Umweltmanagementnormen zu einem systematischen Management von klimabezogenen Risiken beitragen. Darauf aufbauend wurde der Frage nachgegangen, wie zukünftig mit den Umweltmanagementsystemen ein systematisches Management von klimabezogenen Risiken gefördert oder gar sichergestellt werden kann. Dazu wurden mehrere Optionen wie beispielsweise eine Anpassung der ISO 14001 oder eine klimaspezifische Ergänzung der ISO 14002er-Reihe geprüft. Die Ergebnisse dienen insbesondere, aber nicht nur, als Diskussionsbeitrag zur Novellierung der ISO 14001. Der zweite Teil der Studie betrachtet mittelständische Unternehmen und Behörden, die ein Umweltmanagementsystem implementiert haben. Bei diesen wurde untersucht, ob sie sich mit klimabezogenen Risiken befassen, denn hier wäre zu erkennen, ob Umweltmanagementsysteme darauf einen Einfluss haben. Dazu wurden insgesamt 40 EMAS-Umwelterklärungen analysiert. Quelle: Forschungsbericht
Die Anforderungen der EU-Taxonomie und die Vorgaben zur Berichterstattung gemäß der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) werden in vielen großen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden fachliche Hintergründe, Rahmenwerke, Regulierungen sowie Praxisansätze für das Management physischer Klimarisiken in Unternehmen analysiert. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein modellhaftes Management physischer Klimarisiken abgeleitet. Darüber hinaus haben die Untersuchungen gezeigt, dass der Aufwand zur Ermittlung und Ableitung von Informationen über lokalen Klimagefahren hoch ist. Dies ist ein wesentliches Hemmnis, um in einem Unternehmen die Klimarisiken zu bestimmen. Um Synergien bei Klimarisikoanalysen in der Wirtschaft zu erschließen, kommen verschiedeneAnsätze in Betracht. Beispielsweise könnten Klimarisikoanalysen für Industriegebiete oder für Ballungsräume initiiert werden. Die im Rahmen der EU-Taxonomie definierten Anforderungen an eine Klimarisikoanalyse sollten u.a. anhand der Umsetzungspraxis evaluiert und optimiert werden, um die regulatorischen Anforderungen zu verbessern. Quelle: Forschungsbericht
Physische Auswirkungen des Klimawandels können sich über Unternehmen und ihre Lieferketten auf die Finanzmärkte durchschlagen. Finanzinstitutionen sollten Klimarisiken daher systematisch in ihrer Strategie und im Risikomanagement berücksichtigen. Diese Broschüre richtet sich an Firmenkundenbetreuer*innen in Banken und an Engagement Teams bei Vermögensverwaltern. Ziel ist es, den Dialog zwischen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft zu den physischen Risiken des Klimawandels zu strukturieren. Hierfür führt die Broschüre grundlegend in das Thema physische Risiken des Klimawandels und die Übertragungswege auf Finanz- und Realwirtschaft ein. Darauf aufbauend gibt die Broschüre Firmenkundenbetreuer*innen und Engagement Teams eine grobe Anleitung zur Gesprächsführung in diesem Bereich mit ihren realwirtschaftlichen Klienten. Quelle: www.umweltbundesamt.de
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre machen deutlich, dass für Unternehmen sowohl aus den physischen Folgen des Klimawandels als auch aus der Transition hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft Risiken erwachsen, die angemessen gemanagt werden müssen. Zugleich verfügen etwa eine halbe Million Standorte von Unternehmen und anderen Organisationen über ein Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001 (ISO 2020). Hinzu kommen über 12.000 Standorte mit einer EMAS Zertifizierung (Europäische Kommission, 2021a). Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, inwiefern diese und weitere Umweltmanagementnormen zu einem systematischen Management von klimabezogenen Risiken beitragen. Darauf aufbauend wurde der Frage nachgegangen, wie zukünftig mit den Umweltmanagementsystemen ein systematisches Management von klimabezogenen Risiken gefördert oder gar sichergestellt werden kann. Dazu wurden mehrere Optionen wie beispielsweise eine Anpassung der ISO 14001 oder eine klimaspezifische Ergänzung der ISO 14002er-Reihe geprüft. Die Ergebnisse dienen insbesondere, aber nicht nur, als Diskussionsbeitrag zur Novellierung der ISO 14001. Der zweite Teil der Studie betrachtet mittelständische Unternehmen und Behörden, die ein Umweltmanagementsystem implementiert haben. Bei diesen wurde untersucht, ob sie sich mit klimabezogenen Risiken befassen, denn hier wäre zu erkennen, ob Umweltmanagementsysteme darauf einen Einfluss haben. Dazu wurden insgesamt 40 EMAS-Umwelterklärungen analysiert. Quelle: Forschungsbericht
Viele Unternehmen sind bereits heute von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der EU-Taxonomie eingeführten Berichtspflichten werden in vielen in der EU ansässigen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Diese Broschüre gibt Hinweise zur Durchführung einer Klimarisikoanalyse und skizziert, wie die Berücksichtigung von Klimarisiken in die vorhandenen Organisationsstrukturen und Abläufe von Unternehmen sinnvoll integriert werden kann. Diese Broschüre zum Management physischer Klimarisiken richtet sich an produzierende Unternehmen ab ca. 500 Mitarbeitenden bis hin zu großen Konzernen. Die Informationen sollen auch für kleinere Unternehmen und andere Branchen, wie den Handel, nützlich sein. Quelle: www.umweltbundesamt.de
Das Management klimabezogener Risiken umfasst sowohl Risiken infolge des Klimawandels (physische Risiken) als auch Risiken aufgrund des Wandels hin zu einer klimaverträglichen Wirtschaft (transitorische Risiken). Übergreifendes Ziel des Forschungsprojekts "Ökonomie des Klimawandels" ist eine bessere Berücksichtigung von physischen Klimarisiken in Unternehmen sowohl der Real- als auch der Finanzwirtschaft. Dazu wurden zunächst politische Prozesse zu nachhaltiger Finanzwirtschaft analysiert. Hier zeigt sich, dass die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) international aufgegriffen werden und einige Aktivitäten zur Förderung der Finanzmarktstabilität und nachhaltiger Finanzwirtschaft deutlich prägen. Das Risiko, dass der Klimawandel sich auf die Finanzmärkte auswirken könnte, wird in politischen Prozessen erkannt, wenngleich der Stellenwert dort unterschiedlich groß ist. Für Unternehmen wurden weltweit 13 Leitfäden zum Management von Klimarisiken in Unternehmen identifiziert, die teilweise international und teilweise national oder auch auf einzelne Branchen ausgerichtet sind. Während die älteren Leitfäden oft auf das Management physischer Risiken fokussiert sind, beziehen die meisten nach 2017 veröffentlichten Anleitungen auch transitorische Risiken mit ein. Um eine einheitliche Struktur für klimabezogenes Risikomanagement abzuleiten, wurde eine Synopse dieser Leitfäden erstellt. Mit einer für große deutsche Unternehmen repräsentativen Untersuchung wurde der Stand der Berichterstattung zu klimabezogenen Risiken und den Managementstrukturen ermittelt. Es zeigt sich, dass Unternehmen auch über physische Risiken berichten, aber dass den transitorischen Risiken insgesamt ein größeres Schadenspotential zugerechnet wird. Auch wurde festgestellt, dass die meisten DAX-30-Unternehmen entsprechend TCFD berichten und mit Nachhaltigkeitsberichten bereits jetzt mehrere TCFD-Empfehlungen erfüllt werden. Die TCFD-Empfehlungen zur Berichterstattung über strategische Risiken werden dagegen noch zu selten umgesetzt. Quelle: Forschungsbericht
Liebe Leser*innen, der Dialog KlimaAnpassung vom BMUV und UBA geht in die zweite Runde: Bürger*innen entwickeln in fünf Regionen Zukunftsbilder für ein klimaangepasstes Deutschland . Neben Kommunen und Regionen sind auch Unternehmen zunehmend von Extremwetterereignissen betroffen und entwickeln Anpassungsstrategien. Wie sie bei der Bewertung der Klimarisiken und Auswahl von Anpassungsoptionen am besten vorgehen, beschreibt unser Schwerpunktartikel. Auch in diesem Newsletter: UBA startet Interessenbekundungsverfahren für Projekt zu Potenzialen naturbasierter Lösungen für Klimaanpassung , UBA führt repräsentative Kommunalbefragung zur Klimaanpassung durch, BMUV fördert kommunale naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung . Eine spannende Lektüre wünscht das KomPass-Team Klimarisiken in Unternehmen analysieren und managen Physische Klimarisiken managen Quelle: istock.com; Denis Shevchuk Die Folgen von Überschwemmungen, Niedrigwasser oder Hitzestress bekommen viele Unternehmen schon heute zu spüren. Alle Unternehmensbereiche können betroffen sein. Es bestehen Risiken für Mitarbeitende, für Standorte bis hin zu globalen Lieferketten. Daher ist es wichtig, aktuelle und zukünftige Klimarisiken regelmäßig zu analysieren und ein Klimarisikomanagement in die Unternehmensorganisation zu integrieren. Das Umweltbundesamt hat hierzu methodische Vorschläge erarbeitet, die sich an internationalen Normen orientieren und Anforderungen der europäischen Sustainable Finance Regulierungen, wie die EU-Taxonomie und die Nachhaltigkeitsberichterstattung, berücksichtigen. Unser Schwerpunktartikel stellt diese Empfehlungen für Klimarisikoanalysen in Unternehmen vor. Regionale Dialoge zur Klimaanpassung starten in Dessau-Roßlau Das Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt haben den Startschuss für eine Reihe an regionalen Dialogveranstaltungen zur Klimaanpassung gegeben. Den Auftakt machen etwa 80 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus der Region Mittelelbe. An zwei Tagen entwickeln sie ein gemeinsames Zukunftsbild für die Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise in ihrer Region. Weitere Dialoge folgen in Wismar, Duisburg, Worms und Zwiesel. Mit dieser Reihe startet die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung im „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“. Die Empfehlungen aus den Dialogen ergänzen die Erkenntnisse aus der ersten Phase der Beteiligung, die bundesweit als Online-Dialog durchgeführt wurde. Alle Ergebnisse fließen schließlich in die Arbeit der Bundesregierung an der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie ein. Interessenbekundungsverfahren für FuE-Projekt zu Potenzialen naturbasierter Lösungen für Klimaanpassung Das Umweltbundesamt fördert im Rahmen des Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) ein angewandtes Forschungsprojekt, in dem Methoden und Instrumente zur Abschätzung von Potenzialen und Grenzen von Naturbasierten Lösungen (NbS) für die Klimaanpassung entwickelt werden sollen. Ziel ist die Quantifizierung und die Bewertung des Nutzens von NbS mit einem besonderen Augenmerk auf die Klimawirkungen Hitze und Dürre und Stadt-Umland-Beziehungen kleiner Großstädte. Projektskizzen können bis zum 7.12.2023 eingereicht werden. Repräsentative Kommunalbefragung zur Klimaanpassung gestartet Wie angepasst sind Deutschlands Kommunen an die Folgen des Klimawandels? Welche Maßnahmen setzen sie bereits um und wo sehen sie Herausforderungen? Um Städte, Gemeinden und Landkreise zukünftig noch besser bei der Klimaanpassung unterstützen zu können, wurde im Auftrag des UBA die „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ gestartet. Die Kommunalbefragung wird vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund unterstützt. Die etwa 4700 zur Online-Befragung aufgeforderten Kommunen haben noch bis Anfang November 2023 die Möglichkeit, daran mitzuwirken. Die Ergebnisse der Befragung werden im zweiten Quartal 2024 veröffentlicht. BMBF Fördermaßnahme RegIKlim stellt neue Forschungsergebnisse zur Anpassung an den Klimawandel in deutschen Kommunen und Regionen vor Da die Auswirkungen des Klimawandels regional sehr unterschiedlich sind, müssen die Städte und Regionen verschiedenartige Maßnahmen ergreifen. Die BMBF-Fördermaßnahme „RegIKlim – Regionale Informationen zum Klimahandeln" unterstützt sechs Modellregionen und zwei Querschnittsprojekte bei der Anpassung an den Klimawandel. Welche Rolle Klimadienste dabei in der Anpassungspraxis spielen, wurde auf der vom Umweltbundesamt organisierten RegIKlim-Veranstaltung am 19. und 20. September diskutiert. In einer zweiten Forschungs- und Entwicklungsphase sollen nun die erarbeiteten Informationen und Daten aufbereitet und auf einer Internetplattform gebündelt werden. Das sogenannte Klimakataster soll dann Akteur*innen helfen, die jeweilige Region auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. UBA-Abschlussbericht zum Vorhaben „Kommunen vernetzen“ Kommunalen Austauschplattformen sollen kleineren und mittelgroßen Kommunen helfen, sich besser mit den nötigen Klimaanpassungsmaßnahmen auseinanderzusetzen. Dazu hat das Umweltbundesamt (UBA) das Vorhaben „Kommunen vernetzen“ ins Leben gerufen. Ziel war es, drei kommunale Austauschplattformen zur Verstetigung von Lern- und Austauschprozessen zu schaffen. In dem nun veröffentlichten Abschlussbericht wurden die Erkenntnisse des Projektes aufbereitet. Untersuchte Fragen waren etwa: Welche Ansätze des Peer-Learning sind geeignet, um kommunale Anpassungsprozesse zu fördern? Wie kann der Mentoring-Ansatz Kommunen zur Klimaanpassung motivieren und befähigen und wie lassen sich Netzwerkstrukturen verstetigen? Studie: Welche Politikinstrumente eigenen sich für die Klimaanpassung? Welche Politikinstrumente eigenen sich für die Anpassung an den Klimawandel und wie lässt sich ihre Wirksamkeit vorab feststellen? Dieser Frage geht die Studie „Qualitative und quantitative Modellierungen der Wirksamkeit von Politikinstrumenten“ des Umweltbundesamts nach. Das Dokument fasst die Ergebnisse einer ausgiebigen Recherche qualitativer und quantitativer Modellierungsansätze zur Ex-ante Analyse der Wirksamkeit von Politikinstrumenten zusammen. Unter anderem werden verschiedene Modellierungsansätze und die Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit der gefundenen Ansätze auf das Politikfeld der Klimawandelanpassung erläutert. BMUV fördert kommunale Projekte mit naturbasierten Lösungen zur Klimaanpassung Mit insgesamt 65 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium (BMUV) Kommunen bei der Ausarbeitung von Anpassungskonzepten an den Klimawandel – und fördert dabei insbesondere Projekte mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf naturbasierte Lösungen. Für diese Förderrichtlinie "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" (DAS) stehen Mittel aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz zur Verfügung. Kommunen können bis 31. Januar eine Förderung für die Ausarbeitung ihrer Anpassungskonzepte beantragen. Eine Online-Informationsveranstaltung zum Förderaufruf findet am Donnerstag, 9. November 2023 von 10.00 bis 12.00 Uhr statt. Bitte melden Sie sich über das Anmeldeformular an, wenn Sie teilnehmen möchten. Anmeldeschluss ist Dienstag, 7. November 2023. BMUV unterstützt Klimaanpassung in der öffentlichen Ausbildung Die Hochschule Darmstadt entwickelt für den Studiengang Public Management neue Standardmodule zum Thema Klimafolgenanpassung. Mit den Lerninhalten sollen die Mitarbeitenden im öffentlichen Sektor schon bei der hochschulischen Grundausbildung Wissen und Kompetenzen im Bereich Klimawandel und Klimafolgenanpassung vermittelt bekommen. Unterstützt wird die Hochschule dabei vom Bundesumweltministerium, das für die Pläne 193.000 Euro aus der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ zur Verfügung stellt. Die Lerninhalte werden über fünf Semester angeboten; gestartet wird mit der Vermittlung von Grundlagenwissen zum Klimawandel und zu Nachhaltigkeitszielen. Gutachten zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitswelt Die Folgen des Klimawandels – etwa übermäßige Hitze – machen auch vor Bürotürmen und Fabrikgebäuden nicht Halt. Welche konkreten Auswirkungen der Klimawandel auf die Arbeitswelt hat, wurde in einem Gutachten im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums untersucht. Erstellt wurde das Papier mit dem Titel „Klimawandel und Gesundheit – Auswirkungen auf die Arbeitswelt“ vom Centre for Planetary Health Policy (CPHP) und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit. Zu den zentralen Fragen gehörten: Welche Risikogruppen gibt es? Welche Branchen und Arbeitsstätten sind besonders betroffen? Welche Klimaschutz- und Anpassungspotentiale gibt es in Unternehmen und wie werden sie umgesetzt? „Let's play Klimaanpassung“: Brandenburg wird Modellstadt Brandenburg an der Havel wird zur Modellstadt für Klimaanpassungsmaßnahmen. Als eine von sieben Städten und Gemeinden wurde Brandenburg für die Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“ ausgewählt. Die Initiative unterstützt Modellvorhaben, die sich mit nachhaltiger Stadtentwicklung auseinandersetzen. In Brandenburg wird im Projekt „Let’s play Klimaanpassung“ nun in einem digitalen und analogen Beteiligungsprozess am Beispiel der Bauhofstraße die klimaangepasste Gestaltung des öffentlichen Raumes in einer Art Reallabor mit kleinteiligen Maßnahmen erprobt. Ein darauf aufbauender Kriterien- und Maßnahmenkatalog soll dann auf das gesamte Stadtgebiet übertragbar sein. Klimawandel treibt Baumsterben im Schwarzwald voran Die Folgen des Klimawandels tragen maßgeblich zum Baumsterben im Schwarzwald bei. Insbesondere die trockenen und heißen Sommer reduzieren das Wachstum und erhöhen die Mortalität der Bäume, zeigt eine Langzeitstudie zum Einfluss von Klimaveränderungen auf die Bäume im Schwarzwald. Erstellt wurde sie von zwei Professoren für Waldwachstum und Dendroökologie an der Universität Freiburg. Die Daten zeigen unter anderem, dass etwa aufgrund von Borkenkäferbefall etwa maximal zwölf Prozent des nachhaltigen jährlichen Zuwachses absterben, nach extrem trockenen Sommern aber lag dieser Quote bei mehr als 40 Prozent. Extremwetterkongress: neues Faktenpapier Rapide schmelzende Gletscher, brennende Wälder, extreme Hitze und starke Überschwemmungen: Die Klimaextreme in diesem Jahr sind eine Wendemarke. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler*innen und Expert*innen auf dem 13. ExtremWetterKongress Ende September in Hamburg. Demnach haben die extremen Wetterereignisse ein Maß erreicht, in dem der Klimawandel und seine menschlichen Ursachen nicht mehr geleugnet werden können. Die Vortragenden mahnten in dem Zusammenhang zu mehr Klimaschutz, aber auch zu entschlossenerem Handeln im Bereich der Anpassung an die nicht mehr umkehrbaren Folgen der Klimaerwärmung. Allianz „Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung“ fordert schnelle Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips Die Allianz „Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung“ plädiert dafür, den klimaresilienten Umbau der Städte voranzutreiben und dabei vor allem mit Wasser nachhaltiger umzugehen. In dem Positionspapier „Wasserbewusste Stadtentwicklung jetzt für die Zukunft“ fordern unter anderem die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) etwa die Verankerung der wasserbewussten Stadt in Gesetze und Verordnungen. Außerdem müssten laut Papier unter anderem Sanierungs- und Städtebauförderungsgebiete „Klima“ eingeführt und Überschwemmungsbereiche von Überbauung freigehalten werden. Naturgefahrenreport 2023 erstmals mit ausführlichem Datenservice Einmal im Jahr veröffentlicht der Gesamtverband der Versicherer (GDV) den sogenannten Naturgefahrenreport und bilanziert dabei Unwetterschäden an Gebäuden, Gewerbe, Industrie und Fahrzeugen. Seine aktuelle Ausgabe hat der Verband nun erstmals mit einem ausführlichen Datenservice ergänzt. In dem online zugänglichen Statistikteil zum Report sind alle Graphiken, Tabellen und Karten interaktiv hinterlegt. Der Verband möchte mit den Daten den Entscheidern bei ihren Aktivitäten im Bereich Naturgefahren, Prävention und Klimafolgenanpassung unterstützen. Laut Bericht hat die deutsche Versicherungswirtschaft in den vergangenen 50 Jahren rund 233 Milliarden Euro für die Beseitigung von Schäden durch Naturkatastrophen ausgegeben. Hessisches Landesamt hilft bei Auswahl klimaresilienter Begrünung Pflanzen können helfen, die Klimawandelfolgen in Städten abzumildern: Als natürliche Klimaanlagen spenden sie Schatten und kühlen. Wichtig dabei ist die Auswahl der richtigen Pflanzen. Hilfe bietet hier das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit einem Online-Tool zu Stadtgrün im Klimawandel. In den drei Modulen „klimaresiliente Baumarten finden“, „Antworten, Informationen, Handlungshilfen“ und „Bauwerksbegrünung aussuchen“ finden sowohl Stadtplaner*innen als auch kommunale Entscheidungsträger*innen und Privatpersonen Unterstützung bei der Planung und Auswahl klimaresilienter Begrünung. Projekt zu blau-grüner Infrastruktur in Gewerbegebieten Da Gewerbe- und Industrieparks meist stark versiegelt sind, sind sie besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels – etwa bei Hitze und Überschwemmungen. Um bei der Um- und Neugestaltung der Gewerbegebiete mehr unversiegelte Parkplätze, begrünte Hallen und Straßenbegleitgrün zu ermöglichen, hat der Wissenschaftsladen Bonn (WILA Bonn) das Projekt „Industrie- und Gewerbeparks – klimaresilient & fit für die Zukunft“ gestartet. Gemeinsam mit Projektpartnern aus sechs europäischen Ländern soll in den Gewerbegebieten mehr blau-grüne Infrastruktur geschaffen werden. Ein besonderer Projektschwerpunkt liegt dabei auf Arealen aus dem vergangenen Jahrhundert. Dabei werden auch dort ansässige Unternehmen eingebunden, etwa durch Trainings. Faktor Grün-Projekt abgeschlossen: So werden Unternehmen klimafit Ob mit Pflanzaktionen, Fortbildungen der Mitarbeitenden oder der Schaffung von schattigen Plätzen für die Mittagspause: Um Unternehmen und deren Gebäude besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen, gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. Ein Teil davon wurde im Projekt „Faktor Grün“ über zwei Jahre gemeinsam mit vier Unternehmen umgesetzt. Das vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt geförderte Projekt ging im Sommer dieses Jahres zu Ende. Auf der Abschlussveranstaltung gaben die Projektteilnehmenden unter anderem Einblicke wie Unternehmensflächen „klimafit“ gestaltet und die Belegschaft in Planung und Umsetzung mit einbezogen werden kann. Eine erarbeitete Toolbox soll nun weiteren Unternehmen helfen, ihre Firmengelände klimagerecht umzugestalten. Konferenz: „Klimaschutz und Klimaanpassung in Kommunen verankern“ am 07.12.2023 Kommunen spielen bei der Bewältigung der Klimakrise eine zentrale Rolle. Dennoch sind Klimaschutz und Klimaanpassung bislang freiwillige Aufgaben der Städte, Gemeinden und Landkreise. Um den Austausch zwischen Bundes- und Landespolitik und kommunalen Akteuren zu fördern und die Sichtbarkeit der Kommunen zu verbessern, findet am 7. Dezember in Berlin die Veranstaltung „Klimaschutz und Klimaanpassung in Kommunen verankern“ statt. Ausrichter sind das Klimabündnis und der Konvent der Bürgermeister für Energie & Klima. Angeschlagene Volkswirtschaften reagieren härter auf Klimaextreme Wetterextreme wie Überschwemmungen und Hitzewellen setzten bereits angeschlagene Volkswirtschaften deutlich stärker unter Druck als solche mit voller Wirtschaftskapazität. Denn lokale wirtschaftliche Schocks, wie sie durch Klimaextreme verursacht werden, können besser kompensiert werden, wenn die Produktionsausfälle durch nicht betroffene Standorte im Wirtschaftsnetz ausgeglichen werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Stressed economies respond more strongly to climate extremes”, für die Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in den beiden Szenarien „gestresste" Wirtschaft und „nicht gestresste“ Wirtschaft jeweils Klimaextreme simuliert haben. Studie: Jedem zweiten Skigebiet in Europa droht Schneemangel Schreitet der Klimawandel weiter voran, werden künftig mindestens die Hälfte der europäischen Skigebiete nicht ausreichend Schnee zur Verfügung haben. Bei einer globalen Erwärmung um 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau wären rund 50 Prozent der Skigebiete vom Schneemangel betroffen, bei 4 Grad wären es 98 Prozent, haben Forschende um Samuel Morin vom Centre National de Recherches Météorologiques in Grenoble errechnet. Ihre Ergebnisse wurden im Fachjournal „Nature Climate Change“ veröffentlicht. Zwar könnte künstliche Beschneidung teilweise den Skibetrieb aufrechterhalten; die Autor*innen geben aber die Umweltauswirkungen durch Strom und Wasserverbrauch zu Bedenken – diese kurbelten den Klimawandel weiter an. Bericht: So steht es um die Anpassungspolitiken der EU-Mitglieder Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat einen neuen Bericht zum aktuellen Stand der nationalen Klimaanpassungspolitiken der EU-Mitgliedsstaaten veröffentlicht. Das Briefing „Is Europe on track towards climate resilience? Status of reported national adaptation actions in 2023“ ist die zweite Einordnung der nationalen Maßnahmen durch die EEA. Demnach werden zunehmend Klimarisikobewertungen eingesetzt, um die nationalen Anpassungsmaßnahmen zu verbessern. Rund die Hälfte der Berichtsländer habe seit 2021 neue nationale Klimarisikobewertungen vorgelegt. In den meisten Staaten spielen laut Bericht EU-Mittel eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen – nur wenige nutzen einen eigenständigen nationalen Fond. Stadtgrün wirkt! - Broschüre zur Auswahl klimawirksamer Pflanzen Eine Stadtbegrünung ist wichtig, um die Siedlungen resilienter gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu gestalten. Doch längst nicht alle Pflanzenarten können im sich wandelnden Stadtklima überleben, andere sind nicht klimawirksam. Hilfestellung bietet hier die Publikation „Stadtgrün wirkt! Aspekte der Pflanzenauswahl für eine leistungsfähige Vegetation für Klimaanpassung und Klimaschutz in der Stadt“, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wissenschaftlich begleitet hat. Die Broschüre richtet sich vor allem an Fachpersonen in Wissenschaft und Kommunalverwaltung, die Pflanzungen klimaresilient und kosteneffizient, auch in baulicher Verdichtung, erwägen. DWD-Fachzeitschrift mit Schwerpunkt „Stadtklima im Wandel“ Rund um das Thema „Stadtklima im Wandel“ dreht sich die aktuelle Ausgabe der meteorologischen Fortbildungszeitschrift „promet“, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) zweimal pro Jahr herausgibt. Die Fachartikel thematisieren unter anderem Wind, Hitze und Temperatur in der Stadt, geben Beispiele zu blau-grüner Infrastruktur sowie weitere Anpassungsbeispiele an den Klimawandel und behandeln lokalklimatische Auswirkungen der urbanen Energieversorgung. Forscherteam entwickelt Kompass für erfolgreiche Klimaanpassung Einige Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel haben sich nicht nur als wirkungslos, sondern als schädlich herausgestellt. Da die negativen Folgen einer Fehlanpassung meistens erst im Nachhinein sichtbar werden, hat ein internationales Forscherteam ein Rahmenwerk namens „Navigating the Adaptation-Maladaptation Continuum“ (NAM) entwickelt. NAM soll durch die Analyse von Anpassungsmaßnahmen anhand von sechs verschiedenen Kriterien als eine Art Kompass dienen und sowohl erfolgreiche Anpassungspraktiken als auch potenzielle Fehlanpassungsrisiken identifizieren. Die Ergebnisse der Forschenden – zu denen auch Mitarbeitende der Uni Bonn gehören – wurden im Journal Nature Climate Change veröffentlicht. Klimaanpassung von Fachwerkgebäuden Klimaanpassung in historischen Fachwerkstädte Quelle: Uwe Ferber StadtLand GmbH Viele Fachwerkgebäude sind bis heute nicht energetisch saniert. Das zu ändern und Fachwerkstädte damit auch resilienter gegen die Folgen des Klimawandels zu gestaltet, war das Ziel des zweijährigen Projekts „KliFa - Klimaanpassung in historischen Fachwerkstädten“, das im Förderschwerpunkt „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ im BMUV mit rund 96.000 Euro gefördert wurde. Auch wenn die Corona-Pandemie die Umsetzung und besonders Vor-Ort-Termine erschwerte, stand am Ende der Projektlaufzeit ein frei verfügbares und digitales Weiterbildungsmodul für die Sanierung und Klimaanpassung der teils auch denkmalgeschützten Gebäuden. Dazu wurde in einem ersten Schritt unter Federführung des Maßnahmenträgers – der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte (ADF) – der Stand der Wissenschaft bei der Klimaanpassung von historischen Fachwerkstädten zusammengetragen und durch praktische Beispiele ergänzt. Anschließend wurden Schwerpunktthemen mit der methodischen Herangehensweise und dem praktischem Anwendungswissen für ein digitales Kursmodul generiert, das nun auf der Klima-Homepage der ADF zur freien Verfügung steht.
Die physischen Auswirkungen des Klimawandels werden sich auf die Finanzwirtschaft übertragen. Dies kann sowohl direkt auf die Geschäftsaktivitäten von Finanzdienstleistern als auch indirekt auf die Aktivitäten in der Realwirtschaft mit Rückwirkung auf die Finanzwirtschaft geschehen. Die Auswirkungen könnten massive finanzielle Folge haben und sich auf die Stabilität des Finanzsystems auswirken.In diesem Bericht werden neben den Übertragungswegen physischer Klimarisiken in die Finanzwirtschaft auch der Umgang mit diesen Risiken seitens verschiedener Akteure analysiert. Vor dem Hintergrund der regulatorischen Entwicklungen in der EU werden Empfehlungen zur besseren Umsetzung gegeben.
Wie der Klimawandel indirekt die deutsche Wirtschaft trifft Dass der Klimawandel die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft in zahlreichen Bereichen direkt treffen und beeinträchtigen wird, hat das Umweltbundesamt in der Vulnerabilitätsanalyse eingehend dargestellt. Wenig beleuchtet sind dagegen bislang solche Effekte des Klimawandels, die indirekt über die internationalen Handelsverflechtungen auf die deutsche Wirtschaft wirken werden. Im Stakeholderdialog „ Indirekte Effekte des globalen Klimawandels auf die deutsche Wirtschaft “ des Umweltbundesamtes hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) den aktuellen Wissensstand sowie Lösungsansätze zu diesem Thema im September 2016 mit Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutiert. Dieser Beitrag stellt zentrale Ergebnisse der Dialogveranstaltung dar. Eine ausführliche Dokumentation finden Sie hier . Wie sich der Klimawandel in anderen Teilen der Welt ausprägt, ist auch für die deutsche Wirtschaft relevant. Deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahrzehnten immer größere Teile ihrer Wertschöpfungskette an Zulieferer in anderen Ländern ausgelagert und außerdem ihre Beschaffungslogistik zeit-, lager- und kosteneffizient optimiert (Lühr et al. 2014). Fällt ein Teil der Lieferkette im Geflecht der globalen Wertschöpfung durch klimabedingte Störungen aus, kann dies weitreichende Folgen haben. Ein Beispiel für diese indirekten Effekte des Klimawandels stellt die Flutkatastrophe 2011 in Thailand dar, die auch Teile der Automobilbranche in Schwierigkeiten brachte. Die Gesamtschadenskosten, einschließlich Kosten für Lieferausfälle, wurden auf weltweit 45 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Thailand wurden ungefähr 6000 Fahrzeuge täglich weniger produziert (Acclimatise 2014). Deutsche Autohersteller wie Volkswagen, Audi und Porsche waren von Lieferengpässen betroffen, Daimler musste sein Werk in Thailand kurzzeitig schließen, BMW die Fertigung einschränken (Gärtner 2011). Schon in näherer Zukunft (bis 2030) könnten Störungen oder Ausfälle von Zulieferketten und Absatzmärkten die stark import- und exportabhängige deutsche Volkswirtschaft empfindlicher treffen, als dies allein durch direkte Klimaschäden vor Ort der Fall wäre (Benzie et al. 2016). Hinzu kommen weitere klimawandelbeeinflusste Risikofaktoren, die sich mittel- bis langfristig in veränderten grenzüberschreitenden Investitionen, einer zunehmenden Migration und Einflüssen auf die Stabilität von Staaten und damit die internationale Sicherheitslage auswirken können (Rüttinger et al. 2015). Vor allem Unternehmen, die in klimasensiblen Sektoren oder Regionen tätig sind, sollten sich daher frühzeitig und proaktiv mit Optionen für die robuste Gestaltung der Abläufe in den jeweiligen Arbeitsfeldern auseinandersetzen (Mahammadzadeh et al. 2013; IHK für München und Oberbayern 2009). Sowohl langfristige Klimaveränderungen wie die Zunahme der weltweiten Durchschnittstemperaturen als auch häufigere und stärkere Extremwetterereignisse werden sich zusätzlich zu ohnehin vorhandene Risiken entlang der unternehmerischen Wertschöpfungskette auswirken und dabei Beschaffungs-, Prozess-, Nachfrage- und Managementrisiken vergrößern. Betroffenheiten bei Unternehmen entstehen einerseits dann, wenn sie von wichtigen Vorprodukten über wenige Zulieferer abhängig sind oder wenn sich die Verfügbarkeit von schwer zu ersetzenden Vorleistungsgütern ändert. Andererseits kann der globale Klimawandel Unternehmen auch dann betreffen, wenn sie von wenigen Absatzmärkten abhängig sind, die jedoch ihrerseits vulnerabel sind. Die Auswirkungen des Klimawandels werden in den nächsten Jahren in anderen Weltregionen (insbesondere in Teilen Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens) relativ größere direkte Schäden und wirtschaftliche Einbußen verursachen als in Deutschland ( IPCC 2014). Die dynamische Entwicklung der Handelsverflechtungen lässt bereits in der näheren Zukunft (bis zum Jahr 2030) weiter stark wachsende indirekte Klimarisiken auf Deutschland erwarten. Dies trifft insbesondere für den Handel mit China, Indien, USA, Mexiko und Brasilien zu, da einerseits die direkten Klimarisiken dort bis 2030 deutlich zunehmen und sich andererseits die Importverflechtungen mit Deutschland weiter intensivieren werden (Lühr et al. 2014). Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft wie Automobilbau, Maschinenbau und Chemieindustrie sind davon potenziell besonders betroffen (Hirschfeld et al. 2016). Die für die deutsche Exportwirtschaft zentrale Automobilindustrie ist durch umfangreiche Risiken in der Lieferkette betroffen, da sie auf ein international breit gefächertes Zulieferernetzwerk zurückgreift und die vorherrschende Just-In-Time-Fertigung gegenüber Lieferkettenunterbrechungen durch Extremwetterereignisse besonders anfällig ist. Erschwerend kommt in einigen Vorleistungsgruppen hinzu, dass sie besonders von einzelnen Lieferanten anhängig sind (Lühr et al 2014). Der Grad der Abhängigkeit der Produktion in Deutschland von Zulieferungen aus anderen Ländern hat sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt – und damit das Risiko für wirtschaftliche Verluste aufgrund von unvorhersehbaren klimatischen Ereignissen in anderen Weltregionen (Wenz & Levermann 2016). Gemeinsam mit den Teilnehmenden des UBA -Stakeholderdialogs wurden folgende Ansatzpunkte für den Umgang mit den zukünftig wachsenden indirekten Klimarisiken identifiziert: Quantitative Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels sind wichtig, um unternehmensintern berechnen zu können, ob durch eine Anpassungsmaßnahme ein Mehrwert für das Unternehmen erwartet werden kann. Zum Teil liegen solche „harten“ quantitativen Daten bei den Versicherungen bereits vor. Diese sollten öffentlich zugänglich gemacht werden, um sie beispielsweise für ein regelmäßiges Monitoring nutzen zu können. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben in der Regel keine Kapazitäten, sich weltweite Daten zu Klimarisiken zu verschaffen und diese zu analysieren. Hier könnten Informationen über Fallbeispiele und Schadensfälle aus der Vergangenheit Anstöße zur Verbesserung eines Klimarisikomanagements entlang der Wertschöpfungskette geben. Vermittelt werden könnten solche Informationsgrundlagen über staatliche Institutionen, Forschungseinrichtung oder auch durch Unternehmensverbände und Handelskammern. Um Beschaffungsrisiken zu minimieren, können Zuliefererstrukturen und Transportwege diversifiziert werden, um so Abhängigkeiten von einzelnen Zulieferern zu verringern. Auch kann in die Verbesserung der Bedingungen bei den einzelnen Lieferanten vor Ort investiert werden. Klimarisiken müssen prinzipiell in alle Entscheidungen des unternehmerischen Managements entlang der Wertschöpfungskette integriert werden. Beispiele hierfür sind: Investitionsentscheidungen (Risiken-/Chancen-Evaluation), Lieferantenauswahl (Kriterienkatalog beim Einkauf), Standortwahl des eigenen Unternehmens, Berücksichtigung von klimabedingten Absatzrisiken bei der Entwicklung von Absatzmärkten. Zielführend könnte sein, das Klimarisikomanagement nicht als völlig neues, zusätzliches Thema einzuführen, sondern an bestehende Geschäftsprozesse wie etwa das Risiko-, Umwelt- oder Qualitätsmanagement anzukoppeln. Dies trifft im Besonderen für KMU zu. Weitere Lösungsansätze zum Umgang mit Klimarisiken sind Notfallmanagementpläne, stärkere Anreize von Seiten der Versicherungen (beispielsweise durch geringere Versicherungsprämien bei verbesserter Risikovorsorge) sowie die Kommunikation der Problematik über Architekten, das Baugewerbe oder Consultingfirmen. Auch Tools wie der von prognos im Auftrag des BMWi entwickelte KLIMACHECK können Unternehmen dabei helfen, ihre relevanten Klimarisiken zu identifizieren und zu bewerten. Nach der Analyse gibt der KLIMACHECK den Unternehmen Anregungen und Maßnahmenvorschläge zum Umgang mit den Klimarisiken (s. Lühr et al. 2014). Als möglicher Ansatzpunkt auf staatlicher Ebene wurden Förderprogramme als Anreiz für die unternehmerische Anpassung genannt – auch wenn Klimaanpassung grundsätzlich im eigenen, privatwirtschaftlichen Interesse der Unternehmen liegt. Doch gerade KMU, die für die deutsche Gesamtwirtschaft eine tragende Rolle spielen, haben mangels eigener Kapazitäten häufig einen deutlichen Unterstützungsbedarf durch öffentlich bereitgestellte Informationen zur Entwicklung von Klimarisiken. Das Umweltbundesamt baut die Wissensbasis hierzu in zwei Forschungsvorhaben aus: Im Projekt „ImpactChain: Folgen des globalen Klimawandels für Deutschland“ sollen die zentralen internationalen Wirkungsketten hinsichtlich ihrer Relevanz für Deutschland identifiziert, systematisiert und bewertet werden. Im Vordergrund stehen dabei die indirekten Wirkungen des Klimawandels über den Außenhandel auf Wirtschaftsbereiche in Deutschland. Das Vorhaben „KlimRess - Auswirkungen des Klimawandels auf die ökologische Kritikalität des deutschen Rohstoffbedarfs“ untersucht die Verbindungen zwischen Klimawandel, Rohstoffversorgung und Umweltrisiken und der Auswirkungen potentieller Klimaveränderungen auf die Versorgungssicherheit verschiedener Rohstoffe. Weiterführende Informationen: Dokumentation Stakeholderdialog BMWi Klimacheck BMUB Förderprogramm „Anpassung an den Klimawandel“ , welches die Erstellung von Klimaanpassungskonzepten für Unternehmen, insbesondere KMUs, fördert Forschungsvorhaben ImpactChain: Folgen des globalen Klimawandels für Deutschland (Auszug aus der Umweltforschungsdatenbank) Forschungsvorhaben KlimRess - Auswirkungen des Klimawandels auf die ökologische Kritikalität des deutschen Rohstoffbedarfs (Auszug aus der Umweltforschungsdatenbank) Literatur: Acclimatise (2014) : NEWS / Infographic: In 2011 Thailand was under water; but the ripples were felt across the world. URL: http://www.acclimatise.uk.com/index.php?id=3&blog=685 (aufgerufen am 02.09.16). Adelphi/PRC/EURAC (2015) : Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel. Umweltbundesamt. Climate Change 24/2015, Dessau-Roßlau 2015. URL: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikation... (aufgerufen am 07.08.16) Benzie, M., Hedlund, J., and Carlsen, H. (2016) : Introducing the Transnational Climate Impacts Index: Indicators of country-level exposure – methodology report. SEI Working Paper No. 2016-07. Stockholm Environment Institute, Stockholm. URL: www.sei-international.org/mediamanager/documents/Publications/Climate/SE... Gärtner, M. (2011) : manager magazin online, 14. November 2011, Flutdesaster bedroht globale Lieferketten. Hirschfeld et al. (2016) : Indirekte Effekte des globalen Klimawandels auf die deutsche Wirtschaft. Vorbereitungspapier für den Stakeholderdialog zur Klimaanpasssung. IÖW, Berlin. Im Auftrag des UBA. URL: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/656/dokumente/... IHK für München und Oberbayern (2009) : Die Wirtschaft und der Klimawandel - Reaktionen der Unternehmen, München. IPCC (2014) : Climate Change 2014: Impacts, Adaptation , and Vulnerability. Summaries, Frequently Asked Questions, and Cross-Chapter Boxes. A Contribution of Working Group II to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Field, C.B., V.R. Barros, D.J. Dokken, K.J. Mach, M.D. Mastrandrea, T.E. Bilir, M. Chatterjee, K.L. Ebi, Y.O. Estrada, R.C. Genova, B. Girma, E.S. Kissel, A.N. Levy, S. MacCracken,P.R. Mastrandrea, and L.L. White (eds.)]. World Meteorological Organization, Geneva, Switzerland, 190 pp. Lühr, O., Kramer, J.-P., Lambert, J., Kind, C., Savelsberg, J. (2014) : Analyse spezifischer Risiken des Klimawandels und Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für exponierte industrielle Produktion in Deutschland (KLIMACHECK). Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Düsseldorf/Berlin: Prognos/adelphi. URL: https://www.prognos.com/uploads/tx_atwpubdb/141020_Prognos_BMWi_Studie_K... Mahammadzadeh, M., Chrischilles, E., Biebeler, H. (2013) : Klimaanpassung in Unternehmen und Kommunen. Betroffenheit, Verletzlichkeit und Anpassungsbedarf. In: Analysen. Forschungsberichte aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Nr. 83, Hundt: Köln. Rüttinger, L., Stang, G., Smith, D., Tänzler, D., Vivekananda, J. et al. (2015) : A New Climate for Peace – Taking Action on Climate and Fragility Risks. Executive Summary. Berlin/London/ Washington/Paris: adelphi, International Alert, The Wilson Center, EUISS. Wenz, L., Levermann, A. (2016) : Enhanced economic connectivity to foster heat stress–related losses. Science Advances, 2(6), e1501026. Autor: Dr. Jesko Hirschfeld (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, IÖW)
Klimarisiken in Unternehmen analysieren und managen Die Folgen von Überschwemmungen, Niedrigwasser oder Hitzestress bekommen Unternehmen schon heute zu spüren. Alle Bereiche können betroffen sein, es bestehen Risiken für Mitarbeitende wie auch für Standorte, bis hin zu globalen Lieferketten. Daher ist es wichtig, aktuelle und zukünftige Klimarisiken zu analysieren und ein Klimarisikomanagement in die Unternehmensorganisation zu integrieren. Klimarisiken regelmäßig zu analysieren bedeutet Zukunftsplanung Für die meisten Unternehmen sind Klimarisikoanalysen noch Neuland. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen sich bisher vor allem von transitorischen Klimarisiken betroffen sehen, die sich aus dem Übergang hin zu einer langfristig CO₂-armen Wirtschaft ergeben. Nur einige wenige der größten deutschen Unternehmen berichten über die Verwendung von Klimaszenarien, wohingegen Aussagen über die Resilienz der Unternehmensstrategie gegenüber Klimawandelfolgen nur selten zu finden sind ( Loew et al. 2021 ). Unternehmen, die langfristige Entscheidungen treffen müssen, wie in der Forstwirtschaft oder Betreiber von Infrastrukturen, beschäftigen sich bereits heute mit Klimarisiken. Auch Branchen, deren nationale oder internationale Lieferketten vom Klimawandel bedroht werden, setzen sich schon seit längerem mit einer Reihe von Risiken auseinander. Dies betrifft beispielsweise Unternehmen an großen Flüssen, die bei Niedrigwasser nicht mehr mit Rohstoffen beliefert werden oder ihre Produkte nicht mehr ausliefern können. Auch Betreiber thermischer Kraftwerke, die mittels Flusswassers gekühlt werden, werden sich seit dem Hitzesommer 2003 immer stärker ihrer Klimarisiken bewusst. Langanhaltende Dürren in Nordostdeutschland zwischen 2018 und 2022, die steigende Zahl von Waldbränden, Trockenheitsschäden in der Land- und Forstwirtschaft sowie verheerende Starkregenereignissen im Juli 2021 in der Eifel haben über die betroffenen Regionen hinaus Wirkkraft: Auch bei bisher noch nicht direkt betroffenen Unternehmen und privaten Akteuren steigt seitdem das Bewusstsein dafür, dass auch sie Vorsorge gegenüber Klimarisiken betreiben sollten. Klimarisikoanalyse als neue Berichtsanforderung In den vergangenen Jahren ist die Analyse physischer Klimarisiken Bestandteil von vielen Empfehlungen und gesetzlichen Regelungen für unternehmerische Berichterstattung geworden. Die Task Force on Climate-related Financial Disclosure (TCFD), eingerichtet vom Financial Stability Board der G20, hat bereits 2017 Empfehlungen für eine Offenlegung von unternehmerischen Klimarisiken veröffentlicht. Sowohl die EU-Taxonomie Verordnung als auch die neue Europäische Richtlinie für unternehmerische Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) fordern eine Klimarisikoanalyse. Die Nachhaltigkeitsberichtsstandards der EU sehen außerdem vor, dass Unternehmen über ihre Anpassungsplanung, -ziele und -maßnahmen berichten. Eine Klimarisikoanalyse gehört auch zu den Auflagen der Regionalförderungen, etwa des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). In den kommenden Jahren ist daher mit einem steigenden Wissensbedarf und wachsenden Kompetenzen für unternehmerische Klimarisikoanalysen zu rechnen. Erfahrungen mit bundesweiten Klimarisikoanalysen Für viele Kommunen, Bundesländer und die Bundesregierung sind Klimarisikoanalysen schon länger eine wichtige Grundlage, um Handlungsbedarfe für die Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels abzuschätzen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Anpassung – in Ergänzung zu Klimaschutzmaßnahmen – zu erhöhen. Beispielsweise aktualisiert das Umweltbundesamt die Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland alle sechs bis sieben Jahre und entwickelt sie methodisch stets weiter. Diese nationalen Erfahrungen sind unter anderem in eine internationale Norm zu Klimarisikoanalyse eingeflossen, die ISO 14091 , die auch für Kommunen eine Orientierung bietet. Empfehlungen für Klimarisikomanagement Basierend auf diesen Erfahrungen und im Abgleich mit den Anforderungen der EU-Taxonomie Verordnung hat das Umweltbundesamt auch Empfehlungen für Unternehmen veröffentlicht, wie eine robuste Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertungen gemäß EU-Taxonomie durchgeführt werden sollte. Diese Vorgehensweise greift die kürzlich veröffentlichte Broschüre „ Physische Klimarisiken managen “ auf. Darüber hinaus gibt sie Hinweise, wie ein Klimarisikomanagement ablaufen sollte und in die Unternehmensorganisation integriert werden kann. Da auch Finanzinstitutionen Klimarisiken systematisch in ihrer Strategie und im Risikomanagement berücksichtigen sollten, gibt eine zweite Broschüre " Über physische Klimarisiken sprechen " Empfehlungen für Kundengespräche zwischen Finanzinstitutionen und Unternehmen. Klimarisiken zu bewerten bedeutet, Klimagefahren und Sensitivitäten zu kennen In einem ersten Schritt sollte das Unternehmen demnach die voraussichtliche Lebensdauer der Wirtschaftstätigkeit ermitteln und die relevanten Untersuchungsobjekte auswählen. Hierfür bietet es sich an, für jedes relevante Untersuchungsobjekt die sensitiven Systeme, wie etwa Beschäftigte, Produktionshallen und Wasserversorgung, zu identifizieren. Um aktuelle und zukünftige Klimagefahren einzuschätzen, sollten Unternehmen zunächst vergangene Wetterextremereignisse vor Ort und in der näheren Umgebung betrachten. Zusätzlich sollten sie bei Investitionen für die nächsten zehn Jahre Messdaten und daraus abgeleitete Klimatrends hinzuziehen, beispielsweise durch die Verwendung von dekadischen Klimavorhersagen . Für längerfristige Investitionen und Wirtschaftstätigkeiten mit einer voraussichtlichen Lebensdauer von mehr als zehn Jahren sollten Unternehmen zusätzlich Klimaszenarien für die Mitte des Jahrhunderts oder sogar darüber hinaus betrachten. Hierfür gibt es öffentliche Datenquellen, beispielsweise den Klimaatlas des Deutschen Wetterdienstes . Für eine Interpretation und eine regionale Auswertung kann es notwendig sein, externe Fachkenntnisse hinzuzuziehen. Risikobewertung ist ein kooperativer Prozess Neben den standortspezifischen Gefahren, wie Wetterextremen, sollte das Unternehmen auch die standortspezifischen Sensitivitäten und Anpassungskapazitäten untersuchen. Dazu zählen beispielsweise die Altersstruktur der Belegschaft sowie die Kühlungs- und Verschattungsoptionen vor Ort. Hierfür ist lokales Wissen von unterschiedlichen Fachleuten notwendig, das am besten in Workshops zusammengetragen und gemeinsam bewertet wird. Da Klimarisikoanalysen neben der Identifikation und Priorisierung von Risiken sowie der Vorbereitung von Anpassungsmaßnahmen immer auch ein größeres Risikobewusstsein zum Ziel haben, sind kooperative Prozesse, lokales Know-how und die Übernahme von Verantwortung zentrale Bestandteile für erfolgreiche Risikoanalysen. Wechselwirkungen und Kaskadeneffekte Die Untersuchung der Auswirkungen von Klimaereignissen sensibilisiert auch für die Gefahren von Kaskadeneffekten, beispielsweise den multiplen Folgen eines Stromausfalls oder der Notwendigkeit von eingespielten Kommunikationswegen im Falle eines Extremereignisses. Unternehmen sollten daher bei ihren Untersuchungen auch Wechselwirkungen und Kaskadeneffekte berücksichtigen. Sie sollten bereits im Vorfeld von Krisenereignissen mit der lokalen Verwaltung sowie den Infrastrukturbetreibern zusammenarbeiten, um Synergien für Anpassungen zu identifizieren und Maladaptationen zu verhindern. Maladaptionen sind Maßnahmen, die andere gesellschaftliche Ziele, wie etwa den Klimaschutz oder den Schutz der Biodiversität , oder zukünftige Anpassung beeinträchtigen. Risikobewertung mündet in Maßnahmenplanung Die Bewertung von Klimarisiken wird auch von Beratungsagenturen angeboten, die mittels komplexer Modelle und umfangreicher Daten Risikoeinstufungen anbieten. Dies beruht meist nur auf der Analyse von Klimagefahren und kann nicht die Einbindung von lokalen Fachleuten ersetzen. Die Einstufung der Risiken selber ist abhängig von der Risikobereitschaft der Unternehmen, denn nicht alle (ökonomischen) Risiken können oder müssen reduziert werden. Am Ende von Klimarisikoanalysen sollten jedoch für größere Risiken, wie Gesundheits- oder Umweltrisiken, immer konkrete Maßnahmen stehen. Autorinnen: Dr. Inke Schauser, Kirsten Sander (Umweltbundesamt) Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 86 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 13 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 2 |
Text | 4 |
unbekannt | 7 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 11 |
offen | 2 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 13 |
Englisch | 2 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 1 |
Keine | 11 |
Webseite | 2 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 12 |
Lebewesen & Lebensräume | 12 |
Luft | 12 |
Mensch & Umwelt | 13 |
Wasser | 11 |
Weitere | 13 |