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Einfluss niederfrequenter elektromagnetischer Felder auf das sich entwickelnde blutbildende System, das Immunsystem und das ZNS in vivo - Vorhaben 3608S30006 : Band 1 Hauptbericht

Basierend auf epidemiologischen Studien, in denen sich konsistente Hinweise auf eine statistische Assoziation zwischen niederfrequenten Magnetfeldern und Leukämie im Kindesalter fanden, wurden niederfrequente Magnetfelder von der IARC (International Agency for Research on Cancer) 2002 als "möglicherweise krebserregend" (Gruppe 2 b) eingestuft. Ein ursächlicher Zusammenhang konnte jedoch bisher in experimentellen Studien nicht bestätigt werden. In der vorliegenden Studie wurden in weiblichen CD1-Mäusen Wirkungen einer bereits im Mutterleib beginnenden, bis zum Alter von 18 Monaten fortgesetzten Exposition gegenüber niederfrequenten Magnetfeldern untersucht. Endpunkte waren unter anderem die Ausbildung von Reflexen sowie Einflüsse auf das blutbildende System und das Immunsystem. Am Ende des Expositionszeitraums wurden umfangreiche histologische Untersuchungen zur Tumorbildung an relevanten Organen (u.a. Thymus, Milz, Lymphknoten, Knochenmark) vorgenommen. In keiner der untersuchten Dosisgruppen (10 µT, 1 mT und 10 mT) zeigten sich Einflüsse der Magnetfeldexposition auf den Reproduktionserfolg der Muttertiere, auf die körperliche Entwicklung der Nachkommen sowie auf ihr Verhalten. Die histopathologische Untersuchung der Tiere nach 18 Monaten Exposition zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in den Tumorraten zwischen der Scheinexposition und den verschiedenen Expositionsgruppen. An einem Testzeitpunkt im Alter von 90 Tagen (nicht jedoch nach 28 Tagen oder nach 18 Monaten) wurde eine verminderte Anzahl von CD8+ zytotoxischen T-Zellen in der mittleren und hohen Dosisgruppe beobachtet. Dieser Effekt war nicht sehr ausgeprägt aber signifikant. Bei den hämatologischen Untersuchungen nach 18-monatiger Exposition zeigten sich erhöhte Lymphozytenwerte im peripheren Blut aller drei Magnetfeld-exponierter Gruppen bei gleichzeitiger Abnahme der Anzahl segment-kerniger Granulozyten. Ob diese Effekte funktionelle Auswirkungen haben, konnte in dieser Studie nicht weiter untersucht werden. Gegen gravierende Wirkungen spricht jedoch der fehlende Effekt auf die histologischen Befunde. Der Abschlussbericht umfasst inklusive der Einzeltierbefunde 1688 Seiten (9 MB). Der Bericht wird in zwei Abschnitte geteilt. Band I enthält den Hauptbericht nebst Abschlussbericht des technischen Partners IMST (102 Seiten, 2 MB), Band II die Anhänge (Tabellarische Gruppenauswertungen sowie Einzeltier-Sektionsbefunde, 1586 Seiten, 7 MB) //ABSTRACT// Based on epidemiological studies showing a statistical association between 50 Hz magnetic fields and risk of childhood leukaemia, the International Agency for Research on Cancer (IARC) found limited evidence in humans for the carcinogenicity of extremely low frequency magnetic fields in relation to childhood leukaemia (group 2 b). In experimental animals evidence is inadequate. In the present study, possible effects of an exposure to low-frequency magnetic fields on the development of juvenile animals and the maturation of the hematopoietic and immune system as well as on the central nervous system were assessed in a mouse model (female CD-1 mice) in vivo. Three dose groups (10 µT, 1mT, 10mT) of free moving CD-1 mice in group housing were exposed for 20 hrs per day, starting at gestation day 10 and continued until the age of 18 months. Two additional groups of animals were either sham exposed or cage controls. Neither adverse influences on the reproductive success of the exposed maternal animals nor on the physical development of the juvenile animals or their behaviour were observed. However, at age 90 days, a reduced number of CD8+ cytotoxic T-cells were seen in peripheral blood and spleen in the middle and high dose groups. Although the effect was relatively moderate, it was significant. The effect was not detected at age 28 days or after 18 months of exposure. In the haematological assessment after 18 months of exposure, increased lymphocyte counts and decreased counts of banded neutrophiles were seen in peripheral blood from all 3 exposure groups. Whether the observed reduction of CTL has a functional effect can not be concluded from the study. Severe consequences seem to be unlikely, because the results of the extensive histopathological examination of relevant organs (e.g. thymus, spleen, lymph nodes, bone marrow) did not display any exposure related alterations, especially neither for neoplastic nor for non-neoplastic lesions of the haematopoietic or immune system. The final report consists of 1688 pages (9 MB). The report is divided into two sections. Section I includes the main part and the final report of the technical partner IMST (102 pages, 2 MB. Summary and conclusion are available in English, pages 79 -81). Section II includes the Annexes (group summaries, intergroup comparisons, clinical observations, 1586 pages, 7 MB).

Untersuchung umweltbedingter genetischer Veränderungen im Zusammenhang mit der Entstehung von Leukämien im Kindesalter - Vorhaben 3609S30013

Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen, bei der sich frühe lymphoide Vorläuferzellen unkontrolliert vermehren und das normale blutbildende Gewebe des Knochenmarks ersetzen. Wir haben im Rahmen einer genomweiten Assoziationsstudie 355.750 SNPs in 419 Pa-tienten mit einem der häufigsten Subtypen einer ALL - gekennzeichnet durch die chromosomale Translokation t(12;21)(p13;q22), die zu einer ETV6-RUNX1-Genfusion führt - sowie 474 gesunden Kontrollen analysiert. Die 100 am stärksten mit dem Leukämierisiko assoziierten SNPs wurden in 693 ETV6-RUNX1-positiven Leukämiefällen und 2261 Kontrollen, bestehend aus zwei unabhängigen Gruppen aus Deutschland/Österreich und Italien, im Rahmen einer Replikationsanalyse typisiert. In diesen Untersuchungen identifizierten wir zwei neue Risikoloci auf den Chromosomenbanden 3q28 (TP63, rs17505102, P = 1,18 × 10-7, OR=0.62) und 14q24.3 (benachbart mit C14orf118, rs7156960, P = 1,10 × 10-7, OR=0,78). Die separate Analyse der kombinierten deutsch/österreichischen Proben, offenbarte weitere genomweite signifikante Assoziationen in den Bereichen 11q11 (OR8U8, rs1945213, P = 8,54 × 10-10, OR=0.69), 8p21.3 (in der Nähe INTS10, rs920590, P = 4,76 × 10-8, OR=1,36) und 11p11.2 (PTPRJ, rs3942852, P = 2,04 × 10-7, OR=0,72). Die Ergebnisse blieben in den deutsch/österreichischen Replikationsproben auch nach Bonferroni-Panel-Korrektur für multiples Testen signifikant. Die erzielten Ergebnisse zeigen erstmalig, dass es neben allgemeinen genetischen Risikoassoziationen für die ALL auch für ALL-Subgruppen spezifische Risikoloci gibt. Die Identifikation von TP63 und PTPRJ als Suszeptibilitätsgene verdeutlicht die Rolle der TP53 Genfamilie und die Bedeutung von Proteinen, die zelluläre Prozesse regulieren, bei der Krebsentstehung. //ABSTRACT// Acute lymphoblastic leukemia is a malignant disease of the white blood cells. The etiology of ALL is believed to be multifactorial and likely to involve interplay of environmental and genetic variables. We performed a genome-wide association study of 355,750 SNPs in 474 controls and 419 childhood ALL cases characterized by a t(12;21)(p13;q22) - the most common chromosomal translocation observed in child-hood ALL - which leads to an ETV6-RUNX1 gene fusion. The one hundred most strongly associated SNPs were followed-up in 693 cases and 2,261 controls from Germany/Austria and Italy, respectively. We identified two novel, genome-wide significant risk loci at 3q28 (TP63, rs17505102, PCMH=1.18×10-7, OR=0.62) and at 14q24.3 (close to C14orf118, rs7156960, PCMH = 1.10 × 10-7, OR=0,78). The separate analysis of the combined German/Austrian sample only, revealed additional genomewide significant associations at 11q11 (OR8U8, rs1945213, P= 8.54x10-10, OR=0.69) and 8p21.3 (near INTS10, rs920590, P= 4.76x10-8, OR=1.36). These associations and another association at 11p11.2 (PTPRJ, rs3942852, P= 2.04x10-7, OR=0.72) remained significant in the German/Austrian replication panel after correction for multiple testing. Our findings demonstrate that germline genetic variation can specifically contribute to the risk of ETV6-RUNX1-positive childhood ALL. The identification of TP63 and PTPRJ as susceptibility genes emphasizes the role of the TP53 gene family and the importance of proteins regulating cellular processes in connection with tumorigenesis.

Untersuchungen zum Zusammenwirken umweltbedingter Risikofaktoren mit genetischen und weiteren endogenen Faktoren bei der Entstehung von Leukämie im Kindesalter Teilvorhaben 1; Pilotstudie: Sequenzierung und bioinformatische Auswertung - Vorhaben 3611S70014

Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der lymphoide Vorläuferzellen aus weitestgehend unbekannter Ursache in einem frühen Differenzierungsstadium in ihrer Ausreifung blockiert sind. In diesem Vorhaben wurden mittels neuer Sequenziertechnologien in zehn ausgewählten ALLs - fünf Proben mit einer chromosomalen Translokation t(17;19) mit einer Fusion des Hepatic leukemia factor (HLF)-Gens mit dem TCF3-Gen sowie fünf mit einer chromosomalen Translokation t(1;19), die zu einer Fusion des Pre-B cell leukemic homeobox1 (PBX1)-Gens mit dem TCF3-Gen führt - Veränderungen des Genoms, Exoms, Transkriptoms, Methyloms und miRNoms umfassend systematisch analysiert. Rekurrente detektierte Veränderungen sind in weiteren ALL-Patientenproben validiert worden. TCF3-HLF-positive ALLs zeichneten sich in diesen Analysen durch eine Häufung an strukturellen Aberrationen in Genen mit Bedeutung für die lymphoide Differenzierung und aktivierende RAS-Signalweg-Mutationen aus, die in TCF3-PBX1-positiven ALLs nahezu abwesend waren. Weiterhin zeichnete sich die TCF3-HLF-positive ALL durch eine stammzellnahe Transkriptsignatur gegenüber der TCF3-PBX1-positiven ALL aus. In beiden Gruppen konnten Aberrationen des nicht-translozierten TCF3-Allels als neues rekurrentes Merkmal der ALL im Kindesalter beschrieben werden. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass neue Sequenziertechnologien detaillierte Einblicke in das Zusammenspiel molekularer Aberration bei der ALL im Kindesalters erlauben und damit eine Grundlage für ein besseres Verständnis ihrer Pathobiologie schaffen //ABSTRACT// Acute lymphoblastic leukaemia (ALL) is a malignant disease of the bone marrow, characterised by a poorly understood early-stage differentiation block of lymphoid progenitor cells. In this project employing new sequencing technologies, ten selected ALLs - five ALLs with a chromosomal translocation t(17;19), leading to a gene fusion of hepatic leukaemia factor (HLF) with TCF3, and five with a chromosomal translocation t(1;19), leading to a gene fusion of the pre-B homeobox 1 (PBX1) gene with TCF3 gene - were analysed for changes in the genome, exome, transcriptome, methylome, and miRNom. Recurrent changes were validated in additional ALL patient samples. TCF3-HLF-positive ALLs were characterised by an accumulation of structural aberrations affecting genes with importance for lymphoid differentiation and activating RAS pathway mutations - both of which were almost absent in TCF3-PBX1-positive ALLs. Furthermore, TCF3-HLF-positive ALL was characterised by a stem cell-like transcript signature when compared to TCF3-PBX1-positive ALL. In both subgroups aberrations of the non-translocated TCF3 allele were detected as a new recurrent lesion in pediatric ALL. Overall, the results indicate that new sequencing technologies allow detailed insight into the interplay of molecular aberrations in childhood ALL and, thus, provide a basis for a better understanding of their pathobiology.

Qualität des oberflächennahen Grundwassers 1991

Oxidierbarkeit Die Werte für die Oxidierbarkeit sind mit 3,0 mg O 2 /l im Mittel über das gesamte Stadtgebiet insgesamt leicht erhöht. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung wurde in 25 Fällen überschritten, dies entspricht rund 10 % aller beprobten Meßpunkte. Als Ursache sind Deponien und Altlastenflächen, aber auch der Einfluß der Rieselfeldnutzung bzw. Abwasserverwertungsflächen zu nennen. Tendenziell treten erhöhte Werte im Bereich des Urstromtals auf. Eine auffällige Häufung von hohen Werten ist nördlich und südlich des großen Müggelsees zu beobachten; hier macht sich der Einfluß der Abwasserverwertungsflächen bzw. nicht kanalisierter Siedlungsgebiete bemerkbar. Leitfähigkeit Die elektrische Leitfähigkeit gilt als Kenngröße für die Belastung mit anorganischen Stoffen. Speziell machen sich hier die salzhaltigen Einträge in den Untergrund, die Nitrat, Phosphat, Chlorid und Sulfat enthalten, bemerkbar. Bezogen auf den jeweiligen Mittelwert zeigen sich in beiden Stadthälften ähnliche Verhältnisse. Der Mittelwert für das gesamte Stadtgebiet liegt bei etwa 1 000 µS/cm, Grenzwertüberschreitungen der Trinkwasserverordnung liegen lediglich an 3 Meßpunkten vor. Legt man den niedrigeren Leitwert von 1 000 µS/cm der EG-Richtlinie ”Qualitätsanforderungen an Oberflächenwasser für die Trinkwassergewinnung” zugrunde, ergeben sich allerdings Überschreitungen an 92 Meßpunkten. Ammonium Ammonium entsteht als Abbauprodukt von tierischem und pflanzlichem Eiweiß. In unbelasteten Grundwässern sind in der Regel nur Spuren vorhanden. Das Vorkommen von Ammonium im oberflächennahen Grundwasser deutet in der Regel auf Verunreinigungen mit Abwässern und Fäkalien hin. Gesundheitliche Schädigungen durch Ammoniumionen sind zur Zeit nicht bekannt, ihre Anwesenheit im Grundwasser ist jedoch aufgrund ihres meist fäkalen Ursprungs hygienisch bedenklich. Als Ursache für die verhältnismäßig hohen Ammonium-Konzentrationen im Grundwasser ist in erster Linie der jahrzehntelange Rieselfeldbetrieb zu nennen, bei dem große Teile des aufgebrachten Abwassers dem Grundwasser zugeführt werden. Weiterhin erfolgen Belastungen durch die Versickerung von Abwasser in den nichtkanalisierten Gebieten und durch undichte Kanalisationsrohre. Hohe Ammonium-Werte können aber auch unter natürlichen Bedingungen bei sauerstoffarmen Grundwässern, z. B. unter Moorlagen, auftreten, da hier eingebrachtes Ammonium nicht oxidiert werden kann. Insgesamt wird an 123 Meßpunkten der Grenzwert der Trinkwasserverordnung überschritten; dies entspricht rund 45 % der beprobten Meßstellen. Auch der Mittelwert für Ammonium-Stickstoff liegt für das Stadtgebiet mit 1,2 mg/l weit über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung. Deutlich erkennbar sind die im Vergleich zum Urstromtal wesentlich niedrigeren Ammonium-Gehalte in den Grundwasserproben aus den Hochflächen. Es kann vermutet werden, daß die Deckschichten aus Mergel wesentlich besser in der Lage sind, eingebrachtes Ammonium zurückzuhalten, als die gut durchlässigen Sande. Nitrat Die erhöhten Nitrat-Gehalte des Trinkwassers in Teilen der Bundesrepublik gaben in den letzten Jahren Anlaß zu öffentlichen Diskussionen. Nitrat gilt in hoher Konzentration als toxisch; es kann im Magen-Darm-Trakt zu Nitrit reduziert werden, das sich dann mit dem Hämoglobin des Blutes verbindet und den Sauerstofftransport im Blutkreislauf einschränkt. Dies führt zu Sauerstoffmangelerscheinungen und besonders bei Säuglingen und Kindern zu Blausucht, die tödlichen Ausgang haben kann. Außerdem können bei der Umsetzung des Nitrats auch Nitrosamine mit krebserregender Wirkung entstehen. In Berlin ist der Nitrat-Gehalt des Grundwassers im allgemeinen niedrig (Mittelwert bei 8 mg/l). Lediglich an 13 Meßpunkten wurde der Grenzwert der Trinkwasserverordnung überschritten, dies entspricht rund 5 % der beprobten Meßstellen. Diese günstige Ausgangsstellung ist darauf zurückzuführen, daß intensiv bewirtschaftete Landwirtschaftsflächen im Stadtgebiet so gut wie nicht vorhanden sind. Die Landwirtschaft mit ihrem erheblichen Mineraldünger-/Gülleeinsatz gilt als ein Hauptverursacher hoher Nitratbelastungen des Grundwassers. Die Ballung von Grenzwertüberschreitungen im Norden Pankows ist auf die in Betrieb befindlichen bzw. stillgelegten großflächigen Abwasserverrieselungsflächen zurückzuführen. Sulfat Die Sulfat-Gehalte im Grundwasser liegen im gesamten Stadtgebiet relativ hoch . Zwar ist das Grundwasser in Sedimentgesteinen generell sulfatbetont, die hohen Werte in Berlin sind jedoch im wesentlichen künstlichen Ursprungs. Die Ursache ist auf die großflächige Verteilung von Bauschutt – insbesondere Trümmerschutt – im Untergrund zurückzuführen. Bau-/Trümmerschutt enthält sulfathaltigen Gips, der vom Niederschlagswasser ausgewaschen wird. Daher treten im Innenstadtgebiet tendenziell höhere Werte auf als im Außenbereich. Punktuell erhöhte Werte sind darüberhinaus im Einflußbereich von Deponien mit hohem Bauschuttanteil, wie z.B. dem Teufelsberg, zu verzeichnen. 54 Meßpunkte liegen über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung, dies entspricht etwa 20 % der beprobten Meßstellen. Der Durchschnittswert liegt in West-Berlin mit 202 mg/l höher als in Ost-Berlin mit 132 mg/l. Der Mittelwert für die Gesamtstadt beträgt 181 mg/l. Chloride Chloride sind toxikologisch unbedenklich, können aber als Maß für eine allgemeine Verunreinigung gelten. Die Chlorid-Gehalte des Berliner Grundwassers sind im allgemeinen relativ niedrig . Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung wird nur punktuell an 12 Meßstellen überschritten. Generell zeigt die räumliche Verteilung der Chlorid-Gehalte ein ausgeglichenes Bild. Lediglich im Stadtteil Köpenick zeigen sich auffällig hohe Werte, die geologisch bedingt sind. Hier steigt salzhaltiges Grundwasser aus tieferliegenden Schichten zum Teil bis an die Oberfläche auf. Weitere Grenzwertüberschreitungen zeigen sich in der Umgebung von Deponien. AOX Die Anwesenheit von AOX (adsorbierbaren halogenierten Kohlenwasserstoffen) im Grundwasser ist immer auf anthropogene Einflüsse zurückzuführen (Auswirkungen gewerblich-industrieller Nutzungen bzw. Verunreinigungen durch Altlasten). Es zeigt sich, daß bei mehr als der Hälfte der untersuchten Grundwassermeßstellen zum Teil erhebliche Überschreitungen des gewählten Bewertungsmaßstabs vorliegen, wobei vor allem in Spandau eine Häufung hoher Werte zu erkennen ist. Gleichzeitig liegen aber auch außerhalb dieser Gebiete Punkte mit erhöhten AOX-Werten vor, was auf lokale Verursacher/Altlasten zurückzuführen ist. An 14 Meßpunkten wurden Werte über 0,1 mg/l, also dem 10fachen Beurteilungsmaßstab, ermittelt. Eine besondere Problematik ergibt sich für die Gruppe der leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffe (LCKW). Diese Stoffe werden neben anderen bei der Bestimmung der AOX mit erfaßt. Wie die Untersuchungen von Brühl et al. (1991) belegen, erweisen sich den Grundwasserleiter überlagernde Geschiebemergel nicht als wirksame Schutzbarriere für diese Stoffgruppe. Vielmehr durchdringen LCKW auch Geschiebemergelüberdeckungen relativ ungehemmt, wobei bei der Migration unter den dort vorherrschenden reduzierenden Bedingungen zum Teil eine Umwandlung dieser Stoffe in noch stärker grundwassergefährdende Abbauprodukte stattfindet. Pestizide Von den im Jahre 1991 auf Pestizide untersuchten 31 Grundwasserproben wurden in 16 Proben Pestizide nachgewiesen. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung für Einzelsubstanzen wurde an den untersuchten Meßstellen 11 mal überschritten. Der Summengrenzwert, der in der Karte als Beurteilungsmaßstab herangezogen wurde, wurde zweimal überschritten. Die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser hält schon den bloßen Fund von Pestiziden – unabhängig von der gemessenen Konzentration – für bedenklich. Die Meßstellen mit den hohen Werten liegen im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens. Hier macht sich der jahrelange, sehr hohe Einsatz von Pestiziden zur Freihaltung der Grenzsicherungsanlagen bemerkbar. In Ost-Berlin wurden Pestizide vor allem unter landwirtschaftlich genutzten Gebieten nachgewiesen; allerdings liegen die Konzentrationen in relativ geringen Wertebereichen. In der Regel wurden Triazine und die entsprechenden Metaboliten, aber auch Lindan und DDT festgestellt. Außerdem wurde in den Ost-Berliner Meßstellen in 10 Proben ein Stoff aus der Gruppe der Phenoxycarbonsäuren gefunden, wobei allerdings nicht sichergestellt ist, daß die Belastung von einer Herbizid-Anwendung stammt. Cadmium Weiterhin wurden die Daten in Bezug auf eine Grundwasserbelastung durch Cadmium ausgewertet. Cadmium steht aufgrund seines Umweltverhaltens stellvertretend als Indikator für die Belastung des Grundwassers mit Schwermetallen. Es weist eine hohe Akkumulationsrate im Boden auf, wobei aus der Möglichkeit der Remobilisierung und Auswaschung zumindest potentiell ein erhebliches Gefährdungsmoment für das Grundwasser resultiert. Gleichzeitig wirkt Cadmium stark toxisch auf den menschlichen Organismus. Leber, Niere und Knochenmark sind die anfälligsten Organe bzw. Akkumulationspunkte bei chronischer oder akuter Cadmiumexposition, wobei die Cadmiumabsorption größtenteils über den Verdauungstrakt erfolgt. Auf eine Darstellung in der Karte wurde jedoch verzichtet. Einerseits, weil für Ost-Berlin nur unzureichende Daten verfügbar waren, andererseits ist derzeit in Berlin keine nennenswerte Belastung des Grundwassers mit Cadmium zu registrieren. Lediglich an 14 Meßstellen wurde Cadmium überhaupt nachgewiesen, an den restlichen 165 Meßpunkten ist der Nachweis negativ bzw. unterhalb der Nachweisgrenze. Gesamtbetrachtung Insgesamt muß festgestellt werden, daß die gesamte Grundwasserressource im Berliner Raum durch anthropogene Zusatzlasten weit über das geogen bedingte Niveau verändert wurde und merklich belastet ist. Die Gegenüberstellung von Analysen Berliner Grundwässer mit unbelasteten Grundwässern aus einem Referenzgebiet in Lüchow-Dannenberg zeigt, daß die Grundwässer in Lüchow-Dannenberg für die meisten der untersuchten Stoffe sowohl im Mittelwert als auch bei den Maxima deutlich geringere Beträge aufweisen (vgl. Tab. 2). Besonders die Ammonium- und AOX-Werte sind fast im gesamten Stadtgebiet erhöht und überschreiten die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung bzw. den für AOX gewählten Bewertungsmaßstab. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß Ammonium während der Aufbereitung im Wasserwerk zu Nitrat oxidiert wird. Hierbei wird zwar der Nitrat-Gehalt erhöht, dies ist aber bei den geringen Konzentrationen unbedenklich. Tabelle 3 zeigt diese Veränderung bei der Wasseraufbereitung sowie die Roh- und Reinwasserdaten der Brunnen der Berliner Wasserwerke. Hierbei sind die Werte des aus den Brunnen geförderten Rohwassers jeweils denen des ins Trinkwassernetz eingespeisten Reinwassers gegenübergestellt. Für AOX ist die Situation kritischer zu beurteilen, da die Stoffe nur mit einem aufwendigen technischen Verfahren aus dem Wasser entfernt werden können. Andere Stoffe, die Hinweise auf industrielle Verunreinigungen des Grundwassers liefern könnten, wie z.B. Arsen, PAK oder Mineralöle, wurden bisher nur punktuell untersucht und können deshalb in einer flächendeckenden Karte nicht dargestellt werden.

BfS-Unterlage zu: "Ermittlung der potenziellen Strahlenexposition der Bevölkerung infolge Ableitung radioaktiver Stoffe mit den Abwettern im bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb" (PDF, nicht barrierefrei)

Planfeststellungsverfahren zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben Verfahrensunterlage Titel:ERAM Ermittlung der potenziellen Strahlenexposition der Bevölkerung infolge Ableitung radioaktiver Stoffe mit den Abwettern im bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb Autor:Becker, A. & Thielen, H. Erscheinungsjahr:2006 Unterlagen-Nr.:P 239 Revision:01 Unterlagenteil:Unterlage Zusammenfassung Angela Becker/Harald Thielen ERAM, Ermittlung der potenziellen Strahlenexposition der Bevölkerung infolge Ableitung radioaktiver Stoffe mit den Abwettern im bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb, Rev. 1 ERAM, Knochenmarksdosis, Referenzperson, Stilllegungsbetrieb, Strahlenexposition Die potenzielle Strahlenexposition auf Grund der maximalen Ableitungen flüchtiger radioaktiver Stoffe aus dem ERAM während des Stilllegungsbetriebs wurde nach dem Verfahren der AVV ermittelt. Es wurde unterstellt, dass die gesamte Nahrung der ex- ponierten Personen und auch das Futter der Tiere am jeweils maximalen Aufpunkt / an der jeweils ungünstigsten Einwirkungsstelle an den Schächten Bartensleben und Ma- rie erzeugt werden. Die Überlagerung zwischen den Ableitungen aus beiden Schäch- ten wurde beachtet. Am Standort Marie beträgt die berechnete effektive Strahlenexpo- sition der Referenzperson 6,3 µSv/a und die Dosis des roten Knochenmarks 17,5 µSv/a. Entsprechende Werte am Standort Bartensleben sind 4,2 µSv/a (effektive Do- sis) und 10,6 µSv/a (Organdosis rotes Knochenmark). Diese Werte weisen einen deut- lichen Abstand zu den Dosisgrenzwerten der Strahlenschutzverordnung von jeweils 300 µSv/a auf. Die für den bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb des ERAM angenommenen ma- ximalen Ableitungen flüchtiger radioaktiver Stoffe mit den Abwettern führen in Verbin- dung mit den standortspezifischen meteorologischen Bedingungen somit zu einer Strahlenexposition der Bevölkerung, die deutlich unter den einschlägigen Dosisgrenz- werten liegt. Seite 3 von 45 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung3 1Einleitung5 2Quellterme5 3Grundlagen für die Berechnung der Strahlenexposition7 3.1Ausbreitung radioaktiver Stoffe7 3.2Dosisberechnung12 3.2.1Berechnungsgrundlagen12 3.2.2Dosiskoeffizienten14 4Potenzielle Strahlenexposition15 4.1Schacht Bartensleben15 4.2Schacht Marie21 5Berücksichtigung von Überlagerungseffekten27 5.1Ausbreitungsfaktoren27 5.2Potenzielle Strahlenexposition27 5.3Potenzielle Strahlenexposition unter Berücksichtigung vonÜberlagerungseffekten29 6Literaturverzeichnis40 7Abkürzungsverzeichnis42 8Tabellenverzeichnis43 Seite 4 von 45

Endlager Morsleben: Ermittlung der potenziellen Strahlenexposition der Bevölkerung infolge Ableitung radioaktiver Stoffe mit den Abwettern im bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb

Planfeststellungsverfahren zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben Verfahrensunterlage Titel:ERAM Ermittlung der potenziellen Strahlenexposition der Bevölkerung infolge Ableitung radioaktiver Stoffe mit den Abwettern im bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb Autor:Becker, A. & Thielen, H. Erscheinungsjahr:2006 Unterlagen-Nr.:P 239 Revision:01 Unterlagenteil:Unterlage Zusammenfassung Angela Becker/Harald Thielen ERAM, Ermittlung der potenziellen Strahlenexposition der Bevölkerung infolge Ableitung radioaktiver Stoffe mit den Abwettern im bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb, Rev. 1 ERAM, Knochenmarksdosis, Referenzperson, Stilllegungsbetrieb, Strahlenexposition Die potenzielle Strahlenexposition auf Grund der maximalen Ableitungen flüchtiger radioaktiver Stoffe aus dem ERAM während des Stilllegungsbetriebs wurde nach dem Verfahren der AVV ermittelt. Es wurde unterstellt, dass die gesamte Nahrung der ex- ponierten Personen und auch das Futter der Tiere am jeweils maximalen Aufpunkt / an der jeweils ungünstigsten Einwirkungsstelle an den Schächten Bartensleben und Ma- rie erzeugt werden. Die Überlagerung zwischen den Ableitungen aus beiden Schäch- ten wurde beachtet. Am Standort Marie beträgt die berechnete effektive Strahlenexpo- sition der Referenzperson 6,3 µSv/a und die Dosis des roten Knochenmarks 17,5 µSv/a. Entsprechende Werte am Standort Bartensleben sind 4,2 µSv/a (effektive Do- sis) und 10,6 µSv/a (Organdosis rotes Knochenmark). Diese Werte weisen einen deut- lichen Abstand zu den Dosisgrenzwerten der Strahlenschutzverordnung von jeweils 300 µSv/a auf. Die für den bestimmungsgemäßen Stilllegungsbetrieb des ERAM angenommenen ma- ximalen Ableitungen flüchtiger radioaktiver Stoffe mit den Abwettern führen in Verbin- dung mit den standortspezifischen meteorologischen Bedingungen somit zu einer Strahlenexposition der Bevölkerung, die deutlich unter den einschlägigen Dosisgrenz- werten liegt. Seite 3 von 45 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung3 1Einleitung5 2Quellterme5 3Grundlagen für die Berechnung der Strahlenexposition7 3.1Ausbreitung radioaktiver Stoffe7 3.2Dosisberechnung12 3.2.1Berechnungsgrundlagen12 3.2.2Dosiskoeffizienten14 4Potenzielle Strahlenexposition15 4.1Schacht Bartensleben15 4.2Schacht Marie21 5Berücksichtigung von Überlagerungseffekten27 5.1Ausbreitungsfaktoren27 5.2Potenzielle Strahlenexposition27 5.3Potenzielle Strahlenexposition unter Berücksichtigung vonÜberlagerungseffekten29 6Literaturverzeichnis40 7Abkürzungsverzeichnis42 8Tabellenverzeichnis43 Seite 4 von 45

Investigation of the in vitro toxicological properties of the synthetic cannabimimetic drug CP-47

Cannabicyclohexanol (CP-47,497-C8) is a representative of a group of cannabimimetic cyclohexylphenols which is added to herbal mixtures as a cannabis substitute since around 2008. Although in the beginning CP-47,497-C8 was the main ingredient of "SpiceŁ and similar products, it was partly replaced by aminoalkylindole-type cannabinoid receptor agonists like JWH-018, JWH-073 or JWH-250, but never completely disappeared from the market. Since information on its toxicological properties is scarce, we investigated the effects of the drug in human derived cell lines. The cytotoxic effects were studied in a panel of assays (SRB, XTT, LDHe and NR tests) in a buccal derived (TR146) and a liver derived (HepG2) cell lines. The strongest effects were seen in the two former assays at levels ? 7.5 ìM indicating that the compound interferes with protein synthesis and causes membrane damage. In additional comet assays, DNA damage was detected at levels ? 10 ìM. Experiments with lesion specific enzymes showed that these effects are not due to oxidative damage of DNA bases. The negative findings obtained in Salmonella/microsome assays and the positive results of micronucleus tests with the cell lines indicate that the compound does not cause gene mutations but acts on the chromosomal level. In contrast to other synthetic cannabinoids, no indication for estrogenic/antiestrogenic properties was seen in a luciferase assay with bone marrow derived U2-OS cells. In conclusion, our findings show that the drug has only weak cytotoxic properties. However, the induction of chromosomal damage indicates that it may cause adverse effects in users due to its impact on the stability of the genetic material. Quelle: http://www.researchgate.net

Benzol

Wirkungen von Benzol Wichtigster Aufnahmeweg bei der umweltbedingten Exposition gegenüber Benzol ist die Inhalation, d. h., die Aufnahme über die Atemwege. Benzol kommt als Luftverunreinigung vor, und stammt überwiegend aus dem Kraftfahrzeugverkehr (Betankung, Abgase), sowie aus Feuerungsanlagen, Kokereien und Kraftstofflagern, in Innenräumen aus Tabakrauch. Die orale Aufnahme von Benzol aus Nahrungsmitteln und dem Trinkwasser spielt eine untergeordnete Rolle. Zu den akuten Symptomen nach kurzfristiger Exposition gegenüber Benzol zählen u. a. Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Übelkeit, Benommenheit sowie Sehstörungen. In schweren Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit und Tod infolge Atemlähmung kommen. Es sind zahlreiche Todesfälle nach Unfällen oder missbräuchlicher Verwendung („Schnüffeln“) von Benzol bekannt. Die chronische Toxizität zeichnet sich durch eine Reihe relativ unspezifischer Symptome, wie Müdigkeit, Schwäche, Schlaflosigkeit sowie Schwindel, Blässe, Augenflimmern und Herzklopfen bei körperlichen Anstrengungen, aus. Benzol schädigt die Blutbildung im Knochenmark und kann Leukämie (Blutkrebs) sowie andere Tumorerkrankungen erzeugen. Die Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft stuft Benzol als einen Stoff ein, der beim Menschen Krebs erzeugt und bei dem davon auszugehen ist, dass er einen nennenswerten Beitrag zum Krebsrisiko leistet (Krebserzeugende Kategorie 1). Bei den derzeit in der Außenluft auftretenden Konzentrationen an Belastungsschwerpunkten liefert Benzol einen nennenswerten Beitrag zum allgemeinen Krebsrisiko. Des Weiteren ist Benzol ein Stoff mit erbgutveränderndem Potenzial. Alle allgemein toxischen Wirkungen spielen sich in der Regel allerdings in einem Konzentrationsbereich ab, der für Außenluftverhältnisse irrelevant ist. Somit verbleibt für die Allgemeinbevölkerung als wesentliches gesundheitliches Risiko von Benzol die kanzerogene bzw. erbgutverändernde Wirkung. Bewertungsmaßstäbe Im Rahmen der Genehmigung und Anlagenüberwachung nach BImSchG und TA Luft ist zur Bewertung der möglichen adversen gesundheitlichen Wirkungen nach langfristiger inhalativer Exposition gegenüber Benzol der Immissionswert der TA Luft von 5 µg/m³ (Mittelungszeitraum: Jahr) zu verwenden. Der Immissionswert der TA Luft für Benzol basiert auf dem entsprechenden Grenzwert der 2. Tochterrichtlinie der EU "Richtlinie 2000/69/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. November 2000 über Grenzwerte für Benzol und Kohlenmonoxid in der Luft". Diese wurde mittlerweile in die Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21.5.2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa überführt. Aktuelle Messwerte Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW stellt für das Land Nordrhein-Westfalen kontinuierlich aktualisierte ! Messwerte für Benzol zur Verfügung. (Stand: Januar 2022)

Lebensmittelüberwachung kontrolliert Meeresfrüchte Chloramphenicol in Shrimps und Garnelen gefunden

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 254/01 Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 254/01 Magdeburg, den 10. Oktober 2001 Lebensmittelüberwachung kontrolliert Meeresfrüchte Chloramphenicol in Shrimps und Garnelen gefunden Nach Berichten über Antibiotikarückstände in Shrimps und Garnelen aus China, Vietnam und dem Südpazifik haben die Lebensmittelüberwachungsbehörden Sachsen-Anhalts Untersuchungen eingeleitet und sind fündig geworden. Im September wurden 30 Shrimps- und Garnelenproben aus den betroffenen Ländern in Asiamärkten und in Lebensmittelläden entnommen. In drei Fällen wurden Rückstände von Chloramphenicol festgestellt. Die Vernichtung dieser Erzeugnisse wurde angeordnet. Agrarminister Konrad Keller fordert den Handel und alle gastronomischen Einrichtungen auf, ihre Warenbestände zu überprüfen und belastete Ware aus dem Verkehr zu nehmen. Verschiedene Handelsketten haben Rückrufaktionen veranlasst. Die Bürger sollten noch vorhandene Tiefkühlware nicht verzehren. Wer Meeresfrüchte essen möchte, sollte beispielsweise auf Nordseekrabben ausweichen. Seit August 1994 ist in der Europäischen Union die Anwendung von Tierarzneimitteln, die das Antibiotikum Chloramphenicol enthalten, für lebensmittelliefernde Tiere verboten. Es steht im Verdacht, beim Menschen durch Schädigung des Knochenmarks aplastische Anämien auszulösen, die ähnliche Symptome wie Blutkrebs aufweisen. Zudem besteht die Gefahr der Resistenzbildung. In den erwähnten Ländern wird häufig in den riesigen Aquakulturen der Garnelen- und Shrimpsaufzucht das Antibiotikum gegen Krankheiten und als Wachstumsförderer eingesetzt. Teilweise werden damit unhaltbare unhygienische Haltungsbedingungen kaschiert. Auch die Europäische Kommission hat bereits reagiert und veranlasst, dass in Verdacht stehende Erzeugnisse nur dann in die Gemeinschaft eingeführt werden dürfen, wenn jede Partie mit negativem Ergebnis untersucht wurde. Impressum: Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Str.4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mrlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

Internationale Studie zu CT -Untersuchungen und Leukämierisiken bei Kindern erschienen

Internationale Studie zu CT -Untersuchungen und Leukämierisiken bei Kindern erschienen Quelle: Tyler Olson/Stock.adobe.com Computertomographien ( CT ) sind ein wichtiges Mittel in der medizinischen Diagnostik von Patientinnen und Patienten. Sie sind jedoch zumeist mit einer höheren Strahlendosis verbunden als konventionelle Röntgenuntersuchungen. Vor einem Jahr veröffentlichte die International Agency for Research on Cancer ( IARC ) bereits Ergebnisse zum Hirntumorrisiko nach CT -Untersuchungen des Kopfes. Nun folgten die Ergebnisse für Krebserkrankungen des blutbildenden Systems (hämatologische Krebserkrankungen) wie Leukämien und Lymphome. Die Arbeit ist Teil der weltweit größten Studie zum Strahlenrisiko infolge von CT -Untersuchungen im Kindes- und Jugendalter, der Epi- CT -Kohortenstudie . Die Studie, die im November im Fachmagazin " Nature Medicine " veröffentlicht wurde, zeigt signifikante Zusammenhänge zwischen einer CT -bedingten Strahlenbelastung und einem erhöhten Risiko für Leukämien und Lymphome auf. Die Studie umfasste rund 877.000 Kinder und Jugendliche, bei denen CT -Untersuchungen durchgeführt wurden. In den Folgejahren traten in dieser Gruppe 790 hämatologische Krebserkrankungen auf. Die Wissenschaftler*innen ermittelten für die Risikoabschätzung in ihrer Arbeit zunächst die individuelle Dosis jeder CT Untersuchung für das rote Knochenmark. Sie konnten einen statistisch signifikanten Anstieg des Risikos bei Strahlendosen für das rote Knochenmark von über 10 Milligray ( mGy ) zeigen, sowie eine Zunahme des Risikos mit steigender Dosis . Eine moderne CT -Untersuchung führt durchschnittlich zu einer Dosis von etwa 8 mGy , woraus nach den Ergebnissen der Studie eine Risikoerhöhung von 16 % resultiert. Basierend auf diesen Zahlen ist von 1,4 zusätzlichen Krebserkrankungen innerhalb von 12 Jahren nach einer Untersuchung pro 10.000 untersuchten Kindern und Jugendlichen auszugehen. In Deutschland werden pro Jahr rund 110.000 CT -Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren durchgeführt. Im stationären Bereich ist die Zahl der Untersuchungen für Kinder unter 15 Jahren seit 2007 deutlich gesunken. Insgesamt erkranken jedes Jahr rund 1100 Kinder und Jugendliche unter 18 an hämatologischen Krebserkrankungen. Die Ergebnisse der Studie stellen einen wichtigen Beitrag zur Bewertung der Risiken kleiner Strahlendosen dar. Die Daten stützen den in Deutschland bereits seit Jahren eingeschlagenen Weg der konsequenten Dosisreduktion bei radiologischen Untersuchungen. Sie untermauern außerdem die Bedeutung der Prinzipien des Strahlenschutzes in der Medizin. CT -Untersuchungen sind grundsätzlich nur dann angebracht, wenn es hierfür eine klare Indikation gibt. Bei Kindern und Jugendlichen wird auf eine besonders enge Auslegung dieser "rechtfertigenden Indikation" geachtet. Stand: 20.11.2023

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