Der Umsetzungsplan der COP27 enthält eine sehr klare Aussage. "Ein Drittel der Welt, darunter 60% von Afrika, hat keinen Zugang zu Frühwarn- und Klimainformationsdiensten". Dies gilt vor allem für niederschlagsbezogene Warnungen. Der Grund dafür ist das fast vollständige Fehlen von Wetterradaren auf in Afrika und die mangelnde Dichte von Niederschlagsmessstationen. Im Gegensatz dazu sind geostationäre Satelliten (GEOsat) und potentiell auch kommerzielle Richtfunkstrecken (CML) und Satelliten-Mikrowellenverbindungen (SML) nahezu in Echtzeit verfügbar und können zur Niederschlagsschätzung verwendet werden. Die quantitative Niederschlagsschätzung (QPE) aus GEOsat-Daten ist jedoch aufgrund der indirekten Beziehung zwischen der Niederschlagsmenge und den tatsächlichen Messungen, die im sichtbaren und infraroten Spektrum durchgeführt werden, eine Herausforderung. Für die QPE aus SML- und CML-Daten, insbesondere auf der Grundlage groß angelegter CML-Studien in Europa, wurde gezeigt, dass sie mit der QPE aus Radar- und Regenmessern gleichwertig sein kann. In Ermangelung von Referenzdaten, wie es in Entwicklungsländern häufig der Fall ist, sind die bestehenden maßgeschneiderten semi-empirischen Prozessierungsmethoden jedoch oft nicht direkt anwendbar. GEOsat-Daten haben das Potenzial, die CML/SML-Prozessierung in diesen Regionen zu unterstützen, und umgekehrt könnte die CML/SML-QPE zur Anpassung der GEOsat-QPE verwendet werden. Das übergeordnete Ziel des Projekts MERGOSAT ist daher die Entwicklung neuartiger Methoden zur Erstellung verbesserter Echtzeit-Niederschlagskarten für datenarme Regionen durch eine Kombination von GEOsat-Daten und CML/SML-QPE. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir uns auf drei Aspekte konzentrieren: 1) Schaffung einer Grundlage für allgemeinere CML/SML-QPE-Modelle durch Verbesserung des Verständnisses der Prozesse die die EM-Ausbreitung von CML und SML beeinflussen. 2) Entwicklung geeigneter CML/SML-QPE-Modelle, die in datenarmen Regionen anwendbar sind, aufbauend auf den neuen Erkenntnissen über WAA und DSD und unter innovativer Nutzung von GEOsat-Daten. 3) Verbesserung der GEOsat-QPE mit DeepLearning-Methoden und Entwicklung eines neuen Verfahrens, das die Zusammenführung mit CML/SML-Daten mit sub-stündlicher Auflösung ermöglicht. Wir werden unsere Forschung auf unser umfangreiches Archiv von CML-Daten, auch aus Afrika, und die zunehmende Verfügbarkeit von SML-Daten stützen. Zusätzliche Daten aus Feldexperimenten werden mit modernsten Simulationen der EM-Ausbreitung kombiniert. Darüber hinaus werden wir neueste Techniken des DeepLearnings und unsere Hochleistungs-Recheninfrastruktur nutzen. In Kombination mit den erweiterten Fähigkeiten des kürzlich gestarteten MTG GEOsat wird uns dies ermöglichen, unsere Ziele erfolgreich anzugehen und die methodische Grundlage zu schaffen, die erforderlich ist, um datenarme Regionen mit verbesserten und zuverlässigen Niederschlagsinformationen nahezu in Echtzeit zu versorgen.
Technische und wirtschaftliche Erschließung und Einbindung erneuerbarer Energieressourcen durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Schaffung einer effizienten Energieinfrastruktur mit optimalem Anteil regionaler regenerativer Energien, sowie deren Organisation und Betrieb mit marktwirtschaftlichen Steuerungsmechanismen. Kopplung verschiedener Erzeuger, Verbraucher und Energiespeicher zu einem Virtuellen Kraftwerk (VK) in der Modellregion Landkreis Harz, dem 'RegenerativKraftwerk Harz (RKWH)'. Damit soll der Nachweis erbracht werden, dass eine stabile, zuverlässige und verbrauchernahe Versorgung mit elektrischer Energie möglich ist - auch mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energieträger. Die Beiträge des Antragsstellers gliedern sich in folgende Schritte: 1. Beschreibung der Anforderungen aus IKT-Sicht und Spezifikation einer Systemarchitektur und der Datenmodelle für das Gesamtsystem 2. Simulation der Kommunikations-Infrastruktur einschließlich Erstellen der Modelle, Erarbeiten der Szenarien und Aufbau einer gekoppelten Simulationsumgebung 3. Spezifikation und Implementierung der erforderlichen Protokolle und Datenmodelle sowie einer einheitlichen Kommunikations-Middleware. Einbindung der spezifischen Komponenten an diese Middleware 4. Aufbau der Komponenten für die Demonstration in der Modellregion und kommunikationstechnische Anbindung der Komponenten 5. Analyse der Ergebnisse in Bezug auf IKT. Untersuchung der Übertragbarkeit auf andere Regionen. Erarbeiten eines Standardisierungsvorschlages für ein hierarchisches Kommunikations- und Kontrollmodell. Die Siemens AG plant folgende Verwertung der Projektergebnisse: a) Entwicklung und Vermarktung angepasster, standardisierter Komponenten für eingebettete Kontroll- und Kommunikationsnetze. b) Entwicklung und Vermarktung von Komponenten für dezentrale Energiesysteme. c) Entwicklung und Vermarktung von Komponenten für Energiemess- und Steuersysteme. d) Beiträge zur Standardisierung.
In Fortsetzung des Projektes 'Gute Nachbarschaft - Bilanz und Perspektiven' führt der Lehrstuhl 'Regionalentwicklung und Raumordnung' gemeinsam mit dem Lehrstuhl 'Öffentliches Recht' im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen das Projekt 'Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum - Aufbau eines grenzüberschreitenden Kommunikations- und Informationsmanagements' durch. Die Entwicklung zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Mentalität hat in den vergangenen Jahren einige Fortschritte gemacht. Insbesondere Projekte, bei denen Bewohner von beiden Seiten der Grenze gemeinsam aktiv sind, leisten dazu wichtige Beiträge. Hemmend wirken dagegen vor allem sprachliche Verständigungsschwierigkeiten und Informationsdefizite sowie noch nicht überwundene Vorurteile und Vorbehalte. Ziel des Projektes ist es, durch die Umsetzung von Pilotprojekten die Schaffung grenzüberschreitender Mentalität, Identität und kreativer Milieus zu fördern. Zudem sollen in verschiedenen Bereichen Kontakt-, Informations- und Kommunikationsnetze zu mentalen, administrativen und rechtlichen Aspekten zwischen Bayern und der Tschechischen Republik aufgebaut werden. Dadurch sollen - gerade auch im Hinblick auf die EU-Osterweiterung - mittel- und langfristig bestehende Vorurteile auf beiden Seiten der Grenze abgebaut und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie die Entwicklung eines gut nachbarschaftlichen Verhältnisses verbessert werden. Vorgehensweise: Das Gesamtprojekt beinhaltet insgesamt acht Teilprojekte, die in unterschiedlichen Bereichen (z. B. Kinder- und Jugendarbeit, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft, Recht, Medien, interregionale Zusammenarbeit, interkulturelle Kompetenz) angesiedelt sind. Schwerpunkt bildete bei der Auswahl der Projekte deren hohe grenzüberschreitende mentalitätsbildende Wirkung. Bei der Umsetzung und Durchführung der ausgewählten Teilprojekte kooperieren die Projektpartner mit Akteuren im Grenzraum und externen Partnern, veranstalten Seminare und Workshops und dokumentieren die Arbeitschritte und Ergebnisse, um sie einem größeren Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Ziel ist es, die Fortführung der Projekte auch über die Pilotphase hinweg im Raum zu gewährleisten. Daneben wurde in einem eigenen Teilprojekt ein grenzüberschreitendes Informations- und Kommunikationsmanagement konzipiert und in einer Pilotphase umgesetzt. Dies umfasst den Auf- und Ausbau von Informationsnetzen zwischen Bürgern, Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wissenschaft. Außerdem werden Informationen für Grenzregionen zu unterschiedlichen Aspekten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (u.a. Kartenmaterialien, 'Best Practices', Fördermittel, Zuständigkeiten, Verwaltungsausbau) aufbereitet und zweisprachig im Rahmen eines Internetauftritts unter der Domain: www.gute-nachbarschaft.org präsentiert. usw.