Das Projekt "Biomonitoring zur Oekologie und Renaturierung anthropogen veraenderter Lebensraeume am Beispiel des Salzachauenoekosystems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) durchgeführt. Die Auen mitteleuropaeischer Fluesse werden im natuerlichen bzw. naturnahen Zustand von einer hochangepassten und zum Teil nur hier vorkommenden Zoozoenose besiedelt. Aufgrund vielfaeltiger anthropogener Eingriffe und Nutzungskonflikte gehoeren die Flussauen zu den am meisten bedrohten Lebensraeumen. Als groesster zusammenhaengender Biotopkomplex mit Auftreten lokalspezifischer Standort- und Artenkombinationen sind die Salzachauen zwischen Freilassing und Laufen von landesweiter Bedeutung fuer den Arten- und Biotopschutz. Die Qualitaet von Renaturierungsmassnahmen anthropogen veraenderter Lebensraeume sowie Schutzmassnahmen fuer bestimmte Arten koennen durch Monitoring ausgewaehlter Zielarten und deren Populationen ueberprueft werden. Das Biomonitoring ist dabei als Langzeitbeobachtung abiotischer und biotischer Parameter in ausgewaehlten Dauerbeobachtungsflaechen zu definieren. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Monitoringskonzepts fuer die Salzachauen anhand charakteristischer Lebensraeume, Strukturtypen und Arten. Dabei sollen intakte und gestoerte Teile des Auensystems oekologisch analysiert und dokumentiert werden. Darauf aufbauend sollen in diesem Forschungsprojekt Moeglichkeiten zur Optimierung der untersuchten Lebensraeume und zur Sicherung des typischen Arteninventars entwickelt werden. Als Arbeitsgrundlage dienen dabei auch Ergebnisse und Daten, die in frueheren Forschungsprojekten bereits erhoben wurden. Das Vorgehen umfasst als erstes eine Festlegung der Methodik zur Durchfuehrung des Monitorings, sowie eine Auswahl von fuer die Salzachaue charakteristischen Lebensraum- und Strukturtypen. Fuer die jeweiligen Lebensraum- und Strukturtypen relevante Indikatorarten soll ein entsprechendes Monitoring durchgefuehrt werden. Das Projekt schliesst darueberhinaus eine Bewertung des Biomonitorings-Konzepts hinsichtlich Tauglichkeit und Praktikabilitaet fuer eine Zustandsbewertung des Oekosystems Salzachaue ein. Langfristig ist eine Verwertung der aussagekraeftigsten Indikatorarten fuer 'was waere, wenn' Szenarien geplant. Dies bezieht sich auf moegliche Eingriffsmassnahmen und deren Wirkung auf das Salzachauen-Oekosystems. Fuer das erste Untersuchungsjahr 1996 sind detailliert folgende Arbeitspunkte vorgesehen: - Auswahl charakteristischer Lebensraum- und Strukturtypen; - Auswahl der fuer die jeweiligen Lebensraumtypen relevanten Tierarten; - Ueberpruefung bekannter und potentieller Areale auf Anwesenheit der Indikatorarten; - Bei Bedarf autoekologische Untersuchungen zu den Indikatorarten; - Verwertung der Daten vorliegender Gutachten; - Aufnahme und Verschneidung der Daten in GIS-Karten.