Wälder mit Schutz- und Erholungsfunktionen und Bedeutung für die biologische Vielfalt entsprechend Art. 6 Bayer. Waldgesetz.
Das Projekt "Wie wirken Lawinen auf die Natur?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Obwohl Lawinenbahnen nur einen relativ kleinen Anteil an der Landschaft haben, beeinflussen sie die Vielfalt und Dynamik von Gebirgslandschaften. Weil die Zahl der Lawinenverbauungen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen hat, ist zu befürchten, dass das Unterdrücken von Lawinen die Strukturen von Gebirgslandschaften in den Europäischen Alpen stark verändern kann. In einem Projekt der Eidg. Forschungsanstalt WSL wurde über mehrere Jahre die Wirkung von Lawinen auf beziehungsweise die Bedeutung ausbleibender Lawinen für die Biodiversität, die Waldstrukturen und die Landschaftsmuster untersucht. Die Zerstörungskraft der Lawinen weist für die Natur auch positive Aspekte auf. Sie schafft Standortbedingungen, die einer ganzen Reihe von Pflanzen überhaupt erst das Überleben ermöglichen. Grosse, dominierende Bäume werden von Lawinen umgeknickt. Als Folge erreicht in Lawinenzügen viel mehr Licht den Boden als im angrenzenden Wald. Auch Wasser und Nährstoffe sind reichlicher vorhanden. Und die mechanische Belastung durch die Lawinen ist für kleine Pflanzen gering: Die Schneedecke schützt sie, oder sie sind (noch) elastisch genug, um sich den Schneemassen zu beugen. Je häufiger in einem Lawinenzug die Lawinen niedergehen, desto artenreicher und diverser ist die Vegetation. Lawinenzüge, in denen jährlich Lawinen zu Tale stürzen, beherbergen rund dreimal mehr Arten als der angrenzende Wald. Erstaunlicherweise profitieren nicht nur Pionierpflanzen. Diese sind nur dann stark vertreten, wenn in den letzten Jahren Wald zerstört wurde. In den anderen Lawinenzügen fühlen sich konkurrenzstarke, mehrjährige Pflanzen wohl. Das zeigt, dass trotz häufiger Störungen relativ stabile Verhältnisse herrschen. Da die mechanische Belastung im Zentrum der Lawinenzüge größer ist, da kleinere Niedergänge nicht den ganzen Lawinenzug betreffen und da an den einen Stellen Schnee mitgerissen, an anderen abgelagert wird, herrschen auf engem Raum unterschiedlichste Umweltbedingungen. Die bio logische Vielfalt ist entsprechend groß. Viele verschiedene Arten und Gesellschaften finden passende Lebensbedingungen: die typische Lawinenpflanze gibt es nicht. Die Anzahl Pflanzenarten in verbauten und unverbauten Lawinenzügen ist zwar gleich groß, hingegen unterscheidet sich deren Artenzusammensetzung: In verbauten Lawinenzügen deuten die ökologischen Zeigerwerte der Pflanzen auf eine geringere Vielfalt von Kleinlebensräumen hin. Zudem ist die Anzahl alpiner Arten dort kleiner als in unverbauten Lawinenzügen. Die Unterdrückung von Lawinen beeinflusst zudem die Landschaftsstruktur. Ein Vergleich zwischen den Jahren 1950 und 2000 in der Landschaft Davos zeigt, dass der Wald ohne Lawinen zunimmt und die Waldstruktur homogener wird. Dies dürfte einerseits auf die veränderte Landnutzung, andererseits auch auf die veränderte Lawinenaktivität zurückzuführen sein. In Zukunft werden offene Waldhabitate in Bergregionen durch Klimaerwärmung und Nutzungswandel vermutlich weiter zurückgehen.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Studie und Waldcoaching im Ruhrgebiet und in Köln/Bonn" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) - Bund zur Förderung der Landespflege und des Naturschutzes - Bundesverband e.V. durchgeführt. In dem Projekt sollen Grundschüler aus bildungsbenachteiligten großstädtischen Milieus an das Thema Wald herangeführt werden. Dabei sollen sie alle Waldfunktionen kennen lernen: - Naturschutz: Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. - Bodenschutz: Erosions- und Lawinenschutz. - Klimaschutz: Lärmfilter, Staubfilter, CO2-Senkung. - Hochwasserschutz: Schutz vor Überschwemmungen. - Erholung: Der Wald stellt vielfältigen Erholungsraum bereit. In einer Pilotphase in Hamburg werden Waldcoaches dazu mit Schulen zusammenarbeiten, um gemeinsam mit den Lehrkräften sinnvolle Waldexkursionen und begleitende Unterrichtseinheiten zu entwickeln. Schwerpunkt werden die dritten und vierten Klassen sein. Dabei sollen vor allem die Ressourcen vor Ort genutzt werden, damit die Schüler*innen auch über den Unterricht hinaus den Wald entdecken. Parallel führt der Bundesverband eine Studie durch: Dabei wird bestehendes Lehrmaterial erfasst und die Bedürfnisse und Erfahrungen von für das Projekt in Betracht kommende Schulen aus bundesdeutschen Großstädten erfragt. Diese beiden Phasen werden evaluiert und dann ein gemeinsames Konzept erarbeitet Anschließend sollen bundesweit Schulen in entsprechenden Gebieten mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Menschen angesprochen werden. Für die Pädagogen bieten wir dann über einen Zeitraum von 2,5 Jahren Coaching und Schulungen an, damit sie mit ihren Schüler sowohl Exkursionen in nahegelegene Forstgebiete machen können und auch den Unterricht entsprechend zu gestalten. Dabei arbeiten wir eng mit den Förstern zusammen und stellen den Kontakt zwischen Schule und lokaler Forstverwaltung her. Die Schulungen und das Coaching werden überwiegend online stattfinden, aber auch eine Betreuung direkt vor Ort ist möglich. Die jeweiligen Bildungseinheiten sind sowohl inhaltlich wie auch organisatorisch immer auf die Bedarfe der jeweiligen Schule abgestimmt.
Das Projekt "Biotop- und Artenschutz im Schutz- und Bergwald - BASch (INTERREG AB149)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaftliche Professuren, Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik durchgeführt. Zwischen den Vorgaben des Wald- und Naturschutzrechts bestehen vielfältige Zieldivergenzen, die die Umsetzung von Zielen des Natur- als auch des Naturgefahrenschutzes erschweren. Hierfür werden unter aktiver Beteiligung der relevanten Akteure Konfliktlösungsstrategien entwickelt. Durch diese Strategien wird eine einfachere Umsetzung von Arten- und Biotopschutzmaßnahmen zum Schutz des länderübergreifenden Lebensraumes Nördliche Kalkalpen ermöglicht. Dadurch wird auch ein Beitrag zum Ausbau der grünen Infrastruktur (Lawinen-, Erosions- und Hochwasserschutz) geleistet. Auf der planerischen Ebene werden für die Schutzwaldsanierung, die waldbaulichen Handlungsempfehlungen für naturschutzfachlich hochwertige Waldtypen und die Natura 2000-Managementplanung und -umsetzung im Karwendelgebirge erarbeitet sowie Zieldivergenzen und -konvergenzen zwischen Ansprüchen an den Schutzwald und an den Naturschutz identifiziert. Am Beispiel naturschutzfachlich hoch relevanter Waldtypen (Carbonat-Trockenkiefernwald, Schluchtwälder) werden auf der Ebene von Einzelbeständen durch Begänge mit Naturschutz- und Forstakteuren Handlungsstrategien zur besseren Umsetzung des Naturschutzes entwickelt. Hierbei wird ein Schwerpunkt auf folgende Themenbereiche gelegt: - Umgang mit verlichteten und lichten Wäldern - Umgang mit zufälligen Ereignissen (Windwurf, Schneebruch, Insektenschaden) zur möglichen Anreicherung von Totholz und Biotopbäumen - Möglichkeiten von Prozessschutz im Schutzwaldmanagement - Vorrangflächen für den Schutz geschützter Arten (z.B. Rauhfußhühner und weitere über eine Screening-Studie zu identifizierende Arten) - Minimale Schutzwaldpflege vs. minimale Anforderungen des Naturschutz Durch die intensive Beteiligung der Forst- und Naturschutzakteure werden Konfliktfelder identifiziert und durch Handlungsempfehlungen, waldbauliche Vorgaben, verwaltungsübergreifende Vereinbarungen und Fortbildungsmaßnahmen abgebaut.
Das Projekt "History" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bamberg, Institut für Geographie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Erarbeitung eines Konzepts für ein integratives Frühwarnsystem und dessen Umsetzung in Gebieten mit bekannten (reaktivierten) und potenziell zu erwartenden Rutschungen und Muren (kanalisierte Rutschungen). Das System soll unter Berücksichtigung sich verändernder lokaler und regionaler Bedingungen Informationen bereitstellen, um auf zukünftige Ereignisse vorbereitet zu sein. Das Verbundvorhaben sieht die Entwicklung eines Demonstrationsmusters vor. Der methodische Aufbau des Frühwarnsystems ist transferierbar und modular ausgearbeitet. Das Entwicklungskonzept des Demonstrationsmusters eines Frühwarnsystems für Hangrutschungen und Muren berücksichtigt, dass das System an lokale Strukturen anderer Regionen und an andere natürliche Prozesse der gravitativen Massenbewegungen angepasst werden kann. Durch die Entwicklung und den demonstrativen Einsatz eines solchen spezifischen Frühwarnsystems besteht die Möglichkeit, den Schutz von Leben in derart gefährdeten Gebieten deutlich zu erhöhen. Das Ziel des Vorhabens der Universität Bamberg ist es, Methoden für ein Monitoring von Frequenz und Magnitude gravitativer Massenbewegungen in historischer Zeit zu entwickeln. Dies soll aufbauend auf Forschungen an der Schwäbischen Alb vergleichend mit Südtirol in zwei rutschgefährdeten Regionen durchgeführt werden. Da die Wirksamkeit eines Frühwarnsystems erheblich von der Qualität der Daten besonders über Frequenz und Magnitude von Ereignissen abhängt, ist es für die Implementierung eines Frühwarnsystems erforderlich, alle vorliegenden Datenpools zu nutzen, auch die in den Archiven gespeicherten historischen Informationen. Durch die Erstellung räumlich und zeitlich möglichst hoch aufgelöster Reihen der Ereignisse, sind Aussagen über Risikozonen und zu erwartende Verteilungen zukünftiger Ereignisse möglich. Über die naturwissenschaftliche Risikoanalyse hinaus ist ein Frühwarnsystem aber nur dann wirksam, wenn es auf ein möglichst hohes Risikobewusstsein in der Bevölkerung aufbauen kann. Dieses Wissen wiederum kann sich notwendigerweise nur auf vergangene Ereignisse stützen. Deshalb erscheint historisches Wissen für die erfolgreiche Implementierung eines Frühwarnsystems grundlegend. Mit Hilfe der historischen Analyse von Ergebnissen und Erfahrungen können Aussagen gewonnenen werden, die zur Erarbeitung eines möglichst effektiv arbeitenden Systems der Frühwarnung beitragen werden.
Das Projekt "Inhaltliche Vorbereitung und Durchführung des Workshops 'Das Klimaschutzpotenzial der Abfallwirtschaft' am 06. und 07. November 2006 im Umweltbundesamt, Berlin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecologic, Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik durchgeführt. Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen heutiger Umweltpolitik. Verschiedene wirtschaftlich und sozial relevante Bereiche haben Anteil am globalen Klimawandel, hierzu zählt auch die Abfallwirtschaft. Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Umweltbundesamt am 6.-7. November 2006 einen eineinhalbtägigen Workshop zum Thema Das Klimaschutzpotenzial der Abfallwirtschaft . Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei auf der Energiegewinnung und -nutzung im Rahmen der Abfallbehandlung. Der Workshop entwickelte praktisch verwertbare Handlungsempfehlungen für die Abfallpolitik. Ecologic erstellte das Hintergrundpapier der Veranstaltung und dokumentierte die Ergebnisse.
Das Projekt "Klimawandel und Baumartenverwendung für Waldökosysteme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, Professur für Forstbotanik durchgeführt. In der vorgelegten Studie werden 47 Waldbaumarten hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für Waldökosysteme unter Bedingungen des Klimawandels bewertet. Diese Zusammenstellung beruht auf der integrativen Auswertung und Beurteilung bereits publizierter Analysen und Daten zu den physiologischen und ökologischen Potentialen der Arten. Hierbei liegt das wesentliche Augenmerk auf der Toleranz gegen- über andauernden Trockenphasen, aber auch auf der Frostresistenz. Um eine allgemeine Frosthärte jeder Art zu ermitteln, wurde die Toleranz gegenüber Winterfrösten, ebenso wie gegenüber Spätfrostereignissen herangezogen. Im Ergebnis können 47 Baumarten mittels Benotung (1-4) für vier Standorte unterschiedlicher Wasserversorgung bewertet werden. Dies wird anschaulich zusammengefasst in der KLAM-Wald, der KLimaArtenMatrix für Waldbaumarten. Danach zeigt sich, dass die meisten der heimischen Arten auf geeigneten Standorten ein hohes Potential haben, um auch in Zukunft stabile Wälder zu bilden. Bei Entscheidungen der Baumartenwahl sind selbstverständlich auch weitere Faktoren wie z.B. Nährstoffangebot, Höhenstufe und bei einzelnen Baumarten auch mögliche Pathogenrisiken mit einzubeziehen. Eine Bewertung der Waldbaumarten unter dem Aspekt des Klimawandels wie in dieser Studie wurde bisher noch nicht vorgenommen, so dass es sich um einen neuen Ansatz handelt, der hiermit zur Diskussion gestellt werden soll.
Das Projekt "Erfolgskontrolle von technisch/biologischen Massnahmen zur Sanierung von Schutzwaldbestaenden in den bayerischen Alpen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Department für Ökosystem- und Landschaftsmanagement, Lehrstuhl für Landnutzungsplanung und Naturschutz durchgeführt. Mit dem Forschungsprojekt soll eine Erfolgskontrolle der Schutzwaldsanierungsmassnahmen im bayerischen Alpenraum auf ausgewaehlten Untersuchungsflaechen durchgefuehrt werden. Von 1986 bis 1993 wurden vom Lehrstuhl fuer Landnutzungsplanung und Naturschutz (ehemaliger Lehrstuhl fuer Landschaftstechnik) der Technischen Universitaet Muenchen in den oberbayerischen und Allgaeuer Alpen technisch-biologische Massnahmen initiiert, um die Wirksamkeit dieser Massnahmen im Hinblick auf die Sanierung sich aufloesender Bergwaelder zu ermitteln. Mit Sanierungskonzepten unterschiedlicher Intensitaet auf den einzelnen Versuchsflaechen sollten die Schneebewegungen in den Sanierungsgebieten soweit reduziert werden, dass die Voraussetzungen fuer eine erfolgreiche Aufforstung und Naturverjuengung gegeben sind. Nach nunmehr ca. 10-jaehriger Versuchsdauer erscheint es angebracht, eine Erfolgskontrolle der umgesetzten Massnahmen durchzufuehren. Im einzelnen soll dabei beurteilt werden, ob und inwieweit folgende Untersuchungsziele der verschiedenen Versuchsflaechen erreicht wurden: Verhinderung von Lawinenabgaengen bei unterschiedlicher Verbauungsintensitaet Begrenzung der Gleitschneeschaeden auf ein tolerables Mass, das die Wiederbewaldung der Flaechen ermoeglicht Erprobung verschiedener Kombinationen von temporaerer Lawinenverbauung und Gleitschneeschutzeinrichtungen (incl. verschiedener Zaunbauvarianten) Untersuchungen zur Wuchsdynamik von sog. Klimaxbaumarten (Fi, Ta, Bu, Bah) und von Pioniergehoelzen (Vogelbeere, Mehlbeere) auf extrem steilen Standorten verschiedener Exposititon. Das Projekt wird wichtige Erfahrungswerte aus dem Zeitvergleich unter dem Eindruck eines Extremwinters (1998/99) liefern, die in die praktische Taetigkeit der Schutzwaldsanierungsstellen Oberbayern und Schwaben einfliessen sollen.
Das Projekt "Vortrocknung von Nadelrundholz im Wald - WinterQualitätsHolz (WQH)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forstbenutzung und forstliche Arbeitswissenschaft durchgeführt. (...) Wegen fehlender eigener Kapazitäten zur technischen Trocknung und aufgrund des Termindrucks wird daher das Konstruktionsholz zumeist notgedrungen in deutlich zu nassem Zustand geliefert und eingebaut, was häufig genug zu Bauschäden führt. Kurzfristige Folgen sind Reklamationen und mangelhafte Kundenzufriedenheit. Langfristig drohen Imageverluste und ein Abwenden der Architekten und Bauherren vom Bau- und Werkstoff Holz. Es erscheint also aus technischen und wirtschaftlichen Gründen wie auch zur Pflege und Nutzung des positiven Produktimages des Baustoffes Holz in traditioneller Verwendung zielführend, die herkömmliche und vielerorts noch im Bewusstsein der Kunden verankerte Vorstellung vom sorgfältig im Wald ausgewählten, schonend zur Zeit der Saftruhe im Winter geschlagenen und langsam natürlich getrocknetem Stammholz aus heimischer Forstwirtschaft als spezifisches Produktkonzept aktiv und gezielt weiterzuentwickeln. Übergeordnete Fragestellung des Gesamtprojektes ist es, wie zukünftig anstelle von nassem und zum Teil auch imprägniertem Bauholz qualitativ hochwertiges, natürlich vorgetrocknetes und damit maßhaltiges und energiesparend bearbeitetes Holz in marktkonformer Sortierung bereitgestellt werden kann. Eine exakte wissenschaftliche Analyse, ob auf diesem Wege tatsächlich hinsichtlich der verwendungsrelevanten Parameter Trockenheit und Formstabilität Konstruktionsholz hinreichender Qualität erzeugt werden kann, ob die ins Auge gefassten ökologischen Vorteile durch Verzicht auf oder mindestens deutliche Abkürzung der energieintensiven technischen Trocknung tatsächlich realisiert werden können, wie die organisatorische Gestaltung der optimierten Produktionskette vorzunehmen ist, und schließlich wie die Kostenbelastung des Produkts einzuschätzen ist, fehlt bisher vollständig. Die genaue Kenntnis dieser Zusammenhänge erlaubt eine Abschätzung, ob das ins Auge gefasste Konzept der Erzeugung von qualitativ höherwertigerem Konstruktionsholz aus natürlich vorgetrocknetem Rundholz zu technisch akzeptablen Ergebnissen führt und eine optimierte Wertschöpfung für Waldbesitzer und Sägewerke zur Folge hat. In einem zur Zeit laufenden Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Schmallenberg und dem Sägerwerk Hegener-Hachmann, Hanxleden, Nordrhein-Westfalen, und unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wird geprüft, ob alle biologischen und technologischen Möglichkeiten zur Trocknung von Fichtenholz ausgenutzt und in eine Produktionskette integriert werden können, so dass die für qualitativ hochwertiges, formstabiles Konstruktionsholz notwendige Holzfeuchte von u = 15 + 3 Prozent gänzlich ohne, oder aber mit deutlich verkürzter technischer Schnittholztrocknung erreicht werden kann.
Das Projekt "Teilprojekt Risikokommunikation im Verbundprojekt ILEWS - Integratives Frühwarnsystem für gravitative Massenbewegungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Geographisches Institut, GIUB durchgeführt. Ziel des ILEWS Projektes ist die Konzeption und Umsetzung eines integrativen Frühwarnsystems für bekannte (reaktivierte) und neue Rutschungen und Muren, welches unter Berücksichtigung lokaler und regionaler Vorgaben Informationen zu zukünftigen Ereignissen bereitstellt. Der methodische Aufbau des Frühwarnsystems wird transferierbar und modular ausgearbeitet, d.h. er kann an lokale Strukturen anderer Länder genauso wie an andere natürliche Prozess (z.B. Felsstürze) angepasst werden. Das Teilprojekt Risikokommunikation erarbeitet den gesellschaftlichen Kontext für das Gesamtprojekt. Das ILEWS-Projekt legt den Fokus auf den integrativen Aspekt des Frühwarnsystems und damit auch auf die gesellschaftliche Dimension. Die übergeordneten Ziele des Teilprojektes sind zum einen die Klärung des generellen lokalen und regionalen Bedarfs und zum anderen die kooperative Implementierung des Frühwarnsystems gemeinsam mit den betroffenen Akteuren und anderen Teilprojekten. Logischer Ausgangspunkt der Arbeiten ist die Orientierung am Bedarf der Endnutzer bei der Implementierung. Die Bedarfsermittlung ist zentral und wirkt auf die Entwicklung des Frühwarnsystems in den verschiedenen Stufen zurück. Um ein besseres Verständnis der gesellschaftlichen Prozesse zu erlangen und den Umgang mit Hangrutschungsrisiken adäquat beschreiben zu können, werden die Eigenlogiken der betroffenen Akteurssysteme ermittelt. Ergebnisse des Projektes sind wichtige Merksätze, entwickelte Übersetzungsschemata zur Kommunikation über Risiken sowie die Entwicklung der 'Warnampel' als Basis für das ILEWS Frühwarnsystem. Verbundprojekt ILEWS: Gravitative Massenbewegungen treten in unterschiedlichen Ausprägungen im Naturraum auf und betreffen in vielfältiger Weise die Gesellschaft. Initiiert werden diese Prozesse neben anthropogenen Ursachen meist durch meteorologische und hydrologische Auslöser, sowie durch Erdbeben, bzw. jegliche Kombinationen der Faktoren. Gesellschaftlich bedeutsam sind gravitative Massenbewegungen durch ihr großes, oft unbekanntes oder unterschätztes Schadenpotenzial. Dieses ist abhängig von der räumlichen Verbreitung, der Häufigkeit und dem Ausmaß einzelner Schadenereignisse. Da die Einzelereignisse häufig einen geringen Umfang haben und dabei indirekte, nur schwer messbare Schäden verursachen oder sehr selten, dann aber mit großen Stärken und entsprechenden Konsequenzen auftreten, werden die gesellschaftlichen Kosten von gravitativen Massenbewegungen von Entscheidungsträgern und Öffentlichkeit gemeinhin unterschätzt. Ziel ist die Konzeption und Umsetzung eines integrativen Frühwarnsystems für bekannte (reaktivierte) und neue Rutschungen und Muren, welches unter Berücksichtigung lokaler und regionaler Vorgaben Informationen zu zukünftigen Ereignissen bereitstellt. Die Untersuchungsgebiete liegen auf der Schwäbischen Alb und in Südtirol.