Der Blasentang Fucus vesiculosus ist eine mehrjährige Braunalge, welche entlang des Salinitätsgradienten der gesamten Ostsee verbreitet ist (Torn et al. 2006). Aus diesem Grund wird durch viele Ostsee-Anrainerstaaten die Tiefenverbreitung dieser Alge als Bewertungsparameter bei der Umsetzung der EU-WRRL herangezogen. In dem derzeitigen vorliegenden Bewertungsansatz für die äußeren Küstengewässer der Deutschen Ostseeküste wird sowohl die Tiefenverbreitung als auch der Bedeckungsgrad im Tiefenbereich 1-2 m für die Bewertung genutzt (Schories et al. 2006). Fucus vesiculosus weist insbesondere in den Gewässern Mecklenburg-Vorpommerns rezent nur sehr geringe Verbreitungstiefen bis maximal 2 m auf. Historische Funde sind rar, belegen jedoch Verbreitungstiefen von 8-10 m (Bauch 1954, Werner 1957, von Oertzen 1968). Der drastische Rückgang der Fucus-Populationen in der gesamten Ostsee, der vor allem in den 1970er und 80er Jahren beobachtet wurde, war auch an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns mit einer Verschiebung der Verbreitungsgrenze verbunden. Hier wurden nur noch 1995 und 1998 von Fucus-Individuen in ähnlich großen Tiefen berichtet (Meyer 1997, Meyer et al. 1998-2003). Hingegen besiedelt der Blasentang an der schwedischen Küste aktuell wieder größere Wassertiefen von bis zu 12 m (Kautsky et al. 2007). Aufgrund dieser beobachteten geringen Verbreitungstiefe von Fucus vesiculosus wird demnach oft ein schlechter Zustand der Gewässer deklariert, während das Große Seegras Zostera marina jedoch wenigstens einen mäßigen Zustand aufgrund seiner Verbreitungstiefe dokumentiert. Diese Diskrepanz in der Bewertung kann nur teilweise durch fehlende Hartsubstrate in größeren Tiefenbereichen erklärt werden. Deshalb liegt ein direkter Zusammenhang zwischen Lichteindringtiefe und der Verbreitungstiefe von F. vesiculosus derzeit an der Außenküste der Deutschen Ostseeküste nicht vor. Neben den Lichtverhältnissen müssen somit weitere Faktoren für die geringe Tiefenverbreitung von F. vesiculosus verantwortlich sein. Um die Ursache für die geringe rezente Verbreitungstiefe von F. vesiculosus zu finden sind nachstehende Untersuchungen notwendig: - Untersuchung des Licht akklimatisationspotenzials sowie Photosynthesekapazität der Algen in Abhängigkeit des Lichtangebotes (Verbreitungstiefe) sowie Salinität - Analyse der Fertilität der Individuen in den natürlichen Beständen an der Deutschen Ostseeküste - Charakterisierung des Verbreitungspotenzials, Ansiedlung und Wachstum von Sporen dieser Makroalgenart. Für diese Fragestellungen erfolgen Feld- (und Labor-)kampagnen von natürlichen Beständen des Blasentanges F. vesiculosus an ausgewählten Standorten der deutschen Ostseeküste. Im Gegensatz zu den äußeren Küstengewässern existieren nun seit vier Jahren erste Monitoringdaten für die Erfassung der Makrophyten in inneren Küstengewässern, welche nach dem vorgeschlagenen Bewertungsverfahren nach Schubert et al. (2003) erhoben wurden. usw.
In diesem Teilprojekt werden zwei sich ergänzende Messverfahren für die motorische Gemischbildung im Ansaugkanal und im Brennraum eines mit Erdgas betriebenen Motors umgesetzt und in kommerzialisierbare Messtechnik-Produkte integriert. Es wird eine Sonde zur Messung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses erstellt, die auf Absorption von Licht im mittleren Infrarot (MIR) basiert. Diese Sonde soll innerhalb kurzer Rüstzeit einsetzbar sein und die Messgrößen mit hoher zeitlicher Auflösung von 30kHz und einer Genauigkeit von bis zu 2% liefern. Komplementär dazu wird eine Messanordnung und eine Auswertevorschrift erstellt, die das Kraftstoff-Luft-Verhältnis mittels Laser-induzierter Fluoreszenz (LIF) bildgebend als 2-dimensionale Verteilung wiedergibt. Für beide Messorte wird jeweils eine optische Sonde hergestellt, die durch eine im Verbund entwickelte Reflexionsanordnung ohne ein die Gasströmung störendes und den Volllastbetrieb begrenzendes Spiegelgehäuse auskommt. Bestehende Detektionstechnik wird um einen zusätzlichen Kanal zur direkten Restgasgehaltbestimmung mittels CO2 ergänzt. Prototypen werden am Motorprüfstand des assoziierten Partners auf Praxistauglichkeit getestet. Für genaue Quantifizierung der Messgröße werden die Quereinflüsse von unter Motorbedingungen auftretenden Druck, Temperatur und chemischer Umgebung auf das spektralen Verhalten von typischen Erdgaskomponenten (Methan) und des LIF-Tracers mittels Auswertevorschriften in Softwareroutinen überführt.