Untersuchung der Wirkungsmechanismen von Ochratoxin A, Citrinin, Patalin und Penicillsaeure. Ochratoxin A, ein nephrotoxisches Mycotoxin aus Aspergrelus ochraceus hemmt die Phenylalanyl-t RNA-Synthetase von Enkarykuoten und Prokaryonten. Der Hemmungstyp ist kompetitiv. Daher kann die Hemmwirkung auf Hepatom-Gewebekulturzellen, der letale Effekt auf Maeuse und der Effekt auf Makrophagen-Migration und Immunosuppression durch Phenylalanin aufgehoben werden. Citrinin, ein nephrotoxisches Mycotoxin aus Penicillium citrinum, hemmt in vivo vor allem RNA und DNA-Synthese. Patulin und Penicillsaeure reagieren mit SH- und NH2-Gruppen und haben deshalb vielfaeltige Wirkungen. Plasmid-DNA und t-RNA reagieren mit diesen Mycotoxinen.
Spotlight on EMF Research Jeden Monat werden weit über 100 wissenschaftliche Artikel in begutachteten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, die einen Bezug zu elektromagnetischen Feldern ( EMF ) und deren möglichen gesundheitsrelevanten Wirkungen haben. Mit "Spotlight on EMF Research" werden einzelne aktuelle Artikel vorgestellt, vom BfS in den bestehenden Kenntnisstand eingeordnet und in ihrer Relevanz für den Strahlenschutz bewertet. Das Spotlight-Team Was "Spotlight on EMF Research" Ihnen bietet: Bewertung von wissenschaftlichen Publikationen, nachzulesen als PDF im DORIS Literaturhinweise zu weiterführenden Publikationen Eine Liste neuer Publikationen alle drei Monate Zur besseren Orientierung teilen wir die Texte für Sie in Kategorien ein. Alle weiteren Details erläutern wir hier: Spotlights und Literaturhinweise 1 2 3 … 9 Spotlight on “Expression levels of tam receptors and ligands in the testes of rats exposed to short and middle‐term 2100 MHz radiofrequency radiation” von Katirci et al. in Bioelectromagnetics (2024) Kann Mobilfunkstrahlung die Spermienentwicklung beeinflussen? Dieser Frage geht eine kürzlich erschienene Studie an Ratten nach. Dabei untersuchten die Wissenschaftler*innen, ob die Signalübertragung zwischen Hodenzellen beeinflusst wird. Die Ergebnisse lassen die Autor*innen vermuten, dass hochfrequente elektromagnetische Felder zu einer Ansammlung apoptotischer Zellen (Zellen, die ihren Zelltod selbst eingeleitet haben) führen könnten. Wir stellen einige methodische Mängel fest, die die Aussagekraft dieser interessanten und von den Autoren vorsichtig interpretierten Ergebnisse allerdings einschränken. mehr anzeigen Literaturhinweis: “Numerical and analytical inspection of magnetic field effects in the radical pair mechanism by a simplified rate equation model” von Deser et al. in Bioelectromagnetics (2024) In diesem Artikel nutzen Deser et al. theoretische Modelle, um den Einfluss niederfrequenter magnetischer Felder auf photochemische Reaktionen (chemische Reaktionen, die durch die Einwirkung von Licht ausgelöst werden) zu untersuchen. Mittels numerischer und analytischer Methoden zeigen sie, dass Magnetfeldeffekte auch bei solchen Frequenzen auftreten könnten, bei denen diese Effekte in Zellexperimenten nicht direkt erfasst werden können. mehr anzeigen Literaturhinweis: “Spin Dynamics of Radical Pairs Using the Stochastic Schrödinger Equation in MolSpin” von Pažėra et al. in Journal of Chemical Theory and Computation (2024) Der Radikalpaarmechanismus zählt zu den am meisten diskutierten biophysikalischen Mechanismen zur Beschreibung von Magnetfeldwirkungen auf biologische Systeme. Um Quanteneffekte in Radikalpaaren genauer zu verstehen, entwickeln Pažėra et al. eine effiziente Rechenmethode. Mit dieser simulieren sie den Radikalpaarmechanismus auf Hochleistungsrechnern unter möglichst realistischen Bedingungen. Sie validieren diese Methode anhand bekannter Beispielsysteme. Diese Arbeit wurde mit Mitteln des BMUKN und im Auftrag des BfS im Rahmen des Forschungsvorhabens 3621EMF201 durchgeführt. mehr anzeigen Spotlight on "Thresholds and Mechanisms of Human Magnetophosphene Perception Induced by Low Frequency Sinusoidal Magnetic Fields" von Legros et al. in Brain Stimulation (2024) Magnetophosphene sind Lichtwahrnehmungen im Auge, die durch magnetische Wechselfelder ausgelöst werden. Sie sind die wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkungen, die bei den niedrigsten Expositionen auftreten und bilden daher die Grundlage für Grenzwertempfehlungen. Diese Studie hat erstmalig experimentell den Schwellenwert für ihr Auftreten direkt für Frequenzen der Stromübertragung ermittelt. In diesem Spotlight-Beitrag erläutern wir die experimentellen Methoden und zeigen anhand der Ergebnisse, dass die aktuellen Grenzwertempfehlungen der ICNIRP für niederfrequente Magnetfelder ausreichend konservativ und sicher sind. mehr anzeigen Spotlight on "Oxidative Stress Response of Honey Bee Colonies (Apis mellifera L.) during Long-Term Exposure at a Frequency of 900 MHz under Field Conditions" von Vilić et al. in Insects (2024) Viele Menschen sorgen sich, dass hochfrequente elektromagnetische Felder negative Auswirkungen auf Bestäuber wie Bienen haben könnten. Diese Studie untersuchte die Auswirkungen solcher Felder im Freiland auf Marker für oxidativen Stress bei Honigbienen. Vilić et al. konnten einige Veränderungen finden, diese jedoch nicht schlüssig mit den gemessenen Feldstärken in Zusammenhang bringen. Die Veränderungen der Marker des oxidativen Stresses könnten statt auf elektromagnetische Felder auf Unterschiede im Stoffwechsel oder auf andere Umweltfaktoren zurückzuführen sein. Die Studie liefert keine überzeugenden Belege für negative Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf Honigbienen. mehr anzeigen Spotlight on "Effect of 1800 MHz radiofrequency field exposure on cytokine and signal transduction protein expression in differentiated THP-1 cells" von Bellier et al. in International Journal of Radiation Biology (2024) Diese Studie untersucht mögliche Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Signalmoleküle in Makrophagen, einem Zelltyp des Immunsystems. Bellier et al. fanden in ihrer methodisch fundierten Untersuchung keine Anhaltspunkte für einen Effekt auf diese Signalmoleküle. mehr anzeigen Literaturliste 2025/1 (01.2025 bis 03.2025) Diese Liste zeigt die zwischen Januar 2025 und März 2025 gesichteten Publikationen, aus denen einzelne Artikel in „Spotlight on EMF Research“ besprochen werden. Wenn Sie regelmäßig über neu erschienene Literaturlisten informiert werden möchten und auch eine RIS-Datei mit den dazugehörigen Metadaten erhalten möchten, schicken Sie uns eine E-Mail an spotlight@bfs.de . mehr anzeigen Literaturhinweis: "Recent Research on EMF and Health Risk, Eighteenth report from SSM's Scientific Council on Electromagnetic Fields, 2023" von Huss et al. (2024) Der wissenschaftliche Rat für elektromagnetische Felder der Schwedischen Strahlenschutzbehörde (SSM) erstellt jedes Jahr einen Bericht, in dem die neu erschienene Literatur zu elektromagnetischen Feldern und möglichen Gesundheitsrisiken zusammengefasst wird. Es werden Studien und systematische Reviews zu statischen, niederfrequenten, zwischenfrequenten und hochfrequenten Feldern berücksichtigt, wenn sie gewisse Qualitätskriterien erfüllen. Im neuesten Bericht kommt SSM zu dem Schluss, dass aufgrund der Studienergebnisse aus dem betrachteten Zeitraum keine Anpassung bestehender Grenzwerte erforderlich ist. mehr anzeigen Literaturhinweis: "Effects of recall and selection biases on modeling cancer risk from mobile phone use: Results from a case-control simulation study" von Bouaoun et al. in Epidemiology (2024) Die Interphone-Studie ist die größte Fall-Kontroll-Studie zur Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und einem möglichen Risiko für Hirntumoren. Sie deutete auf ein erhöhtes Risiko für Hirntumorerkrankungen bei den 10 % der Personen hin, die in der Studie die ausgeprägteste Mobilfunknutzung angegeben haben. Früh wurde vermutet, dass methodische Einschränkungen zu diesem Ergebnis geführt haben könnten. Mittels stochastischer Verfahren untermauern Bouaoun et al. die Hypothese, dass die Risikoerhöhung möglicherweise auf Verzerrungen in den selbstberichteten Angaben zur Mobilfunknutzungsintensität zurückzuführen ist. mehr anzeigen Spotlight on “The effects of radiofrequency electromagnetic field exposure on biomarkers of oxidative stress in vivo and in vitro: A systematic review of experimental studies” by Meyer et al. in Environment International (2024) Können hochfrequente elektromagnetische Felder das oxidative Gleichgewicht der Zellen beeinflussen? Diese im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) durchgeführte systematische Übersichtsarbeit bewertet die verfügbare wissenschaftliche Literatur zu dieser Frage. Die wissenschaftliche Qualität der eingeschlossenen Studien ist überwiegend gering und die durchgeführten Datenanalysen zeigen inkonsistente Ergebnisse. Daher ist das Vertrauen in die Evidenz für einen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Veränderungen des oxidativen Gleichgewichts sehr gering. In diesem Spotlight fassen wir die Ergebnisse der Auswertung zu den betrachteten Biomarkern für das oxidative Gleichgewicht zusammen. mehr anzeigen 1 - 10 von 83 Ergebnissen 1 2 3 … 9 Stand: 01.04.2025
Strahlentherapien (inclusive Strahlendiagnostic) in Kombination mit Chemo-/Immuntherapien oder anderen Neurotoxinen verursachen schwere Nebenwirkungen wie kognitive Beeinträchtigungen. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind nicht bekannt, korrelieren aber mit einer gestörten Neurogenese/-regeneration. Im Forschungsvorhaben wird basierend auf humanen embryonalen Stammzellen eine in vitro (organoide) Kultur etabliert, die die Neurogenese/-regeneration mit den beteiligten Zelltypen des Gehirns wie Neurone, Gliazellen und Mikroglia/Makrophagen nachbildet. Klinisch relevante Kombinationen von Strahlen- (Röntgen und Kohlenstoffionen) und Chemo-/oder Immuntherapien und andere Neurotoxine (z.B. Antikonvulsiva) werden anhand des Brain-Radiation-Assays getestet und die Signalkaskaden und Regulatoren identifiziert, die für die eingeschränkte neuronale Funktion verantwortlich sind.
Strahlentherapien (inklusive Strahlendiagnostik) in Kombination mit Chemo-/Immuntherapien oder anderen Neurotoxinen verursachen schwere Nebenwirkungen wie kognitive Beeinträchtigungen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind nicht bekannt, korrelieren aber mit einer gestörten Neurogenese/-regeneration. Im Forschungsvorhaben wird basierend auf humanen embryonalen Stammzellen eine in vitro (organoide) Kultur etabliert, die die Neurogenese/-regeneration mit den beteiligten Zelltypen des Gehirns wie Neurone, Gliazellen und Mikroglia/Makrophagen nachbildet. Klinisch relevante Kombinationen von Strahlen- (Röntgen und Kohlenstoffionen) und Chemo-/oder Immuntherapien und andere Neurotoxine (z.B. Antikonvulsiva) werden anhand des Brain-Radiation-Assays getestet und die Signalkaskaden und Regulatoren identifiziert, die für die eingeschränkte neuronale Funktion verantwortlich sind. AP2.1 Transfer des neuronalen Differenzierungssystems für die MEA Methode; AP2.2 Elektrophysiologische von aus Stammzellen differenzierten neuronalen Zellen nach kombinierter Strahlen- und Medikamenteneinwirkung; AP2.3 Elektrophysiologische und immunchemische Untersuchung von Neuronen/Mikroglia Ko-Kulturen nach kombinierter Strahlen- und Medikamenteneinwirkung.
In dem Verbundprojekt GREWIS werden die genetische und die entzündungshemmende Wirkung von dicht ionisierender Strahlung, insbesondere von Radon untersucht. Neben Röntgen- und Alpha-Bestrahlung sowie Experimenten mit Ionen-Strahlen sollen Zellkulturen und Mäuse in einer Radon-Kammer exponiert werden, da die Radon-Exposition im Bereich des Strahlenschutzes wie in der Therapie entzündlicher Erkrankungen eine wesentliche Rolle spielt. Der Fokus des Teilprojektes G liegt auf der Analyse von immunologischen Gefahrensignalen und der Modulation der Entzündung in präklinischen Modellen und in Patienten mit entzündlichen Erkrankungen nach Therapie mit niedrigen Dosen von Röntgenstrahlung oder Radon. Ein Hauptziel ist der Vergleich des spezifischen Immunstatus von Patienten, welche mit Niedrigdosis-Strahlentherapie behandelt wurden mit solchen, welche in Radonbädern oder -stollen á-Strahlung exponiert wurden. Mittels Mehrfarbendurchflusszytometrie werden Immunzell(sub)populationen und deren Aktivierungsstatus im peripheren Blut der Patienten vor, während und nach der Exposition analysiert. Des Weiteren werden Monozyten des peripheren Blutes der Patienten ex vivo zu Makrophagen differenziert und deren funktionellen Aktivität (Phagozytose, Zytokinfreisetzungen, Vitalität) nach Exposition mit niedrig dosierter Strahlung unterschiedlicher Qualität bestimmt und verglichen. Das zweite Hauptziel ist die Aufdeckung der zellulären und molekularen Mechanismen, welche zur Verbesserung des Krankheitsverlaufes der chronischen Polyarthritis nach Exposition mit Röntgenstrahlung oder Radon führen. Hierfür werden hTNF-á transgene Mäusen, welche den humanen Tumornekrosefaktor-á (hTNF-á) exprimieren und somit eine chronische Polyarthritis entwickeln, verwendet. Ein Fokus der Tiermodelle ist ebenfalls die Analyse von immunmodulierenden Gefahrensignalen und Untersuchungen von Inflammationsgewebe, Osteoklasteninfiltration und Knorpeldestruktion in den Gelenken der Mäuse. Im Zell- und Tiermodellen wird somit die entzündungshemmende Wirkung von Radon und Niedrigdosis-Strahlentherapie mit molekularbiologischen Mitteln untersucht und mit Therapiedaten verglichen. GREWIS verfolgt einen neuen Ansatz: wissenschaftliche Techniken und Kenntnisse verschiedener Institute, auch von Fachleuten die bis jetzt keine klassische Strahlenbiologie betreiben, zusammen zu bringen und zu verschränken. Die wissenschaftlichen Arbeiten werden durch gemeinsame Forschungsseminare an der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH und an den beteiligten Universitäten begleitet. Die interaktive Forschungsarbeit wird zu einem besseren Verständnis der Wirkung von Radon beitragen und die Auseinandersetzung von jungen Wissenschaftlern mit den vielseitigen Aspekten der Radonproblematik im Speziellen und der Niedrigdosisstrahlenexposition im Allgemeinen fördern.