Einen Miniwald pflanzt die Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG am 3. April 2025 in Marienfelde. Auf einer rund 250 Quadratmeter großen Fläche am Tirschenreuther Ring in Berlin-Marienfelde sollen insgesamt 750 Bäume und Sträucher in den Boden gebracht werden. Neben Mitarbeitenden der Wohnungsbaugenossenschaft, die in diesem Jahr ihren 125. Gründungstag feiert, sind auch die Anwohnenden und alle Interessierten herzlich eingeladen, bei der Pflanzaktion mitzuhelfen. Am 3. April 2025 wird es am Tirschenreuther Ring 77/79 viel zu tun geben. In der Zeit von 10 bis 15 Uhr werden Dutzende von Freiwilligen die Ärmel hochkrempeln und auf einer ehemaligen Wiese einen sogenannten Tiny Forest anlegen. „Das Besondere an diesen Miniwäldern ist, dass sie sehr dicht und in mehreren Schichten wachsen“, sagt Sven Einsle, Vorstandsmitglied der Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG. „Auf diese Weise entsteht schon nach wenigen Jahren ein wertvolles, diverses Ökosystem mit 27 verschiedenen Pflanzenarten, das Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf bietet.“ „Plickerts Horst“ wird der kleine Wald heißen, in Erinnerung an den im vergangenen Jahr verstorbenen ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und Ehrenmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft, Professor Horst Plickert. „Wir freuen uns, diese grüne Oase in Marienfelde gemeinsam mit dem BWV anlegen zu dürfen“, sagt Bruno Göbel, Projektleiter beim MIYA Forest e.V., der das Vorhaben fachlich begleitet. „Der Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG stellt uns kostenlos eine Fläche in seinem Hinterhof zur Verfügung, auf der wir einen weiteren kleinen Wald entstehen lassen können. Dieses Engagement schafft nicht nur einen Mehrwert für die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern trägt auch zur regionalen Biodiversität bei und bietet wertvollen Lebensraum für Insekten.“ Bei der Auswahl der Pflanzen mussten die Experten von MIYA Forest e.V. unter anderem berücksichtigen, dass die Fläche von Häusern und hohen Buchen umgeben ist. Der winzige Wald besteht deshalb aus Bäumen und Sträuchern, die mit relativ wenig Licht auskommen. In Eichenwäldern zum Beispiel ist es eher schattig, daher eignen sich junge Stieleichen auch für Flächen mit wenig Sonne, genauso wie Buche, Weide und Hasel. „Diese Baumarten können zwischen 6 und 20 Metern hoch werden“, sagt Bruno Göbel. In der Strauchschicht darunter wachsen unter anderem Himbeeren, Schlehen und Roter Holunder, und in der Kräuterschicht werden Waldveilchen gepflanzt. Koordiniert wird das Tiny Forest Projekt, das in Berlin mindestens 20 winzige Wälder pflanzen will, von der KARUNA Sozialgenossenschaft. „Unsere Pflanztage bringen ganz unterschiedliche Menschen zusammen“, sagt Isabell Steiner, die das Projekt bei der KARUNA eG leitet. „Einen unserer Miniwälder haben wir zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern gepflanzt, einen anderen gemeinsam mit Grundschulkindern. Diesmal werden viele Mitarbeitende und Genossenschaftsmitglieder der BWV zu Berlin eG dabei sein. Gleichzeitig versuchen wir aber auch, Menschen aus vulnerablen Gruppen einzubinden. Unser Ziel ist es immer, mit den Tiny Forests das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.“ Das Tiny Forest Projekt ist Teil der Berliner Nachhaltigkeitsstrategie und wird von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) unterstützt. Die Maßnahme trägt dazu bei, urbane Räume an die steigenden Temperaturen anzupassen, die Biodiversität zu fördern und neue Orte der Umweltbildung und Begegnung zu schaffen. Der Right Now Climate Fund von Amazon finanziert das Projekt, um gezielt nachhaltige Klimaanpassungsmaßnahmen in Städten voranzutreiben. Die SenMVKU begleitet das Projekt im Rahmen seiner Umsetzungsallianz und begrüßt die enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um nachhaltige Lösungen für die Stadt zu entwickeln. Die Idee, Wälder im Miniaturformat anzulegen, kommt ursprünglich aus Japan. Der Botaniker Akira Miyawaki hat über die Jahre Tausende solcher Projekte umgesetzt und dabei eine Pflanzmethode entwickelt, mit der man auch auf kleinsten Flächen in sehr kurzer Zeit ein wertvolles kleines Ökosystem anlegen kann. Die Tiny Forests nehmen bei Regen wie ein Schwamm Wasser auf, sie binden Staub, CO 2 und andere Luftschadstoffe und sind nicht zuletzt ein Ort der Erholung, Bildung und Begegnung für die Menschen. Das nötige Hintergrundwissen für die Pflanzung steuert der Verein MIYA Forest e.V. bei. Er wurde von Absolventen der renommierten Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde gegründet, die sich schon seit Jahren mit der Miyawaki-Methode beschäftigen und an so unterschiedlichen Orten wie Darmstadt und Marokko Erfahrung mit der Pflanzung von Miniwäldern gesammelt haben. Der Verein kümmert sich auch um die langfristige wissenschaftliche Begleitung des Projekts. Im Rahmen eines „Citizen Science“-Programms wird von Freiwilligen ausgewertet, welchen ökologischen Nutzen der Wald über die Jahre hat. „Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Pflanzung von „Plickerts Horst“ aktiv zu unterstützen“, sagt Isabell Steiner. „Wir brauchen natürlich Menschen, die beim Pflanztag aktiv mit anpacken. Man kann aber auch Bäume spenden oder helfen, Plakate aufzuhängen und Flyer zu verteilen. Am schwierigsten ist es unserer Erfahrung nach, geeignete Flächen für weitere Tiny Forests zu finden – deshalb freuen wir uns auch in diesem Bereich über jede Unterstützung.“ Setzlinge, Spaten und Gießkannen werden von den Veranstaltern mitgebracht. Wer mithelfen will, sollte aber auf die richtige Kleidung achten. „Ziehen Sie am besten Gummistiefel an“, sagt Isabell Steiner. Die Pflanzung beginnt um 10 Uhr am Tirschenreuther Ring 77/79. Anmelden kann man sich auf der Website www.tinyforests.eu/marienfelde – dort finden sich auch alle weiteren Informationen rund um das Projekt. Zu Beginn der Pflanzung am 3. April 2025 um 10 Uhr am Tirschenreuther Ring 77/79 in 12279 Berlin findet ein kurzer Pressetermin statt. Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen, selbst mit anzupacken und einen Baum zu pflanzen! KARUNA eG Isabell Steiner Projektleitung E-Mail: isabell.steiner@karuna.family Tel.: (0157) 39 44 60 47 www.tinyforests.eu Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG Gunther Thiele Abteilungsleiter Innere Verwaltung & Nachhaltigkeit E-Mail: gthiele@bwv-berlin.de Tel.: (030) 790094-24 www.bwv-berlin.de
Nr.: 03/2021
Halle (Saale), 26.02.2021
Saharastaub erreicht Sachsen-Anhalt und sorgt für erhöhte Feinstaubkon-
zentrationen
Die Feinstaubkonzentration in der Luft hat an zahlreichen Messstationen des
Luftüberwachungssystems Sachsen-Anhalt (LÜSA) in der Zeit vom 22. bis
25. Februar den Tagesgrenzwert in Höhe von 50 µg/m³ überschritten. Insge-
samt 30 Überschreitungen wurden an diesen vier Tagen an verschiedenen
Stationen im Land gemessen.
Der Feinstaubepisode vorangegangen war der Eintrag von Saharastaub, wel-
cher durch nordwärts gerichtete Luftströmungen von Marokko über Spanien
und Südfrankreich am 21. Februar den Süden und Westen Deutschlands er-
reichte. Dort konnte der Saharastaub und seine weitere, nordöstlich gerich-
tete Verfrachtung über Routinemessungen des Deutschen Wetterdienstes am
22. Februar in zwei Kilometern Höhe über mehreren deutschen Städten in
der Westhälfte Deutschlands nachgewiesen werden. Am 23. Februar er-
reichte der Saharastaub auch den Osten und schlug sich dort - wie zuvor in
der Westhälfte Deutschlands - in deutlich erhöhten Feinstaubkonzentrationen
nieder, wie in den Abbildungen des Umweltbundesamts zu sehen ist. Der Hö-
hepunkt der Episode war am 25. Februar mit deutschlandweiten Grenzwert-
überschreitungen an 281 Stationen.
Zudem gestaltete sich das Wetter in den vergangenen Tagen austauscharm.
Durch niedrige bodennahe Windgeschwindigkeiten und nächtliche Tempera-
turinversionen, bei der die Lufttemperatur bodennah mit der Höhe zunimmt,
waren sowohl der horizontale als auch der vertikale Abtransport von mit
Schadstoffen angereicherter Luft unterbunden.
In Sachsen-Anhalt waren von den Grenzwertüberschreitungen bis zum 24.
Februar 2021 ausschließlich Messstationen an Verkehrsschwerpunkten be-
troffen, da an diesen Standorten der dargelegte Einfluss des Ferntransports
und des Wetters mit lokalen Verkehrsemissionen zusammenfiel. Am 25. Feb-
ruar wiesen dann auch zahlreiche Stationen des städtischen Hintergrunds
Grenzwertüberschreitungen auf. Die höchsten Tagesmittelwerte der betrach-
teten Episode wurden an der Station Paracelsusstraße in Halle (Saale) ermit-
telt.
In der Nacht zum Freitag änderte sich die Großwetterlage. Der Durchzug ei-
nes Tiefausläufers sorgte für eine Durchmischung der Atmosphäre bis in die
unteren Luftschichten, wodurch ein schneller Rückgang der Feinstaubkon-
zentrationen zu verzeichnen war.
Tag
22.02.2021
23.02.2021
24.02.2021
25.02.2021
Anzahl der Tagesgrenzwert-
überschreitungen
1
4
6
19
1/3
Höchster Tages-
mittelwert
78 µg/m³
93 µg/m³
100 µg/m³
115 µg/m³
Pressemitteilung
Die Präsidentin
praesidentin@
lau.mlu.sachsen-anhalt.de
Landesamt für Umweltschutz
06116 Halle (Saale)
Tel.: 0345 5704-101
Fax: 0345 5704-190
www.lau.sachsen-anhalt.de
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Abbildungsquelle: Umweltbundesamt
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