Immer mehr Windenergieanlagen (WEA) werden in Deutschland in Wirtschaftswäldern errichtet. Bisher ist wenig darüber bekannt, ob WEA in Wäldern häufige Vögel verdrängen, deren Schutz beim Bau von WEA geringe Priorität hat. Um diese Wissenslücke zu füllen, haben wir mittels Punkt-Stopp-Zählungen Singvögel in unterschiedlichen Distanzen zu WEA in 24 Wirtschaftswäldern in Hessen erfasst. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Vogelgemeinschaften in Wirtschaftswäldern stark mit der Qualität des Waldes, der Jahreszeit und dem Rotordurchmesser der WEA zusammenhingen, nicht aber mit der Entfernung zur WEA. Beispielsweise war die Anzahl von Vögeln in strukturarmen gegenüber strukturreichen Wäldern um 38 %, in Monokulturen gegenüber Mischkulturen um 41 %, in jungen gegenüber alten Laubwäldern um 36 % und in Wäldern mit großen statt kleinen WEA um 24 % verringert. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass WEA in Wirtschaftswäldern häufige Vögel verdrängen. Allerdings reagierten Vogelgemeinschaften empfindlicher auf lokale Unterschiede in der Qualität von Wäldern als auf Einflüsse der WEA. Um eine weitere Verdrängung von Vögeln zu verhindern, sollten strukturarme Wirtschaftswälder mit niedriger Habitatqualität als Standorte für WEA bevorzugt werden.
Indikator: Mischwälder Die wichtigsten Fakten Der Anteil der Mischbestände an der Gesamtwaldfläche ist zwischen 2002 und 2012 von 55 % auf 58 % gestiegen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Mischwälder an der Waldfläche zu erhöhen. Es wird noch viele Jahrzehnte dauern, bis der Waldumbau abgeschlossen ist. Welche Bedeutung hat der Indikator? Wälder bedecken ungefähr ein Drittel der Landfläche Deutschlands. Sie haben neben der Bereitstellung von Holz vielfältige Funktionen für die Umwelt, beispielsweise die Reinigung der Luft und den Schutz des Bodens. Außerdem dienen sie vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Der Wald sollte deshalb so vital und widerstandsfähig wie möglich sein. Jedoch hat sich in den letzten Jahren zunehmend gezeigt, dass Monokulturen besonders anfällig sind. Dies betrifft vor allem die sich ändernden Standortbedingungen, zum Beispiel durch den Klimawandel . Dadurch besteht für diese Wälder unter anderem eine erhöhte Gefahr, ihre Schutz- und Ausgleichsfunktion zu verlieren. Mischkulturen mit einer größeren Anzahl von Baumarten mit unterschiedlichen Eigenschaften und Ansprüchen erhöhen die strukturelle und genetische Vielfalt. Naturnahe Mischbestände bieten zudem den waldtypischen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Allerdings: Aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes sind Mischungen nicht automatisch wertvoll. Auch Mischbestände können sich aus Baumarten zusammensetzen, die nicht der natürlichen Waldgesellschaft entsprechen bzw. nicht an den Standort angepasst sind. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Der Anteil der Mischwälder an der Gesamtwaldfläche ist zwischen 2002 und 2012 gewachsen: Er stieg von 54,9 % auf 57,8 %. Besonders erfreulich: Vor allem der Anteil der Bestände mit vier oder mehr Baumarten ist von 24,4 % auf 26,1 % gewachsen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Forstwirtschaft zunehmend Abstand von Monokulturen („Reinbestände“) nimmt. Deren Anteil ist seit 2002 von 40,3 % auf 37,3 % gesunken. Der Anteil naturnaher Reinbestände ist konstant geblieben. Die Bundesregierung hat sich in der „Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (BReg 2008) sowie in der „Waldstrategie 2020“ ( BMELV 2011) zum Ziel gesetzt, die Baumarten-Vielfalt der Wälder zu erhöhen. Ein konkreter Zielwert wurde jedoch nicht gesetzt. Der Anteil des Mischwaldes mit vielen Baumarten sollte deshalb weiter steigen. Allerdings wird dieser Waldumbau noch Jahrzehnte dauern. Wie wird der Indikator berechnet? Die Indikator -Werte basieren auf den Ergebnissen der zweiten und dritten Bundeswaldinventur . Dabei ist „Wald“ im Wesentlichen definiert als „[…] unabhängig von den Angaben im Kataster oder ähnlichen Verzeichnissen, jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche.“ Diese Definition sowie ausführliche Beschreibungen der Vorgehensweise finden sich in einem Arbeitsbericht des Thünen-Instituts (Schmitz et al. 2008) sowie der „Aufnahmeanweisung für die dritte Bundeswaldinventur“ ( BMELV und vTI 2011). Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Strukturvielfalt der Wälder" .
Nacktschnecken umweltschonend aus dem Garten vertreiben Welche Maßnahmen gegen Nacktschnecken im Garten helfen Schaffen Sie Rückzugsräume für die Fressfeinde der Schnecken. Stellen Sie Bierfallen innerhalb des Schneckenzauns auf. Sammeln und entsorgen Sie die Schnecken. Kaufen Sie spezielle Fadenwürmer, die auf Schneckenjagd gehen. Verzichten Sie möglichst auf Schneckenkorn. Gewusst wie Mit erstaunlichem Appetit fressen sich manche Nacktschneckenarten durch den Garten. Trotzdem sollten Sie nicht sofort zu chemischen Mitteln greifen. Auch nützliche Schneckenarten und andere Tieren könnten geschädigt werden. Es gibt ein Bündel von wirkungsvollen vorbeugenden Maßnahmen. So locken Sie die Fressfeinde der Schnecken an: Nacktschnecken stehen ganz oben auf der Speisekarte vieler Tiere. Wo sich Igel, Eidechsen, Kröten und Vögel wohlfühlen, haben es Nacktschnecken nicht leicht. Gestalten Sie Ihren Garten möglichst naturnah, so entsteht ein Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. Schaffen Sie Refugien aus Totholz - und Blätterhaufen, gemischten Blüten- und Wildobsthecken, einer Trockenmauer oder einem kleinen Teich. Verzichten Sie möglichst auf chemische Pflanzenschutzmittel . Hier finden Sie weitere Informationen zu wichtigen Nützlingen. Auf Schnecken spezialisierte Fadenwürmer: Über den Fachhandel und das Internet können Sie winzige Fadenwürmer (parasitäre Nematoden) der Art Phasmarhabditis hermaphrodita kaufen. Sie sind für Menschen und Haustiere vollkommen ungefährlich, dafür befallen sie Nacktschnecken, um sich in ihrem Inneren zu vermehren. Das mag etwas unheimlich klingen, ist aber sicher, unkompliziert und gegen einige Schneckenarten sehr effektiv. Zu beachten ist, dass diese Fadenwürmer auch nützliche Schneckenarten aus der Familie der Schnegel befallen können. Tigerschnegel zum Beispiel jagen und fressen andere Nacktschnecken, befallen aber keine lebenden Pflanzen. Deshalb sollten Nematoden auch nur im Notfall zum Einsatz kommen. Barriere-Methoden, regelmäßiges Absammeln, der Einsatz von Nützlingen oder auch die Haltung von Laufenten sind die bessere Wahl! Nacktschnecken mögen es feucht: Legen Sie Ihr Beet deshalb möglichst sonnig an. Gießen Sie Ihre Pflanzen punktuell, am besten morgens. Sand oder Sägespäne zwingen die Weichtiere, besonders viel Schleim zu bilden. So hindern Sie die Tiere am Vorankommen. Verzichten Sie darauf, Asche zu streuen, da sie Schwermetalle enthalten kann. Schutz für junge Pflanzen: Manche Nacktschnecken haben eine Schwäche für frisches Grün. Jungpflanzen sind besonders zart und daher auch besonders gefährdet. Kaufen oder basteln Sie einen Schneckenkragen aus Kunststoff, so schützen Sie auch junge Sonnenblumen vor den gefräßigen Weichtieren. Ziehen Sie Jungpflanzen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vor. Arion lusitanicus Die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ist der häufigste und bekannteste Schädling unter den Nacktschnecken. Quelle: Ekko | www.wikimedia.org | Iberian wood snail | https://creativecommons.org/licenses/by/2.5/deed.en Die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) ist der häufigste und bekannteste Schädling unter den Nacktschnecken. Arion distinctus Die Gartenwegschnecke (Arion distinctus) gehört ebenfalls zu den Schadschnecken. Quelle: Michal Maňas snek01 | www.wikimedia.org | English: Arion distinctus Locality Czech Republic Moravia Olomouc - Bělidla garden 17 October 2004 | https://creativecommons.org/licenses/by/2.5/deed.en Die Gartenwegschnecke (Arion distinctus) gehört ebenfalls zu den Schadschnecken. Deroceras reticulatum Auch die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) fällt aus Gärtnersicht oft negativ auf. Quelle: Joseph Berger | www.wikimedia.org | Deroceras reticulatum United States Colorado Lakewood | https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/us/deed.en Auch die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) fällt aus Gärtnersicht oft negativ auf. Mittelmeerschnegel Gelegentlich tritt auch der Mittelmeerschnegel (Deroceras panormitanum) als Schädling auf. Quelle: J.M.C.Hutchinson | www.wikimedia.org | The terrestrial slug Deroceras panormitanum sensu strictu Shows part of sole | http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en Gelegentlich tritt auch der Mittelmeerschnegel (Deroceras panormitanum) als Schädling auf. Hellbraune Wegschnecke, Arion subfuscus, Familie: Arionidae (Ulm, Ringingen) Kein Schädling: Die Braune Wegschnecke (Arion fuscus). Quelle: H. Krisp | www.wikimedia.org | Hellbraune Wegschnecke Arion subfuscus Familie Arionidae Fundort Süddeutschland Ulm Ringingen | https://creativecommons.org/licenses/by/3.0 Kein Schädling: Die Braune Wegschnecke (Arion fuscus). Gelbstreifige Wegschnecke Die Gelbstreifige Wegschnecke (Arion fasciatus) ist im Garten anzutreffen, aber kein Schädling. Quelle: Paul Morris from USA | www.wikimedia.org | Arion fasciatus the orange-banded arion Massachusetts | http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0 Die Gelbstreifige Wegschnecke (Arion fasciatus) ist im Garten anzutreffen, aber kein Schädling. Wurmschnegel Der Wurmschnegel (Boettgerilla pallens) vertilgt unter anderem Eier von Nacktschnecken. Quelle: Jozef Grego |www.wikimedia.org | Boettgerilla pallens Locality Slovakia Plešivec in garden near railway station Date: 28 March 1997 | https://en.wikipedia.org/wiki/en:public_domain Der Wurmschnegel (Boettgerilla pallens) vertilgt unter anderem Eier von Nacktschnecken. Große Glanzschnecke Die Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) frisst Schneckeneier und junge Nacktschnecken. Quelle: Michal Maňas User:Snek01 | www.wikimedia.org | Photo of right side of Oxychilus draparnaudi Locality garden Olomouc the Czech Republic | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5 Die Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) frisst Schneckeneier und junge Nacktschnecken. Ein selbstgebautes oder gekauftes Igelhaus dient den stacheligen Gesellen als Schlafplatz. Quelle: etfoto / Fotolia.com Bierfallen sind besonders wirksam: Um auch unterirdisch lebende Schnecken einzufangen, locken Sie sie mit Bier an. Füllen Sie die Becher alle zwei Tage zur Hälfte und graben sie in den Boden ein. Der Geruch lockt die Nacktschnecken an, sie ertrinken in der Flüssigkeit. Leider lässt sich nicht vermeiden, dass auch Nützlinge, wie etwa Spinnen, in der Falle landen. Lassen Sie die Becher ein bis zwei Finger breit aus dem Boden herausschauen, um den Beifang zu reduzieren. Bierfallen sind aber nur innerhalb eines Schneckenzauns sinnvoll, da sie in offenen Beeten zusätzliche Schnecken aus der Umgebung anlocken. Widerstandsfähige Pflanzen: Es gibt Kräuter, Blüten- und Gemüsepflanzen, an die Schnecken kaum rangehen. Das gilt zum Beispiel für Bartnelken, Ringelblumen und Fingerhut, für Gemüsepflanzen, wie etwa Tomaten oder Kartoffeln, und für Kräuter – zum Beispiel für Rosmarin, Salbei und Thymian. Was Sie noch tun können: Pflanzen Sie Ihr Gemüse nicht jedes Jahr am gleichen Platz an. So verhindern Sie, dass die Schnecken sich dort dauerhaft ansiedeln. Sammeln Sie die Schnecken ein. Sie finden sie morgens an Brettern, Steinen und großen Pflanzenblättern. Entsorgen Sie die Tiere nicht lebend in der Mülltonne, im Sommer ersticken sie in dort qualvoll. Ist es kühler, kriechen sie selbst durch millimetergroße Öffnungen wieder aus der Tonne heraus. Wer als akute Notfallhilfe unbedingt zu Schneckenkorn greifen möchte, sollte Produkte mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat verwenden. Der schadet der Umwelt am wenigsten. Auch durch den Anbau von Mischkulturen lassen sich Schnecken von sensiblen Pflanzen vergrämen. Randbepflanzungen mit Rainfarn, Ysop und Kerbel halten die Schnecken von den Beeten fern. Pflanzt man zum Beispiel die bei Schnecken sehr beliebten Tagetes, fressen sie eher diese als das Gemüse. Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Schafgarbe Quelle: tsach / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Eisenhut Quelle: Xaver Klaussner / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Akelei Quelle: perlphoto / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Gänsekresse Quelle: salita2010 / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Sterndolde Quelle: zwoffel / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Bergenie Quelle: M. Schuppich / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Elfenblume Quelle: E. Schittenhelm / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Iris Quelle: Christian Müller / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Woll-Ziest Quelle: kazakovmaksim / Fotolia.com Gegen Nacktschnecken widerstandsfähige Pflanzen: Immergrün Quelle: mallivan / Fotolia.com Hintergrund Umweltsituation: Es gibt rund 400 Landschneckenarten in Deutschland, nur wenige davon richten einen nennenswerten Schaden an: die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus), die Gartenwegschnecke (Arion distinctus/A. hortensis) und die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum). Der Einsatz von Schneckenkorn gefährdet das Überleben aller Schneckenarten, auch wenn die meisten zugelassenen Produkte nur gegen Nacktschnecken verwendet werden dürfen. Aufgenommen wird das Mittel aber auch von Schneckenarten, die keine Schäden im Hobbygarten verursachen und für ein funktionierendes Ökosystem unverzichtbar sind. Selbst unter Naturschutz stehende Arten wie die Weinbergschnecke sind gefährdet. Produkte mit dem Wirkstoff Metaldehyd können in der Umwelt Schäden verursachen. Fressen Vögel oder Säugetiere Schnecken, die zuvor Schneckenkorn mit diesem Wirkstoff aufgenommen haben, können auch sie sich dadurch vergiften. Zudem enthalten die Fraßköder Mehl oder ähnliche Substanzen mit Nährwert. Dadurch steigt die Gefahr, dass Vögel und Kleinsäuger das Granulat fressen – insbesondere, wenn das alternative Futterangebot im Garten gering ist. So nehmen vor allem kleine Vögel eine Dosis Metaldehyd auf, an der unter Versuchsbedingungen im Zulassungsverfahren die Hälfte aller Tiere stirbt. Gesetzeslage: Wer sich selbst Anti-Schnecken-Mittel zusammenbraut, handelt gegen das Gesetz. Das gilt zum Beispiel auch für Pflanzenschutzmittel aus Kaffee- oder Chili-Sud. Sie können auch Nützlinge und sogar die behandelten Pflanzen in Mitleidenschaft ziehen. Das Pflanzenschutzgesetz verbietet ausdrücklich den Einsatz von Präparaten, die nicht offiziell als Pflanzenschutzmittel zugelassen, aber dazu geeignet sind, andere Organismen zu schädigen. So dürfen Hobby-Gärtner*innen auch kein Salz streuen, um Schnecken zu bekämpfen. Erlaubt sind hingegen Pflanzenstärkungsmittel wie Brennnesselauszüge oder Knoblauchsud. Neben den gängigen Anti-Schnecken-Produkten, die es zu kaufen gibt, durften Hobby-Gärtner*innen bis zum Herbst 2014 auch Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Methiocarb einsetzen. Dieser ist mittlerweile in allen EU-Ländern verboten. Noch vorhandene Reste landen als Sondermüll in den örtlichen Sammelstellen. Methiocarb stört die Nahrungskette im Garten besonders stark. In Kleinnagern wurden so hohe Konzentrationen nachgewiesen werden, dass sich daraus auch ein Risiko für Eulen und Greifvögel ableiten ließ. In toten Wacholderdrosseln und Rotkehlchen fanden sich ebenfalls Rückstände von Methiocarb. Daher ist der Wirkstoff nicht mehr gegen Schnecken zugelassen. Weitere Informationen finden Sie hier: Tipps zum Umgang mit Gartenschädlingen ( UBA -Themenseite)
Natürlicher Pflanzenschutz im Gemüsegarten ohne Chemie So gelingt natürlicher Pflanzenschutz in Ihrem Gemüsegarten Bauen Sie verschiedene Gemüsearten im Wechsel an. Wählen Sie Sorten, die unempfindlich für Krankheiten sind. Locken Sie Nützlinge an. Achten Sie auf hygienische Bedingungen. Verwenden Sie ein engmaschiges Netz, um die Pflanzen zu schützen. Gewusst wie Käfer, Fliegen oder Blattläuse sind nicht in jedem Fall ein Problem. Sie dienen der Nahrungskette als wichtiger Bestandteil, erst in großer Zahl schaden sie. Sie können solchen Tieren auf umweltschonende Art und Weise vorbeugen. Vielfalt statt Einfalt: Eine vielfältige Fruchtfolge und der Anbau von Mischkulturen beugt dem Schädlingsbefall vor. Sie gilt als Maßnahme des integrierten Pflanzenschutzes. Setzen Sie auf Vielfalt und vermeiden Sie, dieselben Gemüsearten mehrere Jahre am gleichen Platz anzubauen. Legen Sie möglichst lange Anbaupausen ein, ehe dieselbe Pflanzenart wieder am alten Platz ausgesät oder gepflanzt wird. Informieren Sie sich vor dem Kauf, welches Saatgut und welche Pflanzen gegen arttypische Schädlinge oder Krankheitserreger resistent oder tolerant sind. Nützlinge anlocken: Gestalten Sie Ihren Garten möglichst naturnah, so halten Sie das Verhältnis von Nützlingen und Schädlingen im Gleichgewicht. Vielfältige Möglichkeiten zum Fressen und Verstecken locken zum Beispiel Igel, Vögel und Schlupfwespen an. Verzichten Sie möglichst auf chemische Pflanzenschutzmittel , da diese auch Nützlinge beeinträchtigen könnten. Tierische Helfer aus dem Handel: Es gibt Nützlinge, die Sie für den gezielten Einsatz im gärtnerischen Fachhandel einkaufen können. Hier ein paar Beispiele: Der Einsatz der Schlupfwespe Encarsia formosa hilft unter anderem gegen den Schädlingsbefall von Tomatenkulturen durch die Weiße Fliege. Gegen Thripse können Sie zum Beispiel Raubmilben der Gattung Amblyseius einsetzen. Larven der Florfliege (Chrysoperla carnea) beseitigen fast alle Schädlinge, die in Gewächshäusern anzutreffen sind, etwa Thripse und Blatt- und Wollläuse. Krankheiten vorbeugen: Neben den potentiellen Schädlingen stellen Krankheiten eine zweite große Gefahr für Gemüsepflanzen im Hobbygarten dar. Aber keine Angst, Sie können den Krankheiten leicht vorbeugen. Wählen Sie Sorten, die nicht oder nur selten von typischen Krankheitserregern der jeweiligen Gemüseart befallen werden. Halten Sie oberirdische Pflanzenteile möglichst trocken und wässern Sie direkt am Pflanzenfuß , ohne die Blätter zu benetzen. Vorsicht vor zu viel Dünger! So wird das Gewebe weich und anfällig für Krankheitserreger. Behalten Sie die hygienischen Bedingungen im Auge, damit Erreger sich gar nicht erst ausbreiten können. Desinfizieren Sie Schnittwerkzeuge und Pflanzenstützen mit 70-prozentigem Alkohol. Verwenden Sie Befestigungsmaterialen, zum Beispiel Bindedraht, nur ein Mal. Entsorgen Sie befallene Pflanzen im Haus- oder Biomüll. Mit einem Kulturschutznetz schlagen Sie zahlreichen Gemüseschädlingen ein Schnippchen. Netze schützen das Gemüse: Feinmaschige Netze sind günstig und effektiv. Sie halten zum Beispiel Minierfliegen, Gallmücken, Kartoffelkäfer und Schadschmetterlinge vom Gemüse fern. Achten Sie darauf, dass das Netz möglichst feinmaschig ist und keine Schlupflöcher enthält. Beschweren Sie das Netz rundum mit Steinen oder Holzlatten. Im Frühling und Herbst können Sie anstelle von Netzen auch Pflanzenschutzvlies verwenden. Lüften Sie im Hochsommer das Netz, damit die Pflanzen nicht überhitzen oder sich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit Pilzkrankheiten breitmachen. Wählen Sie für Kohlpflanzen schwerere Netze aus, für Salat oder Lauch eignen sich Netze aus leichtem Material. Pflanzenschutzmittel für den Notfall: Sie sollten auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel verzichten, da sie auch Nützlingen schaden und die eigene Gesundheit angreifen können. Entscheiden sich wegen eines Notfalls trotzdem für die chemische Bekämpfung, wählen Sie möglichst umweltverträgliche Wirkstoffe und Produkte, die nur einen Wirkstoff enthalten. Hier ein paar Beispiele: Gegen saugende Insekten, wie Blattläuse und Spinnmilben, können Sie Insektizide auf Rapsölbasis einsetzen. Fungizide auf Basis von Schwefel können eine wirkungsvolle und vergleichsweise umweltverträgliche Maßnahme gegen Echten Mehltau sein. Gegen Schadschmetterlingsraupen können Sie im Notfall auf Produkte mit dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis zurückgreifen. Schädlinge an Gemüsepflanzen – so sehen sie aus: Gallmücke Quelle: Katz Biotech AG Schädlinge an Gemüsepflanzen – so sehen sie aus: Kartoffelkäfer Quelle: Rainer Wahl DLR Rheinpfalz | www.greencommons.de | Thripse an Chrysanthemum grandiflorum | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ Schädlinge an Gemüsepflanzen – so sehen sie aus: Grüne Apfelblattlaus Quelle: Christoph Hoyer Schädlinge an Gemüsepflanzen – so sehen sie aus: Maulwurfsgrille Maulwurfsgrillen sind, entgegen der landläufigen Meinung, keine Schädlinge. Sie fressen Insekten, und deren Larven. Nur bei Nahrungsmangel fressen sie auch Pflanzenwurzeln. Durch ihre Grabtätigkeiten lockern sie den Boden, das Graben kann aber auch zu Schäden an Pflanzen führen. Die starke Bekämpfung durch den Menschen hat bereits dazu geführt, dass Maulwurfsgrillen sehr selten geworden sind. Quelle: bierchen / Fotolia.com Maulwurfsgrillen sind, entgegen der landläufigen Meinung, keine Schädlinge. Sie fressen Insekten, und deren Larven. Nur bei Nahrungsmangel fressen sie auch Pflanzenwurzeln. Durch ihre Grabtätigkeiten lockern sie den Boden, das Graben kann aber auch zu Schäden an Pflanzen führen. Die starke Bekämpfung durch den Menschen hat bereits dazu geführt, dass Maulwurfsgrillen sehr selten geworden sind. Schädlinge an Gemüsepflanzen – so sehen sie aus: Gemeine Wegschnecke Quelle: Gina Sanders / PIXELIO Großer Kohlweißling, Pieris brassicae (Hamburg) Der Große Kohlweißling ist einer der bekanntesten Schadschmetterlinge und relativ leicht zu erkennen. Quelle: quartel | www.wikimedia.org | Deutsch Großer Kohlweißling Pieris brassicae bei Hamburg | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en Der Große Kohlweißling ist einer der bekanntesten Schadschmetterlinge und relativ leicht zu erkennen. Erdfloh Kohlerdfloh an Radieschenblatt Quelle: Josef Schlaghecken DLR Rheinpfalz | www.greencommons.de | Erdfloh | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ Kohlerdfloh an Radieschenblatt Kohlgallenrüssler Der Kohlgallenrüssler (Ceutorhynchus pleurostigma) legt seine Eier ab April an die Wurzelhälse von Kohlgewächsen. Dort bilden sich in der Folge sogenannte Gallen – kugelförmige Wucherungen, in deren hohlem Inneren sich die Käferlarven entwickeln. Quelle: Christoph Hoyer Der Kohlgallenrüssler (Ceutorhynchus pleurostigma) legt seine Eier ab April an die Wurzelhälse von Kohlgewächsen. Dort bilden sich in der Folge sogenannte Gallen – kugelförmige Wucherungen, in deren hohlem Inneren sich die Käferlarven entwickeln. Fraßschaden an einer Möhre durch eine Möhrenfliegenlarve (Amsterdam) Fraßschaden durch eine Möhrenfliegenlarve Quelle: Rasbak | www.wikimedia.org | Late aantasting van peen Daucus carota door wortelvlieg Chamaepsila rosae bij Amsterdamse Bak | https://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en Fraßschaden durch eine Möhrenfliegenlarve Durch Minierfliege hervorgerufender Fraßschaden an Lauchstange mit gut sichtbarem Miniergang Quelle: Christoph Hoyer Hintergrund Umweltsituation: Immer mehr Hobbygärtner*innen verzichten auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Insbesondere beim Anbau von Gemüse ist ihnen wichtig, dass die Ernte ungespritzt ist. So unterstützen sie das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und ihren natürlichen Gegenspielern. Studien belegen, dass sich die Zahl der Schädlinge durch den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in einigen Fällen nicht verringert, sondern sogar erhöht. Sprühnebel, der auf benachbarte blühende Pflanzen weht, gefährdet insbesondere Bienen und andere Bestäuber. Einige Wirkstoffe können sich auch im Boden anreichern oder sich in der Nahrungskette ansammeln, wenn Vögel, Igel oder andere Tiere kontaminierte Tiere und Pflanzenteile fressen. Durch Verdunstung und Versickern können die chemischen Mittel in das Grundwasser gelangen. Das ist besonders kritisch, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland etwa 20 Millionen Hausgärten und eine Million Kleingärten gibt. Gesetzeslage: Wer chemische Pflanzenschutzmittel in seinem Gemüsegarten einsetzt, muss sich genau an die Packungsbeschreibung halten – sonst verstößt er gegen das Gesetz. Alle zugelassenen Mittel haben ein Prüfverfahren durchlaufen. Dieses soll sicherstellen, dass die Auswirkungen für Umwelt und Gesundheit vertretbar sind. Das gilt aber nur, wenn das Produkt auch ordnungsgemäß verwendet wird. Es gibt einige Schädlinge im Gemüsegarten, gegen die im Hobbybereich zurzeit keine Insektizide zugelassen sind, zum Beispiel gegen Möhrenfliegen, Kohlfliegen, Maulwurfsgrillen und Wurzelnematoden. Weitere Informationen finden Sie hier: Portal zum Pflanzenschutz im Garten ( UBA -Themenseite) Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (UBA-Themenseite) Informationen über Insektizide (UBA-Themenseite) Informationen zum integrierten Pflanzenschutz (UBA-Themenseite)
Magdeburg. Ab heute können Waldbesitzende neue Anträge auf finanzielle Unterstützung für Aufforstungen, Bodenschutzkalkung und Wegebau stellen. Die finanzielle Förderung im Forstbereich wurde überarbeitet und an die aktuellen Bedürfnisse angepasst. Die neue Richtlinie ?Forst 2019? ist ab heute in Kraft. Sie soll Waldbesitzende beim Waldumbau hin zu klimastabilen Wäldern unterstützen. Es stehen bis zum Jahr 2023 10,2 Millionen EURO an Fördermitteln zur Verfügung.?Unsere Wälder sind die ersten Opfer der Klimakrise. Stürme, Trockenheit, Waldbrände und Schädlinge setzen ihnen zu. In Zukunft werden unsere Wälder anders aussehen, damit sie damit besser umgehen können. Sie können sich zukünftig besser selbst regulieren und sind stabiler, wenn es trocken ist oder stürmt. Wir unterstützen die Waldbesitzenden in Sachsen-Anhalt, indem wir den Aufbau von klimastabilen Mischwäldern fördern. Und wir helfen, die Schäden in den Wäldern zu beseitigen. Sollten die Fördertöpfe schneller ausgeschöpft sein, als geplant, bin ich sicher, dass die Landesregierung dafür eine Lösung finden wird. Jetzt braucht es nur noch Regen, damit junge Bäume angepflanzt werden können?, erläuterte Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert die Ziele der Förderrichtlinie.Die Erleichterungen in der Richtlinie Forst 2019 sind:? Höherwertigeres Saatgut muss im Rahmen der Ausschreibungen nicht mehr verpflichtend nachgefragt werden. Nutzung von eingeführtem Saatgut ist nach Prüfung möglich.? Bei Mischkulturen mit mindesten 30 Prozent Laubholz wird die Baumart Weißtanne der Laubholzmischung gleichgestellt, Fördersatz: 70 Prozent.? Die Mindestflächengröße bei der Bodenschutzkalkung wurde auf 50 Hektar gesenkt.? Wegebau: Hier sind Fördersätze bis zu 90 Prozent möglich, wenn Strukturschwäche vorliegt (zum Beispiel in Gebieten mit hoher Waldbrandgefährdung).Zusätzlich ist aufgrund der besonderen Schadsituation die Begrenzung der Höchstsätze für Leistungen der Aufforstung (zum Beispiel Pflanzmaterial und die Kulturpflege) bis Ende 2020 ausgesetzt worden. Dazu wurden die Ämter angewiesen, weil aufgrund der hohen Nachfrage die Preise für Pflanzen und Dienstleistungen gestiegen sind. Es soll zudem verhindert werden, dass Waldbesitzende kostengünstigere Aufforstungen mit ausschließlich Nadelhölzern ohne Förderung bevorzugen.Sachsen-Anhalt verfolgt seit den 1990er Jahren das strategische Ziel, die Waldstruktur nachhaltig zu verändern. Der Laubholz- und Mischwaldanteil soll erhöht werden. Es werden solche Wirtschaftsbaumarten gefördert, die eine sich an veränderte Klimabedingungen gut anpassen können und Störungen besser verkraften.Waldbesitzende können sich zur aktuellen Schadsituation und den Förderkriterien kostenlos durch den zuständigen Revierleiterinnen und Revierleiter des jeweiligen Betreuungsforstamtes des Landeszentrums Wald beraten lassen.Die Antragsunterlagen sind unter www.elaisa.sachsen-anhalt.de eingestellt. Die Anträge können ab sofort beim zuständigen Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten eingereicht werden.HintergrundDie Richtlinie ?Forst 2019? ersetzt die vorherige Richtlinie ?Waldbau?. Das Ziel der Förderung ist gleich geblieben: Die Veränderung der Waldstruktur, insbesondere die Erhöhung des Laubholz- und Mischwaldanteils. Die fachlichen Voraussetzungen wurden jedoch angepasst und die Förderung des Wegebaus aufgenommen.Die wichtigsten Fördergegenstände der Richtlinie Forst 2019 sind:? Untersuchungen und Analysen zur Beurteilung der waldbaulichen Planung und der Bodenschutzkalkung; ? Umbau von Reinbeständen und von nicht standortgerechten oder nicht klimatoleranten Beständen in stabile Laub- und Mischbestände einschließlich einer Verbesserung von Waldstrukturen (Waldränder);? Schutz, Pflege und Nachbesserung der Kulturen;? Bodenschutzkalkung zur Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen.? Für die Einleitung von Naturverjüngung wird einheitlich der höchste Fördersatz von 85 Prozent herangezogen;? Förderung des Wegebaus mit Fördersätzen von 70 und 90 Prozent.Neben dieser Förderung ist seit 29. Juli die Richtlinie ?Waldschutz? in Kraft. Hier werden die Waldbesitzenden bei der Bewältigung der durch Extremwetterereignisse verursachten Folgen im Wald unterstützt. Näheres dazu findet sich in der Pressemitteilung des MULE vom 29. Juli 2019, Nr. 113/2019.Insgesamt stehen in beiden Fördertöpfen bis zum Jahr 2023 12,7 Millionen Euro zur Verfügung.In Sachsen-Anhalt müssen auf den Waldflächen, die dem Land gehören, noch rund 4000 Hektar Flächen aufgeforstet werden, die zuvor durch Stürme und Waldbrände geschädigt wurden. In diesem Jahr wurden schon 640 Hektar aufgeforstet. Das Ausmaß der Schäden in den Privatwäldern kann derzeit nur geschätzt werden. In Sachsen-Anhalt gibt es insgesamt 532.480 Hektar Wald (laut Bundeswaldinventur III im Jahr 2012). Weitere Informationen im Flyer ?Die Bundeswaldinventur? (pdf).Weitere Informationen: https://mule.sachsen-anhalt.de/landwirtschaft/forst/forstliche-foerderung/ Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Naturschonend Erbsen anbauen, Insekten eine wertvolle Nektarquelle bieten und gleichzeitig mit Hilfe einer seltenen Kulturpflanze Zusatzerträge erwirtschaften - all das wird möglich, wenn Erbsen und Leindotter gemeinsam ausgesät werden. Ein Pilotprojekt will jetzt Landwirtinnen und Landwirte dafür gewinnen, von der Erbsen-Monokultur zum Mischfruchtanbau zu wechseln und die dafür notwendige nachhaltige Wertschöpfungskette aufbauen.
Das Projekt "Mikrobielle Fettsaeuremuster zur quantitativen Analyse von mikrobiellen Mischpopulationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Mikrobiologie und Abfalltechnologie durchgeführt. Die gaschromatographische Analyse der Fettsaeurezusammensetzung mikrobieller Reinkulturen kann zur Identifikation bzw. taxonomischen Zuordnung der untersuchten Staemme herangezogen werden. Kommerzielle Systeme fuer die Routineanalytik sind am Markt erhaeltlich (z.B. Sherlock von MIDI Inc.). In diesem Forschungsprojekt soll die Anwendbarkeit der GC-Fettsaeuremethylesteranalytik (FAME) ganzer Zellen fuer die quantitative Biomassebestimmung bestimmter Spezies in Mischkulturen untersucht werden. Da die Fettsaeurezusammensetzung fuer die Mikroorganismen charakteristisch ist, soll auf diese Weise die Artzusammensetzung in definierten Systemen ermittelt werden koennen. Die Aufarbeitung der Biomasseproben erfolgt ueber die gaengige BF3/Methanol-Veresterung, die Auswertung der Chromatogramme durch ein Computerprogramm. Der Vorteil dieser Methode wuerde im Vergleich zu Alternativen wie Keimzahlbestimmungen in der Geschwindigkeit der Analysen liegen. Die Methode wird an einer definierten 2,4-D-abbauenden Mischpopulation erprobt, deren Wachstums- und Abbaudynamik in Batch-Kultur geklaert werden soll.
Das Projekt "SP 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Campus Triesdorf, Biomasse-Institut durchgeführt. In den ersten beiden Förderperioden lag der Schwerpunkt des Projekts auf der Untersuchung der kurz- und langfristigen Auswirkungen von Zwischenfrüchten auf den Ertrag und die Ertragskomponenten von Mais, Ackerbohnen und Weizen sowie auf den Wechselwirkungen von Zwischenfrüchten in Gemischen. Es hat sich eindrucksvoll gezeigt, dass die Fruchtfolge im Vergleich zu klassischen Anbaukulturen und der Auswahl bestimmter Zwischenfrüchte einen viel höheren Einfluss auf die Erträge hat. Sowohl Mais als auch Weizen zeigten eine um bis zu 30% bessere Leistung, wenn Ackerbohnen in die Fruchtfolge integriert wurden. Die Zwischenfrüchte wirkten sich positiv auf den Ertrag der Hauptkulturen aus und verringerten die Ertragsschwankungen im Laufe der Jahre. Diese Beobachtung wird auch durch die Ergebnisse des jährlichen Kurzzeit-Feldversuchs gestützt. In der 3. Phase wird daher das Langzeitexperiment fortgesetzt, die beobachtete Wechselwirkung zwischen Arten in Mischkulturen und die kurzfristigen Auswirkungen von Zwischenfrüchten auf den Maisertrag aus den ersten beiden Phasen werden validiert. Darüber hinaus wird der Schwerpunkt auf Forschungsfragen zum Wissenstransfer erweitert. Auch richtete sich das Projekt bisher auf die sozioökonomische Forschung bzw. das Verständnis der Entscheidungsfaktoren für den Einsatz von Zwischenfrüchten in landwirtschaftlichen Betrieben aus. In Zukunft wird der Schwerpunkt verstärkt auf die Quantifizierung der Auswirkungen von Zwischenfrüchten auf die Rentabilität und auf das wirtschaftliche Risiko (aufgrund geringerer Ertragsschwankungen) typischer landwirtschaftlicher Betriebe konzentriert. Ebenso liegt der Fokus auf der Quantifizierung zusätzlicher Einnahmemöglichkeiten durch Kohlenstoffbindung auf der Grundlage der Integration von Zwischenfrüchten und das Verständnis des Potenzials von Zwischenfrüchten, um die gesellschaftliche Akzeptanz moderner landwirtschaftlicher Praktiken zu erhöhen.
Das Projekt "Teil 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH durchgeführt. Mineraloelschaeden stehen in der Haeufigkeit bei Altlasten und Kontaminationen an erster Stelle. Mit dem Abzug der ehem. Sowjetischen Streitkraefte steht als Aufgabe die Sanierung der geraeumten Standorte. Mineraloelschaeden gewinnen damit eine neue Dimension. Obwohl viele Firmen mikrobielle Sanierungsverfahren fuer mineraloelkontaminierte Boeden anbieten, bleiben dennoch viele Fragen offen. Nach anfaenglich gutem bis befriedigendem Abbau von Kohlenwasserstoffen verlangsamt sich der Prozess und stagniert schliesslich bei Restkonzentrationen zwischen 10 und 30 v.H. des Ausgangswertes. Ueber die Ursachen dieser Abbaugrenze ist bisher wenig bekannt, dazu sollen im Rahmen des Projektes systematische Untersuchungen durchgefuehrt werden. Hauptziele des Vorhabens sind die Bestimmung der Dekontaminationsleistung der autochthonen Mikrobenflora sowie ausgewaehlter Mischkulturen und Spezialisten fuer die nach technischer Sanierung verbleibenden Mineraloelkohlenwasserstoffe, die Aufklaerung der Ursachen fuer die Stagnation des mikrobiellen Abbaus, Untersuchungen zum Einfluss der Matrix 'Boden' und Versuche zur Minimierung der Restkonzentration.
Das Projekt "Partner D" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme durchgeführt. (1) Das Projekt ist ein Teilprojekt des Verbundprojekts 'INSUSFAR', dessen Ziel es ist, zum Verständnis der Bedeutung der einer erhöhten genetischen Diversität des angebauten Pflanzenmaterials (sowohl zwischen als auch innerhalb der Sorten) für landwirtschaftliche Anbausysteme mit reduziertem Input und erhöhter biologischer Diversität (z.B. Mischanbau) beizutragen. Hierzu werden an den Beispielen Weizen und Gerste Ergebnisse bisher erfolgter züchterischer Innovationen im Hinblick auf ihre Wirkung in unterschiedlichen Anbausystemen untersucht, um für diversifizierte Anbausysteme geeignete Sortentypen- bzw. Sortenstrukturen zu identifizieren. Neben der Ertragsleistung werden ökologische und ökonomische Parameter analysiert. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer möglichen Konsequenzen für Anbauverfahren, Zuchtziele und -methoden, sowie der politischen und administrativer Maßnahmen zur Unterstützung nachhaltiger Anbausysteme ausgewertet. (2) Der Antragsteller ist verantwortlich für die ökologische Bewertung der Genotypen und Züchtung auf Betriebssystemebene. Mit dem Programm REPRO werden Betriebsdaten (8 Betriebe) erfasst und mit Nachhaltigkeitsindikatoren bewertet (aktuelle Situation). In Streifenversuchen werden neue Genotypen in Bewirtschaftungsanpassung einbezogen, deren Entwicklung wird im Vergleich zur bisherigen Sorten mit verschieden Daten erfasst und ihre ökologischen Auswirkungen (z.B. Diversität) werden mit erweiterten und neu entwickelten Indikatoren bewertet.
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Förderprogramm | 245 |
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