Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich am 15. September 2015 mit großer Mehrheit auf einen Gesetzentwurf geeinigt, mit dem die Luftverschmutzung von mobilen Geräten begrenzt werden soll. Gemeint sind Geräte, die nicht für die Straße gedacht sind, das reicht von Rasenmähern und Kettensägen über Traktoren, Mähdrescher und Ackerfräsen bis hin zu Bulldozern, Lokomotiven und Binnenwasserfahrzeugen. Mobile Geräte sind EU-weit für etwa 15 Prozent des gesamten Stickstoffoxid-Ausstoßes verantwortlich und für fünf Prozent der Feinstaubemissionen. Die Abgeordneten im Ausschuss stimmten für die Einführung von Grenzwerten und sprachen sich dafür aus, Besitzer von mobilen Maschinen zu "ermutigen", ihre alten Maschinen durch sauberere neue Maschinen zu ersetzen.
Garden tools generate noise which, in residential areas, recreational areas and elsewhere can constitute a major source of noise pollution that is often found to be highly disturbing. The Blue Angel eco-label for garden tools provides guidance that makes it easier to purchase particularly low-noise garden tools.This guide is based on the Blue Angel eco-label criteria, whose requirements are more stringent than the provisions of the applicable EU law, i.e. Directive 2000/14/EC, which relates to noise emission in the environment by equipment for use outdoors.
Pflege und schütze Berlins Wälder Stell dir vor: Dein Arbeitsplatz ist der Wald! Du pflanzt junge Setzlinge, fällst Bäume und arbeitest mit Geräten und Maschinen – als Forstwirt/in arbeitest du mitten in der Natur und sorgst dafür, dass unsere Wälder auch in Zeiten des Klimawandels gesund bleiben. Klingt spannend? Dann mach den Wald zu deinem Arbeitsplatz und starte deine Ausbildung bei den Berliner Forsten! Werde Teil unseres Teams und hilf uns, die Wälder Berlins für die Zukunft zu bewahren. Unsere Forstwirtinnen und Forstwirte sind echte Macher/innen! Sie sind das Rückgrat der Berliner Forsten und setzen sich das ganze Jahr bei Wind und Wetter für den Erholungswald ein. Nach deiner Ausbildung wirst du in einem unserer 28 Forstreviere eingesetzt. Deine Aufgaben sind abwechslungsreich und erfordern Eigeninitiative sowie Verantwortungsbewusstsein: Du fällst Bäume mit Motorsäge, Großgerät oder Pferden. Du gestaltest aktiv den klimaresilienten Wald der Zukunft, indem du Bäume pflanzt, Zäune baust und Kulturpflege betreibst. Du hältst Waldwege, Hochsitze, Spielplätze und Beschilderungen in Schuss. Du pflegst und erhältst Naturschutzgebiete. Du machst Waldwege und Straßen sicher. Du unterstützt uns bei der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. bei Waldführungen und Veranstaltungen). Du hilfst uns bei der Jagd. Die Ausbildung zur/m Forstwirt/in dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut. Das heißt, du lernst sowohl in der Schule als auch direkt im Wald. Theorie gibt‘s an der Peter-Lenné-Schule (Oberstufenzentrum Natur und Umwelt), die Praxis in einem unserer vier Ausbildungsreviere (Tegelsee, Rahnsdorf, Eichkamp oder Blankenfelde). Zum Start geht‘s für drei Wochen zum Einführungslehrgang an die Waldarbeitsschule in Niedersachsen. Das lernst du dabei: Waldbewirtschaftung Naturschutz und Landschaftspflege Forsttechnik, Holzernte und -aufbereitung betriebswirtschaftliche Grundlagen Die Ausbildung beginnt jedes Jahr am 1. August . Der Bewerbungszeitraum ist der 1. November bis 31. Januar . Deine Bewerbung reichst du digital über das Berliner Karriereportal ein: Zum Karriereportal Das solltest du mitbringen: mindestens Hauptschulabschluss oder höher Interesse am Wald und Freude an der Arbeit im Freien Teamfähigkeit und Wetterfestigkeit handwerkliches Geschick gesundheitliche Eignung für Waldarbeiten Nach deiner Ausbildung hast du beste Chancen, übernommen zu werden! Wir bieten dir zunächst einen befristeten Arbeitsvertrag an. Bei guten Leistungen steht einer unbefristeten Stelle und damit einer sicheren Zukunft bei den Berliner Forsten nichts im Weg. Marion Seier Forstamt Köpenick Dahlwitzer Landstraße 4 12587 Berlin Tel.: (030) 641937-74 E-Mail: marion.seier@forsten.berlin.de
Die Berliner Forsten bieten engagierten und motivierten Praktikantinnen und Praktikanten die Möglichkeit, an forstwirtschaftlichen oder verwaltungsinternen Betriebsabläufen mitzuwirken und erste Erfahrungen zu sammeln. So erhalten beispielsweise Forststudierende, Studierende der Verwaltungswissenschaften, Interessenten des Bundesfreiwilligendienstes oder Interessenten an der Ausbildung zur Forstwirtin / zum Forstwirt im Folgenden weitergehende Informationen. Bild: Rainer Keuenhof Berufsziel Forstwirtin / Forstwirt Unsere Forstwirtinnen und Forstwirte sind die Macher! Sie bilden das Rückgrat der Berliner Forsten. Zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter leisten sie ihre wertvolle Arbeit für den Berliner Wald. Ob bei der Waldpflege mit der Motorsäge, beim Bedienen von Forstmaschinen oder beim aktiven Gestalten des klimastabilen Laubmischwaldes - bei der Arbeit als Forstwirt/in sind Abwechslung und Action im Freien garantiert. Weitere Informationen Bild: Berliner Forsten Berufsziel Försterin / Förster Die Vorstellung vom Förster oder von der Försterin, der/die allein mit dem Dackel durch die dichten Wälder streift und nach dem Rechten schaut, prägt immer noch die Vorstellungen vieler Menschen. Doch inzwischen hat sich der Arbeitsalltag gewandelt. Weitere Informationen Bild: Berliner Forsten Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Die Berliner Forsten sind anerkannte Einsatzstellen im Bundesfreiwilligendienst. Träger des Bundesfreiwilligendienstes ist unter anderem die Stiftung Naturschutz Berlin. Sie finanziert die Einsätze im Rahmen der Bundesmittel und übernimmt zudem die Versicherung der Dienstleistenden. Weitere Informationen Bild: Berliner Forsten Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Praktika, Bachelorarbeiten Die Berliner Forsten bieten engagierten Akteuren des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ), die sich für den Bereich Forstwirtschaft interessieren und sich beruflich orientieren möchten, spannende Tätigkeitsfelder an. Weitere Informationen
Die Garten-Saison hat wieder begonnen. Gartenfreundinnen und -freunde freuen sich auf frische Luft, Sonne, Ruhe und Entspannung im eigenen Garten. Dass damit auch viel Arbeit verbunden ist, versteht sich von selbst. Rasen mähen, Hecken scheren, Bäume beschneiden, all das gehört zur Gartenpflege einfach dazu. Dabei helfen uns zunehmend motorisierte Maschinen und Geräte. An dieser Stelle hören Ruhe und Entspannung auf, denn Rasenmäher, Motorkettensägen, Gartenhäcksler und Co. können für enormen Lärm sorgen.
Wohin mit dem Laub? Sie sind laut, schmutzig, gefährlich für Tiere und bedenklich für unsere Gesundheit: Laubsauger und -bläser können Mensch und Umwelt belasten. Besen oder Harke sind die bessere Alternative. Laubsauger und -bläser können im Betrieb zwischen 90 und 120 Dezibel laut werden. Damit sind sie ungefähr so laut wie eine Kettensäge oder ein Presslufthammer. Lärm macht krank – deshalb dürfen Laubbläser in Wohngebieten wochentags nur zwischen 9 und 13 Uhr und zwischen 15 und 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen gar nicht benutzt werden. Problem Luftschadstoffe Geräte mit Verbrennungsmotor erzeugen darüber hinaus Luftschadstoffe, die bei den meisten Laubsaugern und -bläsern sogar ungefiltert in die Umgebung geblasen werden. Auch am Boden und im Laub befindliche Mikroben, Pilze, Unrat und Tierkot werden durch Gartengeräte wie Laubsauger und -bläser fein in der Luft verteilt. Besonders für die Benutzer, aber auch für Umstehende ist dies gesundheitlich bedenklich. Tödliche Gefahr für Kleintiere Geräte mit Häckselfunktion, wie Laubsauger oder Rasenmäher, stellen überdies eine tödliche Gefahr für kleine Gartentiere und Insekten, wie Frösche, Spinnen oder Regenwürmer, dar. Für die meisten Privathaushalte ist ein Laubsauger oder -bläser allein aus Kostengründen ineffizient, denn das Gerät muss gekauft und mit Strom oder Kraftstoff betrieben werden. Ferner ist keine Arbeitserleichterung bei kleinen bis mittelgroßen Grundstücken zu erwarten – das Gewicht der Geräte erfordert unnötigen Kraftaufwand und viel schneller ist man bei der Laubbeseitigung auch nicht. Die Alternative: Besen, Laubrechen oder Harke. Sie verbrauchen kein Benzin und keinen Strom, sind leichter, leise, ungefährlich für Boden und tierische Gartenbewohner und überdies viel kostengünstiger. Außerdem sorgen sie für mehr Bewegung – das hilft, gesund und fit zu bleiben. Akku statt Benzinmotor Auf größeren Grünflächen mit vielen Laubbäumen, hauptsächlich in städtischen Parks und Anlagen, müssen meist einmal im Jahr große Mengen Laub beseitigt werden. Nur in diesen Fällen – und wenn das Laub einigermaßen trocken ist – ist die Benutzung von Laubsaugern oder -bläsern sinnvoll und vertretbar. Einige Eigenbetriebe zur Stadtreinigung, beispielsweise in Hamburg, München oder Stuttgart haben bereits viele benzinbetriebene Laubbläser durch akkubetriebene Geräte ersetzt. Die Erfahrung zeigt, dass diese nicht nur erheblich leichter, leiser und emissionsärmer sind als Varianten mit Benzinmotor, sondern im Laufe der Nutzung auch niedrigere laufende Kosten verursachen. Unnütz ist dagegen der Versuch, feuchtes Laub mit einem Laubsauger oder -bläser von Straßen oder Gehwegen zu entfernen. Meist fehlt den Geräten die nötige Leistung, um feuchtes Laub vom feuchten Untergrund zu lösen. Dabei entsteht viel Lärm, viel Anstrengung und die Gewissheit, dass man diese Arbeit viel leichter mit einem Besen hätte erledigen können. Ebenso wenig empfehlenswert ist die Benutzung eines Laubbläsers zur Beseitigung von Kehricht. Dabei wird mehr Staub aufgewirbelt als letztlich in der Tonne landet. Laub sollte nicht verbrannt werden Übrigens: Auch das Verbrennen von Pflanzenabfällen in Gärten oder Parks ist problematisch. Der Rauch von Gartenfeuern verunreinigt die Luft im Umkreis von mehreren Kilometern mit gesundheitsschädlichen Stoffen wie Feinstaub. Laub gehört deshalb auf den Kompost, in die Biotonne oder in die Grünabfallsammlung. Lärmgrenzen für Laubbläser und -sauger Es gibt keine gesetzliche Grenzwerte, wie laut Laubbläser und -sauger sein dürfen. Auch wenn dies häufig gewünscht wäre, darf Deutschland nicht ohne weiteres eine solche Produktbeschränkung festlegen. Bestehende Marktregeln der Europäischen Union verbieten uns dies. Die Europäische Kommission plant jedoch, Lärmgrenzen für Laubsauger und –bläser in einer künftigen Verordnung einzuführen. Die Bundesregierung und das Umweltbundesamt unterstützen die Kommission bei ihren Arbeiten an dieser Verordnung. Mit dieser Verordnung ist allerdings nicht vor 2025 zu rechnen.
Gartengeräte verursachen Arbeitsgeräusche, die zum Beispiel in Wohn- und Erholungsgebieten eine erhebliche Lärmbelastung darstellen können. Der Leitfaden orientiert sich an den Kriterien des Blauen Engel für Gartengeräte (DE-UZ 206), der neben weiteren Produktkriterien sehr anspruchsvolle Lärmanforderungen enthält.
Fossile Brennstoffe als Energiequelle sind nur begrenzt vorhanden und nicht erneuerbar. Außerdem sind sie heute sehr teuer und in ihrer Preisentwicklung nicht kalkulierbar. Eine Alternative kann heimisches Holz als Wärmespender sein. Im Rahmen der naturgemäßen Waldpflege fällt bei der Ernte wertvoller Holzsortimente (für z.B. die Bau-, Möbel- oder Zellstoffindustrie) Holz an, welches nur als Brennholz nutzbar ist. Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und ein Energieträger mit hervorragender Ökobilanz. Es steht als nachwachsender Rohstoff nachhaltig zur Verfügung und kann mit geringem Energie- und Transportaufwand in Wohnortnähe geworben werden. Die Revierförstereien der Berliner Forsten bieten Brennholz nur nach saisonalem Angebot an. Verfügbare Mengen und Holzarten sowie die genauen Preise erfahren Sie in der Revierförsterei in Ihrer Nähe. Sprechstunde : Jeden Dienstag von 14:00 bis 18:00 Uhr Außerhalb der Sprechstunde sind die Revierleitenden der Berliner Forsten im Außendienst tätig und daher nur eingeschränkt zu erreichen. Die Berliner Forsten bieten kein ofenfertig gehacktes Holz an. Eine Lieferung von Brennholz ist nicht möglich. Frisches Waldholz muss vor dem Verbrennen mindestens 2 Jahre gelagert werden, um auszutrocknen und den Anforderungen des Immissionsschutzes (maximal 20% Restfeuchte) zu genügen. Die Berliner Forsten bieten den sogenannten Raff- und Leseholzschein an oder Holz, dass Sie sich – nach Einweisung durch die Revierleitenden – eigenhändig im Wald schneiden können. Raff- und Leseholzschein : Für 5 bis 10 € können Sie einen Monat lang in einem zugewiesenen Gebiet Reisig und Zweige bis maximal 7 cm Durchmesser sammeln. Bei Interesse fragen Sie in der nächsten Revierförsterei nach. Brennholz in Selbstwerbung : Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie sich das Brennholz eigenhändig im Wald aufarbeiten. In den Berliner Wäldern darf nur mit einem Nachweis einer qualifizierten Motorsägen-Schulung (Motorsägenschein) mit der Motorsäge und mit vollständiger Arbeitsschutzausrüstung gearbeitet werden. Anerkannte Anbieter von Motorsägenkursen finden Sie zum Beispiel hier (Link: Motorsägenkurs ) Tipps für Selbstwerber Arbeit im Wald birgt ein hohes Verletzungs- oder Unfallrisiko. Das gilt besonders für den Einsatz der Motorsäge, aber auch mit Bügelsäge und Axt kann man sich erheblich verletzen. Es ist daher wichtig, Folgendes zu beachten: Wer sein Holz im Wald selber sägt, handelt auf eigenes Risiko. Um eine wirksame Unfallversicherung sollten Sie sich vorab gegebenenfalls kümmern. Sie haften auch für Schäden, die anderen durch Ihre Arbeit unter Umständen entstehen oder am Waldbestand verursacht werden. Setzen Sie nur einwandfreies und technisch sicheres Werkzeug ein. Verschiedene Prüfzeichen geben Ihnen bei der Auswahl wertvolle Hilfestellung (etwa GS-Prüfzeichen, FPA-Prüfzeichen des KWF, Prüfzeichen der DLG). Geeignete Arbeits- und Sicherheitskleidung wie Helm mit Visier und ggf. Gehörschutz, Arbeitshandschuhe, Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhe etc. müssen unbedingt getragen werden. Mit der Motorsäge darf im Berliner Wald nur arbeiten, wer einen entsprechenden Nachweis erbringt. Und: Mit der Motorsäge niemals allein im Wald arbeiten. Ein Verbandskasten sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer in der Nähe sein.
Lüneburg/Breetze – Kaum zu überhören waren in den letzten Tagen Motorsägen und schweres Gerät in der ehemaligen Sandgrube Breetze. Was aussieht wie ein erheblicher Eingriff in die Natur, dient in Wahrheit dem Erhalt und der Vergrößerung ökologisch vielfältiger Lebensräume im Zuge des EU-geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“. Nicht zuletzt das „Reptil des Jahres 2020“ soll hiervon profitieren. Kaum zu überhören waren in den letzten Tagen Motorsägen und schweres Gerät in der ehemaligen Sandgrube Breetze. Was aussieht wie ein erheblicher Eingriff in die Natur, dient in Wahrheit dem Erhalt und der Vergrößerung ökologisch vielfältiger Lebensräume im Zuge des EU-geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“. Nicht zuletzt das „Reptil des Jahres 2020“ soll hiervon profitieren. „Durch das Herausnehmen von Gehölzen und den Abtrag des Oberbodens auf ausgewählten Flächen wollen wir die Trockenrasen in dem Gebiet erhalten und vergrößern. So sichern wir den Lebensraum für die Zauneidechse im Gebiet. Das Reptil steht neben weiteren Arten und Lebensräumen im Fokus unseres Projektes“, erläutert Sabrina Schäfer vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der NLWKN führt die Maßnahme in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Lüneburg durch. Das etwa 20 Hektar große Gebiet der Sandgrube Breetze zählt zu den bedeutendsten Offenlandlebensräumen im Landkreis. Es weist ein trockenwarmes Klima auf – optimale Bedingungen für eine Vielzahl teils gefährdeter Arten. Eine von ihnen ist die Zauneidechse, das „Reptil des Jahres 2020“. Die streng geschützte Art steht auf der Vorwarnliste für die Rote Liste gefährdeter Tierarten. Kristina Weist, die von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde die Maßnahme betreut, weist auf die Entwicklung des Gebietes hin: „Der Abbaubetrieb wurde bereits vor einigen Jahren in der gesamten Grube eingestellt. Einige Teilbereiche wurden gezielt renaturiert, in anderen wird die Natur sich selbst überlassen. Im zentralen Areal haben sich für die Natur so wertvolle Magerrasen entwickelt.“ Die Arbeiten in der Sandgrube Breetze sind in mehrere Abschnitte aufgeteilt. In einem ersten Schritt werden einige Ginster und Kiefern entfernt, um offene Bereiche zu schaffen und diese miteinander zu verbinden. Zudem werden gekippte Kiefern auf der Fläche belassen. Die freistehenden Wurzelteller und der Verbleib von Totholz und Stubbenhaufen schaffen Strukturen und so Unterschlupf für Insekten und andere Tiere. Dabei werden nicht alle Kiefern von der Fläche entfernt: Verbleibende Kiefern dienen dem dort vorkommenden Wendehals als Ansitzfläche. So hat er einen guten Blick über die neu geschaffenen offenen Bereiche. Der Wendehals zählt zu den Spechtvögeln und gilt als stark gefährdet. In einem weiteren Schritt werden von Gehölzen freigestellte Flächen gemäht, um das aufgekommene Landreitgras einzudämmen. „Das Gras bildet einen dichten einheitlichen Bewuchs, gegen den sich beispielsweise kleinere und damit konkurrenzschwächere Pflanzen nicht durchsetzen können“, so Weist. Außerdem werden durch das Mähen nährstoffarme Strukturen wie blütenreiche Magerrasen gefördert. Das wiederum erhöht die Vielfalt der Insekten im Gebiet und damit das Nahrungsangebot - nicht nur für Zauneidechse und Wendehals. Durch die Anlage von zeitweise trockenfallenden und daher fischfreien Kleingewässern sollen unter anderem die Kreuzkröten im Gebiet profitieren, die ebenfalls im Projektmittelpunkt stehen. Das sich schnell erwärmende Wasser in den Vertiefungen dient den Kröten als Kinderstube. Auch offenliegende Bodenbereiche werden geschaffen, um den Kreuzkröten grabfähigen Boden bereitzustellen. Als Nebeneffekt finden hier außerdem Wildbienen einen geeigneten Lebensraum. „Um den struktur- und nischenreichen Gesamtlebensraum der Grube nicht zu gefährden, sind die Einzelmaßnahmen kleinräumig und über die Maßnahmenfläche verteilt. Wir gehen bei den Arbeiten mit größter Sorgfalt vor“, betont Diplom Biologe Lutz von der Heyde, der die Umsetzung vor Ort im Auftrag des NLWKN begleitet. Abschließend ist eine Einzäunung des westlichen Bereichs vorgesehen. Hier werden künftig Schafe weiden, um die neu geschaffene Offenlandschaft vom Aufwuchs von Gehölz und Landreitgras freizuhalten. Viele Spaziergänger auf der Hunderunde haben die Arbeiten bereits entdeckt und sich positiv geäußert: „Ein schöner Blick ist hier entstanden. Wirklich toll!“ Der Spazierweg um die westliche Fläche bleibt erhalten, so dass die Entwicklungen auf der Fläche begutachtet und der neu geschaffene Blick in die Landschaft genossen werden können.
Ohlenstedt/Hoope/Landkreis Osterholz/Landkreis Cuxhaven Motorsägen und Bagger sind derzeit im Naturschutzgebiet „Heide und Moor bei Haslah“ im Einsatz, um die vielfältigen Heidelebensräume zu pflegen. Durch ausgewählte Gehölzbeseitigungen und kleinflächigen Oberbodenabtrag versprechen sich der Landkreis Cuxhaven, der Landkreis Osterholz, das Land Niedersachsen, die Ökologische Station in der Biologischen Station Osterholz e.V. (BioS) und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) günstige Bedingungen für die Förderung einer seltenen Schlangenart, die Schlingnatter, und wertvoller Biotope. Die umfassenden Arbeiten werden im Rahmen des von der EU geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ umgesetzt. Das etwa 15 Hektar große Naturschutzgebiet „Heide und Moor bei Haslah“ liegt etwa zehn Kilometer nördlich von Osterholz-Scharmbeck und befindet sich zu etwa gleichen Anteilen in den Landkreisen Osterholz und Cuxhaven. Charakteristisch für das Gebiet sind Übergänge zwischen Sandboden- und Moorbodenbiotopen. „Das Schutzgebiet ist durch den kleinräumigen Wechsel von offenen Moor- und Sandheidebiotopen, Birkenbruchwäldern und trockenen Eichen-Mischwäldern gekennzeichnet“, erklärt Paul Müller vom Landkreis Cuxhaven als Untere Naturschutzbehörde. Hierdurch weist es eine hohe Vielfalt an Lebensräumen auf und bietet einige floristische sowie faunistische Besonderheiten wie zum Beispiel Moorlilie, Orchideen, Heuschrecken, typische Moorfalter und Schlangen. Um die Qualität des wertvollen Lebensraums zu verbessern, haben die beteiligten Institutionen und Behörden umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen geplant. Hierzu gehören in erster Linie Gehölz- und Bodenarbeiten. Zur Optimierung des Lebensraums insbesondere für Reptilien ist auch die Anlage zahlreicher Versteckmöglichkeiten und Sonnenplätze vorgesehen. „Besonnte aufgerichtete Wurzelstubben und Totholzhaufen werden gerne von den wechselwarmen Tieren beispielsweise zur Regulierung der Körpertemperatur genutzt“, betont Kimberly Meyer vom Landkreis Osterholz als Untere Naturschutzbehörde. „Kleinflächig strukturierte Lebensräume sind für die Tiere besonders wichtig“, erläutert Sabrina Schäfer vom NLWKN in Hannover. Der Beseitigung von Gehölzen kommt bei der Pflegemaßnahme eine besondere Bedeutung zu. „Durch die ausgewählte Entnahme von Bäumen verbinden wir die beiden offenen Heidelebensräume, die zuvor durch jungen Kiefernwald voneinander getrennt waren“, so Hendrik Zabel von der ausführenden Firma aus Geestland. „Anfallendes Schnittgut der Baumfällungen und Entkusselungen kann zum Teil für die Anlage zahlreicher Totholzhaufen und einer Benjeshecke verwendet werden“, erklärt Leonie Kulp, Mitarbeiterin der Ökologische Station in der BioS. Neben den Strukturanreicherungen werden die offenen Heidelebensräume vergrößert. Kulp begleitet die Maßnahmenumsetzung vor Ort, um eine fachgerechte Umsetzung zu gewährleisten. Die BioS führt darüber hinaus zukünftig gezielte floristische und faunistische Erfassungen durch, um den Erfolg der Maßnahmen zu kontrollieren und ggf. weitere Maßnahmen für seltene Arten zu entwickeln. Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ Die Maßnahmen im NSG „Heide und Moor bei Haslah“ sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region, wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer, sollen dabei nachhaltig aufgewertet werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten, wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse, sollen gestärkt werden. Für die zehnjährige Laufzeit des Projektes steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel werden von der Europäischen Union gestellt, jeweils 20 Prozent von den beiden Bundesländern. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). Die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in Niedersachsen liegt beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU). Weitere Informationen sind im Internet unter www.sandlandschaften.de und unter www.nlwkn.niedersachsen.de verfügbar. Für Rückfragen zum Gesamtprojekt steht Ihnen das IP-LIFE-Team des NLWKN gerne zur Verfügung (Tel.: 0511/3034-3352, E-Mail: Thomas.Kutter@nlwkn-h.niedersachsen.de). Für weitere Informationen bzgl. der Maßnahme im NSG „Heide und Moor bei Haslah“ wenden Sie sich bitte an Sabrina Schäfer (Tel.: 0511/3034-3368, E-Mail: Sabrina.Schaefer@nlwkn-h.niedersachsen.de) oder direkt an die lokalen Partner vor Ort (Leonie Kulp, Ökologische Station in der Biologischen Station Osterholz e.V., Tel: 04791/9656995, L.Kulp@biologische-station-osterholz.de).