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REACH wirkt - Auf Anfrage Auskunftspflicht für über hundert Stoffe

Strengere Vorschriften auch für Umweltgifte in Outdoorkleidung Für eine Vielzahl an Chemikalien gelten von nun an schärfere Vorschriften. Dies sieht die europäische Chemikalienverordnung REACH vor. Davon betroffen sind unter anderem wasser- und fettabweisende Stoffe wie vier perfluorierte Carbonsäuren (PFC). Wegen ihrer schädlichen Wirkung auf die Umwelt werden sie zu besonders besorgniserregenden Stoffen. Eingesetzt werden PFC auch in Outdoorkleidung. Verbraucherinnen und Verbraucher haben nun das Recht beim Händler über diese Stoffe Auskunft zu erlangen. Das trifft auch auf 50 weitere Chemikalien zu. Das Umweltbundesamt (UBA) ist maßgeblich an der Identifizierung solcher Stoffe beteiligt. Jochen Flasbarth: „Wenn die REACH-Verordnung konsequent angewendet wird, ist sie ein wirksames Instrument für den Umwelt- und Verbraucherschutz. Durch die bessere Regulierung der Chemikalien sparen wir eine Menge an Gesundheits- und Umweltkosten.“ Schärfere Bestimmungen gibt es für vier perfluorierte Chemikalien, die wegen ihrer wasserabweisenden Eigenschaften unter anderem für Outdoorkleidung verwendet werden. Wegen ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften werden sie in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten wie Textilien, Kochgeschirr oder Papier eingesetzt. ⁠ PFC ⁠ sind in der Umwelt sehr stabil, sodass sie weltweit in allen Umweltmedien gefunden werden, vor allem in Flüssen und Meeren. PFC können sich auch entlang der Nahrungskette anreichern und lassen sich in Blut und Muttermilch von Menschen und Tieren nachweisen. Daher wurden nun vier Vertreter als besonders besorgniserregende Stoffe eingestuft und als solche durch den Ausschuss der Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA in die ⁠ REACH ⁠-Kandidatenliste aufgenommen. Aktuell hat der Ausschuss der Mitgliedstaaten der ECHA über sechs Dossiers des ⁠ UBA ⁠ beraten. Neben der Aufnahme der vier PFC wurden auch Nonylphenol und die Gruppe der Oktylphenolethoxylate auf die Kandidatenliste gesetzt. Nonylphenol ist ein hormonell wirksamer ⁠ Stoff ⁠, der u.a. als Hilfsmittel zum Herstellen von Textilien sowie in Harzen und Lacken eingesetzt wird. Oktylphenolethoxylate kommen in Farben, Lacken und Klebstoffen vor. Gelangen sie über das Abwasser in Kläranlagen und Gewässer, kann sich das hormonell wirksame Oktylphenol bilden. Insgesamt identifizierte der Ausschuss 54 weitere Stoffe als besonders besorgniserregend. Damit ist das von der EU Kommission gesetzte Ziel erreicht, bis Ende des Jahres 136 Stoffe auf der Liste zu haben. Auf die REACH-Kandidatenliste gehören Stoffe mit krebserregenden, erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften; Stoffe, die langlebig und giftig sind und sich in Organismen anreichern und - nach einer Einzelfallentscheidung - Stoffe, die auf das Hormonsystem wirken. Mit der Aufnahme in die Kandidatenliste erlangen Verbraucherinnen und Verbraucher ein Auskunftsrecht. Auf Nachfrage müssen Hersteller, Importeure oder der Handel darüber informieren, ob ein besonders besorgniserregender Stoff in einem Produkt enthalten ist.  Auf dieser Webseite lassen sich allein mit der Artikelnummer unter dem Strichcode des Produktes Anfragen an die Hersteller versenden. Weiterhin können gelistete Stoffe einer Zulassungspflicht unterworfen werden. Sie dürfen dann nur noch nach vorheriger behördlicher Genehmigung vermarktet und genutzt werden. Ziel der ⁠ REACH-Verordnung ⁠ ist es, dass diese Stoffe schrittweise durch geeignete Alternativstoffe oder -technologien ersetzt werden. Jochen Flasbarth: „Auch künftig bleibt viel zu tun beim Schutz der Umwelt und des Menschen vor schädlichen Auswirkungen von Chemikalien. Die Mitgliedstaaten, die EU-Kommission und die ECHA arbeiten weiter intensiv daran, die Kandidatenliste zu ergänzen. Die Europäische Kommission hat sich das Ziel gesetzt bis 2020 alle relevanten besonders besorgniserregenden Stoffe auf die Kandidatenliste zu bringen. Derzeit wird auf EU-Ebene diskutiert, auf welchem Weg dieses Ziel am besten erreicht werden kann.“ Das UBA hat intensiv an der Identifizierung von besonders besorgniserregenden Stoffen mitgearbeitet. Seit Inkrafttreten von REACH Mitte 2006 erstellte es Dossiers für 18 Stoffe. Davon gelangten 13 auf die Kandidatenliste. Jochen Flasbarth: „Das UBA hat bei REACH Pionierarbeit geleistet. Mit Oktyl- und Nonylphenol hat es die ersten Stoffe auf die Kandidatenliste gebracht, die alleine wegen ihrer hormonähnlichen Wirkungen als besonders besorgniserregend gelten.“ Oktylphenolethoxylate sind die erste Stoffgruppe, die ausschließlich aufgrund ihres umweltrelevanten Abbauproduktes (Oktylphenol) als besonders besorgniserregend gilt.

Dioxine in Lebensmitteln - Bluttests nicht sinnvoll

Human-Biomonitoring-Kommission rät von individuellen Tests ab Besorgte Bürgerinnen und Bürger erwägen, im Zusammenhang mit der aktuellen Dioxinbelastung von Futter- und einigen Lebensmitteln ihr Blut auf Dioxine untersuchen zu lassen. Die Kommission Human-Biomonitoring (HBM) des Umweltbundesamtes (UBA) rät davon ab. Zwar ist ein Nachweis von Dioxinen im Menschen grundsätzlich möglich. Die durch den mehrwöchigen Verzehr von Eiern und Fleisch entstehende Dioxinkonzentration im Blut unterscheidet sich aber nicht messbar von der Hintergrundbelastung der Bevölkerung, so die Kommission Human-Biomonitoring. Üblicherweise werden Dioxine im Blut gemessen. Bei stillenden Frauen bietet sich auch die Bestimmung in der Muttermilch an. Die Dioxinbelastung des Menschen ist von vielen Faktoren abhängig. Der Mensch ist über sein gesamtes Leben mit kleinen Mengen Dioxinen belastet. Daher lassen sich ⁠ Dioxine ⁠ bei jedem Menschen von Geburt an nachweisen. Dioxine reichern sich im Körper an. Deswegen steigt die Körperlast der Bevölkerung mit dem Lebensalter. Sie hängt auch von den Ernährungsgewohnheiten über die Lebenszeit und der Kontamination der verzehrten Lebensmittel ab. Im Vergleich zu dieser lebenslangen Belastung ist ein auch mehrwöchiger Verzehr von Eiern und Fleisch mit Belastungen in Höhe der aktuell gemeldeten Überschreitungen quantitativ vergleichsweise gering. Die Kommission Human-Biomonitoring geht davon aus, dass die Konzentrationen der Dioxine im Blut sich auch unter diesen Bedingungen nicht deutlich von der gegenwärtigen Hintergrundbelastung unterscheiden. Eine Vergiftungsgefahr besteht - wie das ⁠ BfR ⁠ deutlich gemacht hat - bei den bisher bekannten Lebensmittel-Belastungen nicht. Aus diesen Gründen ist keine medizinische Indikation für eine solche individuelle Untersuchung bei Konsumenten gegeben, so dass eine Kostenübernahme von Dritten (z.B. Krankenkasse) nicht zu erwarten ist. Die Dioxinbestimmung im Blut ist keine Routineanalyse und wird nur in speziellen Labors durchgeführt. Die Kosten für eine einzelne Untersuchung liegen bei etwa 700-1000 €. Die Muttermilchuntersuchungsprogramme der Länder sowie Trendanalysen der Dioxingehalte im Blut in Deutschland zeigen, dass  die Belastung mit Dioxinen in den letzten 25 Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist und inzwischen etwa noch ein Drittel der früheren Belastung beträgt. Die Abnahme der Dioxinbelastung dokumentiert den Erfolg der bisherigen gesetzlichen Maßnahmen. Allerdings fällt die Belastung in den letzten Jahren nicht mehr weiter ab.  Die Anstrengungen, die Dioxinbelastung noch weiter zu reduzieren, müssen konsequent fortgesetzt werden. Die HBM-Kommission vertritt deswegen die Auffassung, dass eine erhöhte Dioxinbelastung von Futter- und Nahrungsmitteln im Interesse des Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit nicht toleriert werden kann. Es müssen alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, dass erhöht belastete Produkte nicht in den Nahrungskreislauf gelangen. Die verschärften Grenzwerte der EU zu Dioxinen in Lebens- und Futtermitteln verfolgen dieses Ziel. Unter HBM-Untersuchungen versteht man den Nachweis von Schadstoffen in menschlichen Köperflüssigkeiten und -geweben (wie Blut, Urin, Muttermilch oder Fettgewebe). Diese Untersuchungen bieten die Möglichkeit, die Belastung der Bevölkerung mit Umweltschadstoffen festzustellen. Mit HBM-Untersuchungen können neue bislang noch nicht gesetzlich geregelte Stoffe frühzeitig erkannt werden (Wächter-Funktion), darüber hinaus kann die Schadstoffbelastung im zeitlichen Trend verfolgt werden. Mit ihrer Hilfe kann beispielsweise gut nachgeprüft werden, ob die bisher ergriffenen gesetzlichen Maßnahmen wirken und die Belastung der Menschen mit den entsprechenden Schadstoffen tatsächlich abnimmt.

Flammschutzmittel DecaBDE ab 1. Juli 2008 in Elektro- und Elektronikgeräten verboten

Umweltbundesamt plädiert für Ersatz auch in Textilien Elektro- und Elektronikgeräte, die in Europa auf den Markt kommen, dürfen ab dem 1. Juli 2008 nicht mehr das Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE) enthalten. Dies gilt unabhängig vom Herstellungsort der Geräte und für alle enthaltenen Bauteile. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dr. Andreas Troge sagte: „Damit ist das besonders problematische DecaBDE endlich aus neuen Elektro- und Elektronikgeräten verbannt. Auch die Textilindustrie sollte für den Flammschutz bei Vorhängen, Rollos oder Möbelbezugsstoffen auf DecaBDE verzichten. Umweltschonendere Alternativen stehen bereit.” Das können etwa Textilfasern mit fest eingesponnenen Flammschutzmitteln auf Phosphorbasis sowie Gewebe aus schwer entflammbaren Kunststoffen - wie Polyaramiden - oder aus Glasfasern sein. Oft lässt sich die Entflammbarkeit der Textilien und Möbel auch mit einer anderen Webtechnik oder einem dichteren Polsterschaum stark herabsetzen. In diesen Fällen wären überhaupt keine Flammschutzmittel mehr notwendig. ⁠ DecaBDE ⁠ ist in der Umwelt schwer abbaubar und kann sich in Lebewesen anreichern. Daher ist es sowohl in der Polarregion, bei Füchsen, Greifvögeln und Eisbären sowie anderen Tieren nachweisbar, die am Ende der Nahrungskette stehen. Auch in der Frauenmilch ließ sich DecaBDE nachweisen. Der ⁠ Stoff ⁠ wirkt zwar nicht sofort giftig, es besteht aber der Verdacht auf langfristig schädliche Wirkungen für die Embryonalentwicklung (Entwicklungsneurotoxizität) und auf den langsamen Abbau zu den stärker toxischen, bereits in allen Anwendungen verbotenen Verbindungen Penta- und Octabromdiphenylether (⁠ PentaBDE ⁠, OctaBDE). Die Eigenschaften hält das ⁠ UBA ⁠ insgesamt für so problematisch, dass es DecaBDE als persistenten, bioakkumulierenden und toxischen Stoff – sogenannten ⁠ PBT ⁠-Stoff – bewertet und sich schon lange für ein Verwendungsverbot in Elektro- und Elektronikgeräten einsetzt. Als umweltverträglichere Alternativen für DecaBDE sind vor allem bestimmte halogenfreie, phosphororganische oder stickstoffhaltige Flammschutzmittel sowie Magnesiumhydroxid geeignet. Viele Hersteller elektrischer und elektronischer Geräte verzichten daher bereits heute vollständig auf den Einsatz bromierter Flammschutzmittel zugunsten dieser Alternativen. ”Bei problematischen Chemikalienanwendungen, für die weniger schädliche Ersatzstoffe vorhanden sind, sollten die Hersteller schnell auf die Alternativen setzen”, sagte UBA-Präsident Troge. „Sonst kostet es viel zu viel Zeit und Geld, bis man letzte Gewissheit für die Schädlichkeit eines Stoffes hat und schließlich handelt”. Im Fall des DecaBDE bedeutet dies: Der Stoff ist auch beim Flammschutz in Textilien so schnell wie möglich zu ersetzen. Bislang gibt es in Deutschland Brandschutzanforderungen an Textilien nur für Gebäude mit öffentlicher Nutzung. Da flammgeschützte Textilien großflächig in Innenräumen zum Einsatz kommen können und das Waschen – etwa eines flammgeschützten Vorhangs - nicht auszuschließen ist, sind gerade in Textilien umweltschädliche Stoffe zu vermeiden. So werden Belastungen der Innenraumluft sowie des Abwassers und des Klärschlamms - und in Folge der Gewässer oder Böden - von vornherein verhindert. Die Europäische Union wollte bereits vor zwei Jahren die Anwendung des DecaBDE als Flammschutzmittel für elektrische und elektronische Geräte verbieten. Dies sah die Richtlinie 2002/95/EG zur „Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten” (so genannte RoHS-Richtlinie) vor. Bevor das Anwendungsverbot für DecaBDE in elektrischen und elektronischen Geräten überhaupt in Kraft trat, hob die Europäische Kommission es im Herbst 2005 wieder auf. Dagegen wandten sich EU-Parlament und Dänemark. Beiden gab der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun endgültig Recht. Laut EuGH darf ein Anwendungsverbot für Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräte unter der RoHS-Richtlinie nur aufgehoben werden, falls keine technisch geeigneten Alternativen vorlägen oder diese noch schädlichere Wirkungen auf Umwelt- und Gesundheit hätten als der Stoff, dessen Anwendung verboten werde. Da es Alternativen gibt, tritt das Anwendungsverbot für DecaBDE in neuen elektrischen und elektronischen Geräten nun zum 1. Juli 2008 wieder in Kraft.

Bromierte Flammschutzmittel: Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?

Über Nutzen, Risiken und Ersatzstoffe informiert ein neues Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes Flammschutzmittel retten Leben – denn sie können verhindern, dass Brände entstehen. Viele Hersteller setzen die Stoffe daher in Elektro- und Elektronikgeräten, Dämmstoffen oder Textilien ein. Aber: Einige der potentiellen Lebensretter haben nicht nur gute Eigenschaften. Besonders die bromierten Flammschutzmittel können sich in der Umwelt verbreiten sowie in der Nahrungskette und im Menschen anreichern. Die beiden häufig verwendeten Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE) und Hexabromcyclododecan (HBCD) sind beispielsweise in der Muttermilch, in Fischen, Vogeleiern und Eisbären nachweisbar. HBCD ist akut giftig für Gewässerorganismen. Bei DecaBDE bestehen konkrete Hinweise auf langfristig schädliche, neurotoxische Wirkungen und den langsamen Abbau zu niedriger bromierten, stärker toxischen Verbindungen. „Vor allem die weite Verbreitung des DecaBDE und HBCD macht mir Sorge. Chemikalien, die sich in Mensch oder Tier anreichern, gehören nicht in die Umwelt”, sagt Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Für viele bromierte Flammschutzmittel gibt es sinnvolle Alternativen – und zwar ohne Abstriche an der Sicherheit. Möglich sind gänzlich andere Materialien – beispielsweise Textilien aus Glasfasern – oder weniger schädliche Flammschutzmittel, etwa Magnesiumhydroxid oder bestimmte halogenfreie, phosphororganische Flammschutzmittel. Der Einsatz dieser Alternativen ist technisch und wirtschaftlich möglich. Ein neues Hintergrundpapier des UBA stellt die wichtigsten Fakten zu bromierten Flammschutzmitteln zusammen. Bromierte Flammschutzmittel sind technisch gut zu verarbeiten und relativ kostengünstig. ⁠ DecaBDE ⁠, HBCD und Tetrabrombisphenol A (TBBPA) gehören mit jeweils 56.400 Tonnen, 22.000 Tonnen und 145.000 Tonnen pro Jahr zu den weltweit meistverbrauchten bromierten Flammschutzmitteln. Zu Emissionen kommt es sowohl während der Produktherstellung als auch bei der Produktnutzung und der Entsorgung. Die Anteile der verschiedenen Eintragungspfade sind noch nicht ausreichend geklärt. Die neue europäische Chemikalienverordnung ⁠ REACH ⁠ sieht vor, dass so genannte ⁠ PBT ⁠-Stoffe - also Stoffe, die gleichzeitig persistent, bioakkumulierend und toxisch sind – in Zukunft nicht mehr verwendet werden sollen. Ausnahmen lässt die Europäische Chemikalienagentur nur unter drei Bedingungen zu: Es liegen keine weniger gefährlichen Ersatzstoffe vor, Umwelteinträge lassen sich nachweislich auf ein Mindestmaß reduzieren und der gesellschaftliche Nutzen übersteigt die Risiken. HBCD ist bereits als PBT-⁠ Stoff ⁠ bewertet, bei DecaBDE steht die Entscheidung noch aus. Diese beiden Flammschutzmittel wären damit unter den ersten bedeutenden Industriechemikalien mit einer solchen Bewertung. „Ich halte eine Bewertung als PBT-Stoffe und eine deutliche Begrenzung der Anwendung dieser Substanzen für dringend geboten”, so ⁠ UBA ⁠-Präsident Troge. Sowohl DecaBDE als auch HBCD und TBBPA kommen in Gehäusen von Elektro- und Elektronik–geräten vor, ebenso sind DecaBDE und HBCD in Textilien enthalten. Hier plädiert das UBA für ein rasches Ende aller Anwendungen, da weniger problematische Ersatzstoffe – wie Magnesiumhydroxid, bestimmte phosphororganische oder stickstoffhaltige Flammschutzmittel – verfügbar sind. Für HBCD in Dämmstoffen aus Polystyrol ist bisher kein alternatives Flammschutzmittel bekannt. Allerdings erfüllen bei den meisten Anwendungen andere Dämmstoffe – beispielsweise Mineralwolle – die gleiche Funktion. Das UBA hält es allerdings für vertretbar, HBCD wegen seiner positiven Wirkung bei der Wärmedämmung befristet als Flammschutzmittel weiterzuverwenden. Dies gilt jedoch nur, sofern eine strenge Emissionskontrolle während der Herstellung und Verarbeitung erfolgt und die Entwicklung geeigneter Ersatzstoffe schnell voranschreitet. TBBPA kommt vorwiegend als reaktives Flammschutzmittel in elektronischen Leiterplatten zum Einsatz und ist dort das dominante Flammschutzmittel. Es liegen jedoch marktreife Alternativen vor, weshalb das UBA den Ersatz hier mittelfristig anstrebt. Als Ersatzstoffe kommen auch hier bestimmte halogenfreie, phosphororganische Flammschutzmittel oder von sich aus schwer entflammbare Kunststoffe in Betracht.

Rückstände von Flammschutzmitteln in Frauenmilch aus Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von polybromierten Diphenylethern (PBDE)

Ziel der hier vorgelegten Untersuchung war zum einen die Charakterisierung der ⁠ PBDE ⁠-Hintergrundbelastung in Deutschland und zum anderen die Abschätzung, ob mit der PBDE-Aufnahme über das Stillen für den Säugling gesundheitliche Risiken verbunden sein könnten. Darüber hinaus sollten im Rahmen von 2 Prüfhypothesen der Einfluss der Ernährung und der Einfluss des Stillens getestet werden, da es bisher in der Literatur keine belastbaren Aussagen gab. Hierzu wurde ein spezielles Studiendesign entwickelt, das die Einbeziehung von 2 Gruppen, Mischköstlerinnen und Vegetarierinnen und die Probensammlung zu 2 definierten Zeitpunkten vorsah. Die für die Testung der Prüfhypothesen notwendigen Stichprobenumfänge wurden im Vorfeld statistisch abgeleitet.

Schwerpunktbericht Polychlorierte Biphenyle (PCB) - Überwachung und Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen

Das LANUV überwacht im Rahmen von Routinemessprogrammen die PCB-Gehalte in der Umgebungsluft sowie in Depositionen, Pflanzen, Böden und Gewässern. Diese Messungen sowie Untersuchungen von Muttermilch und Lebensmitteln durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) zeigen, dass die Belastungen im Vergleich zu den 1980er Jahren stark zurückgegangen sind. In den letzten Jahren hat sich der Trend jedoch deutlich abgeschwächt. Vereinzelt sind insbesondere im Umfeld von Schrottaufbereitungsanlagen erhöhte PCB-Immissionen festgestellt worden. Durch intensivierte Konzentrations- und Depositionsmessungen sowie durch den Einsatz von gezielt ausgebrachten Bioindikatoren und neuen Messstrategien konnten einige punktuelle PCB-Quellen identifiziert und stillgelegt werden. Fachbericht 89 | LANUV 2019 Fachbericht 39 | LANUV 2012

Untersuchungen zur Biokinetik von Zirkon-, Ruthen- und Tellur-Isotopen sowie von Lanthaniden beim Menschen und Folgerungen für die Strahlenschutzvorsorge : Vorhaben 3605S04471

Das Wissen über das biokinetische Verhalten von Radionukliden ist von großer Bedeutung für die Dosisabschätzung nach Inkorporation dieser radioaktiven Stoffe. Für viele Radionuklide liegen jedoch bis heute nur wenige oder unzureichende Informationen zur Biokinetik vor, da diese Daten in vielen Fällen anhand von Tierexperimenten gewonnen wurden und die Übertragbarkeit auf den Menschen damit nicht gesichert ist. Dies gilt im Wesentlichen auch für Zirkonium, Ruthenium und auch für Lanthanide. Radionuklide dieser Elemente können bei kerntechnischen Unfällen signifikant zur Dosis für beruflich Strahlenexponierte und Einzelpersonen der Bevölkerung beitragen. Ziel des Vorhabens war es daher, das Wissen hinsichtlich der biokinetischen Gegebenheiten für diese Elemente direkt am Menschen experimentell zu generieren. Dies konnte durch den Einsatz von stabilen Isotopen ermöglicht werden, die sich aus biokinetischer Sicht von den entsprechenden Radioisotopen nicht unterscheiden. Auf diese Weise war es möglich, Informationen bezüglich des Absorptions-, Retentions- und Ausscheidungsverhaltens der jeweiligen Radionuklide zu gewinnen und daraus verbesserte biokinetische Modelle herzuleiten. Darüber hinaus galt es für das Element Cer aus der Gruppe der Lanthanide den Transfer in die Muttermilch näher zu untersuchen, da hier teilweise widersprüchliche Daten in der Literatur vorlagen. Im Vorfeld von Probandentests mussten die für die Untersuchungen geeigneten stabilen Isotope und deren Verabreichungsmengen ausgewählt werden. Dies wurde sowohl aus toxikologischen sowie aus messtechnischen Gesichtspunkten heraus betrachtet.

Key findings of Phase I of the evaluation

The contractors compared the state of the art of science and technology in 2002 – when the planning approval (PDF, 2,41 MB, German only) (PDF, 2,41MB) was issued – with that in 2018. They identified a series of changes, some of which were assessed as being relevant to the safety analyses of the Konrad repository. The BGE is therefore now also planning Phase 2 of the evaluation. However, it is worth noting that, for the vast majority of the issues examined, no changes were discovered and therefore no need for action was identified. Summarising the final reports, the reviewers write: “In the peer review team’s estimation, there is no indication in Phase 1 of aspects based on which the safety assessment is to be fundamentally called into question.” The Konrad repository is a robust system. When applying for a licence for the repository, the former operator made numerous conservative assumptions that also stand up to evaluation by newer methods. However, there is also a need for further examination of a number of points in Phase 2 of the evaluation. New laws, standards and ordinances For all topics under evaluation, there have been some changes to the legal requirements, be they laws, ordinances or standards. This applies to the calculation of the radiological effect on humans, for example. Since the planning approval was issued for the Konrad repository, there have been fundamental methodological changes in the way that radiation exposure is calculated. This difference, or discrepancy, between the state of the art of science and technology today and that in 2002 is therefore addressed in several expert reports – and results in a need for action in several of the examined subject areas. The second area that has seen significant changes is the power of computers and above all of mainframe computers. Assessments of long-term safety using “probabilistic methods”, which can be used to assess statistical probabilities, have only become state of the art over the course of the last 20 years. The geological situation of the overall system was examined in detail in the long-term safety analysis (PDF, 1,99 MB, German only) (PDF, 1,99MB) for the Konrad repository, and the assessments took account of the exploratory findings from boreholes and insights into the conditions underground. The contractors – GRS, AF-Consult and DMT – examined whether reassessment is necessary when it comes to long-term observation, for example due to new insights from the construction phase of the Konrad repository or from comparable sites, or in light of a change in the state of the art of science and technology. At the same time, the contractors also incorporated opinions and sets of rules from the advisory bodies to the federal government on the safety of nuclear facilities, such as Statements by the Nuclear Waste Management Commission (ESK). Stress test for the Konrad repository The Konrad repository, which will be used to store waste with negligible heat generation, is subject to different safety requirements from those for a repository for heat-generating waste. Nevertheless, as part of a stress test, the contractors applied the exclusion criteria used in the current search for a repository site for high-level radioactive waste to the Konrad repository system – and did not identify any criteria for exclusion. The Repository Site Selection Act (StandAG) defines an essential safety concept known as a “containment-providing rock zone”. The rock is intended to act as the main barrier to the radionuclides in order to protect people and the environment from radiation. The contractors make a favourable assessment of the Konrad repository system as a whole, and especially of its overlying strata. They report that, for the Konrad repository, the “area extending approximately 10 kilometres from the repository horizontally and down to the upper edge of the Lower Cretaceous stratum vertically could be defined as a containment-providing rock zone”. The requirements of the Repository Site Selection Act would therefore be met. According to the contractors, the Konrad repository therefore adopts a geological barrier as a safety concept that meets the state of the art of science and technology. That is also the assessment of the peer review team. Computers have become much faster The contractors state that: “At the time when the Konrad long-term safety analysis was drawn up, probabilistic uncertainty analyses – which require a large number of model calculations – were not yet state of the art due to the limited capacity and speed of the computers available.” In this area, there have been significant advances in terms of methodological development. The contractors therefore criticise, including with regard to the current state of the art of science and technology, that the long-term safety analysis for the Konrad repository did not include a systematic description of the handling of uncertainties. This is one area in which they identify a need for improvement, although they add that this could easily be delivered by means of a systematic reappraisal by experts. In addition, the peer review team indicated in its expert report that the model calculations performed on behalf of the planning authority also help to instil greater confidence in the robustness of statements regarding safety. How do radioactive substances move around? In order to move around or out of the system, radionuclides require a means of transport – the obvious thing being water, although there are also other carrier media such as gas. In addition, substances can also be finely dispersed in water in the form of colloids, which can also take up radionuclides, allowing them to move around in the water. In the contractors’ view, the way that gas helps radionuclides move around is one issue that should be considered during further work as part of the evaluation. The possibility of transport in water has already been the subject of intensive scrutiny as part of the assessment of long-term safety for the Konrad repository. Moreover, the contractors recommend re-examining the possible transport routes out of the repository system. In this regard, they noted that work in relation to the Lower Cretaceous stratum was carried out using parameters for the retention factor (sorption capacity) that are now assessed differently. This is therefore another area where they recommend further consideration as part of the evaluation. Heat is not an issue in the repository In order to maintain safe conditions in the repository over long periods of time, the long-term safety analysis also assesses how to ensure that no self-sustaining chain reactions of fissile radionuclides can be set in motion. Although this is not a likely scenario in the case of low- and intermediate-level radioactive waste, the contractors believe improvements are needed here too. This is another area in which the rules have changed. More radionuclides are considered to have a possible impact than in 2002. Moreover, the risk of an unfavourable accumulation of radionuclides in the sealed repository under specific conditions was not dealt with in a sufficiently comprehensible manner. The contractors therefore recommend further consideration in the next phase of the evaluation. On the other hand, when it comes to the question of how heat could potentially bring about changes in the rock, the contractors see no need for action because the waste intended for the Konrad repository does not generate any heat. During the determination of the need for an evaluation of the accident analyses in the operational phase (PDF, 4,07 MB, German only) (PDF, 4,08MB) , DMT and DRS analysed all conceivable accidents that were considered within the framework of the planning assessment procedure. For example, one conceivable accident would be that a container falls or catches fire – and loses its integrity – during transport, loading or emplacement. In 18 cases, the contractors concluded that there was a safety-relevant discrepancy between the state of the art of science and technology in 2002 – the year in which the planning approval was issued – and that in 2018. In the contractors’ estimation, these differences between the two states are relevant to the safety of the Konrad repository’s operation and can be assigned to four areas of assessment. On the one hand, there are new methods for calculating possible effects on the population in the event of an escape of radioactivity due to an accident. In the case that has now been identified, the assumptions regarding the pathway of radionuclides via breast milk have changed and therefore a recalculation of possible contact with radionuclides and their effects on breast milk is suggested. In this context, the contractors also note that these additional contributions will probably be significantly offset by the operator’s conservative self-imposed limitations. Fire protection is an issue The spectrum of events has also changed. One example are the fire protection assessments that are to be supplemented for electrically operated transport vehicles, as stipulated by the licensing authority in the planning approval. This is being taken into account in the planning of emplacement operations. In addition, the contractors recommend taking further precautions so that the vehicles cannot collide underground. One possibility is to use automated anticollision systems. In the contractors’ view, a whole range of possible accidents during the handling or transport of waste packages can be updated by analysing the relationships between humans, technology and organisation (HTO). This relates to incidents such as falling waste packages or collisions above or below ground and with or without fire. These HTO analyses are a way of learning from events and accidents that have taken place at technical facilities, including nuclear facilities: after all, in many cases, incidents or accidents have been caused by the interplay between machines, i.e. complex technology, and the humans that work with them. A better understanding of this complex interplay helps the BGE, as the operator of the repository, to avoid accidents and unusual occurrences. The contractors from Brenk Systemplanung (PDF, 1,23 MB, German only) (PDF, 1,24MB) considered the question of how the new radiation protection legislation can be implemented with regard to the future operation of the Konrad repository. The contractors also take account of all national and international information on the topic of radiation protection. The contractors summarise as follows: “In summary, it can be stated that no safety-relevant differences have arisen at the level of the safety-relevant stipulations of the planning approval for normal operation. In the authors’ assessment, changes in the state of the art of science and technology – with respect to the current state (April 2018) – are only of importance in relation to the implementation of the planning approval within the framework of the Konrad repository’s operational design.” So that the Konrad repository can be operated safely, there must be no chain reactions of the radionuclides present in waste containers, including in the operational phase. When assessing this subcriticality in the operational phase (PDF, 774 KB, German only) (PDF, 0,76MB) , the contractor, TÜV Rheinland, also identified discrepancies between the state of the art of science and technology in 2002 and that in 2018. Here too, the discrepancies are largely due to the fact that – as a result of an updated standard – more radionuclides are considered or, rather, the underlying values have been adjusted. In summary, however, the contractor writes: “The assessment based on three overriding standards specified by the customer shows that the identified discrepancies have no impact on the reliability of existing statements in relation to ensuring subcriticality.” In other words: there are safety-relevant discrepancies between the state of the art of science and technology in 2002 and that of the present date. However, these discrepancies do not affect the statements made in 2002 in relation to the safety of the repository during operation, as conservative assumptions were already made at the time. As a responsible operator of the Konrad repository, the BGE wanted to know whether the expert reports as part of the evaluation were complete, comprehensible and correct even before the first phase of the evaluation was completed. It therefore commissioned four independent and recognised scientists to conduct a peer review of the expert report (PDF, 764 KB, German only) (PDF, 0,75MB) before the interim results were presented to the public in January 2019. The peer review team consisted of Professor Klaus-Jürgen Röhlig, Christian Küppers, Professor Thorsten Schäfer and Professor Clemens Walther and examined whether the methodology of the expert reports was suitable for comparing the current state of the art of science and technology with that in 2002. As part of their work, the peer review team also looked at the design of the evaluation on the part of the BGE. In particular, they examined the BGE’s instruction to base the evaluation on an appropriate state of the art of science and technology. They also consulted a ruling by the Federal Administrative Court in relation to the interpretation of the state of the art of science and technology. Only potentially less-favourable assessments would necessitate changes in the evaluation, including in relation to the facility’s design. In this respect, the peer review team takes the view that the BGE’s approach is satisfactory. The four scientists were not involved in either the expert reports as part of the evaluation or the preparation of safety analyses for the Konrad repository. Accordingly, they were able to make independent statements regarding the suitability of the methodology adopted by the contractors carrying out the evaluation. On the whole, the four reviewers felt that the methods selected by the various contractors for their expert reports were suitable for comparing the state of the art of science and technology in 2002 with that of the present day in order to identify safety-relevant differences.. Is a recalculation always needed? Overall, the four scientists advise checking in the second phase whether recalculations of safety analyses are actually necessary. They also say that it may be possible to estimate the relevance to safety using other methods. The reviewers refer to expert knowledge and the knowledge that very conservative assumptions were made in the planning approval but that there is now more concrete knowledge of the actual conditions. The peer review team summarises its assessment of the expert reports as follows: “With regard to individual safety-relevant differences, the peer review team arrives at different assessments but does not fundamentally call into question any of the identified safety-relevant differences, nor has it identified any other safety-relevant differences. The peer review team takes the view that the importance of being (too) conservative in the analyses that underpin the planning approval was not always consistently taken into account by the contractors.” In summary, the reviewers reach the following conclusion: “In the peer review team’s estimation, there is no indication in Phase 1 of aspects based on which the safety assessment is to be fundamentally called into question. “The peer review team considers that the draft reports or the reports by the contractors provide a useful basis for investigations in Phase 2. For a specification of services, however, these would have to be put into more concrete terms in certain aspects, particularly in relation to the type of estimations or calculations that are to be performed, taking account of the conservative assumptions made in the planning approval.”

Wesentliche Ergebnisse der Phase 1 der ÜsiKo

Die Auftragnehmer haben den Stand von Wissenschaft und Technik (W & T) des Jahres 2002, also den Zeitpunkt des Planfeststellungsbeschluss für die Errichtung und den Betrieb des Endlagers Konrad vom 22. Mai 2002 (PDF, 2,41 MB) (PFB), mit dem Stand von W & T des Jahres 2018 abgeglichen. Sie haben eine Reihe von Änderungen festgestellt, die teilweise auch als relevant für die Sicherheitsanalysen des Endlagers Konrad eingeschätzt werden. Deshalb plant die BGE nun auch eine Phase 2 der ÜsiKo. Es kann aber ebenso festgestellt werden, dass bei der weitaus überwiegenden Anzahl der untersuchten Fragestellungen keine Änderungen festgestellt wurden und damit auch kein Handlungsbedarf identifiziert wurde. Die Reviewer schreiben zusammenfassend über die Abschlussberichte: „Aus Phase 1 ergeben sich nach Einschätzung des Review-Teams keine Hinweise auf Aspekte, hinsichtlich derer die Bewertung der Sicherheit grundsätzlich in Frage zu stellen ist.“ Es handelt sich beim Endlager Konrad um ein robustes System. Der frühere Betreiber hat bei der Antragstellung für die Genehmigung des Endlagers Konrad eine Vielzahl konservativer Annahmen getroffen, die auch die Überprüfung mit neueren Methoden bestehen. Es gibt aber auch an einigen Punkten einen weiteren Überprüfungsbedarf für die Phase 2 der ÜsiKo. Es gibt neue Gesetze, Normen und Verordnungen Für alle Themen der ÜsiKo gilt, dass sich rechtliche Vorgaben, seien es Gesetze, Verordnungen oder auch Normen, teilweise verändert haben. Das gilt beispielsweise für die Berechnung der Strahlenwirkung auf Menschen. Die Art und Weise, wie die Strahlenexposition berechnet wird, ist seit dem PFB für das Endlager Konrad grundlegend methodisch überarbeitet worden. Deshalb ist dieses Delta, also die Abweichung des Stands von W & T von dem des Jahres 2002, in mehreren Gutachten ein Thema – und löst in verschiedenen betrachteten Themenfeldern einen Handlungsbedarf aus. Der zweite Bereich, in dem es wesentliche Veränderungen gegeben hat, ist die Leistungsfähigkeit von Computern und vor allem Großrechnern. Bewertungen der Langzeitsicherheit mit so genannten probabilistischen Methoden, mit denen sich statistische Wahrscheinlichkeiten bewerten lassen, sind erst im Lauf der vergangenen 20 Jahre zum Stand von Wissenschaft und Technik geworden. In der Ermittlung des Überprüfungsbedarfs zur Langzeitsicherheit, Kritikalität in der Nachbetriebsphase und thermischen Beeinflussung des Wirtsgesteins (PDF, 1,99 MB) für das Endlager Konrad ist die geologische Situation des Gesamtsystems umfassend betrachtet worden. Die Erkundungsergebnisse von Bohrungen und Erkenntnisse der Verhältnisse unter Tage sind in die Bewertungen einbezogen worden. Die Auftragnehmer, GRS, AF-Consult und DMT, haben überprüft, ob beispielsweise  neue Erkenntnisse aus der Errichtungsphase des Endlagers Konrad oder neue Erkenntnisse aus vergleichbaren Standorten sowie eine Änderung des Standes von W & T eine Neubewertung für die Langzeitbetrachtung notwendig machen. Dabei haben die Auftragnehmer auch Regelwerke und Stellungnahmen der Beratungsgremien der Bundesregierung zur Sicherheit kerntechnischer Anlagen mit einbezogen, beispielsweise Stellungnahmen der Entsorgungskommission (ESK). Stresstest für das Endlager Konrad Für das Endlager Konrad, in dem Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung eingelagert werden sollen, gelten andere Sicherheitsanforderungen als für ein Endlager für wärmeentwickelnde Abfälle. Dennoch haben die Auftragnehmer im Sinne eines Stresstests die Ausschlusskriterien für die aktuelle Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle auf das Endlagersystem Konrad angewendet – und kein Ausschlusskriterium gefunden. Im Standortauswahlgesetz (StandAG) wird als ein wesentliches Sicherheitskonzept ein einschlusswirksamer Gebirgsbereich (ewG) formuliert. Das Gestein soll die wesentliche Barriere für die Radionuklide sein, um Mensch und Umwelt vor der Strahlung zu schützen. Das Endlagersystem als Ganzes, insbesondere aber die überdeckenden Schichten des Endlagers Konrad schätzen die Auftragnehmer als günstig ein. Sie schreiben, dass für das Endlager Konrad der „Bereich von etwa zehn Kilometer in horizontaler und bis zur Oberkante Unterkreide (eine geologische Schicht) in vertikaler Ausdehnung um das Endlager herum als ewG definiert“ werden könnte. Damit würden die Anforderungen des StandAG erfüllt. Das Endlager Konrad verfolge somit als Sicherheitskonzept eine geologische Barriere, das entspreche dem Stand von W & T, stellen die Auftragnehmer fest. Das schätzt auch das Review-Team so ein. Computer sind viel schneller geworden „Zur Zeit als die Langzeitsicherheitsanalyse Konrad erstellt wurde, waren probabilistische Unsicherheitsanalysen, die eine große Anzahl von Modellrechnungen voraussetzen, auf Grund der begrenzten Kapazität und Geschwindigkeit der zur Verfügung stehenden Computer noch nicht Stand von W & T“, stellen die Auftragnehmer fest. Auf diesem Feld ist die Methodenentwicklung stark vorangeschritten. Die Auftragnehmer bemängeln deshalb, auch mit Blick auf den heutigen Stand von W & T, dass der Umgang mit Ungewissheiten in der Langzeitsicherheitsanalyse für das Endlager Konrad nicht systematisch beschrieben worden sei. Dort sehen sie Nachbesserungsbedarf, der durch eine systematische Aufarbeitung durch Expertinnen und Experten jedoch leicht erbracht werden könne, schreiben die Auftragnehmer. Das Review-Team hat in seinem Gutachten ergänzend darauf hingewiesen, dass auch die im Auftrag der Planfeststellungsbehörde durchgeführten Modellrechnungen zu einem höheren Vertrauen in die Robustheit der Sicherheitsaussage beitragen. Wie bewegen sich radioaktive Stoffe? Radionuklide brauchen, um sich im Endlagersystem oder gar aus dem System heraus bewegen zu können, ein Transportmittel – das naheliegende ist Wasser. Aber es gibt noch weitere Transportmedien wie Gas. Zudem können sich Stoffe in feinster Verteilung im Wasser befinden, so genannte Kolloide, an die sich ebenfalls Radionuklide anlagern und dann im Wasser bewegen könnten. Wie Radionuklide sich mit Hilfe von Gas bewegen könnten, ist aus Sicht der Auftragnehmer ein Thema, das in der weiteren Bearbeitung der ÜsiKo mit in den Blick genommen werden sollte. Der mögliche Transport mit Hilfe von Wasser ist in der Bewertung der Langzeitsicherheit für das Endlager Konrad bereits intensiv betrachtet worden. Darüber hinaus empfehlen die Auftragnehmer, die möglichen Transportwege aus dem Endlagersystem hinaus noch einmal in den Blick zu nehmen. Dort ist ihnen aufgefallen, dass für die geologische Schicht der Unterkreide mit Parametern der Rückhaltefähigkeit (Sorptionsfähigkeit) gearbeitet worden ist, die heute anders bewertet werden. Deshalb empfehlen sie auch hier eine weitere Betrachtung im Rahmen der ÜsiKo. Wärme ist im Endlager kein Thema Damit die Sicherheit im Endlager über lange Zeiträume erhalten bleibt, wird in der Langzeitsicherheitsanalyse auch abgeschätzt, wie gewährleistet werden kann, dass keine sich selbst erhaltende Kettenreaktion der spaltbaren Radionuklide in Gang kommen kann. Das ist bei schwach- und mittelradioaktiven Abfällen kein wahrscheinliches Szenario. Dennoch sehen die Auftragnehmer auch hier einen Nachprüfungsbedarf. Auch hier hat sich das Regelwerk verändert. Es werden inzwischen mehr Radionuklide in ihrer möglichen Wirkung betrachtet als 2002. Zudem ist das Risiko einer ungünstigen Ansammlung von Radionukliden unter spezifischen Bedingungen im verschlossenen Endlager nicht nachvollziehbar genug bearbeitet worden. Die Auftragnehmer empfehlen deshalb eine weitere Betrachtung in der nächsten Phase der ÜsiKo. Bei der Frage, wie Wärme womöglich das Gestein verändern könnte, sehen die Auftragnehmer dagegen keinen Handlungsbedarf. Denn die für das Endlager Konrad vorgesehenen Abfälle entwickeln keine Wärme. Bei der Ermittlung des Überprüfungsbedarfs der Störfallanalysen (PDF, 4,08 MB) haben DMT und DRS alle im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens betrachteten denkbaren Störfälle analysiert. Ein denkbarer Störfall, könnte beispielsweise sein, dass ein Behälter beim Transport, beim Verladen, beim Einbringen in das Endlager abstürzt oder in Brand gerät – und seine Integrität verliert. In 18 Fällen sind die Auftragnehmer zu dem Ergebnis gekommen, dass zwischen dem Stand von W & T des Jahres 2002, dem Jahr des Planfeststellungsbeschlusses (PFB), und 2018 eine sicherheitsrelevante Abweichung zu erkennen ist. Diese sogenannten Deltas, also „Lücken“ zwischen den beiden Wissensständen, haben nach Einschätzung der Auftragnehmer eine Sicherheitsrelevanz für den Betrieb des Endlagers Konrad und können vier Bewertungsbereichen zugeordnet werden. Zum einen geht es um neue Berechnungsmethoden möglicher Auswirkungen auf die Bevölkerung im Falle eines Austritts von Radioaktivität als Folge eines Störfalls. Im nun identifizierten Fall geht es darum, dass sich die Annahmen über den Weg von Radionukliden über die Muttermilch geändert haben und deshalb eine Neuberechnung eines denkbaren Kontakts mit Radionukliden und seiner Auswirkungen auf die Muttermilch vorgeschlagen wird. Die Auftragnehmer stellen in diesem Zusammenhang ebenfalls fest, dass diese zusätzlichen Beiträge voraussichtlich deutlich durch die konservativen Selbstbeschränkungen des Betreibers kompensiert werden. Der Brandschutz ist ein Thema Auch das Ereignisspektrum hat sich verändert. Ein Beispiel dafür sind zu ergänzende Brandschutzbewertungen für elektrisch betriebene Transportfahrzeuge, die im PFB von der Genehmigungsbehörde gefordert werden, Das wird bei der Planung des Einlagerungsbetriebs berücksichtigt. Darüber hinaus empfehlen die Auftragnehmer, weitere Vorsorge zu treffen, damit die Fahrzeuge unter Tage nicht kollidieren können. Möglich ist der Einsatz von automatisierten Kollisionsschutzsystemen. Ein ganzes Spektrum von möglichen Störfällen bei der Handhabung oder dem Transport von Abfallgebinden kann aus Sicht der Auftragnehmer aktualisiert werden, indem eine Analyse der Beziehungen zwischen Mensch, Technik und Organisation (MTO) vorgenommen wird. Dabei geht es um Ereignisse wie Abstürze von Gebinden oder Kollisionen über oder unter Tage mit oder ohne Brand. Die sogenannten MTO-Analysen sind eine Lehre aus Ereignissen und Unfällen, die sich in technischen Anlagen, auch kerntechnischen Anlagen, abgespielt haben: Denn sehr oft war es das Zusammenspiel von Maschinen, einer komplexen Technik mit den Menschen, die damit arbeiten, die zu Ereignissen oder Unfällen geführt haben. Ein besseres Verständnis dieses komplexen Zusammenspiels hilft der BGE als Betreiberin des Endlagers, Unfälle und ungewöhnliche Ereignisse zu vermeiden. Bei der Ermittlung des Überprüfungsbedarfs der Sicherheitsanalyse des bestimmungsgemäßen Betriebs (PDF, 1,24 MB) haben sich die Auftragnehmer der Brenk Systemplanung (Dokument als PDF) mit der Frage beschäftigt, wie sich die neue Strahlenschutzgesetzgebung bezogen auf den künftigen Betrieb des Endlagers Konrad umsetzen lässt. Die Auftragnehmer berücksichtigen zudem sämtliche nationalen und internationalen Informationen zum Thema Strahlenschutz. Das Fazit der Auftragnehmer lautet: „Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich keine sicherheitstechnisch relevanten Deltas auf Ebene der sicherheitstechnisch relevanten Festlegungen des Planfeststellungsbeschlusses (PFB) zum bestimmungsgemäßen Betrieb ergeben haben. Änderungen im Stand von W & T sind – bezogen auf den aktuellen Stand (April 2018) – nach Bewertung der Autoren ausschließlich von Bedeutung bei der Umsetzung des PFB im Rahmen der Gestaltung des Betriebs des Endlagers Konrad.“ Damit das Endlager Konrad sicher betrieben werden kann, darf auch in der Betriebsphase keine Kettenreaktion der in Abfallbehältern vorhandenen Radionukliden stattfinden. Bei der Bewertung dieser sogenannten Unterkritikalität in der Betriebsphase hat der Auftragnehmer, TÜV Rheinland, ebenfalls Abweichungen zwischen dem Stand von W & T 2002 und 2018 festgestellt ( Ermittlung des Überprüfungsbedarfs „Unterkritikalität in der Betriebsphase" (PDF, 775 KB) (PDF, 0,76MB) ). Auch hier beruhen die Abweichungen überwiegend darauf, dass durch eine aktualisierte Norm mehr Radionuklide betrachtet werden beziehungsweise die zugrunde gelegten Werte angepasst wurden. Zusammenfassend schreibt der Auftragnehmer jedoch: „Die Bewertung anhand von drei vom Auftraggeber vorgegebenen übergeordneten Maßstäben zeigt, dass die identifizierten Abweichungen keine Auswirkungen auf die Belastbarkeit vorhandener Aussagen zur Sicherstellung der Unterkritikalität haben.“ Mit anderen Worten: Es gibt sicherheitsrelevante Abweichungen zwischen dem Stand von W & T 2002 und dem aktuellen. Aber diese Abweichungen haben keinen Einfluss auf die 2002 getätigten Aussagen zur Sicherheit des Endlagers in der Betriebszeit, weil schon damals konservative Annahmen getroffen worden sind. Ob die ÜsiKo-Gutachten vollständig, nachvollziehbar und richtig sind, hat die BGE als verantwortungsvoller Betreiber des Endlagers Konrad schon im Verlauf der ersten Phase der ÜsiKo wissen wollen. Deshalb hat sie vier unabhängige und anerkannte Wissenschaftler mit einem Review der Gutachten beauftragt, bevor im Januar 2019 die Zwischenergebnisse öffentlich präsentiert worden sind. Das Review-Team bestehend aus Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig, Christian Küppers, Prof. Dr. Thorsten Schäfer und Prof. Dr. Clemens Walther haben überprüft, ob die Methodik der Gutachten geeignet ist, den Stand von W & T mit dem Stand von W & T des Jahres 2002 zu vergleichen. ( Ermittlung des Überprüfungsbedarfs: Review der Phase 1 (PDF, 764 KB) (PDF, 0,75MB) ) Das Review-Team hat sich bei seiner Arbeit auch mit der Konzeption der ÜsiKo seitens der BGE befasst. Insbesondere fand eine Auseinandersetzung mit dem Auftrag der BGE statt, einen angemessenen Stand von W & T zugrunde zu legen. Dabei wurde auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Interpretation des Standes W & T herangezogen. Nur potentiell ungünstigere Einschätzungen würden Änderungen in der Bewertung und gegebenenfalls auch in der Planung des Endlagers erforderlich machen. Das Review-Team vertritt hierbei die Auffassung, dass der Ansatz der BGE dem gerecht wird. Die vier Wissenschaftler waren weder an den ÜsiKo-Gutachten noch an der Erstellung von Sicherheitsanalysen für das Endlager Konrad beteiligt. Deshalb konnten sie unabhängig Aussagen über die Tauglichkeit der Methodik der ÜsiKo-Auftragnehmer machen. Im Großen und Ganzen halten die vier Reviewer die von den verschiedenen Auftragnehmern für ihre Gutachten gewählten Methoden für geeignet, den Stand von W & T des Jahres 2002 mit dem heutigen W & T zu vergleichen, um sicherheitsrelevante Deltas zu ermitteln. Braucht es immer eine Neuberechnung? Insgesamt raten die vier Wissenschaftler in der zweiten Phase zu überprüfen, ob Neuberechnungen von Sicherheitsanalysen tatsächlich notwendig sind. Womöglich sei die Abschätzung der sicherheitstechnischen Relevanz auch mit anderen Methoden möglich. Die Reviewer verweisen auf  Expertenwissen und das Wissen, dass im Planfeststellungsbeschluss (PFB) sehr konservative Annahmen gemacht worden sind, inzwischen aber konkretere Kenntnisse über die tatsächlichen Verhältnisse vorliegen. Das Review-Team fasst seine Bewertung der Gutachten so zusammen: „Das Reviewteam ist bezüglich einzelner sicherheitsrelevanter Deltas zu abweichenden Einschätzungen gekommen, stellt jedoch keins der identifizierten sicherheitsrelevanten Deltas grundsätzlich in Frage und hat auch keine weiteren sicherheitsrelevanten Deltas identifiziert. Die Bedeutung von (Über-)Konservativitäten in den dem PFB zugrundeliegenden Analysen wurden nach Auffassung des Reviewteams nicht immer konsistent durch die Auftragnehmer berücksichtigt.“ Zusammenfassend kommen die Reviewer zu folgendem Schluss: „Aus Phase 1 ergeben sich nach Einschätzung des Reviewteams keine Hinweise auf Aspekte, hinsichtlich derer die Bewertung der Sicherheit grundsätzlich in Frage zu stellen ist. Das Reviewteam schätzt ein, dass die Berichtsentwürfe bzw. Berichte der AN (Auftragnehmer) nützliche Grundlagen für Untersuchungen in der Phase 2 bereitstellen. Diese müssten für eine Leistungsbeschreibung in einigen Aspekten jedoch konkretisiert werden, insbesondere hinsichtlich der Art der jeweils vorzunehmenden Abschätzungen oder Rechnungen unter Berücksichtigung der Konservativitäten im PFB.“ Themenschwerpunkt: ÜsiKo Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen für das Endlager Konrad (ÜsiKo) Fragen und Antworten zur ÜsiKo Wesentliche Unterlagen Konrad Meldung vom 21. Januar 2019 – Betrifft: Konrad – Infoveranstaltung zur ÜsiKo am 31. Januar in der Info Konrad Meldung vom 23. Januar 2019 – BGE informiert über erste Phase der ÜsiKo einblicke.de – ÜsiKo statt Risiko (externer Link) BfS-Archivseite – Informationen zum 1. ÜsiKo-Fachworkshop vom 28. April 2016 (externer Link) Infostelle Konrad: Weitere Informationen und Anmeldung für Befahrungen Kurzinformationen zum Endlager Konrad

Breast-feeding duration and maternal age contributing to the body burden of perfluorinated alkylated substances (PFAS)

Perfluoroalkyl substances (PFAS) such as perfluorooctanoic acid (PFOA) and perfluorooctanesulfonic acid (PFOS) are ubiquitously found in humans across all age groups. The German Environmental Survey for Children and Adolescents carried out from 2014 to 2017 (GerES V) revealed detectable blood plasma levels of PFAS in all participants. Two third of the participants had blood plasma levels above the limit of quantification (0.25-0.50 (micro)g/L) simultaneously for PFOA, PFOS, and perfluorohexane-1-sulphonic acid (PFHxS). The health-based guidance values I (HBM-I) derived by the German Human Biomonitoring Commission of 2 (micro)g/L for PFOA and 5 (micro)g/L for PFOS were exceeded by 21% and 7% of the participants. For these participants adverse health effects cannot be ruled out with sufficient certainty. Another 0.2% even exceeded the HBM-II value for PFOS of 20 (micro)g/L for the general population and 10 (micro)g/L for women of child-bearing age, respectively, which is regarded as intervention or action level. PFAS are found to substantial extent even in the youngest children born after the ban of PFOS in 2006, underlining the problematic and long-lasting effects of persistent chemicals. PFAS contamination is evident globally in various environmental compartments, food as well as breast milk. The aim of this study is to quantify the effect of relevant sources of PFAS exposure on children and adolescents in Germany, including various sociodemographic characteristics, living environment, dietary preferences, breast-feeding history, and tap water contamination. Breast-feeding duration and maternal age are significantly correlated with log-transformed plasma concentrations of PFOA, PFOS, and PFHxS (pearson correlation coefficients 0.12-0.24, p < 0.001) - i.e. higher maternal age and longer breast-feeding duration are associated with higher PFAS levels in the offspring. Multivariate analyses are used to quantify the contribution of exposure sources to internal PFAS exposure. The results suggest that, while breast-feeding is generally encouraged due to its various positive health effects, recommendations regarding breast-feeding duration should consider the PFAS burden of mothers especially when they have their first child only at relatively high age. © The Authors 2021

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