Die Region des Blauen Nil und der Kordofan liegen in der ariden bis semi-ariden Zone südlich der Sahara Nordostafrikas. Unterschiedliche Naturräume werden durch Verfügbarkeit von Wasser, Nutzungsdruck und Desertifikation geprägt. Die Veränderungen der naturräumlich wichtigen Faktoren wie Vegetationsbedeckung und Qualität der Vegetation und der Böden sind vielfältig und mehr oder weniger bedrohlich. Inventuren vor Ort, Analyse von multitemporalen Fernerkundungsdaten und Integration in geographische Informationssysteme schaffen die raumbezogenen Grundlagen für nachhaltige regionale Entwicklung.
How to enhance cooperative use and development of water resources, especially Eastern Nile?
Nr.: 3/2013
Halle (Saale), 17.07.2013
Umzug von Hirschkäfern aus Sachsen-Anhalt nach Dänemark
Der Präsident
PRESSEMITTEILUNG
Der auffällige Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist in Dänemark seit mehreren
Jahrzehnten ausgestorben; der letzte Nachweis der Art gelang 1952. Um die
Verbreitungslücke im nördlichen Ostseebereich zwischen Schweden und
Deutschland wieder zu schließen, fasste das Dänische Parlament den Be-
schluss für ein Projekt zur Wiedereinbürgerung des durch die FFH-Richtlinie
europaweit geschützten Käfers. Das dafür am besten geeignete Gebiet
Jægersborg Dyrehave nördlich Kopenhagen ist mit einem 240 ha großen, et-
wa 300 Jahre alten lichten Eichenwald bestockt, in dem in den letzten Jahr-
zehnten gezielt Totholz angereichert wurde.
Zur Absicherung der genetischen Vielfalt der neu zu begründenden Hirschkä-
ferpopulation werden Tiere aus Mittel- und Ostdeutschland (Brandenburg,
Sachsen, Sachsen-Anhalt), Polen und Südschweden nach Dänemark ge-
bracht. Die ersten Käfer wurden am 11. Juni 2013 von der dänischen Um-
weltministerin Pia Olsen Dyhr freigesetzt.
Aus verschiedenen Vorkommensgebieten in Sachsen-Anhalt wurden insge-
samt 44 Käfer und 74 Larven entnommen. Entsprechend der artenschutz-
rechtlichen Genehmigung des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt wur-
den jeweils nur wenige Käfer und Larven gesammelt, um die lokalen Populati-
onen nicht nachhaltig zu schädigen.
Die naturschutzfachliche Begleitung des Projektes oblag dem Landesamt für
Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Dessen Präsident, Klaus Rehda, unterstreicht
die Notwendigkeit der Erhaltung der Biodiversität, und das nicht nur in den
Natura 2000-Gebieten unseres Landes: „Wir können stolz sein, dass es bei
uns noch genügend Vorkommen des Hirschkäfers gibt und dass wir uns bei
diesem Projekt fachlich einbringen konnten.“ Der Aufwand, der jetzt in Däne-
mark für die Rückkehr des Hirschkäfers notwendig ist, zeigt auch die Notwen-
digkeit naturschutzfachlicher Regelungen und ihrer Einhaltung, so Klaus Reh-
da: „Nur auf diese Weise können wir auch in Sachsen-Anhalt die Vielfalt der
Natur bewahren.“
Die Hirschkäfer und ihre Larven wurden in Jægersborg Dyrehave in eigens um
Stubben und liegende Stämme errichteten Volieren freigesetzt. Die Volieren
sichern einen Schutz der Käfer gegenüber Fraßfeinden, wie Vögeln (z.B. Krä-
hen, Eichelhähern). Des Weiteren sorgen sie für einen geringen Aktionsradius
der Käfer und erleichtern so die Überwachung des Ansiedlungserfolges. In
den letzten Wochen wurden bereits regelmäßige Paarungen von Hirschkäfern
beobachtet – ein erster Schritt zur Wiederansiedlung.
Der Hirschkäfer ist einer der größten Käfer Mitteleuropas. Männchen und E-Mail: Praesident@
Weibchen brauchen für die Reifung ihrer Keimzellen den Baumsaft alter Ei- lau.mlu.sachsen-anhalt.de
chen, der bestimmte Pilze enthält. Die Larven bauen im Zuge ihrer Ernährung
morsches, feuchtes und verpilztes Holz zu Mulm ab und leisten damit einen Landesamt für Umweltschutz
Reideburger Straße 47
wichtigen Beitrag im ökologischen Kreislauf. Die Art ist vor allem aufgrund des 06116 Halle(Saale)
Fehlens von Totholz und Stubben in den intensiv genutzten Wäldern in den Tel.: 0345 5704-101
vergangenen Jahrzehnten europaweit selten geworden. Deshalb unterliegt der Fax: 0345 5704-190
Käfer in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dem strengen gesetz- Internet:
lichen Schutz des kohärenten Netzwerkes NATURA 2000.
www.lau.sachsen-anhalt.de
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Die Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark wird durch die Planungsbüros Amphi Consult
Odense (Marzenna Rasmussen, Nils Damm, Lars Iversen), StegnerPlan Bad Düben (Dr. Jan Stegner)
und BIOM Jänschwalde (Thomas Martschei) vorgenommen. In Sachsen-Anhalt wird die Entnahme von
Tieren durch das Büro BUNat Schönebeck (Dr. Werner Malchau) fachlich begleitet.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.naturstyrelsen.dk/Nyheder/2013/KaempebillenErTilbage.htm
http://www.youtube.com/watch?v=LUXHk5nZ_f4&feature=youtu.be
http://www.naturstyrelsen.dk/Nyheder/2013/Eghjorten_kommer.htm
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Bild: SenUMVK / travelwitness - Fotolia.com Ziele und Grundlagen der Klimaschutzpolitik in Berlin Der Berliner Senat verfolgt das langfristige Ziel, Berlin bis zum Jahr 2045 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Weitere Informationen Bild: 1xpert - stock.adobe.com Klimanotlage in Berlin Am 10. Dezember 2019 hat der Berliner Senat als erstes Bundesland die Klimanotlage anerkannt. Der Senat stellt damit ausdrücklich fest, dass die fortschreitende Erderhitzung eine Klimanotlage darstellt, die zusätzliche Anstrengungen zugunsten des Klimaschutzes auch auf Berliner Landesebene erforderlich macht. Weitere Informationen Bild: Michael Danner Das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz Das Klimaschutz- und Energiewendegesetz gewährleistet einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für einen nachhaltigen Klimaschutz. Es legt fest, dass das Land Berlin bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden soll. Weitere Informationen Bild: Bokstaz/depositphotos.com Machbarkeitsstudie „Berlin Paris-konform machen“ Wie kann der Beitrag Berlins zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens aussehen? Die Studie im Auftrag der Senatsverwaltung legt in verschiedenen Szenarien dar, wie Berlin schon vor 2050 klimaneutral werden kann, um dem Zielpfad des Pariser Abkommens gerecht zu werden. Weitere Informationen Bild: Nils Stelte Klimaschutzrat Berlin Der Klimaschutzrat berät als unabhängiges Gremium den Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus auf dem Gebiet der Klimaschutz- und Energiepolitik. Weitere Informationen Bild: C40 Cities Climate Leadership Group Internationales Engagement Berlins Klimaschutz braucht internationale Netzwerke! Berlin beteiligt sich intensiv an internationalen Kooperationen, in kommunalen Bündnissen und innerhalb der Europäischen Union. Weitere Informationen
Nutzbarkeit von Citizen Science zur Gewinnung von Daten zur Radoninnenraumkonzentration Aufgabe des Forschungsvorhabens war es, den Nutzen sowie ggf. konkrete Vorschläge zur Umsetzung eines Citizen-Science -Projektes zu Radon in Deutschland zu erarbeiten. Citizen Scienc e bietet unter bestimmten Bedingungen das Potenzial, die Datengrundlage zur Radonkonzentration in Innenräumen für wissenschaftliche Zwecke zu verbessern. Der Einsatz von elektronischen Messgeräten für Kurzzeitmessungen ist denkbar, jedoch ist zu definieren, nach welchem Prinzip die Messungen erfolgen müssen. Es ist nicht zu erwarten, dass Citizen-Science-Projekte zu Radon per se eine kostengünstige und personalschonende Alternative zu professionellen Forschungsprojekten darstellen. Hintergrund Der Schutz der Bevölkerung vor Radon in Innenräumen wird in Deutschland im Strahlenschutzgesetz geregelt. Im § 124, Abschnitt 2 "Schutz vor Radon in Aufenthaltsräumen des Strahlenschutzgesetzes" wurde ein Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft festgelegt. Wird dieser überschritten, sollten Maßnahmen zur Senkung der Radon -Konzentration im Gebäude ergriffen werden. Konkrete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung wurden vom Bundesumweltministerium im sogenannten Radonmaßnahmenplan festgehalten. Ein Bereich des Maßnahmenplans betrifft die Öffentlichkeitsarbeit und die Förderung der Eigeninitiative der Bevölkerung zum Schutz vor Radon in Innenräumen. Das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) arbeitet für die Sicherheit und den Schutz des Menschen und der Umwelt vor den Gefahren durch Strahlung . Zu den behördlichen Aufgaben zählt auch die Information der Öffentlichkeit. Vor diesem Hintergrund prüft das BfS , ob und inwiefern sich Citizen Science eignet, um die Datengewinnung von Radonkonzentrationen in Innenräumen sowie das Radonwissen in der Bevölkerung zu erhöhen. Zielsetzung Aufgabe des Forschungsvorhabens war es, den Nutzen sowie ggf. konkrete Vorschläge zur Umsetzung eines Citizen-Science-Projektes zu Radon in Deutschland zu erarbeiten. Zentrale Aufgaben eines etwaigen Citizen-Science-Projektes soll die Datengewinnung von Radoninnenraumkonzentrationen, vorzugsweise mit elektronischen Messgeräten, sowie die Verbesserung des Radonwissens in der breiten Bevölkerung sein. Bei der Konzeption eines Citizen-Science-Projektes waren messtechnische, soziale, gesellschaftliche und rechtliche Aspekte einzubeziehen. Methodik und/oder Durchführung Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde in einem ersten Schritt zunächst der Stand der Wissenschaft im Bereich Citizen Science erarbeitet. Darüber hinaus wurden gelungene Citizen-Science -Projekte im naturwissenschaftlich-technischen Bereich in Deutschland sowie internationale Radon -Projekte identifiziert, beschrieben sowie Erfolgsfaktoren herausgearbeitet. Im zweiten Arbeitspaket standen darauf aufbauend Vorschläge zur Umsetzung eines Citizen-Science-Projektes durch das BfS im Mittelpunkt. Auf Basis der vorangegangenen Analysen sowie inhaltlicher Überlegungen der wissenschaftlichen Bearbeiterinnen wurden Projektideen verdichtet und dann die Umsetzungsmöglichkeiten mit Fachleuten der jeweiligen Themenfelder diskutiert. Ziel der Experteninterviews war es, eine erste Einschätzung zur Relevanz des Themas Radon im jeweiligen Handlungsfeld sowie zur möglichen Umsetzung von Citizen-Science -Projekten zu erhalten. Darauf aufbauend wurden Kriterien für erfolgversprechende Strategien zur Umsetzung eines Citizen-Science -Projektes zu Radon aufgezeigt. Hierzu wurde sowohl auf aktuelle Citizen-Science -Projekte und -Veröffentlichungen als auch auf Hinweise der interviewten Fachleute zurückgegriffen. Ergebnisse Leitgedanken für ein Citizen-Science -Projekt zu Radon in Deutschland Die Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Nutzbarkeit von Citizen Science für die Gewinnung von Daten zur Radonkonzentration in Innenräumen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Citizen Science eignet sich grundsätzlich für die Gewinnung von Daten zur Radoninnenraumkonzentration und kann eine Ergänzung zu behördlich und gesetzlich vorgeschriebenen Radonmessungen darstellen. Als Voraussetzung für eine breite Beteiligung der Bürger*innen ist die klare Formulierung einer Forschungsfrage ausschlaggebend. Mit einem Citizen-Science -Projekt ist es möglich, die Bekanntheit des Themas Radon und seiner Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland zu steigern. Diese Wirkung ist zwar als Nebenfolge intendiert, darf jedoch hinsichtlich ihrer Bedeutung nicht das vorrangige Ziel des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns bzw. die „Forscherrolle“ der Bürger*innen dominieren. Im Vordergrund stehen muss die Wertschätzung der Bürger*innen im wissenschaftlichen Erkenntnis- bzw. Citizen-Science -Prozess. Der Einsatz von elektronischen Messgeräten für Kurzzeitmessungen ist denkbar, jedoch ist zu definieren, nach welchem Prinzip die Messungen erfolgen müssen, damit die Daten für das BfS verwertbar sind. Die Bereitstellung elektronischer Messgeräte ist mit Kosten, Prozessgestaltungen sowie in der Regel mit Partnerschaften mit Multiplikator*innen verbunden. Öffentliche Bibliotheken und ein "Leihsystem an zentralen Orten" Für die Umsetzung eines Radon - Citizen-Science -Projektes in Deutschland kann es deshalb sinnvoll sein, die Adressat*innen über Bibliotheken zu erreichen und elektronische Messgeräte in dieser Zusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. Der vorgeschlagene Lösungsweg berücksichtigt die Fokussierung auf Citizen Science bei gleichzeitiger nachgelagerter Berücksichtigung von Öffentlichkeits- und Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Radon . Die Zusammenarbeit mit Bibliotheken kann erfolgsversprechend sein, da sie die meistgenutzten Bildungs- und Kultureinrichtungen sind und auf Erfahrungswissen in vergleichbaren Projekten zurückgreifen können. Außerdem kann das Anbindungspotenzial an bestehende geobasierte Radon -Datensammlungen des BfS genutzt werden sowie ein zeitlich begrenztes Leihsystem für die Nutzung von elektronischen Radon -Messgeräten umgesetzt werden. Die einzusetzenden elektronischen Messgeräte sollten eine hohe Bedienungsfreundlichkeit und die Möglichkeit zur Gewährleistung von Datenschutz und Privatsphäre bieten. Dieser Lösungsvorschlag wird als am aussichtsreichsten eingestuft. Kooperationen mit anderen Multiplikator*innen wie Schulen, Nachbarschaftsinitiativen oder Betriebs- und Personalräten sind als Optionen ebenfalls denkbar. Fazit Citizen Science bietet das Potenzial, die Datengrundlage zur Radonkonzentration in Innenräumen für wissenschaftliche Zwecke zu verbessern, vorausgesetzt, dass Bürger*innen die Forscherrolle dominieren und die Information über Radon nur einen sekundären Nutzen darstellt. Derzeitig relevante Fragestellungen erfordern die Erfassung vieler Daten zur statistischen Auswertung, was den Einfluss der Leistung und der Erkenntnis einzelner Teilnehmer*innen auf das Endergebnis minimiert. Es ist kritisch zu hinterfragen, wie eine solche Datenerhebung zu repräsentativen Schlussfolgerungen auf Bund- und Länderebene gelangen kann. Auch individuelle Situationen ( z.B. Gebäude mit speziellen Charakteristika) müssen messtechnisch umfangreich untersucht werden und weitere Parameter müssen erfasst werden. Die Durchführung der Projekte und die damit verbundene Betreuung der Teilnehmer*innen bindet Ressourcen, die langfristig zur Verfügung stehen müssen. Es ist nicht zu erwarten, dass Citizen-Science -Projekte zu Radon per se eine kostengünstige und personalschonende Alternative zu professionellen Forschungsprojekten darstellen. Eine Abwägung über den Wert des Citizen-Science -Gedankens gegenüber den damit verbundenen Folgen ist unabdingbar. Eckdaten Forschungs-/Auftragnehmer: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH Projektleitung: Carolin Kahlisch Fachbegleitung BfS : Nils Suhr Beginn: 1. November 2021 Ende: September 2023 Finanzierung: 78.003,00 Euro Stand: 20.05.2025