Naturwaldreservate (Naturwald-Programm) Naturwald-Programm der Landesforstverwaltung; Ausweisung, Betreuung und Untersuchung von Naturwaldreservaten und Naturwaldvergleichsflächen in Mecklenburg- Vorpommern. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns hat am 5. Dezember 1995 die Ziele und Grundsätze einer naturnahen Forstwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. Hier wurde festgelegt, die Naturwaldreservatsforschung durch die Landesforstverwaltung zu betreiben. Mit der Ausweisung und Unterhaltung von Naturwaldreservaten und Naturwaldvergleichsflächen beteiligt sich die Landesforstverwaltung an primär waldökologischer Forschung, wie sie bundesweit schon länger betrieben wird, wobei die Untersuchungsobjekte unter verschiedenen Bezeichnungen (Bannwälder, Naturwaldzellen, Naturwälder etc.) geführt werden. Die Auswahl repräsentativer Waldflächen und die Einstellung jeglicher Maßnahmen ("Urwälder von Morgen") lassen erkennen, welche Bedeutung der waldökologischen Forschung auf diesen Flächen für die naturnahe Bewirtschaftung und auch im Hinblick auf die verschiedenen Belange des Naturschutzes im Wirtschaftswald zukommt. Das Naturwald-Programm unterstützt weitgehend die Leitlinien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die auf europäischer und internationaler Ebene (wie z. B. auf den Europäischen Ministerkonferenzen von Helsinki 1993 und Lissabon 1998) beschlossen wurden. Mit Stand 01.01.2010 sind im Gesamtwald Mecklenburg-Vorpommerns 35 Naturwaldreservate mit einer Waldfläche von insgesamt 1400 ha ausgewiesen. Begriffsbestimmungen Naturwaldreservate (NWR) sind Waldflächen, die in ihrer Entwicklung sich selbst überlassen bleiben. Alle Störungen ihres Zustandes und der ablaufenden natürlichen Prozesse werden hier vermieden. Naturwaldvergleichsflächen (NWV) sind naturnah zu bewirtschaftende Waldflächen, die einem unmittelbaren Vergleich mit NWR auf der Grundlage wissenschaftlicher Erhebungen dienen. Sie weisen ähnliche Standorts- und Bestockungsverhältnisse wie die NWR auf, denen sie räumlich zugeordnet werden. NWR und zugeordnete NWV werden generell als Untersuchungseinheit (NWR/V) betrachtet.
Entwicklung eines nachhaltigen Nutzungskonzeptes - im Sinne des Begriffs 'sustainable use', Wiederherstellung und Bewahrung naturnaher Waldbestaende und ihrer Oekosysteme, Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region durch Schaffung nachhaltiger Existenzgrundlagen fuer die oertliche Bevoelkerung. Zur Erreichung der gesteckten Oberziele sieht das Projekt der Fachhochschule Rottenburg in der ersten Phase folgende Massnahmen vor: Inventur des aktuellen Zustandes der Wald- und Freiflaechen durch: Luftbildbefliegung und -kartierung des Gebietes, zweite terrestrische Inventurstufe (Stichproben): Boden- bzw. Standortskartierung, Anlage von Versuchs- und Kontrollflaechen zur Ermittlung der Standortseignung, der Wuchsdynamik, der Verjuengungsdynamik und der natuerlichen Sukzession, geeigneter Pflanzverfahren, Mitwirkung an der Nutzungsplanung fuer das gesamte Projektgebiet.
Multifunktionale Waldwirtschaft am Ende? Unter dieser provokanten Überschrift trafen sich Experten der Holz- und Forstwirtschaft auf der LIGNA 2009 und diskutierten aktuelle Anforderungen wie die Strategie der Bundesregierung zur Biologischen Vielfalt. Es wurde der Appell formuliert, die Strategie des flächendeckenden, multifunktionalen Waldbauansatzes beizubehalten und ökologische sowie ökonomische Ansprüche auf ganzer Fläche zu integrieren. 'Der Ansatz der multifunktionalen Waldwirtschaft würde durch die selektive Stilllegung ertragsreichster Waldbestände ernsthaft in Frage gestellt'. Die Nutz-, Schutz- und Sozialfunktion könnten gleichrangig und auf ganzer Fläche mit dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft zwanglos unter einen Hut gebracht werden und so mittels naturnaher und multifunktionaler Waldwirtschaft der Königsweg nachhaltiger Nutzholzgewinnung beschritten werden (vgl. Hockenjos 2007).Multifunktionale Forstwirtschaft scheint das Erfolgsmodell deutscher Waldnutzung zu sein und allen berechtigten Ansprüche an unseren Wald idealtypisch und nachhaltig gerecht werden zu können. Der integrative Ansatz der deutschen Forstwirtschaft habe sich grundsätzlich bewährt und sollte weiter verfolgt werden. Was aber ist unter dem Konzept der nachhaltig integrativ multifunktionalen Waldwirtschaft zu verstehen? Was macht eine Waldfunktion aus und wie steht es um die Erfüllung derselben im Rahmen der praktischen Forstwirtschaft? Bestehen alternative Landnutzungsansätze, die den multifunktionalen Anforderungen der Gesellschaft besser gerecht werden könnten? Diesen Fragen geht das Forschungsvorhaben nach, um Klarheit über das Fundament deutscher Forstwirtschaft zu schaffen.
Naturnähe ist ein weltweit eingesetztes Kriterium zur Beschreibung des Erhaltungszustandes von Ökosystemen. Die Grundlage dieser Erhaltungszustandsbeschreibung ist die Intensität des menschlichen Einflusses auf ein Ökosystem in Vergangenheit und Gegenwart und die daraus resultierende Zustandsveränderung von Vegetation und Standort. Der Erhalt naturnaher Ökosysteme ist eine zentrale Voraussetzung für die Bewahrung der globalen Biodiversität.Trotz seiner weiten Verbreitung und Anwendung in der nationalen wie internationalen Naturschutzpolitik, in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und im praktischen Naturschutz gibt es bis heute sehr unterschiedliche Auffassungen von der inhaltlichen Ausformung und den Operationalisierungsmöglichkeiten des Kriteriums Naturnähe. Zudem wird der Erhalt möglichst naturnaher Ökosysteme häufig als vorrangiges Naturschutzziel formuliert, was z. T. anderen Naturschutzzielen wie dem Erhalt wertvoller Kulturlandschaften oder ökonomischen Interessen zuwider läuft.Die Arbeit möchte in diesem Spannungsfeld von Befürwortern und Kritikern des Kriteriums und des Naturschutzziels Naturnähe einen Beitrag zu dessen inhaltlicher Konkretisierung leisten und durch einen Überblick über die europäische Naturnähediskussion Vertretern aus Wissenschaft und Praxis den Zugang zu dem Thema Naturnähe erleichtern.Aufbauend auf Expertenbefragungen in 25 europäischen Ländern sowie einer intensiven Literaturrecherche werden im Kernteil der Arbeit zunächst die in Nord-, Ost-, West- und Mitteleuropa für die Erfassung des Naturnähegrades von Wäldern verwendeten und vorgeschlagenen Kriterien und Indikatoren identifiziert und beschrieben. Anschließend wird anhand ausgewählter Beispiele deren Anwendung im Rahmen von naturschutzorientierten Wald- und Biotopinventuren erläutert. Als Bezugspunkt für die Definition von Naturnähegraden und als Grundlage für die Entwicklung von Naturnäheleitbildern für Naturschutz und naturnahe Waldwirtschaft kommt den Erkenntnissen der europäischen Naturwaldforschung eine besondere Bedeutung zu, weshalb diesen in der Arbeit ein eigenes Kapitel gewidmet sein wird. Abschließend soll diskutiert werden, welchen Einfluß der globale Klimawandel in Zukunft auf die Bezugspunkte von Naturnähe und somit auf das gesamte Konzept der Naturnähe haben könnte.
Aufgrund häufiger auftretender und anhaltender Kalamitäten in der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft sind sowohl die Transport- als auch die Lager- und Abnahmekapazitäten, durch ein vermehrtes Holzaufkommen, verteilt über das Wirtschaftsjahr im Einklang mit saisonalen Ereignissen und Schwerpunkten, verständlicherweise limitiert und führen somit zu Engpässen beim Abtransport aus dem Wald. Zusätzlich erreichen auch die Holzernteunternehmer ihre Kapazitätsgrenzen und somit können nicht sämtliche Schadholzmengen zeitnah und den Erfordernissen entsprechend aufgearbeitet und aus dem Wald abtransportiert werden. Ein einhergehender Preisverfall und mögliche sekundäre Einbußen bei der Waldbewirtschaftung in den Folgejahren verstärken somit die Suche nach möglichen Lösungen, um dieser angespannten Situation entgegenzuwirken. Eine Alternative bei der Aufarbeitung von Schadholzmengen in Folge von Kalamitäten könnte hier aber die Entrindung bei der vollmechanisierten Holzernte durch extra umgerüstete bzw. adaptierte Harvesteraggregate darstellen. Die Entrindung erfolgt hier mittels speziell konstruierter und vorkonzipierter Aggregate mit Zusatzausrüstung bereits im Zuge der Ernte im Bestand auf der Rückegasse. Zusätzlich kann hier auch noch über die Konfiguration der Entastungsmesser und den Anpressdruck der Durchzugswalzen Einfluss auf die Entrindungsqualität ausgeübt werden. Es handelt sich hierbei um einen zusätzlichen Prozess, welcher aber auch mit Zeit und Kosten verbunden ist. Die Technik der Entrindung im Bestand im Zuge der Ausformung hat ihren Ursprung in der Versorgung von Papier- und Zellstoffwerken aus Eukalyptusplantagen, wobei hier die Entrindung im Bestand aus logistischen Gründen erfolgt. Ein Einsatz der erwähnten Technik in Europa für die Bekämpfung und Eindämmung von Borkenkäferkalamitäten ist bis dato noch nicht lückenlos dokumentiert. Einzig die technische Anwendbarkeit hinsichtlich Entrindungsqualität konnte in Deutschland im Zuge eines nationalen Projektes in Zusammenarbeit des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) GmbH mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihen-stephan-Triesdorf eingehend dokumentiert werden, wobei hier in einem ersten Schritt nur die technischen Möglichkeiten bei ausgewählten Aggregaten untersucht wurde. Von der Entrindung durch Harvester im Bestand verspricht sich der Waldbesitzer seitens der Logistik die Möglichkeit innerhalb der Bereitstellungskette als Zwischenpuffer aufzutreten, jedoch ohne jegliche Gefahr durch das waldnahe Rundholzlager eine Brutstätte für Borkenkäfer anzubieten. Gleichzeitig verspricht man sich auch, die Gefahr einen möglichen Verlust durch Borkenkäfer als Vektoren für Bläuepilze im gelagerten Rundholz zu minimieren. Zusätzlich könnte man im noch stehenden aber bereits befallenen Holz den Borkenkäfer bekämpfen und dessen Ausbreitung und Kalamitätspotenzial einschränken. (Text gekürzt)
Die verfügbaren waldbaulichen Verfahren und Techniken z. Etablierung natürlicher Verjüngung haben eine lange Tradition in Mitteleuropa. Waldbauliches Handeln ist vor eine besondere Herausforderung gestellt, wenn es gilt, Kiefern- oder Fichtenreinbestände in naturnahe Wälder umzuformen. Dann können sich die eingesetzten Waldumbauverfahren, je nach Ausgangsbedingungen des Standortes oder Bestandes als arbeits- und kostenintensiv erweisen. Dies gilt umso mehr, wenn die zukünftige Zielbaumart, die über ein naturnahes Verjüngungsverfahren etabliert werden soll, nicht oder nur in geringem Umfang im definierten Waldumbaugebiet präsent ist. Das geplante Forschungsprojekt hat das Ziel, die Verbesserung naturnaher Verjüngungsstrategien in Regionen mit schwierigen standörtlichen und ungünstigen strukturellen Ausgangsbedingungen wissenschaftlich zu unterstützen. Dazu werden die natürlichen Verjüngungspotenziale der Eiche in kieferndominierten Arealen auf Landschafts- und Bestandesebene quantitativ ermittelt. Dabei werden sowohl das Vorkommen der Samenbäume, das Ausbreitungspotenzial der Eichen als auch die Präsenz von Alteichen, die Bestandeskonstellation des Kiefernaltbestandes und die Filterwirkung der Begleitvegetation als entscheidende Einflussgrößen in die räumlich-expliziten Analysen einbezogen. Auf Basis dieser Analysen werden Simulationswerkzeuge entwickelt, die zur Erweiterung naturnaher Waldbau- und Waldbewirtschaftungskonzepte beitragen. Mit ihrer Hilfe können Effekte der Waldbehandlungsszenarien für unterschiedliche Ausgangsstituationen im Vorfeld geprüft und eine optimale Umsetzung in die Praxis unterstützt werden. Damit leistet das Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Flexibilität und Anpassung naturnaher Verjüngungsstrategien in Regionen mit schwierigen Ausgangsbedingungen.
Ziel: Wiederansiedlung verschollener Ackerbegleitflora. Hypothese: Naehrstoffauslagerung und verringerte Saatdichte der Kulturpflanzen ist die Voraussetzung fuer die Existenz vieler Ackerbegleitkraeuter. Initialeinsaat vorher vermehrter Ackerbegleitflora soll sich unter oben angegebenen Voraussetzungen ueber Samenbildung erhalten. Arbeitshypothese nur teilweise bestaetigt, da zu viel Samen mit Maehdruschernte als Potential verloren gehen.
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