Das Projekt "Gesamtsystem, Operating Agent IEA-DHC Annex TS1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Bauphysik durchgeführt. Gesamtziel des Vorhabens ist die ganzheitliche und systemische Untersuchung der Trinkwarmwasser-Installation (TWI) für künftige Niedertemperatur-Wärmeversorgungskonzepte. In diesem Zusammenhang sollen, bei Berücksichtigung thermohydraulischer Aspekte, Energieeinsparpotenziale und Integrationsmöglichkeiten regenerativer Energiequellen identifiziert und analysiert werden. Des Weiteren erfolgt die Untersuchung und Diskussion mikrobiologischer Aspekte, wobei hier die Beachtung gesundheitlicher Gesichtspunkte von besonderer Bedeutung ist. Die Hauptaufgabe des Fraunhofer-IBPs umfasst die primärenergetische und -exergetische Bewertung der Trinkwarmwasser-Installation. In diesem Kontext wird die Quantifizierung der Wechselwirkungen zwischen Gebäude und TWI sowie deren Auswirkungen auf den Jahresenergiebedarf vorgenommen. Die Quantifizierung erfolgt anhand der Bewertung der Veränderung des Primärenergiebedarfs durch Veränderung der Art der Verteilung bzw. des Exergie-Trinkwasser-Niveaus verschiedener Gebäudetypen mit unterschiedlicher Anlagentechnik. Ein weiterer großer Teil der Arbeiten nimmt die Koordination des internationalen Kooperationsvorhaben IEA DHC Annex TS1 - Low Temperature District Heating for Future Energy Systems ein. Neben der Leitung dieses Vorhabens sind der nationale und internationale Wissenstransfer sowie die Verbreitung der Ergebnisse des IEA DHC Annex TS1 im Fokus der Arbeiten. Im Rahmen der Koordination des IEA DHC Annex TS1 übernimmt das IBP die Organisation von Arbeitstreffen und begleitenden Maßnahmen auf der internationalen Ebene. Dies beinhaltet auch die Organisation von Industrie- und Expertenworkshops. Das IBP übernimmt weiterhin die Kommunikation auf internationaler Ebene sowie die Abstimmung mit dem Entscheidungsgremium des IEA DHC dem Executive Commitee (ExCo).
Das Projekt "IEA DHC Annex TS2: praktische Realisierung von Niedertemperatur-Fernwärme Systemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AIT Austrian Institute of Technology GmbH durchgeführt. Die Fernwärmetechnologie der dritten Generation mit hohen Vorlauftemperaturen wurde realisiert, als noch fossile Brennstoffe eingesetzt wurden und Gebäude einen sehr hohen Heiz-bedarf aufwiesen. In Zukunft werden sich diese Voraussetzungen ändern und Fernwärme wird auf erneuerbare und wiederverwertbare Quellen zurückgreifen, um Gebäude mit einem niedrigen Energiebedarf zu heizen, umso die vierte Generation der Fernwärme (4GDH) auch Niedertemperatur-Fernwärme (NT-FW) genannt, zu bilden. Abgesehen von den 'konventionellen' erneuerbaren Energiequellen wie zum Beispiel Solar- und Windenergie, werden so weitere Niedertemperatur-Wärmequellen (wie z. B. in U-Bahn-Systemen, Belüftungsanlagen, Kühlprozesse, Abwasser, etc.) verfügbar gemacht.
Das Ziel des IEA DHC Annex TS2 ist es, die Umsetzung von 4GDH Systemen zu erleichtern. Im Rahmen dieses Projekts sollen die Voraussetzungen für eine Umsetzung von 4GDH mit Hilfe von internationalen Experten entwickelt werden.
Basierend auf einer Studie der bereits durchgeführten Arbeiten über 4GDH, werden im Annex-Projekt folgende 5 Themengebiete behandelt:
1. Technologie: notwendige technologische Lösungen für die 4GDH-Umsetzung auf der Gebäudeseite
2. Systemfunktionen: mit Fokus auf der effizienten Funktionsweise der Technologien im Gesamtsystem
3. Demonstration: Analyse und Evaluierung von Demonstrationsanlagen
4.Konkurrenzfähigkeit: Evaluierung und Untersuchung effizienter Geschäftsmodelle für 4GDH
5. Disseminierung und Handbuch: Sammlung der Ergebnisse und Erstellen eines Handbuches für NT-FW und Dokumentation welche Technologie, Systemfunktionen und Geschäftsmodelle erforderlich sind, damit zukünftig verstärkt 4GDH umgesetzt wird. Es werden Instrumente, Richtlinien, Empfehlungen, Best-Practice Beispiele und Hintergrundmaterial für Designer und Entscheidungsträger im Bauwesen, der Energieproduktion und -versorgung und für die Politik ausgearbeitet.
Die in den fünf Themenfeldern generierten Informationen werden in Form eines 4GDH-Handbuches zusammengefasst und im Rahmen von Workshops und Schulungen an die teilnehmenden Forscher, Anwender, Vertreter der Fernwärmeindustrie und politischen Entscheidungsträger disseminiert.