Das Projekt "Eignung mehrjähriger, schnellwachsender Pflanzen zur Kohlenstoffanreicherung in Boden, Pflanze und Produkten im Hinblick auf die Entwicklung von CO2-Zertifizierungsmodellen" wird/wurde gefördert durch: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe.Die Reduktion des CO2-Austoßes ist eine Kernstrategie zur Verlangsamung des Klimawandels. Studien zeigen jedoch, dass eine Reduktion allein nicht ausreichen wird. Ein negativer CO2-Ausstoß scheint nötig, um die für 2050 gesetzten Ziele zu erreichen (Detz & van der Zwaan, 2019). Hierzu sollen neue Technologien entwickelt werden, um CO2 aus der Atmosphäre zu fixieren. Um Kohlenstoff anzureichern, muss jedoch nicht auf komplexe Technik zurückgegriffen werden. Mehrjährige Kulturen, wie Obstbäume und mehrjährige und schnellwachsende nachwachsende Rohstoffe, fixieren über ihre Nutzungsdauer große Mengen CO2 in ihren Pflanzenorganen. Werden aus den Nachwachsenden Rohstoffen biobasierte Produkte hergestellt, wird der Kohlenstoff in diesen für die Nutzungsdauer fixiert. Um die Leistung der Obstgehölze und mehrjährigen, schnellwachsenden Nachwachsenden Rohstoffen auch monetär zu bewerten, sollen im ZentriFix-Projekt die Möglichkeiten einer entsprechenden CO2-Zertifizierung geprüft werden. So Sollen auch weitere Anreize für Landwirte geschaffen werden, diese Kulturen anzubauen und so einen Beitrag zur Reduktion des CO"-Gehalts in der Atmosphäre zu leisten. Dafür sind detaillierte Analysen der Kohlenstoffeinlagerung in den verschiedenen Pflanzenteilen nötig, sowie Untersuchungen der Kohlenstoffdynamik in Boden und Pflanze über Pflanzenalter und Vegetationsperiode hinweg. Ziel des Projektes soll es darüber hinaus sein, für Obstgehölze und mehrjährige Nachwachsende Rohstoffe (inkl. Produkte) Zertifizierungsmodelle für die CO2-Fixierung zu entwickeln.
Abfrage von Umfang der in den Baumschulen genutzten Flächen und von vorhandenen Pflanzenbeständen: - die gesamte Baumschulfläche des Betriebes - die Flächen der Bestände an Obstgehölzen, Obstunterlagen, Ziergehölzen und Forstpflanzen - die Anzahl, die Arten, das Alter, die Anzuchtmerkmale und der Entwicklungsstand der Pflanzen. Die Pflanzgärten der Forstbetriebe werden in diese Erhebung nicht einbezogen.
Das Projekt "Die Aufnahme von Calciumchlorid in Apfelfrüchte: Der Einfluss der Entwicklungsstadien der Früchte und die Mischung mit Fungiziden auf die Aufnahmeraten" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Hannover, Institut für Gemüse- und Obstbau, Abteilung Gemüsebau.Die Versorgung der Apfelfrüchte mit Ca2+ ist oft unzureichend, was zu physiologischen Erkrankungen, erhöhter Atmungsaktivität und zu Anfälligkeit gegen Krankheiten führen kann. Diese Probleme lassen sich nicht durch Maßnahmen im Bereich Wurzel/Boden lösen, so daß Applikation von Calciumchlorid oder Calciumnitratlösungen auf die Früchte weltweit praktiziert werden. Zahlreiche Spritzungen werden empfohlen, um den Ca-Gehalt der Früchte meßbar zu erhöhen, und das Auftreten der Stippigkeit zu reduzieren. Trotzdem ist die Wirkung oft unzureichend und deshalb werden außerhalb Europas die Früchte nach der Ernte mit CaCl2-Lösungen infiltriert. Dieses Verfahren ist außerordentlich effektiv, darf aber in Deutschland und anderen europäischen Ländern nicht angewandt werden. Damit bleibt die Applikation von Calciumsalzlösungen durch Spritzung auf die Früchte vor der Ernte die einzige Alternative. Obwohl es hunderte von Veröffentlichungen zum Thema Stippigkeit gibt, ist die Aufnahme in Früchte bisher nie systematisch untersucht worden. Um zu klären, wann und wie häufig gespritzt werden muß, sind solche Versuche aber unerläßlich. Im Wesentlichen geht es um die Beantwortung der folgenden Fragen: (1) Wie ändert sich die Geschwindigkeit der Aufnahme von CaCl2 im Verlauf der Fruchtentwicklung? Wie viele Behandlungen sind erforderlich und welche Zeitpunkte sind optimal? (2) Welchen Einfluß haben Schorffungizide auf die Calciumaufnahme? Die Literaturrecherche ergab, daß zu diesen Fragen bisher keine systematischen und quantitativen Untersuchungen durchgeführt worden sind. Eigene Vorversuche haben ergeben, daß viele Zusatzstoffe die Calciumaufnahme drastisch reduzieren.
Das Projekt "Nachweis von Resistenztypen und Resistenzverhalten gegenüber dem Scharka-Virus (plum pox potyvirus, PPV) im Pflaumensortiment Dresden-Pillnitz des IPK Gatersleben" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Halle-Wittenberg, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz.Die Scharka-Krankheit, verursacht durch das Scharka-Virus der Pflaume (plum pox potyvirus, PPV), zählt gegenwärtig in Europa zu den wirtschaftlich wichtigsten Viruskrankheiten des Steinobstes. Die effektivste und zugleich umweltschonendste Gegenmaßnahme stellt der Anbau resistenter Sorten dar. Der Züchtung müssen dazu Genotypen mit bekannten Resistenzeigenschaften zur Verfügung gestellt werden. Literaturangaben und eigenen Erkenntnissen zufolge wird die Resistenz in Abhängigkeit vom Virusstamm und von der Umwelt ausgeprägt. Deshalb sollte es sich um genetisch unterschiedliches Zuchtmaterial handeln, das außerdem für die hiesigen Anbaubedingungen geeignet ist. Das Pflaumensortiment der Genbank Obst Dresden-Pillnitz des IPK Gatersleben erscheint für vergleichende Resistenzprüfungen besonders geeignet, da einheitliche Infektions- und Standortverhältnisse vorliegen. Insgesamt umfaßt es 242 Akzessionen (unterschiedliche Sorten z.T. verschiedener Herkünfte, einige Auslesen bzw. Zuchtklone). In Voruntersuchungen zeigte sich bereits ein differenziertes Verhalten gegenüber dem Scharka-Virus. Im Rahmen des geplanten Vorhabens ist vorgesehen, die nach Durchführung von Freilandbonituren und anschließender serologischer Testung als befallsfrei oder schwach befallen hervorgegangenen Genotypen mit Hilfe eines Gewächshaustestes (KEGLER et al., 1994) zu überprüfen. Die Reaktion handveredelter, getopfter Gewächshauspflanzen gestattet die frühzeitige Aussage zur PPV-Resistenz und gibt gleichzeitig einen Hinweis zum wahrscheinlichen Verhalten der Genotypen im Freiland im Falle eines hohen natürlichen Infektionsdruckes. Mit ausgewählten Genotypen folgen weitere Untersuchungen im Gewächshaus und Freiland unter Verwendung serologischer Methoden (ELISA, TPIB) und der PCR, um Kenntnisse zur Virusverteilung im Gehölz zu gewinnen. Hinzu kommt die Testung interessanter Exemplare mit verschiedenen, molekularbiologisch definierten Virusisolaten und unterschiedlichen Methoden der Virusübertragung. In Einzelfällen sind die Eltern resistenter Genotypen zu ermitteln und diese ebenfalls einer Testung zu unterziehen. Letzteres könnte Aussagen zur Vererbung der Scharka-Resistenz liefern. Die zusätzliche Ermittlung der Vektorresistenz gestattet eine umfassende Charakterisierung des Resistenzverhaltens von Pflaumengenotypen sowie die Ableitung züchterischer und anbauseitiger Empfehlungen.
Zunehmende Schäden an Laub- und Obstgehölzen durch den Ungleichen Holzbohrer wurden besonders in bzw. nach Jahren mit extremen Witterungsverläufen (Hitze, Trockenheit, Spätfröste etc.) festgestellt. Der Ungleiche Holzbohrer gehört zu den sekundär schädlichen Borkenkäfern, d.h. zunächst befällt er nur kranke und geschwächte Gehölze oder solche, die sich im Umpflanzschock befinden. Anhaltende Trockenperioden führen zum Stress und zu einer Schwächung der Bäume, die somit zu idealen Brutbäumen werden. Monitoring Flugverlauf Lebensweise Der Ungleiche Holzbohrer wird seit 2004 regelmäßig mit Lockstofffallen (Alkohol) an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet überwacht. Der Beginn des Fluges und die Stärke des Auftretens werden durch den Witterungsverlauf des jeweiligen Jahres stark beeinflusst. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte der Fangzahlen je Kalenderwoche des aktuellen Jahres an fünf Überwachungsstandorten in Berlin an. Im Jahr 2024 lag das Fangergebnis mit 78 Ungleichen Holzbohrern (jährliche Mittelwerte pro Falle) leicht über dem Mittel der vergangenen Jahre. Sehr häufig folgt auf ein Jahr mit einer hohen Anzahl von Käfern eines mit einer äußerst niedrigen Anzahl. So folgt auf das starke Flugjahr 2007 eines mit sehr wenigen Käfern. Gleiches gilt auch nach 2010, 2014 und 2019. Für die Schwankungen der Fänge pro Jahr sind neben den unterschiedlichen Witterungsverläufen der Jahre auch der Zustand der Bäume und die Beschaffenheit des jeweiligen Standortes verantwortlich. Gärten mit einem alten Baumbestand weisen einen höheren Anteil an Ungleichen Holzbohrern auf. Auch der Pflanzstress von Jungbäumen kann zu einer erhöhten Kalamität führen. Mit ansteigenden Tagestemperaturen erfolgte der Flug 2024 gegen Mitte März. Ungleiche Holzbohrer können bereits Anfang März bei Tagestemperaturen ab 18 °C / 20 °C fliegen. Oftmals treten immer wieder „Nachzügler“ im Juli / August auf. Mit dem Flughöhepunkt gegen Ende März nahmen die Fangzahlen aufgrund von Spätfrösten im April rapide ab. Bereits gegen Ende Mai stellte sich der Flug ein und wenige Holzbohrer konnten bis Ende August noch in den Fallen gefangen werden.
Die Maulbeerschildlaus ( Pseudaulacaspis pentagona ) stammt aus Ostasien und hat ein breites Wirtsspektrum von ca. 120 Wirtspflanzen, u.a. Ahorn, Eiche, Esche, Flieder, Linde, Maulbeere, Robinie, Schnurrbaum, Walnuss, Trompetenbaum, ebenfalls an Obstgehölzen, Beerensträuchern (u.a. Roter u. Schwarzer Johannisbeere) und Ziergehölzen wie Bartblume, Kirschlorbeer und Zierjohannisbeeren. 1964 wurde sie erstmalig in Deutschland nachgewiesen. Ab Anfang der Jahrtausendwende breitete sich diese wärmeliebende Schildlausart stärker aus. Zunächst verstärkt im süddeutschen Raum, ab Mitte der 2000er Jahre erfolgte die Ausbreitung nach Norden und Nordosten. 2017 trat sie an Neupflanzungen an Schnurbäumen im Berliner Stadtgebiet auf. Es wurde zwar bereits 2013 an einigen gelieferten Trompetenbäumen in einer Berliner Baumschule ein Befall festgestellt, der jedoch durch Eliminierung der Bäume getilgt wurde. Die Maulbeerschildlaus kann durch ihre Saugtätigkeit bei entsprechend starken Befall zum Absterben der Bäume führen. Sie saugt an der dünnen Rinde im Stamm und Starkastbereich, verursacht dort Nekrosen, was zu starken Assimilationsverlusten führt. Die Folge sind Wachstumsbeeinträchtigungen, die zu Ausfällen an den Wirtsbäumen führen können und eine Neupflanzung erforderlich machen. Sichtbares Merkmal eines starken Befalls ist, dass die Rinde an Ästen und Stämmen durch das Auftreten der Schildläuse wie gekalkt wirkt. Anmerkung: Die Untersuchungen zum Monitoring an Maulbeerschildlaus (Pseudaulacaspis pentagona) finden derzeit nicht statt. Lebensweise Maßnahmen Reduktion durch Nützlinge Mechanische Maßnahmen: Bürsten und Hochdruckreiniger werden häufig zur Reduktion der Maulbeerschildläuse empfohlen. Problematisch sind neben dem hohen Arbeitsaufwand auch mögliche Schäden an der Rinde. Ein vorsichtiger Bürsteneinsatz ist allenfalls bei einem geringen Befall einzelner Gehölze zielführend. Bei starkem Befall kann bei jungen, vitalen Bäumen mit einem Rückschnitt der Befall reduziert werden. Chemische Maßnahmen: Eine Bekämpfung der Schildläuse kann, je nach Standort mit ölhaltigen Pflanzenschutzmitteln erfolgen. Jedoch ist die Bekämpfung der ausgewachsenen Weibchen sehr schwierig und mit einer Winter- oder Austriebsspritzung kann kein ausreichender Erfolg erzielt werden, zumal ihre Anwendung im öffentlichen Grün oftmals problematisch sein kann. Präparate um die empfindlichen Larvenstadien (Crawler) an den Stämmen zu bekämpfen stehen im öffentlichen Grün nicht zur Verfügung. Zur Herstellung eines natürlichen Gleichgewichtes können Nützlinge und Antagonisten angesiedelt werden. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden im Berliner Stadtgebiet unterschiedliche Nützlinge ausgebracht und in regelmäßigen Kontrollen wurde ihre Entwicklung und Etablierung dokumentiert, u.a. die Marienkäferart Cybocephalus sp. sowie Rhyzobius l. . Darüber hinaus wurden auch zugewanderte Käfer angetroffen. Larven und Käfer von Harmonia axyrides und Chilocurus bipustualtus wurden an allen Standorten in größerer Stückzahl gefunden. Im Fazit konnte festgestellt werden, dass eingesetzte und zugewanderte Käfer-Arten die Populationsentwicklung der Maulbeerschildlaus kontrollieren können.
Irreversible Schäden an Pflanzen bis hin zum Ausfall von ganzen Pflanzungen kann die Folge einer unkontrollierten Ausbreitung von Schadorganismen sein. Zur Erarbeitung von rechtzeitigen Prognosen und zum Stadtgebiet passenden Bekämpfungsstrategien, werden relevante tierische Schadorganismen im Stadtgebiet Berlin überwacht. Dazu werden für ein aussagekräftiges Monitoring Lockstoff- und Alkoholfallen, aber auch Lichtfallen eingesetzt und visuelle Bonituren an ausgewählten Standorten durchgeführt. Auffällige Veränderungen im Schaderregerauftreten werden somit frühzeitig erkannt und bei der Beratung berücksichtigt. Überwachung von Schaderregern im Stadtgebiet Berlin Auffällige Schaderreger in den letzten Jahren Methoden zur Überwachung Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Buchsbaumzünsler Und plötzlich war der Buchsbaum kahl und abgefressen. Der Buchsbaumzünsler kann ganze Bestände vernichten. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Eichenprozessionsspinner Die Haare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Frostspanner Löchrige Blätter und angeknabberte Knospen hinterlassen die Raupen des Frostspanners. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Kastanienminiermotte Die zugeflogene Kastanienminiermotte ist geblieben und kann durch das Laubsammeln reduziert werden. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Maulbeerschildlaus Dünnrindige Baumarten sind durch die Saugtätigkeit der Maulbeerschildlaus besonders betroffen. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Wollige Napfschildlaus Die wollige Napfschildlaus tritt zwar flächendeckend auf, führt aber nur zu geringen Saugschäden. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Apfelwickler Die Raupen des Apfelwicklers, landläufig meist als Maden bezeichnet, durchhöhlen den Apfel und hinterlassen braune Kotkrümmel. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Pflaumenwickler Gummiartige Tropfen an der Frucht sind meist Hinweise auf die Raupen des Pflaumenwicklers. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Großer Waldgärtner Abgeknickte Triebe, trockene Nadeln und verbräunte Kronen weisen auf den Befall mit dem Großen Waldgärtner hin. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Kupferstecher All gegenwärtig und besonders nach Trockenphasen schädigt der Kupferstecher an Nadelgehölzen. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Thuja- und Wacholderborkenkäfer Werden die Triebe von Thuja, Wacholder, Scheinzypressen und Co. braun und trocken sind oftmals Thuja- oder Wacholderborkenkäfer die Verursacher. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Ungleicher Holzbohrer Geschwächte und gestresste Laubgehölze werden häufig durch den Ungleichen Holzbohrer besiedelt. Weitere Informationen Visuelle Bonituren werden zur Einschätzung aktueller Schaderreger zu Hilfe genommen. Entweder werden die Fraßschäden in Schadensstufen eingeteilt oder das Auftreten der Schaderreger selbst wird bewertet. Je nach Schwerpunkt erfolgen kurzfristige bzw. einmalige Aufnahmen, wie sie u.a. schon beim Auftreten der Birnbaumprachtkäfer, Eichenzwerglaus, Ulmenschildlaus, Andromedanetzwanze und auch den Pilzerkrankungen Birnengitterrost, Echter Mehltau an Kastanie erfolgt sind. Als langfristige Bonitur wurde seit dem erstmaligen Auftreten der Wolligen Napfschildlaus ( Pulvinaria regalis ) im Jahr 2000 die weitere Ausbreitung gezielt überwacht. Erste flächige visuelle Bonituren erfolgten von 2002 bis 2021. Leimringe können immer dort zum Einsatz kommen, wo Schaderreger am Stamm hinauf klettern/kriechen, wie Raupen, Käfer und viele andere. Als klassischer Schädling in Obstanlagen, aber auch durch seinen Lochfraß an Laubbäumen in städtischen Anlagen auffallend, wird der Frostspanner schon seit Jahrzehnten überwacht. Die Bedeutung des Kleinen Frostspanners ( Operophtera brumata ) ist im Berliner Stadtgebiet eher abnehmend, schwankt jährlich je nach Witterung des Jahres. Nach dem Erstauftreten der Kastanienminiermotte ( Cameraria ohridella ) 1999 in Berlin waren im Jahr 2002 alle Kastanien im Stadtgebiet sehr stark befallen. Ab 2003 wurden zur Überwachung des Flugverlaufs Lockstofffallen eingesetzt. Schon seit 1993 wird im Stadtwald der Nonnenfalter ( Lymantria dispar ) überwacht. Im urbanen Grün befinden sich sehr viele Obstgehölze mit ihren speziellen Schädlingen. Die beiden Hauptschädlinge Apfelwickler ( Cydia pomonella ) und Pflaumenwickler ( Cydia funebrana ) werden seit 2005 überwacht. Mit den steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen wurden auch Weinbauschädlinge wie der Bekreutzte Traubenwickler Lobesia botrana im Stadtgebiet auffällig. Die Kontrolle findet seit 2011 statt. Die extremen Wetterverhältnisse ab 2002 haben zu auffälligen Schäden durch Borkenkäfer geführt. Stellvertretend werden deshalb ab 2004 der Kupferstecher ( Pityogenes chalcographus ) und der Ungleiche Holzbohrer ( Xyleborus dispar ) überwacht, letzterer mittels Alkohol. Neue Schädlinge wie der Buchsbaumzünsler ( Cydalima perspectabilis ), der seit 2017 flächig im Stadtgebiet auftritt und zu großen Ausfällen an Buchsbaumbeständen führt, werden zur Feststellung optimaler Kontroll- und Behandlungszeiten überwacht.
Gebietsbeschreibung Das Gebiet gehört zu einer Reihe von LSG, die in den verschiedenen Landschaften des Flämings ausgewiesen wurden und künftig in den Naturpark „Fläming“ eingebunden werden sollen. Das LSG „Wittenberger Vorfläming und Zahnabachtal“ ist das östlichste dieser Gebiete. Der westlichste Teil des Schutzgebietes ist der Apollensberg nördlich Apollensdorf, der als Stauchendmoräne direkt bis an das Elbetal vordringt. Die LSG-Grenze verläuft von hier nördlich entlang der Landkreisgrenze. Die Stadt Zahna wird großräumig im Norden, Westen und Süden umgangen. Der Kienberg südlich von Zahna ist Bestandteil des LSG. Unter Einschluss des Gallunberges verläuft die Grenze nördlich und westlich von Piesteritz zum Apollensberg. Das LSG liegt nahezu vollständig in der Landschaftseinheit Rosslau-Wittenberger Vorfläming und greift nur in der Kropstädter Heide kleinflächig auf den Hochfläming über, der hier nach Osten ausläuft. Das Schutzgebiet erfasst die von den Flämingfließgewässern Zahna-, Riesche-, Krähe-, Fauler, Trajunscher und Apollensdorfer Bach zertalten Hochflächen des Vorflämings, die überwiegend von Wald eingenommen werden. Die Waldbestockung wird durch Kiefernforsten bestimmt. Nur kleinflächig, wie beispielsweise am Kienberg oder an den Rändern der Täler, sind naturnahe Laubwälder ausgebildet. Den landschaftlichen Reiz des Gebietes bestimmen ganz wesentlich die Täler, in denen durch Gehölze gegliedertes Grünland das Landschaftsbild prägt. Die Ortslagen sind i. d. R. von weiten Rodungsinseln umgeben, die für Ackerbau genutzt werden. Feldwege werden vielfach von Obstgehölzen gesäumt. An einigen Straßen sind Alleen ausgebildet. Auf der Achse Wittenberg-Reinsdorf-Nudersdorf greifen Siedlungsstrukturen weit in das Landschaftsschutzgebiet hinein und erzeugen eine stark zergliederte Grenzziehung. Mit Woltersdorf, Külso und Dietrichsdorf treten innerhalb des LSG bzw. an dessen Rand Rundlingeals interessante Siedlungsformen auf. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Wie in allen Bereichen im Fläming erfolgte im Mittelalter eine weitgehende Rodung der Wälder und ihre Folgenutzung als Hutungen, Heiden und Triften sowie Acker- und Grünland in den Tälern. Schaf- und Ziegenhutung, Rinderweide, Zeidlerei u. a. prägte die Flächen. In den verbliebenen Waldflächen fanden Streunutzung, Reisigentnahme, Laubschnitt und Brennholzgewinnung statt. Dies führte zur Degradierung der Wälder und ihrer Standorte. Eine Besonderheit der mittelalterlichen Nutzung war der Weinbau, der viele geeignete Flächen im Vorfläming einnahm. Ein klassischer Weinberg war der Apollensberg. Heute ist der Weinbau im Gebiet vollständig erloschen. Erst mit Ende des 18. Jh. und dem Übergang zur Kahlschlagnutzung entstanden die Kiefernforsten. Noch im 19. Jh. waren weite, heute bewaldete Flächen in landwirtschaftlicher Nutzung. Für die Woltersdorfer Heide beispielsweise ist belegt, dass diese noch 1851 überwiegend landwirtschaftlich genutzt wurde. Erst später wurde das Gebiet großflächig vom Forstamt Glücksburg aufgeforstet. Mit der Aufforstung des Vorflämings entwickelte sich auch die heute vorhandene Verteilung der Wald- und Offenlandflächen. Die Siedlungen wurden schrittweise von Wald umschlossen, so dass sie heute auf Rodungsinseln liegen. An den Bächen wurden zahlreiche Mühlen betrieben. Am bekanntesten ist die Külsoer Mühle als Ausflugsgaststätte. Durch die Mühlenstaue kam es zur Abflussverzögerung, die Vernässung und Moorbildung in den Tälern verursachte. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das LSG erfasst Teile des vorwiegend durch das saale-kaltzeitliche Inlandeis geprägten Flämings. Das Gelände fällt von Norden, von der Kropstädter Heide (ca. 150 m ü. NN), nach Süden, zum Elbetal (ca. 70 m ü. NN), zwar tendenziell ab, wird jedoch durch abwechslungsreiche Reliefkleinformen belebt. Diese kamen vor allem durch die stauchende Wirkung des Inlandeises zustande, die sichbesonders deutlich zwischen Straach, Reinsdorf und Jahmo widerspiegelt. Hier treten zahlreiche langgestreckte Sattel-Mulden-Strukturen auf. Ihre Streichrichtung ist WSW-ENE. Die Sättel sind aufgebrochen und haben Abstände von 200 bis 400 m. Es stehen Bildungen des Tertiärs in Form von miozänen Sanden (Quarz-, Glimmer- und Formsand), Tonen (Flaschenton) und Braunkohlen an. Die wenig widerständigen sandigen und kohligen Sedimente wurden meist erodiert. Dadurch treten die geologischen Sättel als Depressionen, d. h. Tälchen und Becken, in Erscheinung. Häufig wurden sie durch Rohstoffgewinnung noch vertieft. Einige der alten Abbaugruben, z. B. bei Reinsdorf, sind heute wassergefüllt. Im Bereich der geologischen Mulden hingegen präparierte die Erosion anstehende widerständige Sande und Kiese des Pleistozäns als Geländerücken heraus (Reliefumkehr). So bildet der Michelsberg bei Grabo mit 185 m ü. NN die größte Erhebung des LSG. Um Grabo treten auch Reste frühglazialer, südlicher Terrassenschotter auf. Recht monoton sind die Hochflächen aus meist saale-kaltzeitlichem, seltener elster-kaltzeitlichem Geschiebemergel, wie sie großflächig östlich von Schmilkendorf und westlich von Zahna vorkommen. Nur einzelne Sölle beleben hier das Relief. Große Sandergebiete liegen zwischen Kropstädt, Euper und Bülzig. Sie entstanden durch Schmelzwässer des warthe-stadialen Inlandeises der Saale-Kaltzeit, die vom Hohen Fläming nach Süden abflossen und dabei ältere Geländeformen verschütteten oder zerstörten. Südlich von Bülzig gehen die Sander in Talsande des ehemaligen Breslau-Bremer Urstromtals über. Das LSG gehört zu den Bodengroßlandschaften der Sander, sandigen Platten und sandigen Endmoränen der Altmoränenlandschaften. Im zentralen Teil des Wittenberg-Rosslauer Vorflämings sind gegenüber anderen Bodenlandschaften dieser Großlandschaft, insbesondere im hier beschriebenen Landschaftsausschnitt, große Unterschiede im Bodeninventar vorhanden, das örtlich kleinflächigwechselt. Dieser Wechsel ist durch die anstehenden Lockergesteine bedingt. Insbesondere im Bereich der Stauchendmoräne kommen unterschiedliche tertiäre Sedimente in eng benachbarten schmalen Streifen vor und beeinflussen die Bodenentwicklung. Im LSG überwiegen die Sand-Böden. Es sind Braunerden und Acker-Braunerden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, die in lehmigem Geschiebedecksand über Bändersand bzw. in schwach schluffigem Geschiebedecksand über Schmelzwassersand ausgebildet sind. Unter Wald, insbesondere unter Kieferbeständen, sind die Sand-Böden in unterschiedlichem Maße versauert und ausgewaschen, d. h. podsoliert. Damit ist die Ausbildung einer sauren, stickstoffarmen Humusauflage, die als Rohhumus bezeichnet wird, verbunden. Alte, wahrscheinlich mittelalterliche Ackerhorizonte sind häufig und begünstigen die Podsolierung. Eine verbreitete Erscheinung ist die Eutrophierung der ansonsten sauren Sand-Böden im Südteil des LSG. Sie äußert sich in höheren pH-Werten und erhöhten Nährstoffgehalten der Böden, so dass der Auflagehumus und die Bodenvegetation nicht in Übereinstimmung mit dem Horizontprofil der Böden stehen. In den Bereichen tertiärer Schluff- und Tonvorkommen sind abhängig von deren Tiefenlage lehmunterlagerte Sand-Böden bis Pseudogleye ausgebildet, die durch gestautes Bodenwasser nur schwach beeinflusst bzw. durch Stauwasser bestimmt sind. Das Vorkommen tertiärer feinkörniger Quarzsande, verbunden mit ihrer Einmischung in den Geschiebedecksand oder in Flugsanddecken, begünstigt ebenfalls die Podsolierung. Auf den Geschiebelehm-Vorkommen sind, entsprechend ihrer Position im Gelände und der Tiefenlage, Braunerde-Fahlerden bis Parabraunerde-Pseudogleye aus Sandlöss über Geschiebelehm oder aus Geschiebedecksand über Geschiebelehm ausgebildet. Die Entkalkungstiefe dieser Böden liegt meistens unterhalb 1,5 m unter Gelände. In dieses Bodenmosaik der grundwasserfernen Hochflächen sind kleinere Niederungen und Täler mit Gleyen sowie verbreitet Humus- und Anmoorgleyen aus meist sandigen Substraten und selten Niedermoore eingeschaltet. Diese sehr unterschiedliche Bodenausstattung ist eine Ursache für das abwechslungsreiche Landschaftsbild. Während der Weichsel-Kaltzeit lag der Fläming südlich des Inlandeises im Bereich einer periglazialen Kältesteppe. Auf Dauerfrostboden entstanden auch in den sonst gut wasserdurchlässigen Sanden linienartige Abflussbahnen. Während die oberen, mit Talsand gefüllten Abschnitte dieser Periglazialtälchen heute oft trocken liegen, werden tiefere Teile von Bächen genutzt, z. B. Rieschebach, Krähebach, Zahnabach u. a. Beiderseits der Vorfluter stehen die jüngsten Sedimente des LSG in Form von fluviatilen Ablagerungen und Moorbildungen an. Das Gebiet weist ein ausgeprägtes hydrographisches System auf, das zur Entwässerung des Gebietes beiträgt. Die größeren Fließgewässer haben einen im Wesentlichen von Norden nach Süden gerichteten Verlauf und münden in die Elbe. Die bedeutendsten Fließgewässer sind der Zahnabach im Osten und der Rieschebach im Westen des LSG. Kleinere Bäche, die ebenfalls in die Elbe oder die größeren Bäche münden, sind Krähe-, Fauler, Trajunscher und Apollensdorfer Bach. Klimatisch liegt das LSG im Übergangsbereich vom wärmegetönten und damit durch subkontinentales Klima geprägten Elbetal zu den niederschlagsreicheren und kühleren Gebieten des Hochflämings. Während der mittlere Jahresniederschlag im Elbetal bei Wittenberg zwischen 540 bis 560 mm beträgt, steigter im Vorfläming bis auf 580 mm und erreicht im Hochfläming nördlich Wittenberg sogar 600 bis 620 mm. Die Jahresmitteltemperaturen um 8,5 °C im Vorfläming entsprechen den großklimatischen Verhältnissen dieses Raumes und weisen im Zusammenhang mit dem Sommermaximum im Juli auf eine regionale Klimagunst. Diese wird durch das Elbetal gefördert. Sie weist bei Wittenberg eine Jahresmitteltemperatur von 8,6 °C auf. Im Hochfläming dagegen werden nur Werte von 8,1 °C erreicht. Pflanzen- und Tierwelt Die Potentiell Natürliche Vegetation des Vorflämings im Landschaftsschutzgebiet würde flächig vom Knäulgras-Linden-Hainbuchenwald nährstoffreicherer Standorte und dem Wachtelweizen-Linden-Hainbuchenwald ärmerer Standorte gebildet. Am Südrand des Gebietes bei Zörnigall tritt auf den Niederterrassen bereits Pfeifengras-Stieleichenwald auf. Frischere Standorte in Tälern und an deren Rändern werden vom Waldziest-Stieleichen-Hainbuchenwald eingenommen. Die Täler selbst weisen auf moorigen Standorten Walzen-Seggen-Erlenbruchwald auf, der auf mineralischen Nassstandorten in Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald übergeht. Mit dem landschaftlichen Wechsel zum Hochfläming wird der Hainbuchenwald südlich des Zahnabachtales vom Straußgras-Eichenwald abgelöst, der in der Kropstädter Heide in einen Komplex von Schattenblümchen-Buchenwald und Waldmeister-Buchenwald wechselt. Die aktuelle Waldvegetation wird aber überwiegend von Kiefernforsten bestimmt. Naturnahe Waldgesellschaften treten nur kleinflächig und vor allem in den Tälern und an den Talrändern sowie im Bereich der ehemaligen Truppenübungsplätze auf. In den Tälern kommen Erlen-Bruchwald, an quelligen Standorten Schaumkraut-Erlenbruchwald, Erlen-Eschenwald und Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald vor. Von den Talflanken des Rieschebachtals wird Straußgras-Eichenwald und Honiggras-Eichenwald beschrieben. Kleinflächig ist im Bereich des Hochflämings auch Eichen- und Buchenwald vorhanden. In der Woltersdorfer Heide ist Eichen-Birkenwald verbreitet. Im frischen Waldziest-Stieleichen-Hainbuchenwald des Kienberges konzentrieren sich Vorkommen floristischer Besonderheiten des Gebietes. Hier wachsen Süße Wolfmilch, Sanikel, Hain-Wachtelweizen und Ährige Teufelskralle. Das strukturreiche Gebiet des Flämings bietet auch einer artenreichen Vogelwelt Lebensraum. Als bestandsgefährdete Art bewohnt der Sperber die Waldgebiete, Baumfalke und Wespenbussard sind Brutvögel im Kienbergwald. Der Schwarzspecht brütet in den Buchenbeständen. Wachtel und Rebhuhn sind Bewohner der Äcker im Gebiet. Weitere im LSG vorkommende seltene Arten sind Ortolan und Sperbergrasmücke in den offenen und mit Gehölzen durchsetzten Landschaften. Charakteristische Lebensgemeinschaften der Täler sind die Feucht- und Quellwiesen. In den Bachauen wachsen auf nährstoffreichen, basenarmen, feuchten Standorten die Engelwurz-Kohldistel-Gesellschaft und die Gesellschaft der Spitzblütigen Binse. Auf den anmoorigen Quellstandorten sind weiterhin auch Binsen-Pfeifengras-Wiesen ausgebildet. Auf frischen Standorten sind Glatthaferwiesen entwickelt. Die Feuchtwiesen werden aufgrund der standörtlichen Bedingungen, ihrer geringen Flächigkeit und der Ertragslage oft nicht mehr bewirtschaftet und entwickeln sich dann zu Staudenfluren aus Großem Mädesüß, Wald-Engelwurz und Brennnessel. Weiterhin bilden sich Dominanzgesellschaften aus Wiesen-Fuchsschwanz, Rohr-Glanzgras, verschiedenen Seggenarten und der Wald-Simse aus. Die Pfeifengraswiesen weisen bemerkenswerte Arten auf. Dazu gehören Kümmel-Silge, Schmalblättriges Wollgras, Kleiner Baldrian, Sumpf-Veilchen, Wassernabel und Sumpf-Farn. Von besonderer floristischer Bedeutung sind das Redbachquellgebiet mit dem Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts und das Feuchtgebiet am Küchenholzgraben mit dem hier ebenfalls vorkommenden Breitblättrigen Knabenkraut sowie Beständen der Arnika und des Lungen-Enzians. Die Tierwelt der Täler setzt sich aus charakteristischen Arten zusammen. Zahna und Rischebach werden vom Elbebiber besiedelt. An den sauberen Fließgewässern kommt die Gebirgsstelze vor. In den renaturierten Flämingbächen siedeln Bachneunauge, Schmerle, Drei- und Neunstachliger Stichling und Bachforelle in stabilen Beständen. Bewohner des gehölzdurchsetzten Offenlandes ist der Neuntöter. In den Wäldern und an Waldrändern siedeln Habicht, Grünspecht, Buntspecht und Kleinspecht, Pirol, Garten-, Mönchs- und Klappergrasmücke. Blindschleiche und Waldeidechse sind verbreitet. Die Feldsölle und ehemalige Abbaugruben sind wichtige Amphibienlaichgewässer und Libellenlebensräume. Rotbauchunke, Erdkröte, Gras- und Teichfrosch treten auf. Die Ringelnatter kommt ebenfalls vor. Von besonderer Bedeutung für das Gebiet sind die Vorkommen von Trocken- und Magerrasen sowie Heiden auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen, aber kleinflächig verstreut auch im gesamten Gebiet. Hier sind großflächig Wolfsmilch-Besenheiden anzutreffen, die einen unterschiedlichen Grad der Verbuschung zeigen. Auch Silbergras-Pionierfluren oder Trockenrasen sowie Nelken-Grasnelken-Magerrasen sind großflächig vorhanden. In den Rasenbreitet sich zunehmend das Land-Reitgrasaus. In den Heidegesellschaften leben Blauflüglige Ödlandschrecke, Warzenbeißer, Rotleibiger Grashüpfer und Gefleckte Keulenschrecke. Auch aus der Gruppe der Laufkäfer wurden charakteristische Arten nachgewiesen. An Heiden gebundene Wildbienen im Gebiet sind Heidekraut-Sandbiene, Heidekraut-Seidenbiene und die in Sachsen-Anhalt vom Aussterben bedrohte Filzbiene. Auch zahlreiche Schmetterlingsarten sind aufgrund ihrer Ernährungsgrundlage an die Besenheide gebunden. Charakteristische Kriechtiere der trockenen offenen Lebensräume sind Kreuzkröte, Zauneidechse und Blindschleiche. Leitarten der Vögel der Offenlandschaften im Gebiet sind Heidelerche, Neuntöter, Raubwürger, Brachpieper und Ziegenmelker. Auch der Wiedehopf wurde im Gebiet beobachtet. Der Apollensberg stellt einen weiteren standörtlichen Komplex für wärmeliebende Lebensgemeinschaften dar, der schon von Botanikern wie August Zobel zu Beginn des 20. Jh. erforscht wurde. Zahlreiche, sehr bemerkenswerte, damals nachgewiesene Arten sind heute verschwunden. Fehlende extensive Nutzung der Magerrasen, Verbuschung, Verwaldung und nicht zuletzt die militärische Nutzung durch sowjetische Streitkräfte sind Ursachen dafür. Dennoch finden sich heute noch sehr artenreiche Magerrasen vom Typ der Mädesüß-Wiesenhafer-Gesellschaft. Hier wachsen neben den namensgebenden Arten Kleines Mädesüß und Flaumiger Wiesenhafer u. a. auch Heide-Günsel, Ästige Graslilie, Hügelmeier, Skabiosen-Flockenblume, Berg-Haarstrang und Rauhes Veilchen. Staudensäume, Mantelgebüsche und xerotherme Wälder bilden ein eng verflochtenes Mosaik. Vegetationskundlich können der Hirschwurz-Storchschnabel-Saum, das Liguster-Schlehen-Gebüsch und der Schwalbenwurz-Eichen-Trockenwald unterschieden werden. Entwicklungsziele Im LSG sollen Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes gesichert, gepflegt und entwickelt werden. Dazu sind die typischen landschaftlichen Reliefformen und die Wald-Offenland-Verteilung zu erhalten. Neben den Kiefernforsten, die langfristig zu naturnäheren Laub- und Mischwäldern umzuwandeln sind, gilt der Schutz insbesondere den Eichen-Hainbuchen-, Eichen-Kiefern-, Traubeneichen-Rotbuchen-, Erlen-Eschen- und Erlenbruchwäldern, die den naturnahen Charakter des Gebietes betonen. In den Tälern sind die Fließgewässer und das Grünland, insbesondere die Feuchtwiesen und deren Gliederung durch Gehölze, zu bewahren und zu entwickeln. Die charakteristischen Siedlungsstrukturen sind zu erhalten und vor allem ist die harmonische Einbindung der Orte in die umgebende Landschaft zu sichern. Eingriffe durch Bodenabbau, Zersiedlung, Bau von Versorgungstrassen u. a., die das gewachsene Landschaftsbild verändern und die Erholungseignung der Landschaft beeinträchtigen, sollen unterbunden werden. Naturschutzfachlich bedeutsame Offenbiotope innerhalb der Wälder sind zu sichern und zu pflegen. Die wasserwirtschaftlichen Zielstellungen konzentrieren sich auf die Bachtäler. Hier sollen Grundwasserabsenkungen vermieden und die Fließgewässer nach ökologischen Zielstellungen erhalten und entwickelt werden. Dabei kommt neben der Gewährleistung der ökologischen Durchgängigkeit sowohl den morphologischen als auch den Güte- und Abflussparametern eine komplexe Bedeutung zu. Zur Wiederherstellung des typischen Landschaftscharakters der Täler gehört die Mehrung des Feuchtgrünlandes; die Nutzung soll auf die extensive Bewirtschaftung des Grünlandes ausgerichtet werden. Zur Verbesserung der Standortverhältnisse ist der Flurholzanbau zuprüfen. Trocken- und Magerrasen sowie Heiden, insbesondere auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen der Woltersdorfer und der Teucheler Heide, sollen erhalten und gepflegt werden. Zur Sicherung von artenreichen Ackerwildkrautfluren auf armen Sandäckern und dörflichen Ruderalfluren sind geeignete Schutzmaßnahmen einzuleiten. Alle auf das Landschaftsbild, die Lebensgemeinschaften und den Naturhaushalt ausgerichteten Maßnahmen sollen auch einen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Erholungseignung des Gebietes leisten. Landschaftsverträgliche Erholungsformen, wie Wandern und Radfahren, sollen durch geeignete Infrastrukturentwicklungen gefördert werden. Auch Zielstellungen der Umweltbildung und -erziehung sollten mit denen der Erholung verbunden werden. Exkursionsvorschläge Kienberg und Zahnabachtal Von Zahna aus durch das Zahnabachtal erschließt ein breiter Weg das Waldgebiet des Kienberges. Hier stocken auf frischen bis feuchten Standorten naturnahe Wälder, von denen die Eichen-Hainbuchenwälder besonders artenreich sind. Den Kienberg selbst zeichnen deutliche Reliefformen in der sonst ebenen Landschaft aus. Am Südrand des Kienbergwaldes kann man den Weg über Bülzig zurück nach Zahna oder weiter entlang des Zahnabachtales zur Külsoer Mühle wählen. Weiter entlang des Zahnabachtals gelangt man zu den Rundlingen Külso und Dietrichsdorf mit einer neuromanischen Backstein-Dorfkirche von 1864. In der Kirche befindet sich ein Altarbild aus der ersten Hälfte des 16. Jh., vermutlich von LUCAS CRANACH D. J. Zahnabachtal zwischen Wüstemark undJahmo Von Zahna aus gelangt man Richtung Rahnsdorf in das Zahnabachtal, an dessen südlichem Talrand ein Weg über Wüstemark nach Köpnick und Jahmo führt. An der Zahna sind verschiedentlich die Spuren des Elbebibers zu bemerken. Grünland, Ufergehölze und kleine Bruchwälder begleiten den Bachlauf. In Jahmo befindet sich eine im Kern romanische Feldsteinkirche, die im 18. Jh. verändert wurde. Durch die Kropstädter Heide kann man auf verschiedenen Wegen nach Kropstädt gelangen. Auch in Kropstädt befindet sich eine im Kern spätromanische Dorfkirche, die später mehrfach verändert wurde. Von Kropstädt führt ein Weg über Wüstemark und Woltersdorf zurück nach Zahna. Rieschebachtal Durch das Rieschebachtal wählt man Wegeabseits der befahrenen Straße und gelangt von Reinsdorf über Nudersdorf nach Straach. Von hier kann man den Rückweg durch die Wälder in Richtung Schmilkendorf wählen. Apollensberg Die weit gegen das Elbetal vorgeschobene Stauchendmoräne des Apollensberges, auf dem vor wenigen Jahren ein großes Metallkreuz errichtet wurde, kann von Apollensdorf aus erreicht werden. Der Apollensberg bietet besonders den botanisch Interessierten vielfältige Erlebnisse; jedermann wird bei klarer Sicht den guten Ausblick über das Elbetal hinüber zur Dübener Heide schätzen. Vom Apollensberg aus kann man den Weg nach Norden in Richtung Reinsdorf fortsetzen oder weiter den Elbetalrand entlang nach Griebo, durch die „Grieboer Schweiz“, bis nach Coswig wandern. veröffentlicht in: Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 31.07.2019
Gebietsbeschreibung Das Landschaftsschutzgebiet umfaßt die Niederung am Unterlauf der Wipper kurz vor der Einmündung in die Saale und erstreckt sich westwärts südlich der B185 und des Ortes Ilberstedt bis zur Gemeinde Osmarsleben. Die Wippermündung selbst liegt im LSG „Saale“. Es liegt in der Landschaftseinheit Nordöstliches Harzvorland an der Grenze zum Unteren Saaletal. Die Wipper hat sich hier flach in die Landschaft gegraben, so daß größtenteils nur sanft geneigte Hänge die Niederung begrenzen. An wenigen Stellen, zum Beispiel östlich von Ilberstedt, bilden steilere Hänge markante Geländestufen und beleben die umliegende strukturarme Agrarlandschaft. Die Talhänge sind stellenweise bewaldet. Das Tal selber wird durch die Wipper geprägt, die im Gebiet außerhalb der Ortslagen einen naturnäheren Verlauf mit Überschwemmungsbereichen hat. Ihre unmittelbare Aue wird eingenommen von Grünland unterschiedlichen Feuchtegrades, Waldreste werden von Baumarten der Hartholzaue bestimmt. An den im Gebiet vorhandenen Wegen stehen Obstgehölze unterschiedlichen Alters. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Wie die gesamte angrenzende Landschaft wurde auch die Niederung im Mittelalter stark entwaldet. Die landwirtschaftliche Nutzung zog sich soweit wie möglich in die Wipperniederung, wo auch ursprüngliche Auenwaldungen gerodet wurden. Die Wipper wurde hier im Unterlauf, zum Beispiel in Osmarsleben, aufgestaut und zum Antrieb von Mühlen genutzt. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das mesozoische Tafelstockwerk, das den geologischen Untergrund des Landschaftsschutzgebietes aufbaut, wurde durch die saxonische Gebirgsbildung sattel- und muldenförmig verformt und von pleistozänen Sedimenten überlagert. Nördlich des Tales ist Mittlerer Buntsandstein verbreitet, südlich der Wipper Unterer Buntsandstein. Die saalekaltzeitlichen Moränenablagerungen sind vom Löß der Weichselkaltzeit überdeckt. In der Wipperniederung dominiert als Boden eine Vega aus Auenlehm. Untergeordnet kommen Kolluviallöß-Tschernoseme, Tschernosem-Kolluvisole, vor. Das Ausgangsmaterial für diese Böden stammt von den Talhängen und Hochflächen zu beiden Seiten der Wipper. An den Hängen finden sich Rendzinen aus Löß über Buntsandstein und auf den Hochflächen Tschernoseme aus Löß. Durch Abtragung ist dieses Material in die Wipperniederung gelangt, und aus ihnen ist ein dunkler, tiefhumoser, grundfrischer bis grundwasserbeeinflußter, sehr ertragreicher Boden entstanden. Als Oberflächengewässer prägt der Unterlauf der im Harz entspringenden Wipper das LSG. Die klimatischen Verhältnisse entsprechen den trocken-warmen Bedingungen des Nordöstlichen Harzvorlandes mit Jahresmitteltemperaturen um 8,6°C und etwa 493 mm Jahresniederschlag. Pflanzen- und Tierwelt Als potentiell natürliche Vegetation der Talaue der Wipper ist der Stieleichen-Ulmen-Auenwald anzusehen, der noch in Resten vorhanden ist. Mehrere Wald-Teilflächen sind jedoch durch die Anpflanzung von Pappel-Hybriden anthropogen überformt. Auf den ansteigenden Hängen der Talrandlagen würde von Natur aus ein Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald wachsen. Die steilen Randhänge nimmt ein Hainbuchen-Ulmen-Hangwald ein, der aktuell auch durch Gebüschgesellschaften ersetzt sein kann. Das Grünland der Aue ist nutzungsbedingt artenarm, könnte sich aber zu typischem Auengrünland entwickeln, wenn eine extensive Wiesennutzung durch Mahd erfolgen würde. An einigen Stellen sind Niedriges Fingerkraut, Sumpf-Gänsedistel und Erdbeerklee zu finden. Das Aufrechte Glaskraut deutet auf Sonderstandorte im Umfeld alter Befestigungen oder Herrensitze im Gebiet hin. Von der Tierwelt fallen insbesondere die Vertreter der Vogelwelt auf, von der besonders Rot- und Schwarzmilan, Mäusebussard und viele Singvogelarten, unter anderem Nachtigall, hier leben. Im Unterlaufbereich des Flusses ist die Fischfauna artenarm. Es kommen nur ubiquitäre Arten wie Plötze, Flußbarsch, Gründling regelmäßig vor. Hasel, Ukelei und Aal werden gelegentlich nachgewiesen. Entwicklungsziele Maßnahmen zur Entwicklung des LSG sind auf die Erhaltung der naturnahen und die Renaturierung naturferner Gewässerabschnitte einschließlich der Sicherung der uferbegleitenden Vegetation zu konzentrieren. Gegebenenfalls sind zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit Staueinrichtungen zurückzubauen und hohe Abstürze in Sohlrampen umzuwandeln. Gleichzeitig sollten die Überschwemmungsbereiche gesichert werden, und gegenwärtig in ihnen noch enthaltene Ackerflächen wären in extensiv genutztes Grünland umzuwandeln. Die feuchten Wiesen im Tal und die trockenen auf den Hängen sollen durch extensive Nutzung erhalten werden. Standortfremde Gehölzpflanzungen werden zu naturnahen, der potentiell natürlichen Vegetation entsprechenden Waldbeständen entwickelt. Durch die Anlage von Hecken, Feldgehölzen und Säumen gelänge es, die Hänge stärker zu gliedern und das Landschaftsbild zu beleben. Insgesamt ist dieses Gebiet als ein Element eines regionalen und landesweiten Biotopverbundsystems zu entwickeln. Für die Erholung sollte die Wipperniederung für naturkundliche Exkursionen noch besser erschlossen werden. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019
Im Freistaat Sachsen gibt es zurzeit ca. 42 Baumschulbetriebe. Davon gehören 37 Betriebe mit ca. 270 ha dem Landesverband Sachsen im Bund deutscher Baumschulen (BdB) an. Etwa die Hälfte dieser Baumschulfläche entfällt auf Baumschulen mit einer Betriebsgröße von mehr als 10 ha. Zahlreiche Kleinst- und Kleinbetriebe bewirtschaften Flächen unter 2 ha. Neben Ziergehölzen aller Art (Bäume und Sträucher) für den Garten stehen vor allem auch Laub- und Nadelbäume für Alleen, Straßen und Parks im Vordergrund der Produktion und Vermarktung. Weiterhin werden in Sachsen in erheblichem Umfang Veredelungen von Rosen, Obstgehölzen und Beerenobst durchgeführt und auch Heckenpflanzen produziert. Dagegen spielt in Sachsen die Produktion von Unterlagen und Forstpflanzen eher eine untergeordnete Rolle. Der größte Teil der Baumschulen sind Endverkaufsbaumschulen oder haben sich zu Gartenbaumschulen zusammengeschlossen. Diese produzieren und vermarkten ihre regionalen Produkte getreu dem Motto „gewachsen in Sachsen“. Fest in der Region verankert, versorgen sie diese rundum mit Bäumen, Gehölzen und Sträuchern aller Art.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 74 |
Land | 17 |
Type | Count |
---|---|
Ereignis | 2 |
Förderprogramm | 70 |
Text | 13 |
unbekannt | 6 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 16 |
offen | 73 |
unbekannt | 2 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 79 |
Englisch | 19 |
Resource type | Count |
---|---|
Bild | 1 |
Datei | 3 |
Dokument | 8 |
Keine | 66 |
Webseite | 23 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 64 |
Lebewesen & Lebensräume | 91 |
Luft | 55 |
Mensch & Umwelt | 91 |
Wasser | 55 |
Weitere | 91 |