Im Projekt werden die Veraenderungen bodenchemischer Eigenschaften durch Oelkontamination untersucht. Im Mittelpunkt steht dabei die Untersuchung des Kationen-/Anionenaustausches bei Oelanwesenheit und die Erfassung der steuernden Faktoren. Dazu wird in Perkolationsversuchen das Ad-/Desorptionsverhalten einzelner Bodenkomponenten (Humus, Tonminerale, Oxide und Hydroxide) bezueglich der Naehrionen beschrieben. Die Proben werden mit verschiedenen Oelkontaminanten in variierenden Gehalten versetzt. Die Ergebnisse dienen zur Aufklaerung des Aufbaus der Grenzflaechen Bodenfeststoff/-wasser/-luft/Oel. Das in anderen Teilprojekten des SFB 188 gereinigte Bodenmaterial soll charakterisiert und aus bodenchemischer Sicht beurteilt werden.
Sieben mineraloelkontaminierte Bodenproben wurden mit chemischen und mikrobiologischen Methoden untersucht. Die Schwermetallkonzentrationen (Pb, Cu, Zn, Cd, As, Hg) bewegten sich unterhalb der fuer Boeden zulaessigen Grenzwerte. Die 'on-site'-Sanierungsversuche fuehrten nicht zu dem gewuenschten Sanierungsziel von weniger als 1000 ppm an Erdoel/Mineraloelgehalten. Alle Bodenproben enthielten oelabbauende Mikroorganismen, wobei hinsichtlich der untersuchten oekophysiologischen Gruppen ein annaehernd gleiches Verteilungsmuster in den einzelnen Bodenproben festgestellt wurde. Alle Biobeete zeigten trotz der verschiedenen Stimulierungsmassnahmen eine nur leicht bis maessige Biodegradation des im Boden vorhandenen Erdoels. Die unverzweigten n-Alkane wurden bevorzugt eliminiert, waehrend verzweigte und cyclische Kohlenwasserstoffe angereichert wurden. Zur Beurteilung der biologischen Abbaubarkeit erscheint es nicht ausreichend, den Kohlenwasserstoffgehalt in Boeden nur anhand eines Summenparameters zu erfassen.