Faunistische Erhebungen: Zusammensetzung der wichtigsten Tiergemeinschaften. Begonnen: Kleinsaeugerfauna einschliesslich Parasiten, Bipterenfauna im Boden, Fauna aufgelassener Weidenbestaende. Einfluss der Eindeichung auf die Entwicklung der Fauna ausserhalb und innerhalb des Deiches (aquatisch und terrestrischer Bereich). Begonnen: Fauna der frueher tideabhaengigen Graeben innerhalb des Deiches, insbesondere Oligochaeten, Chinnomiden. Nahrungsketten, Produktivitaet einzelner Bereiche, Regulationsfaehigkeit. Zusammenarbeit mit Botaniken geplant.
1. Vorhabensziel: Im Rahmen der Weiterentwicklung bzw. Anwendung des Informationssystems Edaphobase werden in diesem Teilprojekt die folgenden Ziele bearbeitet: Verbesserung bzw. Neuerstellung von methodischen Standards zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von Daten zur Bodenfauna, die Einbindung der funktionellen Diversität der Oligochaeta in Edaphobase sowie die Pflege der (vorhandenen bzw. neu einzupflegenden) biologischen, ökologischen und biogeographischen Daten zu den Oligochaeta (Lumbricidae, Enchytraeidae). Darüber hinaus wird durch eine informelle Vernetzung von deutschen wie internationalen Biodiversitätsinitiativen sichergestellt werden, dass die Weiterentwicklung von Edaphobase möglichst effizient verläuft. 2. Arbeitsplanung: Bei der ECT GmbH werden die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt werden: a) Abdeckung der taxonomischen Kompetenz für die Oligochaetengruppen Lumbricidae und Enchytraeidae in enger Kooperation mit den Bearbeitern der Fallstudien; b) Erarbeitung von (internationalen) Standards zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von Daten zur Bodenfauna und deren Umsetzung in den entsprechenden DIN- und ISO-Gremien; c) Einbindung der funktionellen Biodiversität in Edaphobase mittels den Eigenschaften (traits) ökologisch relevanter Arten sowie Abschätzung ihrer ökosystemaren Leistungen; d) Sicherstellung der Vernetzung mit Institutionen wie UBA, NeFO oder GSBI. Zudem wird die ECT das SMNG bei der Außendarstellung unterstützen.
Als Primaer- und Sekundaerzersetzer von organischen Bestandteilen der Bodenstreu wurden Arthropoden (Collembola: H.bengtssoni, O.fimatus, F.candida, P.minuta u. S.coeca), (diptera: M.domestica u. N.modesta) sowie Annelida (Oligochaeta: L.rubellus) als geeignete Gruppe von Testtieren erkannt. Es sind Organismen aus den obersten Bodenschichten, die fuer Lebensgemeinschaften in diesen Bodenbereichen repraesentativ sind, eine Bedeutung bei der Stoffumsetzung haben und sich gleichzeitig kostenguenstig fuer Testversuche in Massen zuechten lassen. Fuer Collembolen- und Dipteren-Arten wird das Verfahren der Massenzucht aus der kostenguenstigeren 'Erhaltungszucht mit Ueberschuss' beschrieben. Fuer L.rubellus werden Moeglichkeiten zur Massenzucht aufgezeigt. Der mit Collembolen entwickelte Test zur Bestimmung akuter Schaedigungen durch Chemikalien zeigte die unterschiedliche Empfindlichkeit einzelner Arten fuer die gleiche Substanz. Das Testverfahren wurde auf seine Brauchbarkeit ueberprueft. Mit Fliegenlarven wurde ein Testverfahren zur Feststellung subletaler Wirkungen von Chemikalien entwickelt. Hier wird die Leistungsminderung von Fliegenlarven beim Stoffumsatz am unterschiedlichen Wachstum von Pflanzen dargestellt ('Fliegenlarven-Pflanzenwachstumstest').
Ausgangslage: Die Beurteilung von chemischen Stoffen hinsichtlich ihres Potentials zur Anreicherung in Organismen (Bioakkumulation) ist ein entscheidender Gesichtspunkt in den Zulassungsverfahren im Rahmen des Vollzugs der Stoffgesetze und der PBT-Einstufung (persistent, bioakkumulierend, toxisch). Derzeit be-ziehen sich die Kriterien, anhand derer das Bioakkumulationspotential einer Substanz bewertet wird, ausschließlich auf die Anreicherung in wasserlebenden Organismen, speziell Fischen. Seit der Veröffent-lichung der Testrichtlinie zur Bioakkumulation in landlebenden Regenwürmern (OECD TG 317) liegt grundsätzlich eine international akzeptierte Testmethode vor, um die Anreicherung von Schadstoffen auch in Bodenorganismen bewerten zu können. Allerdings ist ein direkter Abgleich der Ergebnisse einer Studie nach OECD 317 mit den Kriterien für ein nachgewiesenes Bioakkumulationspotential in Fischen prinzipiell nicht möglich. Das Vorhaben soll daher die Nutzbarkeit der Ergebnisse aus der OECD Richtlinie 317 für die Stoffbewertung verbessern. Zielstellung: Auf Grundlage der Auswertung von Ergebnissen aus Studien nach OECD Richtlinie TG 317 ('Bioaccumulation in Terrestrial Oligochaetes') wird ein geeigneter Schwellenwert (B-Kriterium) abgeleitet, oberhalb dessen für den jeweiligen getesteten Stoff ein hohes bzw. sehr hohes Bioakkumulationspotential angenommen werden kann. Vorgehen:Die Methode nach OECD TG 317 wird exemplarisch auf eine Auswahl von chemischen Substanzen angewendet, für die es günstigenfalls Hinweise, z.B. entsprechende Monitoringdaten, auf ein hohes Bioakku-mulationspotential für Bodenorganismen gibt. Je nach verfügbarer Analytik (stoffspezisch oder radioaktive Markierung) sollen 2-5 Substanzen getestet werden. Aus den gewonnenen Daten soll, ggf. unter Einbeziehung von Literaturdaten, ein Vorschlag für ein neues B-Kriterium für den Bereich Terrestrik erarbeitet werden.
Edaphobase is a database project aiming to bring together information concerning taxonomy and ecology of important soil invertebrate taxa. Data will be extracted from literature, collections and unpublished material from research institutions with a focus on Germany and its neighboring countries. Linking such data on different soil organism groups from several trophic levels with climatic, habitat and geographical data will allow detailed analyses of their geographical distribution as well as the ecological requirements of single species such as preferences for temperature, pH, moisture or nitrogen content or effects of anthropogenic impacts. In addition, prognostic tools will be provided to discern changes within soil organism communities as a reaction to, e.g., modifications in land-use techniques or effects of climatic changes. The final data set will be available for public access via a web-based application, including investigations tools for the construction of fine-scaled distribution maps or estimations of threats to soil organism distribution. In a first step, functionally important soil taxa will be covered for which valuable amounts of information are available from both literature and collections, such as Lumbricidae (earthworms) and Enchytraeidae (potworms) will be covered by ECT, while others (Nematoda (roundworms), Collembola (springtails), Gamasina (predatory mites), centipedes, Diplopoda (millipedes) and Oribatida (oribatid mites)) will be evaluated by the partners.
Zu den wichtigsten Ursachen für den globalen Wandel zählen heutzutage invasive fremdländische Arten. Trotz der langjährigen Forschung über die Schadwirkung unabsichtlich eingeführter Arten und die Ansiedlung sowie Erfolge fremdländischer natürlicher Gegenspieler in der Biologischen Schädlingsregulation, sind die zugrunde liegenden Mechanismen immer noch weitgehend unbekannt. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit der Asiatischen Regenwurmart Amynthas agrestis (Oligochaeta, Megascolicidae), die seit kurzem in den Great Smoky Mountain National Park einwandert und den Folgen dieser Invasion. Frühere Studien über invasive Regenwürmer haben bereits gezeigt, dass neben der Bodenstruktur und der Mikroorganismengemeinschaft auch die Mesofauna und die Vegetation stark beeinflusst werden. Im Gegensatz dazu ist das Wissen über die von Regenwürmern ausgelösten Veränderungen in der Boden-Makroinvertebratengemeinschaft noch sehr lückenhaft, vor allem im Bezug auf Wechselwirkungen zwischen invasiven Regenwurmarten und der heimischen Prädatorengemeinschaft. Im vorliegende Projekt soll mit Hilfe modernster molekularer Techniken zur Analyse von Darminhalten genau diese Wissenslücke gefüllt werden. Das primäre Ziel ist es, Interaktionen zwischen der neu einwandernden Regenwurmart A. agrestis und heimischen, räuberischen Invertebraten aufzudecken. Zudem werden indirekte Folgen der Ausbreitung von Amynthas untersucht, indem Änderungen im Nahrungswahlverhalten einzelner Räuber im Bezug auf die bereits etablierten Regenwurmarten sowie auf alternative ('nicht Regenwurm) Beute analysiert werden.
In verschieden alten Sekundärwäldern des brasilianischen Küstenregenwalds der südlichen Mata Atlantica (Bundesstaat Parana) wird die Artenvielfalt und Funktion von Bodenorganismen im Vergleich zu alten, wenig vom Menschen beeinflussten Waldgebieten untersucht. Auf dieser Grundlage wird ein Klassifikationssystem zur Beurteilung der ökosystemaren Qualität von Wäldern entwickelt und die Bedeutung von Wald- und Agroforstflächen für den Erhalt der regionalen Diversität beurteilt. Außerdem wird der Einfluss der Diversität auf Stoffkreisläufe experimentell untersucht. Die Erkenntnisse werden die Effizienz von Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität verbessern und in den Managementplan des brasilianischen NGO-Partners SPVS integriert. Die Vernetzung mit brasilianischen Institutionen erhöht die Akzeptanz der Ergebnisse bei regionalen Interessengruppen und die Chance ihrer Anwendung. Das Projekt besteht aus folgenden Teilprojekten: Teilprojekt 1 Beurteilung der ökosystemaren Qualität von Sekundärwäldern und ihres Potentials zum Schutz der Biodiversität und Koordination des Verbunds; Teilprojekt 2 Oligochaeten, Nematoden und Mikroflora als Indikatoren für Habitatqualität zur Klassifikation von Sekundärwäldern der Mata Atlantica; Teilprojekt 3 Die Bedeutung von Bodenorganismen für Ökosystemprozesse und Regeneration der atlantischen Küstenregenwälder Brasiliens; Teilprojekt 4 Käfer als Indikatoren und Entwicklung eines integrativen Auswertungskonzepts zur Klassifikation von Sekundärwäldern der Mata Atlantica.
Das Ziel des Forschungsverbunds ist die Anwendbarkeit von Sedimentkontakttests (SKTs) unter realen Bedingungen zu überprüfen. Die im Forschungsverbund ausgewählten repräsentativen Sedimente werden bei der ECT mit dem benthischen Oligochaet L. variegatus untersucht (28-Tage SKT und Bioakkumulationstest). Die Ergebnisse werden zusammen mit den Ergebnissen der anderen Verbundpartnern ausgewertet und liefern durch die Definition von Referenzbedingungen, Kontrollsedimenten und Toxizitätsschwellenwerten eine Grundlage zur Verbesserung der Bewertung von ökotoxikologischen Sedimentuntersuchungen. Das hier beantragte Projekt wird es ermöglichen, eine Biotestbatterie mit SKTs zusammenzustellen und über die Testung von Kontroll- und Referenzsedimenten so weit zu validieren, dass diese bzw. einzelne dieser SKTs für die Bewertung der Sedimenttoxizität herangezogen werden können. Die Befunde des Verbundprojektes sollen Eingang in gesetzliche nationale und internationale Regelwerke sowie entsprechende Monitoringprogramme finden. Die ECT wird die bereits bei ihr etablierten Tests als auch die gesamte Biotestbatterie Behörden als Dienstleistung anbieten.
Geplant ist die Entwicklung einer wirtschaftlich und ökologisch tragfähigen geschlossenen Aquakulturanlage zur nachhaltigen Produktion von Meeresfischen. Im Gegensatz zur Käfighaltung oder sogenannten Durchflussanlagen, in denen ein ständiger Wasseraustausch stattfindet, wird in bereits bestehenden sogenannten Rezirkulationsanlagen ein bestimmter Prozentsatz (ca. 10 Prozent) Hälterungswassers pro Tag ausgetauscht. Ziel des beantragten Projekts ist es, durch die Anwendung verschiedener Schritte der biologischen Wasseraufbereitung die tägliche Austauschrate unter 5 Prozent zu senken (geschlossen). Der Naturschutzaspekt und die Wirtschaftlichkeit sind dabei von großer Bedeutung. Die Rückführung des Hälterungswassers in natürliche Ökosysteme birgt die Gefahr einer Faunenverfälschung durch die Freisetzung von Larven und/oder ausgewachsenen Fischen. Zudem belasten die ungeklärten Abwässer aus der Fischhaltung natürliche Ökosysteme. Bei einer alternativen Entsorgung der Abwässer über kommunale Kläranlagen fallen jedoch Abwasserkosten an. Das Konzept einer geschlossenen Anlage kann somit den Umweltschutz wirtschaftlich sinnvoll machen. Geplant ist die Kultur von Plattfischen (Seezunge) und deren natürlichen Futterorganismen wie Krebse und Borstenwürmer (Crustaceen und Polychaeten). Darüber hinaus soll die Filtrationsleistung von Muscheln (Miesmuscheln, Austern) zur Wasserklärung genutzt werden, während Phytoplankton und Makroalgen mit der überschüssigen Nitrat- und Phosphatfracht des Hälterungswassers kultiviert werden. Neben den ökologischen Vorteilen kann mit einer solchen Anlage auch eine breitere Produktpalette angeboten werden. Es werden Speisefische und Muscheln zum Verzehr kultiviert sowie Algen und Tange als Nahrungsergänzungsmittel oder für den pharmazeutischen und kosmetischen Bedarf. Die Kultur der Futterorganismen hilft die Futterkosten zu senken und ermöglicht gegenüber dem Fertigfutter eine artgerechtere Haltung.
Während des 'Joint Danube Survey 2 wurden von zwei Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Benthische Fließgewässerökologie der Universität für Bodenkultur Wien an 30 Stellen nahe der Donau Lichtfänge durchgeführt. Die (?) Imagines der Zuckmücken aus diesen Lichtfängen werden bestimmen. Es geht dabei nicht nur um die Erfassung einer wenig bekannten Fauna, unter der eine psammorheophile Gruppe (mit Arten wie Beckidia zabolotzskyi, Chernovskiia orbicus, Ch. macrocera, Lipiniella moderata, Paratendipes 'intermedius, P. 'connectens, Polypedilum acifer, Polypedilum aegyptium, Robackia demeijerei und Telopelopia fascigera) besonders typisch für Teile des Mittel- und Unterlaufes der Donau ist. Es geht auch darum, die erwähnten Arten und andere - in Zusammenschau mit den JDS2-Larvenproben - zumindest saprobiologisch und längenzonal einzustufen. Sehr wahrscheinlich ist es, dass unter den Tieren der Lichtfänge noch weitere Donauarten auftreten werden - etwa Uferbewohner oder Arten aus Augewässern. Es ließe sich, vor allem für Länder, in denen die Donauchironomidae noch weniger bekannt sind (z.B. Kroatien, Moldawien und die Ukraine), eine Erweiterung des Arteninventars anstreben. Die Lichtfänge könnten auch eine Antwort auf die Frage geben, ob in den meisten Teilen der Donau die Chironomidae tatsächlich von Neozoa ('Technoneozoa) und diversen Mollusca und Oligochaeta verdrängt worden sind, oder ob einige Arten im Spätsommer und Frühherbst schwärmen und von ihnen die überwinternden Generationen abstammen. Junglarven von (z.B.) Beckidia zabolotzskyi und Chernovskiia orbicus sind fast so klein und schlank wie Nematoda oder manche jungen Gnitzenlarven, so dass ein Massenfang solcher Arten in einer Lichtfalle zwar kaum zu quantifizieren ist (das gilt allgemein), aber doch Hinweise auf Verluste beim Sieben und Schlämmen böte. Belege einzelner Arten im Oberlauf (etwa von Cladotanytarus conversus, C. 'sexdentatus, Lipiniella moderata, Paratendipes 'intermedius) könnten - im Vergleich mit älterer Literatur (was die ersten 3 betrifft: CURE 1975, JANKOVIÆ 1975) durchaus als Neozoa unter den Chironomidae aufgefasst werden.
Origin | Count |
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Bund | 45 |
Land | 6 |
Wissenschaft | 1 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 39 |
Taxon | 1 |
Text | 4 |
unbekannt | 2 |
License | Count |
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Language | Count |
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