Gesamtziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines innovativen Messsystems zur Inline-Bestimmung der Konzentrationen der organischen Säuren Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure sowie weiterer Komponenten im Biogasprozess. Es soll Zusammenhänge zwischen den gemessenen Parametern nachweisen und dadurch zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die chemisch-biologischen Vorgänge im Reaktor sowie beim Übergang von organischen Säuren von der Flüssig- in die Gasphase führen. Die kontinuierliche Überwachung der organischen Säuren ermöglicht sehr genaue Aussagen über den Zustand des Prozesses. Dadurch können Störungen frühzeitig erkannt und Optimierungen sowie eine verbesserte Systemsteuerung bei der Biogasproduktion vorgenommen werden. Das Vorhaben wird am Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e.V. Meinsberg (KSI) in enger Kooperation mit dem Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP) und dem Ingenieurbüro Peter Zimmermann TEB als Unterauftragnehmer des IASP bearbeitet. Am KSI erfolgt schwerpunktmäßig die Entwicklung, Herstellung und Laborerprobung des Messsystems für die Flüssigphase von Biogasanlagen. Das IASP wird Vergärungsversuche mit verschiedenen Ausgangssubstrate durchführen und gemeinsam mit TEB das Messsystem an Laborreaktoren vor allem im Hinblick auf die Säurebildung und deren Zusammenhang mit den Parametern Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff und Sauerstoff erproben.
Wegen eines schwachen Vorfluters in einem Naherholungsgebiet wird die Klaeranlage Euchen mit Regenwetteraufstauraeumen und einer nachgeschalteten Schnellfilteranlage zur weitergehenden Abwasserreinigung ausgeruestet und mit einer weiteren Regenentlastung ueber Fernwirktechnik im Verbund betrieben. In einem mehrjaehrigem Versuchsbetrieb unter wissenschaftlicher Betreuung durch die RWTH Aachen sollen Vorfluterbelastung und Energieaufwand durch den verstaerkten Einsatz der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und eines Prozessrechners optimiert werden. Ziel der Forschung ist die Ableitung von Bemessungskriterien, Betriebsweisen und Steuerstrategien fuer kleine bis mittlere Klaeranlagen und Regenentlastungen an besonders schutzwuerdigen Vorflutern und deren Steuerung mit moeglichst sicheren und wirtschaftlichen Funktionseinheiten (in Zusammenarbeit mit Stadt Wuerselen).
Bei der Analyse komplexer Abwaesser wurde die Fraktionierung mit chromatographischen Methoden (Gelchromatographie, HPLC) gekoppelt mit einem Nachweis der Toxizitaet ueber die Lumineszenzhemmung von Leuchtbakterien. Fuer waessrige Saeuleneluate wurde ein kontinuierlich arbeitendes on-line Detektionssystem nach dem Autoanalyser-Prinzip entwickelt, Eluate aus der HPLC wurden in 1 min-Intervallen gesammelt und nach Entfernen des organischen Fliessmittels in einem Mikrotiter-Luminometer gemessen. Mit beiden Methoden liessen sich toxische Komponenten der fraktionierten Abwaesser parallel zu der Detektion ueber UV-Absorption identifizieren, die kontinuierliche Messung war allerdings durch Peakverbreiterungen ueber lange Laufstrecken beeintraechtigt. Zur Korrektur falsch positiver Toxizitaeten bei farbigen Proben im Leuchtbakterientest wurde fuer Mikrotitermessungen eine spezielle Doppelkammer entwickelt, mit der die Absorption der Lumineszenz separat erfasst werden konnte.
Eine wichtige Voraussetzung fuer eine repraesentative Grundwasserprobenentnahme ist die Bestimmung des optimalen Abpumpvolumens der Messstellen. Durch das Landesamt fuer Umwelt und Geologie (LfUG) (FuE-Vorhaben Q2-8802.3521/17) und das Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) (Verbundvorhaben 02 WT9454) wurde die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Bestimmung optimaler Abpumpvolumen von Grundwassermessstellen gefoerdert, bei dem die natuerliche Radonaktivitaetskonzentration des Grundwassers als neuer Leitkennwert verwendet wird. Fuer den routinemaessigen Einsatz des Verfahrens bei der Grundwasserprobennahme ist eine Online-Messung der Radonaktivitaetskonzentration mit einer Nachweisgrenze von 1 Bq/I und einer Volumenaufloesung von 30 l erforderlich. Eine solche Messmethode ist gegenwaertig nicht verfuegbar und muss im Rahmen des FuE-Vorhabens entwickelt werden.