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Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Bestimmung der Exposition gegenüber nichtionisierender Strahlung mit Frequenzen im Terahertzbereich - Vorhaben 3610S80001

Die Projektergebnisse zeigen Möglichkeiten und Grenzen auf, die Exposition gegenüber nichtionisierender Strahlung mit Frequenzen im Terahertzbereich zu bestimmen. Perspektivisch kann eine zunehmende Nutzung dieses hohen Frequenzbereichs für unterschiedliche Anwendungen angenommen werden. Aktuelle Sicherheitsscanner, die im Fokus des öffentlichen Interesses stehen, arbeiten mit den einfacher und kostengünstiger zu erzeugenden Mikro- oder Millimeterwellen. Die Immissionsmesstechnik für Terahertzstrahlung befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium: Es existieren vor allem Laborverfahren zur Quellencharaktierisierung. Mit computergestützten numerischen Verfahren können Eindringen und Absorption der THz-Strahlung in den Körper (aber auch allgemein in biologisches Gewebe) simuliert und darauf aufbauend Expositionen abgeschätzt werden. Verfahren dieser Art ermöglichen es, eine begleitende Dosimetrie für Forschungsvorhaben zur Wirkungsforschung bereitzustellen. Für den Personenschutz haben die Daten zunächst mittelbare Bedeutung, weil die einschlägigen Richtlinien (ICNIRP, EU) in dem fraglichen Frequenzbereich keinen direkten Bezug auf körperinterne Größen nehmen: Die SAR wird aktuell zum Beispiel nur bis 10 GHz als die zu begrenzende Größe empfohlen. Die Absorptionsdaten dienen aber zur Abschätzung der erwartbaren Temperaturerhöhungen in den absorbierenden Geweben. Die Betrachtungen können dabei auf körperoberflächennahe Gewebe (Haut) beschränkt bleiben. Die geringe Eindringtiefe von THz-Strahlung (< 1mm) hat sich in den Untersuchungen bestätigt. Unsicherheiten bestehen vor allem bei den für die Simulationsrechnungen anzunehmenden elektrischen und dielektrischen Gewebeeigenschaften.

Langfristige Wirkungen

Langfristige Wirkungen UV - Strahlung kann Langzeitschäden, also später im Leben auftretende Schäden, an Augen und Haut hervorrufen. Langzeitschäden der Augen Bei den Augen ist in erster Linie die Augenlinse betroffen, die einen großen Anteil der in das Auge eindringenden UV - Strahlung aufnimmt. Übermäßige UV -Bestrahlung ist einer der auslösenden Faktoren für den "Grauen Star" ( Katarakt ). Ein bis zwei Prozent der UV-A-Strahlung kann bis zur Netzhaut vordringen. Studien geben Hinweise, dass in jungen Jahren (von Geburt bis etwa zum 30. Lebensjahr) sogar bis zu 10 Prozent der UV-A-Strahlung die Netzhaut erreichen könnten. Es konnte wissenschaftlich bisher nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass der geringe Anteil an UV-Strahlung, der die Retina erreicht, zu degenerativen Netzhauterkrankungen wie der altersabhängigen Makuladegeneration (Makula = Gelber Fleck = Ort des schärfsten Sehens) beiträgt. Langzeitschäden der Haut Bei der Haut kann übermäßige UV -Bestrahlung vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs zur Folge haben. Zur Vorbeugung sollte man eine übermäßige UV-Belastung vermeiden. Zusätzlich hilft eine regelmäßige Hautkrebs-Früherkennung beim Hautarzt oder der Hautärztin, bereits bestehende Erkrankungen in einem frühen Stadium zu entdecken, wenn die Heilungschancen noch besser sind. Vorzeitige Hautalterung UV -A- Strahlung dringt tief in die Haut ein und verursacht dort unter anderem die Bildung sogenannter "freier Radikale", die wiederum eine Schädigung des Kollagens im Bindegewebe bewirken können. Gleichzeitig wird die Neubildung von Kollagen verhindert. In der Folge nimmt die Straffheit der Haut ab und elastische Fasern quellen auf, was zu einem Verlust der Dehnbarkeit der Haut führt. Es kommt zu dauerhaften Bindegewebsschädigungen und Faltenbildung. Ein Risikofaktor für vorzeitige Hautalterung sind unter anderem Sonnenbäder und Solariennutzung. Hautkrebs UV-Strahlung ist durch die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, IARC) in die höchste Risikogruppe 1 "krebserregend für den Menschen" eingestuft. UV-Strahlung ist Hauptursache für Hautkrebs. Hautkrebserkrankungen haben in der hellhäutigen Bevölkerung weltweit stärkere Zuwachsraten als alle anderen Krebserkrankungen. In Deutschland erkrankt jeder siebte Mann und jede neunte Frau bis zum Alter von 75 Jahren an Hautkrebs – Tendenz steigend: Allein in Deutschland verdoppelt sich die Neuerkrankungsrate (Inzidenz) alle 10 bis 15 Jahre. In Deutschland sterben derzeit jährlich über 4000 Menschen an Hautkrebserkrankungen, die auf UV-Strahlung zurückzuführen sind. Risikofaktoren für Hautkrebs sind unter anderem der Hauttyp, große angeborene oder klinisch atypische Muttermale, die Anzahl der Muttermale, Hautkrebserkrankungen in der Familie sowie die individuelle Lebens-UV-Belastung (Lebenszeitdosis) und Sonnenbrände. Man unterscheidet zwischen dem "hellen" und dem "schwarzen" Hautkrebs. Heller Hautkrebs Helle Hautkrebsarten sind unter anderem das Basalzellkarzinom sowie das Plattenepithelkarzinom und dessen Vorstufen, die aktinischen Keratosen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Basalzellkarzinom Beim Basalzellkarzinom handelt es sich um einen langsam wachsenden Tumor, der nur sehr selten Metastasen (Tochtergeschwülste) bildet. Er tritt vorwiegend an Hautpartien wie Gesicht, Ohren und Kopfhaut auf, die der direkten UV - Strahlung ausgesetzt sind. Die Sterblichkeit ist sehr niedrig. Da der Tumor aber lokal Gewebe zerstört, stellt die Therapie häufig ein großes kosmetisches Problem dar. Plattenepithelkarzinom Das Plattenepithelkarzinom ist ein in das umliegende Gewebe hineinwuchernder ("invasiver"), lokal zerstörender Tumor, der ab einer bestimmten Größe auch Metastasen bilden und zum Tode führen kann. Er tritt ebenfalls an Hautpartien wie Gesicht, Handrücken und Unterarmen auf, die der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) betrifft alle Altersstufen und ist für die meisten Todesfälle unter allen Hautkrebsarten verantwortlich. Das Melanom ist ein unterschiedlich wachsender, in der Regel braun gefärbter Tumor, der häufig und in einem ziemlich frühen Stadium Metastasen bildet und an beliebigen Hautpartien auftreten kann. Bei Früherkennung ist der Tumor überwiegend heilbar, bei verzögerter Therapie oft tödlich. Für den "schwarzen Hautkrebs" (malignes Melanom) nimmt die Inzidenz stärker zu als für alle anderen Krebsarten – und immer mehr jüngere Menschen, vor allem Frauen, erkranken daran. Stand: 20.06.2024

BfS-Infoblatt: „Sprach- und Datenübertragung per Funk: Bluetooth und WLAN“ (PDF, nicht barrierefrei)

INFOBLATT Sprach- und Datenübertragung per Funk: Bluetooth und WLAN Kommunikationsstandards wie Bluetooth und WLAN ermöglichen die kabellose Verbindung von Telekommunikations- und Datenverarbeitungsge- räten. Abhängig u. a. von Technik und Sendeleis- tung sind unterschiedliche Reichweiten und Über- tragungsbandbreiten möglich. Beide Standards nutzen hochfrequente elektromagnetische Wellen zur Informationsübertragung per Funk und tra- gen damit zur Strahlenbelastung bei. Was ist Bluetooth? Die meisten der auf dem Markt befindlichen Ge- räte gehören den Klassen 2 und 3 an, wie z.B. Headsets für Mobiltelefone. Je höher die Sendeleistung ist, desto höher ist die elektromagnetische Strahlung eines Geräts. Die tatsächlich abgestrahlte durchschnittliche Leis- tung hängt allerdings in allen Klassen auch vom Betriebszustand und von der zu übermittelnden Datenmenge ab. Sie liegt jeweils deutlich unter der nominellen Sendeleistung der jeweiligen Klas- se und ist im Standby am niedrigsten. Bluetooth ist ein Standard für die kabellose Ver- bindung von Geräten über kurze Distanzen. Im Büro kann Bluetooth PCs und Notebooks mit Druckern, Funktastaturen oder Funkmäusen ver- binden. Sprache und Musik können zwischen Handy und Headset oder zwischen MP3-Player und Kopfhörern kabellos übertragen werden. Welche Strahlung tritt bei Bluetooth auf? Bluetooth nutzt Funkfrequenzen des weltweit unlizenzierten ISM-Bands (ISM = Industrial Scien- tific Medical) zwischen 2,4000 und 2,4835 Giga- hertz (GHz). Es gibt drei Sendeleistungsklassen, die abhängig von weiteren Parametern unter- schiedliche Reichweiten ermöglichen: Klasse 3: bis 1,0 Milliwatt (mW) für Anwendun- gen im unmittelbaren Nahbereich bis höchstens ungefähr 10 Meter. Klasse 2: bis 2,5 mW für Reichweiten im Bereich des Büroarbeitsplatzes bis zu einigen 10 Meter. Klasse 1: bis 100,0 mW für Reichweiten von 100 Meter und mehr. Laut Standard müssen Ge- räte dieser Klasse die aktuelle Sendeleistung ent- sprechend dem tatsächlichen Bedarf automa- tisch anpassen. Was ist WLAN (Wireless Local Area Network)? Mit WLAN (manchmal auch Wi-Fi genannt) ist üblicherweise ein in den 1990er Jahren erstmals (IEEE 802.11) und dann fortlaufend weiter entwi- ckelter Standard gemeint, der den Aufbau lokaler PC-Netzwerke mit wenig Verkabelungsaufwand erlaubt. Auch die kabellose Anbindung anderer Endgeräte z.B. an das Internet ist möglich. Ab- hängig u. a. von den Umgebungsbedingungen sind Reichweiten bis 100 Meter, im Freien verein- zelt bis 300 Meter möglich. An öffentlichen Orten wie Hotels, Cafes oder Flughäfen kann mit WLAN ein drahtloser Zu- gang zum Internet angeboten werden. Welche Strahlung tritt bei WLAN auf? WLAN nutzt wie Bluetooth das 2,4 GHz-ISM- Band. Außerdem sind die Frequenzbereiche 5,150 bis 5,350 und 5,470 bis 5,725 GHz freige- geben. Die maximal zugelassene Strahlungsleis- tung hängt vom Frequenzbereich ab: • 100 mW im 2,4 GHz-ISM-Band, • 200 mW von 5,15 bis 5,35 GHz (Nutzung ist nur innerhalb geschlossener Räume z. B. Ge- bäude, Luftfahrzeug gestattet), • 1000 mW von 5,470 bis 5,725 GHz. Frequenzen über 5,25 GHz dürfen nur mit auto- matischer Leistungsregelung genutzt werden, an- sonsten gelten um 50% niedrigere Höchstwerte. Die maximalen Strahlungsleistungen sind auf eine gedachte Standardantenne bezogen, die in alle Richtungen abstrahlt. Gerichtet abstrahlen- de Antennen dürfen verwendet werden, wenn die zugelassenen Strahlungsleistungen eingehal- ten werden. Bei Einhaltung der empfohlenen Höchstwerte sind nach derzeitiger Kenntnis keine gesundheit- lich nachteiligen Wirkungen auf Körpergewebe nachgewiesen. SAR-Werte durch Funkwellen einzelner Blue- tooth- oder WLAN-Geräte bleiben in der Regel und besonders bei körperfernem Betrieb deutlich unterhalb der empfohlenen Höchstwerte. Blue- tooth-USB-Sticks Klasse 1 und WLAN-Sender (2,4 GHz) in einem auf einem Schreibtisch platzierten Notebook haben bei höchster nomineller Sende- leistung lokale SAR-Werte von etwa 0,1 bis 0,2 W/ kg ergeben. In ungünstigen Situationen (z. B. Lap- top auf dem Schoß und Sender unmittelbar über dem Oberschenkel) können Werte in der Größen- ordnung des empfohlenen Höchstwerts auftre- ten. Mehr Informationen hierzu finden Sie unter www.emf-forschungsprogramm.de. Bluetooth-Sender der Klassen 2 und 3 halten die empfohlenen SAR-Höchstwerte aufgrund der niedrigen Sendeleistung immer ein. Bestehen gesundheitliche Risiken? Empfehlungen und Vorsorge Grundlage für die Beurteilung, ob hochfrequen- te elektromagnetische Felder aufgrund unmittel- barer Wirkungen ein Gesundheitsrisiko darstel- len, ist die Spezifische Absorptionsrate (SAR). Die SAR beschreibt, wie viel Strahlungsleistung vom menschlichen Körpergewebe in einer Situation aufgenommen wird. Die zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte betragen • 0,08 Watt pro Kilogramm (W/kg) gemittelt über den ganzen Körper und • 2 W/kg lokal gemittelt über Körperteilberei- che zum Beispiel im Kopf. Impressum: Bundesamt für Strahlenschutz Öffentlichkeitsarbeit Postfach 10 01 49 38201 Salzgitter Telefon: + 49 (0) 30 18333 - 0 Telefax: + 49 (0) 30 18333 - 1885 Internet: www.bfs.de E-Mail: ePost@bfs.de Stand: August 2012 1.) Beachten Sie die vom Hersteller angegebenen Mindestabstände (WLAN, Bluetooth Klasse 1). 2.) Der Trend zu portablen und mobilen Funkan- wendungen führt insgesamt zu einer vermehr- ten Belastung gegenüber hochfrequenten elek- tromagnetischen Feldern. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt generell, die per- sönliche Strahlenbelastung zu minimieren, um mögliche, aber bisher nicht erkannte gesund- heitliche Risiken gering zu halten. Einfache Maßnahmen sind hierfür: • Bevorzugen Sie Kabelverbindungen, wenn auf Drahtlostechnik verzichtet werden kann. • Vermeiden Sie die Aufstellung von zentra- len WLAN-Zugangspunkten in unmittelbarer Nähe der Orte, an denen sich Personen stän- dig aufhalten, zum Beispiel am Arbeitsplatz. • Falls vorhanden, stellen Sie die Reichenwei- tenbegrenzung ein, um die maximale Strah- lungsleistung zu reduzieren. Weitere Informationen zu Vorsorgemaßnahmen finden Sie auch unter www.bfs.de/elektro.

Poster: Ionisierende Strahlung

BUNDESGESELLSCHAFT •• FUR ENDLAGERUNG Strahlenschutz (TEK-ST) Radioaktivität und StrahlungStrahlenexposition und Dosis Radioaktivität ist die Eigenschaft bestimmter Atomkerne, sich ohne äußere Einwirkung in andere Kerne umzuwandeln und dabei energiereiche Strahlung auszusenden.Wirkt ionisierende Strahlung auf den menschlichen Körper ein, so spricht man von einer Strahlenexposition. Hierbei tritt die Strahlung mit dem Körpergewebe in Wechselwirkung und gibt Energie (Maßeinheit: Joule) ab. Die Wirkung der vom Körper aufgenommenen Strahlung wird durch die Angabe einer Dosis ausgedrückt. Die Anzahl der Umwandlungen {Zerfälle) pro Zeiteinheit wird in der physikalischen Größe Aktivität angegeben. Die Maßeinheit der Aktivität ist das Becquerel (Bq). Die Organdosis gibt die auf ein bestimmtes Organ, Gewebe oder Körperteil durch ionisierende Strahlung übertragene Energie an. Dabei wird die unterschiedliche biologische Wirksamkeit der verschiedenen Arten ionisierender Strahlung berücksichtigt (Strahlungs- Wichtungsfaktoren). Die Maßeinheit der Organdosis ist das Sievert (Sv). 1 Bq = 1 Zerfall pro Sekunde Bei einer solchen Kernumwandlung (radioaktiver Zerfall) können folgende Arten ionisierender Strahlung emittiert werden: Die effektive Dosis (Dosis gemittelt über den ganzen Körper) wird in Sv angegeben und berücksichtigt die unterschiedliche Empfindlichkeit der Organe und Gewebe bzgl. Strahlungswirkungen {Gewebe-Wichtungsfaktoren).  Alpha- und Betastrahlung {Teilchen),  Gammastrahlung (Welle),  Neutronenstrahlung (Teilchen). l Sv= l Joule pro Kilogramm n 0 ----+-----------+------------- 1- -------> Strahlenquelle Papier Aluminium Abbremsung der Neutronen (Moderation) z. B. durch Polyethylen Blei α β Neutronen- einfang z. B. durch Cadmium Strahlungsfeld Abschirmung der Gammastrahlung z. B. durch Blei Strahlenexposition - - --- - - - -· III /\ • ------ γ -------------------- ------------------- Aktivität (Bq) ------------- -------- - - - - - -> Flussdichte (cm- 2 -s-1) Dosis (mSv) Abb. 2: Zusammenhang zwischen Aktivität und Dosis Abb. 1: Absorption von Alpha-, Beta- und Gammastrahlung sowie Neutronenstrahlung Strahlenexposition der Bevölkerung in Deutschland Jeder Mensch ist auf natürliche Weise ionisierender Strahlung ausgesetzt. Die natürliche Strahlenexposition setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:  Innere Strahlenexposition durch die Aufnahme radioaktiver Stoffe durch die Atemluft und Nahrung{lnkorporation),  Äußere Strahlenexposition durch kosmische und terrestrische Röntgendiagnostik ca. 1,6 mSv* Strahlung Kerntechnische Anlagen < 0,01 mSv (Di rektstra h lu ng). Neben der natürlichen Strahlenexposition wirkt auch ionisierende Strahlung aus Nuklearmedizin 0,1 mSv* medizinischer und technischer Anwendung auf den Menschen ein (zivilisatorische Strahlenexposition). [1] und ca. 1,7 mSv aus zivilisatorischen Strahlenquellen. Tschernobyl < 0,01 mSv Nahrung ca. 0,3 mSv Die durchschnittliche jährliche Strahlenexposition einer Person in Deutschland beträgt ca. 3,8 mSv. Hierbei stammen etwa 2,1 mSv aus natürlichen Strahlenquellen Andere < 0,04 mSv Forschung, Technik, Haushalt < 0,01 mSv Atombombenfallout < 0,01 mSv Radon und seine Zerfallsprodukte ca.1,1 mSv Direkte kosmische Strahlung ca. 0,3 mSv Direkte terrestrische Strahlung ca. 0,4 mSv Natürliche Strahlenexposition Zivilisatorische Strahlenexposition Rauchen von 20 Zigaretten am Tag Verzehr von 2 Paranüssen pro Tag Abb. 4: Zusammensetzung der effektiven Jahresdosis einer Person durch ionisierende Strahlung in mSv im Jahr 2016, gemittelt über die Bevölkerung Deutschlands (* Daten für das Jahr 2014) [2] Flug von München nach Japan 0,01 mSv Röntgenaufnahme der Zähne Aufenthalt auf der Zugspitze0,0026 mSv pro Tag Aufenthalt in der Stadt Braunschweig0,0019 mSv pro Tag Aufenthalt in Gebäuden• 0,0001 mSv pro Tag 0,00 ~. 0,10 effektive Dosis (mSv) O 20 ' 0,30 0,0001 mSv pro Tag0,0019 mSv pro Tag0,0026 mSv pro Tag0,01 mSv beim Aufenthalt in Gebäuden durch terrestrische Strahlungbeim Aufenthalt in der Stadt Braunschweig durch terrestrische und kosmische Strahlungbeim Aufenthalt auf der Zugspitze durch kosmische Strahlungeine Röntgenauf- nahme der Zähne bis zu 0,1 mSv bei einem Flug von München nach Japan durch kosmische Strahlung 0,16 mSv im Jahr beim Verzehr von 2 Paranüsse pro Tag durch das natürliche Radionuklid Radium 0,1 bis 0,3 mSv im Jahr durch Rauchen von 20 Zigaretten am Tag Abb. 3: Vergleich von Strahlenexpositionen im Alltag [1] Literatur/Quellenangaben: [lJ Bundesamt für Strahlenschutz - www.bfs.de [2] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB} - Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung, Jahresbericht 2016 www.bge.de SG01201/8/3-2019#2 Poster I Stand: 14.12.2019

BfS-Broschüre: „Strahlenthemen | Mobilfunk“ (PDF, nicht barrierefrei)

STRAHLENTHEMEN Mobilfunk Drahtlose Informationsübertragung und mobile Kommu- nikation sind heute eine Selbstverständlichkeit. Mit Hilfe hochfrequenter elektromagnetischer Felder werden Tele- fonate, Bilder, Musik, Internetdaten und andere Informa- tionen übertragen. Unter den verschiedenen Funktechno- logien, die zur Informationsübertragung genutzt werden, ist der Mobilfunk neben Rundfunk und Fernsehen am weitesten verbreitet. Grundlage der Mobilfunkversorgung ist ein möglichst flä- chendeckendes Netz von sogenannten Funkzellen. Eine Funkzelle ist ein mehr oder weniger großes Gebiet, z. B. innerhalb einer Gemeinde, das von einer ortsfesten Mobil- funksendeanlage (Basisstation) versorgt wird. Die Mobil- funksendeanlage kommuniziert mit Hilfe hochfrequenter elektromagnetischer Felder mit den mobilen Endgeräten (z. B. Handys, Datenkarten für Laptops). Die maximal ab- gestrahlte Leistung einer ortsfesten Mobilfunksendeanlage richtet sich unter anderem nach der Größe der jeweiligen Funkzelle: Je kleiner die Funkzelle, desto kleiner ist in der Regel die abgestrahlte Leistung. Die aktuell abgestrahlte Leistung kann mit der Anzahl der gleichzeitig über diese Anlage abgewickelten Verbindungen variieren. Derzeit werden für den Mobilfunk der GSM (Global Sys- tem for Mobile Communications), der UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) und der LTE (Long Term Evolution) Standard eingesetzt. Mit UMTS und LTE ist eine deutlich höhere Datenübertragungsrate als mit dem GSM-System erreichbar. Die Übertragungsverfahren der UMTS- und der LTE-Tech- nik unterscheiden sich grundsätzlich von dem der GSM- Technik. Im GSM-System nutzen benachbarte Funkzellen unterschiedliche Frequenzbereiche, da sich die Gesprä- che sonst gegenseitig stören würden. Um die Zahl der in einer Zelle gleichzeitig möglichen Gespräche zu erhöhen, wird das sogenannte Zeitschlitzverfahren angewandt, bei dem ein Funkkanal von bis zu acht Nutzern abwechselnd genutzt wird. Dagegen nutzen im UMTS- und im LTE- System mehrere Teilnehmer des Netzes das gleiche Fre- quenzband. Die einzelnen Verbindungen werden durch einen Schlüssel identifiziert oder durch eine zeitlich vari- able Zuweisung von unterschiedlichen Teilbereichen des insgesamt zur Verfügung stehenden Frequenzbandes von einander abgegrenzt.nachgewiesenen nichtthermischen Wirkungen, die z. B. von starken Krafteinwirkungen auf Zellen ausgehen kön- nen, treten erst bei Feldstärken auf, die deutlich höher sind als die Feldstärken, bei denen bereits thermische Wirkungen auftreten. Nichtthermische Wirkungen sind in den Grenzwerten daher berücksichtigt. Welche Grenzwerte gibt es?Bei Exposition des ganzen Körpers soll die Spezifische Absorptionsrate (SAR) im Mittel 0,08 Watt pro Kilo- gramm Körpergewicht nicht überschreiten. Um bei ungleichmäßiger Exposition lokale Temperaturerhö- hungen in Körperteilbereichen auszuschließen, soll die SAR im Kopfbereich an keiner Stelle 0,02 Watt pro 10 Gramm zusammenhängendem Körpergewebe (ent- spricht 2 W/kg) überschreiten. In den Extremitäten- sind es 0,04 Watt pro 10 Gramm (entspricht 4 W/kg). Die Energie der hochfrequenten elektromagnetischen Fel- der kann vom menschlichen Körper aufgenommen (ab- sorbiert) und dabei in Wärme umgewandelt werden. Als Maß dient die Spezifische Absorptionsrate (SAR). Bei SAR- Werten von 4 Watt pro Kilogramm (W/kg) führt die Ener- gieaufnahme innerhalb von etwa 30 Minuten zu einer Erhöhung der Körperkerntemperatur (Temperatur der in- neren Organe) um etwa 1°C. Wird diese Erhöhung über einen längeren Zeitraum hinweg überschritten, kann es zu gesundheitsschädlichen Wirkungen durch Erwärmung (thermische Effekte) kommen. Der empfohlene Basis- grenzwert für die Allgemeinbevölkerung ist so festgelegt, dass dieser Schwellenwert (4 W/kg) um den Faktor 50 un- terschritten wird, also 0,08 W/kg beträgt. Biologische Wirkungen hochfrequenter Felder, die nicht auf Erwärmung zurückzuführen sind, werden als „nichtthermisch“ bezeichnet. Die bekannten und So funktioniert Mobilfunk. Expositionsbegrenzung für die allgemeine Bevölkerung: Die Grenzwerte basieren auf Empfehlungen der „Inter- nationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisieren- der Strahlung“ (ICNIRP) und der Weltgesundheitsorga- nisation (WHO). Auch die Europäische Union stützt ihre Ratsempfehlung aus dem Jahr 1999 auf diese internatio- nalen Empfehlungen. Da SAR-Werte im Körper schwierig zu messen sind, wurden aus dem Wert für die Strahlenbelastung des gesamten Körpers gut messbare sogenannte Referenz- werte der elektrischen und magnetischen Feldstärke ab- geleitet. Diese sind als gesetzliche Grenzwerte für orts- feste Sendefunkanlagen in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) rechtlich festgelegt. Die Grenzwerte sind frequenzabhängig und daher für die verschiedenen Mobilfunknetze unterschiedlich. Für die elektrische Feldstärke liegen sie zwischen 39 und 61 Volt pro Meter (V/m). Unter http://www.bfs.de/de/ elektro/hff finden Sie neben ausführlichen Informatio- nen zum Thema Mobilfunk auch nähere Erläuterungen zu den Grenzwerten. Expositionen durch Geräte, die nahe am Körper betrie- ben werden, wie z. B. Handys, werden im Rahmen der Produktsicherheit begrenzt. Sind die Grenzwerte ausreichend? In der Öffentlichkeit gehen die Meinungen über mög- liche Risiken der Mobilfunknutzung weit auseinander. Viele Menschen sind besorgt oder fühlen sich persönlich beeinträchtigt. Zur Klärung offener wissenschaftlicher Fragen hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu- sammen mit dem Bundesumweltministerium von 2002 bis 2008 das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF) durchgeführt. In diesem Programm wurde z. B. untersucht, ob die von Mobilfunkbasisstationen ausge- sandten hochfrequenten elektromagnetischen Felder Schlaf und Befindlichkeit negativ beeinflussen. Auch an- deren Hinweisen auf gesundheitsrelevante Wirkungen unterhalb der aktuellen Grenzwerte, wie z. B. Auswir- kungen auf die Blut-Hirn-Schranke, wurde nachgegan- gen. Negative Auswirkungen der elektromagnetischen Felder wurden nicht gefunden. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand sind die Grenzwerte ausreichend, um vor nachgewiesenen Gesundheitsrisi- ken zu schützen. Es gibt jedoch noch Wissenslücken in Bezug auf die Langzeitfolgen und mögliche gesundheits- schädliche Wirkungen auf Kinder. Ausführliche Informationen zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm sind im Internet unter www.emf-forschungsprogramm.de zu finden. Wer überwacht Mobilfunksendeanlagen? Bei Mobilfunksendeanlagen ist der Betreiber für die Ein- haltung der gesetzlichen Grenzwerte verantwortlich. Für alle Anlagen mit einer Leistung von 10 Watt EIRP oder mehr (EIRP ist eine Rechengröße, die neben der Sende- leistung auch die Richtwirkung einer Antenne berück- sichtigt) muss bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) eine Standortbescheinigung beantragt werden. Darunter fal- len gängige Basisstationen des Mobilfunks. Nur in sehr kleinräumigen Zellen können auch Basisstationen ein- gesetzt werden, die mit Sendeleistungen kleiner als 10 Watt EIRP arbeiten. Die BNetzA weist für jeden Standort einen individuellen Sicherheitsabstand aus, wobei be- reits vorhandene Funkanlagen berücksichtigt werden. Eine Anlage muss so errichtet werden, dass der Sicher- heitsabstand innerhalb eines kontrollierbaren Bereiches liegt. Außerhalb dieses Bereichs müssen die Grenzwerte eingehalten werden. Üblicherweise liegt der Sicherheitsabstand bei reinen Mobilfunkanlagen in der Größenordnung von wenigen Metern in Abstrahlrichtung der Antenne. Weitere Informationen zum Standortverfahren sind auf der Internetseite der Bundesnetzagentur www.bundesnetzagentur.de zu finden. Hindernis Neigungs- winkel Messpunkt Seitlicher Abstand Die Einwirkung hochfrequenter Felder an einem bestimmten Mess­ punkt ist u. a. abhängig vom Abstand der Anlage, Sendeleistung, Antennentyp, Ausrichtung und Abwärtsneigung der Antenne sowie Dämpfung durch Vegetation und Bebauung. Auswahl geeigneter Standorte Für die Ermittlung der Höhe der Strahlenbelastung durch Mobilfunksendeanlagen stellt der Abstand allein kein geeignetes Maß dar. Im freien Raum nimmt zwar die Strahlenbelastung mit jedem Me- ter Entfernung von der Funkquelle deutlich ab; so verringert sich die Intensität auf ein Viertel, wenn sich der Abstand verdoppelt. In der Praxis kommt es aber zum Teil zu erheblichen Abweichungen von dieser Regel, da z. B. Bäume und Häuser die Funk- wellen absorbieren („verschlucken“), streuen oder re- flektieren (zurückstrahlen). Die Bürgerinnen und Bürger sollen über die Aufstellung von Mobilfunkanlagen umfassend informiert werden. Im Juli 2001 haben kommunale Spitzenverbände und Mo- bilfunknetzbetreiber daher eine entsprechende Verein- barung über den Informationsaustausch und die Beteili- gung der Kommunen beim Ausbau der Mobilfunknetze getroffen. Damit sollen Konflikte bei der Installation neuer Mobilfunkanlagen vermieden und einvernehmli- che Regelungen getroffen werden. Die Betreiber haben sich verpflichtet, die Kommunen umfassend über die ge- planten Standorte zu informieren und gegebenenfalls al- ternative Standorte zu prüfen.

BfS-Dokument: „Glossar zur Handreichung zur praxisorientierten Beurteilung von Studienergebnissen“ (PDF, nicht barrierefrei)

Glossar zur Handreichung zur praxisorientierten Beurteilung von Studienergebnissen Bias (systematischer Fehler)EMF (Elektromagnetisches Feld) Systematische, unbewusste Verzerrung von Er- gebnissen. Beispiele sind Recall-Bias (durch das unterschiedliche Erinnerungsvermögen der Teilnehmer) und Selektionsbias (durch un- terschiedliches Teilnahmeverhalten) als sta- tistische Verzerrungen in epidemiologischen Untersuchungen.Den Bereich der nichtionisierenden Strahlung bilden (1) elektrische und magnetische Felder (Niederfrequenzbereich: 0 Hz – 100 kHz, z. B. 50 Hz-Felder bei Stromleitungen), (2) elektromagne- tische Wellen bzw. „Felder“ (EMF) mit einer elek- trischen und magnetischen Komponente (Hoch- frequenzbereich: 100 kHz – 300 GHz, z. B. bei Mobiltelefonen), (3) Terahertzstrahlung (300 GHz – 3 THz, z. B. bei Körperscannern) sowie (4) die optische Strahlung, zu der die Infrarotstrahlung, das sichtbare Licht und die ultraviolette Strah- lung gehören. Blind- / Doppelblind-Studie Bei der Blind-Studie weiß der Teilnehmer nicht, ob er der Versuchs- oder Kontrollgruppe ange- hört. Im Tierexperiment weiß der Experimenta- tor nicht, zu welcher Gruppe das Tier gehört. In der Doppelblind-Studie wissen zur Vermeidung von Erwartungseinflüssen weder die Testper- son noch der Versuchsleiter, ob Test- oder Kont- rollbedingungen vorliegen. Dreifachblind: Auch der Auswerter weiß nicht, ob Test- oder Kont- rollbedingungen vorlagen. Erst nach Abschluss der Auswertung wird „entblindet“, d.h. die tat- sächliche Expositionssituation den Ergebnissen zugeordnet. Elektrische Feldstärke (E-Feld) Maß für die Stärke und Richtung des elektri- schen Feldes und damit für die Fähigkeit dieses Feldes, Kraft auf Ladungen auszuüben. Einheit: Volt pro Meter (V/m). ELF (engl. „extremely low frequency“) Elektrische oder magnetische Felder mit extrem niedriger Frequenz (30-300 Hz), vor allem bei Studien zur möglichen Wirkung der 50 Hz oder 60 Hz-Felder von Stromleitungen. Endpunkt Endpunkte sind die Kernpunkte, die in einer Stu- die untersucht werden. Exposition („Aussetzung“) Wenn ein Organismus bestimmten Bedingun- gen, wie ionisierender Strahlung, elektromag- netischen Feldern, extremen Temperaturbedin- gungen oder infektiösem Material ausgesetzt ist, bezeichnet man dies als Exposition. IARC (International Agency for Research on Cancer, Internationale Agentur für Krebsforschung) Auf Krebsforschung spezialisierte Vertretung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Sitz in Lyon. ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) Die „Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung“ ist eine öffentlich geförderte Vereinigung unabhängiger wissen- schaftlicher Experten, die die wissenschaftlichen Forschungsresultate zu möglichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung laufend bewertet und hieraus Grenzwertempfehlungen ableitet, die oft in nationale Regelungen übernommen werden. in vivo / in vitro Am lebenden Organismus, z.B. Tier oder Mensch (in vivo) oder im Reagenzglas, z.B. an Zellen (in vitro) untersucht (biologische Vorgänge oder wissenschaftliche Experimente betreffend). Inzidenz Die Anzahl von Neuerkrankungen an einer be- stimmten Krankheit in einem definierten Zeit- raum in einer bestimmten Population. Magnetische Feldstärke (H-Feld) Maß für die Stärke eines Magnetfeldes; Einheit: Ampere pro Meter (A/m). Magnetische Flussdichte (Magnetische Induktion, B-Feld) Maß für die Dichte des magnetischen Flusses, der senkrecht durch eine bestimmte Fläche hin- durchtritt. Einheit: Tesla (T), oft in Mikrotesla (µT, = 1 Millionstel Tesla) angegeben, frühere Ein- heit: Gauss. Mikrowellen Elektromagnetische Wellen im Frequenzbereich von 300 MHz bis 300 GHz . Nichtionisierende Strahlung Siehe EMF berücksichtigt, findet sich auf den Internetseiten der jeweiligen Fachzeitschrift. PubMed Englischsprachige biomedizinische Literatur- Meta-Datenbank der nationalen medizinischen Bibliothek der USA mit über 22 Millionen Li- teraturnachweisen und Abstracts (Zusammenfas- sungen). Der Zugang ist kostenfrei, man findet zahlreiche Links zu freien elektronischen Voll- texten. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ Reproduzierbarkeit (Wiederholbarkeit) Das Ausmaß der Übereinstimmung von Mess- ergebnissen, wenn Untersuchungen unter den- selben Bedingungen in einem zeitlichen Ab- stand wiederholt werden („Replikations-“/ Reproduktionsstudie“). Voraussetzung ist eine exakte Beschreibung der Methodik in der Ursprungsuntersuchung. SAR-Wert (spezifische Absorptionsrate) Die spezifische Absorptionsrate beschreibt, wie viel Leistung pro Kilogramm Körperge- wicht (bzw. biologischem Material) aufgenom- men und in Wärme umgewandelt wird (in W/ kg), wenn der Körper in einem hochfrequen- ten elektromagnetischen Feld exponiert ist. Die SAR kann lokal (z. B. bei Nutzung eines Mobil- telefons) oder auf den ganzen Körper (z. B. im Fernfeld einer Basisstation) bestimmt werden. Empfohlene Höchstwerte: Ganzkörper 0,08 W/ kg; Teilkörper 2 W/kg (gemittelt über 10 Gramm Körpergewebe). Scheinexposition (engl. „sham exposure“) Exposition einer Kontrollgruppe, bei der sämt- liche Umgebungsbedingungen der exponier- ten Gruppe übereinstimmen, jedoch ohne reale Exposition. Peer Review Als „peer-reviewed“ wird eine wissenschaftli- che Publikation bezeichnet, wenn deren Quali- tät vor der Veröffentlichung in einer Fachzeit- schrift von Experten aus dem entsprechenden Fachgebiet bestätigt wurde. Für diese Begutach- tung gelten festgelegte Richtlinien. Auskunft da- rüber, ob eine Zeitschrift einen solchen Prozess Signifikanz (Statistische Signifikanz) Eine analytische Bewertung der Ergebnisse ei- ner vergleichenden Untersuchung oder Studie. Wenn die Signifikanz eines Ergebnisses z. B. mit p<0,05 bezeichnet wird, bedeutet dies, dass die Wahrscheinlichkeit für ihr rein zufälliges Zu- standekommen weniger als 5% beträgt. Stichprobenumfang (Stichprobengröße, „Stichprobe“) Anzahl der für ein Laborexperiment oder eine Studie in der Bevölkerung benötigten „Proben“ einer Grundgesamtheit (z. B. Zellen, Tiere, Pro- banden oder Befragte). Daraus können statisti- sche Kenngrößen mit einer vorgegebenen Ge- nauigkeit mittels Schätzung ermittelt werden. Je größer der Stichprobenumfang, desto besser die Schätzung. Angabe oft als“ n=“. Wissenschaftliche Publikation Schriftliche wissenschaftliche Arbeit von einem oder mehreren Autoren (englischer Jargon: „pa- per“), die – sehr oft in englischer Sprache – bei einem Wissenschaftsverlag veröffentlicht wur- de. Ihr Aufbau folgt meist einem allgemein üb- lichen Schema: Titel, Autor(en), Abstract („Zu- sammenfassung“), Einleitung, Material und Methoden, Ergebnisse, Diskussion, Literaturan- hang. Oft mit Bildern, Grafiken und Tabellen im Methoden- und Ergebnisteil. Studiendesign Planung eines Forschungsvorhabens, bei der die wissenschaftlichen Methoden, der Ablauf der Datenerfassung und -auswertung sowie die wis- senschaftliche Hypothese der Untersuchung fest- gelegt werden. Studientypen Studien zu elektromagnetischen Feldern lassen sich u.a. in die Studienbereiche Medizin/Biolo- gie, Epidemiologie (Bevölkerungsuntersuchun- gen), Störbeeinflussung von Implantaten, Tech- nik/Dosimetrie, medizinische Anwendungen unterteilen. Die Studientypen sind hierbei nach Untersuchungsebenen zu unterscheiden, z.B.: (1) Studien auf molekularer/subzellulärer Ebene, an Zellen und Geweben (in vitro), (2) mit Versuchs- tieren oder am Menschen im Labor (in vivo), (3) in Bevölkerungsgruppen (Epidemiologie), oder (4) durch Modellierung am Computer (in silico). Impressum: Bundesamt für Strahlenschutz Öffentlichkeitsarbeit Postfach 10 01 49 38201 Salzgitter Telefon: + 49 (0) 30 18333 - 0 Telefax: + 49 (0) 30 18333 - 1885 Internet: www.bfs.de E-Mail: ePost@bfs.de Stand: Juli 2014 Weitere Erklärungen deutscher und englischer Begriffe finden Sie in einem umfangreichen On- line-Glossar mit über 2.900 Einträgen im EMF- Portal des femu der RWTH Aachen unter http://www.emf-portal.de/glossar.php?l=g.

BfS-Infoblatt: „Schnurlose Festnetztelefone / DECT-Telefone“ (PDF, nicht barrierefrei)

INFOBLATT Schnurlose Festnetztelefone / DECT-Telefone Schnurlose Festnetztelefone verwenden eine loka- le Funkverbindung zwischen Handapparat („Te- lefonhörer“) und Feststationsgerät (Basisstation). Eine Kabelverbindung besteht nicht. Einige Geräte ermöglichen auch Datenverbindungen zu einem lokalen Netzwerk oder Internetverbindungen. ms unterteilt. Ein bestimmtes Handgerät sendet während eines Gespräches nur in einem der 24 Zeitschlitze Informationen an die Basisstation. Während der restlichen Zeitschlitze können die anderen Handgeräte Informationen mit der Ba- sisstation austauschen. Daraus ergibt sich für das einzelne Handgerät ein gepulstes Sendesignal mit einer Wiederholungsfrequenz von 100 Hertz (Hz). Welche Strahlung tritt bei DECT-Telefonen auf? Die von der Bundesnetzagentur zugelassene Strahlungsleistung beträgt 250 Milliwatt (mW) im Frequenzbereich von 1880 bis 1900 Mega- hertz (MHz). Hersteller geben üblicherweise Reichweiten bis zu 300 Metern im Freien und 50 Metern in Gebäuden an. Was ist DECT? DECT steht für Digital Enhanced Cordless Tele- phone, ein weit verbreiteter Gerätestandard für schnurlose Festnetztelefone. Viele Menschen nut- zen DECT-Telefone über einen Festnetzanschluss, um ohne Einschränkungen durch das Kabel eines schnurgebundenen Telefons zu telefonieren. Au- ßer für Festnetztelefonie wird DECT z. B. für Ba- byüberwachungsgeräte oder Internettelefonie (IP- Telefonie) genutzt. Wie funktionieren DECT-Telefone? DECT-Telefone übertragen Sprache und Daten zwischen Basisstation und Handgeräten mittels hochfrequenter elektromagnetischer Wellen. Ein „Zeitschlitzverfahren“ ermöglicht, dass mehre- re Handgeräte mit einer Basisstation verbunden werden können: Ein Zeitrahmen von 10 Milli- sekunden (ms) wird in 24 Zeitschlitze von je 0,42 Wegen des Zeitschlitzverfahrens ergibt sich bei einem Telefongespräch eine zeitlich gemittel- te Strahlungsleistung von maximal 10 mW. Sind mehrere Handgeräte mit einer Basisstation ver- bunden, kann sich die mittlere Strahlungsleis- tung der Basisstation entsprechend erhöhen. Bei Geräten ohne Sendeleistungsregelung sen- den Basisstation und Handgerät während des Te- lefonierens immer mit der Maximalleistung, un- abhängig davon, wie weit der Nutzer mit dem Handgerät von der Basisstation entfernt ist. Mo- derne Geräte können ihre Sendeleistung stufen- weise dem Bedarf anpassen. Wenn nicht telefoniert wird, senden herkömm- liche DECT-Basisstationen periodisch ein Kont- rollsignal mit zeitlich verkürzten Impulsen aus. Dadurch reduziert sich die mittlere Strahlungs- leistung von maximal 10 mW (während eines Telefonats) auf 2,5 mW. Handgeräte senden nur während der Verbindung. Mittlerweile sind Ba- sisstationsgeräte erhältlich, die das Kontrollsig- nal im Ruhezustand abschalten können. Bestehen gesundheitliche Risiken? Grundlage für die Beurteilung, ob hochfrequen- te elektromagnetische Felder aufgrund unmittel- barer Wirkungen ein Gesundheitsrisiko darstel- len, ist die Spezifische Absorptionsrate (SAR). Die SAR beschreibt, wie viel Strahlungsleistung vom menschlichen Körpergewebe in einer Situation aufgenommen wird. unterschritten. Für Geräte, die zusätzliche Funk- module, z.B. für Bluetooth oder WLAN, enthal- ten oder nach dem weiterentwickelten DECT/ CAT-iq-Standard (für bessere Daten- und Sprach- übertragung) arbeiten, liegen noch keine belast- baren Daten für körpernahen Betrieb vor. Bei Basisstationsgeräten bestimmen der Betriebszu- stand und der Abstand zu Personen mögliche Belastungen. Untersuchungen an herkömmli- chen DECT-Basisstationen ergaben in typischen Gebrauchsabständen nur geringe SAR-Werte. Empfehlungen und Vorsorge Die zum Schutz der Gesundheit von der Inter- nationalen Kommission zum Schutz vor nich- tionisierender Strahlung (ICNIRP) und der Strahlenschutzkomission (SSK) empfohlenen SAR- Höchstwerte betragen • 0,08 Watt pro Kilogramm (W/kg) gemittelt über den ganzen Körper und • 2 W/kg lokal gemittelt über Körperteilberei- che zum Beispiel im Kopf. Schädliche Effekte treten erst oberhalb bestimm- ter Schwellenwerte auf, die ihrerseits oberhalb der empfohlenen SAR-Höchstwerte liegen. Ge- sundheitsbeeinträchtigungen sind deshalb nach aktuellem Erkenntnisstand bei Einhaltung der SAR-Höchstwerte nicht zu erwarten. Auch eine besondere Gefährdung durch gepulste Signale konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt wer- den. Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.emf-forschungsprogramm.de. Für herkömmliche DECT-Telefone wurde beim Betrieb des Handgeräts am Ohr ein SAR-Wert im Kopf unter 0,1 W/kg festgestellt. Der empfoh- lene Höchstwert von 2 W/kg wird also deutlich Impressum: Bundesamt für Strahlenschutz Öffentlichkeitsarbeit Postfach 10 01 49 38201 Salzgitter Telefon: + 49 (0) 30 18333 - 0 Telefax: + 49 (0) 30 18333 - 1885 Internet: www.bfs.de E-Mail: ePost@bfs.de Stand: August 2012 1.) Beachten Sie vom Hersteller angegebene Min- destabstände und andere Hinweise zur Nutzung. 2.) Der Trend zu portablen und mobilen Funkan- wendungen führt zu einem vermehrten Auftre- ten von hochfrequenten elektromagnetischen Fel- dern. DECT-Telefone stellen oft die dominierende Quelle dieser Felder im Haushalt dar. Das Bundes- amt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt generell, die persönliche Exposition zu minimieren, um mögliche aber bisher nicht erkannte gesundheitli- che Risiken gering zu halten. Bei einigen DECT-Telefonen wurden wichtige Forderungen des BfS zur Reduzierung möglicher Belastungen der Nutzer umgesetzt: • die Basisstation sendet nicht im Standby, • der Nutzer kann die Reichweite auf das not- wendige Maß begrenzen und damit die Strahlungsleistung reduzieren, • die aktuelle Strahlungsleistung passt sich au- tomatisch dem Bedarf an. Achten Sie beim Kauf eines neuen DECT-Telefons darauf, dass diese Kriterien erfüllt sind, wenn auf den Einsatz schnurloser Technik nicht ver- zichtet werden kann. Weitere Informationen fin- den Sie unter http://www.bfs.de/DE/themen/emf/ hff/anwendung/schnurlos-festnetz/schnurlos-fest- netz_node.html. Umgang mit herkömmlichen DECT-Telefonen: Durch folgende Maßnahmen können Sie bei her- kömmlichen DECT-Telefonen Ihre Exposition verringern: • Stellen Sie die Basisstation an einem funktech- nisch günstigen Ort auf, an dem sich Personen nicht ständig aufhalten, zum Beispiel im Flur. • Nutzen Sie Freisprecheinrichtungen. • Führen Sie kurze Telefonate.

Sonne – aber sicher!

Sonne – aber sicher! Schutz vor intensiver Sonnenstrahlung ist unverzichtbar. Wie schön ist es, wenn die Sonne scheint. Viele Menschen genießen die Sonne und insbesondere Kinder und Jugendliche zieht es nach draußen. Der Sonnenschutz darf dabei aber nicht zu kurz kommen. Zwar kann sich die Sonnenstrahlung positiv auf Körper und Wohlbefinden auswirken, die ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne birgt aber auch Gefahren für die Gesundheit. Geringe Dosen von UV-Strahlung werden für die körpereigene Bildung von Vitamin D benötigt. Vitamin D ist wichtig für den Knochenbau, die Muskulatur und das Immunsystem. Häufige und intensive UV-Bestrahlung kann dagegen schwere gesundheitliche Folgen für die Augen und die Haut haben. Die Schädigungen der Augen reichen von Binde- und Hornhautentzündungen bis hin zu langfristigen Folgen wie dem Grauen Star. Das Bindegewebe der Haut und das Erbgut der Hautzellen werden geschädigt – weit bevor ein Sonnenbrand entsteht – so dass die Haut vorzeitig altert und Hautkrebs entstehen kann. Ein effektiver Sonnenschutz für Haut und Augen ist daher unbedingt notwendig, damit wir das gesundheitliche Risiko vermindern und die Sonne genießen können. Sonnenschutzregeln und Tipps finden Sie auf den Internetseiten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) .

Smartphones und Tablets

Von Kauf bis Entsorgung: Smartphones und Tablets nachhaltig nutzen Wie Sie mit Handy und Tablet umweltbewusst umgehen Nutzen Sie Ihr Smartphone oder Tablet möglichst lange. Kaufen Sie ein Smartphone oder Tablet, dessen Akku Sie selbst austauschen können. Kaufen Sie Geräte mit geringer elektromagnetischer Strahlung (SAR-Wert kleiner 0,6 W/kg). Verlängern Sie die Lebensdauer von Akkus durch "richtige" Behandlung. Entsorgen Sie Ihre Altgeräte sachgerecht bei der kommunalen Sammelstelle oder über einen zur Rücknahme verpflichteten Händler. Gewusst wie Selbst bei intensiver Nutzung haben Smartphones und Tablets nur einen geringen Stromverbrauch. Die Haupt-Umweltauswirkungen der Geräte entstehen durch die Produktion und den Energieverbrauch für die Infrastruktur, die zur Datenübertragung benötigt wird. Zudem enthalten sie eine Vielzahl von Rohstoffen, deren Abbau die Umwelt belastet. Oft können sie nur zu unzureichenden Anteilen recycelt werden. Lange Lebensdauer: Die Umweltbelastungen durch Smartphones und Tablets können Sie vor allem dadurch reduzieren, dass Sie die Geräte möglichst lange nutzen. Auch wenn es hier keine einfachen Regeln für Verbraucher und Verbraucherinnen gibt, können Sie schon beim Kauf darauf achten. Insbesondere sollten Sie den Akku selbständig und ohne Spezialwerkzeug auswechseln können. Lässt sich der Akku nicht entnehmen, sollten Sie fragen, was es kostet, wenn ein fest verbauter Akku durch einen Service getauscht wird. Die Internetseite iFixit bewertet laufend, wie gut aktuelle Smartphones und Tablets reparierbar sind und wie leicht man den Akku austauschen kann. Auch die Stiftung Warentest untersucht regelmäßig, wie gut aktuelle Smartphones und Tablets reparierbar sind. Die Reparatur kann sehr aufwendig und teuer werden, wenn der Akku keine oder keine ausreichende Leistung mehr liefert. Wenn Sie eine zusätzliche Speicherkarte einsetzen können, haben Sie immer genug Platz für Musik, Fotos und App-Daten. Auch eine integrierte Ladestandsanzeige ist sinnvoll, die den aktuellen Stand der Batterieladung während der Nutzung und während des Ladevorgangs optisch sichtbar macht. Akkuschonend: Eine Einstellung im Betriebssystem des Smartphones oder Tablets, die den Ladevorgang automatisch stoppt, bevor der Akku ganz voll ist. Smartphones möglichst lange nutzen Quelle: Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum Elektrogeräte länger nutzen Quelle: Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum Produkte lange nutzen ist ein #BigPoint in Sachen Klimaschutz Quelle: Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum Smartphones möglichst lange nutzen Elektrogeräte länger nutzen Produkte lange nutzen ist ein #BigPoint in Sachen Klimaschutz Updates : Sie sollten das Betriebssystem Ihres Tablets oder Smartphones regelmäßig aktualisieren, um Sicherheitslücken zu schließen (Sicherheits-Updates). Erkundigen Sie sich vor dem Gerätekauf, wie lange der Hersteller diese Updates garantiert und orientieren Sie sich an den Anforderungen des Blauen Engels für Mobiltelefone , der Updates für mindestens vier Jahre verlangt - und je länger, desto besser! Aber auch ein Smartphone oder Tablet, das der Hersteller nicht mehr mit Sicherheits- oder gar Funktionsupdates versorgt, ist nicht unbedingt reif fürs Recycling, sondern kann oft mit freien Android-Versionen noch lange seinen Dienst tun. Geringe elektromagnetische Strahlung: Ein wichtiger ⁠ Indikator ⁠ für die gesundheitlichen Wirkungen der Funkwellen bei Handys ist die spezifische Absorptionsrate, der SAR-Wert. Er wird ausgedrückt in Watt pro Kilogramm biologisches Gewebe und wird grundsätzlich bei maximaler Leistung des Handys nach einem standardisierten Verfahren gemessen. Moderne Handys und Smartphones haben gegenüber älteren Modellen einen Vorteil. Sie senden oft im UMTS- oder LTE-Standard, der beim Verbindungsaufbau strahlungsärmer ist als der ältere GSM-Standard. Das Umweltzeichen Blauer Engel fordert für Mobiltelefone einen SAR-Wert kleiner 0,6 W/kg, um vorbeugend die Strahlenexpositionen gering zu halten. Akkus pfleglich behandeln: Sie können die Lebensdauer der Lithium-Ionen-Akkus ihres Smartphones oder Tablets verlängern, indem Sie Akkus fachgerecht lagern und zum richtigen Zeitpunkt wieder aufladen. Übermäßige Erwärmung des Akkus lässt ihn schneller altern (z.B. Aufbewahrung im Auto bei Hitze oder bei Sonneneinstrahlung auf der Fensterbank). Wir empfehlen deshalb auch, den Akku möglichst im ausgeschalteten Zustand zu laden. Eine Aufbewahrung bei extremer Kälte sollte ebenfalls vermieden werden. Der Memory-Effekt tritt bei Lithium-Ionen-Akkus nicht auf. Ganz im Gegenteil: Wenn Sie nicht warten, bis Ihr Akku vollständig leer ist (0 %), sondern ihn immer bereits vorher wieder aufladen, verlängert das die Lebensdauer Ihres Lithium-Ionen-Akkus. Ideal ist es zudem, den Ladevorgang immer schon dann zu unterbrechen, wenn der Akku etwa 70 % seiner Kapazität erreicht hat. Manche Geräte bieten im Betriebssystem eine Einstellung an, bei der das Laden automatisch bei beispielsweise 70 % beendet wird. Wenn Sie ein Smartphone oder Tablet nicht mehr benutzen, es aber noch nicht verkaufen oder verschenken möchten, dann laden Sie den Akku etwa halb auf und schalten Sie das Gerät aus, bevor Sie es in die Schublade legen. Die Akku-Ladung nimmt mit der Zeit von alleine ab, auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Laden Sie deshalb den Akku spätestens nach sechs Monaten wieder nach, denn eine vollständige Entleerung schadet dem Akku. Das Gleiche gilt für Reserve-Akku und Powerbank. Hinweise zum sicheren und ressourcenschonenden Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus finden Sie außerdem auf unserer Ratgeberseite zu Lithium-Ionen-Batterien . Regelungen der EU zum Ecodesign von Smartphones, Tablets & Co: Die EU wird eine Verordnung zur Festlegung von Ökodesign-Anforderungen erlassen. Sie wird voraussichtlich Ende 2023 in Kraft treten. Nach einer Übergangsfrist von weiteren voraussichtlich 21 Monaten werden dann konkrete Anforderungen an die Gestaltung von smarten und nicht-smarten Mobiltelefonen, Tablets und schnurlosen Telefonen gelten, die in der EU auf den Markt gebracht werden. Vorgesehen ist unter anderem, dass die Hersteller die Geräte länger als bisher mit Software-Updates versorgen müssen, dass die Akkus bestimmte Haltbarkeits-Anforderungen erfüllen und dass die Hersteller für gewisse Fristen die wichtigsten Ersatzteile bereit halten und innerhalb weniger Tage liefern müssen, zudem gibt es Mindest-Anforderungen an die Reparierbarkeit. Ein Energie-Effizienz-Label soll Verbraucher*innen informieren, wie robust und reparierbar das Smartphone oder Tablet und wie haltbar der Akku ist. Hier finden Sie den Text zur Ecodesign-Verordnung und hier den Text zur Vorordnung zum Energylabelling . Richtig entsorgen: Weitere Informationen zur richtigen Entsorgung Ihres Smartphones oder Tablets sowie anderer Elektroaltgeräte finden Sie in unserem ⁠UBA⁠-Umwelttipp "Alte Elektrogeräte richtig entsorgen" . Was Sie noch tun können: Viele Mobilfunkanbieter geben ihren Kundinnen und Kunden mit jedem neuen Vertrag ein neues Smartphone. Das muss nicht sein. Viele Anbieter gewähren einen niedrigeren Monatspreis, wenn Sie Ihr eigenes Gerät weiternutzen. Gebrauchte Smartphones und Tablets nutzen: Wenn es nicht das neuste Gerät sein muss, können Sie mit einem gebrauchten Gerät viel Geld sparen. Trennen Sie das Ladegerät nach Beendigung des Ladevorgangs vom Netz. So sparen Sie Strom. Kaufen Sie einen Ersatzakku erst, wenn Sie ihn tatsächlich benötigten. Denn ein Lithium-Akku verliert an speicherbarer Kapazität, auch wenn er nicht genutzt wird. Dieser Verlust wird als kalendarische Alterung bezeichnet. Auf der Internetseite iFixit finden Sie Reparatur-Anleitungen für viele Smartphones und Tablets. Hilfe beim Basteln finden Sie bei vielen Repair-Cafés. Prüfen Sie, ob Sie Ihr ausgemustertes Gerät verkaufen oder verschenken möchten. Das spart Rohstoffe und klimaschädliche Emissionen für die Herstellung eines neuen Gerätes. Dafür ist es wichtig, dass Sie als Nutzerinnen und Nutzer alle persönlichen Daten selbst und ohne zusätzliche, kostenpflichtige Software sicher entfernen können. Das hängt vom jeweiligen Modell und dem Betriebssystem ab. Wenn ein defektes Smartphone wirklich nicht mehr zu retten ist: Viele gemeinnützige Organisationen sammeln Handys und Smartphones in Zusammenarbeit mit Recyclingfirmen und Mobilfunkanbietern. Für jedes Gerät geht ein kleiner Betrag an einen guten Zweck. Die Geräte werden entweder verwertet oder getestet und weiterverkauft. Wenn Sie die Wahl haben, dann gehen Sie mit Smartphone und Tablet über WLAN ins Internet statt über Mobilfunk. Die Datenübertragung über Mobilfunk verbraucht mehr Energie als über einen stationären Anschluss. Weitere Informationen finden Sie bei unseren Tipps zum Surfen . Hintergrund Im gesamten Lebenszyklus eines Smartphones oder Tablets verursacht die Produktion die größten Umweltauswirkungen. Sie enthalten neben verschiedenen Schadstoffen auch zahlreiche wertvolle Edel- und Sondermetalle. Viele von ihnen haben eine strategische Bedeutung für wichtige Nachhaltigkeitstechniken (beispielsweise die Erzeugung erneuerbarer Energie durch Windkraftanlagen). Deshalb ist es wichtig, Smartphones und Tablets möglichst lange zu nutzen. Wenn defekte Geräte getrennt gesammelt werden, kann wenigstens ein Teil der Metalle zurückgewonnen werden. Leider werden auch bei gutem Recycling nicht alle Metalle vollständig zurückgewonnen. Auch deshalb ist es sinnvoll, die Geräte möglichst lange zu nutzen. Um eine umweltschonende Entsorgung zu gewährleisten, müssen die einzelnen Bauteile leicht zu trennen sein. Dies erhöht die Chance, viele Teile zu verwerten. Es ist daher wichtig, dass z. B. die Akkus leicht entnehmbar sind. Das verlängert auch die Lebensdauer der Geräte, denn die Akkus gehören oft zu den ersten Bauteilen, die versagen.

Belastung des Menschen ermitteln

Belastung des Menschen ermitteln Prinzipiell hofft jeder Mensch, dass die Umwelt nur positiven Einfluss auf seinen Körper und sein Leben hat. Manchmal können Umwelteinflüsse aber auch so stark werden, dass sie zur Belastung führen. Welche Methoden wendet die Wissenschaft an, um Ursachen und Wirkungen von Belastungen zu erkennen, und Belastungsrisiken zu bewerten? Methoden der Untersuchung und Bewertung Einflüsse der Umwelt auf die menschliche Gesundheit können auf verschiedene Weise untersucht werden. Zunächst muss festgestellt werden, welchen Einflüssen die Menschen (oder ersatzweise Tiere, Organe oder Zellsysteme) wie stark und wie lange ausgesetzt sind (Expositionsschätzung). Das Human-Biomonitoring untersucht die Konzentration von Stoffen in Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Speichel) oder anderen körpereigenen Materialien (Haare, Organproben). Damit wird die „innere Exposition” erfasst, also das, was von außen in den Körper gelangt ist. In einem weiteren Schritt muss erfasst werden, welche Veränderungen (zum Beispiel Symptome, Krankheiten, Sterbefälle) durch die ⁠ Exposition ⁠ auftreten (Wirkungserfassung). Im dritten Schritt werden Zusammenhänge zwischen der Exposition und den Wirkungen untersucht. Die Epidemiologie beobachtet, was unter welchen Bedingungen in der Bevölkerung geschieht. Die Toxikologie untersucht die Wirkung von Schadstoffen unter kontrollierten Laborbedingungen meist im Tierversuch oder an isolierten Organen, Zellverbänden oder einzelnen Zellen. Dabei wird mit statistischen Methoden versucht, den Zusammenhang zwischen einer bestimmten Exposition und den gefundenen Wirkungen zu erkennen, zu beschreiben und größenmäßig zu bestimmen (Dosis-Wirkungs-Beziehung). Dabei kann man die Wahrscheinlichkeit angeben, mit der der gefundene Zusammenhang keine inhaltliche Bedeutung hat, sondern dem Zufall zuzuschreiben ist. Je nach Fragestellung wird diese zulässige „Irrtumswahrscheinlichkeit” auf 5 Prozent oder geringer festgelegt. Sie wird üblicherweise kurz  als „p” bezeichnet (von Probabilität, dass heißt Wahrscheinlichkeit) und als Dezimalbruch angegeben, bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent also p = 0,05. Bei der Bewertung des Risikos müssen die Unsicherheiten auf allen Stufen, also bei der Erfassung der Exposition und der Wirkungen sowie bei der Dosis-Wirkungs-Beziehung, berücksichtigt werden.

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