Zur Bestäubungsökologie der meisten Arznei- und Gewürzpflanzenarten (AGP) lagen bislang nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen vor, welche Bestäubungswege vorkommen, welche Insekten die einzelnen Pflanzenarten besuchen, welchen Anteil sie an der Bestäubung haben und welchen Einfluss sie auf die Ertrags- und Qualitätsbildung ausüben. In Phase 1 des Vorhabens wurde modellhaft für drei Pflanzenarten eine große Vielfalt an blütenbesuchenden Insektenarten identifiziert, mit Rückschlüssen auf deren Eignung als generelle Bestäuber und damit auf ihre Bedeutung als ökosystemare Dienstleister. Phase 2 öffnet das Vorhaben für weitere Partner und berücksichtigt neben weiteren AGP und ihren spezifischen Fragstellungen umfänglich den Bereich der Transfermaßnahmen. Diese werden federführend durch die FH Südwestfalen, FB Agrarwirtschaft, auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette durchgeführt. Während für Anbaupraxis, Fach- und Naturschutzberatung die Wissensvermittlung zur strukturellen Förderung von Bestäubern vorrangig sind, werden für die politischen Gremien Kennzahlen und Entscheidungshilfen bereitgestellt. Verarbeiter und Endverbraucher können sich über die verschiedenen blütenbesuchenden Insektenordnungen auf den Zielkulturen und deren Bedeutung für die Agrarökosysteme informieren. Die ökonomische und ökologische Bewertung des artenreichen Arzneipflanzenanbaus im Vergleich zu Alternativkulturen stellt für Anbauer wie auch für die Politik eine wichtige Entscheidungshilfe dar. Mit den methodischen Ansätzen sind Untersuchungen zur Ertragsrelevanz von gezielter Insektenförderung, der Optimierung der Produktionsverfahren sowie zur Biodiversitätsförderung vorgesehen. Die Identifizierung von Bestäuberinsekten und anderer Bestäubungswege sind auch unter dem Aspekt der Züchtung und Saatgutproduktion wichtig (Anis, Kamille). Weiterhin soll die Wirkung der Arzneipflanzen auf den Reproduktionserfolg von Bestäubern am Beispiel ausgewählter Wildbienenarten quantifiziert werden.
Zu den Waldschutzgebieten nach §32 Landeswaldgesetz zählen in Baden-Württemberg Bann- und Schonwälder. Während Bannwälder der natürlichen Entwicklung überlassen werden, ist die waldbauliche Behandlung in Schonwäldern auf ein spezielles Naturschutzziel ausgerichtet. Bannwälder stellen wertvolle Referenzflächen für die Erforschung von natürlichen Prozessen auf die Waldentwicklung und Waldbiodiversität da. Grundlage hierfür ist ein langfristiges Waldstrukturmonitoring auf systematisch angelegten, dauerhaft vermarkten Stichprobenpunkten, das durch fernerkundungsbasierte Strukturerhebungen ergänzt wird. In ausgewählten Bannwäldern werden floristische und faunistische Daten erhoben. Die Daten liefern Informationen über die strukturelle Entwicklung unbewirtschafteter Wälder und deren Lebensraumeignung für Tier- und Pflanzenarten. In Schonwäldern findet im Gegensatz zu Bannwäldern gezielter Naturschutz statt. Einige Tier- und Pflanzenarten sind auf besondere Strukturen angewiesen, die durch Pflegemaßnahmen oder bestimmte (z.B. historische) Waldnutzungsformen gefördert werden können. Schonwälder werden deswegen so bewirtschaftet, dass gewünschte strukturelle Bedingungen und damit verbundene seltene Arten erhalten oder gefördert werden. Schwerpunkt der Forschung in Schonwäldern ist die Quantifizierung des Einflusses und der Effektivität biodiversitätsfördernder Maßnahmen zur Erreichung des Schutzziels.
Die zunehmende Belastung unserer Umwelt wird u.a. durch Ablagerungen der Industrie verursacht, die Schwermetallsalze enthalten. Dabei gehen die Umwelbelastungen vor allem von vegetationslosen Deponien aus. Eine Begruenung der Halden wird aber dadurch erschwert, dass die Metallsalze pflanzentoxisch wirken. Aus diesen Gruenden werden in Zusammenarbeit mit der Fa. Sachtleben auf schwermetallsalzhaltigen Flotationssanden im Sauerland Versuche durchgefuehrt ueber a) Moeglichkeiten, die Wachstumsbedingungen derartiger Deponien durch verschiedene Bodenverbesserungsverfahren zu foerdern, b) Moeglichkeiten, geeignete Pflanzenarten zu finden, die fuer die Begruenung von unbehandelten und der durch die obigen Bodenverbesserungen veraenderten Schwermetallboeden geeignet sind. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen zeichnet es sich ab, dass vor allem Kombinationen von Bodenverbesserungsverfahren und geeigneten Pflanzenarten eine Begruenung ermoeglichen.
Calcium supply in tropical soils is variable and frequently low. In spite of the heterogeneous Ca supply, some plant species, such as figs, maintain high Ca concentrations in their tissues. Figs are keystone species with more than proportional importance for the functioning of a tropical rain forest. High Ca concentrations in fig fruits may render them particularly attractive for frugivorous vertebrates. We propose to study the whole Ca cycling from soil through a selected fig species, Ficus insipida Willd. and frugivorous bats, their main dispersers, back to soil. The study will be conducted in Panama on sites differing in soil Ca status to assess the importance of soil Ca availability for fig fruit content and bat reproduction. We will quantify aboveground Ca fluxes for 16 trees along a gradient of Ca availability in soil. We will determine (1) Ca concentrations in soils, figs and leaves, (2) nutritional quality of fig and other bat-dispersed fruits and their importance for Ca balance in relation to reproduction of fruit-eating bats, (3) Ca fluxes with litterfall, throughfall, stemflow, bat pellets and faeces, (4) the importance of the contribution of bats to the Ca cycle of individual fig trees, and (5) the effect of fig trees on soil Ca concentrations.
Die Menschheit ist heute in der Nahrungsmittelversorgung im wesentlichen von knapp zwei Dutzend Tier- und Pflanzenarten abhaengig (GLOBAL 2000). Dabei fuehren die Entwicklung zur Monokultur und die Zuechtung immer ertragreicherer Sorten und Rassen zu einer gefaehrlichen genetischen Gleichfoermigkeit. Haustierrassen und Kulturpflanzensorten, die unter heutigen Bedingungen keine Hochleistungen erbringen, werden zuechterisch fallen gelassen und sterben aus. So geht meist eine Fuelle kostbarer Erbanlagen verloren, die unter veraenderten Lebens- und Wirtschaftsbedingungen dereinst wieder von groesster Bedeutung sein koennte - z.B. Resistenz gegen Kaelte, Krankheiten, Schaedlinge usw. Die Stiftung PRO SPECIE RARA bemueht sich, das untergehende Erbgut alter Tierrassen und Pflanzensorten im Sinne einer Genreserve zu erhalten, indem sie letzte Exemplare gefaehrdeter Arten vereint und zuechterisch betreut.
Berlins Lebensräume sind sehr abwechslungsreich: Neben gestalteten gibt es naturnahe Parkanlagen, Brachflächen mit Spontanvegetation und Trockenrasen. Fließtäler, Moore und andere Süßwasserlebensräume lassen sich in Berlin genauso finden wie Wiesen, Wälder und sogar Dünen und Heiden. Die Vielfalt der Landschaften ist auch aufgrund menschlicher Einwirkung so groß. Einige der wertvollsten Trockenrasen Berlins befinden sich auf den ehemaligen Flugfeldern Tegel, Johannistal und Tempelhof. Der Flughafensee, einst eine Sand- und Kiesgrube, ist heute bedeutsames sogenannte „Vogelschutzreservat“. Die offenen Wiesen der Rieselfelder, viele davon außerhalb der Berliner Stadtgrenze, dienten früher der Abwasserbehandlung – sie haben mit Abstand die höchsten Siedlungsdichten besonders gefährdeter Vogelarten. Selbst unsere (Hoch-) Häuser mit zahlreichen Spalten, Simsen, Ritzen und Höhlungen unter der Dachverblendung oder im Dachzwischenraum sind Ersatz-Felslandschaften für viele Brutvögel und Fledermäuse. Naturschutz in Berlin Berliner Forsten Landschaftsplanung Berlin ist eine der artenreichsten Städte in ganz Europa. Neben 3,9 Millionen Menschen leben hier rund 20.000 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, darunter 2.200 wildwachsende Pflanzenarten, 300 Wildbienenarten und aktuell 154 Brutvogelarten, plus weitere durchziehende und überwinternde Vogelarten. Berühmt sind nicht nur die Berliner Nachtigallen mit im Mittel 2.100 Brutpaaren. Mit aktuell 58 bekannten Fledermaus-Winterquartieren und bis zu 11.000 Übernachtungsgästen über das ganze Jahr hinweg in der Zitadelle Spandau ist Berlin die europäische Hauptstadt der Fledermäuse. Biber und Fischotter leben in Havel und Spree und breiten sich weiter aus. Der Teichmolch laicht in fast allen naturnahen Kleingewässern, auch in städtischen Parkanlagen. Die Population der Dachse wächst und auch Feldhasen nutzen das Stadtgebiet zunehmend als Lebensraum. Artenschutz in Berlin Dennoch haben viele Tier- und Pflanzenarten mit den Belastungen der städtischen Entwicklungen zu kämpfen und sind stärker gefährdet. So gibt es an einigen Standorten etwa ein Drittel weniger Fledermäuse als noch vor 15 Jahren, so etwa beim Großen Abendsegler. Außerdem befinden sich mehr als die Hälfte der Vogelarten, die in Berlin brüten, in einem ungünstigen Zustand. Der wachsende Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur führt zu einem erheblichen Verlust freier Flächen in Berlin. Unter der Vielzahl an Versiegelungen, Sanierungen, Bebauungen sowie an zunehmender Beleuchtung leiden vor allem Insekten, Vögel und Fledermäuse, die ihre Lebens- und Nisträume verlieren. Der Klimawandel, der sich in Europa besonders schnell vollzieht, führt zu extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Dürre und Hitzeperioden, die für viele Arten eine große Herausforderung darstellen. Starke Trockenheit bedroht vor allem Reptilien und Amphibien wie die Erdkröte, die in Feuchtgebieten leben. Doch auch Kleinsäuger wie Igel und Feldmäuse sind gefährdet, da sie immer weniger Orte zum Verstecken finden und die Trockenperioden ihre Nahrungsquellen verringern. Bedrohte Biodiversität
Hannover. Im Gebiet des Naturschutz–LIFE+-Projektes „Hannoversche Moorgeest“ nördlich von Hannover waren die Folgen des nassen Jahres 2024 noch zu spüren, als die Zeichen in Niedersachsen schon wieder auf Trockenheit standen: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt hier zusammen mit der Region Hannover Naturschutzmaßnahmen in Mooren um. Wie schon in der letzten winterlichen Bauphase behinderten im Frühjahr dabei erneut hohe Wasserstände die Renaturierung. Dennoch konnte ein Großteil der Arbeiten planmäßig umgesetzt werden. Seit einigen Wochen ruhen die Bagger nun wieder zugunsten einer möglichst ungestörten Brut- und Setzzeit. Im Gebiet des Naturschutz–LIFE+-Projektes „Hannoversche Moorgeest“ nördlich von Hannover waren die Folgen des nassen Jahres 2024 noch zu spüren, als die Zeichen in Niedersachsen schon wieder auf Trockenheit standen: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt hier zusammen mit der Region Hannover Naturschutzmaßnahmen in Mooren um. Wie schon in der letzten winterlichen Bauphase behinderten im Frühjahr dabei erneut hohe Wasserstände die Renaturierung. Dennoch konnte ein Großteil der Arbeiten planmäßig umgesetzt werden. Seit einigen Wochen ruhen die Bagger nun wieder zugunsten einer möglichst ungestörten Brut- und Setzzeit. Der Baufortschritt im Otternhagener-, Helstorfer – und Bissendorfer Moor war von den seit September letzten Jahres erneut hohen Wasserständen betroffen. „Dennoch konnten wir am Ende auf allen Baustellen einen großen Teil der Maßnahmen umsetzen, die wir uns vorgenommen haben“, betont Projektmanagerin Susanne Brosch vom NLWKN. Am Anfang des Bauabschnitts stand dabei zunächst die obligatorische Vorbereitung der Trassen für den Bau von Torfverwallungen. Hierzu mussten mit geeigneten Maschinen Bäume beseitigt und abgefahren werden. Die Verwallungen wurden anschließend mit speziellen, leichten Baggern im Durchschnitt unter einem Meter Höhe aufgebaut. Sie sollen oberflächlich ablaufendes Wasser im Moor zurückhalten und möglichst auch unterirdische Abflüsse reduzieren. „Im weiteren Bauverlauf sind viele Kilometer Dammtrasse von Gehölzen freigestellt und für den nächsten Arbeitsschritt vorbereitet worden. Im Bissendorfer Moor konnten zudem mehrere Dammkilometer neu hergestellt werden. Wir kommen trotz der erheblichen Nässe im Gebiet voran“, so Brosch. Im Büro geht unterdessen bereits die Vorbereitung der Ausschreibungen für die letzten verbleibenden Baumaßnahmen weiter. „Diese werden ab Spätsommer 2025 beginnen. Parallel dazu sind auch noch Restarbeiten aus dem vergangenen Baufenster abzuschließen“, erläutert Johanna Franz vom NLWKN, die zuständige Bauleiterin im Bissendorfer Moor. Hör- und sichtbare Erfolge Hör- und sichtbare Erfolge Erfolge der vorangegangenen Arbeiten sind im Gelände hörbar und sichtbar. Ein gutes Beispiel war das Konzert der Moorfrösche Ende März im Bereich des Moorerlebnispfades in Resse. Die für Fußgänger gut erschlossenen Flächen am Rande des Otternhagener Moores haben von der Wiedervernässung des Moores erheblich profitiert. Marcel Hollenbach von der Region Hannover berichtet, dass sich erstmalig bis über einhundert Moorfrösche dort zur Balz eingefunden haben. Auffällig ist die Blaufärbung der Männchen zur Paarungszeit, wodurch sie gut von anderen Lurchen zu unterscheiden sind. Sehr erfreulich ist darüber hinaus, dass sich auf den wiedervernässten Flächen sehr schnell moortypische Pflanzenarten wie Torfmoos, Wollgras und Rosmarinheide neu angesiedelt haben. Sie bilden wiederum die Grundlage für weiteres Leben im Moor. Eine wichtige Funktion des Torfmooses ist zudem die Speicherung von Wasser und letztlich auch die Bildung von neuem Torf. „Die Wasserrückhaltung auf den bearbeiteten Flächen funktioniert sehr gut, so dass wir schon kurzfristige beachtliche Erfolge vorweisen können“, hebt Projektmanagerin Susanne Brosch hervor und ergänzt: „Was wir nicht sehen, ist der Klimaeffekt, den wir erzielen, weil er sich im Verborgenen abspielt. Die Vernässung des Torfkörpers verhindert das Entweichen großer Mengen CO2, was der Atmosphäre und unserem Klima zu Gute kommt“, so Brosch. Das in den Mooren zurückgehaltene Wasser wirke sich durch die zusätzliche Verdunstung zudem positiv auf das lokale Kleinklima aus. Blau vor Liebe: Im Otternhagener Moor gibt es seit Jahren Bereiche mit Moorfrosch-Vorkommen. Nach der Wiedervernässung ist erstmalig auch im Bereich Moorerlebnispfad in Resse eine größere Anzahl balzender Tiere beobachtet worden (Bild: Felix Schramm) An und in offenen Moorlöchern, z.B. den Entnahmekuhlen aus dem Dammbau im Otternhagener Moor, siedeln sich spontan Torfmoose und andere moortypische Pflanzen an (Bildrechte: Jens Fahning, NLWKN).
Origin | Count |
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