Abstract
TableOfContents
Aquatic hyphomycetes play a key role in decomposition of submerged organic matter and stream ecosystem functioning. We examined the phylogenetic relationships among various genera of aquatic hyphomycetes belonging to the Leotiomycetes (Ascomycota) using sequences of internal transcribed spacer (ITS) and large subunit (LSU) regions of rDNA generated from 42 pure cultures including 19 ex-types. These new sequence data were analyzed together with additional sequences from 36 aquatic hyphomycetes and 60 related fungi obtained from GenBank. Aquatic hyphomycetes, characterized by their tetraradiate or sigmoid conidia, were scattered in nine supported clades within the Helotiales (Leotiomycetes). Tricladium, Lemonniera, Articulospora, Anguillospora, Varicosporium, Filosporella, and Flagellosporaare not monophyletic, with species from the same genus distributed among several major clades. The Gyoerffyellaclade and the Hymenoscyphusclade accommodated species from eight and six different genera, respectively. Thirteen aquatic hyphomycete taxa were grouped in the Leotia-Bulgaria clade while twelve species clustered within the Hymenoscyphusclade along with several amphibious ascomycetes. Species of Filosporellaand some species from four other aquatic genera were placed in the Ascocoryne-Hydrocina clade. It is evident that many aquatic hyphomycetes have relatives of terrestrial origin. Adaptation to colonize the aquatic environment has evolved independently in multiple phylogenetic lineages within the Leotiomycetes.Quelle: http://www.sciencedirect.com
Peronospora-Arten an Trifolium bilden phylogenetisch eine klar abgegrenzte Gruppe (García-Blázquez et al. 2008). Innerhalb der Gruppe unterscheiden Kochman & Majewski (1970) sowie in der Folge Klenke & Scholler (2015) drei Peronospora-Arten mit jeweils mehreren Trifolium-Arten als Wirten. Nach García-Blázquez et al. (2008) widersprechen die auf diese Weise als Arten zusammengefassten Befälle den Verwandtschaftsverhältnissen innerhalb der Gruppe und es ergibt sich außerdem eine stärkere Differenzierung in eine größere Zahl von enger gefassten Sippen. Zur informellen Benennung dieser Sippen im phylogenetischen Baum reaktivieren die Autorinnen und Autoren die Artnamen und das Artkonzept von Gustavsson (1959). Dieses Konzept wird hier provisorisch als das plausibelste derzeit verfügbare übernommen. Viele Fragen zur Phylogenie, Taxonomie und Nomenklatur sind jedoch bisher nicht geklärt. So sind die von Gäumann und Sydow in Gäumann (1923) beschriebenen Arten z.T. durch mehrere Belege an unterschiedlichen Wirten typisiert. Die Peronospora trifoliorum-Gruppe besteht demnach aus Peronospora trifolii-alpestris, P. trifolii-arvensis, P. trifolii-hybridi, P. trifolii-minoris, P. trifolii-pratensis, P. trifolii-repentis und P. trifoliorum. Hinzu kommen Peronospora-Befälle auf fünf weiteren Trifolium-Arten, deren Parasit-Wirt-Beziehung noch nicht endgültig geklärt ist oder die noch nicht mit modernen Methoden untersucht wurden. Ein von García-Blázquez et al. (2008) analysierter Beleg an Trifolium resupinatum gehört möglicherweise zu einer eigenen Peronospora-Sippe, ein Befall an Trifolium striatum ist Befällen an T. alpestre genetisch ähnlich und wird im phylogenetischen Baum der Arbeit in P. trifolii-alpestris integriert. Bei früheren Autoren war er Bestandteil von Peronospora trifolii-hybridi (Gäumann 1923, Gustavsson 1959, Kochman & Majewski 1970, Klenke & Scholler 2015).
Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt Armleuchteralgen (Characeae) Bestandsentwicklung Heiko Korsch Einführung Bei den Armleuchteralgen handelt es sich um meist unter Wasser lebende, mit bloßem Auge erkennbare grüne Pflanzen. Sie sind im Vergleich zu anderen Grün- algen stark differenziert und bestehen aus einer mit wurzelähnlichen Gebilden verankerten Achse mit Kno- ten, von dort abgehenden quirlig gestellten Ästen und an diesen sitzenden Blättchen. Charakteristisch sind die oft auffällig gefärbten Fortpflanzungsorgane. Der Name Armleuchteralge leitet sich von der an einen Mehrfach- Kerzenständer erinnernden Form der Astquirle ab. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Chara- ceae näher mit den Moosen und Höheren Pflanzen, als mit vielen anderen Algengruppen, verwandt sind (z. B. McCourt et al. 2004, Qui 2008). Weltweit umfasst der Verwandtschaftskreis etwa 450 Arten. Sie alle gehören zur Familie der Characeae. In Deutschland kommen davon 36 Arten vor, aus Sachsen-Anhalt sind derzeit 19 Vertreter nachgewiesen. Für weitere Arten (Chara galioides DC., 1813, C. rudis A. Braun ex v. Leonh., 1864, Nitella tenuissima [Desv.] Kütz., 1843, Tolypella intricata [Trent. ex Roth] v. Leonh., 1863, T. prolifera [Ziz ex A. Braun] v. Leonh., 1863) gibt es bisher nur falsche oder unsichere, unbelegte Angaben. Diese wur- den nicht in die Übersicht aufgenommen. Genaueres dazu ist bei Korsch (2013a) nachzulesen. Die meisten Armleuchteralgen sind an saubere Gewäs- ser gebunden. Die einzelnen Sippen weisen oft eine deutli- che Präferenz bezüglich des Kalkgehaltes des Wassers auf. Die Mehrzahl der Chara-Arten bevorzugt karbonatreiche Gewässer. Bei den meisten Nitella-Arten ist es umgekehrt. Typisch ist ihr teilweise unregelmäßiges Auftreten gerade in kleineren Gewässern. So kann man in einem Jahr einen großen Bestand an Armleuchteralgen vorfinden, um sie im nächsten Jahr im selben Gewässer vergeblich zu su- chen. Wenn sie jedoch ein Gewässer erst einmal besiedelt haben, findet man oft zahlreiche Vermehrungseinheiten (Oosporen) im Sediment. Diese bleiben lange Zeit, z. T. jahrzehntelang keimfähig (Krause 1997) und können bei veränderten Umweltbedingungen oder nach einer Sanierung des Gewässers erstaunlich schnell wieder zu großen Beständen führen. Umgekehrt erliegen viele Armleuchteralgen vor allem in kleineren Gewässern im Zuge der Sukzession sehr schnell dem Konkurrenzdruck anderer Pflanzen. Eine Reihe von Characeen weist eine jahreszeitliche Bindung auf, es lassen sich Frühjahrs- und Sommer-/Herbst-Arten unterscheiden. Die ent- scheidende Rolle spielt dabei die Wassertemperatur. Aufgrund des weitgehenden Fehlens natürlicher Seen in Sachsen-Anhalt haben durch den Menschen geschaf- fene Gewässer die größte Bedeutung als Lebensraum für Armleuchteralgen. Hier sind zunächst die wasser- gefüllten Restlöcher des Braunkohle-, Kies-, Sand- und Tonabbaus zu nennen. In weiten Gebieten sind dies heute die einzigen Characeen-Gewässer (Korsch, 2013b). Alte Fischteiche verdienen insbesondere bei extensiver Bewirtschaftung eine besondere Beachtung. Aber auch die vielen Kleingewässer der Flussauen und der Kulturlandschaft sind bedeutsam für Armleuchter- algen. Einige Arten sind in ihrem Vorkommen sogar auf solche Gewässer beschränkt oder haben hier ihren Verbreitungsschwerpunkt. Bearbeitungsstand, Datengrundlagen Die Armleuchteralgen wurden in Sachsen-Anhalt lange Zeit nur sehr wenig beachtet. Aus dem 19. Jahr- hundert gibt es zwar eine Reihe von Nachweisen, doch beschränken sich diese weitgehend auf die Umgebung von Halle und den ehemaligen Salzigen See (z. B. Migu- la 1897). Mit der Wende zum 20. Jahrhundert kam die Beschäftigung mit dieser Artengruppe fast völlig zum Erliegen. Die Kenntnisse über die frühere Verbreitung der Characeen sind deshalb sehr unvollständig. Dieser mangelhafte Kenntnisstand spiegelt sich auch in der 1. und 2. Fassung der Roten Liste und der Checkliste der Armleuchteralgen (Dietze 1998, 1999, Täuscher 2004) wider. Erst ab etwa 2000 wurde den Characeen mehr Aufmerksamkeit gewidmet (z. B. Schubert et al. 2005). Aufgrund der Berücksichtigung in der Wasser- Die Kleine Baumleuchteralge (Tolypella glomerata) findet man vor allem an Badestellen in sauberen Gewässern. Schladebach, 30.5.2010, Foto: H. Korsch. 55 rahmen- und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union ist die Bedeutung der Armleuch- teralgen als Indikatoren für nährstoffarme Gewässer ausdrücklich unterstrichen worden. Dies war auch der Anlass ab 2009 eine flächendeckende Kartierung dieser Artengruppe durchzuführen (Korsch 2009, 2010, Täu- scher 2009, 2012, Täuscher & Kabus 2010). Dadurch ist das Wissen um die im Gebiet vorkommenden Arten, deren Verbreitung und Häufigkeit inzwischen recht umfangreich (Korsch, 2013a). Aussagen zur Bestands- entwicklung sind aber, wenn überhaupt, fast nur aus den besiedelten Standorten und deren Veränderungen abzuleiten. Die Benennung der Arten richtet sich nach Blümel & Raabe (2004). Die Artauffassung folgt Korsch et al. (2013). Gefährdungsursachen Die wichtigsten Ursachen für den Rückgang vieler Armleuchteralgen sind die Eutrophierung der Gewässer aufgrund von Nährstoffeinträgen aus der Umgebung oder durch intensive Fischhaltung. Außerdem wurden infolge der Melioration und der Umgestaltung der Auen viele Kleingewässer in der Landschaft beseitigt und die natürliche Dynamik entlang der Fließgewässer unter- bunden. Gerade die vielfach als Erstbesiedler auftreten- den Characeen haben darunter besonders zu leiden. Andererseits können sie zumindest eine gewisse Zeit die im Zuge des Bergbaus entstehenden Restgewässer besie- deln und dort teilweise sehr große Bestände aufbauen. Einige Arten konnten dadurch einen Teil der Verluste ausgleichen oder sind im Gebiet heute sogar häufiger als je zuvor. Schutzmöglichkeiten bestehen in einer den Nährstoff- eintrag und die Trübung der Gewässer minimierenden Folgenutzung von Bergbaurestgewässern. Eine Nutzung als Badegewässer ist dabei eher mit einer artenreichen Characeen-Flora vereinbar als eine intensive Fischhal- tung. Vorkommen in Teichen können durch eine Exten- sivierung der Nutzung gefördert werden. Dabei hat vor allem die Begrenzung der Besatzdichte mit wühlenden Fischen (z. B. Karpfen) eine entscheidende Bedeutung. Eine völlige Aufgabe der Teichbewirtschaftung führt allerdings wegen der dann einsetzenden Sukzession meist nach wenigen Jahren zum Verschwinden der Armleuchteralgen. Keine der in Sachsen-Anhalt vorkommenden Arm- leuchteralgen unterliegt einem besonderen gesetzlichen Schutz und für keine besteht eine besondere Verant- wortung. Unter den Characeen gibt es keine Neobiota. Bei der Haarfeinen Glanzleuchteralge (Nitella capillaris) sind die in Köpfchen angeordneten Fortpflanzungsorgane von einer Schleimhülle umgeben. Sollnitz, 13.6.2010, Foto: H. Korsch. Eine der größten und auffälligsten Characeen ist die Horn- blättrige Armleuchteralge (Chara tomentosa), die in Sachsen- Anhalt nur noch bei Halle und Eisleben vorkommt. Halle, 20.6.2013, Foto: H. Korsch. 56 Die Fortpflanzungsorgane der Characeen sind einzigartig im gesamten Pflanzenreich. Hier sind Antheridien und Oogonien der Feinen Armleuchteralge (Chara virgata) zu sehen. Wed- dendorf, 13.5.2012, Foto: H. Korsch. Armleuchteralgen (Characeae) Literatur Blümel, C. & Raabe, U. (2004): Vorläufige Checkliste der Characeen Deutschlands. – Rostocker Meeresbi- ol. Beitr. (Rostock) 13: 9–26. Dietze, H. (1998): Rote Liste der Armleuchteralgen des Landes Sachsen-Anhalt. – Ber. Landesamt. Umwelt- schutz Sachsen-Anhalt (Halle) 30: 18–20. Dietze, H. (1999): Checkliste der Armleuchteralgen (Characeae). – In: Frank, D. & Neumann, V. (Hrsg.): Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen- Anhalts. – Ulmer, Stuttgart, S. 146–147. Korsch, H. (2009): Ergebnisse der Kartierung der Arm- leuchteralgen im Süden von Sachsen-Anhalt. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 14: 69–77. Korsch, H. (2010): Ergebnisse der Kartierung der Arm- leuchteralgen im Süden von Sachsen-Anhalt 2. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 15: 135–139. Korsch, H. (2013a): Die Armleuchteralgen (Characeae) Sachsen-Anhalts. – Ber. Landesamt. Umweltschutz Sachsen-Anhalt (Halle) H. 1/2013: 1–85. Korsch, H. (2013b): Armleuchteralgen in der Berg- baufolgelandschaft. – In: Baumbach, H.; Heinze, M. & Sänger, H. (Hrsg.): Bergbaufolgelandschaften Deutschlands – geobotanische Aspekte und Rekulti- vierung. – Weissdorn-Verlag, Jena, S. 621–624. Korsch, H.; Doege, A.; Raabe, U. & van de Weyer, K. (2013): Rote Liste der Armleuchteralgen (Charophy- ceae) Deutschlands. – Haussknechtia (Jena) Beih.17: 1–32. Krause, W. (1997): Charales (Charophyceae). – Süßwas- serflora von Mitteleuropa 18. – Fischer, Jena, Stutt- gart, Lübeck, Ulm, 202 S. McCourt, R. M.; Delwiche, C. F. & Karol, K. G. (2004): Charophyte algae and land plant origins. – Trends Ecol. Evol. (London) 19: 661–666. Migula, W. (1897): Die Characeen Deutschlands, Oes- terreichs und der Schweiz. – In: Dr. L. Rabenhorst‘s Kryptogamen-Flora. 5. – Eduard Kummer, Leipzig, 765 S. Qui, Y.-L. 2008: Phylogeny and evolution of charophytic algae and land plants. – J. syst. evol. (Beijing) 46: 287–306. Schubert, H.; Schneider, S.; Bögle, M. & Schaible, R. (2005): Characeen Wiederfunde im Bereich Teut- schenthal-Röblingen – ein Nachtrag zur Roten Liste der Algen des Landes Sachsen-Anhalt. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 10: 42–48. Täuscher, L. (2004): Rote Liste der Algen des Landes Sachsen-Anhalt. – Ber. Landesamt. Umweltschutz Sachsen-Anhalt (Halle) 39: 34–42. Täuscher, L. (2009): Historische und aktuelle Unter- suchungen der Algen-Besiedlung im Land Sachsen- Anhalt (Deutschland). – Rostocker Meeresbiol. Beitr. (Rostock) 22: 73–81. Täuscher, L. (2012): Die Vorkommen von Armleuch- teralgen (Charales) im Norden von Sachsen-Anhalt (Deutschland). – Rostocker Meeresbiol. Beitr. (Ro- stock) 24: 111–118. Täuscher, L. & Kabus, T. (2010): Wasser- und Sumpf- pflanzen-Funde im nördlichen Sachsen-Anhalt. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 15: 141–149. Anschrift des Verfassers Dr. Heiko Korsch Herbarium Haussknecht Friedrich-Schiller-Universität Fürstengraben 1 07737 Jena Tab. 02.1: Bestandsentwicklung der Armleuchteralgen in Sachsen-Anhalt Zusätzliche Anmerkungen: Bezugsraum (BR) Gegebenenfalls sind BS und BE für einzelne Bezugsräume separat eingeschätzt. Rote Liste (RL) Bezug auf Täuscher (2004) Art Chara aspera Willd., 1809 Chara braunii C. C. Gmel., 1826 Chara canescens Loisel., 1810 Chara contraria A. Braun ex Kütz., 1845 Chara globularis Thuill., 1799 Chara hispida L., 1753 Chara intermedia A. Braun, 1859 Chara polyacantha A. Braun, 1859 BR BS BE RL Nachweis H ss T ss H ss T, H mh T, H mh B ss T ss H mh B ss H ss H ss Deutscher Name, Synonym Korsch (2013a) Raue Armleuchteralge Korsch (2013a) Brauns Armleuchteralge 0 Korsch (2013a) Brackwasser-Armleuchteralge 1 Korsch (2013a) Gegensätzliche Armleuchteralge 3 Korsch (2013a) Zerbrechliche Armleuchteralge; Chara fragilis Desv., 1810 2 Korsch (2013a) Steifborstige Armleuchteralge 1 Korsch (2013a) Kurzstachelige Armleuchteralge 0 Korsch (2013a) Vielstachelige Armleuchteralge 57
Phytoparasitische Kleinpilze (Ascomycota p. p., Basidiomycota p. p., Blastocladiomycota p. p., Chytridiomycota p. p., Oomycota p. p., Horst Jage Cercozoa p. p.) Checkliste. Stand: Juli 2016 Einführung Bei der hier erfassten, recht heterogenen Gruppe von Organismen handelt es sich um Pilze und pilzähnliche Lebewesen, die während der Phylogenese der Pflanzen auf und in ihnen eine spezielle Lebensweise entwickelt haben, die als Parasitismus bezeichnet wird. Die phy- toparasitischen Kleinpilze gehören zum natürlichen In- ventar der Pflanzen. Bei Massenangeboten von leben- den Pflanzen (Kulturpflanzen, Forstbäume) kam und kommt es weltweit zu erheblichen Schädigungen (Ern- teausfälle, Schadbilder der Zierpflanzen, Schäden an Bäumen bis zum Absterben usw.). Dank chemischer Bekämpfungsmaßnahmen und mechanischer Verbes- serungen an Erntemaschinen sind in Mitteleuropa z. B. Brandpilze an Getreide und Vergiftungen durch Mut- terkorn selten geworden. Alle Organe der pflanzlichen Wirte können von spe- ziellen pilzlichen Parasiten befallen werden. Bevorzugt sind Blätter und Sprossachsen betroffen, daneben aber auch Wurzeln, Blüten und Früchte. Die Wirtsspektren sind sehr unterschiedlich. Die Echten Mehltaue und der Brandpilz Anthracoidea scirpi auf Trichophorum cespitosum agg. Königsberger Moor im Nationalpark Harz, 21.7.2000, Foto: H.-U. Kison. Mutterkornpilz auf Süßgräsern sind Beispiele für fami- lienweit vorkommende phytoparasitische Kleinpilze, während z. B. viele Brand- und Rostpilze und manche Falsche Mehltau-Arten hochspezialisiert sind. So besit- zen z. B. viele Pippau-Arten (Crepis) der mitteleuropäi- schen Flora spezielle Rostpilze. Für mehrere Gruppen der phytoparasitischen Klein- pilze wurden bereits moderne taxonomische Untersu- suchungen durchgeführt (z. B. Echte Mehltaue, Braun & Cook 2012) oder sie sind noch anhängig (z. B. Brand- pilze und Falsche Mehltaue). Mit weiteren Auswirkun- gen auf die Nomenklatur ist zu rechnen. Bearbeitungsstand, Datengrundlagen Ausgehend vom Grenzgebiet der heutigen Bundeslän- der Sachsen-Anhalt, Freistaat Sachsen und Brandenburg (Dübener Heide, Fläming, Mittlere Elbaue) wurden seit 1978, verstärkt seit 1994 mit allmählicher Ausdehnung auf weite Teile Mitteleuropas und unter Hilfe einer wach- senden Zahl von Mitarbeitern, 79.825 Herbarbelege von pilzlichen Phytoparasiten gesammelt und größtenteils bearbeitet. Das Herbarium D. Hanelt enthält Belege von W. Hen- schel und H.-U. Kison. In den Sammelnummern des Herbariums H. Jage sind 3.460 Belege von 74 Mit- arbeitern enthalten, darunter mit Anteilen von mehr als 100 Belegen D. Frank (209), H. Hanisch (161), H. Illig (z. T. mit W. Petrick) (393), H. John (784), B. Schultz (292), W. Schulz (309), B. Schurig (441), U. Täglich & G. Hensel (199). Neben den erfassten Herbarbelegen wurde eine etwa doppelt so große An- zahl von Fundnotizen (ohne Beleg) in die Karteiarbeit (Zettelkartei, ohne Computer) einbezogen. Die Funddaten aus Sachsen-Anhalt bilden die Grund- lage dieser Checkliste. Dabei wurde versucht, die pilz- floristische Literatur für das Untersuchungsgebiet zu er- fassen. Nicht sicher deutbare Literaturangaben wurden übergangen, in einigen Fällen als möglich (?) erwähnt. Tab. 08.1: Ausgewertete Herbarbelege. Herbarium D. Hanelt, Gatersleben A. Hoch, Roßla H. Jage, Kemberg W. Lehmann †, Magdeburg, Bad Dürrenberg U. Richter, Merseburg, Freyburg H. Zimmermann, Könnern 438 Zeitraum 1992–2014 2005–2014 1978–2015 1998–2013 1994–2015 2000–2015 Anzahl der Belege 5.288 1.735 53.382, davon 35.158 aus ST 7.109 3.278 9.385 Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt Zu beachten waren Gebietsänderungen im Zusammen- hang mit der Neugründung der neuen Bundesländer, vor allem die ehemaligen Kreise Artern (zu Thürin- gen) und Havelberg (zu ST) betreffend (Braun 1982, Scholz & Scholz 1988). Wenn in der Spalte „Wirtsarten“ nicht ausdrücklich ein Literaturzitat angegeben ist, handelt es sich immer um ein vom Autor oder seinen Mitarbeitern persönlich nachgewiesenes oder anhand von Herbarauswertung verifiziertes Artvorkommen. In Sachsen-Anhalt erfasste phytoparasitische Kleinpilze Die Anordnung der Pilze in der Übersicht und in der Artenliste folgt Kirk et al. (2008). Beim Umgrenzen und Benennen der Phytoparasiten wurde in vielen Fällen Klenke & Scholler (2012) zu- grunde gelegt; die Coelomyceten wurden vorwiegend nach Brandenburger (1985) sowie Ellis & Ellis (1997) bestimmt, aktualisiert u. a. nach Mel’nik (2000), Aa & Vanev (2002) und Priest (2006). Bekannt ge- Tab. 08.2: Artenzahlen (Pilze, Wirte) und systematische Gliederung der in Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Pilzgruppen (Kl. – Klasse, Ord. – Ordnung, Unterkl. – Unterklasse). Pilzarten 1. 1.1. 1.1.1. 1.1.1.1. 1.1.1.1.1. 1.1.2. 1.1.2.1. 1.1.2.1.1. 1.1.2.1.1.1. 1.1.2.1.1.2. 1.1.2.1.1.3. 1.1.2.1.1.4. 1.1.2.1.2. 1.1.2.1.2.1. 1.1.2.2. 1.1.2.2.1. 1.1.2.2.1.1. 1.1.2.2.2. 1.1.2.2.2.1. 1.1.2.2.2.2. 1.1.2.3. 1.1.2.3.1. 1.1.2.3.1.1. 1.1.2.4. 1.1.2.4.1. 1.1.2.4.2. 1.1.2.4.2.1. 1.1.2.4.2.2. 1.1.2.4.2.3. 1.1.2.4.3. 1.1.2.4.3.1. 1.1.2.4.4. 1.1.2.4.4.1. 1.1.2.5. 1.1.2.6. Wirtsarten Seite in je Pilzgruppe Haupttab. Reich Fungi Phylum Ascomycota (inkl. Deuteromycota als Anamorphe) Noch längst sind nicht alle Beziehungen zwischen Ascomyceten und Deuteromyceten (Coelomyce- ten, Hyphomyceten) aufgeklärt – vgl. Anmerkungen zu ausgewählten Taxa. Subphylum Taphrinomycotina Kl. Taphrinomycetes 446 Ord. Taphrinales 23 33 446 Subphylum Pezizomycotina Kl. Dothideomycetes 447 Unterkl. Dothideomycetidae 447 Ord. Botryosphaeriales 11 13 447 Ord. Capnoidales 377 520 447 Ord. Dothideales 4 6 455 Ord. Myriangiales 1 3 456 Unterkl. Pleosporomycetidae 456 Ord. Pleosporales 183 304 456 Kl. Leotiomycetes 461 Unterkl. Leotiomycetidae 461 Ord. Erysiphales (Echte Mehltaue) 151 861 461 Unterkl. [?] (“Discomycetes“) 468 Ord. Helotiales 45 98 468 Ord. Rhytismatales 6 10 469 Kl. Pezizomycetes 469 Unterkl. Pezizomycetidae 469 Ord. Pezizales 1 2 469 Kl. Sordariomycetes 470 Unterkl. Hypocreomycetidae 7 7 470 Unterkl. Sordariomycetidae 470 Ord. Diaporthales 23 27 470 Ord. Hypocreales 17 71 471 Ord. Ophiostomatales 2 1 472 Unterkl. Xylariomycetidae 472 Ord. Xylariales 7 10 472 Unterkl. [?] 472 Ord. Phyllachorales 7 26 472 Pezizomycotina unsicherer Stellung 15 26 472 Sonstige Pilze (Ascomycota) 2 2 473 Summe phytoparasitärer Arten der Ascomycota in ST 882 478 (abz. mehrfach (in 126 Pilzgattungen) erfasster Wirte) 439 Pilzarten 1.2. 1.2.1. 1.2.1.1. 1.2.1.1.1. 1.2.1.1.2. 1.2.1.1.3. 1.2.1.2. 1.2.1.2.1. 1.2.2. 1.2.2.1. 1.2.2.1.1. 1.2.2.2. 1.2.2.2.1. 1.2.2.2.2. 1.2.2.2.3. 1.2.2.2.4. 1.2.2.2.5. 1.2.2.3. 1.2.2.3.1. 1.2.2.3.2. 1.2.3. 1.2.3.1. 1.2.3.1.1. 1.2.3.1.2. Phylum Basidiomycota Subphylum Pucciniomycotina (Rostpilze s. l.) Kl. Pucciniomycetes Ord. Helicobasidiales Ord. Pucciniales (Rostpilze s. str.) Ord. Platygloeales Kl. Microbotryomycetes Ord. Microbotryales Summe Arten der Rostpilze s. l. in ST (in 33 Pilzgattungen) Subphylum Ustilaginomycotina (Brandpilze s. str.) Kl. Entorrhizomycetes Ord. Entorrhizales Kl. Exobasidiomycetes Ord. Doassansiales Ord. Entylomatales Ord. Exobasidiales Ord. Microstromatales Ord. Tilletiales Kl. Ustilaginomycetes Ord. Urocystidiales Ord. Ustilaginales Summe Arten der Brandpilze s. str. in ST (in 27 Pilzgattungen) Subphylum Agaricomycotina Kl. Agaricomycetes Ord. Cantharellales Ord. Corticiales Summe phytoparasitärer Arten der Basidiomycota in ST (in 63 Pilzgattungen) Blastocladiomycota Blastocladiomycetes Blastocladiales Chytridiomycota Chytridiomycetes Chytridiales Wirtsarten Seite in je Pilzgruppe Haupttab. 1 386 125 893 1 27 41542 833 (abz. mehrfach erfasster Wirte) 45 9 24 8 2 1010 40 8 6 17 37 41 13553 94 191 3 1 554 25 3 502 491 491 491 (abz. mehrfach erfasster Wirte) Phylum Kl. Ord. Phylum Kl. Ord. 2. 2.1. 2.1.1. 2.1.1.1. 2.1.1.2.Reich Chromista Phylum Oomycota Kl. Peronosporomycetes (Oomycetes – Falsche Mehltaue) Ord. Albuginales 10 64 Ord. Peronosporales 196 424 Summe phytoparasitärer Arten der Oomycota in ST 206 433 (abz. mehrfach (in 14 Gattungen) erfasster Wirte) [weitere Ordnungen der Peronosporomycetes blieben unberücksichtigt] Reich Protozoa Phylum Cercozoa Kl. Phytomyxea (Parasitische Schleimpilze) Ord. Plasmodiophorida (Plasmodiophorales) 1 5 440 487 487 487 487 487 488 488 488 488 488 489 (abz. mehrfach erfasster Wirte) 1.3. 1.3.1. 1.3.1.1. 1.4. 1.4.1. 1.4.1.1. 3. 3.1. 3.1.1. 3.1.1.1. 474 474 474 486 486 486 56491 716491 492 493 497
Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt Erdkäfer, Mistkäfer und Blatthornkäfer (Coleoptera: Scarabaeoidea: Trogidae, Geotrupidae, Scarabaeidae) Bestandssituation. Stand: September 2011 Günter Schumann Die Überfamilie der Scarabaeoidea ist eine sehr hete- rogene Käfergruppe, deren Arten sich zum größten Teil phytophag oder coprophag ernähren. Ihre unterschiedli- che Lebensweise, der stark ausgeprägte Sexualdimorphis- mus aber auch die mannigfaltige Körpergestalt und diffe- renzierte Morphologie der Larven bereiteten zahlreiche Probleme in Systematik und Taxonomie. Neuere kom- plexe Betrachtungsweisen (Browne & Scholz 1999) auf der Grundlage von 134 verschiedenen Merkmalssätzen der Imagines, Larven und deren Biologie ergaben ein System von weltweit 13 Familien. Übertragen auf die in Deutschland vorkommenden Arten resultieren die Fa- milen Lucanidae, Trogidae, Geotrupidae, Ochodaeidae und Scarabaeidae. Für die hier abgehandelten Familien kann für Deutschland von 150 bis 176 Arten ausgegan- gen werden. Die gewählte Nomenklatur orientiert sich an Krell & Fery (1992) sowie Köhler & Klausnitzer (1998). Auf dieser Grundlage werden die Familien Tro- gidae (Erdkäfer), Geotrupidae (Mistkäfer) und Scara- baeidae (Blatthornkäfer) behandelt. Bearbeitungsstand, Datengrundlagen Obwohl die Überfamilie der Scarabaeoidea, bedingt durch einige sehr auffällige und allgemein gut bekann- te Arten, wie Mistkäfer, Maikäfer, Nashornkäfer und Rosenkäfer, einen vergleichsweise hohen Popularitäts- grad besitzt, sind faunistische Publikationen bezogen auf Sachsen-Anhalt nur in sehr eingeschränkter Form verfügbar. Der beste Kenntnisstand besteht nach wie vor zum Harz und dem nördlichen Harzvorland sowie zur Region um Halle und zum Magdeburger Raum. Be- sonders wenige Daten liegen bislang aus der Altmark vor. Aufbauend auf den von Wahnschaffe (1883), Eggers (1901), Hillecke (1907), Jacobs (1931–1934) und Rapp (1934) publizierten und für die Region Sachsen-Anhalts relevanten Nachweisen wurde eine Checkliste erstellt, in die die Ergebnisse von Borchert (1951) und Horion (1958) einflossen. Die Beurteilung des Zeitraums bis etwa 1980 basiert im Wesentlichen auf den Befunden von Grebenščikov (1982). Spä- tere Publikationen von Jung (1983), Rössner (1999), Grill et al. (2001) und Malchau et al. (2010) geben wertvolle Ergänzungen. Die Bewertung des jüngeren Zeitraumes erfolgte aus eigener Sammeltätigkeit, ins- besondere aber aus den Sammelergebnissen und Nachweisen von W. Bäse, H. Dietze, W. Gruschwitz, D. Harms, G. Hensel, M. Jung, B. Lehmann, W. Mal- chau, T. Meitzel, E. Rössner, H. Rudoph, P. Scholze, S. Schornack, E. Stolle, P. Strobl, W. Wittsack und anderer hier nicht genannter. Bemerkenswerte Habitate in Sachsen-Anhalt Das Territorium Sachsen-Anhalts bietet mit der in seinen naturräumlichen Haupteinheiten gelegenen Ha- bitatmannigfaltigkeit eine, im Vergleich zu anderen Bundesländern, besonders große Vielfalt. So sind für den Norden im Gebiet des Stendaler Landes einzel- ne Moore und Hangrestwälder bedeutsam, für die Elbtalniederung sind es die Auwaldbestockungen mit verlandeten und abgeschnittenen Flussschlingen. Im Östlichen Harzvorland und in der Börde beeindrucken die Felsfluren des Saaledurchbruchs bei Könnern oder die xerothermen Magerrasen am Süßen See und Stand- ortsonderformen wie einzelne Salzstellen und natürlich der Harz mit seinen verschiedenen Waldbiozönosen im Übergang von kollinen zu submontanen Lagen. Ebenso bemerkenswert ist der dem Harz vorgelagerte Südhar- zer Zechsteingürtel des Thüringer Beckens und seiner Randplatten. Darüber hinaus wird dieses Bild durch die Trockentäler des Unteren und Mittleren Muschel- kalks zwischen Saale und Unstrut weiter ergänzt. Dort liegt auch das reliktartige Vorkommen von Sisyphus schaefferi, einer wärme- und trockenheitsliebenden Art, die sonnige Abhänge und trockene Weideplätze mit Steppencharakter bevorzugt. Im Rahmen ihres paläarktischen und orientalischen Verbreitungsgebietes erreicht sie nur die südlichen, wärmeren Teile Deutsch- lands und hat wahrscheinlich bei uns ihre nördlichste Verbreitungsgrenze. Aus dem gleichen Gebiet liegt auch ein Nachweis von Ochodaeus chrysomeloides durch Jung Variabler Goldkäfer (Protaetia cuprea metallica). München- berg bei Neinstedt, Mai 2008, Foto: G. Schumann. 815 vor. Diese pontisch-pannonische Art tritt auch in ihrem Hauptverbreitungsgebiet im südöstlichen Europa nur stellenweise und sporadisch auf. Erwähnt sei aber auch das relativ stabile Vorkommen von Aphodius piceus auf dem Brocken, einer boreomontanen Art, die von Nord- europa bis nach Sibirien verbreitet und in Mitteleuropa auf Gebirgslagen beschränkt ist. Das zweite bekann- te Vorkommen in Deutschland liegt im Bayerischen Wald.Unter Zusammenfassung aller bislang dem Verfasser vorliegender Literaturdaten und entsprechend neuer Nachweise sind von den insgesamt 122 für Sachsen-An- halt nachgewiesen Arten 98 mit aktuellen Vorkommen belegt. Eine durchaus beachtliche Anzahl, die letztlich Ausdruck der naturräumlichen Vielfalt Sachsen-An- halts ist. Köhler & Klausnitzer (1998) geben unter Berücksichtigung von Aphodius alpinus (Scopoli, 1763), einer montanen Art der alpinen und subalpi- Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani). Colbitz-Letzlinger Heide, 16.5.2014, Foto: V. Neumann.Eremit (Osmoderma eremita). Altengrabow, 28.7.2011, Foto: V. Neumann. Der Schwarze Edelkäfer (Gnorimus variabilis) besiedelt Baumhöhlen mit Mulm, hier auf einer Eiche in der Colbitz-Letzlinger Heide. 12.6.2014, Foto: V. Neumann. 816 Erdkäfer, Mistkäfer und Blatthornkäfer (Scarabaeoidea: Trogidae, Geotrupidae, Scarabaeidae) nen Zone, Anisoplia erichsoni Reitter, 1889, die nicht in Ostdeutschland vorkommt (Rössner 1996) und Anisoplia villosa (Goeze, 1777) 124 Arten für die drei Familien in Sachsen-Anhalt an. Von einer Bewertung der Entwicklung dieser momentanen Bestandssituation in Relation zu den ersten beiden Fassungen der Roten Liste und vorliegenden Nachweisen wurde Abstand genommen, da vormals getroffene Eingruppierungen – die sich häufig nur an wenigen Lokalitäten und de- ren spezifischer Individuendichte orientierten – durch umfassendere Daten, neu zu bewerten sind. Darüber hinaus wird der Bewertungszeitraum als zu kurz ein- geschätzt. Die Zusammenstellung der Daten des Manuskriptes entspricht dem Stand von 2011. Im Hinblick auf die hier abgehandelten Familien sei ausdrücklich auf die Mono- graphie zu den Hirschkäfern und Blatthornkäfern Ost- deutschlands (Rössner 2012) verwiesen. Mit akribisch zusammengetragenen Funddaten aus über einem Jahr- hundert gelang es dem Autor ein hervorragendes Bild nicht nur über Verbreitung und Vorkommen, sondern auch zur Ökologie und Biologie Ostdeutschlands und damit auch Sachsen-Anhalts zu vermitteln. Darüber hinaus wird der neueste taxonomische Stand klar und gut verständlich dargestellt. Literatur Borchert, W. (1951): Die Käferwelt des Magdeburger Raumes. – Magdeburger Forschungen, Bd. II, Mittel- deutsche Druckerei und Verlagsanstalt, Magdeburg, 264 S. Browne, J. & Scholtz, C. H. (1999): A phylogeny of the families of Scarabeaoidea (Coleoptera). – Syst. ento- mol. (Oxford) 24: 51–84. Eggers, H. (1901): Verzeichnis der in der Umgebung von Eisleben beobachteten Käfer. – Insektenbörse (Stuttgart) 18: 1–110. Grebenščikov, I. (1982): Die Fauna der Blatthornkäfer (Coleoptera, Lamellicornia) des nördlichen Harzvor- landes. – Hercynia N. F. (Leipzig) 19: 16–41. Grill, G.; Malchau, W.; Neumann, V. & Schornack, S. (2001): 3.1.4 Coleoptera (Käfer). – Die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II der Fauna-Flora-Habi- tatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. – Naturschutz Land Sachsen-Anhalt (Halle) 38 (SH): 35–45. Hillecke, C. (1907): Verzeichnis der Käfer des nördli- chen Harzrandes. – Entomologischer Verein Quedlin- burg und Umgebung, Selbstverlag, Quedlinburg, 40 S. Horion, A. (1958): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer, Bd. 6: Lamellicornia (Scarabaeidae-Lucanidae). – August Feyel, Überlingen/Bodensee, 343 S. Jacobs, W. (1931–1934): Käfer auf dem Gebiet von Goslar a. H. – Entomol. Anz. (Wien) 11–14: 37 S. Jung, M. (1983): Zur Fauna der Lamellicornia des Nord- harzvorlandes. – Entomol. Nachr. Ber. (Dresden) 27 (4): 184–185. Krell, F.-T. & Fery, H. (1992): Die Familienreihe La- mellicornia. – In: Lohse, G. A. & Lucht, W. (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas 13 (2. Supplementband mit Katalogteil.). – Goecke & Evers, Krefeld, S. 200–254. Köhler, F. & Klausnitzer, B. (Hrsg.) (1998): Verzeich- nis der Käfer Deutschlands. – Entomol. Nachr. Ber. (Dresden) Beih. 4: 1–185. Malchau, W.; Meyer, F. & Schnitter, P. (Bearb.) (2010): Bewertung des Erhaltungszustandes der wirbellosen Tierarten nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie in Sachsen-Anhalt. – Ber. Landesamt. Um- weltschutz Sachsen-Anhalt (Halle), SH 2 (2010): 1–22. Rapp, O. (1934): Die Käfer Thüringens Bd. II. – Selbst- verl., Erfurt, 790 S. Rössner, E. (1996): Morphologie und Verbreitung der „Anisoplia villosa-Gruppe“ in der Bundesrepublik Deutschland (Col., Scarabaeoidea: Rutelidae). – En- tomol. Nachr. Ber. (Dresden) 40 (2): 119–123. Rössner, E. (1999): Besonderheiten der Blatthornkä- ferfauna von Sachsen-Anhalt (Coleoptera, Scarabae- oidea). – Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt (Schöne- beck) 7 (1): 3–8. Rössner, E. (2012): Die Hirschkäfer und Blatthorn- käfer Ostdeutschlands (Coleoptera: Scarabaeoidea). – Verein der Freunde & Förderer des Naturkundemu- seums Erfurt e. V., Erfurt 508 S. Schumann, G. (2004): Rote Liste der Blatthornkäfer (Coleoptera: Trogidae, Geotrupidae, Scarabaeidae) des Landes Sachsen-Anhalt. – Ber. Landesamt. Um- weltschutz Sachsen-Anhalt (Halle) 39: 334–338. Wahnschaffe, M. (1883): Verzeichnis der im Gebiet des Aller-Vereins zwischen Helmstedt und Magde- burg aufgefundenen Käfer. – C. A. Eyraud, Neuhal- densleben, 456 S. Anschrift des Verfassers Dir. u. Prof. Dr. Günter Schumann Eichenring 11 OT Gernrode 06485 Quedlinburg 817
Das Projekt "Long-term changes in baltic algal species and ecosystems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde, Abteilung Meeresbotanik durchgeführt. General Information: The most interesting biogeographical aspects of the Baltic are its salinity gradient, which extends from the Atlantic with oceanic salinity down to near fresh water in the inner parts of the Baltic estuary, and its young age, being only about 7.000 years old as a brackish water basin. These characteristics have led to strong selection pressure among the organisms in the Baltic Sea, and therefore the area is especially tractable for testing evolutionary diversification and adaptation. Ecophysiological comparisons between the Atlantic and Baltic sea algae show that morphological and physiological (measured as photosynthetic performance, growth rate and salinity tolerance) variation is widespread among the species. Also genetic differentiation has been found along the salinity gradient with no apparent hybridization along the contact zones. Our aim is to find out, how common the morphological, physiological and genetic adaptation is in the Baltic Sea algae, whether these are linked together, and what is the history behind the adaptive strategies. This will be done by the study of three integrated levels of the benthic algal populations along the salinity gradient. The central objectives will be to establish a comprehensive reference culture collection from the Baltic Sea across the Skagerrak/Kattegat salinity gradient (task 1), to assess the growth, survival and dispersal performance of salinity ecotypes and phylogeny of bio geographic populations (task 2), and finally to explore the genetic diversity in Baltic Sea populations (task 3). Task 1 The baseline culture collections will be established and maintained in the Scandinavian Culture Collection for Algae and Protozoans, University of Copenhagen, and they will include all important species of red, brown and green algae. Task 2. The salinity ecotypes occurring over a range of salinity will be assessed using classical gradient tables. Task 2 and 3. DNA sequencing will be used for assessing cryptic level species and subspecies diversity. Phylogenetic history and distributional patterns will be studies in selected species of Enteromorpha, Ceramium and Fucus, which provides the link between the palaeoclimatic events and the dominant role they have in their present habitats. Information from task 2 and 3 will be used for correlation analyses between ecotypes and population differentiation. The project will be coordinated from University of Copenhagen (Denmark), and partners are University of Groningen (the Netherlands), University of Kiel (Germany), University of Oslo (Norway) and University of Helsinki (Finland). Prime Contractor: Kobenhavns Universitet, Department of Phycology, Botanical Institute; Kobenhavn; Denmark.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 213 |
Land | 3 |
Wissenschaft | 4 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 211 |
Taxon | 1 |
unbekannt | 8 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 5 |
offen | 211 |
unbekannt | 4 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 215 |
Englisch | 61 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 1 |
Keine | 167 |
Webseite | 52 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 142 |
Lebewesen & Lebensräume | 220 |
Luft | 65 |
Mensch & Umwelt | 219 |
Wasser | 95 |
Weitere | 218 |