Ausgabe 01/2022 informiert zum Risiko von Grundwasserverunreinigungen durch Abbauprodukte (nicht relevante Metaboliten) aus Pflanzenschutzmitteln. Aktuelle Regelungen und Eigenschaften dieser Stoffgruppe werden erläutert. Fallbeispiele verdeutlichen außerdem die Grundwasserrisikobewertung für nicht relevante Metaboliten, die Komplexität der EU-weiten Regulierung von Chemikalien und notwendige Nachbesserungen im Pflanzenschutzmittel -Zulassungsverfahren. Weitere Themen im Heft sind der neue Produktidentifikator UFI zur schnellen und leichteren Identifikation in Notsituationen und das Projekt Zecken und ihre Pathogene im Klimawandel (ZePaK). Die Ausgabe informiert außerdem über die Gefahren bei Kauf und Verwendung von Laserpointern und stellt das das ganzheitliche Gesundheits- und Umweltschutzkonzept Planetary Health vor. Die Zeitschrift UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID kann kostenfrei abonniert werden.
Bei der Erarbeitung der kürzlich veröffentlichten neuen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurden erstmals auch Umweltwirkungen einbezogen. Wie sich eine Ernährung nach diesen Empfehlungen im Vergleich zum derzeitigen Verzehr und zur Planetary Health Diet auf wichtige Umweltaspekte auswirken würde, zeigt eine erste Abschätzung im Auftrag des Umweltbundesamtes ( UBA ). Veröffentlicht in Fact Sheet.
Achieving the goals of the Paris Agreement requires increased global climate action for sustainable food systems, especially a reduction of food loss and waste and dietary shifts towards plant-based diets. Based on a sound analysis of existing multilateral cooperation this paper proposes four potential initiatives to increase climate ambition in the respective policy field: an international institution to support national food system frameworks, an initiative to strengthen a food system approach in international climate policy, a collaboration and exchange mechanism to implement the Planetary Health Diet locally and an initiative for an international food loss and waste accreditation scheme. Veröffentlicht in Climate Change | 13/2021.
Um die Wende zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise einzuleiten, bedarf es in der Klimapolitik einer deutlichen Ambitionssteigerung in den 2020er Jahren. Einer der wichtigsten Aktionsbereiche ist die Umgestaltung der Ernährungssysteme in Richtung Nachhaltigkeit. In dieser Hinsicht zeichnen sich zwei Handlungsfelder durch ein besonders großes Klimaschutzpotenzial aus: (1) die Verringerung von Nahrungsmittelverlusten und Nahrungsmittelabfällen und (2) die Umstellung der Ernährung auf eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Proteinen und arm an tierischen Produkten ist. Beide Bereiche bieten auch das Potenzial für viele andere positive Nachhaltigkeitsauswirkungen, einschließlich Gesundheit und Ressourceneffizienz. In diesem Politikpapier werden Optionen erörtert, wie eine Entwicklung hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen, die auch die Reduzierung von Lebensmittelabfällen und einer stärker pflanzenbasierten Ernährung in den Blick nimmt, durch multilaterale Zusammenarbeit gefördert werden kann. Es werden mögliche konkrete Interventionen und Aktivitäten sowie politische Prozesse aufgezeigt, die zur Entwicklung und Umsetzung von Aktivitäten genutzt werden können (UN Food System Summit, G20/G7, UNFCCC COP26 und andere). Ein Überblick über bestehende Partnerschaften, Allianzen und Netzwerke auf internationaler Ebene zeigt, auf welchen bestehenden internationalen Aktivitäten, Allianzen und Prozesse dabei bereits aufgebaut werden kann. Die Ernährungspolitik ist noch ein relativ junger Politikbereich, der bisher noch nicht integriert und sektorübergreifend entwickelt wurde, und erfolgreiche Maßnahmen zur Verringerung von Lebensmittelabfällen und zur Beschleunigung der Ernährungsumstellung hängen von einem transformativen Wandel hin zu insgesamt nachhaltigen Ernährungssystemen ab. Aus diesem Grund, umfassen die identifizierten vier Optionen für verstärkte multilaterale Kooperation daher auch Ansätze zur Transformation des Ernährungssystems. Die vier Optionen sind 1)die Einrichtung einer internationalen Institution, die beim Aufbau geeigneter nationaler politischer Strategien mit einem Ernährungssystemansatz hilft (hier "Biting back better" genannt), 2) eine Initiative zur Stärkung eines Ernährungssystemansatzes in der internationalen Klimapolitik (genannt "ClimEat-Change"), 3) ein multilateraler Kooperations- und Austauschmechanismus zur Umsetzung und lokalen Anpassung der Anforderungen der Planetary Health Diet in Nationale Ernährungsrichtlinien (genannt "Nutrition Guidelines for Future") sowie 4) eine Initiative zur Einrichtung eines internationalen Akkreditierungssystems für Lebensmittelverluste und -verschwendung, das hilft, Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu messen und zu managen (genannt "Ensure 12. 3"). Quelle: Forschungsbericht
Der vorliegende Bericht wurde im Rahmen des Ressortforschungsprojekts "Nachhaltiges Wirtschaften: Sozialökologische Transformation des Ernährungssystems" (kurz: STErn-Projekt) erarbeitet und fasst wesentliche Ergebnisse und Empfehlungen für eine Strategie zur "Förderung einer stärker pflanzenbasierten Ernährung" zusammen. Diese Strategie ist eine Schlüsselstrategie für eine nachhaltige Transformation der Ernährungssysteme. Bislang fehlen verbindliche politische Ziele für eine nachhaltige Ernährung, an denen sich Maßnahmen ausrichten könnten, und Indikatoren, die ein Monitoring ermöglichen. Der Bericht diskutiert verschiedene Optionen für Ziele und Indikatoren und orientierte sich dabei am Konzept der planetaren Grenzen und der Planetary Health Diet. Mit Hilfe des verhaltensbasierten Ansatzes des COM-BModells wurden insgesamt 17 relevante Einflussfaktoren auf Verhalten im Kontext stärker pflanzenbasierter Ernährungsweisen identifiziert. Auf dieser Basis wurden 12 politische Handlungsansätzen abgleitet, die auf besonders relevante Einflussfaktoren auf Verhalten wirken. Drei dieser politischen Handlungsansätze wurden besonders vertieft: (1) die Institutionalisierung durch ein Bundesprogramm und eine gemeinnützige Organisation, (2) die Stadt- und Raumplanung, (3) die berufliche Aus- und Weiterbildung. Abschließend wurden insgesamt 14 Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen stärker pflanzenbasierte Ernährungsweisen unterstützt werden können. Quelle: Forschungsbericht
In 2015, the Rockefeller Foundation-Lancet Commission launched a report introducing a novel approach called Planetary Health and proposed a concept, a strategy and a course of action. To discuss the concept of Planetary Health in the context of Europe, a conference entitled: "Europe That Protects: Safeguarding Our Planet, Safeguarding Our Health" was held in Helsinki in December 2019. The conference participants concluded with a need for action to support Planetary Health during the 2020s. The Helsinki Declaration emphasizes the urgency to act as scientific evidence shows that human activities are causing climate change, biodiversity loss, land degradation, overuse of natural resources and pollution. They threaten the health and safety of human kind. Global, regional, national, local and individual initiatives are called for and multidisciplinary and multisectorial actions and measures are needed. A framework for an action plan is suggested that can be modified for local needs. Accordingly, a shift from fragmented approaches to policy and practice towards systematic actions will promote human health and health of the planet. Systems thinking will feed into conserving nature and biodiversity, and into halting climate change. The Planetary Health paradigm - the health of human civilization and the state of natural systems on which it depends - must become the driver for all policies. Quelle: © Elsevier 2021
Im 21. Jahrhundert führt eine Anhäufung komplexer Krisen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Umweltverschmutzungen, Kriege und Pandemien zu ökonomischen, sozialen und gesundheitlichen Problemen für Menschen jetziger und zukünftiger Generationen. Diese Probleme sind im Wesentlichen auf die Missachtung natürlicher Regenerationskapazitäten von Ökosystemen zurückzuführen. Gesundheitsansätze wie One Health und Planetary Health haben seit Beginn der 2000er-Jahre an Popularität gewonnen und finden verstärkt Anwendung in der Politik, der Wissenschaft und in den Gesundheitsberufen. Auch die Umweltmedizin wird durch die wachsende Zahl von Krisen und Umweltproblemen sowie das zunehmende Interesse an den Konzepten One Health und Planetary Health beeinflusst. In diesem Diskussionsbeitrag wird zunächst die Entwicklung der beiden Konzepte dargestellt. Danach wird auf ihre Bedeutung für die Umweltmedizin eingegangen. Ärztinnen und Ärzte, die sich mit umweltmedizinischen Themen befassen, müssen bei der Beurteilung von Umwelteinflüssen heute sowohl lokale als auch globale Ursachen und Gesundheitseffekte bedenken, was Entscheidungen komplizierter machen und zu Zielkonflikten führen kann. Quelle: © Der/die Autor(en) 2023
Umweltveränderungen wie der Klimawandel und Umweltverschmutzungen haben zahlreiche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Aus diesem Grund stellte die Rockefeller Foundation - Lancet Commission on Planetary Health 2015 das Konzept "Planetary Health" vor. Dieses definiert gesunde und intakte Ökosysteme als Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden der Weltbevölkerung. Planetary Health umfasst ein breites Spektrum an Themengebieten und bietet einen Rahmen für ökologische, gesundheitsbezogene und sozialpolitische Zielsetzungen wie die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sowie den European Green Deal. In Deutschland können existierende regulatorische Ansätze, wie die Nach haltigkeitsstrategie, das Klimaschutzgesetz sowie die Klimaanpassungsstrategie inklusive deren Maßnahmen, als Teil von Planetary Health gesehen werden. Quelle: UMID : Umwelt und Mensch - Informationsdienst ; Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin, Verbraucherschutz / Boden- und Lufthygiene (Berlin) Institut für Wasser- - (2022), Heft 01, Seite 39
Bei der Erarbeitung der kürzlich veröffentlichten neuen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurden erstmals auch Umweltwirkungen einbezogen. Wie sich eine Ernährung nach diesen Empfehlungen im Vergleich zum derzeitigen Verzehr und zur Planetary Health Diet auf wichtige Umweltaspekte auswirken würde, zeigt eine erste Abschätzung im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA).
Für 18 untersuchte Stoffe und Stoffgruppen hat das Gesundheitsforschungsprojekt HBM4EU (Europäische Human Biomonitoring Initiative) über fünf Jahre hinweg kritische Belastungen in nahezu allen Bevölkerungsgruppen Europas gefunden. In 14 Prozent der Körper von Kindern und Jugendlichen finden sich Werte, "bei denen gesundheitliche Folgen nicht mehr ausgeschlossen werden können", erläutert Chemikalienexpertin Dr. Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundesamt (UBA). Und im durchschnittlichen mitteleuropäischen Körper lassen sich rund 400 Chemikalien im Blut finden. Phthalat-Weichmacher, Blei, Fluorchemikalien (PFAS), Arsen - die Belastung ist bedenklich hoch. Erfolgen Stoffverbote, lässt sich das mit zeitlichem Abstand in den Daten wiederfinden, dort finden sich dann aber auch die Substanzen, die die Verbotenen ersetzt haben. Im Sinne der menschlichen und auch planetaren Gesundheit muss hier dringend gehandelt werden. Mit einer nachhaltigen Chemikalienproduktion könnte man eine ganze Reihe Schäden abwenden, sagt Kolossa-Gehring. Ein bisschen mehr leben wie unsere Großeltern sei letztlich auch gut für die Erde, denn "es wird kein gesundes Leben geben, wenn unser Planet nicht auch gesund ist." Quelle: www.dnr.de
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