Das Projekt "Identifizierung und stoffliche Charakterisierung der refraktaeren und intermediaeren organischen Substanz in Boeden in Abhaengigkeit von Standort und Bewirtschaftung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Department für Ökologie, Lehrstuhl für Bodenkunde durchgeführt. Die organische Substanz des Bodens, der Humus, ist der mengenmaessig bedeutendste terrestrische Kohlenstoff-Pool und eine wichtige Senke fuer atmosphaerisches Kohlendioxid. Dennoch weiss man erst wenig ueber die Stabilisierungs- und Destabilisierungsmechanismen der organischen Substanz im Boden. Organische Substanzen koennen zwischen wenigen Tagen oder Wochen und mehreren tausend Jahren im Boden verweilen. Zur Quantifizierung und Modellierung des Kohlenstoff-Kreislaufs ist es notwendig, die Humusfraktionen mit unterschiedlicher Verweildauer zu identifizieren. Die Weihenstephaner Bodenkundler verfolgen einen kombinierten Ansatz von physikalischer Fraktionierung, strukturchemischer Charakterisierung und Abbauversuchen zur Identifizierung der verschiedenen Humusfraktionen in Boeden. Zusaetzlich soll geklaert werden, welche Mechanismen fuer die Stabilisierung der refraktaeren organischen Substanzen verantwortlich sind. Der Einfluss der Bewirtschaftung auf die Humusstabilitaet wird an Bodenproben aus Dauerfeldversuchen erfasst. Die Untersuchungen werden in Zusammenarbeit mit der Sektion Bodenforschung des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle durchgefuehrt, die eine umfangreiche Probenbank solcher Dauerfeldversuche besitzt.