Aufgrund der Volatilität von Sonnen- und Windstrom könnte zukünftig die Bedeutung von Regelleistung zunehmen. Tiefengeothermie kann mit flexiblen Strom-Wärme-Systemen Regelenergie liefern, ohne die Fernwärmeversorgung negativ zu beeinflussen. Dies wurde im Forschungsprojekt GeoFlex auch aus hydrogeochemischer Sicht bestätigt. Zusätzliche Flexibilisierungselemente, wie Wärmespeicher und Wärmepumpen erhöhen das ökonomische und technische Flexibilitätspotential und führen so insgesamt zu einem systemdienlicheren Verhalten. Um das Potential zu erschließen und die Flexibilisierung von Tiefengeothermie zu fördern, müssten unter aktueller Marktlage entsprechende Anreize geschaffen werden. Veröffentlicht in Climate Change | 24/2020.
Die Transformation des Stromversorgungssystems, in dem die erneuerbaren Energien zur tragenden Säule werden, wird die Anforderungen an alle Akteure verändern. Zentral für das Gelingen der Energiewende ist eine zunehmende Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch. Sie ermöglicht eine kostengünstige Integration der volatilen Einspeisung der erneuerbaren Energien. Einerseits bestehen vielfältige technische Optionen zum Abbau heute vorhandener technischer Inflexibilität. Andererseits zeigen Analysen, dass überregionale Ausgleichseffekte der Last und der Einspeisung aus erneuerbaren Energien die Flexibilitätsanforderungen deutlich reduzieren können. Technologieneutrale wettbewerbliche Strommärkte stellen ein geeignetes Instrument zur Flexibilisierung des Stromversorgungssystems dar. Die Wirkungsmechanismen wettbewerblicher Strommärkte gewährleisten in der kurzen Frist eine effiziente Synchronisierung von Angebot und Nachfrage. In der mittleren und langen Frist setzen sie effiziente Anreize für eine Anpassung des Technologiemix an die Anforderungen, die aus einer sich verändernden residualen Last resultieren. Das Auftreten negativer Großhandelspreise bei deutlich positiven residualen Lasten in den vergangenen Jahren zeigt aber auch, dass aktuell noch Flexibilitätshemmnisse bestehen. Ursächlich dafür sind zumindest zum Teil Regelungen des Marktdesigns und des regulatorischen Rahmens, die einerseits Markteintrittsbarrieren darstellen und andererseits dazu führen, dass die Preissignale der wettbewerblichen Strommärkte nicht oder nur verzerrt bei einem Teil der Marktakteure ankommen. Für eine effiziente Erschließung der unterschiedlichen Flexibilitätsoptionen in einem technologieneutralen Wettbewerb sollten die Hemmnisse in den entsprechenden Regelungen, z. B. in den Bereichen Netznutzungsentgelte, Regelleistungsmärkte und Ausgleichsenergie, abgebaut oder zumindest reduziert werden. Quelle: Forschungsbericht
Die Abwasserwirtschaft ist im kommunalen Kontext in der Regel der größte Energie-Einzelverbraucher. Gleichzeitig wird auf Kläranlagen nutzbare Energie in Form von Gas, Strom oder Wärme erzeugt. Im Kontext des Klimaschutzplans 2050 mit seinen weitreichenden klima- und energiepolitischen Zielsetzungen ist die Abwasserwirtschaft somit ein wichtiges kommunales Handlungsfeld. Das übergeordnete Ziel des Forschungsvorhabens ist, das Potenzial von Kläranlagen zur Erreichung der Klimaschutzziele zu eruieren. Der Fokus des Vorhabens liegt auf der Bewertung technischer Optionen der Abwasserwirtschaft zur Minderung von Treibhausgas-Emissionen durch die Substitution fossiler Energieträger in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität. Die Betrachtungen erfolgen für den aktuellen Status Quo, ein Benchmark Szenario, mit dem die bereits im jetzigen System möglichen, aber häufig nicht realisierten Optimierungspotenziale abgebildet werden, sowie ein innovatives Szenario, in dem die Kläranlage i. S. systemischer Transition einen Beitrag zur Regelenergie in der Region leistet und über die Kernaufgabe hinaus Aufgaben im Energiesystem übernimmt. Im Sinne einer verbesserten Einbindung der Abwasserwirtschaft in das Energiesystem werden die Wechselwirkungen mit dem Energiemarkt bzw. dessen Anforderungen und relevanten Rahmenbedingungen bei den Fragestellungen grundsätzlich berücksichtigt. Relevante Rechtsnormen und Anpassungsbedarfe werden aufgezeigt. Die Ergebnisse werden in einem Übersichtskatalog zusammengefasst. Quelle: Forschungsbericht
Die Biogas Trelder Berg 1 GmbH beantragte am 31.01.2020 die Genehmigung gemäß § 16 BImSchG zur wesentlichen Änderung einer Biogasanlage am Standort in 21244 Buchholz in der Nordheide, Ritscherstr. 22 durch folgende Maßnahmen: 1) Umstellung des Betriebes für das BHKW 1.1 auf Erzeugung von Regelenergie (Flexbetrieb) 2) Errichtung und Betrieb eines neuen BHKW 1.2, ausgeführt als Verbrennungsmotor (Gas-Otto-Motor) mit Generator, mit einer Feuerungswärmeleistung von 2,091 MW und einer elektrischen Leistung von 851 kWel 3) Aufstellung des BHKW 1.2 in einem Betoncontainer einschließlich Abgasschornstein (21 m Höhe), Altöl- und Motoröllager 4) Austausch des vorhandenen Biogasverdichters gegen ein Aggregat mit einer Leistung von 2.000 m³/h 5) Errichtung eines Kontrollschachtes (trockener Kontrollschacht) in der Gasleitung vor der Gasaufbereitung zum BHKW 1.2 6) Austausch des vorhandenen Tragluftdachsystems am Gärrestlager 1.1 gegen ein neues Tragluftdachsystem mit unverändertem Gasspeichervolumen von 1.300 m³
Die Biogas Trelder Berg 2 GmbH beantragte am 31.01.2020 die Genehmigung gemäß § 16 BImSchG zur wesentlichen Änderung einer Biogasanlage am Standort in 21244 Buchholz in der Nordheide, Ritscherstr. 22 durch folgende Maßnahmen: 1) Umstellung des Betriebes für das BHKW 2.1 auf Erzeugung von Regelenergie (Flexbetrieb) 2) Errichtung und Betrieb eines neuen BHKW 2.2, ausgeführt als Verbrennungsmotor (Gas-Otto-Motor) mit Generator, mit einer Feuerungswärmeleistung von 2,091 MW und einer elektrischen Leistung von 851 kWel 3) Aufstellung des BHKW 2.2 in einem Betoncontainer einschließlich Abgasschornstein, Altöl- und Motoröllager 4) Austausch des vorhandenen Biogasverdichters gegen ein Aggregat mit einer Leistung von 2.000 m³/h 5) Errichtung eines Kontrollschachtes (trockener Kontrollschacht) in der Gasleitung vor der Gasaufbereitung zum BHKW 2.2 6) Errichtung und Betrieb einer gasdichten Abdeckung als integrierter Niederdruckgasspei-cher (2.300 m³ Speichervolumen) auf dem Gärrestlagerbehälter 3.1, ausgeführt als Tragluftdachsystem 7) Austausch des vorhandenen Tragluftdachsystems am Gärrestlager 1.2 gegen ein neues Tragluftdachsystem mit unverändertem Gasspeichervolumen von 1.300 m³
Die Biogas Trelder Berg 3 GmbH beantragte am 31.01.2020 die Genehmigung gemäß § 16 BImSchG zur wesentlichen Änderung einer Biogasanlage am Standort in 21244 Buchholz in der Nordheide, Ritscherstr. 22 durch folgende Maßnahmen: 1) Umstellung des Betriebes für das BHKW 3.1 auf Erzeugung von Regelenergie (Flexbe-trieb) 2) Zuordnung des ehemaligen Not-BHKW 4 (vormals Biogasanlage 1) zur Biogasanlage 3 als BHKW 3.3 einschließlich Umstellung des Betriebes auf Erzeugung von Regelenergie (Flexbetrieb) 3) Errichtung und Betrieb eines neuen BHKW 3.2, ausgeführt als Verbrennungsmotor (Gas-Otto-Motor) mit Generator, mit einer Feuerungswärmeleistung von 2,091 MW und einer elektrischen Leistung von 851 kWel 4) Aufstellung des BHKW 3.2 in einem Betoncontainer einschließlich Abgasschornstein, Altöl- und Motoröllager 5) Umrüstung der vorhandenen Gasaufbereitung mit Anschluss der BHKW 3.1, 3.2 und 3.3 einschließlich Betrieb eines Biogasverdichters mit einer Leistung 2.000 m³/h 6) Errichtung eines Kontrollschachtes (trockener Kontrollschacht) in der Gasleitung vor der Gasaufbereitung zum BHKW 3.2 7) Rückbau des Gärrestlagerbehälters 2.1 (1.744 m³ Nettovolumen) 8) Neubau des Gärrestlagerbehälters 2.1, ausgeführt als emaillierter Stahlbehälter (4.822 m³ Nettovolumen) mit integriertem Niederdruckgasspeicher (2.161 m³ Spei-chervolumen), ausgeführt als Tragluftdachsystem 9) Austausch des vorhandenen Tragluftdachsystems am Gärrestlager 1.3 gegen ein neues Tragluftdachsystem mit unverändertem Gasspeichervolumen von 1.300 m³
„Nutzung von Strom aus Erneuerbaren Energien im Wärmebereich“ Ordnungsrahmen für Sektorkopplung A. Kraft 26.04.2017 EEB ENERKO Energiewirtschaftliche Beratung GmbH Agenda Ausgangssituation Zwei Fallstudien PtH in kleinen, KWK basierten Nahwärmenetzen (<40 GWh) PtH in großen Wärmenetzen mit Grundlasterzeugern (>200 GWh) Diskussion 26.04.2017 Sachsen-Anhalt: Strom aus Erneuerbaren Energien im Wärmebereich - Workshop Teil 2b Folie 2 Marktchance für PtH – heute und zukünftig Einsatzfeld / Wertschüpfung 1 Nutzung regionaler, ‚ netzbedingter Überschüsse / Nutzung überregionaler, Engpassmanagement marktbedingter Überschüsse, ab 2030 weitgehend reg. Erzeugung => Sektorkopplung Negative Regelenergie 0 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 Anwendungsfall 1 ist wegen des engen Marktumfeld z.Z. wenig lukrativ 2028 2030 Für Anwendungsfall 2 sind erste regulatorische Randbedingungen geschaffen worden Für Anwendungsfall 3 sind die Weichen noch zu stellen => Umlagen- und NNE-Regelungen 26.04.2017 Sachsen-Anhalt: Strom aus Erneuerbaren Energien im Wärmebereich - Workshop Teil 2b Folie 3
Die Schweriner WEMAG AG ist ein bundesweit aktiver Energieversorger mit Stromnetzbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zusammen mit der WEMAG Netz GmbH ist sie für ca. 15.000 Kilometer Stromleitungen verantwortlich, vom Ortskabel bis zur Überlandleitung. Im Zuge der Energiewende in Deutschland entwickelt sich die installierte Kraftwerksleistung von einer dargebotsunabhängigen (konventionellen) Stromerzeugung in Richtung einer dargebotsabhängigen (erneuerbaren) Stromerzeugung. Ausgehend von dieser Entwicklung wird das Stromnetz mit zahlreichen neuen Herausforderungen konfrontiert. Unter anderem besteht ein steigender Bedarf an Kraftwerken, die im Stromnetz auftretende Volatilität ausgleichen können. Darüber hinaus stellen die konventionellen Kraftwerke aber aktuell auch einen großen Anteil der benötigten Systemdienstleistungen (SDL) bereit, z.B. Primärregelleistung zur Stabilisierung der Netzfrequenz. Mit der Abschaltung konventioneller Kraftwerke ist deshalb auch eine Verringerung des Angebots an SDL verbunden, die dann anderweitig erbracht werden müssen, z.B. durch Batteriespeicherkraftwerke (BSKW). BSKW können innerhalb von Millisekunden auf Frequenzänderungen reagieren und sind insbesondere sehr gut dafür geeignet, Regelenergie ohne den Bedarf an konventionellen Must-Run-Kapazitäten bereitzustellen, da diese 100 Prozent ihrer Leistung symmetrisch in beiden Richtungen (negativ und positiv) für die Erbringung von Regelleistung einsetzen können. BSKW können daher dazu beitragen, den Anteil konventioneller Must-Run-Kapazitäten zu reduzieren und damit den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion zu erhöhen. Das Projekt „Aufbau und Betrieb eines Batteriekraftwerks zur Erbringung von Primärregelleistung“ hatte drei primäre Ziele, die weitgehend erreicht wurden: Das BSKW soll mit einer installierten Leistung von 5 Megawatt und einer Kapa-zität von 5 Megawattstunden errichtet werden. 5 Megawatt sollen für den Primärregelenergiemarkt präqualifiziert werden. Der Batteriespeicher soll erfolgreich am Primärregelenergiemarkt teilnehmen. Ausführender Projektpartner war die Younicos AG, deren Kernkompetenzen in der Verknüpfung von unterschiedlichen Batterietechnologien und Leistungselektronik mithilfe von hochintelligenter Software sowie der Integration von Speichersystemen in Verbund- oder Inselnetze liegen. Das BSKW wurde als alleinstehende Anlage so ausgelegt, dass es unabhängig von einem Kraftwerkspool betrieben werden kann und die Präqualifikationsbedingungen zur Teilnahme am Regelenergiemarkt erfüllt. Hierzu wurde eine eigens entwickelte Leistungs-Frequenzregelung implementiert, die der Regelungsstatik gemäß Transmission Code 2007 entspricht. Im Mittelpunkt dieser Leistungs-Frequenzregelung steht das Battery Power Plant Management System. Das BSKW Schwerin-Lankow ist vollständig in einem festen Gebäude untergebracht und über eine Mittelspannungsschaltanlage auf der Spannungsebene 20 Kilovolt mit dem angrenzenden Umspannwerk Schwerin-Lankow verbunden. Zur Sicherstellung des Eigenbedarfs befinden sich im Gebäude ein Eigenbedarfstransformator und eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung. Die Gleichstrom-(DC)-Batterie selbst besteht aus modularen Einheiten, den sogenannten (Batterie-) Racks. Zur Sicherstellung einer hohen Anlagenverfügbarkeit sind insgesamt je zehn Racks auf einem Strang parallel zusammengeschaltet, die dann über einen bidirektionalen AC/DC-Umrichter und einen Trafo auf eine Wechselstrom-(AC)-Sammelschiene speisen. Durch den Einsatz von BSKW ergibt sich eine direkte Umweltentlastung durch die Einsparung fossiler Brennstoffe (insbesondere Braun- und Steinkohle) bei der Erbringung von Regelarbeit. Darüber hinaus ergibt sich eine indirekte Umweltentlastung durch den Wegfall von Must-Run-Kapazitäten fossiler Kraftwerke. Eine überschlägige Rechnung ergab, dass durch den Einsatz des BSKW Schwerin-Lankow pro Jahr ca. 1.010 Tonnen CO 2 -Äquivalente direkt und ca. 691.800 Tonnen CO 2 -Äquivalente indirekt eingespart werden können. Bei dem realisierten BSKW handelt es sich um ein „First-of-its-kind“-Projekt mit hohem innovativen Charakter. Insbesondere die Präqualifizierung eines BSKW für den Regelleistungsmarkt war zum damaligen Zeitpunkt einmalig in Deutschland. Modellcharakter hat auch die Möglichkeit zur Erweiterung des BSKW um weitere Anwendungsfälle wie z.B. Blindleistungskompensation, Schwarzstartfähigkeit oder neuartige Stromprodukte. Branche: Energieversorgung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: WEMAG AG Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Laufzeit: 2013 - 2014 Status: Abgeschlossen
Bernd Felgentreff Mittelstr. 13 a 04205 Leipzig-Miltitz Tel.: 0341 / 94 11 484 Fax : 0341 / 94 10 524 Funktel.: 0178 / 533 76 88 E-Mail: tbs@bernd-felgentreff.de web: www.bernd-felgentreff.de TECSON-Info 2018 (www.tecson.de) Das Jahr 2018 ist gekennzeichnet von deutlich steigendem Ölpreis. Vom Absinken des Preises ist nicht auszugehen. 29.9.2018 79,40 €/ 100 L = 104 % in 32 Monaten Energiekosteneinsparung Trend über 50 Jahre: Faktor 23 Warum hybride Wärmenetze? Stromerzeugung Gestern / bisher:Heute / zukünftig: • Abwärme immer verfügbar • hochtemperaturig (optimal) • hohe Verluste (wenig relevant) • erneuerbare Wärmequellen praktisch ungeeignet • Abschaltung nicht möglich/ nicht nötig• Grundlast aus PV und Wind • KWK nur noch Regelenergie • Abwärme nicht ständig verfügbar • Erneuerbare Wärmequellen zwingend erforderlich • Optimierung / Abschaltung möglich Fazit / Konsequenzen: • Wärmenetze müssen für erneuerbare Wärmeträger offen sein • Wärmenetze müssen viel Kälter, viel intelligenter und abschaltbar sein • Kalte, intelligente Wärmenetze machen niedertemperaturiger Abwärmequellen nutzbar (größtes ungenutztes Potential in Deutschland!)
Strommarkt 2.0 ist kostengünstiger als Kapazitätsmärkte. Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch verbessert Integration von erneuerbaren Energien. Zwei neue Studien im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, wie der Strommarkt die Herausforderungen durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien besser meistern kann. Das Ergebnis: Der zentrale Ansatz sollte die Optimierung des bestehenden Stromgroßhandelsmarktes sein, auch Strommarkt 2.0 genannt. Die Einführung von Kapazitätsmärkten, also von zusätzlichen Märkten auf denen die Kraftwerksbetreiber Zahlungen für das Vorhalten ihrer Kapazitäten erhalten, ist nicht erforderlich und würde unnötige Kosten verursachen. Insbesondere zentral organisierte Kapazitätsmärkte würden die Integration der erneuerbaren Energie erschweren. Um dem Wunsch nach einer zusätzlichen Absicherung der Stromversorgung Rechnung zu tragen, sollte eine Kapazitätsreserve als Ergänzung zum optimierten Strommarkt eingeführt werden. Die Studien bestätigen damit den mit dem Strommarktgesetz eingeschlagenen Weg zur Optimierung des bestehenden Strommarktes hin zu einem Strommarkt 2.0 und geben Anstöße für weitere Schritte. Der Ende 2015 im Kabinett beschlossene Entwurf zum Strommarktgesetz soll den bestehenden Strommarkt fit machen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn diese sind zentral für die Energiewende und sie verändern die Anforderungen und Rahmenbedingungen für alle Akteure am Strommarkt. Fluktuierende erneuerbare Energien erfordern neben dem Netzausbau insbesondere die Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch. Dazu stehen schon heute vielfältige technische Möglichkeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel die Verbesserung der Teillastfähigkeit und der flexiblere Einsatz von Stromerzeugungsanlagen, die Nutzung von Netzersatzanlagen oder von Speichertechnologien sowie eine flexiblere Nachfrage der Verbraucher (Lastmanagement). Die Aufgabe des Strommarktes ist es, die kostengünstigsten und am besten geeigneten Flexibilitätsoptionen in einem technologieoffenen Wettbewerb zu erschließen. Die Analysen der aktuellen Regelungen in ausgewählten Bereichen – insbesondere Systematik der Netzentgelte, Markt- und Produktdesign der Regelleistungsmärkte sowie Ausgestaltung des Bilanzkreis- und Ausgleichsenergiesystems – zeigen, welche Flexibilitätshemmnisse bestehen und welche Anpassungen des Strommarktdesigns kurz- und mittelfristig sinnvoll sind. Zum Beispiel sollten bei der Ausschreibung der Regelenergie die Produktlänge und Vorlaufzeiten verkürzt werden und bei den besonderen Netzentgelten für die Industrie die Hemmnisse für die Nutzung von Lastmanagement abgebaut werden. Die Analysen verdeutlichen, dass hier trotz zahlreicher Verbesserungen in den letzten Jahren noch weiterer Anpassungsbedarf auf dem Weg zum Strommarkt 2.0 besteht. Dieser wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Grünbuch und Weißbuch sowie im Gesetzesentwurf zur Reform des Strommarktes bereits weitgehend berücksichtigt. Die Studien „ Strommarktdesign der Zukunft “ und „ Strommarkt und Klimaschutz “ wurden im Auftrag des Umweltbundesamtes vom Beratungsunternehmen r2b energy consulting erstellt.
Origin | Count |
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Bund | 192 |
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Type | Count |
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Text | 3 |
Umweltprüfung | 3 |
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