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Evaluierung des Einsatzes von Antibiotika in der Putenmast

Die Bekämpfung der Zunahme antibiotikaresistenter Keime stellt eine aktuelle Herausforderung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes dar. Grundsätzlich kann jeder Einsatz von Antibiotika die Resistenzentwicklung und die Ausbreitung von resistenten Bakterien begünstigen. Nach der Evaluierung des Antibiotikaeinsatzes in der Hähnchenhaltung und den Untersuchungen zu Antibiotika-Rückständen im Tränkwasser in Geflügelmastbetrieben durch die Kreise, kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz galt es, weitere Daten zum Antibiotikaeinsatz, insbesondere in der Mastputenhaltung, zu erheben.

Die weltweite Ausbreitung von Bettwanzen stellt auch in Deutschland ein Problem dar

Weltweit mehren sich die Berichte über die Ausbreitung der Bettwanzen Cimex lectulariusund C. hemipterus(in Australien). Unabhängig von den hygienischen Bedingungen sind die Insekten insbesondere in Hotels und Hostels sowie in anderen Ferienunterkünften, Gesundheitseinrichtungen, Transportmitteln und im Gebrauchtwarenhandel zu finden und breiten sich von dort in Privathaushalte aus. Ein Bettwanzenbefall kann durchaus gesundheitliche Auswirkungen haben und stellt für die Betroffenen eine starke Belastung dar. Bei der weltweiten Ausbreitung der Insekten scheint es sich um ein multifaktorielles Geschehen zu handeln, dessen Ursachen kontrovers diskutiert werden. Diese werden u. a. in einer Zunahme der internationalen Reisetätigkeit und des Gebrauchtwarenhandels gesucht. Eine entscheidende Rolle könnten die eingeschränkte Verfügbarkeit wirksamer Insektizide mit Langzeitwirkung und die Entwicklung von Resistenzen gegen die verfügbaren Wirkstoffe spielen. Mangels offizieller Daten ist eine Quantifizierung des Auftretens von Bettwanzen in Deutschland nicht möglich, aber Schädlingsbekämpfer und öffentliche Behörden berichten von zunehmenden Fallzahlen und Problemen bei der Bekämpfung. Letztere scheinen hier - wie auch in anderen Ländern - u. a. durch die Ausbildung von Wirkstoffresistenzen (insbesondere Pyrethroide) bedingt zu sein. Vor diesem Hintergrund ist die Prävention und damit die Aufklärung der Bevölkerung über die Lebensweise und Ausbreitungswege der Insekten von entscheidender Bedeutung, um ihrer Ausbreitung entgegenwirken zu können.<BR>© www.link.springer.com

Strategien nachhaltiger Bekämpfungen kommensaler Nagetiere

Die Zuständigkeiten und Aktivitäten der kommunalen Nagetierbekämpfung in Deutschland haben zwar durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) einen gemeinsamen rechtlichen Rahmen, die Lenkung der Nagetierbekämpfung auf kommunaler Ebene ist jedoch sehr heterogen, da die einzelnen Länder unterschiedliche oder aber auch gar keine Regelungen zum Management der Vermehrung und Verbreitung von kommensalen Nagetieren (Wanderratten, Hausratten, Hausmäuse) getroffen haben. Bekämpfungsziele und Bekämpfungserfordernisse werden selten genau definiert und gehen oft nicht über allgemeine Maßnahmen und Ziele hinaus. Der Begriff der Nachhaltigkeit findet sich in entsprechenden Verordnungen als solcher nicht, wohl wird aber in kommunalen Informationen auf notwendige Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung der Etablierung von Nagetierpopulationen aufmerksam gemacht. Eine zentral gesteuerte und Datenbank-gestützte kommunale Nagetierbekämpfung ist nachhaltig, da sie ein systematisches und analytisches Vorgehen ermöglicht, um Nagerpopulationen zu erkennen und zu verkleinern. Die A-priori-Voraussetzung zur Umsetzung einer nachhaltigen Managementstrategie von Schadnagerpopulationen auf kommunaler Ebene ist, dass diesbezüglich eine Zielformulierung vorgenommen und diese in Rechtsverordnungen verankert wird. Die systematische Erfassung von Schadnagervorkommen aus einem kommunal betriebenen Monitoring bietet die entscheidende Datengrundlage für ein gezieltes Nagermanagement, das bereits in einigen deutschen und europäischen Großstädten bzw. landesweit in Dänemark angewandt wird. Ein solches nachhaltiges Nagermanagement beinhaltet wegen gezielterer und langfristig geringerer Rodentizid-Ausbringungen Einsparungspotenziale für die Kommunen, verringert den Eintrag der Substanzen in die Umwelt und wirkt der Gefahr der Resistenzentwicklung im Zielorganismus entgegen.<BR>© www.link.springer.com

Antimikrobielle Produkte im Haushalt

Desinfektionsmittel für Oberflächen und Wäsche, auch für den häuslichen Gebrauch, zählen zu den Biozidprodukten und unterliegen damit der Biozid-Gesetzgebung. Gegenwärtig am Markt verfügbare Produkte sind weder behördlich bewertet noch zugelassen, sondern lediglich bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gemeldet, da die Prüfung der enthaltenen Wirkstoffe im Rahmen des europäischen Bewertungsverfahrens bezüglich ihrer toxikologischen und umwelttoxikologischen Eigenschaften sowie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit noch nicht abgeschlossen ist. Aufgrund von Übergangsregelungen dürfen diese Biozidprodukte derzeit zulassungsfrei auf dem Markt verbleiben. Folglich werden für die Auslobung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln, eingeschlossen Produkte für den Haushalt, im Rahmen des Zulassungsverfahrens derzeit noch keine spezifischen Nachweise gefordert. Ebenso liegen bis zur Zulassung Angaben, z. B. auf dem Etikett, zu toxikologisch oder umweltrelevanten Auswirkungen im Ermessen des Herstellers bzw. Vertreibers. Der Nutzen von Desinfektionsmitteln für den Haushalt ist gegenwärtig nicht belegbar. Nicht auszuschließen sind dagegen Risiken für den Anwender, für unbeteiligte Personen, für die Umwelt und bezüglich einer möglichen Resistenzbildung bei unsachgemäßer Anwendung. Diese Risiken werden erst durch die im Zulassungsverfahren angelegten Bewertungsmaßstäbe verringert werden. Liegen keine medizinischen Indikationen für die Anwendung von Desinfektionsmitteln vor, vermeidet man Risiken, indem einfache mechanische Reinigungsverfahren zum Einsatz kommen. Gesundheitliche Risiken durch Mikroorganismen sind in einem regelmäßig gereinigten Haushalt nicht zu befürchten, vorausgesetzt die Grundregeln der Hygiene werden beachtet.<BR>© www.mhp-verlag.de

Ergänzende Untersuchungen zum UBA-Projekt

Hintergrund und Ausgangssituation Hintergrund und Ausgangssituation In der intensiven Tierhaltung werden große Mengen an Tierarzneimitteln (TAM), insbesondere Antibiotika eingesetzt.Vor allem der häufige Einsatz von antibiotischen Wirkstoffen ist vor dem Hintergrund nicht auszuschließender Resistenzbildungen und nicht abschätzbarer ökotoxikologischer Wirkungen auf Nichtzielorganismen terrestrischer und aquatischer Umweltkompartimente kritisch zu sehen. Die verabreichten Medikamente werden nach der Ausscheidung durch die Tiere mit dem Wirtschaftsdünger auf landwirtschaftliche Nutzflächen in diffuser Form ausgebracht. Mit der Versickerung können sie in den Boden, die ungesättigte Zone und das Grundwasser eingetragen werden bzw. in oberirdische Gewässer gelangen. Die Auswirkungen des Einsatzes der großen Mengen von Tierarzneimitteln auf Umweltkompartimente sind bisher nicht umfassend untersucht. Insbesondere zum Eintrag von Tierarzneimitteln in das oberflächennahe Grundwasser liegen in Deutschland nur vereinzelt Untersuchungen vor. Eine systematische Untersuchung des Eintrages von TAM-Wirkstoffen in das Grundwasser, zum Beispiel im Rahmen der Monitoring-Programme der Länder im Zusammenhang mit der Europäischen Grundwasser-Richtlinie bzw. der sich darauf beziehenden deutschen Grundwasser-Verordnung, wurde aufgrund des Fehlens von Schwellenwerten bisher nicht durchgeführt. 2008 wurde erstmals in Nordrhein-Westfalen ein gesicherter Nachweis eines Stoffes im oberflächennahen Grundwasser erbracht und anhand einer Wiederholungsmessung bestätigt. Bei Untersuchungen in Schleswig Holstein, die zeitgleich durchgeführt wurden, konnten in 20 % der beprobten Messstellen TAM-Wirkstoffe nachgewiesen werden, die Funde bezogen sich auf drei Einzelstoffe aus der Gruppe der Sulfonamide. Auch in Österreich sind Funde von Tierarzneimitteln bekannt, aktuell laufende Arbeiten dort beschäftigen sich mit der Identifizierung möglicher Ursachen der Funde. Aktuelle Ergebnisse aus laufenden Untersuchungen dokumentieren sowohl für Gärreste und die als organischen Wirtschaftsdünger verwendete Gülle der Tiere als auch für den Boden und die ungesättigte Zone hohe Anteile nachgewiesener Konzentrationen von Tierarzneimitteln in den Umweltmedien und bestätigen die Risiken der ökotoxikologischen Wirkungen. Tierarzneimitteluntersuchungen Umweltbundesamt Tierarzneimitteluntersuchungen Umweltbundesamt Das Umweltbundesamt (UBA) hatte ein Forschungsvorhaben (Laufzeit Dezember 2011 bis Dezember 2013) durchgeführt, um zu klären, ob mit einem „worst-case“ Ansatz ein Eintrag ausgewählter Antibiotika in das oberflächennahe Grundwasser nachgewiesen werden kann. 48 Standorte in vier Bundesländern in Nord- und Süddeutschland wurden beprobt, um den möglichen Eintrag systematisch auf Grundlage einer vorab durchgeführten, weltweiten Literaturrecherche zu untersuchen. Dabei wurden an neun Standorten Funde in zwei Bundesländern festgestellt. Die Werte zeigten große zeitliche Schwankungen und lagen in ihrer Mehrheit in nur sehr geringen Konzentrationen von wenigen Nanogramm pro Liter (ng/l), z. T. auch unterhalb der Bestimmungsgrenze vor. Sechs der neun Standorte liegen in Niedersachsen in den drei Landkreisen Cloppenburg, Vechta und der Grafschaft Bentheim. Eine eindeutige Interpretation der Ursachen und Gründe sowie der Faktoren und Mechanismen, die zu Einträgen unterschiedlicher Wirkstoffe in hohen und geringen Konzentrationen führen, war nicht Teil des ersten Projektes. Die vorliegenden Befunde waren jedoch Anlass ein weiteres Projekt: „Ursachen der Funde von Tierarzneimitteln im Grundwasser – Entwicklung und Anwendung eines Kriterienkatalogs für die Untersuchung eintragsgefährdeter Standorte in Deutschland durchzuführen. Dieses Projekt läuft derzeit und hat das Ziel die Ursachen für zeitlich variable, stoffspezifisch und quantitativ unterschiedliche Einträge von den in der Tiermedizin eingesetzten Sulfonamiden an den sechs Standorten aus dem ersten Projekt in das oberflächennahe Grundwasser zu erforschen. Der Fokus der Betrachtungen liegt dabei auf Grundwasser-, Gülle- und Gärrestuntersuchungen. Antibiotika-Untersuchungen NLWKN Antibiotika-Untersuchungen NLWKN Das Projekt wird vom 22. Juni 2015 bis zum 31. Dezember 2016 durchgeführt. Das wesentliche Ziel des NLWKN-Projektes ist es, die bisher als Einzelfunde bekannten Nachweise von Antibiotika im Grundwasser an den sechs Standorten in Niedersachsen durch zeitlich und räumlich intensivierte Beprobungen zu bestätigen und den Ursachen des Eintrages nachzugehen. In Erweiterung zum laufenden UBA-Projekt werden im NLWKN-Projekt ergänzende Untersuchungen für folgende Stofftransportpfade durchgeführt: - Tierarzneimittel – Gülle/Gärreste – Boden – Dränen sowie - Tierarzneimittel – Gülle/Gärreste – Boden – GW und - Tierarzneimittel – Kleinkläranlage – Grundwasser Durch Verdichtung der Probenahmeintervalle bzw. Erweiterung der Zeitreihen des UBA-Folgeprojektes (Grundwasser, Gülle bzw. Gärreste) und Hinzunahme weiterer Medien (Boden, Kleinkläranlagen, Dränauslässe) soll die Datenlage in Niedersachsen weiter verbessert werden. Die Kreislandvolk-Verbände und die betroffenen Landwirte sind direkt in das Projekt einbezogen und arbeiten eng mit den projektbegleitenden Institutionen zusammen. Die Auswertung der Daten soll unter Einbeziehung der Ergebnisse des UBA-Projektes zu einer Identifikation der beteiligten Faktoren und Prozesse führen und eventuell erforderliche Risiken und Handlungshorizonte aufzeigen. Zu klären ist auch die Frage, ob es sich bei den Antibiotika um Stoffe aus der Tiermedizin oder um Wirkstoffe aus der Humanmedizin handelt. In die Auswertung und Interpretation der Daten einbezogen werden die im Rahmen der UBA-Projekte bis September 2015 gewonnenen Daten, so dass ein umfassender Bericht über Antibiotika-Funde im Bereich der sechs Messstellen vorgelegt werden kann.

Lebensmittelüberwachung kontrolliert Meeresfrüchte Chloramphenicol in Shrimps und Garnelen gefunden

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 254/01 Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 254/01 Magdeburg, den 10. Oktober 2001 Lebensmittelüberwachung kontrolliert Meeresfrüchte Chloramphenicol in Shrimps und Garnelen gefunden Nach Berichten über Antibiotikarückstände in Shrimps und Garnelen aus China, Vietnam und dem Südpazifik haben die Lebensmittelüberwachungsbehörden Sachsen-Anhalts Untersuchungen eingeleitet und sind fündig geworden. Im September wurden 30 Shrimps- und Garnelenproben aus den betroffenen Ländern in Asiamärkten und in Lebensmittelläden entnommen. In drei Fällen wurden Rückstände von Chloramphenicol festgestellt. Die Vernichtung dieser Erzeugnisse wurde angeordnet. Agrarminister Konrad Keller fordert den Handel und alle gastronomischen Einrichtungen auf, ihre Warenbestände zu überprüfen und belastete Ware aus dem Verkehr zu nehmen. Verschiedene Handelsketten haben Rückrufaktionen veranlasst. Die Bürger sollten noch vorhandene Tiefkühlware nicht verzehren. Wer Meeresfrüchte essen möchte, sollte beispielsweise auf Nordseekrabben ausweichen. Seit August 1994 ist in der Europäischen Union die Anwendung von Tierarzneimitteln, die das Antibiotikum Chloramphenicol enthalten, für lebensmittelliefernde Tiere verboten. Es steht im Verdacht, beim Menschen durch Schädigung des Knochenmarks aplastische Anämien auszulösen, die ähnliche Symptome wie Blutkrebs aufweisen. Zudem besteht die Gefahr der Resistenzbildung. In den erwähnten Ländern wird häufig in den riesigen Aquakulturen der Garnelen- und Shrimpsaufzucht das Antibiotikum gegen Krankheiten und als Wachstumsförderer eingesetzt. Teilweise werden damit unhaltbare unhygienische Haltungsbedingungen kaschiert. Auch die Europäische Kommission hat bereits reagiert und veranlasst, dass in Verdacht stehende Erzeugnisse nur dann in die Gemeinschaft eingeführt werden dürfen, wenn jede Partie mit negativem Ergebnis untersucht wurde. Impressum: Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Str.4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mrlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

Schädlingsbekämpfung (Innenraum) (DE-UZ 57b)

Gesundheitsschädliche, vorratsschädliche und parasitische Gliedertiere (z.B. Bettwanzen, Motten, Käfer und Holzschädlinge) in Innenräumen können durch Wärmeentwicklung abgetötet werden. Thermische Verfahren stellen daher eine wirksame Alternative zu chemischen Bekämpfungsverfahren dar und tragen zu einer Verringerung der Belastung von Mensch und Umwelt durch Biozide bei. Zudem können auch insektizidresistente Schädlinge abgetötet und weitere Resistenzbildung verhindert werden. Vorteile für Umwelt und Gesundheit ohne giftige Wirkstoffe nachgewiesene Wirksamkeit

GO-Bio 2: AGRO-PROTECT: Weiterentwicklung einer Antikörper-vermittelten Resistenz Plattform

Das Projekt "GO-Bio 2: AGRO-PROTECT: Weiterentwicklung einer Antikörper-vermittelten Resistenz Plattform" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Die Weltbevölkerung wird nach Schätzungen der Bevölkerungsabteilung der Vereinigten Nationen noch bis 2025 auf über 8 Milliarden steigen. Gleichzeitig soll es zu einer Reduktion der Agrarfläche um bis zu 30 Prozent kommen. Es wird bis dahin nicht wie im Moment ein Verteilungsproblem, sondern ein Mangel an Nahrungsmitteln vorliegen. Neue Agrarfläche wird nur sehr begrenzt erschlossen werden können und ist zumeist ökologisch z.B. durch Brandrodung von Urwaldgebieten nicht vertretbar. Eine Lösung bietet die Grüne Biotechnologie. Insbesondere durch Generierung von Trocken-, Salz- und Pathogenresistenten Nutzpflanzen. Wir haben eine innovative, patentierte Plattform entwickelt, mit deren Hilfe man Pflanzen unempfindlich gegen Schadpilze machen kann, um einen Beitrag zur Lösung solcher Probleme zu leisten. Die Plattform umfasst die Entwicklung von Antikörper vermittelten Pathogen resistenten Nutz- und Zierpflanzen. Dabei werden antifugale Peptide/Proteine mit Antikörperfragmenten fusioniert und in der Zielpflanze exprimiert, was zu einer Resistenz der Nutzung gegen das Pathogen führt. Diese Serviceleistung soll durch die neu zu gründende Agro-Protect GmbH Saatgut Unternehmen, wie Monsanto, Syngenta, DSV, Bayer und BASF angeboten werden. In der Phase I dieses Antrages soll ein Prototyp (Phytophthora infestans resistente Kartoffelpflanze) entwickelt werden, um diesen dann den oben aufgeführten Firmen zum Kauf bzw. in Lizenz (Sortenschutz) anzubieten (Phase II). Die erwarteten Einnahmen sollen zur Finanzierung der Entwicklung weiterer pathogen resistenter Pflanzen und damit zur Schaffung neuer innovativer, zukunftssicherer Arbeitsplätze in Deutschland verwendet werden. Die Produktion des Saatguts und der Vertrieb an den Landwirt soll in der Anfangsphase durch bestehende Netzwerke der Saatgut Firmen weltweit übernommen werden. Das Geschäftsmodel verschafft allen Beteiligten der Wertschöpfungskette und dem Endverbraucher Vorteile. Saatguthersteller können mit geringerer Resistenzbildung rechnen. Dem Landwirt werden höhere Ertragssicherheit, günstigere Produktionskosten und geringere Resistenzbildung garantiert. Und der Endverbraucher kann mit geringeren Kontaminationen von Spritzmitteln und Mykotoxinen rechnen.

Weniger Antibiotika aus der Tierhaltung in die Umwelt

EU soll Arzneimittel nachträglich bewerten - Internet-Portal zu Tierarzneimitteln für Landwirte und Veterinäre gestartet Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt dem EU-Gesetzgeber, für bereits zugelassene Tierarzneimittel eine Umweltbewertung vorzuschreiben, wenn zu diesen bisher keine Umweltdaten vorliegen. Insbesondere für Antibiotika ist das wichtig, denn Antibiotika können in Böden und Gewässern die Bildung von resistenten Krankheitserregern fördern. Nötig sind zudem Kriterien für die Zulassung, die das Resistenz-Potential von Antibiotika prüfen. Ergänzend will das UBA ein verpflichtendes und flächendeckendes Monitoring von problematischen Arzneimitteln in Gewässern und Böden einführen. Antibiotikaresistenzen sind vor allem in Krankenhäusern eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit, doch das UBA sieht auch zunehmende Antibiotikafunde in der Umwelt mit großer Sorge. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Wir müssen verhindern, dass Antibiotikarückstände in der Umwelt zum Problem werden, weil dies die Entwicklung von Resistenzen fördern könnte.“ Aus der Tierhaltung können über Gülle und Dung sowohl Antibiotika als auch resistente Erreger in Wasser und Boden gelangen und so die natürliche Entstehung von Resistenzen fördern. „Wir müssen daher gemeinsam mit der Tiermedizin und der Landwirtschaft daran arbeiten, den Eintrag von Antibiotika aus der Tierhaltung zu senken.“ Zur „Grünen Woche“ startet das UBA das neue Internetportal „Tierarzneimittel in der Umwelt“. Darin werden vor allem für tierärztliches Fachpersonal und Landwirte praxisnahe Maßnahmen vorgeschlagen, um den Antibiotikaeintrag in die Umwelt zu minimieren. Seit 2014 wird in der EU eine neue Gesetzgebung für die Zulassung von Tierarzneimitteln verhandelt. Der Vorschlag der EU-Kommission geht besonders auf Antibiotika und deren Risiken für die menschliche Gesundheit ein. Für das Umweltbundesamt ist dies die Gelegenheit, die Berücksichtigung von Umweltaspekten im Rahmen des Zulassungsverfahrens zu verbessern. Das ⁠ UBA ⁠ weist bereits seit langem auf die fehlende Umweltbewertung für „Altarzneimittel“ hin. So fehlt für rund 50 Prozent der verkehrsfähigen Antibiotika für Nutztiere eine umfassende Umweltbewertung, da es vor 2005 keine EU-weiten Vorgaben für eine solche Bewertung gab. Das UBA fordert daher ein EU-weites „Altarzneimittel¬programm“ zur nachträglichen Umweltbewertung von Tierarzneimitteln. Dies betrifft beispielsweise das häufig verwendete Antibiotikum Sulfadimidin, welches bei Atemwegserkrankungen und Darminfektionen von Schweinen und Hühnern angewendet wird. In Deutschland hat das UBA diesen Wirkstoff bereits im Boden und Grundwasser nachgewiesen. Problematisch ist zudem die Verbreitung von Antibiotika über Gülle und Dung, die als Wirtschaftsdünger verwendet werden. Dadurch gelangen Antibiotika-resistente Keime in die Umwelt. Sie können sich dort vermehren und ihre Resistenzgene auch auf Erreger übertragen, die für den Menschen gefährlich sind. Je häufiger das geschieht, desto mehr resistente Keime können heran wachsen und sich durchsetzen. Da bei Antibiotika-Anwendung eine enge Verbindung zwischen Tiergesundheit, menschlicher Gesundheit und Umwelt besteht, ist ein vorsorgendes, Sektor-übergreifendes Handeln (One-Health-Ansatz) geboten. „Derzeit fehlt uns noch ein flächendeckender Überblick zum Vorkommen von Antibiotika in der Umwelt. Daher brauchen wir für bestimmte Antibiotika und andere problematische Arzneimittelwirkstoffe ein EU-weites und verpflichtendes ⁠ Monitoring ⁠ – in Flüssen, Seen, Bächen, im Grundwasser und in landwirtschaftlich genutzten Böden“, sagte UBA-Präsidentin Krautzberger. Auch sei ratsam, Antibiotika-Resistenzen an potentielle ⁠ Resistenz ⁠-„Hot-Spots“ wie in Kläranlagen, Krankenhäusern, großen Tiermastanlagen und in der Nähe von pharmazeutischen Produktionsstätten besser zu untersuchen. Im vergangenen Jahr wurde ein EU-Aktionsplan zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen veröffentlicht, in dem aber verpflichtende Maßnahmen für die Umwelt bislang fehlen. Aus Sicht des UBA muss die Umwelt in diesem Aktionsplan mehr Gewicht bekommen. Auch Tierarzneimittelnutzer können einen Beitrag leisten, den Antibiotikaeinsatz zu senken. Im Internetportal „Tierarzneimittel in der Umwelt“ unter www.uba.de/tierarzneimittel stellt das UBA in über 20 Artikeln Informationen und Empfehlungen für Landwirte, Tiermediziner und interessierte Verbraucher bereit. Diese wurden gemeinsam mit Tierärztinnen und -ärzten sowie Landwirtinnen und -wirten erarbeitet. Besonderen Raum nimmt die Vorbeugung ein, also krankheitsvermeidende Haltungsbedingungen und Stärkung des Immunsystems. Denn Tierarzneimittel, die nicht erst verabreicht werden müssen, belasten auch nicht die Umwelt. Hintergrund: Die Anwendung von Antibiotika in der Tierhaltung ist in Deutschland seit 2011 um mehr als die Hälfte auf 742 Tonnen (2016) gesunken. Die Menge an Antibiotika aus Wirkstoffklassen, die z. B. auch für die Therapie beim Menschen wichtig sind, bleibt jedoch gleich hoch (BVL, 2017). Der Einsatz in der Tierhaltung hat Folgen, auch für die Umwelt. Mit der Gülle kommen die von Tieren ausgeschiedenen Antibiotikarückstände auf unsere Äcker, wo sie sich im Boden anreichern können. Auch im Grund- und Oberflächenwasser werden vereinzelt Rückstände von Antibiotika nachgewiesen. Diese Rückstände in Gewässern können für einige Wasserorganismen sehr schädlich sein. Zudem können sie die Bildung von Resistenzen in Mikroorganismen fördern, die natürlicherweise in Böden und im Wasser leben. Da darunter auch Mikroorganismen sein könnten, die beim Menschen Krankheiten auslösen, sollte vermieden werden, dass Resistenzen vermehrt in der Umwelt entstehen und sich verbreiten.

Antibiotikaresistenzen: Studie zeigt hohen Handlungsdruck

AOK, IWW und Umweltbundesamt erforschen ökologische Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung Zunehmende Antibiotikaresistenzen gefährden die Gesundheitsversorgung und führen weltweit zu einer hohen Zahl an vorzeitigen Todesfällen. Aus diesem Grund startete die AOK-Gemeinschaft im Jahr 2020, unter der Federführung der AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung und mit Unterstützung des Umweltbundesamtes eine Pilotstudie zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung. Die weltweit erste Studie mit detaillierten Einblicken in die globale Antibiotikaproduktion wird nun am Freitag (10.11.2023) in einer Pressekonferenz vorgestellt. „Unsere Erfahrungen zeigen einen dringenden Handlungsbedarf, der nicht länger in politischen Diskussionen ausgeklammert werden darf“, fasst Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, die Ergebnisse zusammen. „Die Arzneimittelversorgung kann nur dauerhaft stabilisiert werden, wenn sie in allen drei Dimensionen - ökonomisch, sozial und ökologisch - nachhaltig gestaltet wird.“ Als bundesweite Verhandlungsführerin für die Arzneimittelrabattverträge der AOK-Gemeinschaft implementierte die AOK Baden-Württemberg vor drei Jahren erstmals ein optionales Nachhaltigkeitskriterium in die Ausschreibung für Antibiotika, um Anreize für eine umweltgerechte Produktion von Antibiotika zu schaffen. So können pharmazeutische Unternehmen bei der Vergabe einen Bonus auf ihr Angebot erhalten, wenn sie sich freiwillig verpflichten, wirkungsbasierte Maximalkonzentrationen im Produktionsabwasser einzuhalten. „Belastete Produktionsabwässer sind ein wichtiger Grund für die Entstehung von Antibiotikaresistenzen, neben dem Risiko durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin“, stellt Dr. Malgorzata Debiak, Leiterin des Fachgebiets Arzneimittel am Umweltbundesamt, klar. Das Umweltbundesamt begleitet die Studie wissenschaftlich und hat die AOK bei der vertraglich vereinbarten Festlegung der Maximalkonzentrationen beraten. „Die Ausbreitung von multiresistenten Mikroorganismen in der Umwelt hat Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Wenn sich multiresistente Keime im und über belastete Produktionsabwässer ausbreiten können, ist die Wirksamkeit von Antibiotika stark gefährdet“, so Dr. Debiak. Das hätte massive gesundheitliche, gesellschaftliche und finanzielle Auswirkungen. „Wir müssen weltweit die Produktionsbedingungen im Blick haben, denn antibiotikaresistente Keime können sich in kurzer Zeit global ausbreiten und lassen sich nicht von Landesgrenzen aufhalten.“ Die Einhaltung wird durch die Entnahme und Analyse von Proben bei den Wirkstoffherstellern vor Ort durch Expertinnen und Experten des IWW vorgenommen. Im Auftrag der AOK-Gemeinschaft wurden bis heute an zehn Standorten in Indien und Europa Messungen durchgeführt und Wasserproben auf die im Abwasser enthaltenen Antibiotika-Konzentrationen geprüft. Zudem wurden Gewässerproben der durch die Produktionsstätten beeinflussten Umwelt auf Antibiotika untersucht. „An 40 Prozent der untersuchten Produktionsstätten konnten wir zum Teil massive Überschreitungen der vertraglich zugesicherten maximalen Wirkstoffkonzentrationen im Produktionsabwasser oder in der angrenzenden Umwelt feststellen“, beschreibt Dr. Tim aus der Beek, Bereichsleiter Wasserressourcen-Management am IWW, die Messergebnisse. Die höchste Überschreitung innerhalb der Produktionsanlagen konnte beim Antibiotikum Ciprofloxacin festgestellt werden. „Bei Ciprofloxacin haben wir eine Abwasserkonzentration, die den vertraglich vereinbarten Schwellenwert um 11.000 Prozent überschreitet. Auch andere Schwellenwertüberschreitungen lagen in Größenordnungen von mehreren tausend Prozent“. Besonders gravierend sei das Problem in der durch Produktionsanlagen beeinflussten Umwelt aufgetreten. „Wir fanden besorgniserregende Konzentrationen in der Umwelt, die schädliche Effekte im ⁠ Ökosystem ⁠ und vermehrte Resistenzbildungen erwarten lassen“, so Dr. aus der Beek. Die höchste Überschreitung wurde einem Gewässer in Indien entnommen. „Die gemessene Gewässerkonzentration des Antibiotikums Azithromycin übersteigt den ökotoxikologisch relevanten Schwellenwert um mindestens 1.600.000 Prozent. Dieses Ergebnis ist sehr besorgniserregend“, merkt der Wasserexperte an. Das Problem trete allerdings nicht nur in Indien auf, stellt Dr. aus der Beek klar: „Von den beprobten Gewässern entstammt die Umweltprobe mit den meisten gemessenen Antibiotikafunden einem europäischen Bach.“ Die Pilotstudie zeige gleichzeitig aber auch positive Effekte. „Durch unseren intensiven Dialog vor Ort und den direkten Zugang zu den Produktionsanlagen konnten wir bei den Wirkstoffherstellern das Wissen über die umweltkritischen sowie gesundheitsgefährdenden Auswirkungen der Produktion nachweislich erweitern“, betont Dr. aus der Beek. „Die Sensibilisierung bewirkt bereits lokale Verbesserungen im Umgang mit Antibiotika und den Produktionsabwässern. Wir konnten mit der Vergrößerung der Abwasseraufbereitung und der Optimierung der Lagerung bei einzelnen Produktionsstätten sogar nachhaltige Veränderungen durch die pharmazeutischen Unternehmen anstoßen“, hebt auch Bauernfeind hervor. Insgesamt zeige die Pilotstudie laut Johannes Bauernfeind einen dringenden Handlungsbedarf: „Die Ergebnisse bestätigen eine enorme Belastung der Produktionsabwässer und umliegende Gewässer mit antibiotischen Wirkstoffen. Das Problem reicht dabei weit über die Möglichkeiten der Gestaltung von Arzneimittelrabattverträge hinaus und erfordert politische Maßnahmen auf europäischer Ebene.“ Die politischen Handlungsempfehlungen haben die AOK Baden-Württemberg, das IWW und das Umweltbundesamt in einem Policy Paper zusammengefasst. Nach Ansicht der Projektpartner benötigt es Änderungen im EU-Arzneimittelrecht, um das Problem der antimikrobiellen Resistenzen bei der Wurzel zu packen. „Notwendig sind verbindliche Umweltkriterien für die Zulassung und laufende Produktion ausgewählter Arzneimittel, insbesondere Antibiotika, sowie einheitliche Kontrollsysteme zu deren Einhaltung“, fordert Bauernfeind.

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