Die Begrünung von Seitenstreifen von Straßen in der freien Landschaft ist aus naturschutzfachlicher Sicht unbefriedigend. Die übliche Praxis der Oberbodenandeckung im Vorfeld von Pflanzmaßnahmen bedeutet eine überflüssige Nährstoffanreicherung, die zusammen mit dem bisher verwendetem Gehölzspektrum und dem Einheitsrasensaatgut zu monotonen Begrünungsschemata führt, die gleichzeitig kosten- und pflegeintensiv sind. Das vorliegende Versuchskonzept verwendet nährstoffarme, extreme Rohbodenstandorte um das Anwachsverhalten von autochthonen Gehölzen zu testen. Gleichzeitig werden verschiedenen Altersklassen des Pflanzgutes verglichen. Ziel des Verfahrens ist es, kostengünstige und anwachssichere Pflanzkonzepte zu erproben, die die Anlage naturnaher Heckenstrukturen erleichtern.
Das Naturschutzgesetz fordert die Verwendung von standortheimischen Pflanzen bei Begrünungsmaßnahmen in der freien Landschaft, um Florenverfälschungen zu vermeiden. Die Andeckung von Heumulch von naturnahen Wiesen der Region bietet eine günstige Möglichkeit. Bei einer geeigneten Kombination mit Dünger, Bodenverbesserungsstoffen und Kleber lassen sich so auch steile Rohbodenböschungen vor Erosion schützen. Gegenstand der mehrjährigen Beobachtungen auf den Böschungen eines neu angelegten Regenrückhaltebeckens neben der Autobahn A 71 bei Geschwenda ist die Beobachtung und Bewertung der Erosionsschutzwirkung dieser Verfahren.