Das Projekt "Mykoparasitische Basidiomyceten" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Tübingen, Fakultät für Biologie, Botanisches Institut.Obwohl nach unseren Erkenntnissen der mykoparasitischen Lebensweise eine wesentliche Rolle in der Evolution der Basidiomyceten zukommt, ist der Kenntnisstand über mykoparasitische Basidiomyceten dürftig. So ergaben unsere Voruntersuchungen überraschenderweise, daß die ausschließlich auf Rostpilzen vorkommenden Arten der Hyphomycetengattung Tuberculina Basidiomyceten sind. Im ersten Antragszeitraum soll deshalb dieses ungeklärte Tuberculina-Rostpilz-System modellhaft bearbeitet werden, wobei durch morphologische, ultrastrukturelle und molekularphylogenetische Untersuchungen sowie durch Infektionsversuche der Infektionsverlauf, die zelluläre Interaktion, die Artzusammensetzung von Tuberculina und das Wirtsspektrum der einzelnen Tuberculina-Arten aufgeklärt werden sollen. Des weiteren soll überprüft werden, mit welchen perfekten Basidiomyceten die Tuberculina-Arten am nächsten verwandt sind, um Hinweise auf ihre möglicherweise in der Natur vorkommende perfekte Form und auf deren Lebensweise zu bekommen. aufbauend auf diesen Untersuchungen (i) sollen Hypothesen zur Evolution und Artentstehung von Tuberculina entwickelt werden und (ii) soll die Potenz von Tuberculina zur biologischen Bekämpfung von Rostpilzen am Beispiel des Birnengitterrosts Gymnosporangium sabinae getestet werden.
Tierartenmonitoring "Wir stellen Ihnen hier die Konzeption zur Überwachung des Erhaltungszustandes der Tierarten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie und der Vogelarten nach Anhang I sowie Artikel 4.2 der Vogelschutz-Richtlinie vor der Europäischen Union vor." Artenmeldungen Über das Meldeportal des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt können Sie Ihre Artbeobachtungen melden. Artenschutzliste Sachsen-Anhalt Liste der in Sachsen-Anhalt vorkommenden, im Artenschutzbeitrag zu berücksichtigenden Arten (Fortschreibung der Liste zur Einzelartbetrachtung der Avifauna); Stand: Juni 2018 Arten der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie Arten der Anhänge II, IV, V der FFH-Richtlinie Pflanzenarten der Anhänge II, IV, V der FFH-Richtlinie und Artensteckbriefe Vogelarten nach Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie Liste der Verantwortungsarten Elbe-Biber, Feldhamster, Wildkatze, Mopsfledermaus, Mausohr, Großtrappe, Rotmilan, Mittelspecht, Feuersalamander, Rotbauchunke, Nördlicher Kammmolch, Heldbock, Goldener Scheckenfalter, Haarstrangwurzeleule, Schlehen-Jaspiseule, Braungrauer Bergwald-Steinspanner, Zierliches Brillenschötchen, Zwerg-Zypergras, Stängelloser Tragant Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste "Im Zuge der Globalisierung von Handel und Fernreiseverkehr finden mehr und mehr Arten den Weg in geografische Regionen, in denen sie bislang nicht auftraten. ..." hier weiterlesen Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie "Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt veröffentlichte im Jahr 2002 eine Übersicht über die bis dahin für das Bundesland nachgewiesenen Lebensraumtypen und ergänzte diese mit einer weiteren Veröffentlichung im Jahr 2007." Bau von Weidezäunen im Naturschutzgebiet "Gegensteine-Schierberg" Sachsen-Anhalt; gedruckte Einzelblätter (TK50N) Maßstab 1: 50 000 Berichte des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt - Hefte Untersuchungen zu den Arten der Binnendünen in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 2/2020 (21 MB) Rote Liste Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 1/2020 Untersuchungen zu den Arten der Streuobstwiesen in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 2/2019 (16 MB) Die Lurche und Kriechtiere (Amphibia et Reptilia) des Landes Sachsen-Anhalt unter besonderer Berücksichtigung der Arten der Anhänge zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie der kennzeichnenden Arten der Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtypen Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 4/2015 Die Säugetierarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Land Sachsen-Anhalt Wildkatze (Felis silvestris silvestris Schreber, 1777) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 2/2015 (8 MB) Die Säugetierarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Land Sachsen-Anhalt Fischotter (Lutra lutra L., 1758) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 1/2015 (11,5 MB) Einfluss von Klima und Landnutzung auf die Verbreitung ausgewählter Brutvogelarten des Landes Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 7/2014 (17,5 MB) Artenhilfsprogramm Rotmilan des Landes Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 5/2014 (7,7 MB) Die Schmetterlinge (Lepidoptera) im Hochharz Sachsen-Anhalts unter besonderer Berücksichtigung der kennzeichnenden Arten der Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtypen Bericht (4,5 MB) Tabelle 4 (614 KB) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 2/2014 Die Weichtiere (Mollusca) des Landes Sachsen-Anhalt unter besonderer Berücksichtigung der Arten der Anhänge zur Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie sowie der kennzeichnenden Arten der Flora-Fauna-Habitat-Lebensraumtypen Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 12/2013 Die Armleuchteralgen (Characeae) Sachsen-Anhalts Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 1/2013 (6,5 MB) Rote Listen Sachsen-Anhalt 2004 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 39/2004 Rote Listen Sachsen-Anhalt, Teil 4 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 30/1998 Rote Listen Sachsen-Anhalt - Eine Bilanz Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 21/1996 Rote Listen Sachsen-Anhalt, Teil 3 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 18/1995 Biologie und Ökologie der Kreuzkröte Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 14/1994 Rote Listen Sachsen-Anhalt, Teil 2 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 9/1993 Rote Liste Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heft 1/1992 Berichte des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt - Sonderhefte Die kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebietes "Huy nördlich Halberstadt" Bericht des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 1/2018 Bewertung des Erhaltungszustandes der wirbellosen Tierarten der Anhänge IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie der EU-Osterweiterung in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 3/2014 (25 MB) Bewertung des Erhaltungszustandes der wirbellosen Tierarten nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/2010 Förderung von Wildobst und Feld-UlmeBeitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Biosphärenreservat Mittelelbe Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/2008 (4,1 MB) Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) Saale-Unstrut-Triasland Teil 1 und 2 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 1/2008 Empfehlungen für die Erfassung und Bewertung von Arten als Basis für das Monitoring nach Artikel 11 und 17 der FFH-Richtlinie in Deutschland Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/2006 (5,8 MB) Die Geradflügler in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 5/2004 Bestandssituation und Schutz der Rotbauchunke in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 3/2004 Die Pilzflora des Naturschutzgebietes Hakel im Nordharzvorland (Sachsen-Anhalt) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/2003 (3,4 MB) Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) Landschaftsraum Elbe Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 3/2001 Checkliste der Pilze Sachsen-Anhalts Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 1/1999 Arten- und Biotopschutzprogramm Stadt Halle (Saale) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 4/1998 Die Pilze der Brandberge Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 6/1997 (2,5 MB) Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-Anhalt - Landschaftsraum Harz Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 4/1997 Die Pilzflora der Dölauer Heide bei Halle (Saale) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 1/1997 (7,3 MB) Untersuchungen zur aktuellen Situation der Ichthyofauna von Saale, Unstrut und Helme in Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/1996 Schutz und Bewirtschaftung von Streuobstwiesen - Tagung am 04. März 1994 in Halle (Saale) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 3/1995 Ichthyofaunistische Untersuchungen im Stadtkreis Halle und im Saalkreis Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/1995 Fachinformation des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Handlungsanweisung zur Kartierung der nach § 37 NatSchG LSA gesetzlich geschützten Biotope im Land Sachsen-Anhalt Fachinformation des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Nr.: 3/2008 (585 KB) Bücher Die wasserbewohnenden Käfer Sachsen-Anhalts, Dietmar Spitzenberg Herausgegeben vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Das Buch kostet 50 Euro und kann direkt beim Verlag bestellt werden. Verlag Natur+Text Pilzflora von Sachsen-Anhalt - Phytoparasitische Kleinpilze Teil 1 - Falsche Mehltaue | Rostpilze | Brandpilze Herausgeber: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (Halle/Saale) 2020 (40 MB) Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt. Ein Kompendium der Biodiversität Herausgegeben vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt durch Dieter Frank und Peer Schnitter 2016 Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen-Anhalts Dieter Frank & Volker Neumann (Hrsg.); Stuttgart (Hohenheim): Ulmer 1999 (Naturschutzpraxis) Broschüren Prodromus der Pflanzengesellschaften Sachsen-Anhalts Mitteilungen zur floristischen Kartierung Sachsen-Anhalt Sonderheft 2/2001; Hrsg. vom Botanischer Verein Sachsen-Anhalt e.V. Halle (Saale) 2001 Rudolf Schubert unter Mitarbeit von Hagen Herdam, Hugo Weinitschke und Jelena Frank Florenverfälschung bei Gehölzpflanzungen und mögliche Schutzmaßnahmen Ministerium für Raumordnung und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Ref. Öffentlichkeitsarbeit 1998 (1,4 MB) Artenhilfsprogramm Kleines Knabenkraut Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Ref. Öffentlichkeitsarbeit 1996 (10,2 MB) Forschungsprojekte Rückgewinnung von Retentionsflächen und Altauenreaktivierung an der Mittleren Elbe in Sachsen-Anhalt (extern) Forschungsprojekt 1998-2001; Förderkennzeichen: 0339576 Hinweis Die Liste der aufgeführten Publikationen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unter dem Link Publikationen finden Sie alle Veröffentlichungen des Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Letzte Aktualisierung: 28.02.2025
Pilzliche Erreger und durch sie verursachte Krankheiten treten überall und in jedem Jahr in unterschiedlicher Häufigkeit und Intensität auf. Sie sind an bestimmte Infektionsbedingungen und somit auch an entsprechende Witterungsbedingungen gebunden. Einige Pilzarten können an einer Vielzahl von Pflanzen auftreten, andere sind an bestimmte Pflanzen (Wirte) gebunden. Die Echten Mehltaupilze sind ein typisches Beispiel für solche wirtsspezifischen Pilze, ebenfalls auch Rostpilze. Werden bestimmte Pflanzenarten in großem Umfang verwendet, können sich spezifische pilzliche Erreger besser etablieren. Mit der vermehrten Pflanzung von Buchsbaum traten auch der Buchsbaumkrebs ( Volutella buxicola ) und das Buchbaumsterben ( Cylindrocladium buxi ) verstärkt auf. Treffen gute Bedingungen für die Entwicklung des pilzlichen Erregers mit einer Schwächung der Pflanze zusammen, so kann es zu einer plötzlichen, sehr starken Krankheitsentwicklung kommen. Die Massariakrankheit an der Platane, die 2006 im Stadtgebiet verstärkt festgestellt wurde, ist ein Beispiel dafür, ebenso die Diplodiakrankheit an der Kiefer, die 2007 zunächst nur als Einzelfall auftrat, mittlerweile an Kiefern stark auftritt. Andere Pilzerkrankungen treten witterungsbedingt nur hin und wieder in Erscheinung, wie zum Beispiel die Narren- und Taschenkrankheit.
Mehr als ein Vierteljahrhundert nach einer 1996 veröffentlichten „Provisorischen Roten Liste der phytoparasitischen Pilze Deutschlands“ von Oliver Foitzik (†) ist das hier vorgelegte Werk die erste umfassende Überarbeitung dieser Organismengruppe mit einer detaillierten Analyse der Gefährdungssituation. Es werden die vier Großgruppen Brandpilze, Rostpilze, Echte Mehltaupilze und Falsche Mehltaue einschließlich der Weißroste in ihrer traditionellen Umgrenzung behandelt. Für das Gebiet wurden 1.445 Taxa betrachtet, von denen 1.196 etabliert und Indigene oder Archäobiota sind. Von diesen stehen 619 Taxa auf der Roten Liste. 125 Taxa sind ausgestorben oder verschollen, weitere 408 Taxa sind bestandsgefährdet (Rote-Liste-Kategorien 1, 2, 3 und G). Für die weltweite Erhaltung von 13 Taxa hat Deutschland eine erhöhte Verantwortlichkeit. Als obligate Parasiten und wichtige funktionelle Glieder von terrestrischen Ökosystemen sind die hier behandelten Pilze auf das Engste mit ihren Wirtspflanzen verbunden, sie sind erhaltenswert und schutzbedürftig. Ihr Überleben ist nur gemeinsam mit den Wirtspflanzen möglich. Wesentliche Gefährdungsfaktoren der phytoparasitischen Kleinpilze sind die Nutzungsintensivierung in der Land- und Forstwirtschaft, die Anwendung von Fungiziden, das Aufgeben der Nutzung von ertrags- und nährstoffarmen Standorten, die Entwässerung von Feuchtgebieten, die Unterbindung einer natürlichen Lebensraumdynamik, z. B. in Wäldern und an Fließgewässern, sowie die zunehmende Inanspruchnahme offener Flächen durch Baumaßnahmen.
Mehr als 25 Jahre nach der Veröffentlichung einer provisorischen Fassung liegt die erste Rote Liste und Gesamtartenliste der phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands vor. Das vollständig neu bearbeitete Werk behandelt alle aus Deutschland nachgewiesenen Taxa der traditionellen Gruppen „Brandpilze“, „Rostpilze“, „Echte Mehltaupilze“ sowie „Falsche Mehltaue und Weißroste“.
Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 683–687 54 Bearbeitet von Klaus Graser (†) und Manfred Jung (3. Fassung, Stand: Dezember 2018) Einführung Seit den bisherigen Fassungen der Roten Listen sind einige Jahre ins Land gegangen und es konnten neue Erkenntnisse gewonnen worden. Allerdings sind diese für die hier bearbeiteten drei Käferfamilien recht spärlich ausgefallen. Immerhin können aber einige Arten aufgrund aktueller Funde abgestuft werden (Gefährdungskategorie 0 → 1). Es wurde bewusst darauf verzichtet, die Listen neu zu erstellen, da in den ersten Fassungen prinzipiell alles Wichtige zu den Familien geschrieben steht, was auch heute noch zutreffend ist. So sind aus- schließlich wichtige Ergänzungen zugefügt und einige Korrekturen vorgenommen worden. Aufgrund nomenklatorischer Änderungen und neuerer syste- matischer Erkenntnisse heißen die Rhizophagidae unter Einschluss der Gattung Monotoma mit neun Arten nun Monotomidae (s.u.). Der deutsche Name Rindenglanzkäfer wird belassen, obwohl er aufgrund des Habitus und der Lebensweise der Monotoma- Arten für diese Käferfamilie eigentlich nicht mehr zutreffend ist. Datengrundlagen, Bemerkungen zu den Käfer- familien / zu ausgewählten Arten, Gefährdungs- ursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Die Familie der Rindenglanzkäfer (Coleoptera: Monoto- midae) ist in Mitteleuropa mit etwa 25 Arten vertreten, wovon 22 in Sachsen-Anhalt nachgewiesen wurden. Die Familie galt lange Zeit als nur mit der Gattung Rhizophagus Herbst in Deutschland verbreitet. Einige Forscher stellen die Gattung Monotoma, Herbst, sonst Unterfamilie Monotominae der Cucujidae zu den Rhizo- phagidae, etliche sehen darin eine eigene Familie. Nach neuestem Stand werden die beiden Gattungen Mono- toma und Rhizophagus nun als Monotomidae geführt Die Arten der Gattung Rhizophagus leben unter den Rinden und Borken verschiedener Laub- und Nadelhölzer. Die Imagines und auch deren Ent- wicklungsstadien stellen dort anderen xylobionten Insekten und deren Larven nach. Es wird aber auch der Verzehr von (Schimmel-) Pilzen angenommen (R. parallelocollis Gyllenhal). Die Arten der Gattung Monotoma leben vorwiegend an und in faulenden Vegetabilien, oft sind sie massenhaft in Kompost- haufen anzutreffen. Zwei Arten leben ausschließlich als Ameisengäste bei Formica-Arten. Rindenglanz-, Glanzkäfer und Feuerkäfer (Coleoptera: Mono tomidae, Phalacridae, Pyrochroide) Die Einordnung in die Gefährdungskategorien der Roten Listen ist recht schwierig. Die Ursache dafür ist die bisher mangelhafte Kenntnis über die Verbreitung der Arten, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass die Rindenglanzkäfer schon aufgrund ihrer geringen Größe von wenigen Millimetern nicht zu den at- traktiven Käfern gehören und sich somit nur wenige Spezialisten intensiver diesem Taxon widmen. Eine Gefährdung für die Rhizophagiden entsteht hauptsächlich durch Beeinträchtigungen bzw. die Be- seitigung der Lebensstätten (Entfernung des Alt- und Totholzes in den Wäldern, Feldgehölzen und Parkanla- gen) und gelegentlich auch durch Schädlingsbekämp- fungsmaßnahmen (Borkenkäfer), die meist dann ebenfalls die Prädatoren trifft. Von den Monotoma- Arten ist derzeit keine als gefährdet einzustufen. Mit Ausnahme des weit verbreiteten und überall vorhandenen R. bipustulatus Fabricius können die übrigen Rhizophagus-Arten mehr oder weniger als Indikatoren bezüglich einer naturnahen und naturschutzgerechten Wald- bzw. Grünflächenbewirtschaftung gelten. Angaben über die frühere Verbreitung der Mono- tomidae in Sachsen-Anhalt finden sich bei Wahnschaf- fe (1883), Eggers (1901), Rapp (1933–35, 1953), Borchert (1951) und Horion (1960). Über die gegenwärtige Verbreitung liegen außer den Ergebnissen eigener Aufsammlungen der Autoren und aus Bodenfallen- material des Landesamtes für Umweltschutz Sach- sen-Anhalt nur die Daten aus dem online-Verzeichnis der Käfer Deutschlands vor. Angaben zur Ökologie gründen auf eigenen Beobachtungen bzw. wurden u.a. Koch (1989) entnommen. Die Familie der Glanz- oder Glattkäfer (Coleopte- ra: Phalacridae) ist weltweit verbreitet. In Mitteleuro- pa ist sie mit 3 Gattungen vertreten: Phalacrus Paykull, Olibrus Erichson und Stilbus Seidlitz. In Sachsen-Anhalt sind alle 22 in Deutschland vorkommenden Arten nachgewiesen worden. Die Arten sind in allen Merkmalen variabel, was in der Vergangenheit zur Aufstellung von u.a. nicht haltbarer Arten und vieler “Variationen” etc. geführt hat. Vogt, der die Familie für “Die Käfer Mitteleuropas” (Freude et. al 1967) bearbeitete, weist auf die Bestim- mungsschwierigkeiten, besonders der Gattung Olibrus, hin, die ihre Ursache in eben dieser Variabilität haben. Die Untersuchung der Genitalien, manchmal auch der weiblichen, bringt dann und wann Hilfe, doch sind die Genitalien noch nicht von allen Arten sicher bekannt, wofür taxonomische Unsicherheiten verantwortlich sind. Bezüglich der Nomenklatur folgen wir Vogt (1967) eingeschlossen die Veränderungen aus dem Supple- ment 2, Band 13, zu diesem Werk sowie dem online- Verzeichnis der Käfer Deutschlands. Die Lebensweise 683 Rindenglanzkäfer 12 34 Abb. 1: Rhizophagus cribratus entwickelt sich in frisch-toten Laub-, seltener Nadelhölzern. Die Imagines findet man unter der Rinde (Foto: F. Köhler). Abb. 2: Olibrus gerhardti lebt in Wäldern an Senecio-Arten und ist in ganz Deutschland sehr selten (Foto: F. Köhler). Abb. 3: Pyroch- roa coccinea der Gemeine Feuerfäfer, ist meist nicht selten und auf blühender Vegetation in der Nähe von Wäldern anzutreffen (Foto: S. Schönebaum). Abb. 4: Die Entwicklung dieser Spezies erfolgt unter der Rinde abgestorbener Bäume, oft an liegenden Stämmen (Foto: A. Stark). der Arten der bei uns vertretenen Gattungen ist in den Grundlagen bekannt, es gibt aber noch manche zu lö- sende Frage, besonders auch zur Kenntnis der Larven. Die Vertreter der Gattung Phalacrus leben von den Sporen ausgewählter Brand- und Rostpilze, die auf verschiedenen Gräsern siedeln. Wir finden die Arten vorwiegend dort, wo sich die mit Pilzen be- siedelten Gräser ungestört entwickeln können, also überwiegend auf Brachen und auf nur extensiv ge- nutzten Flächen. Manche der Arten sind wärme- und trockenheitsliebend, andere eher hygrophil. Die Arten können an den Orten ihres Vorkommens in Anzahl auftreten, sind aber nie allgemein häufig und auch nicht überall, wo sie nach unserer Meinung leben könnten, verbreitet. Zwei Arten, P. fimetarius Fabricius (brisouti REY, 1872) und P. championi Guilleb., haben in jüngster Zeit ihr Verbreitungsareal stark erweitert. Phalacrus substriatus Gyllenhal konnte zwischenzeit- lich ebenfalls wiedergefunden werden, hier zeichnet Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Rindenglanz-, Glanz- und Feuerkäfer Sachsen-Anhalts. Monotomidae Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Phalacridae Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Pyrochroidae Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 684 0Gefährdungskategorie R 1 23 Rote ListeGesamt 1 4,51 4,54 18,22 9,13 13,611 50,022 - -2 9,16 27,36 27,33 13,617 77,322 1 25,0- -- -- -- -1 25,04 Rindenglanzkäfer Tab. 2: Änderungen in der Anzahl der Einstufungen in die Gefährdungskategorien im Vergleich der Roten Listen der Rindenglanz-, Glanz- und Feuerkäfer Sachsen-Anhalts aus den Jahren 2004 und 2020. Gefährdungskategorie 0 – Ausgestorben oder verschollen R – Extrem seltene Arten mit geographischer Restriktion 1 – Vom Aussterben bedroht 2 – Stark gefährdet 3 – Gefährdet Gesamt Rote Liste 2004 (AZ = 44) (absolut) (%) 4 9,1 36,836,3 5 8 6 2611.4 18,2 13,7 59,110 8 6 2920,8 16,7 12,5 60,4 sich in Sachsen-Anhalt ein Verbreitungsschwerpunkt in anmoorigen Habitaten des Oberharzes ab. Die Olibrus-Arten entwickeln sich sämtlich in den Blütenständen von Kompositen. Sie sind mono- und oligophag. Die Imagines werden auf und in den Blü- tenköpfen ihrer Entwicklungspflanzen gefunden, sind aber auf einigen Pflanzen (z. B. Disteln) leicht zu über- sehen, weil sie sich dort tief verstecken können. Da die Imagines überwintern, sind sie oft leichter in den Winterquartieren zu finden, wo man sie aus Graswur- zeln, Laub und anderer Bodenstreu, aus Moospols- tern und Reisighaufen sieben kann. Manche Arten (O. corticalis Panzer) verbringen die Winter auch hinter abgestorbenen, losen Baumrinden. Zu den Olibrus- Arten gehört mit O. aeneus (Fabricius) die häufigste Phalacride, die bei uns fast überall in Anzahl auftritt, wo Kamillen (Matricaria etc.) sich dauernd ansiedeln können (seltener auf kurzzeitigen Brachen). Von den Arten der Gattung Stilbus sind die Ent- wicklungsstadien weitgehend unbekannt. Fragen bestehen auch bezüglich der Lebensweise. Die Larven könnten sich von Algen ernähren, wahrscheinlich auch die Imagines. Alle Arten haben eine Vorliebe für feuchte (nicht nasse!) Lebensstätten, so insbesondere S. oblongus (Erichson), meiden aber Kälte und fehlen deswegen weitgehend schon in den Höhenlagen der Mittelgebirge. Die häufigste Art, S. testaceus (Panzer), zeigt zugleich die größte Vielfalt in den Lebensstät- ten; die seltenste, S. oblongus (Erichson), ist in ihrem Vorkommen auf „Schilfstandorte“ beschränkt. Die genannten Schwierigkeiten bei der Bestim- mung und die zugleich mangelnde Attraktivität machen die Phalacriden zu den nur selten in den Sammlungen vertretenen Käfern. Angaben zur Ver- Art (wiss.) Rote Liste 2020 (AZ = 48) (absolut) (%) 2 4,2 breitung wurden Wahnschaffe (1883), Eggers (1901), Rapp (1933–35, 1953), Borchert (1951) und Horion (1960), Graser (1992) sowie dem online-Verzeichnis der Käfer Deutschlands entnommen, zur Lebensweise und Ökologie konnte u.a. Koch (1989) herangezogen werden. Unsere Kenntnisse von der lokalen Verbrei- tung sind momentan noch sehr lückenhaft. Darum ist die Einordnung der Phalacriden in das System der Roten Listen recht schwierig. Die hier vorgelegte Liste kann darum weiterhin nur ein Versuch sein, gestar- tet in der Hoffnung, dass weitere Fundmeldungen zu mehr Sicherheit in der Bewertung führen. Die Familie der Feuerkäfer (Coleoptera: Pyroch- roidae) ist in Mitteleuropa mit vier Arten vertreten, gleichfalls in Deutschland, nachdem Agnathus deco- ratus aus der ehemaligen Familie Lagriidae, jetzt zu den Tenebrionidae gehörend, hierher versetzt wurde. Die drei ursprünglichen Arten der Familie aus den Gattungen Pyrochroa Geoffroy und Schizotus New- man sind in Sachsen-Anhalt weit verbreitet, aber mit Ausnahme von Pyrochroa coccinea (Linné) meist nicht häufig. Für Agnathus decoratus (Germar) dagegen liegt nur eine Meldung aus Halle/Saale vor (Borchert 1951). Borchert führt als Funddaten hier „Gm 18“ (=Germar) an, gemeint ist höchstwahrscheinlich das Jahr 1818, in dem Germar die Art beschrieben hat. Die Lebensweise der Arten ist einander sehr ähn- lich. Die Larven entwickeln sich im Mulm unter der Borke von Laubbäumen, wo sie räuberisch leben und auch Artgenossen verzehren. Die Imagines kann man in der Puppenwiege unter Borke finden, sie suchen nach dem Verlassen derselben Blüten auf und sind dann vorzugsweise von Gesträuch zu klopfen. Kat. Bem. Monotomidae – Rindenglanzkäfer Rhizophagus aeneus (Richter, 1820) Rhizophagus cribratus Gyllenhal, 1827 Rhizophagus depressus (Fabricius, 1792) Rhizophagus ferrugineus (Paykull, 1800) Rhizophagus grandis Gyllenhal, 1827 Rhizophagus nitidulus (Fabricius, 1798) 1 2 R 3 0 1 01) 685
Das Projekt "Pflanzenzüchtungsforschung: ChitoPop: Optimierung der Pathogenresistenz und Mykorrhizierung von Pappeln durch Modifikation von LysM-Proteinen, Teilprojekt B" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Forstgenetik.Pappeln werden in Kurzumtriebsplantagen (KUP) für die Produktion von Bioenergie angebaut. Während der gesamten Zeit ist die Plantage Pilzerregern ausgesetzt, die schwere Schäden an den Bäumen verursachen können. Die meisten der schädlichen Pilzerreger bei der Pappel sind biotrophe Rostpilze der Gattung Melampsora. Die kosmopolitische Art Melampsora larici-populina stellt die größte Bedrohung für Pappelplantagen dar, da sie jährlich Wachstumseinbußen von bis zu 50 Prozent verursacht. Pflanzen erkennen Pilze über Rezeptoren, die das Pathogen-assoziierte molekulare Muster ('pathogen-associated molecular pattern'; PAMP) Chitin als Ligand binden. Wesentliche Bestandteile dieser Chitin-Rezeptoren sind 'Lysin-Motif-Receptor-Like-Kinasen' (LysM-RLKs). Analysen der Chitin-Signalkette in dikotyledonen Pflanzen zeigen, dass enzymatisch aktive und inaktive LysM-RLKs miteinander interagieren müssen, um einen funktionellen Rezeptor zu bilden. Die Wahrnehmung des Chitins löst in Pflanzen eine Immunantwort aus, die zu einer Resistenz gegen den Eindringling führen kann. Auf der anderen Seite müssen pilzliche Symbionten diese Immunantwort umgehen oder unterdrücken, um die Etablierung einer Mykorrhizierung zu erreichen. In dieser Hinsicht könnten LysM-Effektoren als Modulatoren der pflanzliche Immunantwort eine Rolle spielen. Ferner wird die Kommunikation zwischen der Pflanze und dem Mykorrhizapilz durch pilzliche Myc-Faktoren erleichtert, die von LysM-Rezeptoren des Wirts wahrgenommen werden. Das Ziel des beantragten Projekts ist es, LysM-RLK-Gene in Pappeln und LysM-Effektor-Gene in dem Mykorrhiza-Pilz Laccaria bicolor zu identifizieren. Diese Gene sollen funktionell charakterisiert werden, um dann ausgewählte Gene für die Verbesserung von Pathogenresistenz und Mykorrhizierung zu nutzen. Zu diesem Zweck werden transgene Linien hergestellt. Zusätzlich ist geplant CRISPR/Cas9 zur Genom-Editierung zu verwenden.
Das Projekt "Pflanzenzüchtungsforschung: ChitoPop: Optimierung der Pathogenresistenz und Mykorrhizierung von Pappeln durch Modifikation von LysM-Proteinen, Teilprojekt A" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Göttingen, Albrecht-von-Haller Institut für Pflanzenwissenschaften, Abteilung Zellbiologie der Pflanze.Pappeln werden in Kurzumtriebsplantagen (KUP) für die Produktion von Bioenergie angebaut. Während der gesamten Zeit ist die Plantage Pilzerregern ausgesetzt, die schwere Schäden an den Bäumen verursachen können. Die meisten der schädlichen Pilzerreger bei der Pappel sind biotrophe Rostpilze der Gattung Melampsora. Die kosmopolitische Art Melampsora larici-populina stellt die größte Bedrohung für Pappelplantagen dar, da sie jährlich Wachstumseinbußen von bis zu 50 Prozent verursacht. Pflanzen erkennen Pilze über Rezeptoren, die das Pathogen-assoziierte molekulare Muster ('pathogen-associated molecular pattern'; PAMP) Chitin als Ligand binden. Wesentliche Bestandteile dieser Chitin-Rezeptoren sind 'Lysin-Motif-Receptor-Like-Kinasen' (LysM-RLKs). Analysen der Chitin-Signalkette in dikotyledonen Pflanzen zeigen, dass enzymatisch aktive und inaktive LysM-RLKs miteinander interagieren müssen, um einen funktionellen Rezeptor zu bilden. Die Wahrnehmung des Chitins löst in Pflanzen eine Immunantwort aus, die zu einer Resistenz gegen den Eindringling führen kann. Auf der anderen Seite müssen pilzliche Symbionten diese Immunantwort umgehen oder unterdrücken, um die Etablierung einer Mykorrhizierung zu erreichen. In dieser Hinsicht könnten LysM-Effektoren als Modulatoren der pflanzliche Immunantwort eine Rolle spielen. Ferner wird die Kommunikation zwischen der Pflanze und dem Mykorrhizapilz durch pilzliche Myc-Faktoren erleichtert, die von LysM-Rezeptoren des Wirts wahrgenommen werden. Das Ziel des beantragten Projekts ist es, LysM-RLK-Gene in Pappeln und LysM-Effektor-Gene in dem Mykorrhiza-Pilz Laccaria bicolor zu identifizieren. Diese Gene sollen funktionell charakterisiert werden, um dann ausgewählte Gene für die Verbesserung von Pathogenresistenz und Mykorrhizierung zu nutzen. Zu diesem Zweck werden transgene Linien hergestellt. Zusätzlich ist geplant CRISPR/Cas9 zur Genom-Editierung zu verwenden.
Das Projekt "Pflanzenzüchtungsforschung: ChitoPop: Optimierung der Pathogenresistenz und Mykorrhizierung von Pappeln durch Modifikation von LysM-Proteinen, Teilprojekt C" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Göttingen, Büsgen-Institut, Abteilung Forstbotanik und Baumphysiologie.Pappeln werden in Kurzumtriebsplantagen (KUP) für die Produktion von Bioenergie angebaut. Während der gesamten Zeit ist die Plantage Pilzerregern ausgesetzt, die schwere Schäden an den Bäumen verursachen können. Die meisten der schädlichen Pilzerreger bei der Pappel sind biotrophe Rostpilze der Gattung Melampsora. Die kosmopolitische Art Melampsora larici-populina stellt die größte Bedrohung für Pappelplantagen dar, da sie jährlich Wachstumseinbußen von bis zu 50 Prozent verursacht. Pflanzen erkennen Pilze über Rezeptoren, die das Pathogen-assoziierte molekulare Muster ('pathogen-associated molecular pattern'; PAMP) Chitin als Ligand binden. Wesentliche Bestandteile dieser Chitin-Rezeptoren sind 'Lysin-Motif-Receptor-Like-Kinasen' (LysM-RLKs). Analysen der Chitin-Signalkette in dikotyledonen Pflanzen zeigen, dass enzymatisch aktive und inaktive LysM-RLKs miteinander interagieren müssen, um einen funktionellen Rezeptor zu bilden. Die Wahrnehmung des Chitins löst in Pflanzen eine Immunantwort aus, die zu einer Resistenz gegen den Eindringling führen kann. Auf der anderen Seite müssen pilzliche Symbionten diese Immunantwort umgehen oder unterdrücken, um die Etablierung einer Mykorrhizierung zu erreichen. In dieser Hinsicht könnten LysM-Effektoren als Modulatoren der pflanzliche Immunantwort eine Rolle spielen. Ferner wird die Kommunikation zwischen der Pflanze und dem Mykorrhizapilz durch pilzliche Myc-Faktoren erleichtert, die von LysM-Rezeptoren des Wirts wahrgenommen werden. Das Ziel des beantragten Projekts ist es, LysM-RLK-Gene in Pappeln und LysM-Effektor-Gene in dem Mykorrhiza-Pilz Laccaria bicolor zu identifizieren. Diese Gene sollen funktionell charakterisiert werden, um dann ausgewählte Gene für die Verbesserung von Pathogenresistenz und Mykorrhizierung zu nutzen. Zu diesem Zweck werden transgene Linien hergestellt. Zusätzlich ist geplant CRISPR/Cas9 zur Genom-Editierung zu verwenden.
Das Projekt "GBOL - German Barcode of Life; GBOL - Barcoding der Deutschen Biodiversität, Teilvorhaben 3: Fauna von SW Deutschland und Barcoding von Wirbellosen (3) und Rostpilzen (GBOL 3)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Staatliches Museum für Naturkunde, Forschungsmuseum Am Löwentor und Schloss Rosenstein, Abteilungen Botanik, Zoologie, Entomologie und Paläontologie.GBOL 3 ist der regionale Knoten für die Fauna Südwestdeutschlands und Bestandteil des Netzwerks zum Barcoding der Organismen Deutschlands mit besonderer Verantwortung für die Taxa Arachnida (exkl. Acari) in Kooperation mit GBOL 1, parasitoide Hymenopteren (in Kooperation mit GBOL 2) und Rostpilze. Faunistisches Material wird von einem Netzwerk von Spezialisten einschließlich lokal arbeitender Forscher, Interessengruppen sowie hauptamtlicher Taxonomen zusammengetragen und verfügbar gemacht. Wichtige Partner sind hierbei der 'Entomologische Verein Stuttgart (EVS)', der 'Arbeitskreis Wildbienen-Kataster' und die 'Südliche Arachnologische Arbeitsgemeinschaft (SARA)'. In den verschiedenen Arbeitspaketen werden unterschiedliche Sammel- und Erfassungsmethoden angewandt, jeweils abgestimmt auf die zu untersuchenden Taxa. GBOL 3 wird in der Regel den Cox1-Marker untersuchen. Nur bei Widersprüchen zwischen genetischen und morphologischen Ergebnissen sollen zusätzliche Gene untersucht werden (z.B. rRNA expansion segments). Ziel von GBOL 3 ist die Sequenzierung von ca. 2.000 Arten, teilweise in Kooperation mit den anderen Teilprojekten. Für WP1-3 wird mit verschiedenen Methoden Frischmaterial gesammelt, unter Mithilfe von Experten und lokalen Spezialisten, für WP4 soll Herbarmaterial verwendet werden. WP1: Probenaufarbeitung und -verteilung; WP2: DNA barcoding von Spinnen u.a. Arachniden aus D.; WP3: DNA barcoding von parasitoiden Chalcidoidea aus D.; WP4: DNA barcoding von Rostpilzen aus D.
Origin | Count |
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Bund | 27 |
Land | 4 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 17 |
Taxon | 7 |
Text | 3 |
unbekannt | 4 |
License | Count |
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geschlossen | 13 |
offen | 18 |
Language | Count |
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Deutsch | 31 |
Englisch | 12 |
Resource type | Count |
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Dokument | 10 |
Keine | 16 |
Unbekannt | 1 |
Webseite | 6 |
Topic | Count |
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Boden | 11 |
Lebewesen & Lebensräume | 31 |
Luft | 8 |
Mensch & Umwelt | 27 |
Wasser | 9 |
Weitere | 25 |