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Die Angelkarte und ihre Auflagen

Die Angelkarte enthält Einschränkungen und Auflagen, die jeweils auf die besonderen Verhältnisse des Gewässers bezogen sind, in dem Sie angeln wollen. Lesen Sie deshalb bitte Ihren Fischereierlaubnisvertrag (die Angelkarte) sorgfältig durch und halten Sie sich an die dort gesetzten Auflagen. Benutzen Sie nur die dort erlaubten Fanggeräte in der angegebenen Anzahl, Beschaffenheit und Beköderung. Beachten Sie die Gewässerbegrenzung Ihrer Erlaubnis und die geltenden Angelzeiten. Niemand darf an, auf oder in Gewässern, in denen er nicht zum Fischfang berechtigt ist, Fischereigeräte fangfertig mit sich führen. Fische im Sinne des Landesfischereigesetzes sind auch deren Laich, Neunaugen, Krebse, Muscheln und Fischnährtiere. Beachten Sie auch die Berliner Landesfischereiordnung . Wer ohne gültige Angelerlaubnis angelt, die Auflagen der Angelkarte nicht einhält oder auf andere Weise Fische fängt, begeht Fischwilderei und verübt damit eine Straftat! Wer ohne gültigen Fischereischein angelt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße bis zu fünftausend Euro geahndet werden kann. Online Angelkarte Weitere Informationen Entgelte für Angelkarten Weitere Informationen Ausgabestellen für Angelkarten Weitere Informationen Auflagen für Angelkarten Fangverbote Aus Gründen der Arterhaltung gibt es für bestimmte gefährdete Fischarten ein Fangverbot. Zu den gefährdeten Kleinfischarten zählen Karausche, Bitterling, Zwerg-Stichling, Gründling, Moderlieschen, Schlammpeitzger und Steinbeißer. Sie dürfen weder gefangen noch als Köder benutzt werden. Solche unabsichtlich gefangenen Fische sind unverzüglich wieder ins Fanggewässer zurückzusetzen. Mindestmaße bei Fischen Es gelten die Mindestmaße der Anlage 1 zur Berliner Landesfischereiordnung . Gegebenenfalls können für Ihren Gewässerbereich erweiterte Mindestmaße gelten. Das ersehen Sie aus Ihrer Angelkarte. Gefangene Fische, die kleiner als das geltende Mindestmaß sind, gemessen vom Kopf bis zur Schwanzspitze, müssen unverzüglich schonend ins Fanggewässer zurückgesetzt werden. Der Bestand von Fischarten, deren natürliches Aufkommen nicht ausreichend gewährleistet ist, wird durch Besatzfische aus Teichwirtschaften gestärkt. Der Besatz mit Karpfen, Schleien, Hechten und Welsen erfolgt im Herbst. Nach dem Aussetzen im Gewässer sind Besatzfische noch lange sehr beißfreudig. Verlassen Sie Fangplätze mit offensichtlich beißfreudigen jungen Besatzfischen. Sie schaden sonst der Entwicklung dieser Fische und dem gesamten Bestand. Köderfische Das Angeln mit lebenden Köderfischen verstößt gegen das Landesfischereigesetz und gegen das geltende Tierschutzgesetz. Dem Fisch werden unnötig Schmerzen, Leiden und Schäden zugefügt. In Berliner Gewässern besteht keine Notwendigkeit, die Raubfischrute mit lebenden Fischen zu beködern. Ein toter Fisch erfüllt den gleichen Zweck! Es gibt auch genügend andere Methoden, um einen Raubfisch zu fangen. Setzen Sie keine gehälterten Köderfische in die Gewässer. Sie können damit Fischkrankheiten verbreiten. Fangen Sie nie mehr Köderfische als Sie benötigen. Kunstköder In den Berliner Gewässern ist der Einsatz von Kunstköder mit einer Gesamtlänge von mehr als 2 cm im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. April eines jeden Jahres verboten. Diese gelten neben Köderfischen, Wirbel- und Krebsködern oder Teilen von diesen (Fetzenködern) als Raubfischköder. Mit Kunstködern, deren Gesamtlänge nicht mehr als 2 cm betragen, können z.B. ganzjährig mit der Friedfischangel Barsche gefangen werden. Verantwortung gegenüber Fischen Töten Sie Ihre Fischfänge sofort und tierschutzgerecht. Das Fleisch von sofort abgeschlagenen Fischen ist bei sachgerechter Kühlung qualitativ hochwertiger und länger haltbar als das Fleisch von Fischen, die über Stunden hinweg in Setzkeschern gehältert und erst danach getötet wurden. Wollen Sie einen Fisch in das Gewässer zurücksetzen, so lassen Sie ihn unmittelbar nach dem Fang ohne Zwischenhälterung mit der erforderlichen Schonung und Sorgfalt wieder frei. Eisangeln im Winter Auch im Winter beim Angeln auf Eis müssen die Fische fachgerecht geschlachtet werden. Die Tiere auf der Eisfläche ersticken zu lassen verstößt gegen den Tierschutz. Markieren Sie das Eisloch beim Verlassen Ihres Angelplatzes mit Zweigen oder Stöcken, damit die Gefahrenstelle für jedermann ersichtlich ist und niemand zu Schaden kommt. Das legen übrigens nicht nur Rücksicht und Vernunft nahe, sondern verlangt auch die Berliner Eisflächenverordnung. Sparsam anfüttern Verwenden Sie nur wenig Anfütterungsmaterial, damit die Fische die zugeworfene Nahrung auch fressen und nicht das meiste Futter nur zu Boden sinkt. Futter auf dem Gewässerboden ist für viele Fische uninteressant und wird kaum noch von ihnen aufgenommen. Es fault und entzieht allen im Wasser lebenden Tieren den Sauerstoff zum Atmen. Angelplatz säubern Jeder Angler möchte einen sauberen Angelplatz. ln der Praxis ist es jedoch häufig nicht so. Sammeln Sie bitte Ihren Abfall ein, nehmen Sie ihn mit und werfen Sie ihn zu Hause in den Müll. So hinterlassen Sie einen sauberen Platz, leisten damit nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch zum positiven Bild des Anglers in der Öffentlichkeit. Ufer schonen Wählen Sie Ihren Angelplatz am Ufer so, dass die Pflanzenbestände an Land und im Wasser nicht darunter leiden. Röhricht zu betreten ist verboten! Angeln Sie vom Boot aus, so halten Sie bitte mindestens 10 m Abstand von den Röhricht- und Seerosenbereichen; damit vermeiden Sie Schäden. Röhricht und Schwimmblattpflanzen sind wichtig für die Entwicklung der Fische. Sie sind Nahrungs-, Schutz- und Regenerationszone zugleich.

Gewässergüte (Chemie) 1991

Im Zuge der industriellen Entwicklung hat die Einleitung von Schadstoffen in die Gewässer immens zugenommen. Neben ihrem Vorkommen im Wasser findet eine fortwährende Anreicherung der Gewässerböden mit Schadstoffen, wie z.B. Schwermetallen und Chlorierten Kohlenwasserstoffen, statt. Ablagerung im Sediment Im Stoffkreislauf eines Gewässers bilden die Sedimente ein natürliches Puffer- und Filtersystem, das durch Strömung, Stoffeintrag/-transport und Sedimentation starken Veränderungen unterliegt. Die im Ballungsraum Berlin vielfältigen Einleitungen, häusliche und industrielle Abwässer, Regenwasser u.a. fließen über die innerstädtischen Wasserwege letztlich vorwiegend in die Unterhavel. Die seenartig erweiterte Unterhavel mit ihrer niedrigen Fließgeschwindigkeit bietet ideale Voraussetzungen dafür, daß sich die im Wasser befindlichen Schwebstoffe hier auf dem Gewässergrund absetzen (sedimentieren). Für die Beurteilung der Qualität des gesamten Ökosystems eines Gewässers kommt daher zu den bereits seit Jahren analysierten Wasserproben immer stärker auch der Analyse der Sedimente besondere Bedeutung zu. Sedimentuntersuchungen spiegeln gegenüber Wasseruntersuchungen unabhängig von aktuellen Einträgen die langfristige Gütesituation wider und stellen damit eine wesentlich bessere Vergleichsgrundlage mit anderen Fließgewässern dar. Während bei Wasseruntersuchungen eine klare Abgrenzung zwischen dem echten Schwebstoffgehalt und einem zeitweiligen Auftreten von Schwebstoffen durch aufgewirbelte Sedimentanteile nicht möglich ist, bieten sich Sedimente als nicht oder nur gering durch unerwünschte Einflüsse beeinträchtigtes Untersuchungsmedium an. Die im Gewässer befindlichen Schweb- und Sinkstoffe mineralischer und organischer Art sind in der Lage, Schadstoffpartikel anzulagern (Adsorption). Die auf dem Grund eines Gewässers abgelagerten Schweb- und Sinkstoffe, die Sedimente, bilden somit das Reservoir für viele schwerlösliche und schwerabbaubare Schad- und Spurenstoffe. (Schad-)Stoffe werden im Sediment entsprechend ihrer chemischen Persistenz und den physikalisch-chemischen und biochemischen Eigenschaften der Substrate über lange Zeit konserviert. Die Analysen der Sedimentproben aus unterschiedlichen Schichttiefen liefern eine chronologische Aufzeichnung des Eintrages in Gewässer, die u. a. auch Rückschlüsse auf Kontaminationsquellen erlauben. Nach der Sedimentation kann ein Teil der fixierten Stoffe u. a. durch Desorption, Freisetzung nach Mineralisierung von organischem Material, Aufwirbelung, Verwitterung und schließlich durch physikalische und physiologische Aktivitäten benthischer (bodenorientierter) Organismen wieder remobilisiert und in den Stoffkreislauf eines Gewässers zurückgeführt werden. Schwermetalle Schwermetalle können auf natürlichem Weg, z. B. durch Erosion und Auswaschungsprozesse, in die Gewässer gelangen; durch die oben erwähnten Einleitungen wurde ihr Gehalt in den Gewässern ständig erhöht. Sie kommen in Gewässern nur in geringem Maße in gelöster Form vor, da Schwermetallverbindungen schwer löslich sind und daher ausfallen. Mineralische Schweb- und Sinkstoffe sind in der Lage, Schwermetallionen an der Grenzflächenschicht anzulagern. Sie können ferner in Wasserorganismen gebunden sein. Über die Nahrungskette werden die Schwermetalle dann von höheren Organismen aufgenommen oder sinken entsprechend der Fließgeschwindigkeit eines Gewässers als Ablagerung (Sediment) auf den Gewässergrund ab. Einige Schwermetalle sind in geringen Mengen (Spurenelemente wie z.B. Kupfer, Zink, Mangan) lebensnotwendig, können jedoch in höheren Konzentrationen ebenso wie die ausgesprochen toxischen Schwermetalle (z. B. Blei und Cadmium) Schadwirkungen bei Mensch, Tier und Pflanze hervorrufen. Die in den Berliner Gewässersedimenten am häufigsten erhöhte Meßwerte aufweisenden Schwermetalle werden nachstehend kurz beschrieben. Kupfer ist ein Halbedelmetall und wird u.a. häufig in der Elektroindustrie verwendet. Die toxische Wirkung der Kupferverbindungen wird in der Anwendung von Algiziden und Fungiziden genutzt. Kupfer ist für alle Wasserorganismen (Bakterien, Algen, Fischnährtiere, Fische) schon in geringen Konzentrationen toxisch und kann sich daher negativ auf die Besiedlung und Selbstreinigung eines Gewässers auswirken. Als wichtigstes Spurenelement ist Kupfer für den menschlichen Stoffwechsel von Bedeutung; es führt jedoch bei erhöhten Konzentrationen zu Schädigungen der Gesundheit, die in der Regel nur vorübergehend und nicht chronisch sind. Wie Kupfer ist Zink in geringen Mengen ein lebenswichtiges Element für den Menschen. Zink wird u.a. häufig zur Oberflächenbehandlung von Rohren und Blechen sowie zu deren Produktion verwendet. Ähnlich wie Kupfer haben erhöhte Zinkkonzentrationen toxische Wirkung auf Wasserorganismen; vor allem in Weichtieren (Schnecken, Muscheln) reichert sich Zink an. Blei gehört neben Cadmium und Quecksilber zu den stark toxischen Schwermetallen, die für den menschlichen Stoffwechsel nicht essentiell sind. Bleiverbindungen werden z. B. bei der Produktion von Farben und Rostschutzmitteln sowie Akkumulatoren eingesetzt. Teilweise befinden sich in Altbauten auch noch Wasserleitungen aus Blei. Der größte Bleiemittent ist – trotz starkem Rückgang des Verbrauchs von verbleitem Benzin – immer noch der Kraftfahrzeugverkehr. Die ständige Aufnahme von Blei kann zu schweren gesundheitlichen Schädigungen des Nervensystems und zur Inaktivierung verschiedener Enzyme führen. Cadmium wird bei der Produktion von Batterien, als Stabilisator bei der PVC-Herstellung, als Pigment für Kunststoffe und Lacke sowie in der Galvanotechnik verwendet. Die toxische Wirkung von Cadmium bei bereits geringen Konzentrationen ist bekannt, wobei das Metall vor allem von Leber, Niere, Milz und Schilddrüse aufgenommen wird und zu schweren Schädigungen dieser Organe führen kann. Pestzide, PCB und deren Aufnahme durch Aale Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) haben an ihrem Kohlenstoffgerüst Chlor gebunden. Innerhalb der Gruppe der halogenierten Kohlenwasserstoffe finden sie die bei weitem meiste Herstellung, Anwendung und Verbreitung. Chlorierte Kohlenwasserstoffe sind wegen ihrer vielfältigen Verbindungen sehr zahlreich. Viele organische Chlorverbindungen, wie z.B. DDT und insbesondere die polychlorierten Biphenyle (PCB), weisen eine hohe Persistenz auf. Viele Verbindungen der Chlorierten Kohlenwasserstoffe sind im Wasser löslich, andere, wie z. B. DDT und PCB, sind dagegen fettlöslich und reichern sich im Fettgewebe von Organismen an. Verschiedene Pestizide und PCB haben – vor allem mit abnehmender Wasserlöslichkeit – die Eigenschaft, sich adsorbtiv an Schwebstoffen oder auch an Pflanzenorganismen anzulagern. In strömungsarmen Bereichen des Gewässers sinken die Schwebstoffe ab und gelangen mit den Schadstoffen auch in das Sediment. Die hier lebenden Organismen sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Fische. Vorwiegend die benthisch lebenden Fische vermögen daher hohe Schadstoffkonzentrationen im Fettgewebe aufzunehmen. Vor allem die fettreich werdenden Aale fressen Bodenorganismen und graben sich im Sediment ein. Diese Lebensweise führt dazu, Pestizide und PCB nicht nur über die Nahrung, sondern auch über die Haut aufzunehmen und im Körperfett zu speichern. DDT, Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan, ist ein schwer abbaubarer Chlorierter Kohlenwasserstoff, der zu den bekanntesten Schädlingsbekämpfungsmitteln gehört und früher weltweit eingesetzt wurde. Aufgrund der fettlöslichen Eigenschaften und der äußerst hohen Persistenz wird DDT vornehmlich in den Körperfetten nahezu aller Organismen gespeichert. Die globale Anwendung von DDT hat so zu einer Belastung der gesamten Umwelt geführt. Inzwischen ist die DDT-Anwendung von fast allen Ländern gesetzlich verboten. DDT ist mutagen (erbschädigend) und steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Lindan wird vor allem als Kontakt- und Fraßgift zur Schädlingsbekämpfung von Bodeninsekten und als Mittel zur Saatgutbehandlung verwendet. Lindan ist bei Temperaturen bis 30° C nicht flüchtig und weist eine geringe chronische Toxizität auf – ist dafür aber akut toxisch. Vergiftungserscheinungen können z. B. beim Menschen zu Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen Krampfanfällen, Atemlähmung bis hin zu Leber- und Nierenschäden führen. Zudem besitzt Lindan eine hohe Giftigkeit für Fische; es wird aber relativ schnell wieder ausgeschieden und abgebaut. PCB, polychlorierte Biphenyle, sind schwer abbaubare Chlorierte Kohlenwasserstoffe, die mit zu den stabilsten chemischen Verbindungen gehören. Wegen ihrer guten Isoliereigenschaften und der schlechten Brennbarkeit werden sie in Kondensatoren oder Hochspannungstransformatoren verwendet. Weitere Verwendung finden PCB bei Schmier-, Imprägnier- und Flammschutzmitteln. Verursacher des PCB-Eintrages in die Berliner Gewässer sind im wesentlichen der KFZ-Verkehr, die durch KFZ belastete Regenentwässerung sowie die KFZ- und Schrott-Entsorgung. In hohen Konzentrationen verursachen PCB Leber-, Milz- und Nierenschäden. Bei schweren Vergiftungen kommt es zu Organschäden und zu Krebs. Einige PCB-Vertreter unterliegen im Rahmen der gesetzlichen Regelungen seit 1989 Einschränkungen bei der Herstellung bzw. Verwendung (PCB-, PCT-, VC-Verbotsverordnung vom 18.7.89). Neben dem Nachweis erhöhter Werte im Wasser und in Sedimenten Berliner Gewässer wurden in den 80er Jahren bei Fischuntersuchungen lebensmittelrechtlich äußerst bedenkliche Konzentrationen von CKW, wie z. B. PCB und die Pestizide DDT und Lindan nachgewiesen. Dies führte im Westteil von Berlin nach Inkrafttreten der Schadstoff-Höchstmengenverordnung (SHmV vom 23. 3. 1988) zum Vermarktungsverbot für aus Berliner Gewässern gefangene Fische. Die seit dieser Zeit gefangenen Fische wurden der Sondermüllentsorgung zugeführt. Die Berufsfischerei führte im Auftrag des Fischereiamtes Berlin aufgrund eines Senatsbeschlusses Befischungsmaßnahmen durch, die durch gezielte Beeinflussung der Alterszusammensetzung eine Reduzierung der Schadstoffbelastung der Berliner Fischbestände bewirken sollten. Die intensive Befischung der Überständler hatte einen jüngeren, fett- und damit schadstoffärmeren Bestand zum Ziel; jüngere, fettärmere Fische enthalten weniger Anteile der lipophilen (fettliebenden) CKW, wie PCB, DDT, Lindan u.a. Infolge verschärfter Genehmigungsverfahren für potentielle Schadstoffeinleiter sowie insbesondere aufgrund des derzeitig verjüngten Fischbestandes konnte das Vermarktungsverbot im Mai 1992 aufgehoben werden.

Bundesfreiwilligendienst im LANUV

Der Bundesfreiwilligendienst ist ein Angebot an Frauen und Männer jeden Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz. Das LANUV bietet verschiedene Einsatzbereiche im Natur- und Umweltschutz an. Wer kann einen Bundesfreiwilligendienst leisten? Alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren, die ihre Pflichtschulzeit absolviert haben, können einen Bundesfreiwilligendienst leisten: Junge Menschen nach der Schule, Menschen in mittleren Jahren sowie Seniorinnen und Senioren. Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen keine Rolle. Wie profitiere ich vom Bundesfreiwilligendienst? Der Bundesfreiwilligendienst im LANUV fördert das lebenslange Lernen; jungen Freiwilligen bietet er die Chance, praktische und soziale Kompetenzen zu erwerben und erhöht für benachteiligte Jugendliche die Chancen des Einstiegs in ein geregeltes Berufsleben. Ältere Freiwillige werden ermutigt, ihre bereits vorhandenen Kompetenzen sowie ihre Lebens- und Berufserfahrung einzubringen und weiterzuvermitteln. Welche Einsatzbereiche bietet das LANUV an? Die Aufgaben im Bundesfreiwilligendienst beim LANUV richten sich nach den jeweiligen Einsatzorten und deren fachlichen Zuständigkeiten. Dabei reicht das Spektrum der Aufgaben beispielsweise von Laborarbeiten über die Probenahme in der Natur bis hin zur Versorgung exotischer Tiere. Die einzelnen Einsatzbereiche stellen sich im Folgenden vor. Einsatzorte Hydrologie Eschweiler - 0 freie Stellen Wo? Auf dem Pesch 13, 52249 Eschweiler 02361 305-6620 Die Hauptaufgabe des Fachbereichs Hydrologie am Stützpunkt Eschweiler ist die Ermittlung und Auswertung wasserwirtschaftlicher Grundlagendaten. Wir organisieren den Betrieb des Pegel- und des Niederschlagsmessnetzes in der Städteregion Aachen und in den umliegenden Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg. Zur Datenermittlung werden Messstellen angefahren und gepflegt sowie Messdaten an Oberflächengewässern (Wasserstände, Abflussmengen) und Niederschläge, Grundwasserstände und Daten zur Grund- und Oberflächenwassergüte erfasst. Der oder die Bundesfreiwillige arbeitet zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen an den Messstellen und wertet die erhobenen Daten aus. Die Tätigkeiten umfassen: Circa 50-80 % Außendiensttätigkeiten, insbesondere Assistenz bei der Wartung und Pflege von Niederschlags- und Pegelmessstationen sowie bei der Durchführung von Abflussmessungen Verarbeitung der vor Ort erhobenen sowie von der Messtechnik ausgelesenen Daten im Büro mit hydrologischer Fachsoftware Unterstützung bei der Dokumentation der Messabläufe und der Entwicklung elektronischer Dokumentationsverfahren im Büro Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Interesse an einer Tätigkeit in einem natürlichen Umfeld Begeisterung für technische Arbeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung Hydrologie Hagen - 1 freie Stelle Wo? Schwerter Straße 171a, 58099 Hagen Tel.: 02361 305-6626/6629 Hauptaufgabe des Fachbereichs Hydrologie am Stützpunkt Hagen ist die Ermittlung und Auswertung wasserwirtschaftlicher Grundlagendaten. Wir organisieren den Betrieb des Pegel- und des Niederschlagsmessnetzes im Raum Hagen, Märkischer Kreis, Ennepe-Ruhr-Kreis und angrenzenden Bereichen. Zur Datenermittlung werden Messstellen angefahren und gepflegt sowie Messdaten an Oberflächengewässern (Wasserstände, Abflussmengen) und Niederschläge, Grundwasserstände und Daten zur Grund- und Oberflächenwassergüte erfasst. Der oder die Bundesfreiwillige arbeitet zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen an den Messstellen und wertet die erhobenen Daten aus. Die Tätigkeiten umfassen: Circa 50-80 % Außendiensttätigkeiten, insbesondere Assistenz bei der Wartung und Pflege von Niederschlags- und Pegelmessstationen sowie bei der Durchführung von Abflussmessungen Verarbeitung der vor Ort erhobenen sowie von der Messtechnik ausgelesenen Daten im Büro mit hydrologischer Fachsoftware Unterstützung bei der Dokumentation der Messabläufe und der Entwicklung elektronischer Dokumentationsverfahren im Büro Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Interesse an einer Tätigkeit in einem natürlichen Umfeld Begeisterung für technische Arbeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung Hydrologie und Labor Bonn - 1 freie Stelle Wo? Godesberger Allee 136, 53175 Bonn Tel.: 02361 305-6441 Der Fachbereich Ökologie der Oberflächengewässer ist für die biologische Untersuchung und Bewertung der Bäche, Flüsse und Seen in NRW zuständig. Vom Standort Bonn aus werden Gewässer in Bonn, im Bergischen Land, im Siegerland und in der Eifel untersucht. Hierfür werden unter anderem an festgelegten Messstellen Fischnährtiere (Makrozoobenthos), höhere Wasserpflanzen und Algen aufgesammelt, konserviert und im Winterhalbjahr bestimmt. Außerdem werden physikalisch-chemische Parameter vor Ort erhoben. Die Tätigkeiten umfassen: Im Frühjahr und Sommer vor allem Unterstützung biologischen Außendienstes in und am Gewässer sowie die Vor- und Nachbereitung der Einsätze am Gewässer Ganzjährig mit Schwerpunkt im Winterhalbjahr Aufbereitung, Bestimmung und Auswertung der entnommenen Proben im Labor Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Teamfähigkeit, Flexibilität Interesse an der Arbeit in der Natur Körperliche Belastbarkeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung Labor Herten - 0 freie Stellen Wo? Gartenstr. 27, 45699 Herten Tel.: 02361 305-6641/6406 Der Fachbereich Ökologie der Oberflächengewässer ist am Standort Herten für die biologische Untersuchung und Bewertung der Bäche und Flüsse in einem großen Teil von NRW zuständig. Hierfür werden unter anderem an festgelegten Messstellen Fischnährtiere (Makrozoobenthos), höhere Wasserpflanzen und Algen aufgesammelt, konserviert und im Winterhalbjahr bestimmt. Außerdem werden physikalisch-chemische Parameter vor Ort erhoben. Der Einsatzbereich liegt hauptsächlich in der Unterstützung sowie der Vor- und Nachbereitung des biologischen Außendienstes in und am Gewässer. Die Tätigkeiten umfassen: Im Frühjahr und Sommer vor allem Unterstützung biologischen Außendienstes in und am Gewässer Vor- und Nachbereitung der Einsätze am Gewässer Ganzjährig mit Schwerpunkt im Winterhalbjahr Aufbereitung, Bestimmung und Auswertung der entnommenen Proben im Labor Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Teamfähigkeit, Flexibilität Interesse an der Arbeit in der Natur Körperliche Belastbarkeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung Hydrologie und Probenahmedienst Duisburg - 0 freie Stellen Wo? Wuhanstraße 6, 47051 Duisburg 02361 305-2564 Herr Donder (Labor/Probenahme) 02361 305-6274 Herr Hüttemann (Hydrologie) BFD im Probenahmemanagement FB63 Labor Die Aufgaben in der Abteilung 6 „Zentrale Umweltanalytik“ im Fachgebiet 63.3 „Probenahmedienst“ Rheinland-Nord / Südliches Ruhrgebiet“ beinhalten die Begleitung der Entnahme von Oberflächenwasser-, Grundwasser- und Abwasserproben, Hilfe bei der Wartung und Reinigung der Gewässergütestationen am Rhein und seinen Nebenflüssen sowie Unterstützung beim Transport der Probenflaschen und Probenahmegeräte. Dazu kommen Arbeiten im Labor sowie in der Logistik. Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Spaß an der Mitarbeit im Umweltschutzbereich Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ Bereitschaft, ein Probenahmefahrzeug zu fahren Kenntnisse der deutschen Sprache (mindestens Stufe B2) BFD im Bereich Hydrologie Die Hauptaufgabe des Fachbereichs Hydrologie am Standort Duisburg ist die Ermittlung und Auswertung wasserwirtschaftlicher Grundlagendaten. Wir organisieren den Betrieb des Pegel- und des Niederschlagsmessnetzes im Raum Duisburg, Leverkusen, Essen sowie in den Kreisen Kleve und Wesel. Zur Datenermittlung werden Messstellen angefahren und gepflegt sowie Messdaten an Oberflächengewässern (Wasserstände, Abflussmengen) und Niederschläge, Grundwasserstände und Daten zur Grund- und Oberflächenwassergüte erfasst. Der oder die Bundesfreiwillige arbeitet zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen an den Messstellen und wertet die erhobenen Daten aus. Die Tätigkeiten umfassen: Circa 50-80 % Außendiensttätigkeiten, insbesondere Assistenz bei der Wartung und Pflege von Niederschlags- und Pegelmessstationen sowie bei der Durchführung von Abflussmessungen Verarbeitung der vor Ort erhobenen sowie von der Messtechnik ausgelesenen Daten im Büro mit hydrologischer Fachsoftware Unterstützung bei der Dokumentation der Messabläufe und der Entwicklung elektronischer Dokumentationsverfahren im Büro Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Interesse an einer Tätigkeit in einem natürlichen Umfeld Begeisterung für technische Arbeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung Labor und Hydrologie Minden - 2 freie Stellen Wo? Büntestraße 1, 32427 Minden 02361 305-1278 Am Standort Minden unterstützen die Bundesfreiwilligen die Fachbereiche Hydrologie und Ökologie der Oberflächengewässer. Die Hauptaufgabe des Fachbereichs Hydrologie ist die Ermittlung und Auswertung wasserwirtschaftlicher Grundlagendaten. Wir organisieren den Betrieb des Pegel- und des Niederschlagsmessnetzes im Raum Ostwestfalen-Lippe. Zur Datenermittlung werden Messstellen angefahren und gepflegt sowie Messdaten an Oberflächengewässern (Wasserstände, Abflussmengen) und Niederschläge, Grundwasserstände und Daten zur Grund- und Oberflächenwassergüte erfasst. Der oder die Bundesfreiwillige arbeitet zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen an den Messstellen und wertet die erhobenen Daten aus. Der Fachbereich Ökologie der Oberflächengewässer ist für die biologische Untersuchung und Bewertung der Bäche und Flüsse zuständig. Hierfür werden unter anderem an festgelegten Messstellen Fischnährtiere (Makrozoobenthos), höhere Wasserpflanzen und Algen aufgesammelt, konserviert und im Winterhalbjahr bestimmt. Außerdem werden physikalisch-chemische Parameter vor Ort erhoben. Die Bundesfreiwilligen unterstützen hier hauptsächlich den biologischen Außendienst in und am Gewässer und helfen bei der Vor- und Nachbereitung. Die Tätigkeiten umfassen: Circa 50-80 % Außendiensttätigkeiten, insbesondere Assistenz bei der Wartung und Pflege von Niederschlags- und Pegelmessstationen sowie bei der Durchführung von Abflussmessungen Im Frühjahr und Sommer vor allem Unterstützung des biologischen Außendienstes in und am Gewässer Vor- und Nachbereitung der Einsätze am Gewässer Verarbeitung der vor Ort erhobenen sowie von der Messtechnik ausgelesenen Daten im Büro mit hydrologischer Fachsoftware Unterstützung bei der Dokumentation der Messabläufe und der Entwicklung elektronischer Dokumentationsverfahren im Büro Ganzjährig mit Schwerpunkt im Winterhalbjahr Aufbereitung, Bestimmung und Auswertung der entnommenen Proben im Labor Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Interesse an der Arbeit in der Natur Begeisterung für technische Arbeit Teamfähigkeit, Flexibilität Körperliche Belastbarkeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung Bewerbung Direkter Kontakt für Nachfragen: Tel. 0571 808-0 Bewerbungen bitte an fb51_minden(at)lanuv.nrw.de Bewerbungsschluss: Ende Juni Weitere Infos: https://www.lanuv.nrw.de/publikationen/publikation/1381 Labor und Hydrologie Münster - 0 freie Stellen Wo? Robert-Bosch-Str.19, 48153 Münster 02361 305-6676/6406 Am Standort Münster unterstützen die Bundesfreiwilligen die Fachbereiche Hydrologie und Ökologie der Oberflächengewässer. Die Hauptaufgabe des Fachbereichs Hydrologie ist die Ermittlung und Auswertung wasserwirtschaftlicher Grundlagendaten. Wir organisieren den Betrieb des Pegel- und des Niederschlagsmessnetzes im Raum Münster. Zur Datenermittlung werden Messstellen angefahren und gepflegt sowie Messdaten an Oberflächengewässern (Wasserstände, Abflussmengen) und Niederschläge, Grundwasserstände und Daten zur Grund- und Oberflächenwassergüte erfasst. Der oder die Bundesfreiwillige arbeitet zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen an den Messstellen und wertet die erhobenen Daten aus. Der Fachbereich Ökologie der Oberflächengewässer ist für die biologische Untersuchung und Bewertung der Bäche und Flüsse zuständig. Hierfür werden unter anderem an festgelegten Messstellen Fischnährtiere (Makrozoobenthos), höhere Wasserpflanzen und Algen aufgesammelt, konserviert und im Winterhalbjahr bestimmt. Außerdem werden physikalisch-chemische Parameter vor Ort erhoben. Die Bundesfreiwilligen unterstützen hier hauptsächlich den biologischen Außendienst in und am Gewässer und helfen bei der Vor- und Nachbereitung. Beide Fachbereiche suchen in der Regel vor allem für die Zeit von März bis September Unterstützung für den Außendienst. Die Tätigkeiten umfassen: Circa 50-80 % Außendiensttätigkeiten, insbesondere Assistenz bei der Wartung und Pflege von Niederschlags- und Pegelmessstationen sowie bei der Durchführung von Abflussmessungen Im Frühjahr und Sommer vor allem Unterstützung des biologischen Außendienstes in und am Gewässer Vor- und Nachbereitung der Einsätze am Gewässer Verarbeitung der vor Ort erhobenen sowie von der Messtechnik ausgelesenen Daten im Büro mit hydrologischer Fachsoftware Unterstützung bei der Dokumentation der Messabläufe und der Entwicklung elektronischer Dokumentationsverfahren im Büro Ganzjährig mit Schwerpunkt im Winterhalbjahr Aufbereitung, Bestimmung und Auswertung der entnommenen Proben im Labor Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Interesse an der Arbeit in der Natur Begeisterung für technische Arbeit Teamfähigkeit, Flexibilität Körperliche Belastbarkeit Führerschein Klasse B ohne den Status „Begleitendes Fahren“ ist Voraussetzung LANUV-Artenschutzzentrum Metelen - 3 freie Stellen Wo? Samberg 65, 48629 Metelen 02361 305-6655/6650 Das LANUV-Artenschutzzentrum des Landes NRW in Metelen (Kreis Steinfurt) ist eine Auffangstation für behördlich beschlagnahmte, vorwiegend exotische Tiere. Gepflegt werden vor allem diverse Papageienarten, Würgeschlangen und Schildkröten, aber auch kleinere Säugetieren. Das Artenschutzzentrum beteiligt sich darüber hinaus an verschiedenen Erhaltungszuchtprojekten für bedrohte einheimische Tierarten, wie beispielsweise den Feldhamster und verschiedene Amphibienarten. Im Rahmen der Tätigkeit beim LANUV-Artenschutzzentrum arbeiten die Bundesfreiwilligen in allen Bereichen der Tierpflege mit. Dies umfasst zum Beispiel die Fütterung und Futterzubereitung sowie die allgemeine Gehegereinigung. Ganz praktischen Artenschutz erleben die Bundesfreiwilligen, wenn einheimische Tiere aus den Erhaltungszuchtprojekten ausgewildert werden. Die Tätigkeiten umfassen: Die aktive Mitarbeit in der Tierpflege. Dazu gehört es, die Gehege zu reinigen, Futter zu schneiden und die Tiere zu füttern, beispielswiese Papageien, Schildkröten und Schlangen. Die Mitwirkung in den Erhaltungszuchtprojekten von Europäischem Feldhamster und Geldbauchunke von der „Wiege“ bis zur Aussetzung. Bundesfreiwillige können eigene Projekte auf unserem Gelände verwirklichen. Möglich ist zum Beispiel, die Bepflanzung insektenfreundlich zu gestalten, Insektennisthilfen zu bauen und aufzustellen, Tiergehege neuzugestalten und einzurichten, Papageienspielzeug zu entwickeln, Beschilderungen zu entwerfen und vieles mehr. Gelegentlich zählen auch gärtnerische Tätigkeiten auf dem Gelände zu den Aufgaben. Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Alter: mindestens 16 Jahre Spaß am Umgang mit exotischen Tieren Freude an der Arbeit im Freien und unter „tropischen“ Bedingungen Interesse an Arten-, Natur- und Tierschutz keine Angst vor Schlangen, Mäusen oder Hamstern Bewerbung Kontakt für Nachfragen: Vera Lindtner, Tel. 02361 305-3072 Bewerbungen bitte an artenschutzzentrum-met(at)lanuv.nrw.de Startdatum: Bevorzugt August oder September Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW Recklinghausen - 1 freie Stellen Wo? Siemensstr. 5, 45659 Recklinghausen 02361 305-3047 Die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) ist eine Bildungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen zu Themen des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes und einer nachhaltigen Entwicklung. Die BNE-Agentur NRW ist ebenfalls Teil der NUA. Organisatorisch ist die NUA ein Fachbereich des LANUV. Mit ihrem Bildungsprogramm, Ausstellungen und dem Umweltbus LUMBRICUS erreicht sie jährlich viele tausend Menschen in ganz NRW und darüber hinaus. Die Aufgaben der Bundesfreiwilligen in der NUA liegen vor allem im Bereich der Fort- und Weiterbildung sowie der Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz. Hier gibt es vielfältige Tätigkeitsbereiche und Möglichkeiten, insbesondere in den Themengebieten Umwelt- und Naturschutz und Nachhaltige Entwicklung durch Bildungsarbeit mitzuwirken. Bundesfreiwillige können neben der Umweltbildung in die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungs- und Informationsservice und praktische Arbeiten auf dem Gelände hineinschnuppern. Als Teil eines netten Teams von 35 Personen können sie an den Projekten mitarbeiten, die sie interessieren und weiterbringen. Die Freiwilligen werden die klassische Büroarbeit mit Recherchen, dem Verfassen von Artikeln und Social Media Beiträgen kennenlernen. Sie haben aber auch die Möglichkeit, sich mit Muskelkraft auf dem schönen NUA-Gelände zu verewigen. Neben der Garten- und Geländepflege stehen zur Gestaltung des grünen Seminarraums auch dort immer wieder spannende Projekte von Wegebau und Weidenschnitt bis hin zur Neubepflanzung, an. Bundesfreiwillige bei der NUA sind viel unterwegs. Die Veranstaltungen finden nämlich nicht ausschließlich in Recklinghausen statt, sondern häufig auch in Kooperation in anderen tollen Städten, Tagungshäusern oder Bildungseinrichtungen. Neben dem Aufbauen von Materialien, Ständen und Aktionen begleiten die Freiwilligen auch die Technik. Die Tätigkeiten umfassen: Unterstützung bei praktischen Einsätzen des rollenden Klassenzimmers „Lumbricus – der Umweltbus“ sowie Vor- und Nachbereitung Mithilfe bei der praktischen Organisation von Veranstaltungen im Tagungshaus der NUA oder an anderen Orten in ganz NRW. Dazu gehören auch Veranstaltungen der BNE-Agentur, die bei der NUA eingerichtet ist. Öffentlichkeitsarbeit: Unterstützung beim Transport sowie beim Auf- und Abbau von Ausstellungen oder von Info- und Messeständen zur Präsentation von Umweltbildungsthemen Praktische Naturschutztätigkeiten im Rahmen von Schutz- und Pflegemaßnahmen auf dem Außengelände der NUA Das sollen Bundesfreiwillige mitbringen: Interesse für Naturschutz und Nachhaltigkeit Eigene kreative Ideen Bewerbung Kontakt für Nachfragen: Walter Janke, Tel. 02361 305-3047 Bewerbungen bitte an walter.janke(at)nua.nrw.de Wie sind die Rahmenbedingungen? In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst zwölf Monate. Er kann auf sechs Monate verkürzt oder in Ausnahmefällen auf 18 Monate verlängert werden. Eine Beschäftigung in Teilzeit mit mehr als 20 Stunden pro Woche ist nach Absprache möglich, es besteht aber kein Anspruch darauf. Während dieser Zeit erhalten die Freiwilligen im LANUV bei einer vollen Stelle ein monatliches Taschengeld in Höhe von 535,- Euro. Die Beiträge für Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung werden vom LANUV übernommen. Außerdem ist im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes die Teilnahme an Seminaren vorgeschrieben. Insgesamt sind während eines zwölfmonatigen Dienstes 25 Seminartage verpflichtend. Für Freiwillige, die älter als 27 Jahre sind, ist ein Tag pro Monat vorgesehen. Im LANUV gilt eine flexible Arbeitszeit (FLAZ), bei der die Arbeitszeit bis auf Kern- oder Servicezeiten nach Absprache flexibel geleistet werden kann. Die Regelarbeitszeit liegt bei 39,83 Stunden pro Woche und der Urlaubsanspruch beträgt 30 Arbeitstage pro Jahr. Wie kann ich mich bewerben? Bewerbungen sollten möglichst frühzeitig erfolgen und ein aussagekräftiges Anschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und das letzte Zeugnis enthalten. Bitte geben Sie folgendes an: Zeitraum, in dem der Bundesfreiwilligendienst beabsichtigt ist Gewünschter Einsatzbereich (Standort) Fachliche Fähigkeiten und Interessen Ihre Bewerbung oder weitere Anfragen senden Sie bitte an: Freiwilligendienst(at)lanuv.nrw.de Wo bekomme ich weitere Informationen? Informationen rund um den Bundesfreiwilligendienst erhalten Sie über die Webseite des Bundesfreiwilligendienstes . Weitere Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten im Naturschutz erhalten Sie über den NABU . Allgemeine Informationen über die Arbeit des LANUV und die Aufgaben der verschiedenen Abteilungen und Fachbereiche des LANUV bieten die Jahresberichte . Weitere Anfragen richten Sie bitte an Freiwilligendienst(at)lanuv.nrw.de

Dürre/Auswirkungen: Auswirkungen von Dürren auf die Umwelt

Auswirkungen von Dürren werden für folgende Bereiche betrachtet: Gewässerökologie Fließgewässer Boden Geologie Grundwasser Fische und Fischnährtiere benötigen zum Überleben eine Mindestkonzentration von gelöstem Sauerstoff im Wasser. Die Konzentration des gelösten Sauerstoffs nimmt jedoch mit steigenden Wassertemperaturen ab. In kühlen, sauerstoffreichen Oberläufen und Quellen leben vor allem temperatur- und sauerstoffsensible Arten: Diese können durch steigende Temperaturen verdrängt werden; eine Abnahme der Populationsdichten ist wahrscheinlich. In den größeren Fließgewässern in Hessen werden bei hohen Wassertemperaturen und damit sinkenden Sauerstoffgehalten - auch auf Grund der stärkeren Nutzung (Wehre, Wasserkraft) - wahrscheinlich die größeren Probleme auftreten. Für empfindliche Arten der Äschen- und Barbenregion ist beispielsweise mit häufigeren Stressphasen in Hitzesommern zu rechnen. Auch hier werden anspruchsvolle Arten durch weit verbreitete Generalisten verdrängt; eine Verschlechterung des ökologischen Zustandes nach der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) kann eintreten. Insbesondere die Quellregionen und Oberläufe der Bäche und Niederungsfließgewässer im hessischen Ried können häufiger trockenfallen. Für den dann erforderlichen Rückzug der Fische und Fischnährtiere ist es wichtig, dass – ähnlich wie bei höheren Abflüssen – durch naturnahe Strukturen entsprechende Habitate (z.B. Kolke, große Tiefen- und Breitenvarianz) vorhanden sind. Für die spätere Wiederbesiedlung ausgetrockneter Abschnitte ist es wichtig, dass die Durchwanderbarkeit nicht durch Wehre und andere Wanderhindernisse verhindert wird. Hitzeperioden, wie z.B. der Sommer 2018 bedeuten zudem Dauerstress. Besonders bei den Fischen ist die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht. In zunehmend milderen Wintern fehlen entwicklungsphysiologisch wichtige „Kältereize“. So kann es durch die Desynchronisation der Entwicklungsprozesse der Gewässerorganismen, wie z.B. Verschiebung von Laich- und Schlupfzeitpunkten zu einer Veränderung in der aquatischen Lebensgemeinschaft kommen. Zunächst fallen bei zurückgehenden Abflüssen auch die Wasserstände. Dadurch wird der Lebensraum für aquatische Organismen eingeschränkt. In Schiffbaren Gewässern gehen die Transportkapazitäten durch zurückgehende Ablademöglichkeiten zurück bis hin zur Einstellung der Schifffahrt. Durch geringere Abflüsse werden Abwasseranteile und Schadstoffe in den Gewässern weniger verdünnt und treten in höheren Konzentrationen auf. Wasserkraftwerke können entsprechend den geringeren Abflüssen oder Fallhöhen weniger Energie erzeugen. Thermische Kraftwerke müssen ggf. ihre Leistung verringern, um mit ihren Abwärmeeinleitungen die Gewässer nicht zu stark aufzuheizen. In feuchten und gut belüfteten Böden leben unzählig viele Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Dazu zählen Würmer, Käfer und Ameisen aber auch Wirbeltiere wie der Maulwurf. Als sogenannte Makroorganismen sind sie Primärzersetzer der abgestorbenen Pflanzenreste und tragen durch ihre Wühltätigkeiten zu einem guten Bodengefüge bei. Wichtige Bodenorganismen sind auch Algen, Pilzen und Bakterien – die Mikroorganismen. Sie zersetzen die Reste der Primärzersetzung und die abgestorbenen Pflanzenreste zu Humus (Humifizierung) und anorganische Nährstoffe für Pflanzen (Mineralisierung), binden Stickstoff aus der Luft, und unterstützen so die Nährstoffversorgung von Pflanzen. Daher sind sie wichtige Komponenten des Bodens. Anhaltende Trockenheit im Boden führt zu einer Minderung der Aktivität dieser Lebewesen und kann zu einer Verschiebung der Artengruppen oder bei extremer Trockenheit sogar zu ihrem Absterben führen. Die Bodenlebwesen stabilisieren auch das Bodengefüge, indem sie zu Bildung von Ton-Humus-Komplexen beitragen. Diese und weitere Ausscheidungen der Organismen (Musilage) erhöhen wiederrum die Wasseraufnahmefähigkeit von Böden und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Landschaftswasserhaushalt. Die Beispiele zeigen, dass infolge der veränderten Biodiversität im Boden die Bodeneigenschaften negativ beeinflusst werden können, die z.B. für die Pflanzenproduktion relevant sind. Die bisherige Annahme war, dass diese Mikroorganismengemeinschaften sich bei einer Wiedervernässung schnell erholen. Neuere Studien 1 zeigen allerdings, dass dies nicht der Fall sein muss und die Gemeinschaften sich nachhaltig verändern können. 1 de Vries, de Vries, F.T., Griffiths, R.I., Bailey, M. et al. (2018): Soil bacterial networks are less stable under drought than fungal networks. Nature Communications 9, 3033. DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-018-05516-7 ) Länger anhaltende Trockenheit kann zu tiefreichender Austrocknung des Bodens führen. Die Folge ist ein geringeres Angebot pflanzenverfügbaren Wassers (nutzbare Feldkapazität, nFK) im Wurzelraum. Bei weniger als 30 % nFK kommt es zu Trockenstress bei Pflanzen. Dies kann während der Vegetationsperiode zu Trockenschäden führen und möglichen Ertragseinbußen in der Land- und Forstwirtschaft zur Folge haben. Zudem treten während länger anhaltender Trockenperioden Schrumpfungsrisse in tonigen Böden auf. Kommt es zu erneuten Niederschlägen, kann dieses Wasser rasch und relativ ungefiltert in das Grundwasser gelangen und dabei Nähr- und Schadstoffe transportieren. Andererseits neigen ausgetrocknete Böden bei kurzen und sehr intensiven Regenereignissen zur Verschlämmung. Im Gegensatz zu durchfeuchteten Böden kann dann nur wenig Wasser während eines Starkregens aufgenommen werden. Dadurch steigt die Gefahr von Oberflächenabfluss und von Bodenerosion deutlich an. Darüber hinaus führt anhaltende Trockenheit zum Rückgang oder zum völligen Erliegen der Sickerwassermengen in Böden. Dies führt zu deutlich geringeren Grundwasserneubildungsraten. In stadtnahen oder städtischen Gebieten tragen unversiegelte, begrünte Flächen durch die Verdunstung von Wasser durch Pflanzen und Boden zur lokalen Abkühlung bei. Die Kühlleistung ist jedoch vom verfügbaren Bodenwasser abhängig, das bei anhaltender Trockenheit geringer wird und dadurch eine Abnahme der Kühlleistung bedingt. Durch Verdichtung, höhere Grobbodenanteile und Versiegelung weisen Stadtböden meist schon ein eher geringes Wasserspeicherungsvermögen auf, das bei anhaltender Trockenheit schnell erschöpft ist. Die Folgen sind vor allem in warmen, tropischen Nächten zu spüren, in denen die innerstädtischen Bereiche deutlich schlechter abkühlen. Um im Sommer einen Hitzestau in Städten zu vermeiden ist es deshalb unter anderem wichtig, in den Städten funktionsfähige Böden zu erhalten oder wiederherzustellen. In weiten Teilen von Hessen stehen oberflächennah Böden oder geologische Schichten an, die ein hohes Maß an organischen oder feinkörnigen Bestandteilen (meist Ton, Schluff oder Lehm) besitzen, wie u. a. feinkörnige Auensedimente, tertiäre Tone, Verwitterungsprodukte, Torfe oder Mudden, sowie Lösslehm. Diese Einheiten bilden die sogenannten setzungsempfindlichen Schichten aus. Setzungsempfindliche Schichten besitzen die Eigenschaft bei einer Änderung des Wassergehaltes stark das Volumen zu verändern. Bei einer Zunahme des Wassergehaltes kommt es zu einer Quellung der Schichten, so dass eine Hebung der Geländeoberfläche die Folge sein können. Reduziert sich der Wassergehalt hingegen, fangen die Schichten an zu Schrumpfen. Als Folgen dieser Schrumpfungen sind Setzungen an der Erdoberfläche möglich, die Schäden an Bauwerken verursachen können. Gerade die quellfähigen Tone reagieren besonders stark auf eine Änderung des Wassergehaltes. Je mächtiger und höher der Anteil der Tone ist, desto gravierender können die Setzungen an der Geländeoberfläche ausfallen. Bei geotechnischen Schrumpfversuchen unter Laborbedingungen wurden nicht selten Volumenreduzierungen von mehr als 50% festgestellt. Bei einer länger anhaltenden Trockenheit können tiefreichende Austrocknungen von Böden und geologischen Schichten eintreten. Setzen sich diese Schichten aus den beschriebenen setzungsempfindlichen Schichten zusammen, sind Setzungen an der Geländeoberfläche die Folge. Meist eher unproblematisch ist dies, wenn die Setzungen unterhalb eines Bauwerkes gleichmäßig stattfinden. Kritisch wird es jedoch, wenn die Setzungen ungleichmäßig sind. Dies kann z. B. passieren, wenn unter einem Bauwerk an der einen Seite setzungsempfindliche Schichten und an der anderen Seite ein fester Boden vorhanden sind. In diesem Fall kann es zu einem „Zerreißen“ des Gebäudes durch ungleiche Setzungen kommen. Gerade in den letzten Jahren haben sich die Meldungen über Setzungsschäden an Gebäuden oder Infrastrukturen in Hessen gehäuft. In Zeiten niedriger Grundwasserstände konnten in Hessen in der Vergangenheit unterschiedliche Auswirkungen beobachtet werden. So können niedrige Grundwasserstände zu lokalen Engpässen in der Wasserversorgung führen und grundwasserabhängige Biotope und Feuchtgebiete schädigen. Bei sehr niedrigen Grundwasserständen können Setzrissschäden an Gebäuden und Verkehrsinfrastruktur eintreten und in der Landwirtschaft können flache Beregnungsbrunnen trockenfallen. Darüber hinaus führen Fließgewässer, die aus dem Grundwasser gespeist werden, früher Niedrigwasser, was wiederum Auswirkungen auf die Gewässerökologie haben kann. Kleinere Gewässer können im Spätsommer sogar ganz trockenfallen. Im wasserwirtschaftlich bedeutsamen Hessischen Ried, wo eine intensive Grundwasserbewirtschaftung stattfindet, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu grundwasserverbundenen Nutzungskonflikten zwischen der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, dem Naturschutz, dem Siedlungswesen und der Wasserversorgung. Trockenperioden mit niedrige Grundwasserstände hat es immer wieder gegeben. Ausgeprägte Trockenperioden treten zyklisch etwa alle 10-20 Jahre auf, beispielsweise in den 70er und 90er Jahren. Infolge der wärmeren und trockeneren Sommer ist zukünftig mit rückläufigen Quellschüttungen zu rechnen. Dies könnte zur Folge haben, dass die auf örtlichen Gewinnungsanlagen beruhende, dezentrale Trinkwasserversorgung durch Quellwässer oder Flachbrunnen in den Mittelgebirgen während der Sommermonate zunehmend gefährdet ist. Für die Trinkwasserversorgung ist neben dem zukünftigen Wasserdargebot die Entwicklung des zukünftigen Wasserbedarfs von Bedeutung. Infolge der zukünftig wärmeren und trockeneren Sommer ist mit einem weiteren Anstieg des Spitzenwasserbedarfs zu rechnen. Die maßgeblichen Einflussgrößen für den mittleren Wasserbedarf (Grundlast) sind die demographische Entwicklung und die Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs. Der Pro-Kopf-Verbrauch wird wiederum durch das Verbraucherverhalten und den technologischen Fortschritt bestimmt. Das heißt, dass der jährliche bzw. mittlere Wasserbedarf stärker von der Bevölkerungsentwicklung und dem Pro-Kopf-Verbrauch als vom Klimawandel beeinflusst wird. Aktuell beobachten wir ein starkes Bevölkerungswachstum in den Kernräumen der Rhein-Main-Region. Sollte dieser Trend andauern, ist von einer Zunahme des mittleren Wasserbedarfs auszugehen. Auch ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Beregnungswasser in der Landwirtschaft infolge trockenerer und wärmerer Sommer sowie verlängerter Vegetationsperioden weiter deutlich zunehmen wird. Der erhebliche Mehrbedarf an Beregnungswasser kann eine direkte Konkurrenzsituation zwischen der Trinkwasserversorgung einerseits und landwirtschaftlicher Beregnung andererseits bewirken. Elisabeth Schlag Gewässerökologie Tel.: 0611-6939 759 Cornelia Löns-Hanna Fließgewässer Tel.: 0611-6939 599 Björn Glasner Boden Tel.: 0611-6939 728 Christina Heinrichs Geologie Tel.: 0611-6939 904 Mario Hergesell Grundwasser Tel.: 0611-6939 704 Broschüre Weiterführende Informationen zu Anpassungen an den Klimawandel

Wasser/Wasserrahmenrichtlinie: Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

„Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.“ (Auszug aus der europäischen Wasserrahmenrichtline ) Die Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG vom 23. Oktober 2000 (WRRL) legt einen gesetzlichen Rahmen für den Schutz und die Bewirtschaftung des Wassers in Europa fest. Zentraler und langfristiger Ansatz der WRRL ist es, Wasser nur unter Beachtung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen zu nutzen, wodurch die Ressource Wasser langfristig geschützt wird. Über Staats- und Ländergrenzen hinweg sollen zukünftig die Gewässer durch ein koordiniertes Vorgehen innerhalb der Flusseinzugsgebiete bewirtschaftet werden. Die Einführung der WRRL ist unter Gesichtspunkten der Wasserwirtschaft und der Umwelt insgesamt ein deutlicher Fortschritt hinsichtlich Transparenz von Maßnahmen, Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten in Flussgebieten sowie der Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen (z. B. der Wasserwirtschaft mit der Landwirtschaft und dem Naturschutz). In Deutschland gibt es zehn Flussgebietseinheiten. Hessen hat Anteil an den Flussgebietseinheiten Rhein und Weser. In der Konsequenz erfolgt das Flussgebietsmanagement zukünftig über die bestehenden politischen und administrativen Grenzen hinweg. Die WRRL strebt einen integrierten Gewässerschutz an. Demnach sind sowohl Oberflächengewässer als auch das Grundwasser zu schützen, wird der Gewässerschutz qualitativ und quantitativ angegangen und erfolgt eine ökologische, chemische und eine ökonomische Betrachtungsweise. Ziel der WRRL ist die Erreichung bzw. der Erhalt eines guten Zustandes des Grundwassers und der oberirdischen Gewässer bis Ende 2027. Dies bedeutet: für die Bäche, Flüsse und Stehgewässer die Erreichung des guten ökologischen Zustands bzw. Potenzials und des guten chemischen Zustandes, für das Grundwasser die Erreichung des guten chemischen und mengenmäßigen Zustandes, eine Verschlechterung des Zustandes der oberirdischen Gewässer und des Grundwassers ist zu verhindern. Diese Ziele wurden in wichtigen deutschen Rechtsvorschriften, wie dem Wasserhaushaltsgesetz (2020) WHG , der Oberflächengewässerverordnung (2016) OGewV oder der Grundwasserverordnung (2017) GrwV umgesetzt. Bei den Oberflächengewässern werden die Kategorien Flüsse, Seen, Übergangs- und Küstengewässer sowie künstliche und erheblich veränderte Gewässer unterschieden. Nach Anhang II des Artikels 4 WRRL ergeben sich u. a. die zu absolvierenden Aufgaben: Ermittlung der derzeitigen Belastungen Beurteilung der Auswirkungen in Hinblick auf die Zielerreichung Darauf aufbauend sind dann innerhalb der Flussgebietsgemeinschaften die erforderlichen Maßnahmen im Rahmen integrierter Maßnahmenprogramme festzulegen und in die Praxis umzusetzen. Weitere Informationen zur Umsetzung der WRRL in hessischen Fließgewässern und die Bewertung des ökologischen Zustands anhand der Flora und Fauna sowie Angaben zur biologischen und chemischen Gewässergüte finden Sie auf unserer Webseite hier Der ökologische Zustand wird über differenzierte biologische (vorrangig), hydromorphologische (unterstützend) sowie chemisch-physikalische (unterstützend) Qualitätskomponenten beschrieben. Die Bewertung erfolgt in einem fünfstufigen Klassifikationssystem durch Vergleich mit einem gewässertypspezifischen Referenzzustand, welcher weitgehend mit dem potenziell natürlichen Zustand gleichzusetzen ist. Bei den erheblich veränderten Gewässern (z. B. Schifffahrtsstraßen) kann ein guter Zustand ohne eine signifikante Beeinträchtigung der Nutzung nicht erreicht werden. In diesen Gewässern und in künstlich geschaffenen Gewässern (z. B. Baggerseen) muss ein gutes ökologisches Potenzial erreicht werden. Auch das ökologische Potenzial wird in Fließgewässern vorrangig anhand der (Kiesel-)Algen, Wasserpflanzen, Fischnährtiere und Fische und in Stehgewässern vorrangig anhand der freischwebenden Algen ermittelt. Weiterhin müssen für einen guten ökologischen Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potenzial auch die Umweltqualitätsnormen der sogenannten „flussgebietsspezifischen Schadstoffe“ eingehalten werden. Ist dies nicht bei allen dieser Stoffe der Fall, können - auch bei guter Biologie - Zustand/Potenzial bestenfalls mäßig sein und würden deshalb dann entsprechend heruntergestuft. Die aktuelle Bewertung des ökologischen Zustands der hessischen Fließgewässer als Karte finden Sie hier Einzelheiten zu den Bewertungsverfahren für Seen, Fließ- und Küstengewässer mit biologischen und unterstützenden Qualitätskomponenten werden im Auftrag des Umweltbundesamtes und der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser auf der Seite Gewässerbewertung zur Verfügung gestellt. Der chemische Zustand wird durch eine Liste mit 45 prioritären Stoffen bzw. Stoffgruppen definiert und gilt als erreicht, wenn keiner dieser Schadstoffe in einer höheren Konzentration als den festgelegten Umweltqualitätsnormen vorkommt. Es erfolgt eine einfache Klassifikation in „gut“ oder „nicht gut“ in Abhängigkeit davon, ob alle relevanten Umweltqualitätsnormen eingehalten werden oder nicht. Die aktuelle Bewertung des chemischen Zustands der hessischen Fließgewässer als Karte finden Sie hier Für das Grundwasser gilt es, einen guten mengenmäßigen Zustand und einen guten chemischen Zustand einzuhalten oder zu erreichen. Die Umsetzung der WRRL erfolgt in einzelnen, aufeinander aufbauenden Schritten: Charakterisierung und Beschreibung des Grundwassersystems und Abgrenzung von Grundwasserkörpern. Einrichtung von Messnetzen zur Berichterstattung. Festlegen von Qualitätsanforderungen (Qualitätsnormen) und Schwellenwerte für eine Reihe von relevanten Stoffen, sowie Ermittlung derer Konzentrationen im Grundwasser. Benennung von WRRL-Maßnahmenräumen und Umsetzung des Maßnahmenprogramms, falls der "gute Zustand" im Grundwasser nicht erreicht ist. Nähere Informationen können auf der Website Flussgebiete Hessen eingesehen werden. Zur Einstufung der Grundwasserbeschaffenheit werden 12 Stoffe und Stoffgruppen nach der Anlage 2 der Grundwasserverordnung bewertet, für die ein Schwellenwert festgelegt wurde. Die meisten Grundwasserkörper wurden aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen im Grundwasser in den schlechten chemischen Zustand eingestuft. Die aktuelle Bewertung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper als Karte finden Sie hier Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie beinhaltet die Erstellung bzw. Aktualisierung der Bestandsaufnahme, also welche signifikanten Belastungen noch vorliegen. Darauf aufbauend wurde bzw. wird der Bewirtschaftungsplan und das Maßnahmenprogramm in einem sechsjährigen Rhythmus erstellt bzw. aktualisiert. Der aktuelle Entwurf sowie die zwei vorangegangenen Bewirtschaftungspläne mit Maßnahmenprogrammen für Hessen sind hier einsehbar. Der Bewirtschaftungsplan stellt den aktuellen Ist-Zustand der Gewässer und deren Defizite im Hinblick auf das Erreichen der von der Richtlinie geforderten o.g. Ziele dar. Das Maßnahmenprogramm beschreibt die zum Erreichen dieses Ziels erforderlichen Maßnahmen. Zusätzlich dokumentiert die Webseite Flussgebiete Hessen die Phasen der Bestandsaufnahme bis 2004 und deren Fortschreibung 2013 sowie die Aktivitäten und Ergebnisse der verschiedenen Phasen der Öffentlichkeitsbeteiligung. Darüber hinaus werden viele Einzelheiten zur WRRL, Verweise auf Materialen der EU, des Bundes und der Länder sowie sonstiger beteiligter Institutionen bereitgehalten. Eine übersichtliche Zusammenfassung des aktuellen Bewirtschaftungsplans mit Maßnehmenpgramm Hessen 2021-2027 finden Sie in unserem Faltblatt . Die Gesamtverantwortung für die einwandfreie und fristgerechte Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie liegt beim Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat ( HMLU ). Das HLNUG ist vor allem verantwortlich für die Überwachung des Gewässerzustandes und die Datenverarbeitung. So unterstützt das HLNUG in vielen Bereichen die anderen Behörden. Als weitere Informationsquelle in Form eines Kartendienstes rund um das Thema „Wasserrahmenrichtlinie“ steht der WRRL-Viewer zur Verfügung. Über die Auswahl verschiedener Themen können u. a. Informationen zu den Bereichen Oberirdische Gewässer, Grundwasser, Schutzgebiete und Flächen in öffentlichem Eigentum, Ergebnisse der Gewässerstrukturkartierung, Ergebnisse der Gewässerüberwachung sowie weitere Inhalte des Bewirtschaftungsplans und Maßnahmenprogramms zur Umsetzung der EG-WRRL, auch aus den ersten beiden Bewirtschaftungszeiträumen, visualisiert werden. Dr. Carina Zang ökologischer Zustand der Oberflächengewässer Tel.: 0611-6939 576 Dr. Holger Martin chemischer Zustand der Oberflächengewässer Tel.: 0611-6939 798 WRRL-Viewer Flussgebiete Hessen Gewässerbewertung Faltblatt Bewirtschaftungsplan mit Maßnahmenprogramm Hessen 2021-2027 Karten Karte zum ökologischen Zustand der Oberflächenwasserkörper Karte zum chemischen Zustand der Oberflächenwasserkörper Karte zum chemischen Zustand der Grundwasserkörper Rechtsvorschriften Europäische Wasserrahmenrichtline (2000) Oberflächengewässerverordnung (2016) Grundwasserverordnung (2017) Wasserhaushaltsgesetz (2020)

Wasser/Fließgewässer: Gewässerstruktur

© HLNUG © HLNUG © HLNUG © HLNUG © HLNUG © HLNUG © HLNUG Die Gewässerstruktur zeigt, wie naturnah ein Gewässerbett ausgebildet ist. Sie hat daher neben der Wasserqualität einen starken Einfluss auf die Lebensbedingungen der Gewässerorganismen. Damit Fische, Fischnährtiere und Wasserpflanzen in unseren Bächen und Flüssen möglichst natürlich existieren können, muss die Gewässerstruktur gewisse Mindestanforderungen erfüllen. Auch die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert dies. Weitere Informationen zur WRRL finden Sie auf unserer Webseite . Danach soll der gute ökologische Zustand bereits bis 2027 erreicht werden. Deshalb ist die Kenntnis der aktuellen Gewässerstruktur wichtig, um ggf. noch notwendige Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung ergreifen zu können. Die erste Kartierung der Gewässerstruktur aller hessischen Fließgewässer (ca. 24.000 km) erfolgte bereits Ende der 1990er Jahre. Um zumindest für die in der WRRL direkt zu betrachtenden Gewässer aktuelle Daten bereitstellen zu können, war eine Neukartierung erforderlich. Diese wurde von Herbst 2012 bis Frühjahr 2013 durch vier ausgewählte Fachbüros mit insgesamt 60 Kartierern durchgeführt. Es wurden gut 8.000 km Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet über 10 km² neu kartiert. Eine ausführliche Beschreibung dieses Projektes ist im Jahresbericht 2015 dargestellt. Die Ergebnisse der Kartierung für jeden 100-m-Abschnitt sind im WRRL-Viewer zu finden. Die dortige Darstellung ersetzt das Gewässerstrukturgüteinformationssystem GESIS, das bisher vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter gesis.hessen.de bereitgestellt wurde. Seit 2014 finden jährlich Gewässerstrukturkartierungen der Änderungsstrecken in den vegetationsarmen Jahreszeiten (Herbst, Winter), durch Mitarbeiter des HLNUG, statt. Der Schwerpunkt der Nachkartierung ist die Dokumentation umgesetzter Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und deren Auswirkung, um das gesteckte Minimalziel guter Gewässerstrukturen auf mindestens einem Drittel der Gewässerstrecke - gut verteilt auf der Gesamtstrecke - zu zu erreichen. Die im Gelände neu erhobenen Daten werden regelmäßig in den WRRL-Viewer überführt und dort dargestellt. Da die Gewässerstruktur zwar wichtige Informationen über die morphologische Qualität eines Gewässers liefert, jedoch diese Kennzahlen nur schlecht mit dem ökologischen Zustand korrelieren, wurde von Wissenschaftlern ein Habitatindex entwickelt. Dieser basiert auf fachlich ausgewählten, biologisch relevanten Einzelparametern der Gewässerstrukturkartierung. Der Habitatindex ist somit besonders gut dazu geeignet, Zusammenhänge zwischen der Flora und Fauna und der Gewässerstruktur zu beleuchten. Aktuell dienen unsere Berechnungen des Habitatindexes der Überprüfung der Repräsentativität unserer Messstellen. Er wird ebenfalls im WRRL-Viewer dargestellt. Nachdem über viele Jahrhunderte der Mensch die Gewässer verändert hat, sind natürliche oder naturnahe Flüsse und Bäche selten geworden. Allerdings sind die Fließgewässer fähig, sich selbst zu regenerieren. Wenn genügend Fläche zur Verfügung steht und wir das Gewässer sich erst einmal selbst überlassen, kann es wieder einen naturnahen Zustand erreichen. Diese Eigenschaft wird als „eigendynamische Entwicklungsfähigkeit“ bezeichnet. Aufwendige und teure Baumaßnahmen sind also nicht immer notwendig. Bereits kleine Eingriffe - wie z. B. das punktuelle Herauslösen von im Uferbereich befestigten Steinen und das Belassen dieser Steine im Gewässer - können der Beginn einer Entwicklung des Gewässers sein. Diese Technik - Hochwasser statt Bagger - ist besonders effizient, die Kosten sind gering und die Strukturentwicklung verläuft gewässertypisch. Im Auftrag des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie wurde im Jahr 2012 deshalb eine Methode erarbeitet, mit der die Entwicklungsfähigkeit der Fließgewässer bewertet werden kann. Dabei wurden verschiedene Parameter berücksichtigt: Entwicklungsfreudigkeit: Abflussdynamik Strömungsleistung Ufererodierbarkeit Geschiebeführung Entwicklungspotenzial: Regenerationswiderstand Flächenverfügbarkeit lineare Restriktion Prozessdynamik In diesem Projekt wurden so gezielt Gewässerstrecken ermittelt, an denen effektive und kostengünstige Maßnahmen zur Förderung der Eigenentwicklung durchgeführt werden können. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Entwicklungsfähigkeit in den Gewässern unterschiedlich ausgeprägt ist. Weitere Erläuterungen zur Methodik und eine Darstellung der Ergebnisse finden Sie auf dieser Seite unter Downloads. Heiko Trier Koordination Gewässerstrukturkartierung Tel.: 0611-6939 422 Joachim Wedel Gewässerstrukturkartierung Mittel- und Südhessen Tel.: 0611-6939 792 Ann-Katrin Thomas Gewässerstrukturkartierung Nordhessen Tel.: 0561-2000 190 WRRL-Viewer WRRL (weiterführende Webseite zur Wasserrahmenrichtlinie) Ermittlung der Gewässerentwicklungsfähigkeit Kurzdarstellung der Methodik und der Ergebnisse Präsentation der Methodik und der Ergebnisse Ausführlicher Bericht zur Metdhodik und zu den Ergebnissen

25 Jahre Sandoz

null 25 Jahre Sandoz Der 1. November 1986 war für den Rhein ein rabenschwarzer Samstag. Große Mengen Löschwasser zur Bekämpfung eines Großfeuers bei dem Schweizer Chemieunternehmen Sandoz in Basel fließen direkt in den Rhein. Die darin gelösten Chemikalien führen zu einem Fischsterben auf einer Länge von über 400 km. Besonders Aale aber auch andere Fischarten und Fischnährtiere sterben ab. Die Wasserentnahme aus dem Rhein zur Trinkwasserversorgung muss eingestellt werden. Sandoz ist eine der größten Umweltkatastrophen in Mitteleuropa. Sie ist aber auch Ausgangspunkt für immense Anstrengungen im Gewässerschutz. Die Rheinministerkonferenz beschließt am 19. Dezember 1986 in Rotterdam das Aktionsprogramm Rhein. Danach soll das Ökosystem des Rheins in einen Zustand versetzt werden, bei dem Arten wie der Lachs wieder heimisch werden und die Nutzung des Rheinwassers für die Trinkwasserversorgung auch künftig ermöglicht werden soll. Die Belastung des Rheins durch Schadstoffe soll verringert werden. Die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Vorgängerin der heutigen LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg hat umgehend mit der Intensivierung der Überwachung des Rheins und seiner Nebenflüsse begonnen. An der Hauptmessstation in Karlsruhe untersucht die LUBW seither täglich das Rheinwasser auf organische Mikroverunreinigungen. Gemeinsam mit der Schweiz wurde die Messstation Weil errichtet, die das Rheinwasser unterhalb des Großraums Basel mit seinen Chemieunternehmen überwacht. Zur Kontrolle des Großraums Mannheim-Ludwigshafen wurde zusammen mit Rheinland-Pfalz und Hessen die Messstation in Worms gebaut. Diese drei Hauptmessstationen und sechs weitere Überwachungsstationen am Rhein zwischen Basel und Mannheim informieren zum einen über die Schadstofffrachten aus Industrie, Gewerbe und Haushalten und warnen frühzeitig bei Unfällen, z.B. Schiffshavarien. Die Überwachungsdaten der LUBW waren Voraussetzung für die Bestandsaufnahme der Schadstoffe und deren Reduzierung im Rahmen des Aktionsprogramms Rhein. Diese staatlichen Überwachungen belegen auch den Erfolg der hohen Investitionen von Industrie und Kommunen in die Abwasserreinigung und Abwasservermeidung. Die Messstationen dienen aber auch dazu, Schadstoffbelastung durch Unfälle oder vorsätzliche Gewässerverunreinigungen festzustellen, den Ort der Gewässerverunreinigungen einzugrenzen und die Unterlieger zu informieren. Im Rahmen des Internationalen Warn- und Alarmplans Rhein beurteilt die LUBW festgestellte Schadstoffbelastungen und berät die Baden-Württembergische Warnzentrale beim Regierungspräsidium Karlsruhe. Der Unfall bei der Firma Sandoz war ein schmerzlicher Einschnitt, der jedoch auch dazu führte, dass das Bewusstsein für den Gewässerschutz bei allen Beteiligten enorm gestiegen ist. Hohe Investitionen in den Umweltschutz sollen in Zukunft eine solche Katastrophe vermeiden.

Gewässerbiologische Untersuchung der Ahr – Fortschreibung

Gewässerbiologische Untersuchung der Ahr – Fortschreibung Seit der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli 2021 führt das LfU unter anderem Untersuchungen des Makrozoobenthos (aquatische Wirbellose des Gewässergrundes) der Ahr durch, um einen Überblick über den ökologischen Zustand des Gewässers zu bekommen. Die Ergebnisse der dritten Beprobungsreihe von Ende März 2022 werden nun in einem aktuellen Bericht vorgestellt. Ergebnisse der Beprobungen vom 29. - 31. März 2022 ( Direkt zum Bericht ) Die Flutkatstrophe im vergangenen Jahr hat nicht nur Leid und Zerstörung über die Menschen im Ahrtal gebracht, auch der Fluss mit seinem Artenreichtum (wirbellose Kleintiere = Makrozoobenthos) leidet bis heute stark unter den verheerenden Folgen - sei es durch die Zerstörung der gewässernahen Infrastruktur mit Folge der phasenweisen Einleitung ungeklärter Abwässer oder auch die enormen hydromechanischen Kräfte des Flutereignisses selbst. Inzwischen sind zwar viele Sanierungen im Abwassersystem erfolgt oder befinden sich in der Umsetzung, dennoch wird es längere Zeit benötigen, bis sich die Gewässer-Lebensgemeinschaft der Ahr von den Belastungen erholt haben wird. Um einen ersten Überblick über den ökologischen Zustand zu bekommen, wurden durch das Landesamt für Umwelt (LfU) bereits im September und November 2021 erste Untersuchungen des Makrozoobenthos (MZB) der Ahr , also der aquatischen Wirbellosen des Gewässergrundes („Fischnährtiere“), durchgeführt. Ende März 2022 fand ein dritter Beprobungsdurchgang durch die Mitarbeiter des LfU statt. Diese aktuellen Beprobungen zeigen, dass sich die Situation für viele Bereiche verbessert hat und sich weitere wirbellose Arten wieder angesiedelt haben. Insbesondere an der oberen Ahr entwickelt sich nun eine durchweg artenreichere Lebensgemeinschaft, die aber noch nicht den Zustand vor der Flut abbildet. Dagegen lässt sich an der mittleren und unteren Ahr größtenteils eine vorläufig nur sehr zögerliche und begrenzte Wiederbesiedlung des Makrozoobenthos feststellen. Der momentane ökologische Zustand ist für die meisten Probestellen dieses Abschnitts mit unbefriedigend bis schlecht einzuschätzen. Die Gewässergüte der Ahr in Hinblick auf die Abwasserbelastung liegt wieder in der Klasse 2 (gut) bis auf einen kurzen Bereich im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler mit noch kritischer Belastung. Für die weitere Entwicklung wird ein wichtiger Aspekt die Wiederbesiedlung von oberhalb gelegenen Bereichen der Ahr und von Seitengewässern sein. Das LfU wird im Rahmen des langfristig geplanten, landesweiten gewässerbiologischen Monitorings (gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie bzw. Oberflächengewässerverordnung) die Entwicklung sowohl des Makrozoobenthos als auch der Fische und Wasserpflanzen/benthischen Algen der Ahr weiter erheben und bewerten. Zum Untersuchungsbericht "Situation der Lebensgemeinschaft der aquatischen Wirbellosen (Makrozoobenthos) der Ahr  - Fortschreibung" (Bericht, Stand: Juni 2022; 4 MB) Weitere Informationen, auch zu weiteren gewässerchemischen Untersuchungen: Zwischenergebnisse des Sondermessprogramms Ahr (11.10.21)

Flüsse Bäche Seen Fließgewässergüte Gewässergütekarte: Fließgewässergütekarte

Die Güte eines Gewässers wird im Allgemeinen durch biologisch-ökologische Merkmale und chemische Parameter beschrieben. Die Gewässergütekarte beruht auf biologischer Indikation des Sauerstoffhaushalts der Fließgewässer (zur chemischen Klassifizierung siehe Gewässergütebericht 2000). Gewässergütekarte Güteklassen nach Gewässergütekarte der Bundesrepublik Deutschland Güteklassen nach Gewässergütekarte der Bundesrepublik Deutschland Güteklasse Güteklasse Grad der organischen Belastung Grad der organischen Belastung Saprobität (Saprobiestufe) Saprobität (Saprobiestufe) Saprobien-Index Saprobien-Index I unbelastet bis sehr gering belastet Oligosaprobie 1,0 - < 1,5 I - II gering belastet Oligosaprobie mit betamesosaprobem Einschlag 1,5 - < 1,8 II mäßig belastet ausgeglichene Betamesosaprobie 1,8 - < 2,3 II - III kritisch belastet Alpha-beta-mesosaprobie Grenzzone 2,3 - < 2,7 III stark verschmutzt ausgeprägte Alphamesosaprobie 2,7 - < 3,2 III - IV sehr stark verschmutzt Polysaprobie mit alpha-mesosaprobem Einschlag 3,2 - < 3,5 IV übermäßig verschmutzt Polysaprobie 3,5 - < 4,0 Saprobität = Intensität des oxidativen Abbaus organischer Substanzen in einem Gewässer. Die organischen Substanzen können aus Zufuhr von außen (Allosaprobie) oder aus gewässereigener Produktion (Autosaprobie) herrühren. Unter den Gewässerorganismen gibt es Leitformen, die als Indikatoren für den jeweiligen Saprobiestatus genutzt werden (Saprobien). Es werden sieben Saprobiestufen unterschieden. Saprobität Saprobienindex = Nach einem definierten Rechenverfahren (DIN 38410) ermittelte durchschnittliche Saprobieindikation der Saprobien einer Untersuchungsstelle oder -strecke, ausgedrückt als Zahlen von 1,0 bis 4,0. Saprobienindex Gewässergütekarte 2000 Gewässergütekarte 2000 Wasserwirtschaftsdaten zum "download" Landesweite Datenbestände zu verschiedenen Themenbereichen Wasserwirtschaftsdaten interaktiv (anschauen,reinzoomen, ausdrucken ...)

Die Belastung der Gewaesser in Bayern mit Cadmium

Das Projekt "Die Belastung der Gewaesser in Bayern mit Cadmium" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Wasserforschung durchgeführt. Durch eingehende Untersuchungen von Industrieabwaessern und Proben aus Wasserversorgungsanlagen, Oberflaechengewaessern, von Flusssedimenten, Wasserpflanzen und Fischnaehrtieren auf den Gehalt an Cadmium sollten im bayerischen Raum Belastungsschwerpunkte herausgearbeitet werden. Ziel war schnelle Sanierung gefaehrdeter Gewaesserabschnitte.

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