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Anwendung von Eisen-Aktivkohle-Systemen zur Grundwassersanierung

Im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation stehen die Untersuchung und Weiterentwicklungvon Eisen-Aktivkohle-Systemen für die In-situ-Grundwassersanierung, wobei ein besondererSchwerpunkt auf das Kompositmaterial Carbo-Iron® gelegt wird. Nachdem die prinzipielle Eignung des In-situ-Reagenzes bereits in früheren Studien gezeigt wurde, kann in dieser Arbeit eine deutliche Optimierung der Partikel hinsichtlich ihrer Korrosionsbeständigkeit, der Dechlorierungseffizienz sowie ihrer Lebensdauer durch die Anwendung reduzierter Schwefelspezies erzielt werden. Der positive Einfluss von Carbo-Iron auf den mikrobiologischen Schadstoffabbau wird am Beispiel einer Feldstudie gezeigt. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse werden verschiedene Möglichkeiten des Zusammenspiels von Eisen-Aktivkohle-Kompositen und biotischen Vorgängen diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit stellt die Untersuchung des Einflusses von Aktivkohle auf die Selektivität und Kinetik der mikroeisenbasierten Reduktion chlorierter Ethene dar. Eine deutliche Beschleunigung der eisenbasierten Dechlorierung kann vor allem in Gegenwart von Aktivkohlesorten mit redoxaktiven funktionellen Gruppen beobachtet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Aktivkohle bei der Dechlorierung nicht nur als Sorptionsmittel agiert, sondern aktiv an der chemischen Reaktion teilnehmen bzw. diese sogar beschleunigen kann. Die in der vorliegenden Dissertation gewonnenen Erkenntnisse liefern ingesamt einen substanziellen Beitrag zur effizienten Gestaltung von Eisen-Aktivkohle-Systemen, wodurch ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Grundwassersanierung ausgebaut werden. Quelle: Verlagsinformation

Graalmann GmbH

Geplant ist die zusätzliche Installation einer biologischen Behandlungsmöglichkeit mineralischer Abfälle in einem Teilabschnitt (700 m2) der bestehenden bereits genehmigten 3000 m2 großen Behandlungs-, Lager- und Umschlaghalle A am Entsorgungszentrum & EmsPort Leer GRAALMAN GmbH, Deichstraße 261, 26789 Leer. Die Annahme, die Lagerung, der Umschlag und die Vorbehandlung der für die biologische Behandlung in Frage kommenden gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle ist bereits im BlmSchG-Antrag aus dem Jahr 2016 im Detail beschrieben und genehmigt (40211- 8.15.1 - 0116-044-01- Mr vom 18.11.2016). In der zusätzlichen ergänzenden Behandlungseinheit sollen kontaminierte mineralische Abfälle durch mikrobiellen Abbau von Schadstoffen mit einem Durchsatz von weniger als 10 t pro Tag gereinigt werden.

Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers 1990

Das Grundwasser ist eine für den Menschen lebensnotwendige Ressource. Der Bericht zur Situation und Entwicklung der Öffentlichen Trinkwasserversorgung des Landes Berlin und der Städte und Gemeinden des Landes Brandenburg im Umland von Berlin (AG Wasser 1991) zeigt eine relativ angespannte Situation der Ressource Grundwasser für Berlin auf. Das theoretisch maximal verfügbare Grundwasserdargebot für West-Berlin , das sich anteilig aus der natürlichen Grundwasserneubildung, aus Uferfiltrat und aus der künstlichen Grundwasseranreicherung zusammensetzt, wird schon jetzt vollständig genutzt . Die Differenz aus dem 1990 genutzten Dargebot und dem theoretisch maximal verfügbaren Dargebot (= erkundetes Grundwasserdargebot) für Ost-Berlin bildet daher allein die Grundwasserreserve , die Gesamt-Berlin aufgrund des prognostizierten größtmöglichen Einwohnerzuwachses bis zum Jahr 2010 auf 4 Mio. fast vollständig verbrauchen wird (vgl. Tab. 1). Das heißt, daß bei weiterer Kontamination von Grundwasser keine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ gutem Trinkwasser mehr gewährleistet werden kann. Deshalb sollte dem Schutz des Grundwassers größte Bedeutung beigemessen werden. Erste Voraussetzung dafür ist der Schutz des Bodens vor Kontaminationen, denn vor allem die löslichen Schadstoffe werden durch Versickerung des Niederschlagswassers in das Grundwasser weitergeleitet. Die Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers ist von einer Reihe von Einflußfaktoren abhängig, wie z. B.: Der erste Grundwasserleiter, der hier betrachtet wird, ist durch die über ihm liegenden geologischen Deckschichten in unterschiedlichem Maße vor eintretenden Schadstoffen geschützt (natürliche Schutzwirkung). Besonders bindige Böden sind in der Lage, eine gewisse Menge von Schadstoffen, z. B. durch Einbau von Metallen in die Schichtgitter der Tonminerale, zu absorbieren. Während von diesen im Boden komplex gebundenen Schadstoffen eine relativ geringe Gefährdung des Grundwassers ausgeht, können die nicht gebundenen Schadstoffe durch Versickerung in das Grundwasser gelangen. Ein Schadstoffabbau im Boden kann durch mikrobiologische Prozesse erfolgen, ist jedoch stoffspezifisch sowie abhängig von Beschaffenheit, Temperatur und Sauerstoffgehalt des Bodens. Diese Selbstreinigung ist aber ebenso wie die Filterwirkung relativ unbedeutend. Daher stellt jede erfolgte Kontamination eine Gefahr vor allem für den ersten Grundwasserleiter dar. Sande und Kiese ohne bindigen Anteil binden auch nur sehr geringe Mengen an Schadstoffen und bieten darum dem Grundwasser kaum Schutz. Ein "gewisser" Schutz wird erst bei einer großen Mächtigkeit (>10 m) durch die Verlängerung der Sickerzeit angenommen. Für die zeitliche und räumliche Ausbreitung der Schadstoffe bzw. des Grundwassers sind der Oberflächenabfluß und seine Fließrichtung die Sickergeschwindigkeit und die horizontale Fließgeschwindigkeit im Grundwasserleiter von Bedeutung. Ein Oberflächenabfluß setzt dann ein, wenn die Versickerungszone aus bindigem Material wie Ton, Schluff und/oder Geschiebemergel besteht die Erdoberfläche eine Hangneigung aufweist ein die Versickerung übersteigendes Angebot an Niederschlagswasser vorhanden ist. Schadstoffe, die auf bindigen Böden abgelagert werden, versickern zwar nicht so schnell, können aber durch Niederschlagswasser in Senken mit sandigem Untergrund transportiert werden und stellen in diesem Fall ebenso eine große Gefahr für den ersten Grundwasserleiter dar. Die Sickergeschwindigkeit bzw. die meßbare Größe Sickerzeit ist eines der maßgeblichsten Kriterien für die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers. Sie resultiert im wesentlichen aus dem geologischen Aufbau der über dem Grundwasser liegenden Deckschichten (Durchlässigkeitsbeiwert, Porosität) und ihren Mächtigkeiten (Fließ- bzw. Sickerweg). Mit der Zunahme des Anteils bindiger Bildungen ist eine Abnahme des Durchlässigkeitsbeiwertes und damit der Sickergeschwindigkeit verbunden. Größer werdende Flurabstände verlängern die Sickerzeit. Der lithologische Aufbau des Grundwasserleiters und das Grundwasser-Fließgefälle bestimmen die horizontale Fließgeschwindigkeit und damit die räumliche und zeitliche Ausbreitung von Schadstoffen innerhalb eines Grundwasserleiters. Da ein Grundwasserleiter nicht homogen aufgebaut ist, sondern feinsandige mit grobsandigen oder auch schluffigen Partien wechseln können, muß ein resultierender horizontaler Duchlässigkeitsbeiwert zur Berechnung der Fließgeschwindigkeit herangezogen werden. Praktisch ist es sehr schwierig, alle wichtigen Einflußgrößen für die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers in ein Modell einfließen zu lassen. Deshalb werden für die Erarbeitung von Modellen und Karten nur die wichtigsten morpho- und geologischen Größen verwendet, wobei die Einflüsse durch die physiko-chemischen Eigenschaften der Schadstoffe sowie deren Wechselwirkungen mit dem geologischen Umfeld (z. B. das geochemische Bindungsverhalten) keine Berücksichtigung finden. Als die wichtigsten morpho- und geologischen Größen gelten: ein Geländehöhenlinienmodell (in Form einer Höhenlinienkarte, insbesondere für die Bewertung von Richtung, Geschwindigkeit und Größe des Oberflächenabflusses) ein Modell des geologischen Aufbaus und der Mächtigkeit der Deckschichten des ersten Grundwasserleiters (in Form einer differenzierten Karte der vertikalen Duchlässigkeitsbeiwerte) ein Modell der Grundwasserdynamik (in Form einer Karte der Grundwasserströmungsrichtung und -geschwindigkeit). Erste Ansätze zur Erstellung eines hydrogeologischen Modells für Berlin wurden in der Arbeitsgruppe Landesgeologie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz entwickelt. Die detaillierte Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers auf der Grundlage der genannten geo- und morphologischen Faktoren war hier nicht möglich, da eine Reihe der benötigten Datengrundlagen fehlt bzw. in ihrer Genauigkeit nicht den Anforderungen entspricht.

Verdichtung

In der land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung von Böden kann es durch das Befahren mit schweren Fahrzeugen zu irreversiblen Bodenverdichtungen kommen. Wird der Boden über seine Tragfähigkeit hinaus mechanisch belastet, gibt das Porengefüge dem Druck nach. Bodenpartikel und -aggregate werden zusammengepresst, dabei verringert sich das Porenvolumen des Bodens und die Dichte wird erhöht. Dadurch wird der Luft- und Wassertransport stark eingeschränkt. Die Stabilität der Bodenstruktur und somit die Verdichtungsempfindlichkeit ist vor allem von der Bodenfeuchte und der Korngröße der Bodenteilchen abhängig. Grundsätzlich sinkt die mechanische Belastbarkeit, wenn der Boden feucht ist. Je grobkörniger die Bodenteilchen sind, desto stabiler ist die Bodenstruktur. Nicht jede Bodenverdichtung ist auch eine Schadverdichtung. Eine Bodenschadverdichtung liegt dann vor, wenn die Bodenfunktionen nachhaltig gestört sind. Dazu gehören die Produktionsfunktion, die Lebensraumfunktion und die Regelungsfunktion. Zur Bewertung der Bodenschadverdichtung kann die mechanische Belastbarkeit von Böden ermittelt werden. Auswirkungen der Bodenschadverdichtung auf Bodenfunktionen Auswirkung auf die Lebensraumfunktion Durch die Verdichtung des Bodens und die damit verbundene schlechtere Sauerstoff- und Wasserverfügbarkeit werden die Bodenlebewesen stark beeinflusst. Regenwürmer treten in verdichteten Böden seltener auf, was negative Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit hat. Außerdem sind Regenwürmer maßgeblich an der Strukturbildung des Bodens beteiligt und bilden Grobporen und Tunnelsysteme, die die Infiltration von Wasser und die Diffusion von Bodengasen verbessern. Auch die Mikroorgansimen im Boden werden beeinträchtigt. Sie sind an dem Abbau organischer Stoffe und dem Abbau von Schadstoffen beteiligt. Auswirkung auf die Produktionsfunktion Bodenschadverdichtungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen führen zu einer schlechteren Bodenfruchtbarkeit und niedrigeren Ernteerträgen. Der Wurzelraum wird verkleinert und der Unterboden kann schlechter erschlossen werden. Die Nährstoffaufnahme der Pflanzen sinkt, weil die fest gelagerten Nährstoffe nicht erreichbar sind. Außerdem kommt es durch die schlechte Versickerung des Niederschlagwassers zu Wurzelfäulnis, zum Sauerstoffmangel und zum Absterben der Pflanzen. Auswirkung auf die Regelungsfunktion Eine wichtige Regelungsfunktion ist die Speicherung und Leitung von Wasser. Das Niederschlagswasser sickert durch den Boden, wird dabei gefiltert und es kommt zur Grundwasserneubildung. Bei schadverdichteten Böden wird die Grundwasserneubildung stark eingeschränkt, stattdessen kommt es zu einem erhöhten Oberflächenabfluss und dadurch zur Bodenerosion . Auch der Gasaustausch ist bei schadverdichteten Böden stark reduziert, es ist weniger Sauerstoff für die Bodenlebewesen verfügbar. Eine Folge davon ist die erhöhte Methan- und Lachgasbildung, die beide den Treibhauseffekt deutlich verstärken. Weitere wichtige Regelungsfunktionen, die negativ beeinträchtigt werden, sind die biotische und abiotische Stoffumwandlung sowie die physikalische und chemische Pufferung. Maßnahmen gegen Bodenverdichtung Vermeidung von Bodenverdichtung Wird der Boden mit schweren Maschinen befahren, werden die wasser- oder luftgefüllten Poren durch den Druck verdichtet. Das Ausmaß der Verdichtung ist stark von der Stabilität des Bodengefüges abhängig. Grundsätzlich nimmt die Stabilität des Bodens mit zunehmender Feuchtigkeit ab. Um Bodenverdichtungen zu vermeiden muss vor allem das Befahren von nassen und feuchten Böden unterlassen werden. Außerdem können die verwendeten Reifen und das Gesamtgewicht der genutzten Fahrzeuge angepasst werden, um den Kontaktflächendruck auf den Boden zu minimieren. Bestimmung der mechanischen Belastbarkeit Für die Ermittlung der mechanischen Belastbarkeit von Böden, bzw. der Eigenfestigkeit, können verschiede Methoden angewendet werden. Zur Hilfe veröffentlich das Umweltministerium NRW einen Bestimmungsschlüssel zur Erkennung und Bewertung von Bodenschadverdichtungen. Bei der Betrachtung des Bodens im Feld kann eine Handsonde oder ein Penetrologger eingesetzt werden, die den Eindringungswiderstand des Bodens bestimmen. Der gemessene Widerstand simuliert den Widerstand, den die Pflanzenwurzeln zur Durchdringung des Bodens überwinden müssen. Dadurch kann beispielsweise eine Krumenbasisverdichtung festgestellt werden, also eine Verdichtung direkt unterhalb des Bodenbearbeitungshorizontes. Auch das Konzept der „mechanischen Vorbelastung“ kann angewendet werden. Dadurch ist eine Prognose möglich, ob bei dem geplanten Maschineneinsatz eine zusätzliche Verdichtung zu erwarten ist. Bei einer geringeren Vorbelastung ist die Verdichtungsempfindlichkeit höher. Die Vornorm DIN 19688 gibt dazu eine horizontbezogene Berechnung bei der Bodenfeuchtestufe "sehr feucht", definiert als pF-Stufe 1,8 vor. Vorsorge vor Bodenschadverdichtung Die Vorsorge vor Bodenverdichtungen gehört gem. § 17 BBodSchG zur guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft. Praxisbezogene Handlungsempfehlungen können dem DLG-Merkblatt „Bodenschonender Einsatz von Landmaschinen“ entnommen werden. Die zu beachtenden Faktoren sind vor allem die Radlast, der Kontaktflächendruck und die Überrollhäufigkeit. Eine höhere Radlast hat auch eine höhere Tiefenwirkung, der Kontaktflächendruck  bestimmt die Belastung im Oberboden. Die Anzahl der Überfahrten hat einen verstärkenden, auch tiefenwirksamen Effekt. Wirksame Maßnahmen sind unter anderem das Einsetzen von Breit- und Terrareifen, das Senken des Reifeninnendrucks oder die Verwendung von gezogenen anstatt angebauten Geräten. Die Zahl der Überfahrten lässt sich durch eine Optimierung der Arbeitsabläufe minimieren. Außerdem sollte eine Befahrung der Fläche bei feuchtem oder nassen Boden unterlassen werden.

Organischer Bodenkohlenstoff als wichtiger Indikator für die SDGs

Organischer Bodenkohlenstoff als wichtiger Indikator für die SDGs Der Vorrat an organisch gebundenem Kohlenstoff im Boden steht im Zusammenhang mit vielen essenziellen Ökosystemdienstleistungen. Ein Rückgang dieses Vorrats kann auf eine Verschlechterung bzw. sogar auf den Verlust von Böden hindeuten. Daher wird ihm eine besondere Rolle als möglicher Indikator bei der Umsetzung der bodenbezogenen globalen Nachhaltigkeitsziele zugeschrieben. Mit dem organisch gebundenen Kohlenstoff im Boden (engl.: Soil Organic Carbon – SOC) sind viele wichtige Ökosystemdienstleistungen des Bodens wie die Filterung und Speicherung von Wasser, der Aufbau und Erhalt der Bodenstruktur, die Sicherung der Nährstoffversorgung sowie die Festlegung und der Abbau von Schadstoffen verbunden. Er spielt zudem eine wesentliche Rolle beim ⁠ Klimaschutz ⁠ – in Bodenprofilen der eisfreien Landoberfläche sind geschätzte 3000 Gigatonnen Kohlenstoff gebunden. Aber was passiert, wenn der Gehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff im Boden abnimmt? Ein Rückgang des SOC-Vorrates kann auf eine Verschlechterung bzw. sogar auf den Verlust von Land und Böden hindeuten. Hierzu gehören beispielsweise Wind- und Wassererosion, Verdichtung, verminderte Wasserspeicherung und Nährstoffverfügbarkeiten sowie der Verlust an Lebensraum für Bodenorganismen, die u.a. zu vermindertem Pflanzenwachstum und Ernteeinbußen führen können. Daher wird dem Vorrat an organischem Bodenkohlenstoff eine besondere Rolle als möglicher ⁠ Indikator ⁠ bei der Umsetzung der bodenbezogenen globalen Nachhaltigkeitsziele (engl. Sustainable Development Goals – SDGs ) zugeschrieben. Diese 17 globalen Nachhaltigkeitsziele und zugehörigen 169 Unterziele, welche die Armut beenden, den Planeten schützen und allen Menschen Wohlstand sichern sollen, wurden im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen werden Land und Böden direkt und indirekt von verschiedenen SDGs und Unterzielen adressiert. Zu nennen ist hier insbesondere das SDG-Unterziel 15.3 zur Erreichung einer „landdegradationsneutralen Welt“ bzw. „Welt ohne Nettobodenverlust“. Das Gutachten „Soil Organic Carbon – An Appropriate Indicator to Monitor Trends of Land and Soil Degradation within the SDG Framework?“ beleuchtet die Bedeutung des organisch gebundenen Kohlenstoffs und sein Potenzial als Indikator für Land- und Bodendegradation.

Gaswerk Ernst-Thälmann-Park

Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg befindet sich der etwa 24 ha große Ernst-Thälmann-Park. 1872 entstand hier das vierte Berliner Städtische Gaswerk. Neben Gas wurden Koks und die üblichen Nebenprodukte wie Teer, Schwefel und Ammoniak hergestellt. Das Produktionsprofil erweiterte sich durch die 1915 gebaute Benzolanlage, welche durchgängig hohe Mengenumsätze erwirtschaftete. Im Verlauf der Jahrzehnte folgten zahlreiche Um- und Anbauten am Gebäude- und Anlagenbestand. Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges war ein beträchtlicher Teil des Geländes beschädigt oder zerstört. Aufgrund des immer desolateren Zustandes der Anlagentechnik ließ sich die Produktion nicht mehr aufrechterhalten. Mit dem politischen Beschluss, hier ein Wohngebiet zu errichten, begann 1982 der schrittweise Abriss. Die technisch aufwändigen Baumaßnahmen vollzogen sich unter starkem zeitlichen Druck. Das aus Wohngebäuden, öffentlichen Grünflächen, Sport- und Freizeitanlagen angelegte Wohngebiet wurde 1986 eingeweiht. Es ist davon auszugehen, dass vor allem in der Betriebszeit des Gaswerkes große Mengen an Schadstoffen in den Untergrund gelangten. Im Fokus der Betrachtungen steht die ehemalige Benzolanlage im südlichen Teil des Geländes. Zu anderen gefahrenträchtigen verfahrenstechnischen Anlagen gehörten die Gasgeneratorenstation, die Teerbecken, die Ofenblöcke und die Gasometer. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg sowie der unsachgemäße Umgang mit Schadstoffen im Produktionsprozess und beim Abriss haben zu einer hohen Kontaminierung beigetragen. Nachdem beim Gesundheitsamt des Bezirkes zu Beginn der 1990er Jahre vermehrt Klagen der Anwohner über gesundheitliche Beeinträchtigungen eingingen, begann 1991 ein umfangreiches Untersuchungsprogramm, welches fortwährend bis in die Gegenwart durch die verschiedensten Erkundungstechniken erweitert wurde. Die Untersuchungen erbrachten sehr hohe Schadstoffkonzentrationen im Boden und Grundwasser an Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW), Monoaromatische Kohlenwasserstoffen (BTEX), Phenolen, Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffen (PAK) und Cyaniden. Zudem war die Bodenluft durch leicht flüchtige Stoffgruppen wie BTEX und Naphthalin kontaminiert. Der Schwerpunkt der Belastungen lag in Tiefen bis etwa 4 m unter Gelände. Das gut lösliche Benzol breitete sich jedoch deutlich weitreichender über eine Fahnenlänge von mehr als 250 m und eine Tiefe von bis zu 40 m unter Gelände aus. Auf Forderung der Bodenschutz- Altlastenbehörde und mit Finanzmitteln des Landes Berlin wurden zwischen 1991 und 1994 drei Bodenluftabsauganlagen betrieben, eine weitere Anlage dieser Art bis 2009, zwischen 1994 und 1996 folgte der Bodenaustausch auf einer Grundfläche von 2.000 m² bis in die Tiefe von 4 m. Durch die Sanierungsmaßnahmen, die ein hohes Maß an Arbeits- und Emissionsschutz erforderten, wurden 7.100 t hoch belasteter Boden, 110 t Bauschutt/Öl, 4.000 l Teeröl aus Absetzbecken, diverse mit Schadstoffen gefüllte Rohrleitungen, Schächte und Fundamente sowie 68 t abgepumpte Flüssigkeiten entfernt. Aufgrund der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, insbesondere des Bodenaushubs und der Bodenluftabsaugung, kann eine Gefährdung für die sensiblen Nutzungen des Ernst-Thälmann-Parks als Wohngebiet ausgeschlossen werden. Messungen der Bodenluft in der obersten Bodenschicht dokumentieren diese Bewertung. Diese historischen Fotos dokumentieren die Untergrundverhältnisse in seiner Komplexität mit den noch vorhandenen gefahrenträchtigen Altanlagensystemen, hochkontaminierten Böden, Fundamenten und Rohrleitungen. Sie machen deutlich, wie technisch anspruchsvoll die Bodensanierungen der hochtoxischen und kanzerogenen Schadstoffe in einem eng bebauten urbanen Raum geplant und umgesetzt wurden. Nach Beendigung der Gefahrenabwehr im Jahr 1996 folgten verschiedene Phasen der Erfolgskontrolle. Dabei war festzustellen, dass die Schadstoffbelastungen nach Entfernung der Eintragsquelle um eine Potenz zurückgingen. Dennoch sind die Kontaminierungen in den tieferen Boden- und Grundwasserschichten, also tiefer als 10 m unter Gelände, so erheblich, dass eine hydraulische Sicherung des Grundwasserabstroms geplant werden musste. Nach Vorversuchen und Erstellung eines hydraulischen Modells wurde die technische Anlage unter Zuständigkeit des Referats V E der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt konzipiert und im Herbst 2004 im Parkgelände aufgestellt. An derzeit sieben Brunnenstandorten wird das Grundwasser aus den relevanten Teufen mit 15 bis 16 m³/h gefördert, in einer Wasserreinigungsanlage gereinigt und nachfolgend wieder in den Untergrund infiltriert. Die Reinigung erfolgt durch einen mikrobiologischen Schadstoffabbau in vier Festbettreaktoren und einen Ionenaustauscher für die Cyanidreinigung. Nach der Entkeimung durch ein Elektrolyseverfahren kann das gereinigte Wasser wieder in den Untergrund gegeben werden. Die Anlage wird monatlich durch ein Labor überwacht. Im halbjährlichen Rhythmus findet ein Grundwassermonitoring statt. Im Zeitraum von Herbst 2004 bis zum Ende des Jahres 2023 wurden rund 25 t Schadstoffe aus dem Grundwasser ausgetragen. Im Frühjahr 2021 ist die Abstromfahne südlich der Danziger Straße erstmals abgerissen. Ausgedehnte Fläche und Konzentration in der Fahne haben sich deutlich verringert. In den Jahren 2009 bis 2014 folgten zur abschließenden Bewertung der Schadenssituation und zur Erarbeitung der Gesamtstrategie weitere umfangreiche Untersuchungen. Aus den Ergebnissen ist zu bilanzieren, dass eine Quellensanierung des Bodens ab einer Tiefe von mehr als 10 m unter Gelände technisch schwierig, mit einem sehr hohen Entsorgungsaufwand verbunden und allein aus diesem Grund nicht finanzierbar ist. Das Gelände und der Grundwasserabstrom werden deshalb dauerhaft mit der vorstehend beschriebenen hydraulischen Maßnahme beiderseits der Danziger Straße gesichert. Durch Niederschlagsdefizite wird der jährliche Bedarf an Wasser für Bewässerungszwecke in öffentlichen Parkanlagen zunehmend größer. Im unter Denkmalschutz stehenden Thälmannpark kommt hinzu, dass dem dort befindlichen Kiezteich kontinuierlich Wasser zugeführt werden muss, um den Wasserstand zu halten. Über viele Jahre schon engagieren sich die Anwohner des Parks für die Pflege und Auffüllung des Teiches. Mehrmals im Jahr sammelt eine Bürgerinitiative private Spendengelder, um die Zuspeisung aus dem öffentlichen Trinkwassernetz realisieren zu können. Zur Verbesserung der hydrologischen Situation und zur nachhaltigen Unterstützung der Bürger wurde im Zusammenwirken mit dem Straßen- und Grünflächenamt Pankow, der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, dem Anlagenbetreiber und den beteiligten Planungsbüros die bauliche und verfahrenstechnische Planung für eine zusätzliche Reinigungsstufe sowie ein Wasserspeicher- und Bewässerungssystem entwickelt. War es bisher nicht möglich, dass gereinigte Wasser aufgrund des verbliebenen Ammoniums wirtschaftlich zu nutzen, werden nun ein Bodenfilter, bestehend aus vier mit Schilf bepflanzten Becken, und das nachgeschaltete Stauraum- und Bewässerungssystem für den rückstandsfreien Abbau sorgen. Etwa 10% des aus der Grundwasserreinigungsanlage anfallenden Reinwassers, etwa 30 m³ am Tag, stehen in Zukunft für die Park- und Kiezteichpflege zur Verfügung. Vom Spätherbst bis zum Frühjahr, wenn weder der Park noch der Kietzteich Wasser benötigen, schaltet sich die vollautomatische Grundwasserreinigungsanlage auf einen vollständigen Infiltrationsbetrieb um. Mit dieser Maßnahme kann der Verbrauch von Trinkwasser für Bewässerungs- und Auffüllzwecke erheblich minimiert, im Idealfall sogar gänzlich vermieden werden. Das Verfahrensprinzip der vollständigen Wiederverwertung dekontaminierten Grundwassers zur Stützung des Wasserhaushaltes eines Teiches / Sees sowie des Hauptgrundwasserleiters und zur Bewässerung von Parkflächen hat aktuell in Berlin ein Alleinstellungsmerkmal und soll ein positives Beispiel auch für andere vergleichbare Standorte sein. Die Maßnahmen dienen der Verbesserung des Stadtklimas und dem Wohlbefinden der Menschen am Standort und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die baulichen Maßnahmen zur Errichtung des Bodenfilters und des Stauraum- und Bewässerungssystems sind im Juni 2022 abgeschlossen worden. Die Schilfpflanzen haben sich bis zum Frühjahr 2023 etabliert. Die Inbetriebnahme der Anlagenstufe erfolgte im Mai 2023. Im Juni 2024 wurde der Betrieb der Grundwasserreinigungsanlage durch auf den Containerdachflächen montierte Photovoltaikmodule ergänzt. Die PV-Technologie unterstützt eine nachhaltige Stromerzeugung, mit der über das Jahr gesehen etwa 15 % des Stromverbrauches gedeckt werden kann. Für die Ersterkundung und die akuten Gefahrenabwehrmaßnahmen mittels Bodenaushub wurden bis zur Mitte der 1990er Jahre über 9 Mio. € aufgewendet. Die seit 2004 anfallenden Kosten für die Grundwassersicherung, für Erweiterungen und sanierungsvorbereitende Untersuchungen sowie aller im Zusammenhang mit der Sanierung anfallenden Leistungen belaufen sich derzeit auf ca. 8,3 Mio. €. Die Kosten für die Errichtung der zusätzlichen Anlagenstufe mit Stauraum- und Bewässerungssystem betragen rund 1 Mio. €. Dafür hat der Bezirk Pankow Fördermittel des Landes Berlin akquiriert.

Microsoft Word - 44_2024_Stellenausschreibung SG 5.3.3 WB_Chemielaborant_Nachfolge Hr.Jahn.docx

Stellenausschreibung Nr. 44/2024 Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt am Standort Wittenberg einen Chemielaborant / Biologielaborant (m/w/d) Sachgruppe Laborbiologie Diese Stelle ist in Vollzeit und unbefristet zu besetzen. Die Beobachtung des Zustandes der Umwelt ist eine unerlässliche Voraussetzung für sinnvol- les Handeln im Umweltschutz. Die genaue Kenntnis und Bewertung des Zustandes der Ge- wässer in Sachsen-Anhalt ist die Grundvoraussetzung für Entscheidungen, ob und welche Maßnahmen zum Schutz der Umwelt erforderlich sind. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft unterhält aus diesen Gründen leistungsfähige Laboratorien, die chemische und laborbiologische Untersuchungen in ver- schiedenen Umweltmatrices durchführen. Diese Untersuchungen beinhalten die Entnahme von Proben, die Bestimmung von physikalischen, anorganischen, organischen, ökotoxikologi- schen und mikrobiologischen Kenngrößen in den Medien Oberflächen- und Grundwasser, Ab- wasser, Sedimente und Schwebstoffe sowohl in hohen Belastungsniveaus als auch im Bereich der Spurenkonzentration sowie die Auswertung und Erfassung der Daten. Hierfür stehen mo- derne Labore und Analysentechnik sowie ein kompetentes Mitarbeiterteam zur Verfügung. Ihre zukünftigen Aufgabenschwerpunkte: Organisation und Durchführung von Untersuchungsverfahren zur Bestimmung von laborbio- logischen Parametern und anorganischen Stoffgruppen im Rahmen der Abwassereinleiter- kontrolle und der Gewässerüberwachung im Land Sachsen-Anhalt: Dies beinhaltet u.a. folgende Aufgaben:  Toxizitätsuntersuchungen mittels Bioindikatoren gemäß Abwasserverordnung im Rah- men der behördlichen Abwassereinleitkontrolle  Hälterung der Indikatororganismen (Fische, Daphnien, Algen) für die Toxizitätsuntersu- chungen  Mikrobiologische Untersuchungen zur hygienischen Bewertung der Gewässerqualität so- wie des Schadstoffabbaus durch Bakterien  Chlorophyllbestimmung als Indikator für die Algenbiomasse infolge von Nährstoffeinträ- gen  Mikroskopieren von Organismen und Zellen  Untersuchungen von anorganischen Güteparametern in Gewässern und im Grundwasser  Untersuchung weiterer anorganischer Schadstoffe  Arbeiten mit dem Laborinformations- und Managementsystem (LIMS)  Durchführung von Maßnahmen zur Analytische Qualitätssicherung  Überprüfung der Gerätetechnik Sie erfüllen folgende Voraussetzungen:    abgeschlossene Berufsausbildung als Chemielaborant (m/w/d), Chemisch-technischer Assistent (m/w/d), Biologielaborant (m/w/d), Biologisch-technischer Assistent (m/w/d) Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen in den Bereichen Laborbiologie und Anor- ganische Analytik sicherer Umgang mit der Office-Standardsoftware Folgende Kenntnisse sind wünschenswert:      praktische Erfahrung auf den Gebieten Laborbiologie und/oder Anorganische Analytik Erfahrungen in den Bereichen Mikrobiologie, Mikroskopie sowie chemischer, laborbiologi- scher und toxikologischer Verfahren in der Wasseranalytik Erfahrungen im Umgang mit LIMS-Systemen Erfahrungen im Arbeiten unter einem Qualitätsmanagementsystem Führerschein (Klasse B) und die Bereitschaft zum Führen von Dienstkraftfahrzeugen Außerdem setzen wir voraus, dass Sie:     eine selbstständige und strukturierte Arbeitsweise besitzen, über eine gute schriftliche und mündliche Ausdrucksweise verfügen, eigenständig arbeiten können, flexibel und teamfähig sind, sich engagieren, Eigeninitiative mitbringen und verantwortungsbewusst handeln. Was wir Ihnen bieten können:        betriebliche Altersvorsorge (VBL) vermögenswirksame Leistungen gleitende Arbeitszeit individuelle Fortbildungsmöglichkeiten Gewährung einer Jahressonderzahlung 30 Tage Urlaubsanspruch pro Kalenderjahr alternierende Telearbeit und mobile Arbeit. Die Einstellung erfolgt bei Vorliegen der personalrechtlichen und haushaltsrechtlichen Voraus- setzungen, nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bei Erfüllung der tariflichen, persönlichen und sonstigen Voraussetzungen in der Entgeltgruppe 6. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt nach dem TV-L 40 Stunden bzw. den beam- tenrechtlichen Regelungen 40 Stunden. Eine Aufgabenübertragung auf Bedienstete (m/w/d) des Landes Sachsen-Anhalt erfolgt unter Vorbehalt der Verfügbarkeit von Verstärkungsmitteln. Schwerbehinderte Menschen und ihnen gleichgestellte Personen werden bei gleicher Eig- nung, Befähigung und fachlicher Leistung nach Maßgabe des SGB IX bevorzugt berücksich- tigt. Der Bewerbung ist ein Nachweis der Schwerbehinderung oder Gleichstellung beizufügen. Bei im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen bitten wir um Übersendung entsprechender Nachweise über die Gleichwertigkeit mit einem deutschen Abschluss. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte der Internetseite der Zentralstelle für ausländisches Bildungswe- sen (ZAB) unter www.kmk.org/zab. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (u. a. Zeugnisse, Referenzen, Beschäftigungsnach- weise, ggf. den Nachweis der erforderlichen Deutschen Sprachkenntnisse mindestens auf Ni- veau B2) 28.09.2024 unter Angabe der Ausschreibungsnummer 44/2024 an den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Sachgebiet Personal/Organisation Otto-von-Guericke-Str. 5 39104 Magdeburg oder per E-Mail an: Bewerbung@lhw.mlu.sachsen-anhalt.de (ausschließlich PDF-Dateien) Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Bewerberdaten unter Beachtung der daten- schutzrechtlichen Bestimmungen für den Zweck der Auswahl gespeichert und anschließend gelöscht werden. Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Internetseite. Telefonische Rückfragen richten Sie bitte an Frau von Eyss (Telefon-Nr. 0391/581-1452) oder an Herrn Rau (Telefon-Nr. 0391/581-1229). Weitere Informationen über den Landesbetrieb finden Sie unter www.lhw.sachsen-anhalt.de

Microsoft Word - 44_2024_Stellenausschreibung SG 5.3.3 WB_Chemielaborant_Verlängerung.docx

Stellenausschreibung Nr. 44/2024 Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt am Standort Wittenberg einen Chemielaborant / Biologielaborant (m/w/d) Sachgruppe Laborbiologie Diese Stelle ist in Vollzeit und unbefristet zu besetzen. Die Beobachtung des Zustandes der Umwelt ist eine unerlässliche Voraussetzung für sinnvol- les Handeln im Umweltschutz. Die genaue Kenntnis und Bewertung des Zustandes der Ge- wässer in Sachsen-Anhalt ist die Grundvoraussetzung für Entscheidungen, ob und welche Maßnahmen zum Schutz der Umwelt erforderlich sind. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft unterhält aus diesen Gründen leistungsfähige Laboratorien, die chemische und laborbiologische Untersuchungen in ver- schiedenen Umweltmatrices durchführen. Diese Untersuchungen beinhalten die Entnahme von Proben, die Bestimmung von physikalischen, anorganischen, organischen, ökotoxikologi- schen und mikrobiologischen Kenngrößen in den Medien Oberflächen- und Grundwasser, Ab- wasser, Sedimente und Schwebstoffe sowohl in hohen Belastungsniveaus als auch im Bereich der Spurenkonzentration sowie die Auswertung und Erfassung der Daten. Hierfür stehen mo- derne Labore und Analysentechnik sowie ein kompetentes Mitarbeiterteam zur Verfügung. Ihre zukünftigen Aufgabenschwerpunkte: Organisation und Durchführung von Untersuchungsverfahren zur Bestimmung von laborbio- logischen Parametern und anorganischen Stoffgruppen im Rahmen der Abwassereinleiter- kontrolle und der Gewässerüberwachung im Land Sachsen-Anhalt: Dies beinhaltet u.a. folgende Aufgaben:  Toxizitätsuntersuchungen mittels Bioindikatoren gemäß Abwasserverordnung im Rah- men der behördlichen Abwassereinleitkontrolle  Hälterung der Indikatororganismen (Fische, Daphnien, Algen) für die Toxizitätsuntersu- chungen  Mikrobiologische Untersuchungen zur hygienischen Bewertung der Gewässerqualität so- wie des Schadstoffabbaus durch Bakterien  Chlorophyllbestimmung als Indikator für die Algenbiomasse infolge von Nährstoffeinträ- gen  Mikroskopieren von Organismen und Zellen  Untersuchungen von anorganischen Güteparametern in Gewässern und im Grundwasser  Untersuchung weiterer anorganischer Schadstoffe  Arbeiten mit dem Laborinformations- und Managementsystem (LIMS)  Durchführung von Maßnahmen zur Analytische Qualitätssicherung  Überprüfung der Gerätetechnik Sie erfüllen folgende Voraussetzungen:    abgeschlossene Berufsausbildung als Chemielaborant (m/w/d), Chemisch-technischer Assistent (m/w/d), Biologielaborant (m/w/d), Biologisch-technischer Assistent (m/w/d) Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen in den Bereichen Laborbiologie und Anor- ganische Analytik sicherer Umgang mit der Office-Standardsoftware Folgende Kenntnisse sind wünschenswert:      praktische Erfahrung auf den Gebieten Laborbiologie und/oder Anorganische Analytik Erfahrungen in den Bereichen Mikrobiologie, Mikroskopie sowie chemischer, laborbiologi- scher und toxikologischer Verfahren in der Wasseranalytik Erfahrungen im Umgang mit LIMS-Systemen Erfahrungen im Arbeiten unter einem Qualitätsmanagementsystem Führerschein (Klasse B) und die Bereitschaft zum Führen von Dienstkraftfahrzeugen Außerdem setzen wir voraus, dass Sie:     eine selbstständige und strukturierte Arbeitsweise besitzen, über eine gute schriftliche und mündliche Ausdrucksweise verfügen, eigenständig arbeiten können, flexibel und teamfähig sind, sich engagieren, Eigeninitiative mitbringen und verantwortungsbewusst handeln. Was wir Ihnen bieten können:        betriebliche Altersvorsorge (VBL) vermögenswirksame Leistungen gleitende Arbeitszeit individuelle Fortbildungsmöglichkeiten Gewährung einer Jahressonderzahlung 30 Tage Urlaubsanspruch pro Kalenderjahr alternierende Telearbeit und mobile Arbeit. Die Einstellung erfolgt bei Vorliegen der personalrechtlichen und haushaltsrechtlichen Voraus- setzungen, nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bei Erfüllung der tariflichen, persönlichen und sonstigen Voraussetzungen in der Entgeltgruppe 6. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt nach dem TV-L 40 Stunden bzw. den beam- tenrechtlichen Regelungen 40 Stunden. Eine Aufgabenübertragung auf Bedienstete (m/w/d) des Landes Sachsen-Anhalt erfolgt unter Vorbehalt der Verfügbarkeit von Verstärkungsmitteln. Schwerbehinderte Menschen und ihnen gleichgestellte Personen werden bei gleicher Eig- nung, Befähigung und fachlicher Leistung nach Maßgabe des SGB IX bevorzugt berücksich- tigt. Der Bewerbung ist ein Nachweis der Schwerbehinderung oder Gleichstellung beizufügen. Bei im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen bitten wir um Übersendung entsprechender Nachweise über die Gleichwertigkeit mit einem deutschen Abschluss. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte der Internetseite der Zentralstelle für ausländisches Bildungswe- sen (ZAB) unter www.kmk.org/zab. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (u. a. Zeugnisse, Referenzen, Beschäftigungsnach- weise, ggf. den Nachweis der erforderlichen Deutschen Sprachkenntnisse mindestens auf Ni- veau B2) 28.10.2024 unter Angabe der Ausschreibungsnummer 44/2024 an den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Sachgebiet Personal/Organisation Otto-von-Guericke-Str. 5 39104 Magdeburg oder per E-Mail an: Bewerbung@lhw.mlu.sachsen-anhalt.de (ausschließlich PDF-Dateien) Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Bewerberdaten unter Beachtung der daten- schutzrechtlichen Bestimmungen für den Zweck der Auswahl gespeichert und anschließend gelöscht werden. Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Internetseite. Telefonische Rückfragen richten Sie bitte an Frau von Eyss (Telefon-Nr. 0391/581-1452) oder an Herrn Rau (Telefon-Nr. 0391/581-1229). Weitere Informationen über den Landesbetrieb finden Sie unter www.lhw.sachsen-anhalt.de

Boden des Jahres 2023 - Ackerboden „Wer den Acker pflegt, den pflegt der Acker.“

Jedes Jahr wird Anfang Dezember am Weltbodentag der Boden des Folgejahres bekannt gegeben. Im Jahr 2023 ist dies der „Ackerboden“. Das Motto des Weltbodentags „Soils – where food begins“ zeigt die Bedeutung von Ackerböden und ihre besondere Schutzwürdigkeit. Bild zeigt: Genutzer Acker, Bildnachweis: Ramona Schüßler Eine bodenkundliche Definition für „den Ackerboden“ gibt es nicht. Ackerböden können unterschiedliche Bodentypen sein, die durch natürlich gegebene Faktoren wie Ausgangsgestein, Wasserhaushalt, Relief und Klima entstanden sind. Durch weitere Einflüsse der rund 7000-jährigen Ackerbaunutzung erhielten die Böden ihre heutige Ausprägung. Trotz dieser Prägung, auch durch die menschliche Nutzung, sind Ackerböden Naturkörper und wichtige Bestandteile des Naturhaushalts. Ein großer Teil der natürlichen Grundwasserneubildung erfolgt im Offenland unter Acker- und Grünlandböden. In Ackerböden finden vielfältige ökologische Prozesse statt wie das Recycling von Nährstoffen, die Filterung und Speicherung von Wasser oder der Abbau von Schadstoffen. Gleichzeitig sind sie Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlichster Lebewesen. Es gibt also viele gute Gründe, Ackerböden besonders zu schützen vor Überbauung, Abgrabung, Erosion und Schadstoffeinträgen. Laut statistischem Landesamt umfasst die Fläche des Ackerlands in Baden-Württemberg im Jahr 2022 811.200 Hektar, dies entspricht ca. 23 Prozent der Landesfläche. Ein Kolluvisol aus Abschwemmmassen als Beispiel für einen von vielen Bodentypen unter Ackernutzung Der Profilschnitt eines Ackerbodens (Beispiel siehe folgende Abbildung) kann Vieles über seine Eigenschaften verraten. Ackerböden werden teilweise seit Jahrhunderten vom Menschen bewirtschaftet. Charakteristisch für das gezeigte Profil und auch für Ackerböden allgemein ist der sogenannte Ap-Horizont. Das p steht für den Pflughorizont, auch als Ackerkrume bekannt. Bild zeigt: Profilschnitt eines Kolluvisol, Bildnachweis: LUBW Als Beispiel für einen vielseitig nutzbaren Ackerstandort ist hier ein Kolluvisol aus Abschwemmmassen dargestellt. Dieser Bodentyp ist nährstoffreich, ausreichend durchlüftet sowie gut und tief durchwurzelbar. Zudem erfüllt er im Naturhaushalt in hohem Maße Funktionen als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt sowie als Filter und Puffer für Schadstoffe. Das Wasserspeichervermögen von ackerbaulich genutzten Bodentypen wie dem Kolluvisol ist in Zeiten häufiger und länger werdender Trockenperioden von besonderer Bedeutung. Die Filterwirkung ist beispielsweise wichtig für die Reinhaltung des Grundwassers. Mehr zum Thema:

Teilprojekt B

Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Lehrstuhl für Wasserchemie und Wassertechnologie durchgeführt. Die Aufgabe der DVGW-Forschungsstelle Wasserchemie am EBI ist die Optimierung der BioBZ im Hinblick auf den maximal zu erzielenden Stoffumsatz auf der Anodenseite. Hierfür wird die Biofilmstruktur mit bildgebenden Verfahren visualisiert und strukturell charakterisiert. Gezielt soll die Korrelation der Biofilmstruktur mit den Kultivierungsbedingungen aufzeigt werden, um den Stoffübergang und -umsatz zu verbessern. Zudem wird der Biomasse-Abtrag charakterisiert, um Aussagen zum Langzeitbetrieb der BioBZ abzuleiten. Zusätzlich wird an der DVGW-Forschungsstelle die Elimination von Mikroschadstoffen in der BioBZ unter realen Bedingungen mit Abwasser als Kultivierungsmedium quantifiziert. Die Laborversuchsanlage wird mit zwei BioBZ aufgebaut. Reales Abwasser dient auf der Anodenseite als Elektronendonator (vorgeklärt) und auf der Kathodenseite als Elektronenakzeptor (biologisch gereinigt). Die Biofilme werden visualisiert und charakterisiert, um eine Korrelation der Versuchsbedingungen (CSB, Strömungsgeschwindigkeit, Temperatur) mit der Biofilmstruktur, dem Stoffumsatz und der Energieausbeute zu erhalten. Die Versuchsbedingungen werden systematisch variiert, um die optimalen Betriebsparameter der BioBZ zu ermitteln. Strömungssimulationen werden eingesetzt, um die Interaktion des Biofilms mit dem fließenden Medium zu quantifizieren. Durch Abtragsversuche soll der Langzeitbetrieb der BioBZ sichergestellt werden. Zusätzlich wird der Abbau von Mikroschadstoffen als Mehrwert verfolgt.

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