Das Projekt "Vergleichende Untersuchungen zum Stoffverlust in Waldoekosystemen bei Verjuengung ueber Gruppenschirmstellung und Kleinkahlschlag" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Forstwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bodenkunde und Standortslehre, Lehrbereich für Waldernährung und Wasserhaushalt durchgeführt. Ziel der bayerischen Forstwirtschaft ist die Bewahrung und Wiederbegruendung standortsgemaesser, stabiler und leistungsfaehiger Mischwaelder. Dabei ist die verstaerkte Einbringung von Laubholz in Fichtenbestaende ein Schwerpunkt (Bayerischer Agrarbericht 1996). Der praxisuebliche Voranbau von Laubholz unter standortsspezifisch mehr oder weniger stark aufgelichtetem Altholzschirm beeinflusst Wasser- und Stoffeintrag, Temperatur- und Feuchteregime, Durchwurzelung und Bodenvegetation. Als Folge kommt es zu geaenderten Stoffumsaetzen im Boden. Begleitende Stoffhaushaltsuntersuchungen liegen hierzu jedoch nicht vor. Die moeglichen hohen Stoffverluste im Verlauf von Verjuengungsmassnahmen koennen zu einer Verschlechterung der Ernaehrungssituation und, durch Nitratbelastung und Versauerung, zur Beeintraechtigung der Sickerwasserqualitaet am Standort fuehren. Letzteres traegt langfristig zur Belastung des Grundwassers bei. Ziel des beantragten Projekts ist die Beurteilung von Elementaustraegen waehrend der im Staatswald praktizierten Verjuengungsmassnahmen im Vergleich zu Altbestand und Kahlschlag. Letzteres ist ein vor allem im Privatwald haeufig anzutreffendes Verfahren und kann ausserdem als Modell fuer eine Saumschlagssituation herangezogen werden. Die Untersuchungen werden in drei fuer die bayerische Forstwirtschaft bedeutenden Waldstandorten (Schotterebene, Mittelgebirge und Tertiaerhuegelland) durchgefuehrt. Dabei schliessen sich die Untersuchungsflaechen an bestehende Dauerbeobachtungsflaechen in Fichtenaltbestaenden an. Bei der Standortwahl standen folgende Gesichtspunkte im Vordergrund: - Am Standort Hoeglwald, mit sehr guter Naehrstoffversorgung, fuehren hohe Stickstoffeintraege vor allem aus der Landwirtschaft sowie das hohe Nitrifizierungspotential im Boden bereits im Altbestand zu erheblichen Nitratkonzentrationen im Sickerwasser. Bei Verjuengung stellt hier der moegliche zusaetzliche Nitrataustrag ein oekologisches Risiko dar. - Der Standort Flossenbuerg zeichnet sich durch hohe Sulfateintraege, tiefgruendige Versauerung und schwache Naehrstoffausstattung aus. Hier sind Naehrstoffengpaesse zu befuerchten, wenn im Verlauf der Verjuengung hohe Mengen von Naehrstoffkationen ausgewaschen werden. - Der Standort Ebersberg dient mit seiner guten Naehrstoffausstattung und den moderaten Schwefel- bzw. Stickstoffeintraegen als Vergleich und repraesentiert die durchschnittlichen Bedingungen in grossen, geschlossenen Waldgebieten Bayerns.
Das Projekt "Jugendwachstum gepflanzter Buchen und Douglasien nach Kahlschlag, Saumschlag und Zielstärkennutzung im Fichtenvorbestand" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt durchgeführt. Auf zwei verschiedenen Standorten werden in Fichtenaltbeständen im Solling nach Einsatz unterschiedlicher Hiebsformen (Kahlschlag, Saumschlag und Zielstärkennutzung) die Wachstumsreaktionen gepflanzter Buchen und Douglasien untersucht. Für die Buche liegen bereits umfangreiche Untersuchungen zum Wachstum unter Fichtenschirm vor, jedoch nur wenige für Kahlflächen. Bei der Douglasie ist das gesicherte Wissen über das Jugendwachstum und die Überschirmungstoleranz im Allgemeinen gering. Ziel ist es daher, der Praxis wissenschaftlich abgesicherte Entscheidungshilfen zur Verjüngung und zum Umbau von Fichtenreinbeständen zu geben. Neben dem Jugendwachstum und der Qualität der Buchen und Douglasien unter den verschiedenen Überschirmungsverhältnissen, wird im Rahmen eines DFG geförderten Projektes (s. u.) der Einfluss der Altholzwurzelkonkurrenz und der Begleitvegetation auf die Wachstumsreaktionen der Pflanzen untersucht. Das Projekt ist Teil eines umfangreichen Dauerversuches der NW-FVA, dem sog. Hiebsformenvergleich, der 2003 im Forstamt Neuhaus im Solling (Niedersachsen) angelegt wurde.
Das Projekt "Waldbauliche Untersuchungen zu Bestandes-, Verjüngungs- und Totholzdynamik unter besonderer Berücksichtigung der Lichtökologie in Buchen- und Eichenwäldern des Biosphärenparks Wienerwald zur Weiterentwicklung eines nachhaltigen Ressourcenmanagements (Bios Wienerwald)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. Der Biosphärenpark Wienerwald stellt eines der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete Europas dar, in dem die Buche als Hauptbaumart vorkommt. Entsprechend den Vorgaben des Biosphärenparks werden die Wälder mit unterschiedlichen Zielsetzungen bewirtschaftet (Pflege- und Entwicklungszone), oder stehen außerhalb jeglicher Nutzung (Kernzone). Das ökologische Gleichgewicht wird neben der wirtschaftlichen und sozialen Dimension im Leitbild des Biosphärenparks als erste Säule der Nachhaltigkeit genannt. Daraus ist abzulesen, dass die naturnahe Bewirtschaftung der Wälder ein Grundprinzip darstellt. Die Verjüngung der Waldbestände in den Entwicklungszonen erfolgt traditionellerweise mittels Schirmschlag und zunehmend häufiger mittels Saum-Schirmschlag. Aufgrund unterschiedlicher lichtökologischer Ansprüche der Baumarten werden oftmals gewünschte Baumartenanteile und Mischungsverhältnisse kaum erreicht. Insbesondere dem Erhalt der Eichen, als Schlüsselbaumarten für Diversität, kommt eine besondere Bedeutung zu. Es besteht eine große Unsicherheit über den Erfolg von standörtlich differenzierten waldbaulichen Eingriffen zur 'kleinflächigen' Verjüngung, Pflege und Nutzung wie auch zu qualitativen und quantitativen Aspekten des Totholzes in Buchen- und Eichenbeständen.
Folgende Ziele umfasst das vorliegende Projekt:
Hauptziele: Verbesserung der waldbaulichen Kenntnisse zur naturnahen Bewirtschaftung von Buchen- und Eichenwäldern im Biosphärenpark Wienerwald bei unterschiedlichen Zielsetzungen und Nutzungsinteressen (Biodiversität, Artenschutz, Nutz- und Energieholzproduktion, Erholung, Kohlenstoffvorrat) - Erarbeitung strategischer sowie operativer Waldbewirtschaftungskonzepte zur Optimierung einer mehrzweckorientierten, nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung - Verbesserung der waldbautechnischen Entscheidungsgrundlagen für die Verjüngung, Pflege und Nutzung von Buchen- und Eichenbeständen im Rahmen einer naturnahen Bewirtschaftung unter Berücksichtigung standörtlich-klimatischer Veränderungen.
Teilziele: - Vergleichende Untersuchungen zur Verjüngungsökologie, Struktur und Dynamik in unterschiedlich bewirtschafteten (Schirmschlag, dauerwaldartige Bewirtschaftung) und unbewirtschafteten Beständen bei besonderer Berücksichtigung der Lichtökologie - Untersuchung der Totholzstruktur und -dynamik in bewirtschafteten und unbewirtschafteten Beständen als Grundlage für ein zielorientiertes Totholzmanagement.
Naturnahe Waldbewirtschaftung bezieht nicht nur die Baumartenzusammensetzung, sondern vielmehr auch die Struktur der Wälder mit ein. Totholz ist ein wesentliches Merkmal der Hemerobie und steht in grundlegendem Zusammenhang mit der Artenvielfalt. Die Untersuchung soll Aufschluss über den Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftung auf Biomassekompartimente in bewirtschafteten und unbewirtschafteten Wäldern des Wienerwaldes geben und dient der Weiterentwicklung eines zielorientierten Monitoringsystems im Biosphärenpark Wienerwald. (Text gekürzt).