Das Konzept der Schwammstadt bietet großes Potenzial für den klimagerechten Umbau von Städten. Niederschlagswasser wird lokal aufgefangen und nutzbar gemacht, um Städte besser gegen Klimarisiken zu wappnen und die Lebensquaität zu erhöhen. Dennoch stehen der Transformation zur Schwammstadt noch beträchtliche bauliche, rechtliche und organisatorsiche Hemmnisse im Wege. Die Broschüre schlägt einen Mix an Politikinstrumenten für einen unterstützenden Rahmen klimaresilienter Schwammstädte vor und zeigt anhand von Beispielen konkrete Schritte zur Umsetzung auf. Sie bietet damit eine Hilfestellung für kommunale Praxisakteure und informiert Politikgestaltende auf Bundes- und Länderebene. Veröffentlicht in Broschüren.
Anlässlich der Halbzeit der Umbaumaßnahmen auf dem Gendarmenmarkt haben Staatssekretärin Dr. Claudia Elif Stutz und Senatorin Franziska Giffey heute, am Freitag, den 1. Dezember, gemeinsam mit der Grün Berlin GmbH, die Baustelle besucht. Bereits nach einem Jahr Bauzeit zeigt sich der beliebte Gendarmenmarkt in einigen Teilen mit neuem Gesicht. Im Rahmen des tourismusnahen und klimaangepassten Ausbaus wurden bereits erhebliche Maßnahmen des Regenwassermanagements durchgeführt, das neue Natursteinpflaster um das Schillerdenkmal verlegt sowie ein Großteil der Hausanschlüsse hergestellt. Damit die 14.000 Quadratmeter des historischen Gendarmenmarktes für Anrainer und Gewerbetreibende wieder schnellstmöglich zur Verfügung stehen, sollen die Hauptarbeiten Ende 2024 abgeschlossen sein. Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Mit Blick auf den Klimawandel und seine Auswirkungen auf unsere Stadt machen wir den Gendarmenmarkt fit für die Zukunft. Dieser Umbau ist ein konkretes Beispiel dafür, wie bedeutsame Stadträume erhalten und gleichzeitig zukunftsgerichtet, klimaresilient und barrierefrei gestaltet werden können. Wir bauen hier im Herzen Berlins ein weiteres Stück Schwammstadt.“ Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Mit bis zu drei Millionen Besucherinnen und Besuchern jährlich und zahlreichen Veranstaltungen gehört der Gendarmenmarkt zu den Tourismusmagneten in Berlin. Mit dem Umbau zeigen wir, wie Tourismus und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Hier kommen 21 Millionen Euro aus GRW-Mitteln zum Einsatz, um einen der beliebtesten Plätze Berlins attraktiv für Gäste und Veranstaltungen zu gestalten und fit für die klimaneutrale Zukunft zu machen. Mit moderner Beleuchtung und neuen Bänken, barrierefreien Zugängen und einer neuen Platzoberfläche werden unsere Gäste und die Berlinerinnen und Berliner künftig noch mehr Aufenthaltsqualität vorfinden. Das alles stärkt den Wirtschaftsstandort Berlin im Herzen der Stadt.“ Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH: „Die klimaresiliente und nachhaltige Sanierung des Gendarmenmarktes ist für Grün Berlin ein besonderes Referenzprojekt für vorbildliche nachhaltige Stadtentwicklung. Es geht zügig und mit voller Kraft voran. Alle Beteiligten ziehen bei diesem komplexen Projekt an einem Strang, um den historischen Gendarmenmarkt zukunftsfähig zu gestalten.“ Das Konzept zur Sanierung und Weiterentwicklung des Gendarmenmarkts sieht eine tourismusnahe, nachhaltige und denkmalgerechte Umgestaltung des historischen Platzes vor. Grundlage ist ein vorgelagertes umfassendes Beteiligungsverfahren. Neben einer umfangreichen unterirdischen Infrastruktur für Trink-, Schmutzwasser und Strom wird der Gendarmenmarkt mit einem Regenwassermanagement ausgestattet und erstmals in seiner Geschichte vollständig barrierefrei. Von dem umfangreichen Leitungsnetz für Strom, Trink- und Schmutzwasser mit einer Gesamtlänge von fünf Kilometern wurden bereits rund drei Kilometer verlegt. Zudem wurde ein Großteil der über 50 teilweise versenkbaren Anschlüsse für Trink- und Schmutzwasser sowie etwa 30 unterirdische Stromanschlüsse installiert. Dies ermöglicht es, Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt oder das Classic Open Air künftig unabhängig von der Infrastruktur des Konzerthauses durchzuführen und ohne, dass eine provisorische Verkabelung erforderlich ist. Mit den Tiefbauarbeiten südlich und nördlich des Konzerthauses wurde ebenso begonnen. In Zukunft wird ein nachhaltiges Regenwassermanagement wertvolles Regenwasser auffangen und dem Grundwasser zurückführen. Alle sechs dafür notwendigen Rigolen sind bereits erfolgreich verbaut, ebenso die zwölf Filtrationsschächte. Insbesondere bei Starkregenereignissen kann so überschüssiges Regenwasser zurückgehalten und das Kanalsystem entlastet werden, lokale Überschwemmungen werden minimiert. Insgesamt wurden 14.000 Quadratmeter Pflaster abgetragen und bereits circa 1.200 Quadratmeter neues Natursteinpflaster nach historischem Muster wiedereingesetzt. Im ersten Halbjahr 2024 werden die Maßnahmen zur Verbreiterung des Gehweges in der Charlottenstraße beginnen. Am Gendarmenmarkt finden zahlreiche Konzerte und Märkte statt. Er gehört zu den Touristen-Hotspots in Berlin und ist für die Tourismuswirtschaft von überragender Bedeutung. Daher beteiligt sich die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe mit rund 21 Millionen Euro an den Gesamtkosten der tourismusaffinen Neugestaltung des Gendarmenmarktes. Diese Mittel kommen aus dem Programm zur Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW). Weitere Informationen: https://gruen-berlin.de/projekte/urbane-freiraeume/gendarmenmarkt/ueber-das-projekt Download: www.gruen-berlin.de/PK-GM-2023
Berliner Straßen werden in der Regel vom Autoverkehr dominiert. Im Projekt „Zukunft Straße“ soll sich das in einem Pilotversuch ändern: Im Kreuzberger Graefekiez erproben die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg mit diesem Projekt kinderfreundliche Umnutzungskonzepte städtischer Straßen. Vom motorisierten Verkehr beanspruchte Flächen werden in begrünte und lebendige Lern- und Inspirationsorte umgewandelt. Als Teil des bezirklichen Projekts Graefekiez wird „Zukunft Straße“ Flächen in der Böckhstraße zwischen Grimm- und Graefestraße ab Sommer 2023 in Zusammenarbeit mit den ansässigen Schulen und Kindertageseinrichtungen umnutzen. Dabei werden vor allem junge Menschen aktiv in den Planungsprozess mit einbezogen. Wie schon beim 2021 begonnenen Parkletförderprogramm sollen Anwohner*innen unter fachkundiger Anleitung grüne Inseln aus Holz errichten. Die Vereine Berlin 21 e.V. und NaturFreunde Berlin e.V., die bereits mit dem Parklet-Förderprogramm erfolgreiche kleine grüne Inseln auf die Nebenstraßen gebracht haben, erhalten für die Umsetzung der „Zukunft Straße“ eine Zuwendung in Höhe von 300.000 Euro. Zum Auftakt der Beteiligung findet am 22. April 2023 von 14 Uhr bis 17 Uhr ein „Markt der Möglichkeiten“ statt. Dort werden das Gesamtprojekt Graefekiez, die einzelnen Teilprojekte sowie die verschiedenen Beteiligungsinstrumente vorgestellt und die Stimmung vor Ort aufgefangen. Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Wir brauchen auf unseren Straßen mehr Sicherheit und erhöhte Aufenthaltsqualität für alle, besonders für junge und schwache Verkehrsteilnehmer*innen! Dafür wollen wir die Infrastruktur kindgerecht und barrierearm gestalten, wie es andere europäische Städte bereits vorleben. Mit der Straße der Zukunft testen wir neue Strukturen zur Steigerung der Verkehrssicherheit.“ Annika Gerold, Bezirksstadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt in Friedrichshain-Kreuzberg: „Das Projekt Graefekiez soll die Schulwegsicherheit verbessern. Kinder sind auf den Straßen besonders gefährdet und sollten daher bei der Planung von sicherer Infrastruktur an erster Stelle stehen. Jedes Kind hat das Recht darauf, gefahrenlos am Straßenverkehr teilzunehmen, saubere Luft zu atmen und sich auch an den Entscheidungen, die seine Zukunft beeinflussen, beteiligen zu können.“ Simon Wöhr von Paper Planes e.V, Koordination Beteiligung: „Wir werden die Menschen vor Ort einladen, sich an dieser Umgestaltung des Raumes aktiv zu beteiligen, jede und jeder kann mitmachen. Ziel der Beteiligung ist die Entwicklung von Nutzungs- und Gestaltungsprinzipien, die sich an den tatsächlichen Bedarfen der Anwohnerinnen und Gewerbetreibenden orientieren und eine höhere Lebensqualität und Sicherheit für alle schaffen.“ In den 1980er Jahren wurde der Graefekiez in einen verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt, der jedoch baulich nicht umgesetzt wurde. Bis heute ist eine klare Trennung von Fahrbahn und Gehwegen zu erkennen, welche zu Missverständnissen führt. Mit dem Projekt Graefekiez wird diese Situation deutlich verbessert und dem motorisierten Verkehr auch optisch die Verkehrsberuhigung signalisiert. Das Teilprojekt Straße der Zukunft stellt dabei die Bedürfnisse junger Menschen in den Mittelpunkt. Flache Holzkonstruktionen erweitern die Sichtachsen und minimieren zukünftig Gefahrensituationen. In vielfältigen Formaten werden die Kinder und Eltern zum Mitmachen animiert. Ziel ist es, gemeinsam ganzheitliche Lösungsansätze klimarelevanter Probleme zu erforschen, aus denen sich künftige Gestaltungsformen ergeben. „Zukunft Straße“ ist Teil des „Projekt Graefekiez“, das den Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vom 29. Juni 2022 umsetzt. In Beteiligungsformaten mit den Anwohnenden werden neue Nutzungsmöglichkeiten zur Verkehrsberuhigung getestet. In einer Mischung aus baulichen Elementen und freien Flächen entstehen funktionale und begrünte Inseln, die Beiträge zum Schutz der Artenvielfalt, zur Schwammstadt Berlin und zu Klimaanpassungen leisten. Auf entsiegelten Flächen kann Wasser versickern und in Hochbeeten urbane Wildnis entstehen. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben durch das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), das mit den Ergebnissen dieses Testfeldes ein Verkehrs- und Freiflächenkonzept für das gesamte Gebiet entwickelt. Dieses wird das Bezirksamt der BVV voraussichtlich im Mai 2024 vorlegen können. Weitere Beteiligungsformate zum Gesamtprojekt führt der Verein paper planes durch.
Am Gendarmenmarkt in Berlin Mitte starten am heutigen Mittwoch erste bauvorbereitende Arbeiten zur klimaangepassten Sanierung und Weiterentwicklung des Platzes. In den kommenden zwei Jahren macht die landeseigene Grün Berlin die 14.000 Quadratmeter des historischen Platzes fit für die Zukunft. Grundlage hierfür ist ein vorgelagertes umfassendes Beteiligungsverfahren. Neben einer umfangreichen unterirdischen Infrastruktur erhält einer der bedeutendsten Orte der Berliner Stadtgeschichte ein nachhaltiges Regenwassermanagement und ist künftig barrierefrei nutzbar. Die intensive Nutzung eines der beliebtesten Plätze Berlins hat über die vergangenen Jahrzehnte deutliche Spuren mit maroden Oberflächen und temporärer Infrastruktur hinterlassen. Das mit Bürger*innen abgestimmte Konzept zur Sanierung und Weiterentwicklung sieht eine nachhaltige und denkmalgerechte Umgestaltung des Gendarmenmarktes vor. Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Wir werden unsere Innenstädte für den Klimawandel rüsten – auch unsere historischen Zentren. Mit den nun startenden Umbauten kommt ein Stück Schwammstadt nach Mitte zum geschichtsträchtigen Kulturort am Gendarmenmarkt. Das ist eine gute Blaupause für weitere klimaresiliente Umgestaltungsmaßnahmen in der Stadt. Wir werden Plätze künftig generell so gestalten, dass das Regenwassermanagement vor Ort funktioniert.“ Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH: „Die denkmalgerechte Sanierung und Weiterentwicklung des Gendarmenmarktes steht vorbildlich für einen klimaresilienten Stadtumbau, der die Bedürfnisse der Menschen und die Herausforderungen durch den Klimawandel verbindet.“ Die Baumaßnahmen starten zunächst mit der notwendigen Kampfmittelerkundung. Durch Bohrungen, Grabungen und Schürfungen wird das Erdreich auf Munition und andere Kampfmittel hin untersucht. Im Anschluss starten die umfangreichen Tiefbauarbeiten. Rund 6.000 Tonnen Natursteinpflaster werden abgetragen. Der Platz erhält ein unterirdisches, rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser. Dies wird die bisherigen temporär oberirdisch verlaufenden Leitungen auf dem Platz langfristig ablösen. Mit über 50 versenkbaren Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüssen und rund 30 unterirdischen Stromanschlüssen können Veranstaltungen künftig unabhängig von der Infrastruktur des Konzerthauses stattfinden. Dadurch verkürzen sich die Auf- und Abbauzeit erheblich. Künftig wird ein nachhaltiges Regenwassermanagement kostbares Regenwasser auffangen und dem Grundwasser zurückführen. Das anfallende Niederschlagswasser wird dafür in unterirdischen technischen Anlagen vorgereinigt und in Rigolen gesammelt. Besonders bei Starkregenereignissen fungieren die Rigolen als wichtige Speicherräume. Sie halten überschüssiges Wasser zurück, entlasten das Kanalnetz und sorgen dafür, dass örtliche Überschwemmungen verhindert werden. Abschließend wird neuer Naturstein verlegt. Die Mosaikpflaster und Platten orientieren sich dabei an der aktuellen Pflasterrasterung. Das historische Bild der Pflasterfläche bleibt somit erhalten und wird gleichzeitig für die in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Nutzungsansprüche modifiziert. Während der zweijährigen Bauzeit ist das Baufeld des Gendarmenmarktes komplett gesperrt. Der Gendarmenmarkt ist Standort und Ausgangspunkt einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen und Einrichtungen. Er gehört zu den am stärksten von Tourist*innen besuchten Orten in Berlin und ist für die Tourismuswirtschaft von überragender Bedeutung. Daher beteiligt sich die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe mit 90 Prozent an den Gesamtkosten der tourismusaffinen Neugestaltung des Gendarmenmarktes, also rund 21,4 Millionen Euro, aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW).
Seit Donnerstag arbeitet der Berliner Sachverständigenbeirat für Naturschutz und Landschaftspflege in neuer Besetzung. Dem Gremium gehören 18 Fachleute aus Wissenschaft, Naturschutz, Planung und anderen gesellschaftlichen Bereichen an. Der unabhängige Beirat berät den Senat und die Bezirke bei Fragen zum Erhalt der Berliner Natur und ihrer Weiterentwicklung. Das Gremium unterbreitet darüber hinaus Vorschläge für die Sicherung einer nachhaltigen Stadtnatur und eines gesunden Stadtklimas und fördert das Verständnis für Naturschutz und Landschaftspflege in der Öffentlichkeit. Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz: „Stadtgrün und Stadtnatur sind entscheidend für die Lebensqualität der Berliner*innen, für die Artenvielfalt und für das Stadtklima – gerade in Zeiten des Klimawandels ist Stadtgrün entscheidend für die Klimaresilienz der Stadt. Die Mitglieder des Naturschutzbeirats werden uns mit Impulsen unterstützen und beraten, um die Stadtnatur in all ihrer Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln.“ Aktuelle Themen des Beirats sind die Herausforderungen der Energiewende (Windkraft) und der Schwammstadt und wie diese mit den Anforderungen der biologischen Vielfalt verknüpft werden können. Eine weitere Fragestellung ist, wie die graue Infrastruktur der Stadt grüner werden kann.
Sehr geehrte Leser*innen, die kürzlichen Überschwemmungen in Folge von Starkregenereignissen verdeutlichen wiederholt den Anpassungsbedarf an zunehmende Klimarisiken – insbesondere in Städten. Die Notwendigkeit zur Anpassung ist breit anerkannt und nun mit dem am 01.07.2024 in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz mit einem verbindlichen Rechtsrahmen untermauert. Das Prinzip der Schwammstadt gilt als naturbasierter Ansatz für eine klimaresiliente Stadtentwicklung. Eine neue Fachbroschüre vom Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) im Umweltbundesamt schlägt Politikinstrumente vor und zeigt Beispiele für kommunale Ziele auf. Erfahren Sie jetzt mehr in unserem Schwerpunktartikel . Wir freuen uns über das große Interesse an unserem Newsletter. Um diesen zielgerichtet weiterzuentwickeln, möchten wir Ihre Meinung hören. Teilen Sie uns über eine kurze Umfrage jetzt Ihr Feedback mit! Außerdem: Neue Erklärfilme des Bundesumweltministeriums (BMUV) zum Thema Klimaanpassung, Zukunftsimpulse für Klimaanpassung, spannende regionale Aktivitäten und vieles mehr. Eine interessante Lektüre wünscht Das KomPass-Team im Umweltbundesamt Klimaresiliente Schwammstädte: Mit Policy Mixes in die Umsetzung kommen Die klimagerechte Schwammstadt Quelle: DAS-Monitoringbericht 2023 Städte müssen sich gegen Klimarisiken wie Starkregen, Hitze und Trockenheit wappnen. Diese Notwendigkeit ist heute in der Politik und im öffentlichen Diskurs anerkannt und mündete im neuen Klimaanpassungsgesetz des Bundes. Das Konzept der Schwammstadt bietet großes Potenzial für den klimagerechten Umbau von Städten durch naturbasierte Lösungen. Ziel ist es, Niederschlagswasser aufzufangen und lokal nutzbar zu machen - das schützt Städte vor Schäden durch Starkregen und kühlt sie bei Hitze. Das gespeicherte Wasser versorgt die urbane Vegetation in Trockenzeiten und erhält deren positive Wirkung auf die Biodiversität und menschliche Gesundheit. Dennoch: Der Transformation zur Schwammstadt stehen rechtliche und organisatorische Hemmnisse im Wege. Eine neue Fachbroschüre von UBA KomPass schlägt einen Mix an Politikinstrumenten für einen unterstützenden Rahmen klimaresilienter Schwammstädte vor und zeigt konkrete Schritte zur Umsetzung auf. Weiterentwicklung unseres Newsletters: Ihre Meinung ist gefragt Sagen Sie uns ruhig die Meinung! Wir möchten unseren Newsletter Klimafolgen und Anpassung weiterentwickeln – dafür brauchen wir Ihre Hilfe. In einer kleinen, digitalen Umfrage möchten wir Ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge hören, um mit Ihrem Feedback den Newsletter noch besser und innovativer zu gestalten. Die Beantwortung der Fragen dauert nur drei Minuten und die Auswertung erfolgt anonym. Selbstverständlich werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Wir freuen uns auf Ihr Feedback! Bundespreis „Blauer Kompass“: Der Community-Sieger 2024 steht fest Mit insgesamt 20% von über 17.500 abgegebenen Stimmen hat das Projekt „Mit IoT zu einer klimafesten Stadt“ des Leibniz Gymnasium Dormagen das Community-Voting des Bundespreises für sich entscheiden können. Das Schülerprojekt zur Messung von Hitzebelastung hat sich das Ziel gesetzt, mit Hilfe von selbst gebauten und programmierten Temperatur- und Feuchtesensoren die Wärmebelastung in städtischen Siedlungsflächen zu messen und zur Maßnahmenentwicklung beizutragen. Eine hochranging besetzte Jury hat am 24. Juni entschieden, wer die Sieger-Projekte pro Kategorie sind. Die Bekanntgabe findet auf einer feierlichen Preisverleihung am 19. September im Umweltministerium in Berlin statt. Klimaanpassung in der Raumplanung Projekterfahrungen zur regionalen Klimaanpassung aus der BMBF-Fördermaßnahme RegIKlim sind in der neuen Ausgabe der Raumplanung vorgestellt. Die RegIKlim-Projekte zeigen das Potenzial der angewandten Anpassungsforschung zur Nutzung von Klimainformationen als Planungsgrundlage auf. Sie berichten von Erkenntnissen bei der Hitzeanpassung in Städten, Etablierung von blauer und grüner Infrastruktur im ländlichen Raum und im Umgang mit Extremereignisbündel an der Küste. Es gilt zu verstehen, wie Verwaltungen von Städten, Kommunen und Landkreisen sowie die entsprechenden Planungsebenen unterstützt werden können, um zukünftige Klimarisiken einzuschätzen, Maßnahmen zu planen und umzusetzen. BMUV: Erstes bundesweites Klimaanpassungsgesetz ist in Kraft getreten Am 1. Juli 2024 ist das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Damit erhält Deutschland erstmals einen verbindlichen Rechtsrahmen für die Klimaanpassung des Bundes, der Länder und der Kommunen. Das Gesetz schafft die Grundlagen dafür, dass alle Verwaltungsebenen strategisch Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise treffen und verankert die Klimaanpassung erstmals als staatliche Aufgabe im Bundesrecht. Hitzeschutzpläne für Krankhäuser und Co. – und zur Fußball-EM Der Klimawandel macht Hitzeschutz als eine Anpassungsmaßnahme zum „Dauerthema“, betonte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach auf der zweiten Hitzeschutzkonferenz Ende Mai und legte dabei mehrere entsprechende Empfehlungen und Pläne vor. So wurde etwa die Bundesempfehlung „Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser“ sowie die „bundeseinheitliche Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und -diensten“ erarbeitet. Unter www.Hitzeservice.de finden sich Handlungsempfehlungen zur Erreichbarkeit vulnerabler Risikogruppen wie Freiarbeit, Kinder, Pflege, Senioren und Wohnungslose. Für die Zeit der Fußball-EM gibt es mehrsprachige Verhaltenstipps auf www.klima-mensch-gesundheit.de . Was ist Klimaanpassung? Drei neue Erklärfilme des BMUV Was genau ist eigentlich Klimaanpassung, warum ist sie notwendig und welche Maßnahmen dazu werden aktuell oder künftig umgesetzt? Fragen wie diese werden in drei neuen, kurzen Erklärfilmen des Bundesumweltministeriums (BMUV) beantwortet. Eine Einführung in das Thema bietet der Film „Was ist Klimaanpassung“. Der Beitrag „Gesundheitliche Vorsorge bei Hitzeperioden“ zeigt, welche Auswirkungen der Klimawandel mit seinen zunehmenden und anhaltenden Hitzeperioden auf die menschliche Gesundheit hat und wie Bundesländer, Städte und Gemeinden die Bevölkerung besser schützen können. Wie die Städte an das Klima angepasst werden können, zeigt der dritte Erklärfilm „Klimaanpassung in Städten“. Förderrichtlinie „KMUi-Klima“ unterstützt Klimaaktivitäten von KMU Mit der Förderrichtlinie „KMU-innovativ: Energieeffizienz, Klimaschutz und Klimaanpassung“ (kurz: „KMUi-Klima“) möchte das Bundesbildungsministerium (BMBF) kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) bei ihrer Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen unterstützen. Um die Förderung können sich sowohl noch nicht geförderte KMU als auch bereits forschungsaktive Unternehmen zu weiteren Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten bewerben. Die beiden Themenschwerpunkte sind Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltiges Wassermanagement. Bewertungsstichtage für Projektskizzen sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres. BMUV: Informationspapier zum Hochwasserschutz Das Bundesumweltministerium (BMUV) betont in seinem kürzlich veröffentlichten Informationspapier die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hochwasserereignissen durch die Klimakrise. Ein neues Hochwasserschutzgesetz soll den Schutz und die Vorsorge verbessern, indem es klare Regelungen für Überschwemmungsgebiete und Maßnahmen zur Risikovorsorge einführt. Zudem fördert das BMUV natürliche Klimaschutzmaßnahmen wie die Renaturierung von Wäldern, Mooren und Auen, um Wasser zu speichern und Hochwasserschäden zu mindern. 130 Millionen Euro für klimaangepasstes Waldmanagement Für Waldbesitzende, die ihren Wald an die Folgen des Klimawandels anpassen, stellt der Bund weitere 130 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld ist Teil des Förderprogramms „Klimaangepasstes Waldmanagement“, das ab sofort vom Bundesumweltministerium (BMUV) und dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gemeinsam verantwortet wird. Das Programm wurde 2022 mit einem Fördervolumen von 120 Millionen Euro gestartet und damals noch ausschließlich vom BMEL betreut. Seither werden bereits mehr als 8.500 private und kommunale Waldbesitzende dabei unterstützt, einen Kriterienkatalog langfristiger Klimaschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen in ihren Wäldern umzusetzen. Hitzevorsorge in Stadtquartieren: BBSR und BMWSB suchen Modellregionen In dem neuen Forschungsfeld «Urban Heat Labs» beabsichten das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Modellvorhaben durchzuführen. Pro Modellvorhaben stehen 120.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Die Modellvorhaben dienen dazu, übertragbare Ansätze der Umsetzung für eine Hitzevorsorge in Städten zu generieren und Hemmnisse sowie Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Interessierte Kommunen können sich bis zum 15. August 2024 mit Konzepten beim BBSR bewerben, die sich kurz vor beziehungsweise bereits in der Umsetzung befinden. Zwischenbilanz der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" Die Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) des Bundesbildungsministeriums (BMBF) bildet seit knapp vier Jahren das Dach für Forschungsförderung in den Bereichen Klima, Energie, Umwelt und Ressourcen. Eine Zwischenbilanz zeigt, dass bereits viel erreicht wurde: So wurde etwa im Bereich Klimaanpassung in der Maßnahme „Stadtklima im Wandel“ ein Simulationsmodell entwickelt, das mehr als zehn Städte und Kommunen bereits nutzen. Weitere Beispiele sind die Sofortmaßnahme KAHR, bei der Hochwasser-Risikokarten überarbeitet und geplante Hochwasserschutzmaßnahmen beurteilt werden sowie die internationale Maßnahme SURE, die in Südostasien die Klimaresilienz von Städten unterstützt. Berliner Initiative will per Volksentscheid zum BäumePlus-Gesetz Die Berliner Initiative „BaumEntscheid“ plädiert für schnellere und weitgehendere Maßnahmen zur Klimaanpassung, als sie die Stadt aktuell verfolgt. In einem eigenen Gesetzesentwurf – dem BäumePlus-Gesetz – hat die Initiative Maßnahmen formuliert, um Berlin bis 2040 hitze- und wetterfest zu machen. So sollen etwa Gebäude begrünt, Regenwasser recycelt und auf jeder Straßenseite alle 15 Meter ein Baum gepflanzt werden. Mit einem Volksentscheid möchte die Initiative erreichen, dass das Gesetz ohne weitere Verhandlungen in Kraft tritt. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sich bei einem vorgeschalteten Volksbegehren rund 170.000 Menschen der Forderung per Unterschrift anschließen. Starkregengefahrenkarte mit drei Szenarien für Hamburg Wo könnten bei Starkregen in Hamburg Keller volllaufen und wohin würde Wasser von kleinen Flüssen fließen, wenn diese über die Ufer treten? Antworten liefert die Starkregengefahrenkarte, die die Umweltbehörde der Stadt Hamburg veröffentlich hat. Die Karte zeigt mögliche Auswirkungen von drei Starkregenszenarien: intensiv, außergewöhnlich und extrem. Mit verschiedenen Blautönen werden Wassertiefen bzw. Überflutungshöhen angezeigt, Gelb-Rot-Färbungen illustrieren Fließgeschwindigkeiten. Über die Suchfunktion können Häuser und Straßenzüge angezeigt werden. Wird eine potenzielle Gefährdung gezeigt, rät die Stadt zur Überprüfung der Umgebung – etwa der Bordsteinkanten oder Abflussmöglichkeiten. „Klimafit in Brandenburg“: Maßnahmen zur Klimaanpassung in 8 Wochen umsetzen Mit einem dreitägigen Trainingscamp ist Mitte Mai das Projekt „Klimafit in Brandenburg“ gestartet. Ziel des Projekts ist, Tandems aus Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenzubringen und eine niedrigschwellige Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel innerhalb von acht Wochen umzusetzen. Insgesamt fünf Tandems nahmen an dem Camp teil und spielten nach einem Erlebnisspaziergang auf der Kleinen Elster in 2er Kajaks zu Niedrigwasser und Wasserrückhalt erste 8-Wochen-Ideen wie Verschattung und Trinkwasserausgabe durch. Die Ideen sollen nun mit interdisziplinären Teams umgesetzt werden. Das Projekt wird von Resilient Cities für das Landesministerium Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz durchgeführt. Ahrtal-Aufbau: 20 Millionen für Sinziger Kläranlage Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat auch die Sinziger Kläranlage zerstört. Ihr Neubau auf dem Gebiet der Stadt Remange wird rund 130 Millionen Euro kosten. Mindestens 20 Millionen Euro davon übernimmt das Land Reinland-Pfalz – einen entsprechenden Förderbescheid hat die zuständige Umweltministerin Katrin Eder zum Start des Neubaus Ende Mai vor Ort überreicht. Der Neubau soll ein Leuchtturmprojekt werden, nach „heutigem besten Stand der Technik“, so die Ministerin. „Das bedeutet […] raus aus dem Überschwemmungsrisiko, hin zu einem Hochwasser-resilienteren Standort.“ Die neue Anlage soll laut Plan im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Zukunftsimpulse für Klimaanpassung veröffentlicht Die dritte Flutkatastrophe und mehrere Hitzerekorde in diesem Jahr – die Folgen des Klimawandels sind hierzulande spürbar und das ist keine Frage des Gefühls. Die Datenlage zeigt eindringlich, dass Klimaschutz nicht mehr ausreicht. Forschende des Wuppertal Instituts haben daher Handlungsimpulse und Lösungsansätze für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels veröffentlicht, mit dem Ziel „ein gutes Leben in einer sich rasant verändernden Welt absichern“ zu können. In sechs Kapiteln und auf 51 Seiten stellen sie in dem Impulspapier zielführende Ansätze bei der Klimafolgenanpassung und konkrete Maßnahmen vor. Adressaten sind Politiker*innen, Kommunen, Wirtschaft, Ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Organisationen. Vorhersagemodell für Hochwasser bis zu einzelnen Gebäuden Mittlerweile werden vielerorts Hochwasserstände an einzelnen Pegeln vorhergesagt. Was die Wassermassen jedoch für die Siedlungen und deren Gebäude bedeuten, wird derzeit nur lückenhaft abgeschätzt. Abhilfe will ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) schaffen. Die Forschenden haben in der Zeitschrift Nature Communications ein Vorhersagesystem vorgestellt, das dynamische hochaufgelöste Überflutungskarten bereitstellt. Dabei wurden verschiedene Vorhersagemodelle so verknüpft, dass die Folgen der Überschwemmung präzise bis auf das Niveau einzelner Gebäude prognostiziert werden können. Forschungsergebnisse aus Projekt zum regenerativen Ackerbau Regenerative Ackerbaustrategien können den Kohlenstoffgehalt eines Bodens im oberen Meter um bis zu 27 Prozent erhöhen. Da der Boden so besser in der Lage ist, Nährstoffe und Wasser zu speichern, kann Starkregen besser aufgenommen werden und er trocknet nicht so schnell aus – die Äcker sind somit deutlich klimaresilienter. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Universität Kassel in ihrem Zwischenbericht zu dem Projekt „Anpassung an den Klimawandel in Hessen – Erhöhung der Wasserretention des Bodens durch regenerative Ackerbaustrategien“. Zu den untersuchten Maßnahmen gehörte auch das Aufbringen einer Mulchdecke – diese kann an heißen Tagen die Temperatur des Bodens um bis zu vier Grad abkühlen. Studie: Ärmere Menschen leider unter größerem Hitzestress Einkommensschwache Menschen leiden in europäischen Großstädten deutlich stärker unter Hitzestress als wohlhabende Bewohner*innen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fachgebiets Geoinformation in der Umweltplanung der TU Berlin. Für die Studie haben die Forschenden Umweltungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Hitzestress in 14 europäischen Großstädten untersucht und die Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Cities veröffentlicht. Demnach liegt ein Grund für den größeren Hitzestress darin, dass ärmere Menschen oft in sanierungsbedürftigen Stadtbereichen leben, die über wenig Grünflächen verfügen. 124 Millionen Euro für Projekte zur Klimawandelanpassung Die EU-Kommission hat die Projektförderungen im Rahmen des Horizon Europe Work Programme 2023-2024 kräftig aufgestockt. Unter anderem stehen weitere 124 Millionen Euro für Projekte aus dem Bereich „Anpassung an den Klimawandel“ zur Verfügung. Entsprechend wurden auf dem Finanzierungs- und Ausschreibungsportal zwölf neue Ausschreibungen für Projekte rund um Ideen zur Anpassung an den Klimawandel veröffentlicht. Unter anderem können Projektvorschläge zum Thema „Systemische und sektorübergreifende Lösungen für Klimaresilienz - zugeschnitten auf die lokalen Bedürfnisse von Regionen und lokalen Behörden“ eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist der 18. September. Gesundheitsrisiko Klimawandel Die Durchschnittstemperaturen und viele weitere Indikatoren des Klimawandels erreichen immer neue Höchstwerte. Während sich viele Menschen vor Hitze und UV-Strahlung schützen können, sind Outdoor-Sportler, Außenbeschäftigte und andere Risikogruppen besonders gefährdet. Betroffen sind u.a. Fußball, Leichtathletik, Rad-, Wasser- und Wintersport sowie Bauwesen, Landwirtschaft und Rettungswesen. Ein neues Buch vereint die Expertise von über 70 Autor*innen aus mehr als 40 Institutionen und bietet einen umfassenden Überblick über die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels: Hitzschlag, Blitzschlag- und Lawinenunfälle, UV-Erytheme, Hautkrebs, Atemwegserkrankungen durch Ozon und Feinstaub, Asthma durch Neophyten, Infektionen durch Zecken und Stechmücken sowie psychische Folgen. Es diskutiert Schutzkonzepte für Training, Wettkämpfe, Großveranstaltungen und berufliche Außentätigkeiten, betont den Handlungsbedarf für Sportvereine und Arbeitgeber und informiert politische Entscheidungsträger über notwendige regulatorische Maßnahmen. So kann Klimakommunikation gelingen Für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen ist die Akzeptanz der Bevölkerung ein wichtiger Baustein. Wie gute Klimakommunikation gelingen kann und welche strategische Planung notwendig ist, beleuchtet die neue Publikation „Erfolgsrezepte einer wirksamen Klimaschutz-Kommunikation“, die das Umweltbundsamt in der Reihe „Climate Change“ herausgegeben hat. Die Autor*innen beschreiben dabei unter anderem, wie die relevante Zielgruppe bestimmt, ihre Besonderheiten charakterisiert und ihre Bedürfnisse erkannt werden können. In weiteren Schritten erklären sie, wie daraus effiziente Ansätze für die Klimakommunikation abgeleitet und gegebenenfalls Falschinformationen widerlegt werden können. Lancet Countdown für Europa: Mehr Todesfälle durch Hitze Ohne Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen werden die hitzebedingten Todesfälle in Europa deutlich zunehmen. Zu diesem Schluss kommt der „Lancet Countdown on health and climate change in Europe“: „Die Temperaturen in Europa steigen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt – das bedroht die Gesundheit der Bevölkerung auf dem europäischen Kontinent und führt zu vermeidbaren Todesfällen“, heißt es in dem deutschen Abstract zur Studie, die das zweite Mal für Europa erscheint. Der Lancet Countdown ist eine interdisziplinäre Forschungskooperation aus über 50 Einrichtungen, die in Reports die globalen Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels auf die Gesundheit untersucht. EEA-Schwerpunkt zu Überschwemmungen, Dürren und Wasserqualität In Europa lebt mittlerweile jede achte Person in Gebieten, die potenziell anfällig für Flusshochwasser sind; rund 30 Prozent der Menschen in Südeuropa sind permanentem Wasserstress – auch durch Dürren – ausgesetzt. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Schwerpunktbericht „Responding to climate change impacts on human health in Europe: focus on floods, droughts and water quality“ der Europäischen Umweltagentur (EEA) hervor. Neben Daten zu aktuellen, klimabedingten Gesundheitsrisiken zeigt der Bericht auch Beispiele für praktische Lösungen auf und stellt die Forderung an die EU-Gesetzgeber, die Klimawandelanpassungen zu beschleunigen. Drei neue Analyseberichte zu Kosten der Klimakrise in Europa Die klimabedingten Katastrophen in Europa kosten nicht nur Menschenleben, sondern auch sehr viel Geld. Wie hoch diese Kosten bislang ausfielen, was auf Europa ohne Klimaanpassungsmaßnahmen zukommen kann und wie teuer wiederum die Maßnahmen werden könnten, hat die Weltbank mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission in drei Analyseberichten untersucht. Die englischsprachigen Reports haben die Themenschwerpunkte „From Data to Decisions“, „Climate Adaptation Costing in a Changing World“ und „Financially Prepared: The Case for Pre-positioned Finance“. Sie stehen kostenlos auf der EU-Webseite zum Download zur Verfügung. Wie die TU Darmstadt den Umgang mit Regenwasser umkrempelt Auf dem Campus Lichtwiese der TU geht mittlerweile kaum ein Tropfen Regenwasser verloren. Möglich ist dies dank der neuen Regenwasserbewirtschaftungsanlage. Finanziert wurde der 2,4 Millionen teure Bau durch hessische Landesmittel, die im Rahmen des investiven Hochschulbauprogramms HEUREKA zur Verfügung stehen. Die neue Anlage fängt vor Ort bis zu 150.000 Kubikmeter Regenwasser pro Jahr auf und macht es als Brauchwasser nutzbar. Statt in den Kanal fließt das aufgefangene Wasser nun in eine von drei Versickerungsmulden. Über eine Galerie von 22 Einzelbrunnen kann das natürlich gefilterte Regenwasser entnommen und im Anschluss geringfügig behandelt in das Brauchwassernetz am Campus gespeist werden. Unter anderem wird das Wasser anschließend für Kanalspülungen, Baumaßnahmen oder zur Luftbefeuchtung im Innenraum genutzt. Auch das Land Hessen ist von dem Projekt beeindruckt: Im vergangenen Jahr zeichnete es die TU für die Anlage mit dem Staatspreis für Architektur und Städtebau aus.
Liebe Leser*innen, vermiedene Schäden sind nur selten eine Nachricht oder gar ein Preisgeld wert; ganz anders ist es bei dem Bundespreis „Blauer Kompass“, mit dem das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt Kommunen, Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Vereine für ihre vorbildliche Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise prämiert. Welche Highlights die diesjährige Preisverleihung bot und was die Gewinnerprojekte auszeichnet, erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel . Weitere interessante Veröffentlichungen, bemerkenswerte Forschungsprojekte und kreative Maßnahmen rund um Klimawandelanpassung lesen Sie in unserem Newsletter. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team „Blauer Kompass“ 2022: Verleihung mit vielen Premieren Steffi Lemke und Prof. Dr. Messner mit den diesjährigen Preisträgern. Quelle: BMUV/Toni Kretschmer Am 16. September wurde der „Blaue Kompass“ erstmalig als gemeinsamer Preis vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt verliehen. Nicht die einzige Neuerung: Zum ersten Mal erhielten alle Preisträger ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro, zum ersten Mal war die Kategorie „Kommunen“ mit zur Bewerbung ausgeschrieben. Den Preis für die fünf Gewinner-Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels überreichten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, der bilanzierte: „Nahezu alle Projekte setzen auf naturbasierte Lösungen zur Klimawandelfolgenanpassung, wodurch gleichzeitig auch der Klimaschutz anvisiert wird. Außerdem sind in allen Projekten unterschiedliche Akteure zusammengekommen, die gemeinsam nach Lösungen suchten.“ Wie dringlich das gemeinschaftliche Engagement ist, verdeutlichten die ernsten Töne während der Verleihung: Der heiße, trockene Sommer 2022 habe die Folgen des Klimawandels früher spürbar gemacht als erwartet. KomPass sucht Verstärkung Für unser Fachgebiet I 1.6 „KomPass - Klimafolgen und Anpassung“ mit Arbeitsort in Dessau-Roßlau suchen wir eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in. Die Aufgaben umfassen konzeptionelle und strategische Arbeiten zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie mit dem Fokus auf die sozialen Dimensionen der Klimawandelanpassung. Gesucht werden Gesellschafts- und Sozialwissenschaftler*innen mit Berufserfahrungen zu sozialen Dimensionen in der Klimarisikoanalyse. Die Bewerbungsfrist endet am 1. November. Klimalotse 3.0: Aktualisierter Leitfaden zur Klimaanpassung für Kommunen Mit dem neu aufgelegten Leitfaden Klimalotse können Kommunen Klimarisiken systematisch untersuchen, Anpassungsmaßnahmen planen und Strategien entwickeln. Angelehnt an internationale Normen zur Klimaanpassung ist der Klimalotse der aktuellste Leitfaden zur Klimaanpassung für Kommunen. In fünf Modulen leitet er durch die Initiierung eines Anpassungsprozesses – über die Klimarisikoanalyse, Zielformulierung, Maßnahmenplanung, Finanzierung und Umsetzung bis hin zum Monitoring und zur Evaluation. Mit ausgewählten Empfehlungen zu aktuellen Studien, Tools und praxisbezogenen Arbeitsvorlagen und Aufgabenstellungen gibt er weitere Anregungen für die Umsetzung. Klimarisikoanalyse in Unternehmen für die Taxonomie Auch Unternehmen müssen sich vermehrt mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen – für einige werden Klimarisikoanalysen künftig sogar zur Pflicht. So müssen Unternehmen für das Erreichen der EU-Taxomoniekonformität eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung nachweisen. Unterstützung bekommen sie hierbei vom Umweltbundesamt, das die Empfehlungen „How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU Taxonomy reporting?“ entwickelt. Die Empfehlung beschreibt unter anderem, wie die Unternehmen vorgehen können, um die rechtlichen Anforderungen der Taxonomie zu erfüllen. Handreichung zur Evaluation von Klimavorsorgediensten Wie gut Klimavorsorgedienste – etwa Leitfäden, Webportale oder Klimadaten – wirken, kann mithilfe von Evaluationen bestimmt werden. Das Umweltbundesamt hat dazu eine Handreichung entwickelt, die praktische Hinweise und Methoden zur Evaluation von Klimavorsorgediensten enthält. Neben den zentralen Ebenen eines Wirkungsmodells sowie Leitfragen einer Evaluation werden insbesondere Methoden zur Datenerhebung und Analyse vorgestellt, mit denen ein Einstieg in die Evaluation gelingen kann. Die Handreichung richtet sich an Anbieter von Klimadiensten oder Klimavorsorgediensten, die unter anderem auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) zur Verfügung gestellt werden. Dokumentation der UBA-Konferenz „Klimaresiliente Schwammstadt“ Eine Schwammstadt ist ein Stadtplanungskonzept, bei dem anfallendes Regenwasser lokal aufgenommen und gespeichert, statt kanalisiert und abgeleitet wird. Auf der UBA-Forschungskonferenz „Klimaresiliente Schwammstadt“ am 20. Juni 2022 wurden naturbasierte Lösungen am Beispiel einer Schwammstadt als wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung beleuchtet. Gemeinsam haben die Teilnehmenden politik- und praxisrelevante Forschungsschwerpunkte herausgearbeitet. Worüber die Teilnehmenden diskutiert und referiert haben, ist in einer inhaltlichen Zusammenfassung der Konferenz sowie in einer Posterausstellung zu lesen. Ein Videomitschnitt ist auf dem Youtube-Kanal des Umweltbundesamtes zu finden. Kostenloses Trinkwasser im öffentlichen Raum wird Pflicht Städte und Gemeinden müssen künftig an möglichst vielen Orten im öffentlichen Raum kostenlos Trinkwasser bereitstellen. Dafür hat die Bundesregierung am 10. August beschlossen, das Wasserhaushaltsgesetz zu ändern. So sollen Kommunen künftig unter anderem Trinkwasserbrunnen, beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen oder in Einkaufspassagen aufstellen – sofern dies technisch machbar ist. Leicht verfügbares Trinkwasser ist laut Bundesumweltministerium ein wichtiger Baustein kommunaler Hitzeaktionspläne, mit denen sich die Städte und Gemeinden an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Die Gesetzesnovelle muss noch durch den Bundesrat, bevor sie vom Bundestag verabschiedet werden und in Kraft treten kann. Projekte für Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel gesucht Kommunen, die ihre öffentlich zugänglichen Grün- und Freiräume erhalten und weiterentwickeln möchten, können sich dafür um finanzielle Unterstützung aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ bewerben. Bis zum 15. Oktober können Städte und Gemeinden ihre Projekte zur Erhaltung und Entwicklung ihrer Parks und Gärten beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einreichen. Der Aufruf ist Teil des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Förderfähig sind laut BBSR sowohl investive wie auch investitionsvorbereitende und projektbegleitende Maßnahmen zur Stärkung der Vitalität und Funktionsvielfalt der städtischen Grün- und Freiräume. Bundespreis Stadtgrün wurde vergeben Aachen, Bad Saulgau, Leipzig, Mannheim und Tirschenreuth haben seit 14. September eines gemeinsam: Sie alle sind Preisträger des Bundespreises Stadtgrün und bekamen je 15.000 Euro für ihre Projekte unter dem Motto „Klimaanpassung und Lebensqualität“. So führte etwa Aachen mehrere voneinander getrennte Grünanlagen durch den Abriss eines leerstehenden Gewerbehauses zusammen, Bad Saulgau passte Flächen von insgesamt 100 Hektar an den Klimawandel an. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen, interdisziplinären Jury unter dem Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Cansel Kiziltepe ausgewählt und im Rahmen des 15. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Berlin ausgezeichnet. Gutachten zu Hitzeaktionsplan für Brandenburg Brandenburg hat nach Berlin die zweitmeisten Hitzetage in Deutschland. Ein Hitzeaktionsplan soll helfen, die Bevölkerung besser vor den Auswirkungen der extremen Hitze als Folge des Klimawandels zu schützen. Wie der Hitzeschutz aussehen kann, hat ein Experten-Konsortium im Auftrag des Gesundheits- und Klimaschutzministeriums in einem Gutachten erarbeitet. Das 260 Seiten starke Gutachten bildet nun die Grundlage für das weitere Vorgehen bei der Erstellung des Hitzeaktionsplans. So soll unter anderem ein „Netzwerk Hitzeaktionsplan Brandenburg“ aufgebaut werden, um mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren die Erstellung von spezifischen Hitzeaktionsplänen auf kommunaler und institutioneller Ebene zu forcieren. NRW: Klimaanpassungs-Check für Kommunen Das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen hat einen Klimaanpassungs-Check für die hiesigen Kommunen veröffentlicht. Das Tool soll den Städten und Gemeinden dabei helfen, das bundesweit erste eigenständige Klimaanpassungsgesetz umzusetzen. „Mit dem Klimaanpassungs-Check geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, um in allen relevanten Planungen und Entscheidungen geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren und integrieren", sagt der Umweltminister Oliver Krischer. Der Klimaanpassungs-Check wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums entwickelt und rät den Kommunen im Kern, den Klimaanpassungs-Check in ihre Beschlussvorlagen zu integrieren. Klimasteckbriefe für Regionen in Bayern und Baden-Württemberg Klimasteckbriefe geben einen bewusst kurz gehaltenen Überblick zu Klimadaten einer Region und zeigen Ersteinschätzungen der regionalen Folgen durch den Klimawandel. Für Bayern hat das Landesamt für Umwelt (LfU) nun für alle bayerischen Regierungsbezirke einen solchen Klimasteckbrief erstellt. „Wir hoffen damit vor allem den kleineren bayerischen Kommunen den Einstieg in das doch ziemlich komplexe Thema Klimawandel zu erleichtern“, heißt es aus dem LfU. In Baden-Württemberg wiederum hat die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit Partnern aus der kommunalen Praxis für jede der über 1.000 Kommunen einen Klima-Steckbrief erarbeitet. Die Daten können über eine interaktive Karte abgerufen werden. Unterstützung für klimafeste Kommunen im Landkreis Böblingen Mit dem Gemeinschaftsprojekt KlimaBB (Klimaanpassung im Landkreis Böblingen) unterstützten der Landkreis Böblingen und der Verband Region Stuttgart die dazugehörigen Städte und Gemeinden bei der Anpassung an den Klimawandel. Dazu wurde in dem Projekt eine rund 300 Seiten starke Handreichung entwickelt, die konkrete Maßnahmen und Handlungsansätze für die 26 Städte und Gemeinden im Landkreis Böblingen beinhaltet. Dazu gibt es unter anderem umfangreiche Karten zu zunehmenden Hitzewellen sowie Hochwasser- und Starkregenereignissen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich sowohl auf Bereiche inner- und außerhalb der Ortschaften und schließen auch Neubauvorhaben mit ein. 2021: Über 80 Milliarden Euro Schaden durch Extremwetter in Deutschland Durch Extremwetterereignisse sind in Deutschland im vergangenen Jahr Schäden im Gesamtwert von 80 Milliarden Euro entstanden. Das geht aus der Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ von Prognos hervor, die das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium in Auftrag gegeben hat. Demnach wird ein Großteil der Schäden durch Ereignisse verursacht, die als Folgen der Klimakrise auftreten. Seit 2000 entstehen in Deutschland im Schnitt jährlich 6,6 Milliarden Euro Schadenskosten durch Klimawandelfolgen. Die Studie fließt in die Weiterentwicklung der deutschen Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels ein. 10 Empfehlungen zum Wiederaufbau der flutbetroffenen Regionen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zehn Empfehlungen entwickelt, wie die Regionen, die 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von der Flut betroffen waren, wieder aufgebaut werden können. Die Empfehlungen wurden im Rahmen des BMBF geförderten Projekts KAHR (Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz) entwickelt, das den (Wieder)-Aufbauprozess der zerstörten Regionen wissenschaftlich begleitet. Zu den Empfehlungen zählen etwa: mit dem Wiederaufbau auch die Katastrophenresilienz zu stärken, den Flüssen mehr Raum zu geben, beim hochwasser- und klimaresilienten Planen alle Facetten der Klimawandelauswirkungen berücksichtigen sowie die Frühwarnung vor Hochwasserereignissen zu stärken. BMBF Forschungsmission zu marinen Extremereignissen und Naturgefahren Die dritte Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) widmet sich maritimer Extremereignisse und Naturgefahren und wird im Rahmen der Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Forschung für Nachhaltigkeit gefördert. Die entsprechende Förderbekanntmachung wurde am 1. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ziel der Forschung ist die Vorhersagefähigkeit für marine Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern und so die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten gegen die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Interessierte an der Forschungsmission können ihre Projektskizzen bis zum 1. November 2022 bei der DAM einreichen. Verbändeforderung: Klimaschutz und -anpassung müssen kommunale Pflichtaufgabe sein Klimaschutz und Klimaanpassung sollten für jede Kommune zur Pflicht werden. Das fordern Kommunen des Klima-Bündnis gemeinsam mit Verbänden in einem Positionspapier, das Mitte September vorlegt wurde. Unter anderem wollen die Kommunen und Verbände, die Erstellung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepten als Handlungsgrundlage für alle Städte und Gemeinden. Laut dem Positionspapier fehlen aktuell in den Kommunen sowohl das Personal als auch die finanziellen Mittel. Eine der Forderungen lautet daher auch, dass Bund und Länder für Prävention und Anpassung an die Folgen der Klimakrise die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen. Online-Tool zur Berechnung des Nutzens von mehr Stadtgrün Was bringt mehr Stadtgrün? Wieviel CO2 und Wasser kann mit mehr Bäumen, Grünflächen und begrünten Dächern gespart werden und wie hoch ist der finanzielle Nutzen? Antworten liefert das neue Online-Tool des Projekts „Stadtgrün wertschätzen“. Für Städte mit mehr als 300.000 Einwohnern kann mit dem Tool berechnet werden, welche Vorteile zusätzliches Stadtgrün bringt – je nach Istzustand und Intensität der Maßnahmen. Das Tool wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Humboldt-Universität zu Berlin und drei Praxispartnern entwickelt und soll den Kommunen bei den Klimaanpassungsstrategien als Grundlage dienen. Klim:S21-Spiel: Klimaanpassung spielerisch erleben Wie sollte sich die Landwirtschaft am besten auf die Folgen des Klimawandels einstellen? Durch schonende Bodenbearbeitung, einen Blühstreifen oder einfach nichts tun? Wie intensiv sollten die möglichen Maßnahmen sein und welche Auswirkungen haben sie auf den Geldbeutel oder die Zufriedenheit der Bevölkerung? In dem online-Spiel Klim:S21 kann das nun digital ausprobiert werden. Das digitale Lernspiel mit Spielräumen wie Süßwasser, Landwirtschaft oder Nordseeküste wurde mit Fördermitteln vom BMUV von der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entwickelt und ist frei zugänglich. Über Klima sprechen – das Handbuch für gute Klimakommunikation jetzt auch gedruckt und als Podcast Klimakommunikation ist wichtig: Denn bevor eine Solaranlage gebaut oder ein kommunales Konzept zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen wird, muss mit den Betroffenen kommuniziert werden. Häufig gibt es jedoch eine große Lücke zwischen dem Wissen zur Klimakrise und dem Handeln dagegen. Wie die Lücke durch eine bessere Kommunikation geschlossen werden kann, behandelt das Handbuch „Über Klima sprechen“. Das Handbuch von Christopher Schrader gibt es mittlerweile nicht nur als kostenloses PDF und gedruckte kostenpflichtige Version, sondern auch als Podcast. Zu jedem der fast zwei Dutzend Kapitel gibt es eine etwa 20-minütige Folge. So wird das Eigenheim fit für den Klimawandel Hitzetage, Wetterextreme und Hochwassergefahren nehmen zu – wie kann da das eigene Zuhause ein sicherer Ort bleiben? Wie Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Haus klimafit machen, erfahren Sie in einem neuen Infoportal zum Thema “Klimafolgenanpassung”. Das Angebot von co2online wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und dem Umweltbundesamt gefördert und von einem breiten Expertennetzwerk unterstützt. Mit konkreten Maßnahmen, Tipps und Beratungstools erfahren Sie alles über Fassaden- und Dachbegrünung, Naturgärten, Flächenentsiegelung, Verschattung, Sanierungsmaßnahmen und Hitzeschutz im und rund ums Haus. Hohe Übersterblichkeit in der EU im Hitze-Juli Im Juli gab es in der Europäischen Union nach Angaben der Statistikbehörde Eurostat deutlich mehr Tote als üblich – vermutlich wegen der großen Hitze. Demnach starben im Juli dieses Jahres 15,8 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt zwischen 2016 und 2019 – also noch vor der Corona-Pandemie. In den Monaten Mai und Juni 2022 lag die Übersterblichkeit demnach bei 7,2 beziehungsweise 7,4 Prozent. Gleichzeitig verzeichnete der EU-Klimawandeldienst für Juli 2022 Rekordtemperaturen: Er war weltweit der drittwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Hitzewelle sei über Portugal und Spanien, Frankreich und den Rest Mitteleuropas bis nach Skandinavien gezogen. Handlungshilfe zu klimagerechtem Management kompakter Siedlungen Bei der Planung und Sanierung von kompakten Siedlungs- und Infrastrukturflächen müssen die Verantwortlichen die drei Handlungsfelder Klimaschutz, Klimaanpassung und Flächensparen berücksichtigen. Um die zentralen Akteure der kommunalen Planungsebene zur unterstützen, hat das Umweltbundesamt die Handlungshilfe „Klimagerechtes Management kompakter Siedlungs- und Infrastrukturflächen“ herausgegeben. Die Fachbroschüre zeigt praktikable planerische Handlungsansätze und Lösungsvorschläge für siedlungs- und flächenbezogene Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne einer nachhaltigen und klimagerechten Siedlungsentwicklung auf. Flächen:sparen zeigt Lösungen für nachhaltigen Umgang mit Böden Versiegelte Böden verschärfen die Probleme, die durch den Klimawandel entstanden sind: So kann etwa Wasser nicht mehr versickern und CO2 nicht mehr gebunden werden. Hochwasser und Überschwemmungen werden damit verstärkt. Welche Beispiele und Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Böden es in den Alpenländern Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz bereits gibt, zeigt der Hintergrundbericht „Flächen sparen, Boden retten“. Der Bericht ist Teil des Projekts „Flächen:sparen“ der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA). Daneben gibt es auch eine interaktive Karte weiterer guter Beispiele aus dem Alpenraum. EEA-Kurzbriefing zur gerechten Klimaresilienz Nicht nur die Folgen des Klimawandels, sondern auch die Anpassungsreaktionen verschärfen vielerorts die sozioökonomischen Ungleichheiten, denn nicht alle ergriffenen Maßnahmen kommen der Gesellschaft gleichermaßen zugute. In dem englischsprachigen Kurzbriefing „Towards ‘just resilience’: leaving no one behind when adapting to climate change“ untersucht die Europäische Umweltagentur EEA, wie sich die Folgen des Klimawandels auf ohnehin gefährdete Gruppen auswirken und wie diese Auswirkungen durch gerechte Anpassungsmaßnahmen verhindert beziehungsweise verringert werden können. In dem Kurzbriefing werden auch Beispiele für gerechte Maßnahmen und Richtlinien aufgezeigt. „Climate Endgame“ untersucht katastrophale Klimawandelszenarien Kann der Klimawandel zum Aussterben der Menschheit führen? Nach Ansicht mehrerer Forschender wird dieser Frage viel zu wenig Beachtung geschenkt. In dem Artikel „Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios“ gehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Frage nach, wie groß das Potenzial ist, dass der Klimawandel zu einer globalen Katastrophe führt und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Laut den Autorinnen und Autoren ist auch das Verständnis extremer Risiken wichtig für eine solide Entscheidungsfindung. Der englischsprachige Text ist in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift “The Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)” erschienen. Seehäfen an den Klimawandel anpassen Hafen Quelle: torstenbehrens /// Creative Commons Durch ihre Lage an Küstenregionen sind Seehäfen besonders vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Um die Häfen für den Klimawandel und seine Folgen fit zu machen, hat das Institut Wasserbau der Hochschule Bremen mit Projektpartnern mehrere Bildungsmodule für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger entwickelt. Die Module für die berufliche Bildung richten sich an alle, die im Hafenbau und Hafenmanagement tätig sind. Mit den Modulen sollen die Adressaten die Klimawandelaspekte besser in ihre beruflichen Entscheidungen einbinden können. Die Basis für die Module bilden Untersuchungen, bei denen exemplarisch anhand sieben deutscher Seehäfen ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel untersucht und Strategien und Maßnahmen für ihre Anpassung entwickelt wurden. Das Projekt, das über drei Jahre bis April 2021 lief, wurde vom Bund mit rund 200.000 Euro gefördert. Neben der HS Bremen waren die Kooperationspartner Bremenports, Hamburg Port Authority, Lübeck Port Authority, Niedersachsen Ports, Rostock Port und Seehafen Wismar beteiligt.
Liebe Leser*innen, mit Hochdruck wird daran gearbeitet, gemäß des Koalitionsvertrags 2021-2025, eine neue vorsorgende Anpassungsstrategie mit messbaren Zielen für Deutschland zu formulieren. Ein breiter Beteiligungsprozess hat hierzu unterschiedliche Perspektiven einfließen lassen. Mehr zu den Ergebnissen finden Sie in unserem Schwerpunktartikel . Hinter uns liegen der wärmste deutsche Februar und März seit Messbeginn. Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer sichtbar – Anpassung ist daher notwendig. Auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal sind Daten und Informationen zum Klimawandel sowie Dienste zur zielgerichteten Anpassung zu finden. Jenes Informationsangebot soll weiterentwickelt werden: Lassen Sie uns daher Ihre Bedarfe und Ihre Perspektive auf das Angebot wissen, indem Sie an unserer Umfrage teilnehmen. Eine spannende Lektüre wünscht das KomPass-Team Beteiligung gibt neuer Klimaanpassungsstrategie Rückenwind Regionaler Dialog KlimaAnpassung in Zwiesel Quelle: Laura-Katharina Heide Effner Mit dem „Dialog KlimaAnpassung“ haben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt im Herbst 2023 einen breiten Beteiligungsprozess zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels durchgeführt. Die Elemente des Dialogs – online-gestützte Befragung und Konsultation sowie Dialogveranstaltungen vor Ort – haben gezeigt: Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute sind sich in vielen zentralen Anliegen, die die Bundesregierung voranbringen soll, einig. Sie empfehlen beispielsweise, vulnerable Personen besser zu schützen und natürliche Lebensgrundlagen zu erhalten. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses geben den Bundesministerien Rückenwind für ihre weitere Arbeit an der neuen vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen. Ihre Meinung ist gefragt! Deutsches Klimavorsorgeportal wird weiterentwickelt Das Umweltbundesamt evaluiert das 2018 im Auftrag der Bundesregierung entwickelte Gesamtangebot des Bundes für Klimadienste und Dienste zur Unterstützung der Klimaanpassung (Deutsches Klimavorsorgeportal, kurz KLiVO Portal). Welche Informationen und Unterstützung benötigen Sie, um sich auf Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und daran anzupassen? Nutzen Sie bereits das KLiVO Portal und wie zufrieden sind Sie damit? Die anonyme Befragung dauert nur 5-10 Minuten und läuft bis zum 20. Mai 2024. Ihre Perspektive ist für eine anwendungsbezogene und nutzer*innenfreundliche Weiterentwicklung maßgeblich. UBA-Fachbeitrag „Grüne Dächer für ein gutes Klima“ erschienen Wie können Schwammstädte die Klimafolgen abfedern und die Lebensqualität erhöhen? Dieser Frage gehen Autor*innen aus dem Umweltbundesamt (UBA) in ihrem Fachbeitrag „Grüne Dächer für ein gutes Klima“ nach. Erschienen ist der Beitrag in der Fachzeitschrift „Politische Ökologie“. Bei der aktuellen Ausgabe mit dem Titel „Akklimatisierung – Lokale Anpassung an den Klimawandel“ war der Arbeitskreis Klimaangepasste Stadt- und Regionalentwicklung der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, an dem auch KomPass beteiligt ist, Mitherausgeber. Alle Beiträge – darunter auch der UBA-Text – sind als Open Access-Ausgabe kostenfrei verfügbar. 13. Regionalkonferenz Klimawandel in Regionen Hitze, Dürre, Starkregen, Überschwemmungen: Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig und stellen Politik und Gesellschaft gleichermaßen vor große Herausforderungen. Wie ist die Anpassung an heute schon unvermeidbare Folgen der Klimakrise noch rechtzeitig möglich? Was können Regionen in Nord- und Ostdeutschland hierfür tun und welche Unterstützung brauchen sie? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die 13. REKLIM gemeinsam mit dem Umweltbundesamt am 25. September 2024. Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik, Behörden, Verbänden sowie der Wirtschaft werden hierzu Stellung nehmen, um ihre Perspektiven und Lösungsansätze mit einer interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. Welche Fachkräfte sind für die Klimaanpassung nötig? Die Anpassungen an den Klimawandel haben auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und den Bedarf an Arbeitskräften. Wie die Berufe für die Anpassungsmaßnahmen aussehen können und welcher zusätzliche Bedarf an Fachkräften entstehen könnte, wird in der UBA-Publikation „Auswirkungen von Klimaanpassung auf den Arbeitsmarkt“ untersucht. Der Bericht leitet Herausforderungen hinsichtlich des Fachkräftebedarfs in von Klimaanpassung besonders betroffenen Branchen und Berufen und der dort arbeitenden Personen ab. Zu den relevantesten Berufsgruppen gehören demnach: Bau- und Ausbaugewerbe sowie Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe. Rekord: Über 300 Bewerbungen beim Bundespreis Blauer Kompass Für den Bundespreis „Blauer Kompass“ wurden in diesem Jahr über 300 Projekte eingereicht – ein neuer Bewerbungsrekord. Der Preis, den das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt verleihen, zeichnet als höchste staatliche Auszeichnung Projekte zur Klimafolgenanpassung in Deutschland aus und ist mit 25.000 Euro dotiert. Im Mai werden die 20 nominierten Projekte bekannt gegeben, unter denen eine Fachjury im Juni eine*n Gewinner*in pro Kategorie auswählt. Außerdem wird über ein Online-Voting, welches am 28. Mai startet, der Communitypreis vergeben. Dritter BMUV-Förderaufruf für „KI-Leuchttürme“ Das Bundesumweltministerium (BMUV) sucht mit einem Förderaufruf digitale Projekte mit Leuchtturmcharakter, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) den natürlichen Klimaschutz vorantreiben. Der mittlerweile dritte Förderaufruf ist Teil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) des BMUV, das 24 Millionen Euro bereitstellt. Gefördert werden auch Einzel- und Verbundprojekte, die – mittels KI – Beiträge zur Klimawandelanpassung leisten. Antragsberechtigt sind staatliche und nichtstaatliche Hochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, kommunale Gebietskörperschaften, Organisationen und Unternehmen. Die Bewerbungsfrist endet am 17. Mai. Klimaschutz-Unternehmen gesucht! Die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen sucht neue Mitglieder. Bewerben können sich Unternehmen aller Größen und Branchen, die Klimaschutz, Umweltschutz oder die Anpassung an die Klimakrise als strategisches Unternehmensziel verfolgen. Zur Bewerbung, die noch bis zum 31. Juli möglich ist, rufen das Umwelt- und Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) auf. Nach einem onlinebasierten Check entscheidet ein unabhängiges Expertengremium über die Aufnahme. Der Verband, der aktuell knapp 70 Mitglieder zählt, bietet unter anderem einen kontinuierlichen Austausch, gemeinsame Diskussionen und Umsetzungen konkreter Praxislösungen. BMBF-Förderaufruf zur Klimaanpassung mit Urbanen Digitalen Zwillingen Bei der Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen können sogenannte Urbane Digitale Zwillinge helfen. Mithilfe dieser virtuellen Abbilder einer realen Stadt können auch komplexe Zusammenhänge simuliert werden. Mit der neuen Förderrichtlinie „Planungsbeschleunigung für die Klimaanpassung mit Urbanen Digitalen Zwillingen“ unterstützt das Bundesforschungsministerium (BMBF) die Entwicklung einer solchen Software. „Gefördert werden Reallabore, die in enger Zusammenarbeit mit mindestens einer Kommune oder Region einen Urbanen Digitalen Zwilling so weiterentwickeln, dass Klimaanpassungsmaßnahmen vor Ort schneller als bisher und wissensbasiert geplant und umgesetzt werden können“, heißt es in der Richtlinie. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni. Innovative und nachhaltige Bauvorhaben gesucht Mit 12 Millionen Euro wollen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Bauvorhaben fördern, die einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen im Baubereich leisten. Mit dem Geld aus der Forschungsförderung des Innovationsprogramms Zukunft Bau sollen etwa Projekte unterstützt werden, die Forschungsfragen wie Klima- und Treibhausgasneutralität oder Klimaanpassung im Blick haben. Förderfähig sind Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bauwesen, in der Architektur sowie in der Bau- und Wohnungswirtschaft. Erste Projektskizzen können noch bis zum 31. Mai 2024 eingereicht werden. 200. Fließpfadkarten in Hessen übergeben Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat Mitte April die 200. Fließpfadkarten übergeben. Mit diesen Karten möchte das HLNUG die hessischen Gemeinden bei der Starkregenvorsorge unterstützen. Laut Landesamt ist vor allem bei kleineren Gemeinden der Bedarf an solchen Karten hoch; mittlerweile hätten über 300 hessische Kommunen einen Antrag auf Erstellung einer Fließpfadkarte beim HLNUG gestellt. Die Karten werden vom Landesamt gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro pro Quadratkilometer erstellt. Bei der Übergabe der Fließpfadkarten wird die Interpretation und Nutzung der Karte erläutert und auf mögliche Anpassungsmaßnahmen hingewiesen. Schulung zu Online-Tool für mehr Klimaresilienz in Kommunen Das webbasierte Tool KlimA-Lok unterstützt Mitarbeiter*innen in Gemeinden und Städten bei der Planung kommunaler Resilienz gegenüber Starkregen und Hitze. Das Tool, das im Rahmen des BMBF-geförderten Projekt ExTrass-V (Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Großstädten und Mittelstädten verstetigen) entwickelt wurde, besteht aus fünf aufeinanderfolgenden Modulen. Wie diese aufgebaut sind und wie sie am besten genutzt werden, wird in einer kostenfreien, dreistündigen Pilotschulung am 28. Mai erklärt. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter*in- nen in Gemeinden und Städte, die Klimaanpassung und Klimaresilienzstärkung planen und umsetzen, insbesondere Klimaanpassungsmanager*innen, Klimaschutzmanager*innen, und weitere Fachkräfte in der Kommunalverwaltung. Leitfaden für Klimaanpassungsmanager*innen veröffentlicht Immer mehr Kommunen stellen Klimaanpassungsmanager*innen ein. Damit diese für ihre vielfältigen Aufgaben gut gerüstet sind, hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) den Leitfaden „Die ersten 100 Tage im Klimaanpassungsmanagement: Tipps für einen gelungenen Einstieg“ erstellt. Die Tipps und Hinweise des Leitfadens orientieren sich an den Anforderungen der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ des Bundesumweltministeriums, lassen sich aber auch auf andere Kontexte übertragen. Neben einer ausführlichen Checkliste bietet der Leitfaden unter anderen auch jede Menge Links zu Projekten und weiteren Unterstützungsangeboten. Endbericht zur Weiterentwicklung des klimafolgenangepassten Bauens Inwieweit muss der aktuelle Rechtsrahmen im Handlungsfeld Bauwesen angepasst werden, um das Bauen klimaresilienter und klimaangepasster zur gestalten? Dieser Frage gingen Forschende in dem vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) geleitete Projekt „Weiterentwicklung des klimafolgenangepassten Bauens im Bauplanungs- und Bauordnungsrecht“ von Januar 2022 bis Oktober 2023 nach. Antworten liefert der Endbericht, der neben dem Raumordnungs- und Bauplanungsrecht sowie dem Bauordnungsrechts unter anderem auch Normen in den nachgeordneten Regelungsbereichen der Länder und Kommunen analysiert. EU-Klimarisikoanalyse: Europa ist nicht ausreichend vorbereitet Die Politik und die Anpassungsmaßnahmen in Europa halten nicht Schritt mit den schnell wachsenden Bedrohungen des Klimawandels, wie extreme Hitze, Dürre, Waldbrände und Überschwemmungen. Zu diesem Schluss kommt die erste Klimarisikobewertung mit dem englischen Titel „European Climate Risk Assessment“, die die Europäische Umweltagentur (EEA) Mitte März veröffentlicht hat. Die Bewertung teilt 36 große Klimarisiken für Europa in fünf Cluster ein: Ökosysteme, Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur sowie Wirtschaft und Finanzen. Mehr als die Hälfte der Klimarisiken erfordern demnach mehr Maßnahmen, acht davon sind besonders dringend. K3-Preis für gute Klimakommunikation – Bewerbungsschluss Ende Mai Initiativen, Projekte und Kommunen, die innovative Klimakommunikation betreiben, können sich noch bis zum 27. Mai für den K3-Preis für Klimakommunikation bewerben. Hinter K3 stecken sieben Organisationen aus der Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die jährlich den K3-Kongress zu Klimakommunikation veranstalten. Preiswürdig sind demnach Kommunikationsprojekte und -formate, die unter anderem zu einem lösungsorientierten Austausch über Klimaschutz, Klimapolitik oder Klimafolgenanpassung in einer demokratischen Gesellschaft beitragen. Der Preis wird auf dem Kongress am 26. September verliehen. Umfrage zur Verbesserung von Klimadienstleistungen Für die Anpassung an den Klimawandel werden Klimadienstleistungen immer wichtiger. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekte Climateeurope2 sollen neben der Stärkung der Gemeinschaft der Klimadienstleister auch verbesserte Qualitätsmaßnahmen und Standards für Klimadienstleistungen entwickelt werden. Um mehr über die Erfahrungen und Anforderungen von Anbieter*innen und Nutzer*innen von Klimadienstleistungen in Bezug auf Qualitätskriterien zu erfahren, wurde eine Online-Umfrage entwickelt. Die anonyme Befragung dauert etwa zehn bis 15 Minuten und ist in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch verfügbar. Neuauflage des Open-Access-Buchs „Klimawandel in Deutschland“ Das Climate Service Center Germany (GERICS) – eine Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Hereon – hat das Open-Access-Buch „Klimawandel in Deutschland“ neu aufgelegt. In 39 Kapiteln schreiben 165 Forscher*innen über die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland und stellen Handlungsmöglichkeiten dar, darunter etwa eine klimagerechte Stadtplanung. Neu aufgenommen wurde ein Teil mit fünf Kapiteln, der sich unter anderem den Themen naturbasierte Lösungen und Methoden zum aktiven CO2-Entzug widmet. Klimaschutz und Klimaanpassung werden in diesem Buch konsequent zusammengedacht. Neben der kostenpflichtigen, gedruckten Ausgabe kann man den Band auch gratis runterladen. Arbeitshilfe zur resilienten Gestaltung von baukulturellem Erbe Die Veröffentlichung „Baukulturelles Erbe vor Risiken schützen und resilient gestalten – Eine Arbeitshilfe für die kommunale Praxis“ soll Kommunen helfen, ihr baukulturelles Erbe an die unvorhersehbaren Gefahrenlagen durch den Klimawandel oder geopolitische Entwicklungen anzupassen. Erstellt wurde die Arbeitshilfe im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) von Fachexpert*innen aus der Forschung und Praxis; herausgegeben hat sie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Ziel der Veröffentlichung ist es, die komplexe Methodik des Risikomanagements für die lokale Governance-Ebene und für eine Vielzahl von Stakeholdern verständlich zu vermitteln. Monitoringbericht zur Klimaanpassungsstrategie auch auf Englisch Den dritte Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) gibt es seit Kurzem auch in englischer Sprache. Der „2023 Monitoring Report on the German Strategy for Adaptation to Climate Change“ zeigt anhand von 16 Handlungsfeldern, welche Veränderungen sich durch den Klimawandel in Deutschland feststellen lassen und welche Gegenmaßnahmen bereits umgesetzt werden. So verschlechtert sich etwa der Zustand der Wälder und der Wassermangel führt zu mehr Ernteausfällen. Gleichzeitig gibt es aber auch Hinweise darauf, dass erste Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel Wirkung zeigen, beispielsweise beim Hitzeschutz. WMO-Report: Klima-Untätigkeit ist teurer als Klima-Maßnahmen Laut dem neuen Klimazustandsbericht der World Meteorological Organization (WMO) „State oft he Global Climate 2023“ war im vergangenen Jahr an einem durchschnittlichen Tag fast ein Drittel der weltweiten Meere von marinen Hitzewellen betroffen. Um die Klimaerwärmung auf das 1,5-Grad-Ziel zu beschränken, müssten laut Bericht bis 2030 rund neun Billionen US-Dollar investiert werden, weitere zehn Billionen bis 2050. Wenn nichts getan wird, wird es aber noch viel teurer: Die Kosten für Klima-Untätigkeit werden sich bis 2050 laut Bericht auf 1,24 Billiarden belaufen. Neuer OECD-Bericht zu klimaresilienter Infrastruktur Nachhaltige und klimaresiliente Infrastruktur spielt eine große Rolle, um den Klimawandel und dessen Folgen abzumildern. Wie eine solche Infrastruktur aussehen kann, wird in dem englischsprachigen Bericht „Infrastructure for a Climate-Resilient Future“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gezeigt – von der Planung über die Finanzierung bis zum Bau. Demnach werden bis zum Jahr 2030 jährlich Investitionen in Höhe von 6,9 Billionen US-Dollar nötig sein, damit die Infrastruktur mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung und dem Pariser Abkommen vereinbar sind. So könnten Klimaanpassungslösungen für das südliche Afrika aussehen Einheimische Hecken und Bäume zwischen Äckern, die Wind und Dürre abmildern und wenig Wasser benötigen: So könnte eine Klimaanpassungsmaßnahme im südlichen Afrika aussehen. Der Vorschlag ist Teil Buches „Sustainability of Southern African Ecosystems under Global Change“, das im Rahmen der Fördermaßnahme SPACES (Forschungspartnerschaften zur Bewertung komplexer Prozesse im System Erde in der Region Südliches Afrika) erarbeitet wurde. An dem Buch, das als Open-Access-Buch auch kostenlos zum Download zur Verfügung steht, haben über 200 Forschende in neun Verbundprojekten mitgearbeitet. SPACES startete im Jahr 2012 und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt mit rund 40 Millionen Euro gefördert. Wie Oststeinbek zu „Regenhausen“ wurde Oststeinbek in Schleswig-Holstein hat einen Zweitnamen: Regenhausen. Nachdem die Gemeinde im Mai 2018 von einem schweren Starkregenereignis betroffen war, wurde einiges unternommen, um Kommunalpolitik, Verwaltung und Bevölkerung für die Gefahren möglicher Starkregen zu sensibilisieren und vorzubereiten – darunter das Projekt AKTIV - Klimaanagepasste Nachbarschaft. Bei dem vom Bund geförderten, dreijährigen Projekt hat der Maßnahmenträger OCF Consulting gemeinsam mit der Gemeinde Oststeinbek Handlungsansätze und Maßnahmen der Starkregenvorsorge entwickelt und praktisch erprobt. Neben Veranstaltungen – etwa zum klimagerechten Gärtnern oder Vorort-Beratungen von Hausbesitzer*innen – wurden auch konkrete Arbeitsschritte für den Einstieg kleiner und mittlerer Kommunen in die Starkregenvorsorge erarbeitet. Diese sind unter dem Motto „Willkommen in Regenhausen“ auf der Projekt-Webseite von AKTIV zu finden. Das Projekt endete Anfang des Jahres, die Gemeinde hat zur Verstetigung der Starkregenvorsorge bereits 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Liebe Leser*innen, der im April veröffentlichte dritte Teil des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarats (IPCC) hat nach Auswertung von ca. 18.000 Studien die Erkenntnis, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Unser Schwerpunktartikel gibt einen Einblick und eine Bewertung zu den Kernaussagen und den damit verbundenen Herausforderungen. Neben unserem Schwerpunktartikel erwarten Sie auch viele andere spannende Themen aus der Klimawandelanpassung, die Sie nicht verpassen sollten. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Minderung des Klimawandels – Was notwendig und möglich ist Vier zentrale Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland Quelle: Adelphi Mit dem 3.Teil des 6. IPCC-Sachstandsberichts wurden die Fortschritte in der Begrenzung globaler Treibhausgas-Emissionen und des Spektrums an Minderungs- und Handlungsoptionen in allen Sektoren bewertet. Ohne eine rasche politische Umsetzung ist das globale Temperaturziel von 1,5°C bis 2100 nicht mehr erreichbar. Ambitionierter Klimaschutz ist zudem die Voraussetzung für gelingende Klimaanpassung. Eine zentrale Erkenntnis des IPCC-Berichts ist, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Das CO2-Budget, das uns dafür noch verbleibt, ist aber angesichts der aktuellen, internationalen Klimapolitik kaum noch einzuhalten. Lesen Sie mehr über die Einschätzungen zu dieser Erkenntnis in unserem Schwerpunktartikel. Forschungskonferenz: Klimaresiliente Schwammstadt Die UBA Forschungskonferenz am 20.06.22 beleuchtet naturbasierte Lösungen am Beispiel der Schwammstadt als einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner eröffnen die Konferenz. Anschließend folgt eine Paneldiskussion zum Thema: Auf dem Weg zu klimaresilienten Städten. Anmeldefrist 16.06.22. Klimarisikoversicherung – Potenziale als strategisches Instrument zur Klimaanpassung in Deutschland Der Klimawandel schreitet fort und seine Auswirkungen werden zu einer wachsenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Damit steigt der Handlungsdruck, Risikovorsorge und Risikotransferlösungen auszubauen. Der gezielte Aufbau von Versicherungsinstrumenten kann ein wichtiger Beitrag für eine Strategie zu einer besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland sein. Basierend auf Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und einem Expertenworkshop mit Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Gebäudewirtschaft, Infrastruktur und Versicherungswirtschaft, gibt die vorliegende Publikation Handlungsempfehlungen zum Thema Anpassung und Versicherung. BMUV stellt Sofortprogramm für Anpassung an den Klimawandel vor Mit dem „Sofortprogramm Klimaanpassung“ will das Bundesumweltministerium (BMUV) schnellstmöglich erste Schritte und Maßnahmen einleiten, um Deutschland schneller für die Folgen des Klimawandels anpassen zu können. Schwerpunkt des Programms, das Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende März vorgestellt hat, ist die verstärkte Unterstützung von Kommunen, etwa durch den Ausbau von Förderprogrammen und der Möglichkeit, lokale Anpassungsmanagerinnen und -manager einzustellen. Hinzu kommen neue Veranstaltungsformate wie zum Beispiel Klimawerkstätten, Hilfe bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen sowie mehr Klimaanpassungs-Kommunikation für Bürgerinnen und Bürgern. Monitoringbericht zu Berlin auf dem Weg zur Klimaneutralität Welche Fortschritte hat die Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr bei der Umsetzung der Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms gemacht? Antworten liefert der Monitoringbericht, den die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, Mitte Februar vorgelegt hat. Demnach konnten viele Maßnahmen trotz pandemiebedingter Einschränkungen vorangebracht werden, darunter das Berliner Solargesetz, um die Solarpotentiale auf Berlins Dächern besser zu nutzen. Außerdem wurde unter anderem das Thema Regenwassermanagement im Quartierskontext durch zwei Projekte auf Friedhofsflächen gestärkt und das Förderprogramm für Stromspeicher sowie für Lastenfahrräder von den Berlinerinnen und Berlinern sehr gut angenommen. Zwei Bundesländer stellen Landesentwicklungsplan neu auf Um besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren zu können, haben sowohl Sachsen-Anhalt als auch Schleswig-Holstein ihren Landesentwicklungsplan (LEP) geändert. Beide Landesregierungen begründen die Neuaufstellung der Pläne mit dem Klima- und Strukturwandel. So beinhaltet der LEP in Sachsen-Anhalt unter anderem Maßnahmen zum Hochwasser- bzw. Starkregenmanagement, zum Bodenschutz, zum Schutz der Wälder und zum Waldumbau. In Schleswig-Holstein wurden die raumordnerischen Ansätze zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im LEP zusammengeführt. Angesichts des Klimawandels gibt der dortige LEP unter anderem neue Vorgaben zu Binnenhochwasser- und Küstenschutz und zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Thüringen aktualisiert Programm zum Hochwasser- und Niedrigwasserschutz 400 Millionen Euro für den Hochwasserschutz und eine neue Niedrigwasserstrategie: Der Freistaat Thüringen will besser auf Extremwetter wie Starkregen und Dürre vorbereitet sein. Anfang Mai stellte die Landesumweltministerin Anja Siegesmund daher das fortgeschriebene Landesprogramm Hochwasserschutz für den Zeitraum 2022–2027 sowie die neue Niedrigwasserstrategie vor. So sollen in dem 400 Millionen Euro teuren Hochwasserschutzprogramm unter anderem Deichrückverlegungen und Schutzanlagen realisiert werden. Bei der Niedrigwasserstrategie sollen unteren anderem Klimastresstests mit den Wasser- und der Fernwasserversorgern durchgeführt und dynamische Talsperrensteuerungen geprüft werden. Drei Handlungshilfen für die Erstellung von Stadtklimaanalysen Stadtklimaanalysen sind für Kommunen ein wichtiges Hilfsmittel, um zu erkennen, wie sich die Folgen des Klimawandels auswirken und wo Handlungsbedarf herrscht. Das hessische Landesamt für Naturschutz hat dazu drei Handlungshilfen erstellt. Die Broschüre „Stadt-Klima-Analysen“ gibt einen Überblick über drei Stadtklimaanalysen, ihren Nutzen für Kommunen und Beispiele aus der Praxis. Die interaktiven „Checklisten und Einführung in Methoden der Stadtklimaanalysen“ helfen Kommunen zu reflektieren, welche Klimaanalyse ihren Ansprüchen und Zielen gerecht wird. Die „Ausschreibungshilfe Stadtklimaanalysen“ begleitet Kommunen durch den Ausschreibungs- und Vergabeprozess für die Beauftragung der Analysen. Bayern gibt 2 Milliarden Euro für mehr Hochwasserschutz aus Zwei Milliarden Euro will Bayern in den kommenden zehn Jahren in den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie investieren und den Freistaat so besser an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Summe soll im Rahmen des Aktionsprogramms „PRO Gewässer 2030“ ausgegeben werden. „Das Aktionsprogramm vereint die Themen Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion an unseren Fließgewässern unter einem Dach“, so Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Geplant ist unter anderem die Hochwasserschutzstrategie Bayerns weiterzuführen, sowie Lebensräume im und am Gewässer zu verbessern und zu vernetzen. Auch neue Erlebnis- und Erholungsräume sollen geschaffen werden. Neues „Fachzentrum Klima“ in Sachsen „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel regional und lokal umsetzen“ – so lautet das Leitthema des neugegründeten „Fachzentrums Klima“ in Sachsen. Das Zentrum, das am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen angesiedelt ist, möchte für hiesige Gemeinden, Städte und Institute die zentrale Anlaufstelle für regionale Klimathemen werden. In dem Zentrum erhalten Interessierte verständliche Informationen über die Klimaentwicklung ihrer Region und werden bei einer klimaangepassten Entwicklung begleitet. Dabei gliedert das Zentrum seine Arbeit in die vier Schwerpunkte Monitoring, Beratung, Vernetzung und Bildung zu regionalen Klimaaspekten. Anschlussförderung für WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz Im WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) wird erforscht, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft in der Lausitz aussehen kann, da die Region vom Struktur- und Klimawandel besonders betroffenen ist. Das Bündnis mit 35 Projektpartnern aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung hat bereits 2019 die Arbeit aufgenommen – nach einer erfolgreichen Zwischenbegutachtung stellt das Bundesbildungsministerium nun für eine zweite Förderphase weitere sechs Millionen Euro bereit. Ziel des Verbundvorhabens ist es, neue Wertschöpfungsketten für die Bioökonomie zu schaffen, um nachhaltige Kreisläufe und die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen in der Landwirtschaft zu etablieren. DIN veröffentlicht „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat die technische Spezifikation „Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Anforderungen und Leitlinien zur Anpassungsplanung für kommunale Verwaltungen und Gemeinden“ veröffentlicht. Das Dokument soll als Leitfaden für kommunale Verwaltungen und Gemeinden dienen und ihnen bei der Vorbereitung auf Bedrohungen durch den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken helfen. Unter anderem wird beschrieben, wie ein Anpassungsplan auf kommunaler Verwaltungs- und Gemeindeebene zu entwickeln ist und welche Prozesse durchzuführen sind. Die vollständige Vornorm gibt es beim Beuth Verlag zu kaufen. BMEL sucht Ideen zu einer klimaangepassten Landwirtschaft Die Folgen des Klimawandels treffen auch die Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will daher Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Wissenstransfervorhaben fördern, die sich dem Thema „Anpassung der Pflanzenproduktion an die Folgen des Klimawandels“ widmen. Im Förderfokus stehen dabei unter anderem Vorhaben zur Anpassung von Produktionssystemen und -technik an die Folgen des Klimawandels – etwa im Bereich Anbau- und Fruchtfolgegestaltung. Das Förderprogramm umfasst die zwei Module A Innovationsförderung und B Ackerbaustrategie. Die Projektskizzen können bis zum 22. Juni 2022 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung eingereicht werden. EU-Großprojekt zum Klimawandel in der Berliner Metropolregion An sieben Standorten in Europa möchte das EU-Projekt IMPETUS innovative Lösungen zur Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel testen und demonstrieren – die Metropolregion Berlin ist einer davon. In der Hauptstadt wird es darum gehen, wirksame Lösungen zur nachhaltigen Wassernutzung zu analysieren und zu skalieren. Dafür arbeiten vier regionale Organisationen federführend am Aufbau eines Demonstrationsstandorts für die regionale Wasserwirtschaft: das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), die Berliner Wasserbetriebe (BWB), die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucherschutz und Klimaschutz (SenUMVK) und das Global Climate Forum e.V. (GCF). Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels Welche ganz individuellen Auswirkungen der Klimawandel weltweit auf die Menschen hat, zeigt die Online-Ausstellung HABITER. Die Künstlerinnen Eliana Pliskin Jacobs und Sîta Subias haben persönliche Erlebnisse, Bilder und Tonbandaufnahmen von Einzelpersonen gesammelt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung auf der ganzen Welt bezeugen. „Dieses Projekt ist eine Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels auf Gemeinden weltweit, insbesondere über die Vertreibung durch klimabedingte Katastrophen“, beschreibt Eliana Pliskin Jacobs HABITER. Die virtuelle und partizipative Ausstellung wir noch bis Juni 2022 online verfügbar sein. Neue Liste der Zukunftsbäume in Städten Stadtbäume in verdichteten Ballungsräumen haben per se schon schwierige Standortbedingungen nun kommen die Folgen des Klimawandels wie trockene und heiße Sommer erschwerend hinzu. Der Arbeitskreis Stadtbäume der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) beim Deutschen Städtetag hat dazu eine aktuelle Broschüre mit dem Titel „Zukunftsbäume für die Stadt“ aufgelegt. Aufbauend auf den Erfahrungen der kommunalen Grünflächenämter und der produzierenden Baumschulen werden konkrete und anschauliche Empfehlungen für die Auswahl von Stadtbäumen geben. 65 neue und bewährte Arten und Sorten aus der GALK-Straßenbaumliste werden dabei vorgestellt und detailliert beschrieben. Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge Unter der Federführung der Universität Stuttgart haben Forschende im Rahmen des Forschungsprojektes RESI-extrem eine Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge entwickelt. Die Arbeitshilfe soll Planerinnen und Planern eine Orientierung für eine resilienzfördernde Ausgestaltung integrierter Stadtentwicklungskonzepte bieten und gliedert sich in zwei Abschnitte. Abschnitt 1 befasst sich mit den Themen der städtischen Resilienz im Allgemeinen sowie den Grundlagen des Starkregenrisikomanagements. In Abschnitt 2 wird beispielhaft deren Integration in integrierte Stadtentwicklungskonzepte erläutert. Das können Städte von Potsdam, Remscheid und Würzburg lernen Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland keine kommunale Pflichtaufgabe – oftmals fehlt es an personellen und finanziellen Ressourcen, um notwenige Maßnahmen umzusetzen. Die Forschenden des Leibnitz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung empfehlen den Kommunen daher, den Fokus stärker auf den Transfer von erprobten Maßnahmen anderer Städte zu legen. In dem Policy Paper „Handlungsempfehlungen für eine bessere Klimakoordination in Kommunen“ werden daher die Einrichtung eines Klimarats (Potsdam), die Einführung eines Klima-Checks in der Bauleitplanung (Remscheid) und die Einrichtung einer Klima-Stabstelle (Würzburg) genauer beleuchtet und Transferempfehlungen gegeben. Leitfaden zur Co-Produktion von Klimadiensten Klimaforschung und die Entwicklung von Klimadienstleistungen gelingt am besten in Gemeinschaftsarbeit – vor allem wenn es darum geht, die Daten pragmatisch aufzubereiten, etwa für Kommunen auf dem Weg zur Klimaresilienz. Wie diese Zusammenarbeit aussehen kann und welche Methoden und Ansätze es zur Verbesserung der gemeinsamen Erstellung von Klimadienstleistungen gibt, wird in dem Leitfaden „Co-produktion of Climate Services“ zusammengefasst. Der Leitfaden wurde vom der Initiative JPI Climate angestoßen und ihm Rahmen des Projekt ERA4CS - European Research Area for Climate Services – erstellt. Paper zu Migration und Urbanisierung der Städte Welche Möglichkeiten Städte und ihre Stadtplaner vor dem Hintergrund der verstärkten Urbanisierung und Migration haben, wurde von Forschenden in dem Paper „Urbanization, migration, and the challenges of resilience thinking in urban planning“ untersucht. Die Autorinnen und Autoren gehen dabei auch der Frage nach, wie der Klimawandel die Urbanisierung und Migration beeinflusst. Außerdem wurden zwei gegensätzliche Planungssysteme genauer betrachtet und Erkenntnisse abgeleitet – bei den untersuchten Regionen handelt es sich um die Rhein-Ruhr-Metropolregion und Teheran im Iran. Das Paper erscheint in der Zeitschrift Cities, steht aber auch zum kostenlosen Download zur Verfügung. Studie: Wer ärmer ist, kann sich weniger an Hitze anpassen Haushalte mit niedrigerem Einkommen in Deutschland können sich schlechter an Hitzewellen anpassen als Haushalte mit hohem Einkommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Heat vulnerability and adaptation of low-income households in Germany“, die in der Fachzeitschrift Global Environmental Change veröffentlicht wurde. Die Studie entstand im Kontext des noch laufenden ReFoPlan Vorhabens FKZ 3718 48 1010 „Private Eigenvorsorge“. Unter anderem konnten in hochvulnerablen Gruppen keine Auswirkung von Einkommen auf Anpassungsverhalten festgestellt werden. Die Forschenden empfehlen daher Kommunikationsansätzen für gefährdeter Haushalte zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass Anpassungsmaßnahmen tatsächlich auf Haushaltsebene ergriffen werden können und wirksam sind. „Wasser im Fluss“ bringt Gewässer der Natur näher Wasser im Fluss - Werre bei Detmold Quelle: AGA gGmbH Die naturnahe Gestaltung von Gewässern im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe hat sich das Projekt „Wasser im Fluss“ zur Aufgabe gemacht. Bereits seit 2004 wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Arbeit gGmbH (AGA) getragen und mit vielen Kooperationspartnern wie etwa der Bezirksregierung Detmold, dem Kreis Lippe, der Gemeinde Augustdorf, der Stadt Bad Salzuflen und der Stadt Barntru umgesetzt. Die Projektgrundlage bildet die im Jahr 2000 verabschiedete Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Als Integrationsunternehmen und Träger von Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekten u.a. im Bereich Umweltprojekte hat die AGA seit Projektbeginn rund 600 Einzelmaßnahmen an lippischen Gewässern erfolgreich umgesetzt. Die Ziele der Maßnahmen stützen sich dabei auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und umfassen die Wiederherstellung und Erhaltung der natürlichen Dynamik, der Struktur und Funktionsfähigkeit der Fließgewässer, die ökologische Revitalisierung anthropogen beeinträchtigter Gewässerabschnitte, die Beseitigung von Verrohrungen oder Betonverbauten, die Pflanzung heimischer Gehölze, die Schaffung von Vernässungsbereichen sowie die Strukturanreicherung durch Einbau von Totholz oder Störsteinen. Damit wird neben dem Naturschutz auch ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung geleistet, denn natürliche Gewässer haben beispielsweise eine größere Kapazität Hochwasser zu kompensieren. 2019 wurde „Wasser im Fluss“ als „UN Dekade Projekt Biologische Vielfalt Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet.
Liebe Leser*innen, mit dem „ Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern “ führen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt die gesellschaftliche Debatte zur notwendigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Vom 18. September bis 8. Oktober 2023 können Menschen in Deutschland ihre Ideen und Wünsche für eine lebenswerte Zukunft einbringen. Parallel dazu können Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft ihre Expertise in die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie einbringen. Lesen Sie mehr zu den Beteiligungsmöglichkeiten in unserem Schwerpunktthema. Eine spannende Lektüre wünscht das KomPass-Team Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern Dialog KlimaAnpassung Quelle: Umweltbundesamt Mit dem „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ starten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt einen breiten Beteiligungsprozess und führen die gesellschaftliche Diskussion zur notwendigen Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Wichtig bleiben alle Anstrengungen zum Klimaschutz, damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden. Bürger*innen, darunter Jugendliche und junge Menschen, können ihre Vorstellungen zu einem klimaangepassten Deutschland einbringen und Empfehlungen geben, wie dies erreicht werden soll, um eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Parallel dazu werden Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft durch die Bundesregierung in den verschiedenen Themenclustern beteiligt und können ihre Expertise in die Strategieentwicklung einbringen. Die Ergebnisse des Dialogs fließen in die Erarbeitung der neuen, vorsorgenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel der Bundesregierung ein. Der „Dialog KlimaAnpassung“ startet zu Beginn der bundesweiten „Woche der Klimaanpassung“ am 18. September mit der dreiwöchigen Online-Beteiligung für Bürger*innen. UBA-Bericht: Umgang mit physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Finanzwirtschaft? Dieser Frage geht der neue UBA-Bericht „Umgang mit physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft“ nach. Die Studie untersucht dabei sowohl die direkten Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten der Finanzdienstleister als auch die indirekten Auswirkungen, die durch Klimaauswirkungen auf die Realwirtschaft ausgelöst werden und die Finanzwirtschaft dann in einem weiteren Schritt betreffen. In dem Bericht werden außerdem Empfehlungen gegeben, wie die entsprechenden Regulatorien in der EU – etwa die Sustainable Finance Gesetzgebung – besser umgesetzt werden können. Praxisforum zur Förderung naturbasierter Lösungen für die kommunale Klimaanpassung Beim Praxisforum "Klimaanpassung vor Ort: Politische und rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten für naturbasierte Lösungen in Kommunen" werden Praxisbeispiele vorgestellt und Herausforderungen sowie Chancen in der Umsetzung von naturbasierten Lösungen aufgezeigt. Die Veranstaltung wird vom Ecologic Institut im Auftrag des Umweltbundesamts und mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ausgerichtet und ist für Klimaanpassungsmanager*innen, Stadtplaner*innen und weitere Interessierte gedacht. Bundesregierung beschließt erstes bundesweite Klimaanpassungsgesetz Es soll maßgeblich die Anpassung an die Klimafolgen in Deutschland vorantreiben und erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen schaffen: das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz. Die Bundesregierung hat dieses Mitte Juli verabschiedet; nun geht es den Gesetzgebungsprozess und wird dem Bundesrat sowie dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt. Das Gesetz beinhaltet unter anderem drei Kernelemente: die Stärkung der Klimaanpassung vor Ort, eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes und ein Berücksichtigungsgebot, das besagt, dass die Träger öffentlicher Aufgaben bei Planungen und Entscheidungen das Ziel der Klimaanpassung fachübergreifend und integriert berücksichtigen müssen. Umweltbewusstseinsstudie: Mehrheit der Deutschen hält Anpassung an bereits deutlich spürbare Klimakrise für notwendig Die überwiegende Mehrheit der Deutschen spürt die negativen Folgen der Klimakrise bereits deutlich und hält Maßnahmen zur Anpassung für erforderlich. Das zeigt die Umweltbewusstseinsstudie 2022 von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium. Auch wenn andere Krisen, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Inflation, stärker im Vordergrund stehen, bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein wichtiges Thema für die Menschen in Deutschland. Eine sehr klare Mehrheit befürwortet zudem den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. Wichtig ist den Befragten dabei aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden. Projektaufruf: Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel 200 Millionen Euro Fördergelder stellt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) für Städte und Gemeinden bereit, die ihren urbanen Raum an den Klimawandel anpassen. Unterstützt wird beispielsweise die Vernetzung bestehender Grün- und Freiräume oder die gezielte Ergänzung mit wohnortnahen Freiräumen in klimatisch defizitären Stadträumen – sogenannte Klimaoasen. Für die Förderung, die im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung Urbaner Räume an den Klimawandel“ zur Verfügung steht, können sich die Kommunen noch bis 15. September beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bewerben. Gesundheitsministerium mit Maßnahmen gegen Sommerhitze Mit verschiedenen Maßnahmen, gebündelt in einem Hitzeschutzplan, will das Bundesgesundheitsministerium die Menschen besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen der Hitze vorbereiten. Dazu zählen in erster Linie Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen wie ein Hitze-Service-Portal mit Informationen und Maßnahmen für mehr Hitzeschutz in den Kommunen. Auch eine verbesserte Zusammenarbeit von Mobilfunkanbietern und Behörden, um rechtzeitig vor Hitze zu warnen, gehört dazu. Außerdem wurde eine Initiative mit dem Hausärzteverband ins Leben gerufen. Die Ärzte sollen besonders vulnerable Patienten rechtzeitig informieren und beraten. Langfristig sollen auch strukturelle Maßnahmen gestärkt werden. Neue OECD-Leitsätze für Nachhaltigkeit in den Unternehmen Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Leitsätze für multinationale Unternehmen überarbeitet und dabei einen besonderen Fokus auf das Umweltkapitel gelegt. Unter anderem geben die Leitsätze Empfehlungen, welche Umweltauswirkungen die Unternehmen im Blick haben sollen, wie die Produktion nachhaltiger gestaltet werden kann und wie Klima, Biodiversität und sensible Ökosysteme geschützt werden können. Die OECD-Leitlinien, denen sich 51 Staaten angeschlossen haben, sind zwar rechtlich unverbindlich, die Bundesregierung erwartet aber, dass die in Deutschland agierenden multinationalen Unternehmen sie berücksichtigen. Gutachten und Netzwerk: Brandenburg verbessert Hitzevorsorge Brandenburg hat nach Berlin die deutschlandweit meisten Hitzetage. Um die Bevölkerung besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen zu schützen, hat die Landesregierung ein Gutachten für einen Hitzeaktionsplan erstellen lassen. Darin wurde unter anderem ein Netzwerk für den Hitzeschutz gefordert, welches nun Mitte Juni gegründet wurde. Ihm sollen Vertreterinnen und Vertreter aller Bereiche angehören, die sich mit dem Thema Hitzeschutz befassen: darunter Gesundheit, Katastrophenschutz und Rettungswesen, Arbeitsschutz, Soziales und Stadtplanung. So weit ist Berlin auf dem Weg zur Schwammstadt Die Regenwasserbewirtschaftung wird angesichts zunehmender Trockenheit durch den Klimawandel immer wichtiger. Die Berliner Regenwasseragentur hat vor diesem Hintergrund hiesige Wohnungsunternehmen zum Thema Schwammstadt befragt. 95 Prozent der Befragten sagten demnach: Trockenheit und Hitze sind ein wachsendes Problem für Berlin. 85 Prozent erachten eine Regenwasserbewirtschaftung für wichtig und 81 Prozent haben bereits entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Versickerung des Regenwassers auf den Grundstücken, durchlässige Flächenbeläge, Dachbegrünung oder Regenwassernutzung. Die größten Herausforderungen sind laut Umfrage die Kosten sowie der Planungs- und Umsetzungsaufwand. Zwei datengetriebene Projekte zur Klimaanpassung in Dortmund Mit zwei datengetriebenen Projekten soll Dortmund besser an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst werden. Das Projekt „Data2Resilience“ wird vom Urban Climate Lab an der Ruhr-Universität Bochum geleitet und soll – unter anderem mit einem hochmodernen biometeorologischen Sensornetzwerk – Maßnahmen und Dienstleistungen umsetzen, um die Widerstandsfähigkeit Dortmunds gegenüber extremer Hitze zu verbessern. Für das Projekt „CATCH4D“ ist ILS Research verantwortlich. Hier soll unter anderem ein 3D-Wärmemodell von Dortmund erstellt und die Energieeffizienz von Gebäuden bewertet werden. Beide Projekte werden von ICLEI Europe mit Fördermitteln von Google.org finanziert. 2,8 Mio. Euro für Hochwasserwarnsystem im Bergischen Land Künstliche Intelligenz (KI) soll im Bergischen Land künftig helfen, vor steigenden Wasserpegeln und Hochwasser zu warnen. Das moderne Warnsystem wird derzeit am Lehrstuhl für Technologien und Management der Digitalen Transformation der Bergischen Uni Wuppertal mit Partnern aus der Wirtschaft entwickelt. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,8 Millionen Euro. Für die datengetriebenen Vorhersagen werden unter anderem mit Sensoren die Pegelstände, die Niederschlagsmengen, der Unterwasserdruck, Luftfeuchtigkeit, -druck und -temperatur sowie die Windrichtung und -stärke erfasst. Die KI soll dann Muster erkennen, die in Zusammenhang mit steigenden Pegelständen stehen. „Woche der Klimaanpassung“ im September Vom 18. bis 22. September steht in Deutschland vielerorts alles im Zeichen der Klimaanpassung. Dann findet zum zweiten Mal die „Woche der Klimaanpassung“ statt, die das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums organisiert. Die Themenwoche soll mit Aktionen auf die Klimaanpassung in Deutschland aufmerksam machen – unter anderem mit Workshops, Ausstellungen, Seminaren, Stadtgesprächen, Klimaspaziergängen und Baumpflanzungen. Lernwerkstätten für Initiator*innen von Klimaanpassungsprozessen Da die Auswirkungen des Klimawandels nicht an kommunalen Grenzen Halt machen, sind kreisbezogene und interkommunale Ansätze bei der Klimaanpassung sinnvoll und effektiv. Um derartige Kooperationen zu unterstützten, veranstaltet das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums deutschlandweit ab November mehrere Werkstattreihen. Das Angebot richtet sich an berufserfahrene Mitarbeiter*innen von Landkreisverwaltungen und interkommunalen Kooperationen, vornehmlich aus ländlich geprägten Gebieten in Deutschland. RKI-Sachstandsbericht zu Klimawandel und Gesundheit Im neuen dreiteiligen Sachstandsbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) werden die aktuellen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Deutschland zusammengefasst. Im Fokus des – bereits veröffentlichten - ersten Teils stehen Infektionskrankheiten, die durch Krankheitsüberträger sowie durch Wasser oder Lebensmittel übertragen werden können. Die Veröffentlichung des zweiten Teils ist für September 2023 geplant. Er beschreibt die Auswirkungen des Klimawandels auf nicht-übertragbare Erkrankungen und die psychische Gesundheit. Der dritte Teil konzentriert sich auf soziale Determinanten, Kommunikation und Handlungsoptionen und soll Ende 2023 veröffentlicht werden. Agri-Photovoltaik-Anlagen schützen Pflanzen vor Dürre Bei Agri-Photovoltaik-Anlagen werden die Paneele auf Ständer gesetzt, so dass darunter Nutzpflanzen angebaut werden können. Während die entstehende Verschattung nicht immer gewünscht ist, kann sie bei Trockenperioden die Pflanzen schützen und zu Ertragssteigerungen führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Hohenheim. Der Effekt kann demnach besonders für Regionen wichtig werden, in denen es gleichzeitig ein starkes Bevölkerungswachstum und ausgeprägte Dürreperioden gibt – beispielsweise in Indien oder Afrika. Doch auch für Europa könnten Agri-Photovoltaik-Anlagen interessant sein, da auch hier als Klimawandelfolgen mit längeren Trockenperioden zu rechnen sei, so die Forschenden. Deutschlandweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren Die Starkregenereignisse haben durch den Klimawandel signifikant zugenommen – mit teils katastrophalen Überflutungen. Um Gebiete in Deutschland zu identifizieren, die durch Starkregen besonders gefährdet sind, erstellt das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit Fachbehörden aus Bund und Ländern eine deutschlandweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren. Die Karte, die in mehreren Etappen bis Ende 2025 für alle Gebiete in Deutschland erstellt wird, soll realistische Simulationsergebnisse zu möglichen Überflutungsszenarien, insbesondere Überflutungstiefen und Strömungsgeschwindigkeiten, zeigen. Spätestens zu Beginn des Jahres 2024 werden die Ergebnisse der Teilregionen als interaktive Webkarten zur Verfügung gestellt. Unterrichtsmaterial zum Thema „Warum wir grüne Städte brauchen“ Arbeitsblätter, Fragebögen und Unterrichtsvorschläge rund um das Thema „Warum wir grüne Städte brauchen“ hat der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums auf seiner Webseite zusammengestellt. Das Material kann kostenlos heruntergeladen werden und ist veränderbar. Neben Ideen zu Exkursionen und Fragenbögen zur Dokumentation von Beobachtungen der Stadtnatur gibt es auch Bildervorträge, um das Thema den Schülern näher zu bringen. Die Unterrichtseinheiten und die dazugehörigen Arbeitsmaterialien für Sekundarstufe und Grundschule stehen jeweils in einer Variante für Fortgeschrittene und einer Basisversion zur Verfügung. Anhörung zum Thema Klimagerechtigkeit des Ethikrats Der Deutsche Ethikrat hat sich in einer zweiten öffentlichen Anhörung mit dem Thema Klimagerechtigkeit beschäftigt. Dazu wurde Ende Mai die Perspektive von vier Stakeholdern angehört. Der erste Beitrag kam vom Md Shamsuddoha, der in Bangladesch lebt – einem Land, das vom Klimawandel bereits stark betroffen ist. Die 22-jährige Sophie Backsen, die an der Verfassungsbeschwerde 2021 beteiligt war, trat als zweite Rednerin auf. Der Leiter der Climate Change and Health Unit der WHO sprach aus der medizinischen Perspektive und der Kommunikationswissenschaftler Michael Brüggemann referierte zu problematischen Kommunikationsmustern der Klimadebatte – darunter Leugnung und Untergangsstimmung. Die Anhörung wurde aufgezeichnet. EEA-Bericht zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen Welche Auswirkungen haben die hohen Temperaturen als Folge des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Europa? Antworten auf diese Frage liefert der Bericht „Klimawandel als Bedrohung für Gesundheit und Wohlbefinden in Europa: Schwerpunkt Hitze und Infektionskrankheiten“, den die Europäischen Umweltagentur herausgegeben hat. Demnach stellen die Hitzewellen die größte direkt klimabedingte Gesundheitsbedrohung für die europäische Bevölkerung dar. Neue Gefahren kommen durch Infektionskrankheiten hinzu, die vom Klima begünstigt werden. Der Bericht zeigt aber auch auf, wie die Menschen geschützt werden können – etwa durch Hitzeaktionspläne und die Anpassung der Arbeitszeiten. EU-Leitfaden zur Klimaanpassung von Gebäuden Die Europäische Kommission hat einen technischen Leitfaden für die Klimawandelanpassung von bestehenden Gebäuden veröffentlicht. Der Leitfaden, der von der Generaldirektion Klimapolitik der Kommission erstellt wurde, ist in zwei Berichte unterteilt. Der erste Teil gibt einen Überblick über die Strategien und Normen auf EU-Ebene, fasst die Baunormen zusammen und erläutert unter anderem die Klimavulnerabilität und Risikobewertung von Gebäuden. Der zweite Bericht erläutert Best-Practice-Beispiele und zeigt Lösungen für mehr Klimaresilienz der Gebäude auf. Zwei Gutachten: So können Menschen gesund leben Wie können Menschen trotz Klimakrise gesund und vor allem auf einer gesunden Erde leben? Zu dieser Fragestellung wurden kürzlich zwei Gutachten veröffentlicht. Im Bericht des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wird die Vision „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ beschrieben und aufgezeigt, was dafür nötig ist, diese zu realisieren. Das Sondergutachten des Sachverständigen Rat für Umweltfragen „Umwelt und Gesundheit konsequent zusammendenken“ legt die Schwerpunkte unter anderem auf die Lebensverhältnisse in der Stadt, den nachhaltigen Umgang mit Chemikalien und eine stärkere Integration von umweltbezogenen Gesundheitsbelangen in die relevanten Politikfelder. Evaluierung: Anpassungspolitik muss wirksamer werden Um andere Länder bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, hat die Bunderegierung zwischen 2011 und 2020 rund 17,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) hat die Verwendung dieser öffentlichen Mittel nun evaluiert und kommt zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit deutscher Anpassungsmaßnahmen erhöht und die Finanzierung optimiert werden soll. Das DEval empfiehlt daher unter anderem, die Finanzierung zukünftig stärker als bislang an den Klimarisiken der Partnerländer auszurichten und naturbasierte Maßnahmen stärker zu fördern. Urban Governance Atlas: 250 Beispiele für naturbasierte Lösungen Der Urban Governance Atlas ist eine Online-Datenbank mit 250 Governanceinstrumenten, die die Entwicklung naturbasierter Lösungen in der Stadt fördern und die Wiederherstellung von urbanen Ökosystemen unterstützen. Politische Entscheidungsträger der Stadtplanung sind eingeladen, den Urban Governance Atlas zu erkunden und sich von den vielfältigen Ansätzen aus über 41 Ländern inspirieren zu lassen. Beide Instrumente wurden im H2020 Projekt INTERLACE (Internationale Zusammenarbeit zur Wiederherstellung und Vernetzung urbaner Räume in Lateinamerika und Europa) entwickelt. Darüber hinaus entwickelte das Klima-Bündis im Rahmen des Projekts ein Kochbuch für virtuelle, interaktive Austauschformate für Städte. Es bietet Kommunen, Städtenetzwerken und anderen Organisationen eine Anleitung für interaktiven Online-Austausch und gemeinsames Miteinanderlernen. Studie: Ohne neue Klimapolitik sind 22 Prozent aller Menschen von Hitze betroffen Ändern sich die aktuellen Klimapolitiken nicht, werden Ende des Jahrhunderts 22 Prozent aller Menschen in Regionen leben, die außerhalb der sogenannten menschlichen Klimanische liegen – also dem Temperaturbereich, in dem Menschen historisch bevorzugt gesiedelt haben. Dies ist das Ergebnis der Studie, „Quantifying the Human Cost of Global Warming“, die im Fachjournal „Nature Sustainability“ erschienen ist. Würde die Erwärmung auf 1,5 Grad beschränkt, wären fünf Prozent aller Menschen von der Entwicklung hin zu gefährlicher Hitze betroffen, heißt es in der Studie weiter. Die Forschenden weisen zudem darauf hin, dass je 0,1 Grad vermiedenem Temperaturanstieg 140 Millionen Menschen weniger betroffen sein würden. Erfrischung an heißen Tagen: Karte von Düsseldorf zeigt kühle Orte Kartenausschnitt der Düsseldorfer Karte der kühlen Orte Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf Für gewöhnlich heben Stadtkarten Sehenswürdigkeiten und besonders schöne Ecken und Straßen hervor. Auf der „Düsseldorfer Karte der kühlen Orte“ hingegen gibt es blaue Wassertropfen, Schneeflocken oder Wasserhähne zu entdecken. Die Symbole zeigen an welchen Stellen die Menschen der Hitze entfliehen oder Trinkwasser finden können. Angezeigt werden auf der interaktiven Karte schattige Grünanlagen, Wasserspielplätze, Trinkbrunnen, Refill-Stationen, Bademöglichkeiten und klimatisierte sowie kühle Gebäude wie Museen, Bibliotheken und Kirchen. Erstellt wurde die Karte vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz Düsseldorf zusammen mit dem Vermessungs- und Katasteramt Düsseldorf. Zu finden ist sie – gemeinsam mit Tipps zum Verhalten an Hitzetagen – auf der Webseite der Stadt. Das Projekt zur Erstellung der Karte startete im Februar und ist Teil der Stadt-Klima-Anpassungen Düsseldorfs. Kosten sind initial keine entstanden, für die Pflege der Daten braucht es jedoch personellen Aufwand.
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