Übergeordnetes Ziel des gemeinsamen BIBS-Vorhabens ist die Überbrückung von disziplinären Grenzen, Skalen und Systemen in der Biodiversitätsforschung zur Entwicklung innovativer und nachhaltiger Managementstrategien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf abrupten ökosystemaren Zustandsänderungen ('rapid transitions'). Die Teilprojekte der Universität Potsdam fokussieren auf die Einrichtung und konzeptionelle Entwicklung der experimentellen Plattform 'Scape-Labs' ('landscape laboratories', Arbeitsbereich/Work package 1), der Untersuchung von Kleinsäugergemeinschaften im Stadt-Land-Gradienten (WP 3), der experimentellen und modellbasierten Untersuchungen von Pflanzen-Bodendiversitäts-Kopplungen (WP 4), sowie der experimentellen und konzeptionellen Untersuchung zum Übergang von natürlichen zu menschengeprägten und neuartigen Ökosystemen ('novel ecosystems', WP 5). Die Vorhaben der Universität Potsdam im Rahmen des BIBS-Antrags verknüpfen konzeptionelle Arbeiten zur Einrichtung und Weiterentwicklung systemübergreifender Landschaftsexperimente (WP 1) sowie zur Dynamik und zum Management von Übergängen hin zu neuartigen Ökosystemen (WP 5) mit konkreten Experimenten (WP 3, 4, 5) und der Entwicklung und Nutzung neuer Computermodelle (WP 1, 4, 5).
Der chilenische Naturwald ist den Plantagenflächen flächenmäßig um Faktor 6 überlegen, führt in wirtschaftlicher Hinsicht jedoch ein Schattendasein. Durch die Einmischung exotischer Baumarten in degradierte Sekundärwälder aus Naturwaldbaumarten und die gemischte Anpflanzung von exotischen und Naturwaldbaumarten soll den einheimischen Baumarten in Chile eine stärkere wirtschaftliche Bedeutung gegeben werden. Ziel des Projektes 'Diversität und ökonomischer Erfolg: Mischungen aus einheimischen und exotischen Baumarten als Möglichkeiten zur Sanierung von Sekundärwäldern in Mittelchile' ist es, durch diese Anreicherungsmaßnahmen die Wirtschaftlichkeit der Sekundärwälder zu verbessern, ohne auf die aus ökologischen Gründen vorteilhaften Naturwaldbaumarten zu verzichten. Das Forschungsprojekt untersucht die wirtschaftliche Attraktivität solcher Mischungen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Frage, welchen Vorteil die Baumartendiversifikation mit Blick auf eine Risikominderung bzw. eine Ertragserhöhung erbringen kann. Dazu wird auf Erkenntnissen der modernen Finanztheorie aufgebaut.