Pool- und Flussgrößen des internen Phosphor (P)-Haushaltes im Arendsee wurden durch Vertikaluntersuchungen von Sedimentkernen, Massenbilanzen sowie durch Messungen mittels Sinkstoff-Fallen und Dialyse-Sammler bestimmt. Die durch Massebilanzen im Epilimnion ermittelten dreifach höheren Sedimentationsraten im Vergleich zu Raten aus den über jeweils vier Wochen exponierten Sinkstoff-Fallen zeigen, dass die P-Abgabe sehr schnell erfolgt. Eine weitere starke Abnahme des Gesamt-P-Gehaltes findet bereits innerhalb der obersten 2 cm des Sedimentes statt, so dass sich mobilisierbarer P nur in geringen Mengen anreichern kann. Der im Sediment zeitweise zurückgehaltene P-Vorrat ist im Vergleich zur hypolimnischen P-Akkumulation während der Sommerstagnation gering. Ohne Nachschub von frisch sedimentierendem Material würden die Freisetzungsraten innerhalb von nur drei Wochen zum Verbrauch des vorhandenen mobilisierbaren P im Sediment führen. Eine wesentliche Ursache für die schnelle Freisetzung ist die Remineralisierung von organischem P. Unsere Langzeitstudie zeigt, dass hohe P-Freisetzungsraten nicht unbedingt einen hohen Vorrat an Gesamt-P oder mobilisierbaren P im Sediment erfordern. In Seen mit einem geringen Vorrat an mobilisierbaren Phosphor würde eine P-Verminderung im Wasserkörper zu einer unmittelbaren Verringerung der P-Freisetzung führen, während eine Entschlammung oder eine Abdeckung als seeinterne Maßnahmen wirkungslos wären.
Im Rahmen des Verbundvorhabens 'JGOFS-Indik' beantragen wir ein marin-oekologisches Teilprojekt mit einjaehriger Laufzeit zur Auswertung planktischer Foraminiferen-Gemeinschaften und flankierenden Isotopenanalysen/Alkenonbestimmungen aus Sinkstoffallen und Meeresbodensedimenten. Im Vergleich zu den Fallen repraesentieren die Aufzeichnungen vom Meeresboden, zusaetzlich gefiltert durch die Bioturbation, den 'mesoskaligen' Zustand der letzten Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Unsere Untersuchungen liegen damit zwischen den Zeitskalen heutiger Messungen und der langfristigeren Klimavariabilitaet (etwa glazial-interglazialer Zyklus). Ziel der Arbeiten ist ein besseres Verstaendnis der Stabilitaet, Lage und des Ausmasses der Produktivitaets- und Auftriebszentren, der Oberflaechenstroemungen und der Temperaturverteilung im noerdlichen Arabischen Meer, das ein zentrales Untersuchungsgebiet im deutsche Projekt 'JGOFS-Indik' darstellt.