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Stadtentwicklung in Rußland

Das Projekt "Stadtentwicklung in Rußland" wird/wurde gefördert durch: Deutscher Akademischer Austausch Dienst. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Cottbus, Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Lehrstuhl Stadtplanung und Raumgestaltung.Stadtentwicklung der Sowjetunion: die blauen Städte Grundlagenforschung der Phänomene der Stadtentwicklung in der ehemaligen Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg als kooperatives Forschungsprojekt Zentraler Forschungsgegenstand ist die Stadtgestalt der 'blauen' Städte, und die Einordnung in die entwicklungsgeschichtlichen Planungsverfahren. D.h. der Stadtkörper in seiner Typologie, seiner architektonischen Ausprägung und gesellschaftlichen Bedeutung in seiner Entstehungszeit ist ebenso Betrachtungsgegenstand wie die damals planungsrelevanten Aspekte und Strategien. Neben der Entstehungsgeschichte, der Darstellung der Stadtgestalt und der Differenzierung seiner typologischen Strukturen sollen die zukünftige Lebenserwartung, die Projektionen der städtischen Perspektiven ermittelt werden.

Energieeffizienz in Mittel- und Osteuropa sowie der früheren Sowjetunion: Stand, Perspektiven, Hemmnisse und die Rolle der Ost-West-Kooperation

Das Projekt "Energieeffizienz in Mittel- und Osteuropa sowie der früheren Sowjetunion: Stand, Perspektiven, Hemmnisse und die Rolle der Ost-West-Kooperation" wird/wurde gefördert durch: Gruppe Energie 2010. Es wird/wurde ausgeführt durch: Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V..

SustainableSilkRoad4.0 - digital unterstützte biodiversitäts-basierte agrarische Landnutzung in Zentralasien

Das Projekt "SustainableSilkRoad4.0 - digital unterstützte biodiversitäts-basierte agrarische Landnutzung in Zentralasien" wird/wurde ausgeführt durch: Christian-Albrechts-Universität Kiel, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung.

SustainableSilkRoad4.0 - digital unterstützte biodiversitäts-basierte agrarische Landnutzung in Zentralasien, (SSR4.0) SustainableSilkRoad4.0 - digital unterstützte biodiversitäts-basierte agrarische Landnutzung in Zentralasien

Das Projekt "SustainableSilkRoad4.0 - digital unterstützte biodiversitäts-basierte agrarische Landnutzung in Zentralasien, (SSR4.0) SustainableSilkRoad4.0 - digital unterstützte biodiversitäts-basierte agrarische Landnutzung in Zentralasien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Christian-Albrechts-Universität Kiel, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung.

Abschluss des Forschungsprojekts Untersuchung der Inzidenz strahleninduzierter Tumoren und Schilddruesenaffektionen in Weissrussland, Untersuchung der Indidenz strahlenassoziierter Tumoren und Schilddruesenaffektionen in Weissrussland

Das Projekt "Abschluss des Forschungsprojekts Untersuchung der Inzidenz strahleninduzierter Tumoren und Schilddruesenaffektionen in Weissrussland, Untersuchung der Indidenz strahlenassoziierter Tumoren und Schilddruesenaffektionen in Weissrussland" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bern, Institut für Sozial- und Präventivmedizin.Das Kernkraftwerkunglueck in Tschernobyl am 26. April 1986 ist bis heute die groesste Katastrophe im Zusammenhang mit der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Dementsprechend wurden auch weite Gebiete der ehemaligen Sowjetunion radioaktiv verseucht. Das Ausmass der gesundheitlichen Folgen fuer die betroffene Bevoelkerung ist nicht bekannt; mit einer Zunahme von Krebserkrankungen muss jedoch gerechnet werden. Weissrussland verfuegte bereits zur Zeit der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl ueber ein landesweites Krebs-Registrierungs-System. Das Institut fuer Sozial- und Praeventivmedizin der Universitaet Bern arbeitet mit verschiedenen weissrussischen Partnern zusammen: Die Datenerhebung und Ausweitung werden derzeit informatisiert und die Qualitaet der erhobenen Daten ueberprueft. Das Ziel ist, eine Zunahme von Krebsleiden zu erfassen und hinsichtlich einer Beziehung zum Reaktorunglueck zu untersuchen. Im Moment zeichnet sich ein Anstieg des kindlichen Schilddruesenkrebses ab; ein Zusammenhang mit der Tschernobyl-Katastrophe scheint suggestiv. Ein Beweis bedarf aber noch weiterer eingehender Untersuchungen.

Sowjetisches Ehrenmal Tiergarten

Kurzübersicht Stadtplan Grundriss Karte der Friedhöfe Luftbild Das Ehrenmal Tiergarten wurde auf Befehl der Roten Armee unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges als erstes sowjetisches Ehrenmal im Zentrum der Stadt unweit von Brandenburger Tor und Reichstagsgebäude errichtet und bereits am 11. November 1945 eingeweiht. Der Entwurf stammte von den Bildhauern Lew E. Kerbel und Wladimir E. Zigal sowie dem Architekten Nikolai W. Sergijewski. Um den Sieg über die Nationalsozialisten auch baulich zu dokumentieren, sollte das Ehrenmal die von Albert Speer, dem damaligen Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt unter Adolf Hitler, als Nord-Süd-Achse geplante Siegesallee am Kreuzungspunkt mit der Ost-West-Achse (der heutigen Straße des 17. Juni) bewusst abriegeln. Der Haupteingangsbereich an der Straße des 17. Juni wird von zwei sowjetischen “T 34-Panzern” gerahmt, die 1945 bei dem Vormarsch auf Berlin die Stadt als Erste erreichten. Schräg dahinter auf der Höhe der ersten Treppenanlage wurden zwei Geschütze aufgestellt, die mit ihren Salven das Ende der “Schlacht um Berlin” verkündeten. Zwei Steinsarkophage auf halber Höhe der Treppenanlage sind mit Namen der als “Helden der Sowjetunion” geehrten Offiziere, die zwischen dem 14. April und 1. Mai 1945 in Berlin fielen, versehen. Das Herzstück der Anlage bilden die auf dem höchsten Punkt stehenden Kolonnaden. Die Inschriften auf den Pfeilern geben verschiedene Waffengattungen der Roten Armee und Namen gefallener Soldaten an. Der durch seine Größe und Höhe hervorgehobene Pfeiler in der Mitte trägt die acht Meter hohe Bronzestatue eines Rotarmisten. Zum Zeichen des Kriegsendes hängt das Gewehr an seiner Schulter. Die linke Hand des Soldaten ist über die gefallenen Kampfgefährten ausgestreckt, die am Fuße des Denkmals ruhen. Hinter den Kolonnaden entdeckt man zwei Wasserfontänen, die als Sinnbilder der Tränen und der Trauer der Völker der damaligen Sowjetunion um ihre Gefallenen zu verstehen sind. Im rückwärtig, gärtnerisch gestalteten Teil des Ehrenmals befinden sich die Gräber von mehr als 2000 gefallenen Soldaten. Die einzelne Grablage ist nicht erkennbar. An den ehemaligen Wachgebäuden sind Schautafeln angebracht, die die Besucherinnen und Besucher über die insgesamt drei sowjetischen Ehrenmale in Berlin sowie weitere Stätten der Erinnerung und Mahnung an den Krieg informieren. Denkmale der Alliierten in Berlin Museum Berlin-Karlshorst Grün Berlin GmbH

Sowjetisches Ehrenmal Schönholzer Heide

Kurzübersicht Stadtplan Grundriss Karte der Friedhöfe Luftbild Die Schönholzer Heide, seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel für Berliner Familien, wurde im Zweiten Weltkrieg in ein großes Zwangsarbeiterlager umgewandelt. Nach dem Krieg entstand im nordwestlichen Teil des Parks von Mai 1947 bis November 1949 nach Entwürfen der Sowjetischen Architektengruppe K.A. Solowjow, M.D. Belawenzew und W.D. Koroljow und des Bildhauers Iwan G. Perschudtschew ein Soldatenfriedhof, auf dem die sterblichen Überreste von über 13.000 Offizieren und Soldaten der Roten Armee beigesetzt wurden, die bei den Endkämpfen um Berlin im April/Mai 1945 starben – unter ihnen auch 120 Frauen. Vom Vorplatz an der Germanenstraße führt eine Lindenallee zum Ehrenhain. Der Zugang wird von zwei Granitpfeilern mit symbolischen Kränzen sowie Bronzeschalen mit ewig brennender Flamme flankiert. An beiden Seiten des Haupteingangs befinden sich zwei Torgebäude mit Ecktürmen aus rotem Granit. Die seitlichen Großreliefs aus Bronze stellen das kämpfende und trauernde Sowjetvolk dar. An den Außenmauern, die sich an die Turmbauten anschließen, befinden sich acht Wappen in Kartuschenform mit den Signa der sowjetischen Waffengattungen. An den Wänden der beiden Turmbauten, in denen jeweils eine etwa anderthalb Meter hohe Bronzeurne ohne Inhalt steht, sind Zitate Stalins in deutscher und russischer Sprache zu sehen. Ein mehrfarbiges, aus hundert Einzelteilen zusammengesetztes Oberlicht mit einer Wappendarstellung der Sowjetunion ziert den an eine altägyptische Grabkammer erinnernden rechten Innenraum. Der Mittelteil der Friedhofsanlage wird flankiert von 16 Grabkammern, in denen 1182 Angehörige der Roten Armee bestattet wurden. Vor dem 33,5 m hohen Obelisk aus hellgrauem Syenit, der am anderen Ende der Anlage zu sehen ist, befindet sich das an eine christliche Pietà erinnernde Hauptdenkmal: die russische “Mutter Heimat”, die ihren gefallenen Sohn betrauert, der mit der Fahne des Sieges bedeckt ist. Das aus schwarzen Porphyrquadern gefertigte Sockelgeschoss trägt auf 42 Grabtafeln die Namen von gefallenen Offizieren. In der Gruft unter der Ehrenhalle des Obelisks haben zwei sowjetische Obersts ihre letzte Ruhe gefunden. Ein Gedenkstein hinter dem Obelisk erinnert an in deutscher Kriegsgefangenschaft umgekommene sowjetische Soldaten. Die Mauer, die den Ehrenhain umgibt, ist mit weiteren 100 Grabtafeln versehen, die durch symbolische Wandfackeln getrennt werden. Auf den Tafeln sind die Namen, Dienstgrade und Geburtsjahre von 2647 gefallenen Sowjetsoldaten zu lesen. Nur knapp 1/4 der Bestatteten konnte identifiziert werden. Die übrigen blieben ungenannt. In den Jahren 2010 bis 2013 wurde aufgrund festgestellter erheblicher Mängel eine umfangreiche Sanierung sämtlicher Baulichkeiten wie auch der gärtnerischen Anlage des Ehrenmals durchgeführt. In dem Zusammenhang wurden auch zwei Rampen hergestellt, um den Zugang zur unteren Ebene barrierefrei zu erschließen. Seither präsentiert sich die Anlage wieder als würdevolle Kriegsgräber- und Gedenkstätte. Denkmale der Alliierten in Berlin Museum Berlin-Karlshorst Grün Berlin GmbH

Gesundheitliche Folgen des Unfalls von Tschornobyl in der ehemaligen Sowjetunion

Gesundheitliche Folgen des Unfalls von Tschornobyl in der ehemaligen Sowjetunion Durch den Reaktorunfall von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) erhielten insbesondere Notfallhelfer*innen und Aufräumarbeiter*innen (sogenannte Liquidator*innen) hohe Strahlendosen. Auch die Bevölkerung in der Nähe war z.T. einer hohen Strahlendosis ausgesetzt. 28 Notfallhelfer*innen starben in Folge eines akuten Strahlensyndroms. Ein Anstieg von Schilddrüsenkrebserkrankungen ist auf die Strahlung zurückzuführen. Die gesundheitlichen Folgen werden bis heute untersucht. Blumen am Denkmal für die Feuerwehrleute von Tschornobyl Die gesundheitlichen Folgen des Reaktorunglücks von Tschornobyl wurden in zahlreichen Publikationen untersucht. Wichtige Zusammenfassungen dieser Erkenntnisse liefern u.a. die Berichte vom Wissenschaftlichen Komitee über die Effekte der atomaren Strahlung der Vereinten Nationen (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation, UNSCEAR ) und des Tschernobyl-Forums . Das Tschernobyl-Forum war eine Arbeitsgruppe der Internationalen Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA ), der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO ), mehrerer UN -Organisationen und der Regierungen von Russland, Belarus und der Ukraine, die zwischen 2003 und 2005 die wissenschaftliche Aufarbeitung der Folgen des Reaktorunfalls für Mensch und Umwelt vorantrieb. Bei der Untersuchung werden oftmals folgende Personengruppen unterschieden: Notfallhelfer*innen und Liquidator*innen Am Tag des Reaktorunfalls, dem 26. April 1986, waren rund 600 Notfallhelfer*innen ( z. B. Werksangehörige, Feuerwehrleute und Rettungskräfte) an dem Kraftwerk tätig. In den Jahren 1986 und 1987 waren über 240.000 Personen als Aufräumarbeiter*innen (sogenannte Liquidator*innen) im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk eingesetzt. Weitere Aufräumarbeiten wurden bis etwa 1990 durchgeführt. Die Gesamtzahl der für den Einsatz registrierten Liquidator*innen betrug etwa 600.000. Bevölkerung 1986 wurden etwa 116.000 Bewohner*innen aus der unmittelbaren Umgebung des Unfallreaktors evakuiert (im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk und in weiteren Gebieten mit gemessenen Ortsdosisleistungen von mehr als 0,2 Millisievert pro Stunde). In den Folgejahren waren es zusätzlich etwa 220.000 Personen. Im Jahr 2006 lebten noch etwa 6 Millionen Menschen in den "kontaminierten Gebieten". Als "kontaminiert" gelten dabei die Gebiete der ehemaligen Sowjetunion, die am Boden Cäsium-137 -Konzentrationen von mehr als 37.000 Becquerel pro Quadratmeter aufwiesen. Auch die damals in der Ukraine, Belarus und in den 19 "betroffenen Oblasten" (Verwaltungsbezirke) in Russland lebenden 98 Millionen Menschen wurden bei der Untersuchung der gesundheitlichen Folgen betrachtet. Als "betroffen" gelten dabei die Oblaste von Russland, die kontaminierte Gebiete enthielten. Akute gesundheitliche Folgen Zwei Werksmitarbeiter starben unmittelbar an den schweren Verletzungen durch die Explosion des Reaktors. 134 Notfallhelfer*innen erlitten ein akutes Strahlensyndrom . Davon starben 28 innerhalb von vier Monaten nach dem Unfall. Ihr Tod ist auf die hohen Strahlendosen zurückzuführen. Weitere 19 Personen mit einem akuten Strahlensyndrom starben in den Folgejahren (1987 - 2004). Ihr Tod steht möglicherweise auch im Zusammenhang mit den Strahlendosen nach dem Unfall. Für die Überlebenden des akuten Strahlensyndroms sind Hautverletzungen und später auftretende, strahleninduzierte Katarakte , also eine Trübung der Augenlinse oder Grauer Star, die schwerwiegendsten gesundheitlichen Schäden. Die 134 Personen mit akutem Strahlensyndrom erhielten Ganzkörperdosen durch externe Gammastrahlung von 0,8 bis 16 Gray . Manche erhielten zudem durch Betastrahlung Hautdosen von 400 bis 500 Gray , die zu schweren Verbrennungen führten. Die meisten der Verstorbenen starben an Infektionen infolge der Verbrennungen. 13 Personen mit einem akuten Strahlensyndrom wurden mit einer Knochenmarktransplantation behandelt. Nur einer der behandelten Personen überlebte. Bei den Liquidator*innen und in der Bevölkerung wurden nach den vorliegenden Berichten keine akuten Strahlenschäden beobachtet. Später auftretende gesundheitliche Folgen In Folge des Reaktorunfalls erhielten die Liquidator*innen und die im Umkreis lebende Bevölkerung erhöhte Strahlendosen, die zu später auftretenden Strahlenschäden geführt haben können bzw. in Zukunft immer noch führen können. Die Höhe der Strahlendosen kann sich stark unterscheiden: Liquidator*innen erhielten in Folge ihrer Aufräumarbeiten im Zeitraum von 1986 bis 1990 im Mittel eine zusätzliche effektive Dosis von 120 Millisievert . Die Dosiswerte variierten von weniger als 10 bis mehr als 1000 Millisievert . Für 85% von ihnen lag sie im Bereich von 20 bis 500 Millisievert . Evakuierten Personen erhielten im Mittel eine zusätzliche effektive Dosis von 33 Millisievert . 6 Millionen Menschen in den kontaminierten Gebieten erhielten im Zeitraum von 1986 bis 2005 eine effektive Dosis von durchschnittlich 9 Millisievert . Bei 70% der Menschen lag die zusätzliche effektive Dosis unter 1 Millisievert , bei 20% zwischen 1 und 2 Millisievert , bei 2,5% lag die effektive Dosis über 50 Millisievert . 98 Millionen Menschen auf dem Gebiet der Ukraine, Belarus und den 19 betroffenen Oblasten in Russland erhielten im Mittel eine vergleichsweise geringe zusätzlich effektive Dosis (im Zeitraum von1986 bis 2005) von insgesamt 1,3 Millisievert . Zum Vergleich: Auf dem Gebiet der Ukraine, Belarus und den 19 betroffenen Oblasten in Russland wurde für denselben Zeitraum eine Hintergrundstrahlung von 50 Millisievert geschätzt. Die ermittelten zusätzlichen effektiven Dosen stellen damit in Teilen eine deutliche Erhöhung gegenüber der Hintergrundstrahlung dar. Wie viele Menschen wegen der erhöhten Strahlendosen in Folge des Reaktorunfalls erkrankten oder starben, lässt sich nicht genau angeben. Das Tschernobyl-Forum schätzte 2005, dass ungefähr 4.000 Todesfälle auf die zusätzlichen Strahlendosen zurückzuführen sind. Medien zum Thema Mehr aus der Mediathek Tschornobyl (russ. Tschernobyl) Was geschah beim Reaktorunfall 1986 in Tschornobyl? In Videos berichten Zeitzeugen. Broschüren und Bilder zeigen die weitere Entwicklung. Stand: 10.02.2025

Der Unfall von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl)

Der Unfall von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) Am 26. April 1986 kam es in Block 4 des Kernkraftwerks Tschornobyl in der Ukraine zu einem schweren Unfall. Dabei wurden erhebliche Mengen radioaktiver Substanzen freigesetzt, die aufgrund hoher Temperaturen des brennenden Reaktors in große Höhen gelangten und sich mit Wind und Wetter über weite Teile Europas verteilten. In der Folge wurden die in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern um den havarierten Reaktor lebenden Menschen evakuiert oder zogen aus eigenem Antrieb fort. Messung der Ortsdosisleistung mit einem Handmessgerät am Reaktor von Tschornobyl im Rahmen einer Messübung im Jahr 2016. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren die Messwerte weit höher. Am 26. April 1986 ereignete sich im Block 4 des Kernkraftwerks Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) in der Ukraine der bisher schwerste Reaktorunfall in der Geschichte. Die weitreichenden und langwierigen ökologischen, gesundheitlichen – auch psychischen – und wirtschaftlichen Folgen dieses Unfalls stellten die damalige Sowjetunion und später Russland, Belarus und insbesondere die Ukraine vor große Herausforderungen – auch heute noch. Unfallhergang Das Kernkraftwerk Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) gehörte zu einem Reaktortyp, der ausschließlich in der ehemaligen Sowjetunion gebaut wurde. Wesentliche Unterschiede dieses Reaktortyps zu westlichen Reaktoren liegen darin, dass sie Graphit nutzen, um die Geschwindigkeit von Neutronen in der Kernspaltungsreaktion zu reduzieren, und keine druckdichte Beton- und Stahl-Sicherheitshülle um den Reaktorkern, das so genannte Containment, besitzen. Während eines planmäßigen langsamen Abschaltens und eines gleichzeitigen Versuchsprogramms zur Überprüfung verschiedener Sicherheitseigenschaften der Anlage, kam es zu einer unkontrollierten atomaren Kettenreaktion. Dies führte zu einer Explosion des Reaktors, die das rund 1.000 Tonnen schwere Dach des Reaktorbehälters anhob. Mangels Containment lag der Reaktorkern infolge der heftigen Explosion frei, so dass radioaktive Stoffe aus dem Reaktor ungehindert in die Atmosphäre gelangten. Das im Reaktor verwendete Graphit brannte. Bei den Lösch- und Aufräumarbeiten wurden viele Beschäftigte des Reaktors, Feuerwehrleute sowie als "Liquidatoren" bekannte Rettungs- und Aufräumkräfte einer extrem hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Bei 134 von ihnen kam es zu akuten Strahlensyndromen . Die gesundheitlichen – auch psychischen – Folgen des Reaktorunfalls werden bis heute untersucht. Die Freisetzungen radioaktiver Stoffe konnten erst nach 10 Tagen durch den Abwurf von ca. 5.000 Tonnen Sand, Lehm, Blei und Bor aus Militärhubschraubern auf die Reaktoranlage und das Einblasen von Stickstoff zur Kühlung des geschmolzenen Kernbereichs beendet werden. In den Jahren 1986 und 1987 waren über 240.000 Personen als Liquidatoren innerhalb einer 30-Kilometer-Sperrzone rund um den havarierten Reaktor eingesetzt. Weitere Aufräumarbeiten wurden bis etwa 1990 durchgeführt. Insgesamt waren etwa 600.000 Liquidatoren für den Einsatz registriert. Über den Unfallhergang und langfristige Planungen zum Rückbau der Anlage informiert das Bundesamt für Sicherheit in der nuklearen Entsorgung ( BASE ) auf seiner Webseite. Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt Aufgrund des Unfalls gelangten vom 26. April bis zum 6. Mai 1986 in erheblichem Maße radioaktive Stoffe in die Umwelt . Durch den 10 Tage anhaltenden Reaktorbrand entstand eine enorme Hitze. Mit dem thermischen Auftrieb gelangten tagelang große Mengen radioaktiver Stoffe durch das zerstörte Dach der Reaktorhalle in Höhen von vielen Tausenden Metern. Verschiedene Luftströmungen (Winde) verteilten die radioaktiven Stoffe über weite Teile Europas. Sie kontaminierten mehr als 200.000 Quadratkilometer, davon rund 146.000 Quadratkilometer im europäischen Teil der ehemaligen Sowjetunion. Ein Schild warnt im Sperrgebiet vor dem "Roten Wald", einem Gebiet, das nach dem Unfall in Tschornobyl (russ.--russisch: Tschernobyl) am höchsten kontaminiert wurde. Freigesetzt wurden unter anderem radioaktive Edelgase wie etwa Xenon-133, leicht flüchtige Stoffe wie radioaktives Jod, Tellur und radioaktives Cäsium, die sich mit dem Wind weit über die Nordhalbkugel, insbesondere über Europa, verteilten und schwer flüchtige radioaktive Nuklide wie Strontium und Plutonium , die sich vor allem in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern um den Unfallreaktor in der Ukraine und in den angrenzenden Gebieten von Belarus ablagerten. Aufgrund ihrer vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten waren radioaktives Jod und Xenon-133 drei Monate nach dem Unfall praktisch aus der Umwelt verschwunden. Cäsium-137 und Strontium-90 haben dagegen eine Halbwertszeit von rund 30 Jahren und kontaminieren die Umwelt deutlich länger: 30 Jahre nach dem Unfall in Tschernobyl hat sich die Aktivität dieser radioaktiven Stoffe etwa halbiert. Plutonium -239 und Plutonium -240 haben mehrere Tausend Jahre Halbwertszeit – diese in der näheren Umgebung des Unfallreaktors vorzufindenden radioaktiven Stoffe sind bis heute praktisch nicht zerfallen, ihre Aktivitäten sind etwa so hoch wie 1986. Ende April/Anfang Mai 1986 trafen die radioaktiven Luftmassen des Reaktorunfalls von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) in Deutschland ein. Aufgrund heftiger lokaler Niederschläge im Süden Deutschlands wurde Süddeutschland deutlich höher belastet als Norddeutschland. Die radioaktiven Stoffe lagerten sich unter anderem in Wäldern, auf Feldern und Wiesen ab – auch auf erntereifem Gemüse und Weideflächen. Über die Folgen für die Umwelt in der näheren Umgebung des Reaktors sowie in Deutschland informiert der Artikel " Umweltkontaminationen und weitere Folgen des Reaktorunfalls von Tschornobyl ". Frühe Schutzmaßnahmen Der Unfall im Kernkraftwerk Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) hatte nicht nur Folgen für die Umwelt , sondern auch massive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung in den am stärksten betroffenen Gebieten in der nördlichen Ukraine, in Belarus und im Westen Russlands. Am 1. Mai 1986 sollte ein Vergnügungspark in Prypjat eröffnet werden. Die Stadt wurde am 27. April 1986 evakuiert; das Riesenrad steht seitdem. Evakuierungen Am Tag nach dem Unfall wurde die Stadt Prypjat evakuiert, sie ist bis heute nicht bewohnt. Das Gebiet in einem Radius von 30 Kilometern rund um das Kernkraftwerk Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) wurde anschließend zum Schutz der Bevölkerung vor hoher Strahlung zur Sperrzone. Die Orte innerhalb der Sperrzone wurden evakuiert und aufgegeben – betroffen davon waren 1986 neben Prypjat auch Tschornobyl, Kopatschi und weitere Ortschaften. Die Sperrzone wurde später anhand der Höhe der Kontamination räumlich angepasst. Insgesamt wurden mehrere 100.000 Personen umgesiedelt (zwangsweise oder aus eigenem Antrieb). Schutz vor radioaktivem Jod Die Zahl der Schilddrüsenkrebserkrankungen stieg nach 1986 in der Bevölkerung von Weißrussland, der Ukraine und den vier am stärksten betroffenen Regionen Russlands deutlich an. Dies ist zum größten Teil auf die Belastung mit radioaktivem Jod innerhalb der ersten Monate nach dem Unfall zurückzuführen. Das radioaktive Jod wurde vor allem durch den Verzehr von Milch von Kühen aufgenommen, die zuvor kontaminiertes Weidegras gefressen hatten. Dies gilt als Hauptursache für die hohe Rate an Schilddrüsenkrebs bei Kindern. Radioaktives Jod wurde außerdem durch weitere kontaminierte Nahrung sowie durch Inhalation mit der Luft aufgenommen. Nach Aufnahme in den Körper reichert es sich in der Schilddrüse an. Wird genau zum richtigen Zeitpunkt nicht-radioaktives Jod in Form einer hochdosierten Tablette aufgenommen, kann verhindert werden, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert (sogenannte Jodblockade ). Entsprechende Informationen der zuständigen Behörden gab es in den betroffenen Staaten der ehemaligen Sowjet-Union für die Bevölkerung, insbesondere in ländlichen Gebieten, jedoch nicht – auch nicht darüber, dass potenziell betroffene Lebensmittel, insbesondere Milch, nicht oder nur eingeschränkt verzehrt werden sollte. Dazu kam, dass die betroffene Bevölkerung oft keine Alternativprodukte zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung hatte. Schutzhülle am Reaktor Schutzhülle (New Safe Confinement) über dem havarierten Reaktor von Tschernobyl Quelle: SvedOliver/Stock.adobe.com Um die im zerstörten Reaktorblock befindlichen radioaktiven Stoffe sicher einzuschließen und weitere Freisetzungen radioaktiver Stoffe in die Umgebung zu begrenzen, wurde von Mai bis Oktober 1986 eine als "Sarkophag" bekannte Konstruktion aus Beton und Stahl um den zerstörten Reaktor errichtet. Wegen der Dringlichkeit blieb keine Zeit für eine detaillierte Planung. 2016 wurde mit internationaler Unterstützung eine etwa 110 Meter hohe Schutzhülle - das "New Safe Confinement" - über den ursprünglichen Sarkophag geschoben und 2019 betriebsbereit in die Verantwortung der Ukraine übergeben. Die Schutzhülle ist rund 165 Meter lang und besitzt eine Spannweite von ungefähr 260 Metern; ihre projektierte Lebensdauer beträgt 100 Jahre. Der Rückbau des alten Sarkophags sowie die Bergung und sichere Endlagerung des darin enthaltenen radioaktiven Materials stehen als nächste Herausforderung an. Konsequenzen für den Notfallschutz in Deutschland Über die Folgen des Reaktorunfalls von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) für die Organisation und Umsetzung des radiologischen Notfallschutzes in Deutschland informiert der Artikel " Entwicklung des Notfallschutzes in Deutschland " Medien zum Thema Mehr aus der Mediathek Tschornobyl (russ. Tschernobyl) Was geschah beim Reaktorunfall 1986 in Tschornobyl? In Videos berichten Zeitzeugen. Broschüren und Bilder zeigen die weitere Entwicklung. Stand: 15.01.2025

Gesundheitliche Folgen des Unfalls von Tschornobyl in Deutschland und Europa außerhalb der ehemaligen Sowjetunion

Gesundheitliche Folgen des Unfalls von Tschornobyl in Deutschland und Europa außerhalb der ehemaligen Sowjetunion Nach dem Reaktorunfall von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) waren außerhalb der ehemaligen Sowjetunion insbesondere Gebiete in Mitteleuropa, Südosteuropa und Teile Skandinaviens durch den Reaktorunfall betroffen. Es liegen bisher keine Nachweise vor, dass der Reaktorunfall in Deutschland negative gesundheitliche Strahlenwirkungen verursacht hat. Nach dem Reaktorunfall von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) waren außerhalb der ehemaligen Sowjetunion insbesondere Gebiete in Mitteleuropa, Südosteuropa und Teile Skandinaviens durch den Reaktorunfall betroffen. Es liegen bisher keine Nachweise vor, dass der Reaktorunfall in Deutschland negative gesundheitliche Strahlenwirkungen verursacht hat. Abschätzung zusätzlicher Krebserkrankungen Verschiedene nationale und internationale Organisationen führten Abschätzungen über die insgesamt zu erwartenden strahlenbedingten Krebserkrankungen in Europa durch. Die Ergebnisse der Abschätzungen unterscheiden sich deutlich. Im November 2006 veranstaltete das BfS einen internationalen Workshop dazu. Es zeigte sich, dass die Unterschiede in den Abschätzungen wesentlich auf Unterschieden in den herangezogenen Bevölkerungszahlen beruhen und nicht auf unterschiedlichen Annahmen zur Höhe der Strahlenbelastung oder dem strahlenbedingten Krebsrisiko. Insgesamt ist davon auszugehen, dass außerhalb der ehemaligen Sowjetunion kein Anstieg der Krebshäufigkeit im Vergleich zur Anzahl spontan auftretender Krebserkrankungen nachweisbar ist. Frühgeburten In einer bundesweiten Kohortenstudie wurde untersucht, ob nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl in den vom Fallout stärker betroffenen Gebieten von Deutschland (alte Bundesländer) häufiger Frühgeburten zu beobachten waren als in den übrigen Gebieten. In der repräsentativen Erhebung wurden insgesamt rund 8.000 Frauen einbezogen, die kurz vor oder nach dem Reaktorunfall schwanger wurden. Die Ergebnisse der Studie zeigten keine signifikanten Unterschiede der Frühgeburtenrate in den vom Tschernobyl- Fallout unterschiedlich betroffenen Gebieten. Der Vergleich dieser Studie mit einer ähnlich strukturierten aus dem Jahre 1981/82 zeigte ebenfalls keine veränderte Frühgeburtenrate. Einfluss auf Ungeborene – widersprüchliche Ergebnisse In Bezug auf die Säuglingssterblichkeit sowie auf die Häufigkeit von Totgeburten, Fehlbildungen und Tumoren bei Kindern in Deutschland liefern Studien widersprüchliche Ergebnisse. Viele der Studien, die auf einen signifikanten Zusammenhang hinweisen, haben methodische Schwächen. Dazu gehört insbesondere die Auswertung von räumlich und zeitlich zusammengefassten Daten ohne individuelle Informationen. Somit können Störgrößen nicht kontrolliert werden und diese können folglich das Ergebnis verfälschen. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass die berichteten Beobachtungen zufallsbedingt sind. Trisomie 21 bei Neugeborenen Im Januar 1987 wurden im Westteil Berlins zwölf Neugeborene mit Trisomie-21 (Down-Syndrom) diagnostiziert. Spontan werden dort lediglich zwei bis drei Fälle mit dieser Behinderung pro Monat verzeichnet. Da diese Häufung genau neun Monate nach dem Tschernobyl-Unfall auftrat, wurde sie mit diesem in Zusammenhang gebracht. Studien in Schweden, Finnland, Ungarn, Norwegen und Bayern lieferten jedoch keine Hinweise auf einen Zusammenhang, obwohl dort eine höhere zusätzliche Strahlenbelastung festgestellt wurde als in Berlin. Schilddrüsenkrebs im Kindesalter In Deutschland gibt es keine Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Schilddrüsenkrebs bei Kindern aufgrund des Reaktorunfalls. Medien zum Thema Mehr aus der Mediathek Tschornobyl (russ. Tschernobyl) Was geschah beim Reaktorunfall 1986 in Tschornobyl? In Videos berichten Zeitzeugen. Broschüren und Bilder zeigen die weitere Entwicklung. Stand: 15.01.2025

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