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Bestäuberstrategie

Städte gewinnen als Lebensraum für Insekten und Bestäuber immer mehr an Bedeutung. Infolge der Intensivierung der Landwirtschaft, des Einsatzes schädigender Pflanzenschutzmittel und zunehmender Bodenversiegelung haben sich die Lebensbedingungen für Bienen und andere Bestäuber in ländlichen Gebieten dramatisch verschlechtert. Insbesondere die Wildbienen sind stark gefährdet. Aber auch die Honigbienen sind gestresst. In Deutschland sind circa 590 Wildbienenarten bekannt. Ungefähr die Hälfte der Arten kommen in Berlin vor. Somit ist Berlin ein Hotspot der Wildbienenvielfalt. Aber auch in Berlin ist nahezu jede zweite Wildbienenart im Bestand gefährdet. Eine zentrale Rolle für Biodiversität und Ernährung nehmen die Bestäuber ein. Berlin hat 2018 eine Strategie für Bienen und Bestäuber – die sogenannte Bestäuberstrategie – erarbeitet. Übergeordnete Ziele sind die Förderung von Honigbienen und Qualifizierung der Imkerei in der Stadt, die Förderung von Wildbienen und anderen Bestäubern und die Zusammenarbeit der relevanten Stakeholder. Dies schließt ein, die Lebensbedingungen der Arten in ihren (potenziellen) Lebensräumen zu verbessern sowie eine fundierte Öffentlichkeitsarbeit zu gewährleisten. Die „Strategie zum Schutz und zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern in Berlin“ wurde am 17. Mai 2018 im Abgeordnetenhaus beschlossen. Die Erarbeitung der Strategie erfolgte durch vier Bausteine: eine umfassende und berlinspezifische Analyse der Situation der Wild- und Honigbienen, Gespräche mit relevanten Akteuren, die Fachtagung „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ mit Vorträgen über die aktuelle Situation sowie zu internationalen und nationalen Beispielen, welche Strategien andere Städte verfolgen, um die biologische Vielfalt zu stärken, die Identifizierung von Handlungsfeldern und Konzeptionierung von Maßnahmen. An ihrer Umsetzung wird intensiv gearbeitet. Die Lebensbedingungen einzelner Arten zu verbessern, setzt entsprechende Kenntnisse, Interesse und Engagement voraus. Berlinweit wurden im Projekt „Berlin blüht auf“ und werden im Nachfolgeprojekt „Berlin wird bunt“ systematisch Blühflächen angelegt und Kooperationen mit Flächeneigentümern abgeschlossen, womit durchgängig während der Vegetationsperiode Nahrung für Bestäuber bereitsteht. Auf den Berliner Raum angepasste Listen für die standortgerechte Pflanzenauswahl helfen dabei. Wenn es ein vielfältiges Nahrungsangebot gibt, ist auch für Wildbienen und Honigbienen gleichermaßen etwas dabei. Die gegenseitige Einflussnahme oder auch Konkurrenz zwischen ihnen untersuchte ein Forschungsprojekt der Technischen Universität Berlin. Zu den Publikationen

Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel, Modul 2 (1): UAgriCo - Dynamisches Modell des gesellschaftlichen Wandels zur Bioökonomie im urbanen Raum

Das Forschungsprojekt Urban AgriConnect untersucht, ob die kooperative Vernetzung der urbanen Lebensmittelerzeuger geeignet ist, die Nahrungsversorgung der Stadtbewohner substantiell zu unterstützen und gleichzeitig - im Sinne der Bioökonomie - eine auf Bewahrung der Biodiversität beruhende Lebens- und Wirtschaftsweise zu fördern. Untersucht wird dies am Beispiel der Stadtimkerei mit einem interdisziplinären Vorhaben, das gleichermaßen kulturwissenschaftlich-ethnologische sowie informatische Forschungsmethoden einbezieht. Diese münden in ein agentenbasiertes Modell, das die bestehenden ökologisch-ökonomischen Systeme in Städten realitätsnah abbilden kann. Hierbei sollen auch Dynamiken und Konfliktpotenziale einbezogen werden. In Stadtteilen, die als Reallabore dienen, werden den Akteuren Bienenstöcke und eine Vernetzungsplattform zur Verfügung gestellt, mit denen sie eine gemeinschaftliche Bewirtschaftung erproben können. Das Modell soll die bioökonomischen Potenziale einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise auf Stadtteilebene abschätzen sowie prognostizieren und kann damit beispielsweise als Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen auf Quartiers- und Kommunalebene genutzt werden. Weiterhin ist es potentiell skalierbar, von der Stadtimkerei auf die gesamte urbane Agrikultur, um einen Wandel zur Bioökonomie nachhaltig zu fördern.

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