Das Projekt "Genomische und nichtgenomische Effekte von Xenooestrogenen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Zoologie durchgeführt. Schaedliche Effekte von Xenooestrogenen auf Wildtierarten haben unter Wissenschaftlern und politischen Entscheidungstraegern kontrovers gefuehrte Diskussionen ausgeloest und zur Verunsicherung der Bevoelkerung gefuehrt. Dies ist u.a. auf einen Mangel an Daten fuer eine Bewertung des Risikos durch Xenooestroge fuer den Menschen zurueckzufuehren. Ziel des beantragten Projektes ist es, zu einer fundierten Risikobewertung fuer Menschen und Tiere beizutragen. Dieses Ziel soll durch die Aufklaerung der molekularen und zellulaeren Mechanismen der Wirkungsweise von xenooestrogenen in der endometrialen RUCA-I Adenokarzinomzellinie erreicht werden. Gemaess bisher erhobener Befunde loesen einige Xenooestrogene in dieser Zellinie erhebliche staerkere biologische Effekte aus, als auf Grund ihrer relativen Bindungsaffinitaet zu erwarten gewesen waere. Voraussetzung fuer das Verstaendnis der zellulaeren Effekte dieser Substanzen ist deshalb die detaillierte Kenntnis der molekularen Grundlagen der Aktivierung des 'klassischen' genomischen Weges der Oestrogenwirkung und der Aktivierung neuentdeckter nichtgenomischer Wirkmechanismen von Steroidhormonen. Genomische Effekte auf endogene Zielgene bzw. deren Promotoren sollen durch Transaktivierungs- und Gel Shift Assays mit entsprechend behandelten RUCA-I Zellen erfasst werden. Nichtgenomische Effekte sollen durch Beeinflussung des MAP-Kinase Signaltransduktionsweges, des Spiegels von intrazellulaerem Ca hoch 2 plus und der Integritaet des Aktinzytoskeletts durch Xenooestrogene untersucht werden. Das erhobene Datenmaterial kann dann genutzt werden, um ein moegliches Risiko durch Xenooestrogenen an Hand molekularer und zellulaerer Daten zu bewerten.
Das Projekt "Umweltchemikalien mit Wirkung auf das Hormonsystem - Teilvorhaben 3: Neurotoxische und verhaltensmodifizierende Wirkungen von endokrin wirksamen Umweltstoffen: Polybromierte Diphenylaether (PBDE) im Vergleich mit PCB" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Düsseldorf, Medizinisches Institut für Umwelthygiene durchgeführt. In dem geplanten Vorhaben soll untersucht werden, welche Wirkungen Umweltstoffe, die zu Aenderungen in Hormonsystemen fuehren koennen, auf das Nervensystem und das Verhalten der Ratte ausueben. Im Vordergrund stehen dabei Steroidhormone als Vermittler von schadstoffinduzierten Einfluessen auf die Entwicklung des Nervensystems und deren Folgen im Verhalten des adulten Organismus. Der Versuch ist als Drei-Generationen-Studie geplant. Als Schadstoff wurden Polybromierte Diphenylether (PBDE) ausgewaehlt, die als Flammschutzmittel in grossem Umfang Kunststoffpolymeren zugesetzt werden. Die wenigen vorliegenden Daten zur Toxizitaet von PBDE, deren Struktur und physikochemische Eigenschaften den PCB stark aehneln, lassen vergleichbare hormonmodulierende Effekte erwarten wie nach einer PCB-Belastung.