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Die planetare Stickstoff-Leitplanke als Bezugspunkt einer nationalen Stickstoffstrategie

Die planetaren Leitplanken (Planetary Boundaries; PBs) beschreiben einen sicheren Handlungsraum ("safe operating space"), innerhalb dessen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Funktionsfähigkeit des Erdsystems in einer für den Menschen günstigen Konstellation erhalten bleibt. Damit können sie die vertikale Integration einer nationalen Stickstoffstrategie mit globalen Nachhaltigkeitskriterien und Umweltzielen - und damit auch die internationale Kooperation - unterstützen. Für eine solche Operati-onalisierung und Anwendung der PBs sind die globalen PB-Werte herunterzuskalieren, räumlich explizit darzustellen (downscaling) und für den jeweiligen Kontext zu übersetzen. Erst dann können sie als Richtwerte (benchmarks) dienen, mit denen der nationale Ist-Zustand der Umwelt zu vergleichen ist, und an den nationale Strategien gegebenenfalls entsprechend angepasst werden können (mainstreaming of the PBs). Die planetare Leitplanke für Stickstoff (N-PB) wird von Steffen et al. (2015) mit 63 Millionen Tonnen pro Jahr angegeben. Diese Leitplanke, die gegenwärtig global um den Faktor 2 überschritten wird, bezieht sich nur auf die beabsichtigte Erzeugung und Freisetzung von reaktivem Stickstoff über biologische Fixierung und Düngeranwendung. Sie umfasst nicht die unbeabsichtigten Freisetzungen über Verbrennungsprozesse. Die vorliegende Studie leitet daraus für Deutschland eine Stickstoff Leitplanke von 0,5-0,7 Millionen Tonnen pro Jahr ab, je nachdem ob der globale Wert bezogen auf Deutschlands Anteil an der globalen Landwirtschaftsfläche oder bezogen auf Deutschlands Anteil an der Weltbevölkerung herunterskaliert wird. Diesem benchmark aus PB-Sicht steht ein gegenwärtiger realer Wert von ca. 2,3 Millionen Tonnen gegenüber. Wenn man zusätzlich die, aufgrund deutschen Konsums und entsprechender Nettoimporte landwirtschaftlicher Produkte, im Ausland verursachten Stickstofffrei-setzungen (external footprints) mit berücksichtigt, liegt dieser Wert noch deutlich höher. Eine solche Anwendung der N-PB weist darauf hin, dass die bisherigen - zumeist noch nicht einmal erreichten - deutschen und europäischen Stickstoffziele aus Sicht globaler Nachhaltigkeitskriterien nicht ambitioniert genug sind. So würde z.B. die Einhaltung der EU emission ceilings directive nur zu einer Reduktion des gegenwärtigen Wertes um knapp 0,5 Millionen Tonnen führen. Selbst bei vollständiger Umsetzung der vom Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) und vom Umweltbundesamt (UBA) geforderten Halbierung des N-Überschusses auf landwirtschaftlichen Flächen, würde die auf Deutschland herunterskalierte N-PB noch immer um ca. 200% überschritten. Zu ihrer Einhaltung wären zusätzliche Emissionsminderungen in der Landwirtschaft und darüber hinaus (v.a. in den Sektoren Ener-gie, Transport und Industrie) erforderlich. Eine Erhöhung der Effizienz der Stickstoffnutzung (nitrogen use efficiency - NUE) auf allen Ebenen und über die gesamte Wertschöpfungskette stellt einen wichtigen Hebel zur Erreichung verschiedener Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele dar. Neben der Verminderung der Stickstofffreisetzung in die Umwelt lassen sich zusätzliche Verbesserungen (co-benefits) z.B. in Bezug auf Land, Wasser, Energie, Ernährungssicherheit und andere Entwicklungsziele wie sie in den SDGs benannt sind, erreichen. Durch Erhöhung der Ressourceneffizienz kann der in die Umwelt freigesetzte Anteil des eingesetzten Stickstoffs reduziert werden. Da die N-PB über maximal zulässige Umweltkonzentrationen definiert ist, kann sie bei erhöhter Ressourceneffizienz höher angesetzt werden. Entscheidend für die vertikale Integration von deutschen und internationalen Umweltzielen und Nachhaltigkeitskriterien ist der "Dreiklang" aus i) Verringerung der Stickstofffreisetzung innerhalb Deutschlands, ii) Reduktion des (handelsbedingten) deutschen Stickstoff-footprints im Ausland sowie iii) internationale Kooperation für eine verbesserte Stickstoffnutzung und Ressourceneffizienz in allen Bereichen, z.B. über Investitionen, Entwicklungszusammenarbeit und Wissens- und Technologietransfer. Dieser Dreiklang entspricht auch dem Leitbild der nationalen Implementierung der SDGs, innerhalb Deutschlands unter gleichzeitiger Beachtung dieser Ziele auch im Ausland (implementation in, by and with Germany). Anknüpfungspunkte für eine verbesserte vertikale Politikkohärenz von national über regional bis global sind z.B. die gemeinsame europäische Agrarpolitik, internationale Handelsabkommen sowie die verschiedenen multilateralen Umweltabkommen. Aus der Operationalisierung und Anwendung der N-PB für die integrierte nationale Stickstoffstrategie ergeben sich umgekehrt auch Hinweise für die Weiterentwicklung der planetaren Leitplanke selber, z.B. in Hinblick auf deren Erweiterung über den Landwirtschaftssektor hinaus. Weiterentwicklung der PBs und deren Anwendung müssen iterativ und wechselseitig erfolgen. Dazu sollte die Stickstoffstrategie dynamisch weiterentwickelt werden, so dass neues Wissen (z.B. aus der Begleitforschung) konti-nuierlich eingepflegt werden kann ("adaptive management"). Entsprechend dem systemischen Charakter des PB Konzepts und der Komplexität des Stickstoffkreislaufs, bedarf dies eines umfassenden Dialogs mit Partnern aus allen relevanten Sektoren, gemäß dem Future Earth Prinzip von "co-design & co-production of relevant knowledge", d.h. in wechselseitiger Abstimmung zwischen Politkern, Entschei-dungsträgern und Wissenschaftlern. Quelle: Forschungsbericht

Nitrogen soil surface budgets for districts in Germany 1995 to 2017

Background Nitrogen (N) as a key input for crop production has adverse effects on the environment through emissions of reactive nitrogen. Less than 20% of the fertiliser nitrogen applied to agricultural land is actually consumed by humans in meat. Given this situation, nitrogen budgets have been introduced to quantify potential losses into the environment, to raise awareness in nutrient management, and to enforce and monitor nutrient mitigation measures. The surplus of the N soil surface budget has been used for many years for the assessment of potentially water pollution with nitrate from agriculture. Results For the 402 districts in Germany, nitrogen soil surface budgets were calculated for the time series 1995 to 2017. For the first time, biogas production in agriculture and the transfer of manure between districts were included in the budget. Averaged for all districts, the recent N supply to the utilised agricultural area (UAA) totals 227 kg N ha-1 UAA (mean 2015-2017), among them 104 kg N ha-1 UAA mineral fertiliser, 59 kg N ha-1 UAA manure, 33 kg N ha-1 UAA digestate, 14 kg N ha-1 UAA from gross atmospheric deposition, 13 kg N ha-1 UAA biological N fixation, and 1 kg N ha-1 UAA from seed and planting material. The withdrawal with harvested products accounts for 149 kg N ha-1 UAA, resulting in an N soil surface budget surplus of 77 kg N ha-1 UAA. The N surpluses per district (mean 2015-2017) vary considerably between 26 and 162 kg N ha-1 UAA and the nitrogen use efficiency of crop production ranges from 0.53 to 0.79 in the districts. The N surplus in Germany as a whole has remained nearly constant since 1995, but the regional distribution has changed significantly. The N surplus has decreased in the arable farming regions, but increased in the districts with high livestock density. Some of this surplus, however, is relocated to other districts through the transfer of manure. Conclusions The 23-year time series forms a reliable basis for further interpretation of N soil surface surplus in Germany. Agri-environmental programmes such as the limitation of the N surplus through the Fertiliser Ordinance and the promotion of biogas production have a clear effect on the N surplus in Germany as a whole and its regional distribution. © 2020 BioMed Central Ltd.

Die neue GAP – wieviel Klimaschutz steckt in der 1. Säule?

Die neue GAP – wieviel Klimaschutz steckt in der 1. Säule? Die Verhandlungen zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) 2023-27 sind abgeschlossen. Deutschland hat den „nationalen Strategieplan“ nach Brüssel gesendet. Mit den neuen Instrumenten der 1. Säule soll die GAP umwelt- und klimafreundlicher werden. Doch schaut man genauer hin, so bleibt die neue 1.Säule beim Klimaschutz weit hinter ihren selbstgesteckten Zielen zurück. Die EU-Kommission hatte vorgegeben, mit 40 Prozent der Gesamtmittel der neuen GAP zum ⁠ Klimaschutz ⁠ beizutragen. Den freiwilligen Öko-Regelungen der ersten Säule und den Agrarumweltmaßnahmen der zweiten Säule wurde sogar eine 100-prozentige Klimaschutzwirkung zugeschrieben. Ambitionierte Ziele, die schon seit längerem in der Kritik stehen. Die Ergebnisse eines im Auftrag des Umweltbundesamtes vom Öko-Institut und der Universität Rostock durchgeführten Gutachtens bestätigen nun, dass die 1. Säule der GAP kaum dazu beiträgt, die Klimaziele zu erreichen: Insgesamt lassen sich durch die Maßnahmen und mit den bereitgestellten Mitteln der 1. Säule zusätzliche THG-Minderungen von 1,0 bis zu 1,4 Mio. t CO2e (⁠ CO2 ⁠-Äquivalente) erzielen, davon ca. 0,9 Mio. t CO2e im Landwirtschaftssektor und 0,1 bis zu 0,5 Mio. t CO2 im ⁠ LULUCF ⁠-Sektor. Werden auch Gelder der 2. Säule berücksichtigt, die zur Umsetzung der Öko-Regelung 3 "Agroforstsysteme" erforderlich sind, können Minderungswirkungen bei vollständiger Umsetzung der Flächenziele in Höhe von 1,2 bis 3,1 Mio. t CO2e erzielt werden. Insgesamt tragen die Maßnahmen der 1. Säule zu etwa 8 Prozent der bis 2030 notwendigen ⁠ Treibhausgas ⁠-Minderungen im Sektor Landwirtschaft bei. Damit bleibt der Minderungsbeitrag der 1. Säule hinter ihren Möglichkeiten zurück. Außerdem ist die Umsetzung der Ökoregelungen freiwillig. Hier bleibt abzuwarten, wie diese von den Landwirtinnen und Landwirten angenommen werden. Statt zu 100 Prozent – wie von der EU-Kommission vorgesehen – tragen die Gelder für Ökoregelungen nur zu gut 20 Prozent zum Klimaschutz bei. Erste Schätzungen zeigen, dass der Klimaschutzbeitrag der Direktzahlungen nur bei drei bis vier Prozent liegt. In der 2. Säule sind effektive Klimamaßnahmen denkbar, die langfristige Strukturveränderungen in der Landwirtschaft z.B. bei der Tierhaltung und für den Moorschutz einleiten könnten. Die Wirkung dieser Maßnahmen konnte bislang nur sehr oberflächlich geschätzt werden. Bezieht man auch die Mittel der zweiten Säule für den Umwelt- und Klimaschutz mit ein, beträgt der klimawirksame Anteil der GAP-Mittel zwischen 10 und 20 Prozent an den gesamten Ausgaben. Damit wird das Ziel 40 Prozent der GAP-Mittel für den Klimaschutz einzusetzen, nicht erreicht. Die Empfehlungen des Gutachtens: Die Bundesregierung sollte jetzt den nationalen Gestaltungsspielraum nutzen, um den Klimaschutz in der GAP zu stärken. Möglichkeiten bestehen u.a. in den folgenden Bereichen: Maßnahmen mit einer großen Klimaschutzwirkung werden bislang nicht (Tierbestand und Moore) oder nicht ausreichend (Stickstoffeffizienz) unter der ersten Säule adressiert. In diesen Bereichen sollten zusätzliche, klimawirksame Öko-Regelungen eingeführt und attraktiv vergütet werden. Die rund eine Milliarde Euro, die in der ersten Säule für Öko-Regelungen bereitstehen, sollten aufgestockt werden und könnten dann effektiver helfen die Klimaziele zu erreichen. Hierbei ist auf eine gute Abstimmung und Ergänzung der Programme der 2. Säule zu achten. Die 2. Säule ist eine bewährte Möglichkeit mehrjährige und zielorientierte Maßnahmen des Umwelt- und Klimaschutzes zu finanzieren. Sie ist jedoch unterfinanziert. Daher sollten die Möglichkeiten der Umschichtung von Geldern aus der ersten in die zweite Säule voll ausgeschöpft werden. Die EU-Kommission sollte die Berechnungen der Klimawirksamkeit verbessern etwa indem maßnahmendifferenzierte Marker für die Öko-Regelungen angewendet werden. Die pauschale Zuordnung der Rio-Marker-Methode führt in letzter Konsequenz dazu, dass finanzielle Mittel für den Klimaschutz in der Landwirtschaft fehlen, da die Klimawirksamkeit der etablierten GAP-Instrumente deutlich überschätzt wird. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Policy Papers finden Sie hier . Den Abschlussbericht des Gutachtens, der auf Grund einer methodischen Änderung im Juni 2023 in 2. Auflage erschienen ist, finden Sie hier . Ein begleitendes Factsheet zum Thema ⁠ Klimawirkung ⁠ der Öko-Regelung zu Agroforstmaßnahmen - Aktualisierung der Wirkungsabschätzung für die aktuelle GAP-Förderperiode finden Sie https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/dokumente/klimawirkung_der_oeko-regelung_zu_agroforstmassnahmen.pdf

Indikator: Stickstoffüberschuss der Landwirtschaft

Indikator: Stickstoffüberschuss der Landwirtschaft Die wichtigsten Fakten Der Stickstoffüberschuss der Gesamtbilanz pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche ist seit 1992 im 5-Jahres-Mittel um 34 % zurückgegangen. Das Ziel der Bundesregierung ist es, den Stickstoffüberschuss der Gesamtbilanz im Mittel der Jahre 2028 bis 2032 auf 70 Kilogramm pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche zu senken. Bei Fortführung des Trends der letzten zehn Jahre würde das Ziel erreicht werden. Welche Bedeutung hat der Indikator? Stickstoff ist ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen. Im Übermaß in die Umwelt eingetragene reaktive Stickstoffverbindungen haben jedoch gravierende Auswirkungen auf ⁠ Klima ⁠, Artenvielfalt, Landschaftsqualität und Wasserversorgung: Stickstoff, der nicht durch Pflanzen aufgenommen wird oder wieder in Luftstickstoff umgewandelt wird, führt zur Verunreinigung des Grundwassers, Nährstoffanreicherung (⁠ Eutrophierung ⁠) von Gewässern, ⁠ Versauerung ⁠ von Landökosystemen sowie zur Entstehung von Treibhausgasen. Eine Einführung in die Stickstoff-Problematik findet sich in der Publikation „Reaktiver Stickstoff in Deutschland“ (⁠ UBA ⁠ 2015) sowie im UBA-Umweltatlas "Reaktiver Stickstoff" . In Deutschland sind vor allem Regionen mit dichtem Viehbesatz problematisch: Durch den hohen Anfall an Wirtschaftsdünger (tierische Exkremente) wird dort oft deutlich mehr Stickstoff auf die Flächen ausgebracht, als die Kulturpflanzen aufnehmen und in ⁠ Biomasse ⁠ umsetzen. Eine Maßzahl für die potenziellen Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Umwelt ist der Stickstoffüberschuss. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Von 1992 bis 2020 ist der Stickstoffüberschuss der Gesamtbilanz pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche im 5-Jahres-Durchschnitt um 34 % gesunken. Landwirt*innen setzen den Stickstoff also effizienter ein, ertragsstarke Kulturen sind im Anbauumfang gestiegen und auch die Futterverwertung bei den Nutztieren hat sich verbessert. In den letzten Jahren kam zudem die Umsetzung einer wirksameren Düngegesetzgebung, gesunkene Tierzahlen, sowie geringere Absatzzahlen für mineralische Düngemittel als Folge von Dürrejahren und angestiegenen Mineraldüngerpreisen hinzu. Wenn sich der Trend der letzten 10 Jahre so fortsetzen würde, wird das Ziel der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie , den Stickstoffüberschusses auf maximal 70 kg N/ha*a im gleitenden 5-Jahres Mittel bis 2030 zu begrenzen, erreicht werden. Aber die Stickstoffbilanz zeigt auch: fast die Hälfte des eingesetzten Stickstoffes gelangt nicht in die Produkte, die Stickstoffeffizienz ist also immer noch relativ niedrig (BMEL 2024, Statistischer Monatsbericht, MBT-0111260-000) . Das weiterhin Handlungsbedarf bei der Reduktion von Stickstoff in die Umwelt besteht, zeigen auch die Indikatoren „ Nitrat im Grundwasser " und „ Eutrophierung durch Stickstoff “, die eng mit dem Stickstoffüberschuss verbunden sind und keine positiven Trends anzeigen. Wie wird der Indikator berechnet? Der Stickstoffüberschuss wird aus der landwirtschaftlichen Stickstoff-Gesamtbilanz ermittelt, die sich aus Biogas-, Stall- und Flächenbilanz zusammensetzt. Berechnet wird er aus der Differenz von landwirtschaftlicher Stickstoffzufuhr (z. B. Düngemittel, Futtermittel, Saat- und Pflanzgut, Einträge aus der ⁠ Atmosphäre ⁠) und -abfuhr (tierische und pflanzliche Produkte). Die Daten werden jährlich vom Julius-Kühn-Institut und der Universität Gießen berechnet und vom ⁠ BMEL ⁠ veröffentlicht ( BMEL 2024, Statistischer Monatsbericht, MBT-0111260-000 ). Hinweise zur Berechnungsmethode findet man bei Bach et al. 2011 und Häußermann et al. 2019 . Um Schwankungen zwischen den Jahren zu bereinigen, wird das gleitende 5-Jahres-Mittel errechnet. Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Stickstoffeintrag aus der Landwirtschaft und Stickstoffüberschuss" .

Gewässerschutz: „Chancen nutzen, Herausforderungen annehmen!“

Klaus Jordan ist Leiter der Wasserbereitstellung bei den Stadtwerken Osnabrück (Bild: Stadtwerke Osnabrück). Der langjährige Moderator des Grundwasser-Workshops, Hubertus Schültken, ist Aufgabenbereichsleiter Grundwasser in der NLWKN-Betriebsstelle Hannover-Hildesheim (Bild: NLWKN). Vechta. Neue agrarrechtliche und wasserrechtliche Vorgaben sorgen in Niedersachsen für Gesprächsstoff. Welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen sich aus den neuen Vorgaben zum Schutz des Grundwassers ergeben, war diese Woche Thema des bereits 28. niedersächsischen Grundwasser-Workshops. Die Fachveranstaltung in Vechta mit rund 260 Teilnehmenden aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz und Forschung rückte besonders die Gewässerschutzberatung in den Blick. Mit ihr werden bereits seit rund 30 Jahren Landwirte bei der Umsetzung einer gewässerschonenden Landbewirtschaftung unterstützt. Ein Gespräch über die Schwerpunkt-Themen des Workshops mit Klaus Jordan von den Stadtwerken Osnabrück und Hubertus Schültken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Neue agrarrechtliche und wasserrechtliche Vorgaben sorgen in Niedersachsen für Gesprächsstoff. Welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen sich aus den neuen Vorgaben zum Schutz des Grundwassers ergeben, war diese Woche Thema des bereits 28. niedersächsischen Grundwasser-Workshops. Die Fachveranstaltung in Vechta mit rund 260 Teilnehmenden aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz und Forschung rückte besonders die Gewässerschutzberatung in den Blick. Mit ihr werden bereits seit rund 30 Jahren Landwirte bei der Umsetzung einer gewässerschonenden Landbewirtschaftung unterstützt. Ein Gespräch über die Schwerpunkt-Themen des Workshops mit Klaus Jordan von den Stadtwerken Osnabrück und Hubertus Schültken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Wie schätzen Sie als Leiter Wasserwirtschaft der Stadtwerke Osnabrück die Erfolge der Gewässerschutzberatung im Trinkwasserschutz ein? Wie schätzen Sie als Leiter Wasserwirtschaft der Stadtwerke Osnabrück die Erfolge der Gewässerschutzberatung im Trinkwasserschutz ein? Klaus Jordan : Auslöser für die seinerzeit als Pilotprojekt am Wasserwerk Düstrup (Osnabrück) gestartete kooperative Zusammenarbeit war eine Verdopplung des gemessenen Nitratgehaltes im Rohwasser von 20 auf 40 mg pro Liter. Nur wenige Jahre zuvor war damals gerade der Grenzwert für Nitrat auf 50 mg herabgesetzt worden. Heute – rund 30 Jahre später – sind es bis zu 300 Landwirte auf 5.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche, die eine Wasserschutzberatung in Anspruch nehmen und gezielt freiwillige Vereinbarungen abschließen. Teilerfolge sind durchaus messbar: Zum Beispiel konnte ein weiterer Anstieg der Nitratwerte im Rohwasser abgewendet werden. Außerdem sind die Gehalte an mineralisiertem Stickstoff im Boden heute deutlich niedriger als in den Anfangsjahren. Wo liegen aus Ihrer Sicht die Vorteile einer kooperativen Zusammenarbeit im Trinkwasserschutz? Wo liegen aus Ihrer Sicht die Vorteile einer kooperativen Zusammenarbeit im Trinkwasserschutz? Klaus Jordan : Die Akteure aus Wasserwirtschaft und Landwirtschaft beraten gemeinsam vor Ort, welche Ziele im Rahmen des Schutzkonzeptes erreicht und wie diese durch die Beratung und freiwillige Vereinbarungen umgesetzt werden können. Das Schutzkonzept wird im Einvernehmen beschlossen. Welche weiteren Themen sollten aus Ihrer Sicht bei der Gewässerschutzberatung künftig aufgenommen werden? Welche weiteren Themen sollten aus Ihrer Sicht bei der Gewässerschutzberatung künftig aufgenommen werden? Klaus Jordan : In den Trinkwassergewinnungsgebieten brauchen wir in Zukunft ein möglichst ganzheitliches Wasserbewirtschaftungsmanagement vor Ort, welches zum Beispiel Maßnahmen der Landbewirtschaftung sinnvoll mit Maßnahmen zum Schutz der Natur und zur Klimafolgenanpassung verbindet. Das klingt noch sehr abstrakt. Wie kann ein solches ganzheitliches Wassergebietsmanagement in der Praxis etabliert werden? Das klingt noch sehr abstrakt. Wie kann ein solches ganzheitliches Wassergebietsmanagement in der Praxis etabliert werden? Klaus Jordan : Aus meiner Sicht ist dazu eine stärkere Harmonisierung zwischen den Förderprogrammen und rechtlichen Vorgaben zwingend notwendig. An koordinierender Stelle bedarf es ressortübergreifend einer themenbezogenen Prüfung und Verknüpfung der bereits vorhandenen und künftigen Programme und Vorgaben. Zur Etablierung ist außerdem eine thematische Erweiterung von bestehenden Förderprogrammen zusammen mit der Bereitstellung von finanziellen Mitteln nötig, um die festgelegten Ziele auch in größerem Umfang erreichen zu können. Außerdem ist es notwendig, dass ein Transfer der Themen zum ganzheitlichen Wassergebietsmanagement in die Praxis stattfindet und vor Ort eine Institution dezentral die Bündelung, Information und Koordination zur Durchführung von Maßnahmen übernimmt. Herr Schültken, der derzeit vieldiskutierte Entwurf zur Landesdüngeverordnung in Bezug auf die Au sweisung von mit Nitrat belasteten Gebieten wurde im Juli veröffentlicht. Welche Auswirkung hat dies aus Ihrer Sicht für den Trinkwasserschutz in nitratbelasteten Gebieten? Herr Schültken, der derzeit vieldiskutierte Entwurf zur Landesdüngeverordnung in Bezug auf die Au sweisung von mit Nitrat belasteten Gebieten wurde im Juli veröffentlicht. Welche Auswirkung hat dies aus Ihrer Sicht für den Trinkwasserschutz in nitratbelasteten Gebieten? Hubertus Schültken : In den betroffenen Kooperationen besteht Unverständnis darüber, dass die aus der Umsetzung der Schutzkonzepte gewonnenen Erkenntnisse zur Senkung der stofflichen Belastung in der vorliegenden Landesdüngeverordnung nicht berücksichtigt wurden. Ein Abgleich der formulierten Anforderungen der Landesdüngeverordnung mit den Trinkwasserschutzmaßnahmen und deren Wirkung auf die Reduzierung des Stickstoffeintrags hätte dem entgegenwirken können. Wodurch zeichnen sich die Maßnahmen der WRRL-Beratung aus, die auch Thema des Grundwasser-Workshops waren? Wodurch zeichnen sich die Maßnahmen der WRRL-Beratung aus, die auch Thema des Grundwasser-Workshops waren? Hubertus Schültken : Bemerkenswert ist zunächst einmal, dass sich die Maßnahmen inzwischen auf eine Gesamtfläche von rund drei Millionen Hektar beziehen – davon knapp 1,5 Millionen Hektar an landwirtschaftlich genutzter Fläche. Seit 2016 wurden außerdem Einzugsgebiete belasteter Seen berücksichtigt. Nicht nur die Themen Verminderung der stofflichen Belastung von Gewässern hinsichtlich Nitrat und Phosphat spielen dabei eine Rolle. Künftig wird das Beratungsspektrum um die nachhaltige Landbewirtschaftung von Moorstandorten sowie das Wassermengenmanagement und den gewässerschonenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bzw. Alternativen hierzu erweitert. So können Synergien zwischen Gewässer-, Klima- und Artenschutz entstehen. Welche Erfolge hat die WRRL-Beratung denn bisher erreicht? Welche Erfolge hat die WRRL-Beratung denn bisher erreicht? Hubertus Schültken : Die Erfolge der Beratung sind vielfältig und an ganz konkreten Daten ablesbar: Beispielsweise stieg bei den an der Beratung teilnehmenden Modellbetrieben die mittlere Stickstoffeffizienz im Zeitraum von 2007 bis 2020 von 66 auf 92 Prozent an. Dieser Wert gibt an, in welchem Verhältnis der Einsatz von Stickstoff – etwa bei der Düngung – zur Stickstoff-Abfuhr über die pflanzlichen und tierischen Erzeugnisse eines Betriebes steht. Auf dem Grundwasser-Workshop wurde thematisiert, dass die Themen Wassergüte und -menge künftig zusammengedacht werden sollen? Auf dem Grundwasser-Workshop wurde thematisiert, dass die Themen Wassergüte und -menge künftig zusammengedacht werden sollen? Hubertus Schültken : Das ist richtig – aktuell wird der Masterplan Wasser als Strategie zur Klimafolgenanpassung für das Land Niedersachsen erstellt. Ziel ist es, ein nachhaltiges, integriertes Wassermanagement aufzubauen und künftig weiterzuentwickeln. Dazu ist es notwendig, die Nutzungen zu optimieren, die Schadstoffe zu reduzieren, das Wasser in der Fläche zurückzuhalten und das Dargebot nachhaltig zu steuern und damit zu sichern – zum Beispiel durch ein gezieltes Grundwassermengenmanagement. Bei der Betrachtung des Grundwasserdargebotes werden sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte betrachtet. Die heutigen Fachbeiträge haben mit Blick auf die Grundwassergüte belegbare Erfolge durch die Gewässerschutzberatung aufgezeigt. Dennoch besteht gemäß der aktuellen WRRL-Bewertung weiterhin ein hoher Handlungsbedarf zur Reduzierung der stofflichen Belastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmittelrückständen. Wertvoll wäre es, jene Akteure, welche sich bereits jetzt in den Netzwerken des Niedersächsischen Kooperationsmodells zum Trinkwasserschutz engagieren, aktiv am Prozess der Entwicklung des Masterplans zu beteiligen.

WAgriCo - Water Resources Management in Cooperation with Agriculture

The aim of the EU-Life project WAgriCo was to develop a possible suite of measures or solutions which can be implemented in agri-environmental schemes to achieve and/or sustain good water quality, according to the WFD. This project followed on from other successful co-operative work on water protection, such as Lower Saxony’s ‘Water Protection Areas’, which have been running for over 10 years and the work undertaken by the Voluntary Initiative on pesticides in the UK. This efficient cooperation between agriculture and water management provides an excellent pool of information, data and experiences. The focus here was to demonstrate the large-scale use of enhanced measures and innovative cooperative approaches within pilot areas which represent the natural and agricultural characteristics of the regions as well as the typical impact situations. Five English and German partners cooperated in this project and submited different deliverables and reports. The main topics were: • The development and improvement of measure (What to do?) • The designation of target areas (Where to start and how to differentiate the target areas according to special scientific questions?) • Ecological modelling (How to determine effects of the applied measures in soil, seepage water, groundwater, …) • Economical modelling (How to compare costs and benefits from farm scale to socio economic considerations?) • Combine measures with other nature conservation/protection aims and try to enhance ecological benefits (How to use synergies?) • Education and vocational training for farmers and adviser (How to raise awareness of water protection issues in the agricultural work?) • Inclusion of suggested catalogues of measures into agri-environmental schemes (How to develop measures with a high acceptance, that fulfil the requirements of special financing tools?) The project structure guaranteed a permanent lateral and horizontal exchange by working groups within the pilot areas, the expert groups, the two national steering groups and the overarching international steering group. The main focus was the involvement of farmers, who took part in the development and improvement of measures. Their permanent input of already existing and new experiences ensured the practical application of measures and helped to evaluate the results. An innovative approach was the results orientated measure which aimed on improved nitrogen efficiency. The information column on the left side offers especially English Downloads and information materials. Further information and downloads can be found on two websites: The German website: www.wagrico.de The UK website: www.wagrico.org For further information: WAgriCo Overall Coordination Dr. Astrid Krüger NLWKN- Head Office Göttinger Chaussee 76 A 30453 Hannover Phone: 0049 511 3034 3053 Astrid.Krueger@nlwkn-dir.niedersachsen.de

Sonderthemen Projekte Flussgebietsmanagement EG WRRL WAgriCo Life Projekt Maßnahmen: Maßnahmen für WAgriCo

Ein wesentliches Ziel des Projektes WAgriCo war die Unterstützung der Entwicklung geeigneter Maßnahmenprogramme für die landesweite Umsetzung der EG-WRRL. Hierzu wurden in der Praxis bewährte Gewässerschutzmaßnahmen exemplarisch umgesetzt und auf ihre großflächige Umsetzbarkeit im Sinne eines Bewirtschaftungsplans geprüft. Auf lokaler Ebene wurde mit den Landwirten auf Grundlage bewährter Trinkwasserschutzmaßnahmen ein Maßnahmenkatalog für Herbst- und Frühjahrsmaßnahmen unter Beteiligung der Projektpartner erarbeitet. Es handelt sich hierbei um 13 handlungsorientierte Maßnahmen (z.B. Zwischenfruchtanbau, Verzicht auf Bodenbearbeitung bei anschließender Sommerung, Untersaaten im Mais) und eine so genannte ergebnisorientierte Maßnahme, bei der eine Steigerung der Stickstoff-Effizienz honoriert wurde. Die Beschreibungen der einzelnen Maßnahmen wie sie im Verlauf des Projektes entwickelt und angeboten wurden, stehen nachfolgend als Download bereit. An der Maßnahmenumsetzung nahmen über 50 Modellbetriebe teil. Insgesamt wurden im Zeitraum Herbst 2006 bis Frühjahr 2008 Maßnahmen mit einem Umfang von 6150 ha abgeschlossen. Die Umweltwirkungen der Maßnahmen wurden durch Untersuchungen im Feld und durch den Einsatz von Modellen ermittelt. Darüber hinaus wurden die betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer großflächigen Maßnahmenumsetzung u. a. unter Verwendung von mit der EU-Kommission und Experten aus anderen EU-Mitgliedstaaten abgestimmten Szenarien in einer ökonomischen Analyse abgeschätzt. Weitere Informationen sind z. B. im Kapitel 7.7 des Abschlussberichtes zu finden. Hier werden die Kosten für die Minderung der Stickstoffeinträge auf 4,-€ pro Kilogramm beziffert. Die erprobten Maßnahmen wurden schließlich zu einem Maßnahmenprogramm zusammengestellt. Die Aufstellung des Maßnahmenprogramms erfolgte in enger Abstimmung mit der Landwirtschaftsverwaltung, die eine Integration in das staatliche Agrarumweltprogramm unter Berücksichtigung der mittel- und langfristigen Finanzierungsinstrumente berücksichtigt. Die Maßnahmenintegration, sowie die Weiterentwicklung eines Beratungskonzeptes und das entsprechende Wirkungsmonitoring wird im Folgeprojekt weiter bearbeitet. Weitere Informationen finden Sie im 9. und 10. Newsletter .

Teilvorhaben 7: Berechnung des Verhaltens von inhibiertem (AS-HS) inkl. Abbauprodukte

Das Projekt "Teilvorhaben 7: Berechnung des Verhaltens von inhibiertem (AS-HS) inkl. Abbauprodukte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. In dem Projekt soll an ausgewählten Standorten die Wirkung von urease- und nitrifikationsinhibierten Ammoniumsulfat-Harnstoff im Vergleich zu den nicht-inhibierten Ammoniumsulfat-Harnstoff (AS-HS) auf die N-Nutzungseffizienz beim Rohstoffpflanzenanbau untersucht werden. Simultan gilt es, eine mögliche Wechselwirkung der Inhibitoren beim Einsatz von doppelinhibiertem AS-HS zu erfassen. Die kombinierte N-Stabilisierung mit Urease- und Nitrifikations-hemmstoffen lässt eine signifikante Minderung von Ammoniak-, Lachgas- und Nitratverlusten erwarten. Die genannten Wirkungen und der Einfluss auf den Ertrag sollen im Rahmen von Fruchtfolgeversuchen mit Silomais und integrierten Gasmessungen (NH3 und N2O) unter Praxisbedingungen geprüft werden. Um zuverlässige Aussagen über den Gesamtumfang der gasförmigen N-Verluste zu erhalten, wird zusätzlich anhand von Lysimeterversuchen die Sickerwassermenge und das Nitratauswaschrisiko sowie mithilfe von Laborinkubationsexperimenten die tatsächliche N2-Emission bestimmt. Das ist von zentraler Bedeutung für die Ermittlung von realistischen Dünger-N-Bilanzen, stellen doch die gasförmigen N2-Verluste infolge Denitrifikation einen wichtigen, aber am schwersten zu erfassenden N-Verlustpfad dar. Ergänzend zu den bereits vorliegenden ökotoxikologischen Studien und Dauerversuchen zum Umweltverhalten soll die ökotoxikologische Wirkung bzw. der Verbleib der Inhibitoren und soweit möglich deren Abbauprodukte in der Umwelt modelliert werden, um mögliche Problem-verschiebungen, insbesondere Gewässergefährdung, frühzeitig zu untersuchen. Die Bewertung der Maßnahme erfolgt über die Berechnung flächenbezogener N-Verlustraten und dreijähriger N-Bilanzen sowie mittels Ökoeffizienzanalysen. Somit soll die Maßnahme sowohl in Hinblick auf die N-Verluste als auch hinsichtlich der betrieblichen Vor- und Nachteile bewertet werden. Aus den Ergebnissen werden umwelt- und ressourcenoptimierte Mineral-N-Düngungssysteme abgeleitet.

Teilprojekt C

Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG durchgeführt. Die Minderung von Lachgas- und Nitratverlusten sowie die Steigerung der Stickstoff (N)-Effizienz beim Anbau von Winterweizen können durch Kombination einer stabilisierten, verlustarmen N-Düngung mit züchterisch verbesserten Sorten bzw. Linien erreicht werden. Da das Wurzelsystems für die Nährstoffaufnahme von größter Bedeutung ist, hat sich das F&E-Vorhaben 'NeatWheat' dabei zum Ziel gesetzt, die N-Nutzungseffizienz durch Erfassung der genetischen Variabilität und Nutzung vorteilhafter physiologischer und morphologischer Wurzelmerkmale zu verbessern.

Teilprojekt 3

Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. durchgeführt. Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, zielgenaue und effiziente Maßnahmen zur NH3-Emissionsminderung auf den Weg zu bringen, die Effizienz des Stickstoffeinsatzes zu verbessern, sich an den Klimawandel anzupassen und dabei nachhaltig hohe Erträge zu sichern. Rund 15% der NH3-Emissionen der Landwirtschaft stammen aus dem Einsatz synthetischer Stickstoffdünger. Die Emissionen belasten Umwelt, Klima und Gesundheit und sie schmälern die Düngewirkung. Der Forschungsverbund analysiert und bewertet Maßnahmen zur Minderung der NH3-Emission aus der Anwendung synthetischer Stickstoffdünger und zur Steigerung der Effizienz ihrer Anwendung. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Stickstoffdünger Harnstoff, Kalkammonsalpeter, Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung und Ammoniumsulfat-Harnstoff, die zusammen für über 85% der NH3-Emission aus in Deutschland eingesetzten synthetischen Stickstoffdüngern verantwortlich sind und die ca. 70% des ausgebrachten Stickstoffs mit synthetischen Düngern stellen. Es werden Empfehlungen erarbeitet, wie die Landwirtschaft die Anwendung synthetischer Stickstoffdünger im Kontext der Steigerung der Stickstoffeffizienz und Ertragssicherung optimieren und gleichzeitig umwelt-, klima- und gesundheitsbelastende Emissionen verringern kann. Das Verbundprojekt umfasst sowohl ein deutschlandweites Netzwerk abgestimmter Feldexperimente zur Bewertung von Düngestrategien im Kontext der Ammoniakemissionsminderung, Stickstoffeffizienz und Ertragssicherheit als auch den Wissenstransfer in die Praxis.

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