Die Sibirische Schwertlilie wurde von der Stiftung Naturschutz Hamburg und der Stiftung Loki Schmidt zur Blume des Jahres 2010 gewählt. Die Iris sibirica ist eine zentral-europaweit gefährdete Pflanzenart, die feuchte Streuwiesen und Niedermoore sowie Teichufer, Flutmulden oder Gräben liebt.
Rodung von ca. insgesamt ca. 1,44 ha Waldfläche auf den Grundstücken Flurnummer 2470/0, 2471/0 und 2474/0 in der Gemarkung Pang, Stadt Kolbermoor. Nach Beseitigung des Waldbestandes soll eine mähbare Streuwiese mit vielen seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten wiederhergestellt werden.
Grünlandumbruch Grünland (Wiesen und Weiden) sind ökologisch wertvolle Flächen in der Agrarlandschaft und Bestandteil einer multifunktionalen Landwirtschaft. Als Dauergrünland gelten Wiesen und Weiden, die mehr als fünf Jahre nicht als Acker genutzt wurden. Der Flächenanteil hat seit Anfang der 1990er Jahre abgenommen. Der Verlust wurde gestoppt, jedoch muss Dauergrünland erhalten werden, damit das so bleibt. Gefährdung des Grünlands Grünlandflächen wie Mäh- und Streuwiesen sowie Weiden werden intensiv oder extensiv zur Nahrungs- und Futtermittelherstellung sowie zur Biomassegewinnung für die Energieerzeugung bewirtschaftet und sind wichtig für den Naturschutz. In den Jahren vor 2013 ist das Grünland in Deutschland stark unter Druck geraten, denn es wurde häufig zu Ackerland umgebrochen (umgepflügt). Erst ab 2014 sind die Dauergrünlandflächen und ihr Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche wieder leicht gestiegen. Dies liegt zum einen an der EU-Agrarreform 2013, die den Erhalt von Dauergrünland über sogenannte „Greening“-Auflagen ab 2015 regelte sowie an landesrechtlichen Regelungen einzelner Bundesländer. Über eine allgemeine Genehmigungspflicht für den Umbruch und ein vollständiges Umwandlungs- und Pflugverbot für besonders schützenswertes Dauergrünland soll der Verlust nachhaltig gestoppt werden. Nach wie vor sind die Ursachen des Grünlandumbruchs jedoch nicht beseitigt. Dies gilt besonders für den Bedarf an ackerbaulichen Futtermitteln, die Förderung des Anbaus von Energiepflanzen sowie die Nutzungsaufgabe, also das Einstellen der Bewirtschaftung. Jedes Jahr gehen zudem landwirtschaftliche Flächen, v.a. für Siedlungs- und Verkehrsflächen, verloren. Deshalb ist davon auszugehen, dass das Grünland auch zukünftig unter Druck stehen und die Nutzung weiter intensiviert wird. Ein wirksamer Grünlandschutz bleibt damit von herausragender Bedeutung. Die Abbildung „Gesamtfläche von Dauergrünland und Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche“ zeigt den Rückgang des Dauergrünlands absolut und als Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland. Während 1991 noch über 5,3 Millionen Hektar (Mio. ha), beziehungsweise 31,1 % der LF als Dauergrünland bewirtschaftet wurden, waren es 2023 nur rund 4,7 Mio. ha bzw. 28,5 % der LF. Gegenüber 2022 ist die Gesamtfläche des Dauergrünlands 2023 um rund 39.000 ha leicht gesunken. Aktuelle Daten für das Grünland in den Bundesländern liegen derzeit noch nicht vor (siehe Tab. „Dauergrünlandflächenanteil und Veränderung in den Bundesländern“). Gesamtfläche von Dauergrünland und Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche Quelle: BMEL / Statistisches Bundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Tab: Dauergrünlandflächenanteil und Veränderung in den Bundesländern Quelle: BMEL / Umweltbundesamt Tabelle als PDF Tabelle als Excel mit Daten Ökologische Bedeutung des Grünlands Das Grünland erfüllt über die landwirtschaftliche Produktion hinaus vielfältige Funktionen in der Agrarlandschaft. Es bietet Möglichkeiten für Freizeit und Erholung und hat einen hohen ästhetischen Naturwert. Auf Grünlandstandorten kommen über die Hälfte aller in Deutschland beobachteten Tier- und Pflanzenarten vor. Damit haben sie große Bedeutung für den Artenschutz und den Erhalt der Artenvielfalt ( Biodiversität ). Extensiv bewirtschaftetes Grünland mit nährstoffarmen Böden ist ein wichtiger Lebensraum für artenreiche, seltene Pflanzengesellschaften und daran angepasste, zum Teil gefährdete Tierarten. Rund 40 % aller in Deutschland gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen kommen im Grünland vor (BfN 2023) . Wegen der ganzjährigen Vegetation ist der Boden im Grünland gegenüber Austrocknung und Erosion durch Wind und Wasser geschützt und verfügt über besonders hohe Humusgehalte sowie eine hohe Wasserspeicherkapazität. Aufgrund der guten Aggregatstabilität des Humus und des hohen Makroporenanteils des Bodens neigen Grünlandstandorte weniger zu Verschlämmungen. Das Niederschlagswasser kann auch bei Starkregen gut versickern. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund sich wandelnder Klimaverhältnisse mit extremen Witterungsereignissen wichtig. Bedeutung für den Boden- und Klimaschutz Dauergrünlandflächen sind wichtig für den Boden- und Gewässerschutz und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz . Der Humusanteil des Bodens speichert Kohlenstoff (der damit der Atmosphäre entzogen wird) und dient als Kohlenstoffsenke. Der Erhalt und die Ausdehnung von Dauergrünland in empfindlichen Lagen, wie landwirtschaftlich genutzten Hangbereichen oder Überschwemmungsgebieten, schützt den Boden vor Abschwemmung. Im Randbereich von Gewässern übernimmt Grünland Pufferfunktionen, verhindert den Eintrag von Nähr- und Schadstoffen und trägt so zum Schutz der Oberflächengewässer und zum Trinkwasserschutz bei. Ein Umbruch des Grünlands zu Ackerflächen belastet die Hydro- und Atmosphäre, da mit dem einhergehenden Humusabbau verstärkt Nitrat (NO 3 - ), Lachgas (N 2 O) und Kohlendioxid (CO 2 ) freigesetzt werden. Schutz des Grünlands Seit 2015 ist die Umwandlung des Grünlands durch die Greening-Regelungen beschränkt. Außerdem greifen für den Schutz von Dauergrünland auch nationale ordnungsrechtliche Regelungen wie z.B. das Wasserhaushaltsgesetz, das Bundesnaturschutzgesetz und landesrechtliche Regelungen zum Schutz des Dauergrünlands. Der Verlust des Grünlands konnte damit weitestgehend gestoppt werden. Auch in der aktuellen Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik, die 2023 startete, wird der Erhalt des Grünlands in der sogenannten Konditionalität geregelt und ist damit Voraussetzung für den Erhalt von Direktzahlungen. Die Regelungen zum Erhalt des Dauergrünlands werden unter GLÖZ 1 fortgeführt. Demnach besteht für die Umwandlung von Dauergrünland eine Genehmigungspflicht und ist nur bei gleichzeitiger Neuanlage von Dauergrünland auf Ackerland möglich. Dies ist zwar generell zu begrüßen, allerdings ist zu bedenken, dass eine Umwandlung von Dauergrünland wesentlich schneller und mehr CO 2 freisetzt, als durch Neuanlage gebunden werden kann ( Poeplau et al. 2011 ). Außerdem gibt es Ausnahmeregelungen, die z.B. für den Zeitpunkt der Einsaat und die Größe der umzubrechenden Flächen gelten. Einige Bundesländer (z.B. Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg) haben zudem landesrechtliche Regelungen zum Umbruch von Grünland erlassen. In diesen Bundesländern ist jede Umwandlung von Dauergrünland in Acker grundsätzlich verboten. Verstöße gegen dieses Verbot sind Ordnungswidrigkeiten, allerdings sind Ausnahmen und Befreiungen möglich. Ausschließlich für sensibles Dauergrünland auf sogenannten Natura-2000 -Flächen in FFH-Gebieten ( Flora - Fauna - Habitat -Gebieten) gilt ein absolutes Umwandlungs- und Pflugverbot. Der Schutz von Dauergrünland ist eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz und den Erhalt der Biodiversität . Auch die nächste Reform der Europäischen Agrarpolitik ab 2027 muss mit ihren Fördermechanismen das Grünland konsequent schützen und fördern.
Informationen zu Syntaxonomie und Gefährdung in FloraWeb. / Allio suaveolentis-Molinietum caeruleae Görs in Oberd. ex Oberd. 1983 / Duftlauch-Pfeifengras-Rasen Duftlauch-Pfeifengras-Wiese Streuwiesen mit Wohlriechendem Lauch / Allio suaveolentis-Molinietum caeruleae Görs in Oberd. 1983
Informationen zu Syntaxonomie und Gefährdung in FloraWeb. / Allio suaveolentis-Molinietum caeruleae Görs in Oberd. ex Oberd. 1983 / Duftlauch-Pfeifengras-Rasen Duftlauch-Pfeifengras-Wiese Streuwiesen mit Wohlriechendem Lauch / Allio suaveolentis-Molinietum caeruleae Görs in Oberd. 1983
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Der Lebensraumtyp umfasst natürliche Binnenlandsalzstellen mit ihren salzhaltigen Quellaustritten und ihrer Halophytenvegetation (Halophyten = an salzhaltigen Standorten vorkommende Pflanzenarten). Wo durch geologische Besonderheiten salzhaltiges Grundwasser an die Oberfläche dringt, können typische Salzpflanzen wie Strandaster ( Aster tripolium ), Strand-Wegerich ( Plantago maritima ) oder Strand-Dreizack ( Triglochin maritimum ) wachsen, die sonst auf die Küste beschränkt sind. Die meisten hessischen Binnenlandsalzstellen sind Grünlandflächen, die als Wiese oder Weide genutzt werden. Die Salzwiesen der primären Binnenlandsalzstellen konzentrieren sich in Hessen auf die Wetterau. Ein kleines Vorkommen liegt in der Oberrheinebene bei Trebur. Ein größeres sekundäres, d. h. künstlich entstandenes Vorkommen mit einer reichhaltigen Halophytenvegetation hat sich bei Heringen an der Werra durch Abwässer des dortigen Kalisalz-Förderbetriebes entwickelt. Karte - 1340 Salzwiesen im Binnenland Pfeifengraswiesen sind typische Pflanzengesellschaften traditionell bewirtschafteter Wiesen auf nährstoffarmen, basenreichen bis sauren und ausgeprägt wechselfeuchten Standorten. Die charakteristische wechselnde Bodenfeuchte kann von Staunässe in den Frühjahrsmonaten bis zu starker Austrocknung im Hochsommer reichen und durch spezielle Bodenverhältnisse (z. B. tonige Pseudogley-Böden in Mittelgebirgen) oder durch die Lage in Auen mit stark schwankendem Wasserspiegel im Jahresverlauf bedingt sein (z. B. am Oberrhein). Die Nährstoffarmut und die wechselnde Bodenfeuchte bedingen den Artenreichtum dieser Wiesen. Typische Pflanzenarten sind beispielsweise Pfeifengras ( Molinia caerulea , Molinia arundinacea ), Teufelsabbiß ( Succisa pratensis ), Heilziest ( Betonica officinalis ), Kümmel-Silge ( Selinum carvifolia ), Färberscharte ( Serratula tinctoria ) und Nordisches Labkraut ( Galium boreale ), in Südhessen auch Knollen-Kratzdistel ( Cirsium tuberosum ). Das Hauptvorkommen der Pfeifengraswiesen innerhalb Deutschlands konzentriert sich auf das Alpenvorland, wo sie traditionell als Streuwiesen genutzt wurden, d. h. der im Herbst gemähte Aufwuchs diente als Einstreu in Viehställen. In Hessen und vielen anderen Regionen wurden Pfeifengraswiesen dagegen vorwiegend als Futterwiese genutzt und wie andere Wiesen meist zweimal im Jahr gemäht. In Hessen haben die Pfeifengraswiesen ihre Hauptverbreitung in den südlichen Teilen des West- und Osthessischen Berglandes, im Westerwald mit dem Gladenbacher Bergland, in Nordhessen in der weiteren Umgebung des Meißners, am Taunusrand und im Oberrheinischen Tiefland. Karte - 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Brenndoldenwiesen sind Pflanzengesellschaften der wechselnassen bis wechselfeuchten Auenwiesen in großen Flusstälern. Die Standorte sind charakterisiert durch eine natürliche Überflutungsdynamik mit extrem schwankendem Grundwasserstand: regelmäßige Überflutungen, die auch durch aufsteigendes Grundwasser verursacht werden, können je nach Witterungsverlauf bis zu mehreren Monaten im Frühjahr bis Frühsommer andauern. In den Sommermonaten erfolgt oft eine tiefgründige Austrocknungsphase der meist humosen und schluffig-tonigen Auenböden. Eine weitere Voraussetzung zur Entwicklung der besonderen Artenausstattung der Brenndoldenwiesen ist eine extensive Bewirtschaftung mit 1- bis (meist) 2-maliger Mahd. Charakteristisch für Brenndoldenwiesen sind sogenannte „Stromtalarten“: das sind Pflanzenarten, die aus klimatischen Gründen in Mitteleuropa weitgehend auf die Täler der großen Flüsse beschränkt sind. Hierzu zählen z. B. Brenndolde ( Cnidium dubium ), Langblättriger Ehrenpreis ( Veronica longifolia ), Kanten-Lauch ( Allium angulosum ), Spießblättriges Helmkraut ( Scutellaria hastifolia ), Wiesen-Schwertlilie ( Iris spuria ), Niedriges Veilchen ( Viola pumila ) und Moor-Veilchen ( Viola persicifolia ). Die Brenndoldenwiesen haben eine subkontinentale Verbreitung und sind in Deutschland im wesentlichen auf die Auen von Elbe, Havel und Oder sowie das Oberrheintal begrenzt. Im hessischen Oberrheintal haben sich wenige Restvorkommen der Brenndolden-Auenwiesen erhalten. Seit einigen Jahren wird in einem von der Universität Gießen wissenschaftlich begleiteten Projekt in der Gemeinde Riedstadt versucht, Stromtalwiesen an geeigneten Auenstandorten durch Mahdgutübertragung von den bestehenden Restflächen wieder zu begründen. Karte - 6440 Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii) Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiesen“ umfasst Glatthaferwiesen des Verbandes Arrhenatherion, die ein breites Spektrum unterschiedlicher Standorte besiedeln. Dazu gehören sowohl trockene Hänge und Kuppen als auch wechselfeuchte Wiesen in Talauen und sowohl saure als auch basen- oder kalkreiche Böden. Die „Flachland-Mähwiesen“ sind nicht auf das eigentliche Flachland beschränkt, sondern kommen auch in Mittelgebirgslagen der kollinen bis submontanen Höhenstufe vor; ab einer Höhenlage von i. d. R. 350-550 m (in Hessen) wird die Glatthaferwiese von der Goldhaferwiese (Bergwiese, LRT 6520) abgelöst. Zum Lebensraumtyp zählen arten- und blütenreiche Bestände, die sich durch Magerkeits- und/oder Wechselfeuchtezeiger auszeichnen. Voraussetzung für die Entwicklung solcher Wiesen ist eine erste Heunutzung nicht vor der Hauptblütezeit der Gräser, ohne oder mit nur geringer Düngung. Magere Flachland-Mähwiesen kommen auch heute noch in allen Landesteilen mit Ausnahme der höheren Mittelgebirgslagen vor. Ein Schwerpunkt von Glatthaferwiesen mit gutem bis hervorragendem Erhaltungszustand liegt im westlichen Mittelhessen im Lahn-Dill-Bergland und im Westerwald. Weitere Gebiete mit Glatthaferwiesen hoher ökologischer Qualität sind Rhön, Vogelsberg, die Meißner-Region, der südöstliche Taunus mit Vorland, Teilbereiche des Main-Kinzig-Kreises und das Gießener Becken, überwiegend Mittelgebirgslagen mit hohem Grünlandanteil. Karte - 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Poster Glatthaferwiese Der Lebensraumtyp umfasst artenreiche, extensiv genutzte Berg-Mähwiesen der submontanen bis subalpinen Stufe mit Vegetation des Polygono-Trisetion (Goldhaferwiesen) und Poion alpinae (Alpine Milchkrautweiden, nur in den Alpen). Die Hauptvorkommen in Deutschland liegen in den Alpen, im südlichen Alpenvorland und im Schwarzwald, darüber hinaus kommen Bergwiesen in den höheren Lagen vieler Mittelgebirge vor. Arten- und blütenreiche Ausbildungen der Bergwiesen werden nicht oder nur mäßig gedüngt. Sie werden je nach Witterungsverlauf und landwirtschaftlicher Betriebsstruktur 1- bis 2-mal gemäht und evtl. nachbeweidet. Typische Pflanzenarten der Bergwiesen sind z. B. Wald-Storchschnabel ( Geranium sylvaticum ), Schwarze, Ährige und Kugelige Teufelskralle ( Phyteuma nigrum , P. spicatum , P. orbiculare ), Schlangen-Knöterich ( Polygonum bistorta ), Weicher Pippau ( Crepis mollis ) und Trollblume ( Trollius europaeus ). Das Hauptverbreitungsgebiet der Berg-Mähwiesen in Hessen liegt in den Höhenlagen des Osthessischen Berglandes. In der Rhön, auf dem Landrücken und im Vogelsberg befinden sich die qualitativ und quantitativ bedeutendsten Flächen, die insgesamt mehrere hundert ha umfassen. Weitere nennenswerte Bergwiesen befinden sich im Meißnergebiet, im Westerwald und im Taunus. In den übrigen Mittelgebirgslagen sind Bergwiesen nur spärlich vertreten, schlechter ausgeprägt oder fehlen ganz. Die untere Höhengrenze liegt je nach Regionalklima und Nährstoffversorgung zwischen 350 und 500 m über NN. Karte - 6520 Berg-Mähwiesen Poster Trollblume Detlef Mahn Tel.: 0641-200095 55
Hochmoore und Streuwiesen im Alpenvorland
Orchideen in Sachsen-Anhalt Inhalt Orchideen in Sachsen-Anhalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Wie alles entstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Kulturlandschaft heute – Artenrückgang ungebremst?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Natura 2000 und Orchideenschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Orchideen – nicht nur auf der Fensterbank!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Orchideen nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie stehen unter besonderem Schutz. . . 13 Orchideen – anspruchsvoll und anpassungsfähig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Orchideen in Wäldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Orchideen in Mooren, Feucht- und Frischwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Orchideen in Magerrasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Kulturlandschaft und Artenvielfalt erhalten – aber wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Literatur zum Weiterlesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Orchideen in Sachsen-Anhalt Wie alles entstand Holz wurde von Anfang an als Brenn- und Baumaterial gebraucht. In Auflichtungen um einen Siedlungsort (sogenannte Rodungs- inseln) wurde Ackerbau als Dreifelderwirt- schaft betrieben, alle anderen Flächen, einschließlich der Wald, wurden beweidet. Wärme- und lichtliebende Arten aus südli- cheren Gefilden nutzten diese Rodungsin- seln für Ihre Nordausbreitung. Der perma- nente Entzug von Biomasse (Holz, Viehfut- ter) wiederum ließ die Böden an Nährstoffen verarmen, wodurch für konkurrenzschwache Arten – darunter viele Orchideen – günstige Existenzbedingungen entstanden. Weideflä- chen mit Magerasen und Heiden, Mäh- und Streuwiesen zur Gewinnung von Winterfutter bzw. von Einstreu in Ställen, lichte Hudewäl- der, aber auch ortsferne und damit schwer nutzbare Wälder und Moore bildeten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein kleinflächi- ges Mosaik verschiedener Biotoptypen, die nach heutigem Kenntnisstand die höchste Artenvielfalt beherbergt haben dürften. Die romantische Landschaftsmalerei, beispiels- weise die eines Caspar David Friedrich, ver- mittelt einen Eindruck dieser Landschaften. Wir leben heute in einer Kulturlandschaft, die durch das Jahrtausende währende Wirken des Menschen entstanden ist. Unbeeinflusste Naturlandschaften existieren selbst in den Hochgebirgen und an den Meeresküsten nicht mehr: Der mensch- gemachte Klimawandel beschleunigt das Abtauen der Gletscher, Nährstoffeinträge in die Meere verändern die Zusammensetzung der Artengemeinschaften. Die heutige Kulturlandschaft hat sich in einem langwährenden Prozess herausge- bildet, der vielen, vor allem das Offenland bewohnenden Arten, sehr günstige Bedin- gungen verschafft hat. Ursprünglich hat sich Mitteleuropa nach der letzten Eiszeit zu einem Waldland entwickelt. Erst der Mensch, der vor einigen Tausend Jahren begann, vom jagenden Nomaden zum ortsansässigen Ackerbauern und Vieh- züchter zu werden, hat mit Axt, Feuer und Weidetieren schrittweise die heutige Wald-Offenlandverteilung geschaffen. Mit welchem Anteil die Herden der wildlebenden Großsäuger, wie Auerochse, Wisent und Wildpferd, landschaftsgestaltenden Cha- rakter hatten, wird wohl auch künftig nicht belegbar sein. Steigende Bevölkerungszahlen sowie die Möglichkeiten des technischen Fortschritts erforderten bzw. ermöglichten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Landschaftswandel. Aus Mooren entstan- den durch Entwässerung Feuchtwiesen. Großflächiges Gemeindeland wurde parzelliert, wodurch eine individuelle und intensivierte Bewirtschaftung ermöglicht wurde. „Weiche“, harmonische Übergänge zwischen Wald und Offenland, die wichtige Bedingungen für sogenannte Halbschattar- ten, wie den Frauenschuh, gewährleisteten, wurden durch die scharfe Trennung entlang von Flurstücksgrenzen, wie wir sie heute kennen, abgelöst. „Ödland“-Flächen ver- schwanden fast vollständig. Die schrittweise Mit der Öffnung der Landschaft und wohl auch gefördert durch den aufleben- den Handel, konnten Arten der Offenland- lebensräume einwandern, unter ihnen auch zahlreiche Orchideenarten. Lediglich die Arten der Wälder und waldfreien Moore besiedelten Biotope, die von der gestaltenden Tätigkeit des Menschen unabhängig waren. Will man also ver- stehen, wieso sich gerade bestimmte Orchideenarten in Mitteleuropa ansiedeln konnten, so kommt man nicht umhin, die Entstehung unserer Landschaft näher zu beleuchten. 1
Origin | Count |
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Bund | 35 |
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Type | Count |
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Förderprogramm | 27 |
Taxon | 4 |
Text | 15 |
Umweltprüfung | 1 |
unbekannt | 11 |
License | Count |
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Resource type | Count |
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