Derzeit wird der Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) entlang bestehender und zukünftiger Verkehrswege vorangetrieben. Während die räumliche Bündelung von Verkehrswegen und PV-FFA zwar ggf. eine Neuzerschneidung von Flächen andernorts verhindern kann, kann eine unsachgemäße Bündelung die Barrierewirkung von Verkehrswegen auch erheblich vergrößern und die Zerschneidung von Lebensraumnetzen und Wildtierwegen verstärken. Infolge solcher nachteiliger Bündelung werden Austauschprozesse innerhalb von Metapopulationen und Tierwanderungen nachhaltig beeinträchtigt, was den Verlust der biologischen Vielfalt vorantreibt. Für den gesetzlich vorgeschriebenen umweltverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien sind daher spezifische naturschutzfachliche Standards zu beachten, deren frühzeitige und umfassende Berücksichtigung erheblich nachteilige Lebensraumfragmentierung vermeidet und zur Planungsbeschleunigung beiträgt. Die in diesem Beitrag vorgeschlagenen Standards umfassen u. a. den Verzicht auf wilddichte Zäune und die Erhaltung von Biotopverbundflächen entlang von Verkehrswegen sowie von ausreichend dimensionierten Korridoren zwischen und entlang von PV-FFA.
Nachdem sich am 25. August 2014 ein Elch in ein Bürogebäude im Dresdner Stadtgebiet verirrt hatte, fordert die Umweltorganisation WWF umfassende Pläne für den Umgang mit wandernden Elchen in Deutschland. Die Umweltorganisation verlangte am 26. August 2014 die Aufstellung von Managementpläne für die Elch-Einwanderung insbesondere für die östlichen Bundesländer. Die einst in Deutschland ausgestorbene Tierart sei von sich aus zurückgekehrt und wieder heimisch geworden. In Brandenburg gibt es laut WWF bereits ein kleines, standorttreues Vorkommen. In einem Positionspapier warnte der WWF daher vor möglichen Konflikten. Bisher hat nur Brandenburg einen Managementplan erstellt. In Bayern gibt es einen Elchplan mit Strategien zum Umgang mit wandernden Elchen.
Forscher in Afrika haben in einer zweijährige Studie, die der WWF zusammen mit dem namibischen Umwelt- und Tourismusministerium durchführte, einen Wanderrekord von afrikanische Säugetieren dokumentiert. Viele Hundert Steppenzebras (Equus quagga) wurden bei ihrer 500 Kilometer langen Wanderung zwischen Namibia und Botsuana beobachtet. Die Studie kam zum Ergebnis, dass kein anderes Säugetier Afrikas derart weite Strecken zurücklegt. Zur Erforschung der Zebra-Migration wurden insgesamt acht Tiere mit Satellitenhalsbändern ausgestattet. Nach Aussage des WWF ist die Wanderung der Zebras ein Beispiel dafür, wie wichtig der länderübergreifende Naturschutz sei. Die untersuchte Migration fand vollständig im Schutzgebietskomplex Kavango-Zambesi (kurz KaZa)statt, das 2011 von Angola, Botsuana, Namibia, Sambia und Simbabwe ins Leben gerufen wurde und eine Fläche so groß wie Schweden umfasst. Die Ergebnisse der Studie wurden am 27. Mai 2014 in der Zeitschrift Oryx veröffentlicht.
Der Bestand des Amerikanischen Monarchfalters (Danaus plexippus) ist nach den Ergebnissen einer Studie des WWF und der mexikanischen Comisión Nacional de Áreas Naturales Protegidas auf ein Rekordtief gesunken. Seit Beginn der Zählungen im Jahr 1993 erreichten noch nie so wenige Schmetterlinge ihr Winterquartier in Mexiko wie in der Saison 2013/2014. Nur noch sieben Kolonien auf einer Fläche von 0,67 Hektar konnten die Umweltschützer in Zentral-Mexiko zählen. Damit hat sich die Population innerhalb nur eines Jahres um rund 44 Prozent verringert. Mit den Monarchfaltern droht laut WWF ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel zu verschwinden. Jeden Herbst fliegen Millionen Monarchfalter aus Kanada und den USA ein, um die Wintermonate im Hochland von Zentral-Mexiko zu verbringen. Zum Teil legen sie dabei mehr als 4.000 Kilometer zurück. Da die erwachsenen Tiere im Schnitt nur wenige Wochen leben, braucht es mehrere Generationen, bis die Population den gesamten Weg hinter sich gebracht hat.
Zum heutigen Tag des Wassers am 22. März 2023 setzt das Berliner Fischereiamt gemeinsam mit Berliner Fischer*innen und Angler*innen im Bereich Oberhavel, Unterhavel, Spree und Dahme insgesamt 2,15 Millionen Glasaale aus. Da sich Aale in Gefangenschaft nicht vermehren, wurden die Tiere als sogenannte Glasaale vor wenigen Tagen in französischen Flussmündungen am Atlantik gefangen. Der anschließende Transport nach Berlin erfolgte mit einer zertifizierten, besonders nachhaltigen und schonenden Methode. Das Ausbringen direkt in die Oberläufe der Fließgewässer substituiert die natürliche Wanderungsbewegung der Aale aus dem Meer in die Flüsse, die durch Wehre, Schleusen und andere Bauwerke stark eingeschränkt ist. Seit über drei Jahrzehnten ist der Aalbestand in Europa stark rückläufig. Die Ursachen für den Rückgang der Aalbestände sind vielfältig und liegen vermutlich sowohl an veränderten Umweltbedingungen als auch fehlenden Wandermöglichkeiten. Zur Bestandserhaltung ist der jährliche Aussatz von Glasaalen in Berlin langfristig angelegt und wird wissenschaftlich begleitet. In diesem Jahr werden im Land Berlin 644 Kilogramm Glasaale (Stückgewicht jeweils etwa 0,3 Gramm) auf einer Gewässerfläche von 4.575 Hektar ausgesetzt. Durchgeführt und finanziert wird die Maßnahme wieder durch das Fischereiamt Berlin, die Köpenicker Fischervereinigung e.V. und die Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf. Die Maßnahmen werden durch den Europäischer Meeres- und Fischereifonds (EMFF 2014-2020) der Europäischen Union und die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gefördert. Die Gesamtsumme im Jahr 2023 beträgt 144.700 Euro. Davon sind 75.100 Euro Fördermittel der Europäischen Union, 25.036 Euro Landesmittel und 44.600 Euro Eigenmittel der Fischereiberechtigten. Der Europäische Aal unterliegt einem äußerst langwierigen Entwicklungszyklus. So lebt der Aal acht bis zwölf Jahre in unseren Flüssen und Seen und wächst dabei als Gelbaal auf bis zu ein Kilogramm Körpergewicht heran. Als Blankaal schwimmen die ausgewachsenen Tiere die Flüsse herab, um eine 5.000 Kilometer lange Wanderung durch den Atlantik bis zur Sargassosee östlich der Küste Floridas anzutreten. Hier legen die Aalweibchen vier bis fünf Millionen Eier in etwa 700 Meter Meerestiefe ab, die anschließend von den Männchen befruchtet werden. Daraufhin sterben die Elterntiere ab. Aus den Eiern schlüpfen weidenblattförmige Larven, die etwa drei Jahre lang passiv mit dem Golfstrom in Richtung der europäischen und nordafrikanischen Küsten treiben. Hier angekommen, entwickeln sich die Larven zu kleinen, durchsichtigen, etwa 0,3 Gramm schweren, aalförmigen Fischen, den sogenannten Glasaalen. Die Glasaale wandern zumeist in größeren Schwärmen, nun schon dunkel gezeichnet, als Steigaale flussaufwärts, um sich hier wiederum zu geschlechtsreifen (adulten) Tieren zu entwickeln.
Ein Lernangebot für Kinder. Jedes Jahr machen sich viele Tiere auf den Weg, um lange Wanderungen zurückzulegen. Manche ziehen in wärmere Gegenden im Süden, weil sie im Winter nicht mehr genug Nahrung finden. Andere legen Tausende Kilometer zurück, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Hier lernt ihr einige Tiere kennen, die echte Wandervögel sind:
Innerhalb des länderübergreifenden Naturparks Barnim wurden in den letzten Jahren große Landschaftsräume im Umfeld von Berlin-Buch als Schutzgebiete ausgewiesen. Gemeinsam mit dem Landschaftsschutzgebiet (LSG) Westbarnim in Brandenburg bildet das LSG Buch, welches sich vom Ortsteil Karow bis an die nördliche Stadtgrenze Berlins erstreckt, ein großes, zusammenhängendes Schutzgebietssystem. Inmitten des etwa 870 ha großen LSG Buch befindet sich das Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung . Ein Teil des Naturschutzgebietes gehört zum Hobrechtswald. Die Bogenseekette liegt im Bucher Forst. Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung Das Naturschutzgebiet umfasst etwa 130 ha und besteht aus zwei räumlich getrennten Teilen. Dies ist zum einen die westlich des Bucher Forstes liegende Lietzengrabenniederung – ein von Feucht- und Nasswiesen geprägtes Niedermoor. Seltene Sumpf- und Wasservögel wie Knäckente, Rothalstaucher und Kiebitz haben sich in den neu entwickelten, ausgedehnten Wasserflächen mit Seggen- und Röhrichtbeständen angesiedelt. Während der Zugzeit nutzt der Kranich die Vernässungsflächen als Schlaf- und die Umgebung häufig sogar als Brutplatz. In Trockenperioden werden Schnepfenvögel wie Bruchwasserläufer und Bekassine von den ausgedehnten Schlammflächen angelockt, die sich aufgrund des sinkenden Wasserspiegels gebildet haben. Der zweite Teil des Naturschutzgebietes setzt sich aus dem Gebiet um die Bogenseekette mit ihren Röhrichten, den nördlich angrenzenden naturnahen Waldbereichen und den Bucher Waldwiesen zusammen. Die Bogenseekette ist ein bedeutendes Laichgebiet für Amphibien; jedes Jahr wandern allein 2.000 Erdkröten in das Feuchtgebiet. Das Naturschutzgebiet beherbergt zudem zahlreiche Käferarten. Dank der Errichtung einer modernen Amphibien- und Kleinsäugerleiteinrichtung an der Schönerlinder Chaussee mit mehreren Untertunnelungen der Fahrbahn, können die Tiere während der saisonalen Wanderungen gefahrlos passieren. Der Bucher Forst, ein abwechslungsreiches naturnahes Mischwaldgebiet mit Bruchwäldern sowie Buchen- und Eichenbeständen, bildet das Herz des LSG Buch. Auf den feuchten Waldwiesen und in den Bruchwäldern blühen Sumpfdotterblumen und Schwertlilien. Im Bucher Altforst gibt es das einzige natürliche Vorkommen des Leberblümchens im Land Berlin. Specht, Waldkauz, Fledermäuse und seltene Käferarten finden in den alten Buchen und Eichen beste Lebensbedingungen. Angrenzende Naturschutzgebiete: Direkt an den Hobrechtswald grenzen drei weitere Naturschutzgebiete (NSG) an. Dies sind das NSG Karower Teiche im Süden, das NSG Schönower Heide im Norden und das NSG Mittelbruch im Osten.
Der im Programmplan Biotop- und Artenschutz dargestellte Biotopverbund wurde mit wissenschaftlicher Unterstützung der Technischen Universität, Institut für Ökologie unter Leitung von Prof. Dr. Ingo Kowarik vollständig erarbeitet. Gesetzliches Ziel des Biotopverbundes ist die Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger, ökologischer Wechselbeziehungen in der Landschaft auf mindestens 15 Prozent der Landesfläche. Der Biotopverbund soll den genetischen Austausch zwischen den in Berlin vorkommenden Populationen, Tierwanderungen sowie natürliche Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse gewährleisten. Aufgrund der speziellen städtischen Bedingungen in Berlin wurde als methodischer Ansatz zur Prüfung geeigneter Flächen für den Biotopverbund ein eigenes Zielartenkonzept entwickelt. Zielarten sind Tier- und Pflanzenarten, die in besonderem Maße auf räumliche und funktionale Verknüpfungen angewiesen sind und von deren Schutz weitere Arten profitieren können. Für die ausgewählten Organismengruppen wurden 34 Zielarten festgelegt, die in Berlin bedrohte Arten und Lebensraumkomplexe repräsentieren und gleichzeitig einen hohen Mitnahmeeffekt für eine Reihe gleichfalls gefährdeter, anspruchsvoller Arten haben. Für die Lebensraumkomplexe wurden die Entwicklungsziele und Maßnahmen für den Biotopverbund auf der Basis der Steckbriefe der 34 Zielarten ermittelt und herausgearbeitet. Die Verbreitung wurde in Zielartenkarten mit potentiell geeigneten Gebieten und Gebieten mit Verbindungsstrukturen sowie Ausbreitungsbarrieren dargestellt. Für die Darstellung des Biotopverbundsystems im Programmplan Biotop- und Artenschutz wurden die Biotopverbundflächen aller Zielarten überlagert und ein Gesamtbild der Flächenkulisse des Biotopverbunds in Berlin erstellt. Die Flächen werden differenziert nach aktuell genutzten und potentiellen Verbundflächen dargestellt. Zielartenkonzept Das Konzept für die Auswahl von Zielarten des Biotopverbunds wurde auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Technischen Universität Berlin entwickelt. Zielartenkonzept Weitere Informationen Zielarten Für den Berliner Biotopverbund wurden 34 Zielarten festgelegt. Sie sind in „Steckbriefen“ umfassend beschrieben und eigenen sich in hohem Maße für den Biotopverbund, da sie einen hohen Mitnahmeeffekt für die ausgewählten Organismengruppen aufweisen. Zielarten Weitere Informationen Lebensraumkomplexe Um einen besseren Überblick über die unterschiedlichen Ansprüche der Zielarten zu bekommen und auf gesamtstädtischer Ebene Maßnahmen verorten zu können, wurden die Arten nach Biotopansprüchen in 5 Gruppen unter Berücksichtigung der Berliner Biotoptypenschlüssel zusammengefasst. Lebensraumkomplexe Weitere Informationen Entwicklungsziele Auf der Basis der Steckbriefe der 34 Zielarten wurde eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen zusammengestellt. Entwicklungsziele Weitere Informationen Biotopverbundsystem Als Teil des Programmplans Biotop- und Artenschutz wird ein Biotopverbundsystem (Flächenkulisse aus Kernflächen und Verbindungsstrukturen) dargestellt, dass auf Grundlage des Zielartenkonzepts ermittelt wurde. Biotopverbundsystem Weitere Informationen Biotopschutz Naturschutz – Biotopverbund
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 183/10 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 183/10 Magdeburg, den 14. Oktober 2010 Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt: Wieder 10.000 Lachse in Nuthe eingesetzt Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt: Wieder 10.000 Lachse in Nuthe eingesetzt Zerbst. Am Donnerstag sind in die Nuthe bei Zerbst 10 000 halbjährige Lachse eingesetzt worden. Sie weisen eine Länge von 6-10 cm auf und werden in ca. 2-4 Jahren zurückkehren. Die Aktion ist Teil des Wanderfischprogramms Sachsen-Anhalt, einem Kooperationsprojekt des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt, des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e.V. (DAV) sowie des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow (IFB) und wird über die Fischereiabgabe finanziert. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte, die Ansiedlung der Lachse gehe einher mit der ökologischen Sanierung der Gewässer. ¿Wenn sich die Lachse wohlfühlen, geht es dem Gewässer gut, und das ist auch gut für uns¿, so Aeikens. Das Wanderfischprogramm startete mit dem offiziellen Erstbesatz von 10 000 Junglachsen im Herbst vergangenen Jahres in der Nuthe. Ziele des Programms sind die Wiedereinbürgerung und gezielte Stützung von Wanderfischarten in geeigneten Gewässern Sachsen-Anhalts (u. a. auch Bode, Selke, Jeetze, Dumme, Tangelnscher Bach, Rossel, Wipper, Holtemme, Thyra, Ilse und Ecker), deren spätere fischereiliche bzw. angelfischereiliche Nutzung sowie allgemein die Förderung fließgewässertypischer Fischartengemeinschaften hinsichtlich der ökologischen Durchgängigkeit, struktureller Verbesserungen sowie des Laichhabitat- und Gewässerschutzes. Im Frühjahr 2010 wurden ergänzend zum Lachsbesatz die Oberläufe des Nuthe-Systems auch mit Meerforellen-Brütlingen besetzt. Die Wissenschaftler des Instituts für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow stellten fest, dass vom letztjährigen Besatz in diesem Frühjahr bereits ca. 10-15 Prozent der Tiere ins Meer gewandert sind. Nicht wenige verblieben aber auch noch im Gebiet. Sie zeigen damit, dass die Nuthe durchaus wieder ein Überleben von Lachsen ermöglicht. Die restlichen Tiere des Jahrgangs 2009 werden erst nächstes Frühjahr auf ihre große Wanderung gehen. Mit den ersten laichreifen Rückkehrern rechnen die Wissenschaftler frühestens im Herbst 2011. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Lange Ohren sind nicht nur zum Hänseln da, sie können auch zu etwas gut sein: Die Bechsteinfledermaus jedenfalls kann mit ihren Lauschern sogar ihre Beutetiere – Insekten aller Art – krabbeln hören. Und sie dann umgehend erhaschen, wobei sie sogar im Flug rütteln kann. Ihren Namen hat Myotis bechsteinii übrigens von einem frühen Fledermausschützer namens Johann Matthäus Bechstein. Noch etwas kennzeichnet diese Fledermaus: Sie lebt im Wald, bevorzugt Laubbäume, aber ein paar Nadelbäume dürfen auch dabei sein. Von größeren Erkundungsreisen in die weitere Umgebung hält sie gar nichts, selbst Jagd- und Wohnquartiere sollten nur einige hundert Meter voneinander entfernt liegen. Wie können wir dieser Art helfen? Deutschlandweit liegt in Baden-Württemberg ein Verbreitungsschwerpunkt der Bechsteinfledermaus. Da die Mütter für ihre Wochenstuben vor allem (Specht-) Höhlen in Bäumen nutzen, diese aber alle paar Tage wechseln, benötigen sie ein reichhaltiges Angebot an geeigneten Quartieren. Dementsprechend kann man ihr helfen, wenn man Wälder mit solchen „Immobilien“ erhält – oder notfalls für zusätzliche Quartiere in Form von Fledermauskästen sorgt. Als sogenannte FFH-Art genießt die Bechsteinfledermaus europaweiten Schutz. Weil dies auch einen erhöhten Forschungsbedarf für diese Art bedeutet, über die man insgesamt noch recht wenig weiß, hat die baden-württembergische Stiftung Naturschutzfonds umfangreiche wissenschaftliche Studien über diese Art finanziell unterstützt. Dabei wurden auch Tiere beringt und einzelne Fledermäuse mit Sendern ausgerüstet, um ihre Wanderungen und Gewohnheiten besser erforschen zu können. Weiterhin werden Naturschutzgebiete unter anderem aufgrund des Vorkommens dieser Art ausgewiesen bzw. sie bekommen den Status eines FFH-Schutzgebietes, so etwa der Hardtwald nördlich von Karlsruhe. Möchten Sie aktiv werden für die Bechsteinfledermaus? Der Schutz der Bechsteinfledermaus bedeutet viel (ehrenamtliches) Engagement – und hier können Sie gerne mithelfen. Auskunft geben die Koordinationsstellen und Arbeitsgemeinschaften für Fledermausschutz. Die aktive Mithilfe reicht vom Aufhängen und der Betreuung von Nistkästen über nächtliche Beobachtungen bis zur Öffnung und Sicherung alter Stollen, die den Tieren als Winterquartiere dienen. Machen Sie mit! Hier finden Sie weitere Informationen, wie Sie dieser Art helfen können. - zurück zur Übersicht der Säugetier-Artensteckbriefe -
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