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Ist der SPEAR-Index zur Abschätzung der Pflanzenschutzmittelbelastung übertragbar auf Standgewässer der Agrarlandschaft?

Ziel des vorliegenden Gutachtens ist es, die Eignung und Anwendungsmöglichkeiten des SPEAR-Indikators für kleine Standgewässer zu überprüfen. Die Auswertungen basieren auf ⁠ Monitoring ⁠-daten zu ⁠ Makrozoobenthos ⁠ (MZB) und Pflanzenschutzmittelbelastung des JKI. Der Datensatz umfasst 37 Standgewässer in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein aus den Jahren 2015 und 2016. Zu den Messstellen zählen 20 Acker-Sölle, 2 Sölle im ökologischen Landbau sowie 11 Sölle aus Naturschutzgebieten oder Gebieten extensiver Beweidung. Ergänzend liegen Informationen zu Gewässergröße, Nährstoffbelastung, Habitatbeschaffenheit, Ufergestaltung sowie übliche Wasserqualitätsparameter vor. Die ermittelten Toxizitätswerte der PSM-Belastung waren insgesamt niedrig und in der Hälfte der beprobten Agrar-Sölle wurden keine Insektizide nachgewiesen. Um eine Verzerrung des Zusammenhangs zwischen PSM-Belastung und Effekt auf die MZB-Gemeinschaft zu vermeiden, wurde daher die PSM-Belastung einer Mess-stelle ohne Einbezug der Insektizide bewertet. Als sinnvolle Erweiterung des SPEAR-Indikators wurde die Arteigenschaft ‚Wiederbesiedlungsfähigkeit aus nahegelegenen Refugien‘ nicht berücksichtigt, stattdessen wurde die Arteigenschaft des ‚Vorkommens in temporären Gewässern‘ ergänzt. Nach erfolgten Änderungen des SPEAR-Indikators zeigte sich bei der Anwendung auf Sölle ein schwacher signifikanter Zusammenhang zwischen SPEAR-Werten und PSM-Belastung. Die geplante Eignungsprüfung und Entwicklung des SPEAR-Indikators für Standgewässer konnte nicht abschließend durchgeführt werden. Allerdings können die präsentierten Ergebnisse als wichtige Vorschläge und Hinweise für Weiterentwicklungen des Indikators verwendet werden. Ebenfalls wird auf Basis der vorliegenden Ergebnisse eine Weiterentwicklung des SPEAR-Indikators für kleine Standgewässer als aussichtsreich empfohlen. Veröffentlicht in Texte | 86/2022.

Landschaftselemente

Das System zur Identifizierung landwirtschaftlicher Parzellen (LPIS) nach Artikel 66 der Verordnung (EU) Nr. 2021/2116 ist Bestandteil des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (InVeKoS). Definition Landschaftselement (LE): Landschaftselemente sind nicht landwirtschaftlich nutzbare natürliche oder naturnahe Strukturelemente, die Teil der beihilfefähigen Fläche sein können, wenn sie - in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang zur förderfähigen / landwirtschaftlichen Fläche stehen (d. h. in der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegen oder direkt an eine landwirtschaftlich genutzte Fläche angrenzen). - Nach § 23 der GAPKondV einem Beseitigungsverbot unterliegen. Landschaftselement-Typen: Baumreihe (BR) Hecken/ Knicks (HK) Feuchtgebiet, Tümpel, Sölle, Dolinen (FG) Feldgehölz (FH) Einzelbaum (EB) Trocken- und Natursteinmauern, Lesesteinwälle (NT) Gräben (GR) Aktueller Stand: Januar 2024

NSG -Feldberger Hütte-

Größe ca. 473 ha, dient der Erhaltung von Lebensgemeinschaften des Buchenwaldes sowie der eingebundenen Sölle, Moore und Seeufer in Hochflächen und Hanglagen der jungeiszeitlich geprägten Landschaft. Insbesondere Schutz von: -einer artenreichen Fauna mit Schwerpunkt auf von Aussterben bedrohter Großvogelarten und ihrer Lebensräume, -artenreiche Flora mit Schwerpunkt auf gefährdete Pflanzengesellschaften von mergel- und wärmebegünstigten Hangbuchenwäldern sowie von Mooren

Pflege- und Entwicklungsplan Naturpark Barnim im Land Brandenburg

Gemäß § 58 Brandenburger Naturschutzgesetz ist das Land Brandenburg gesetzlich zur Aufstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen (PEP) in den Großschutzgebieten (GSG) verpflichtet. Die Pflege- und Entwicklungspläne werden als Handlungskonzepte für Schutz, Pflege und Entwicklung der Großschutzgebiete in Brandenburg erstellt. Bearbeitungsgebiet ist der Naturpark Barnim einschließlich aller Biotope, die von der GSG-Grenze geschnitten werden. Der rund 750 Quadratkilometer große Naturpark Barnim ist das einzige der 15 Großschutzgebiete des Landes Brandenburgs, das länderübergreifend ausgewiesen wurde. Er umfasst die Jungmoränenlandschaft des Barnims und erstreckt sich im Brandenburger Teil des Naturparks zwischen Bernau, Bad Freienwalde, Eberswalde, Liebenwalde und Oranienburg. Großflächigen Wälder und Forsten prägen das Landschaftsbild des Naturparks. Hinzu kommen zahlreiche Seen, Moore, fast unberührte Fließtäler und Ackersölle. Diese kleinen, oft mondrunden Gewässer sind Lebensraum für das Wappentier des Naturparks, die Rotbauchunke. In dieser abwechslungsreichen Landschaft liegen Orte, in denen Reste slawischer und deutscher Burgen von der Geschichte des Barnims, beeindruckende Feld- und Ziegelsteinbauten von alter Handwerkskunst, historische Wasserstraßen - wie der Finowkanal - vom wirtschaftlichen Auf und Ab der Gegend zeugen. Die Pflege- und Entwicklungsplanung gliedert sich in Vorstudie und Hauptstudie. Wesentliche Bestandteile der Vorstudie waren Datenzusammenstellung, Gebietscharakteristik, Erstellung von Leitbildern und eines Gesamtzielsystem sowie Festlegung des Bearbeitungsbedarfs und der Bearbeitungstiefe für die Hauptstudie. Im Rahmen der Hauptstudie wurde eine Biotopkartierung in unterschiedlichen Intensitätsstufen durchgeführt sowie vorhandene Daten ausgewertet. Aus diesen Grundlagendaten wurden Fachbeiträge zu folgenden Themen erarbeitet: Biotoptypen, Flora; Fauna; Hydrologie; Fließgewässer; Forstwirtschaft; Tourismus. Auf dieser Grundlage erfolgte die Ableitung von Entwicklungszielen und Maßnahmen für ausgewählte Schwerpunkträume sowie die Managementplanung für die FFH-Gebiete. Die Entwicklungsziel- und Maßnahmenplanung orientierte sich an folgendem Leitbild: Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung: - der Lebensräume seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten; - der Stillgewässer, Fließe und Niedermoore als miteinander vernetzte Lebensräume und der Gewässer und Feuchtgebiete; - der trockenwarmen Lebensräumen auf armen Sandböden, z.B. auf Dünenzügen und Talsandniederungen; - der naturnahen und in Teilen großflächig und unzerschnittenen, störungsarmen Wälder unterschiedlicher Standorte; - der naturfernen Forsten zu naturnahen Waldbeständen. Die forstwirtschaftliche Nutzung richtet sich nach den Grundsätzen - der naturnahen und standortgerechten Waldwirtschaft; - der eiszeitlich geprägten Landschaftsstrukturen, wie z.B. Sölle, Schmelzwasserrinnen, Trockentäler und Dünenzüge. Die Gewährleistung einer naturverträglichen Erholungsnutzung wurde im Fachbeitrag Tourismus abgehandelt.

NSG -Hinrichshagen-

Grösse ca. 1124 ha, Der Forst stellt einen allseitig von Feldern und Wiesen umgebenen Waldkomplex dar, mit vielen eingestreuten Söllen, Sümpfen und Waldwiesen. Er ist aufgrund seiner reichen Brutvorkommen an seltenen und vom Aussterben bedrohten Tierarten wertvoll. Insbesondere solcher Vorkommen von Großvogelarten und Amphibien.

Pflege- und Entwicklungsplan Naturpark Uckermärkische Seen im Land Brandenburg

Gemäß § 58 Brandenburger Naturschutzgesetz ist das Land Brandenburg gesetzlich zur Aufstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen (PEP) in den Großschutzgebieten (GSG) verpflichtet. Die Pflege- und Entwicklungspläne werden als Handlungskonzepte für Schutz, Pflege und Entwicklung der Großschutzgebiete in Brandenburg erstellt. Bearbeitungsgebiet ist der Naturpark Uckermärkische Seen einschließlich aller Biotope, die von der GSG-Grenze geschnitten werden. Der Naturpark Uckermärkische Seen liegt inmitten der wasserreichen, sanft gewellten Uckermark und findet seine Fortsetzung in den unmittelbar angrenzenden Naturparks Stechlin-Ruppiner Land und Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Sein lebhaftes Relief entstand während der Weichseleiszeit vor über 15.000 Jahren. Typisch für diese Region sind die vielen Rinnenseen, die Sölle und Moore. Die Hälfte des Naturparks nehmen Wälder ein. Mit der im 12. Jahrhundert einsetzenden deutsch-pommerschen Besiedlung und der damit verbundenen Waldrodung entstand eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Hecken, Wiesen, Äckern und Feldgehölzen. Das Wappentier ist der Fischadler, der mit über 30 Brutpaaren hier in ungewöhnlicher Dichte lebt. Der Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) Naturpark Uckermärkische Seen wurde nicht zu Ende geführt, weil ab Beginn des Naturschutzgroßprojektes (NGP) Uckermärkische Seen ein neuer Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) für die Kerngebiete des NGP in Auftrag gegeben wurde. Für den PEP im Naturpark liegt nur eine Biotoptypenkartierung vor.

Ist der SPEAR-Index zur Abschätzung der Pflanzenschutzmittelbelastung übertragbar auf Standgewässer der Agrarlandschaft?

Ziel des vorliegenden Gutachtens ist es, die Eignung und Anwendungsmöglichkeiten des SPEAR-Indikators für kleine Standgewässer zu überprüfen. Die Auswertungen basieren auf Monitoringdaten zu Makrozoobenthos (MZB) und Pflanzenschutzmittelbelastung des JKI. Der Datensatz umfasst 37 Standgewässer in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein aus den Jahren 2015 und 2016. Zu den Messstellen zählen 20 Acker-Sölle, 2 Sölle im ökologischen Landbau sowie 11 Sölle aus Naturschutzgebieten oder Gebieten extensiver Beweidung. Ergänzend liegen Informationen zu Gewässergröße, Nährstoffbelastung, Habitatbeschaffenheit, Ufergestaltung sowie übliche Wasserqualitätsparameter vor. Die ermittelten Toxizitätswerte der PSM-Belastung waren insgesamt niedrig und in der Hälfte der beprobten Agrar-Sölle wurden keine Insektizide nachgewiesen. Um eine Verzerrung des Zusammenhangs zwischen PSM-Belastung und Effekt auf die MZB-Gemeinschaft zu vermeiden, wurde daher die PSM-Belastung einer Messstelle ohne Einbezug der Insektizide bewertet. Als sinnvolle Erweiterung des SPEAR-Indikators wurde die Arteigenschaft 'Wiederbesiedlungsfähigkeit aus nahegelegenen Refugien' nicht berücksichtigt, stattdessen wurde die Arteigenschaft des 'Vorkommens in temporären Gewässern' ergänzt. Nach erfolgten Änderungen des SPEAR-Indikators zeigte sich bei der Anwendung auf Sölle ein schwacher signifikanter Zusammenhang zwischen SPEAR-Werten und PSM-Belastung. Die geplante Eignungsprüfung und Entwicklung des SPEAR-Indikators für Standgewässer konnte nicht abschließend durchgeführt werden. Allerdings können die präsentierten Ergebnisse als wichtige Vorschläge und Hinweise für Weiterentwicklungen des Indikators verwendet werden. Ebenfalls wird auf Basis der vorliegenden Ergebnisse eine Weiterentwicklung des SPEAR-Indikators für kleine Standgewässer als aussichtsreich empfohlen. Quelle: Forschungsbericht

Fischfauna 2013

Fische sind vergleichsweise langlebige, mobile Organismen, die mehrere trophische Ebenen (Niveaus im Nahrungsnetz) repräsentieren und im Verlauf ihrer Entwicklung bzw. ihres Lebenszyklus’ auf vielfältige, verschiedene Habitate oder Gewässerlebensräume angewiesen sind. Aufgrund dieser ausgeprägten Lebensraumansprüche wurden Fische als biologische Indikatoren für die Strukturvielfalt der Oberflächengewässer in die EG-WRRL aufgenommen. Eine gewässertypisch hohe Diversität autochthoner (einheimischer) Fischarten indiziert die gute ökologische Qualität eines Gewässers im Sinne der EG-WRRL , d.h. die Intaktheit eines Gewässer-Ökosystems und damit auch seinen Wert für den Arten- und Biotopschutz. Dabei ist zu berücksichtigen, dass erst mit dem Nachweis der natürlichen Reproduktion die Existenz von Populationen belegt ist. In der Regel wird der Nachweis einer hohen Fischartenzahl positiv beurteilt, da diese – sofern nicht durch Besatzmaßnahmen verursacht – auf das Vorhandensein vielfältiger verfügbarer Lebensräume und Ressourcen hindeutet und damit auf eine große Strukturvielfalt. Ebenfalls positiv zu bewerten ist das Vorhandensein stabiler Populationen gefährdeter Fischarten . Sie stellen in der Regel die höchsten Lebensraumansprüche und sind demzufolge von negativen Einflüssen am ehesten betroffen. Aufgrund dessen ist der Gefährdungsgrad einer Art in der aktuellen Roten Liste als Gradmesser für die Schutzwürdigkeit eines Lebensraumes geeignet. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ausgaben wird in dieser Ausgabe 2014 keine fischfaunistische Bewertung der Gewässer aufgrund des Verhältnisses zwischen nachgewiesenen Fischarten und den durchschnittlichen Anzahlen pro Gewässertyp vorgenommen. Die Darstellung des Gewässertyps und der Anzahl der Fische pro untersuchtes Gewässer wurde jedoch beibehalten. Ebenso wird der Gefährdungsgrad nach der Roten Liste Berlins (2013) dargestellt. Entsprechend der Entstehungsgeschichte der Gewässer, Fläche, Vernetzung, Art und Kontinuität der Wasserversorgung sowie Besiedelungsmöglichkeiten für Fische, wurden bereits in der ersten Ausgabe neun Typen festgelegt und diese – da sie sich bewährt haben – beibehalten: Fließgewässer, Flussseen, natürliche Landseen, künstliche Landseen, Rückhaltebecken, Kleingewässer, Kanäle, Gräben, Klärwerksableiter. Künstliche Seen und Regenrückhaltebecken bilden fischfaunistisch eigenständige Gewässertypen, da ihre Fischvorkommen mindestens auf Initialbesatz, in der Regel auf fortgesetzten Besatz zurückzuführen sind und deren Fischgemeinschaft deshalb weder eine Besiedlungsgeschichte noch eine gewässerspezifische Bestandsentwicklung reflektiert. Klärwerksableiter und Regenrückhaltebecken sind die fließenden, bzw. stehenden Kleingewässer mit dem höchsten Ausbauzustand. Erstgenannte unterscheiden sich darüber hinaus von den übrigen Typen durch eine im Jahresverlauf relativ gleichbleibende Wasserführung, während vergleichbare Fließe und Gräben regelmäßig austrocknen. Die Gruppe der Kleingewässer beinhaltet alle stehenden Tümpel, Weiher, Teiche, Sölle u.ä. mit einer Fläche bis zu einem Hektar. Alle übrigen Kategorien erklären sich selbst.

Fischfauna 2002

Fische sind vergleichsweise langlebige, mobile Organismen, die mehrere trophische Ebenen (Niveaus im Nahrungsnetz) repräsentieren und im Verlauf ihrer Entwicklung bzw. ihres Lebenszyklus’ auf vielfältige, verschiedene Habitate oder Gewässerlebensräume angewiesen sind. Aufgrund dieser ausgeprägten Lebensraumansprüche wurden Fische als biologische Indikatoren für die Strukturvielfalt der Oberflächengewässer in die EG-WRRL aufgenommen. Eine gewässertypisch hohe Diversität autochthoner (einheimischer) Fischarten indiziert die gute ökologische Qualität eines Gewässers im Sinne der EG-WRRL , d.h. die Intaktheit eines Gewässer-Ökosystems und damit auch seinen Wert für den Arten- und Biotopschutz. Dabei ist zu berücksichtigen, dass erst mit dem Nachweis der natürlichen Reproduktion die Existenz von Populationen belegt ist. In der Regel wird der Nachweis einer hohen Fischartenzahl positiv beurteilt, da diese – sofern nicht durch Besatzmaßnahmen verursacht – auf das Vorhandensein vielfältiger verfügbarer Lebensräume und Ressourcen hindeutet und damit auf eine große Strukturvielfalt. Ebenfalls positiv zu bewerten ist das Vorhandensein stabiler Populationen gefährdeter Fischarten . Sie stellen in der Regel die höchsten Lebensraumansprüche und sind demzufolge von negativen Einflüssen am ehesten betroffen. Aufgrund dessen ist der Gefährdungsgrad einer Art in der aktuellen Roten Liste als Gradmesser für die Schutzwürdigkeit eines Lebensraumes geeignet. Analog zur Ausgabe 1993 wurden die genannten Informationen zur fischfaunistischen Gewässerbewertung für die Kartendarstellung wie folgt aufbereitet: Für jedes untersuchte Gewässer können der Karte direkt die präsenten Fischarten und die Fischartenzahl entnommen werden, und die nachgewiesenen Arten wurden farblich kodiert dargestellt, a) nach ihrem Gefährdungsgrad entsprechend der aktuellen Roten Liste Berlins (vgl. Tab. 1, Wolter et al. 2003) und b) nach ihrer relativen Häufigkeit im Gewässer. Um die Farbgestaltung nicht zu überfrachten, wurde die Artenhäufigkeit in drei Klassen dargestellt: seltene Arten wurden bei wiederholten Beprobungen nur unregelmäßig und in Einzelexemplaren nachgewiesen, häufige waren bei allen Befischungen in größerer Stückzahl präsent. Die dritte Gruppe bildeten Arten, die nur in relativ geringen Stückzahlen aber regelmäßig gefangen wurden. Ihr Bestand wurde als stabil, die Häufigkeit als gering bzw. mäßig eingeschätzt. Ebenfalls beibehalten wurde eine gewässertyp-spezifische Bewertung der untersuchten Gewässer hinsichtlich ihrer Fischartenzahl. Entsprechend ihrer Entstehungsgeschichte, Fläche, Vernetzung, Art und Kontinuität der Wasserversorgung sowie Besiedelungsmöglichkeiten für Fische, wurden bereits in der ersten Ausgabe neun Typen festgelegt und diese – da sie sich bewährt haben – beibehalten: Fließgewässer Flussseen natürliche Landseen künstliche Landseen Rückhaltebecken Kleingewässer Kanäle Gräben Klärwerksableiter Künstliche Seen und Regenrückhaltebecken bilden fischfaunistisch eigenständige Gewässertypen, da ihre Fischvorkommen mindestens auf Initialbesatz, in der Regel auf fortgesetzten Besatz zurückzuführen sind und deren Fischgemeinschaft deshalb weder eine Besiedlungsgeschichte noch eine gewässerspezifische Bestandsentwicklung reflektiert. Klärwerksableiter und Regenrückhaltebecken sind die fließenden, bzw. stehenden Kleingewässer mit dem höchsten Ausbauzustand. Erstgenannte unterscheiden sich darüber hinaus von den übrigen Typen durch eine im Jahresverlauf relativ gleichbleibende Wasserführung, während vergleichbare Fließe und Gräben regelmäßig austrocknen. Die Gruppe der Kleingewässer beinhaltet alle stehenden Tümpel, Weiher, Teiche, Sölle u.ä. mit einer Fläche bis zu einem Hektar. Alle übrigen Kategorien erklären sich selbst. Aus den aktuellen Fangdaten wurde für jeden Gewässertyp der Mittelwert für die Anzahl der einheimischen (autochthonen) Fischarten berechnet. Neozoen (nicht heimische Arten) wurden dabei nicht berücksichtigt, um aus natur- und artenschutzfachlichen Gründen zu verhindern, dass besetzte faunenfremde Fischarten ein mögliches, durch Beeinträchtigungen verursachtes Fehlen einheimischer Arten kompensieren. Von diesem Mittelwert wurde eine Abweichung um eine Fischart nach oben oder unten zugelassen und dieser Bereich als zu erwartendes, mittleres Fischarteninventar des jeweiligen Gewässertyps in Berlin definiert. Die typspezifischen Bereichsgrenzen sind in der Kartenlegende aufgeführt. Wie bereits erläutert, impliziert eine hohe Fischartenzahl einen vielfältig strukturierten, ökologisch wertvollen Lebensraum, weshalb eine Fischartenzahl über dem typspezifischen Durchschnitt positiv und darunter negativ bewertet wurde. Da der Durchschnitt der nachgewiesenen Fischartenzahl für alle Gewässertypen separat ermittelt und bewertet wurde, finden sich in der Karte z.B. auch positiv bewertete Klärwerksableiter, sofern sie mehr Fischarten aufweisen als andere. Diese scheinbare Absurdität, ein hochgradig degeneriertes Gewässer gut zu bewerten, ergibt sich aus dem ausschließlichen Vergleich der Gewässer innerhalb eines Typs. Einerseits wird damit deutlich, dass der gewählte typspezifische Mittelwert als Instrument zur Bewertung der ökologischen Integrität eines Gewässers oder seines ökologischen Zustands gemäß EG-WRRL ungeeignet ist. Den Mittelwert in diesem Sinn zu verwenden, wäre wirklich absurd. Andererseits ermöglicht der vorgenommene fischfaunistische Vergleich der Gewässer die Entwicklung von gewässertyp-spezifischen fischökologischen Potentialen, wie sie für die Umsetzung der EG-WRRL erforderlich sind. Die Wasserrahmenrichtlinie verlangt, für künstliche oder anthropogen degradierte Gewässer das beste ökologische Potential zu definieren, d.h. die beste, unter den gegebenen Gewässernutzungs- und -zustandsbedingungen erreichbare Fischartengemeinschaft. Vom Bestzustand ausgehend, ist das bis 2015 zu erreichende gute ökologische Potential zu entwickeln. Hier liegen die Stärken der durchschnittlichen Fischartenzahl der Gewässertypen, wie sie die Karte darstellt. Innerhalb der künstlichen und degradierten Gewässer (Regenrückhaltebecken, Klärwerksableiter, Kanäle und künstliche Seen) lassen sich positive Referenzen identifizieren, die auf das mögliche fischfaunistische Potenzial des jeweiligen Gewässertyps verweisen. Für die Umsetzung der EG-WRRL sind allerdings weiterführende Untersuchungen erforderlich, um diese Artenzahlen mit Angaben zur Dominanz- und Altersstruktur Fischarten zu unterlegen und Referenzzönosen zu entwickeln.

Geologische Skizze 2007

Geologische Karten stellen eine Synthese der allgemeinen geowissenschaftlichen Information zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter Auswertung der gesammelten Bohrergebnisse, der Aufschlüsse, der Morphologie und des bisherigen Wissenstandes dar. Daraus abgeleitet bzw. darauf aufbauend gibt es darüber hinaus Karten zu einzelnen Spezialgebieten wie z. B. Ingenieurgeologische Karten , Grundwassergleichenkarten , Karten des geothermischen Potenzials u.v.a.m. Da sich auf der geologischen Karte in der Regel nur die an der Oberfläche vorkommenden Geologischen Einheiten darstellen lassen, muss das Verständnis der Schichtenabfolge, des dreidimensionalen Baus durch Profilschnitte und die vorliegende textliche Erläuterungen ergänzt werden. Wegen der starken Zusammenfassung einzelner Geologischer Einheiten in Hinblick auf eine leichtere Übersichtlichkeit wird diese Geologische Übersichtskarte als Geologische Skizze bezeichnet. Die Morphologie der Berlin-Brandenburgischen Landschaft und deren Entwicklung Das Grundmuster der Oberflächengestalt von Berlin und Brandenburg wird im Wesentlichen von drei Reliefgroßeinheiten bestimmt, die von Südosten nach Nordwesten durchziehen und ihre Herausbildung und Formung den Prozessen während des Eiszeitalters (Quartär) verdanken (Abb. 1). Es sind dies der Südliche Landrücken mit Fläming und Niederlausitzer Grenzwall, begrenzt im Süden durch das Lausitzer Tal (Breslau-Magdeburger Urstromtal), das breite, aber sehr heterogene Zwischengebiet der Platten und Niederungen mit einer Vielzahl größerer und kleinerer, vielgestaltiger Hochflächenareale und dem Durchzug der drei großen Urstromtäler (Glogau-Baruther, Warschau-Berliner und Thorn-Eberswalder Urstromtal) sowie der Nördliche oder Baltische Landrücken, der im Brandenburgischen die Uckermark umfasst. Das Werden und die Ausgestaltung der natürlichen Landschaft Berlin-Brandenburgs sind auf das Engste mit dem jüngsten Abschnitt der erdgeschichtlichen Entwicklung, dem Quartär verbunden, das allgemein auch als Eiszeitalter bezeichnet wird. Das Quartär ist jener Zeitabschnitt der Erdgeschichte, in dem globale Klimaschwankungen zu einem mehrfachen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten in vergleichsweise kurzen geologischen Zeitabständen geführt haben, verbunden mit einschneidenden Konsequenzen für Fauna und Flora. Im jüngeren Abschnitt des Quartärs kam es zur flächenhaften Ausbreitung gewaltiger Inlandeisdecken im nördlichen Mitteleuropa. Mit Jahresmitteltemperaturen, die unter 0 °C lagen, herrschten während dieser Eiszeiten auch in unseren Breiten Verhältnisse, die denen der heute noch von Eis bedeckten Gebiete Grönlands oder Spitzbergens entsprachen. Für die charakteristische horizontal-räumliche Aufeinanderfolge und morphologische Erscheinungsform, welche im Zusammenhang mit Prozessen während des Vorstoßens sowie anschließenden Zerfalls und Abschmelzens der Inlandeismassen steht, wurde bereits vor mehr als 100 Jahren der Begriff Glaziale Serie geprägt (Abb. 2). Geomorphologische Hauptelemente der Glazialen Serie sind die Endmoräne , am Eisrand durch Aufstauchung oder als Folge eines mehr oder weniger stationären Eisrandes durch Sedimentakkumulation gebildet, die Grundmoräne , im Rückland durch das Eis direkt abgesetzt, der Sander , im Vorland des Gletschers vom Schmelzwasser weitflächig aufgeschüttet, und schließlich das Urstromtal , das die abfließenden Schmelzwässer bündelt und nach Nordwesten abführt. Die Glaziale Serie wird ergänzt durch eine Reihe von insgesamt weniger häufig verbreiteten geomorphologischen Begleitformen, wie die Oser, Kames und Drumlins , durch Zungenbecken und Sölle, vor allem aber durch landschaftsprägende glaziale Rinnen und vielgestaltige Seen (vgl. hierzu MARCINEK & NITZ 1973 sowie LIEDTKE 1975). Geologischer Überblick über die tertiären und quartären Bildungen Die Erdoberfläche und der oberflächennahe Raum des Stadtgebiets von Berlin wird durch tertiäre, pleistozäne und holozäne Ablagerungen gebildet, wobei den tertiären und quartären Sedimenten eine durchaus existenzielle Bedeutung für das städtische Leben zugestanden werden muss. So wird das gesamte Wasser für die öffentliche Wasserversorgung überwiegend aus quartären und teilweise auch aus tertiären Grundwasserleitern entnommen. Die Förderung des Grundwassers erfolgt mit 90 % fast ausschließlich im eigenen Stadtgebiet. Das Tertiär Das Tertiär, auch als Braunkohlenzeitalter bezeichnet, begann vor 65 Millionen Jahren, dem Ende der Kreidezeit und endete am Beginn des Quartärs vor rund 2,6 Millionen Jahren. Sedimente des Tertiärs lagern in Berlin diskordant (mit einer zeitlichen Lücke) über älteren Schichten der Kreide, des Jura oder des Keupers und bilden in nahezu geschlossener Verbreitung das Liegende (die unterlagernden, älteren Schichten) der quartären Schichtenfolge (Abb. 3). In Gebieten tiefreichender quartärer Erosion, wie z. B. in Abschnitten quartärer Ausräumungszonen (Rinnen) fehlen tertiäre Ablagerungen gänzlich. Tertiärsedimente werden im Berliner Stadtgebiet nur an einer Stelle in Lübars oberflächenbildend. Eine besondere Stellung innerhalb des Tertiärs kommt dem etwa 80 m mächtigen, tonig-schluffigen Rupelton zu. Er ist aufgrund seiner weiten Verbreitung nicht nur ein wichtiger geologischer Leithorizont innerhalb des tertiären und quartären Deckgebirges, sondern hat auch eine erhebliche hydrogeologische Bedeutung, da er die Barriere zwischen den Salzwässern im Liegenden und dem Süßwässern im Hangenden (die darüber lagernden, jüngeren Schichten bildet. In Gebieten, in denen die Rupelschichten infolge quartärer Erosion teilweise oder vollständig fehlen, wurden Migrationswege für den Aufstieg mineralisierter Tiefenwässer und ihrer Ausbreitungsfahnen im Süßwasserstockwerk z. T. bis an die Oberfläche geschaffen (Abb. 3). Das Quartär Das Quartär begann mit einem globalen Klimawandel vor 2,6 Millionen Jahren mit dem pleistozänen Eiszeitalter und endet mit dem nacheiszeitlichen Holozän. Es kommen in Berlin im Pleistozän Ablagerungen der drei nordischen Kaltzeiten (Elster-, Saale- und Weichselkaltzeit) vor, deren Ablagerungen aus Schmelzwassersanden und -kiesen nordischen Ursprungs, Bändertonen sowie –schluffen und Geschiebemergel der Grundmoränen bestehen. Daneben existieren auch Sedimente der dazwischen liegenden Holstein- und Eem-Warmzeit mit Mudden, Schluffen, Tonen und Torfen sowie Flusssanden und -kiesen aus weiter südlich liegenden Liefergebieten (Tab. 1). Die Gletscher – besonders die der Elster-Kaltzeit – haben z. T. sehr tiefe Rinnen in die vorgefundene tertiäre Oberfläche erodiert und mit glazialem Gesteinsmaterial verfüllt. Dabei kann es vorkommen, dass die tertiären Schichten, insbesondere der Rupelton, vollständig erodiert wurden und so die schützende Barriere zwischen dem Süß- und Salzwasserstockwerk zerstört wurde. Die Mächtigkeit der pleistozänen Schichten beträgt in Berlin zumeist etwa 20 bis 100 Meter, in elsterzeitlichen Rinnen jedoch auch bis zu 250 Meter (Abb. 3). Nach dem Ende des Pleistozäns vor 12 000 Jahren begann das Holozän. Es kamen Mudden, Torfe, Flusssande und Dünensande zur Ablagerungen, die lokal große Mächtigkeiten (z. T. weit mehr als 10 m) aufweisen können.

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