Der Landwirtschaft kommt beim Erhalt und Schutz unserer natürlichen Ressourcen eine große Bedeutung zu. Eine umweltfreundlich gestaltete Landwirtschaft trägt dazu bei, Umweltbelastungen zu vermindern und zu vermeiden. Voraussetzung hierfür sind jedoch ausreichende rechtliche Grundlagen und eine Agrarpolitik, die deutlich stärker auf Agrarumwelt- und Klimaschutz ausgerichtet ist. Einführung Deutschland ist aufgrund seiner fruchtbaren Böden, gemäßigten Temperaturen und ausreichenden Niederschläge ein Gunststandort für die landwirtschaftliche Produktion. Das ermöglicht hohe Erträge bei guter Qualität der erzeugten Lebens- und Futtermittel. Mit ihrem umweltoffenen Einsatz und den vorherrschenden Produktionssystemen verursacht die Landwirtschaft verschiedene Umweltbelastungen . Andererseits erhalten bestimmte Bewirtschaftungsweisen auch wertvolle Agrarökosysteme und unsere gewachsene Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft prägt damit das Landschaftsbild und bietet Möglichkeiten einer umweltverträglichen Bewirtschaftung der Flächen. Sie ist in bestimmten Regionen auch eine wichtige Grundlage für die regionale Wirtschaft und den Tourismus. Ziel einer umweltfreundlich gestalteten Landwirtschaft muss es sein, negative Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Luft, Wasser, Klima und die Biodiversität zu vermeiden, Kulturlandschaften zu erhalten und gleichzeitig die regionale Entwicklung zu fördern. Das nationale Agrar- und Umweltrecht sowie die Ausgestaltung der europäischen und nationalen Agrarpolitik bieten prinzipiell Möglichkeiten, Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft in Grenzen zu halten und eine umweltschonende Bewirtschaftung der Flächen zu gewährleisten. Um bestehende Agrarumwelt- und Klimaziele zu erreichen, ist jedoch eine deutlich ambitioniertere Gestaltung notwendig. Dies kann einerseits über gesetzliche Vorschriften im nationalen Agrar- und Umweltrecht oder Umweltstandards als Voraussetzungen für den Erhalt von Agrarsubventionen der EU (GAP) erfolgen. Andererseits bietet auch die Entlohnung für zusätzliche Umweltmaßnahmen die Möglichkeit, Umweltschutz in der Landwirtschaft stärker zu fördern (z.B. durch Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der ersten oder zweiten Säule der GAP). Ergänzende ökonomische Instrumente wie Steuern und Abgaben können eine umweltverträgliche Landwirtschaft zusätzlich unterstützen. Weitere Möglichkeiten bietet die Teilnahme an Umweltmanagementsystemen und -zertifizierungen, wenn diese auf einer glaubwürdigen fachlichen Basis beruhen. Vorschriften und Mindeststandards zum Umweltschutz, an die sich Landwirte und Landwirtinnen in Deutschland halten müssen, sind im bestehenden nationalen Agrar- und Umweltrecht verankert. Dieses umfasst eine Vielzahl von nationalen Gesetzen und Verordnungen, mit denen Deutschland zumeist die Vorgaben der europäischen Agrar-Umweltpolitik (EU-Richtlinien) umsetzt. Hierzu gehören auf Bundesebene beispielsweise das Düngegesetz, das Pflanzenschutzgesetz, das Bundesnaturschutzgesetz, das Bundesimmissionsschutzgesetz und das Wasserhaushaltsgesetz (nähere Informationen zum Wasserrecht ) mit den jeweils zu den Gesetzen erlassenen Verordnungen. Das Bundesbodenschutzgesetz , welches über die „Gute fachliche Praxis der Landwirtschaft“ landwirtschaftliche Maßnahmen zum Bodenschutz definiert, basiert hingegen derzeit in Ermangelung einer EU-weiten Bodenrahmenrichtlinie ausschließlich auf nationalen Vorgaben. Obwohl das nationale Agrar- und Umweltrecht umfangreiche Vorschriften für die Landwirtschaft enthält, zeigen die vielfältigen Umweltbelastungen, dass deutlicher Nachbesserungsbedarf besteht. Dies liegt unter anderem daran, dass es in einigen Rechtsbereichen Vollzugsdefizite gibt. So können Vorortkontrollen durch die zuständigen Kontrollinstanzen (zum Beispiel Landwirtschaftskammern) aufgrund deren begrenzter Kapazitäten nur sporadisch durchgeführt und Verstöße nur selten aufgedeckt und geahndet werden. Zudem fehlen in vielen Rechtsbereichen bereits die Voraussetzungen dafür, wie z.B. Vorschriften, die den Behörden die notwendigen Kontroll-, Anordnungs- und Sanktionsbefugnisse übertragen. Außerdem finden sich in den Normtexten häufig abstrakte und nicht hinreichend bestimmte Formulierungen, die sowohl bei Landwirtschaftsbetrieben als auch bei den Behörden zu rechtlichen Unklarheiten bei der Anwendung führen, z. B. fehlende Anzeigepflichten, Genehmigungsvorbehalte sowie anwendbare Anordnungsbefugnisse zur Konkretisierung und Durchsetzung der guten fachlichen Praxis im Einzelfall. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher mit Blick auf die gegenwärtig unzureichende Wirksamkeit des Agrar- und Umweltrechts den Umweltschutz in den einschlägigen Rechtsgrundlagen vor allem durch leichter vollziehbare Regelungen zu stärken. Für die aktuelle Förderperiode der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) hat die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten viel Spielraum für eine ambitionierte Agrarumwelt- und Klimapolitik gegeben. Diesen Spielraum haben Deutschland und andere Mitgliedsstaaten jedoch bei weitem nicht ausgenutzt. Als Voraussetzung für die GAP-Zahlungen müssen Landwirte bestimmte, nach EU-Recht obligatorische Auflagen im Bereich Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit, Tier- und Pflanzengesundheit und Tierschutz einhalten (Grundanforderungen der Betriebsführung, GAB) und gewährleisten, dass sie die landwirtschaftlich genutzten Flächen (auch die vorübergehend nicht bewirtschafteten) in einem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand (GLÖZ) erhalten. Bei Verstößen können die Zahlungen gekürzt werden. Landwirte, die über die obligatorischen Anforderungen hinaus zusätzliche Güter und Dienstleistungen bereitstellen und sich freiwillig zum Schutz der Umwelt und zum Erhalt der Landschaften verpflichten, werden dafür im Rahmen von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen finanziell unterstützt. Hierfür stehen Mittel in der ersten Säule (Öko-Regelungen) und in der zweiten Säule zur Verfügung. Gefördert werden beispielsweise Anbauverfahren und Techniken, die den Boden verbessern und Erosion vermindern, sowie extensiver Grünlanderhalt und der Ökologische Landbau . Es ist jedoch fraglich, inwiefern das aktuelle Fördersystem die bestehenden Agrarumwelt- und Klimaprobleme tatsächlich ausreichend mindern kann. Neben der Subventionspolitik der EU gibt es weitere ökonomische Instrumente wie Abgaben oder Zertifikate, die dazu beitragen können, die Agrarpolitik umweltfreundlicher zu gestalten. Ökonomische Instrumente setzten dabei die Rahmenbedingungen für Betriebe, indem z.B. umweltschädliche Betriebsmittel durch eine Steuer teurer werden. Alternative Betriebsmittel oder eine umweltverträglichere Bewirtschaftungsweise werden damit im Vergleich attraktiver. Diskutiert wird beispielsweise, eine Stickstoffüberschussabgabe oder eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel einzuführen. Ebenfalls in der aktuellen Diskussion steht die Frage, inwiefern die Landwirtschaft in ein Emissionshandelssystem eingebunden werden könnte. Aber auch das bestehende Steuersystem kann ökologisch verträglicher gestaltet werden, indem umweltschädliche Ausnahmeregelungen reformiert werden. Dies betrifft beispielsweise die Befreiung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen von der Kraftfahrzeugsteuer ( Subventionsbericht des UBA ). Der schrittweise Abbau der Steuervergünstigung für Agrardiesel ist ein Schritt in diese Richtung. Indirekt können auch Abgaben auf der Konsumseite dazu führen, dass sich die Produktion anpasst. Wichtig ist hierfür jedoch, dass Instrumente auf der Produktions- und Konsumseite aufeinander abgestimmt sind, um unerwünschte Ausweichreaktionen zu verhindern. Eine wichtige Stellschraube ist die Mehrwertsteuer . Wenn Fleisch und tierische Produkte mit dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent besteuert und im Gegenzug pflanzliche Produkte einem geringeren Steuersatz unterliegen würden, werden pflanzliche Produkte im Verhältnis günstiger. Damit wird ein Anreiz für eine umweltfreundlichere und gesündere Ernährung gesetzt. Ein weiteres aktuelles Beispiel sind die Vorschläge der Borchert-Kommission, die mit Blick auf das Tierwohl eine Tierwohl-Abgabe vorschlägt. Tierische Produkte sollen einer Abgabe unterliegen, die Einnahmen wiederum stehen dann für den Umbau der Tierhaltung zur Verfügung. Umweltmanagementsysteme in der Landwirtschaft dienen dazu, die Umweltauswirkungen des Betriebs zu erfassen, geltendes Recht einzuhalten, Abläufe und Strukturen festzulegen und wirksame Maßnahmen für Energieeffizienz, Umwelt- und Klimaschutz umzusetzen. Dadurch werden Umweltbelastungen reduziert und Kosten gespart. Das Umweltmanagement unterstützt auch die Optimierung von Stoffströmen aus betriebswirtschaftlicher Sicht und hilft somit, durch Ressourceneinsparung die Umwelt zu entlasten. Landwirtschaftsbetriebe können am europäischen Umweltmanagement- und Auditsystem EMAS teilnehmen und dadurch ihr Umweltengagement auch gegenüber Bürger*innen, Kund*innen, Medien, Behörden und anderen Anspruchsgruppen zur Geltung bringen. Dafür müssen sie eine umweltbezogene Bestandsaufnahme („Umweltprüfung“) durchführen, ein Umweltmanagementsystem betreiben sowie einen für die Öffentlichkeit bestimmten Umweltbericht, die EMAS-Umwelterklärung, erstellen. Besonderes Gewicht gewinnt EMAS aufgrund der obligatorischen Begutachtung durch eine*n staatlich zugelassene*n Umweltgutachter*in.
Das Vorhaben knüpft an Erkenntnissen aktueller Jugendstudien (u.a. des UBA/BMUV) an und untersucht, durch welche konkreten Ansprache-, Dialog-, Kooperations- und Beteiligungsmöglichkeiten vordergründig Jugendliche aus weniger nachhaltigkeitsaffinen Milieus für das Thema Klima- und Umweltschutz besser erreicht und für ein Nachhaltigkeitsengagement sensibilisiert werden können. Dafür werden im Projektverlauf verschiedene Dialogformate durchgeführt sowie unterschiedliche Lern- und Beteiligungsformen im peer-to-peer-Ansatz im Rahmen von Modellprojekten im Bereich der offenen Jugend- und zivilgesellschaftlichen Jugendverbandsarbeit erprobt, die zur Stärkung der Jugendengagementarbeit im Bereich Nachhaltigkeit beitragen sollen. Adressat*innen für die zu entwickelnden Ansprache- und Beteiligungsformate sind Jugendliche und Multiplikator*innen aus Einrichtungen offener Jugendarbeit sowie aus zivilgesellschaftlichen Jugendorganisationen. Hier sollen sowohl umweltpolitisch motivierte Jugendverbände, v.a. aber auch Jugendverbände aus gesellschaftspolitischen, kulturellen und caritativen Engagementfeldern (wie Soziales, Bildung, Katastrophenschutz, Kultur, Migration, Religion, Sport), eingebunden werden. Ziel des Vorhabens ist es, diese unterschiedlichen jugendspezifischen Perspektiven und Akteurinnen*Akteure in einen gemeinsamen Kooperations- und Lernprozess sowie in einen Dialog mit dem BMUV und UBA zu bringen.
Die Vernachlaessigung von Aspekten des sozialen Lernens und der sozialen und kulturellen Kohaesion im Prozess der Lokalen Agenda 21. Die Behinderung des buergergesellschaftlichen Engagements durch: a) Vergabebedingungen bei der Mittelzuweisung von oberen Behoerden, b) gesetzliche und verordnungsrechtliche Regelungen der kommunalen Selbstverwaltung, c) administrative Strategien der Entpolitisierung, d)Strategien der instrumentellen Vernunft und administrative und/oder oekonomische Interessen des Auftraggebers. Moeglichkeiten und Probleme, buergergesellschaftliches Engagement auf Dauer zu stellen und zu institutionalisieren.
Jährlich findet im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) in Sachsen-Anhalt trägerübergreifend eine Landesaktion statt. Die Aktion wird dabei von zwölf FÖJ-Sprecherinnen und -Sprechern des Landes ab November in monatlichen Treffen organisiert, geplant und mit Leben gefüllt. Der Landesaktionstag des FÖJ in Sachsen-Anhalt wird jährlich von den aktuellen FÖJ-Sprecherinnen und -Sprechern in Zusammenarbeit mit den beiden Trägern Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) und Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) geplant und vorbereitet. In diesem Jahr fand die Aktion am 4. und 5. April 2024 auf dem Parzivalhof, Wölpe 7 in Kuhfelde statt. Ziel war es, eine Biotop-Hecke zu pflanzen. Über 600 heimische Sträucher wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Hartriegel, Haselnuss und Felsenbirne und dazwischen Bäume wie Feld- und Bergahorn, Buche, Eiche und Ulme wurden von der SUNK gefördert. Die Bäume, die zunächst im Schutz der anderen Sträucher heranwachsen, werden später hoffentlich viele Jahrhunderte Schatten spenden, als „Wasserpumpen“ dienen und ein günstiges Mikroklima für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schaffen. Im Vorfeld der Pflanzaktion hatte Familie Siedler Pflanzfurchen in die Pflanzfläche gezogen und mit Zaunpfählen die Hecke genau eingemessen. Am ersten Aktionstag trafen sich morgens die FÖJ-Sprecherinnen und -Sprecher und die Träger, um alles vorzubereiten. So wurde bei Nachbarn ein Schlafsaal eingerichtet und auf dem Parzivalhof die Feldküche und die Essensscheune. Am Nachmittag trafen die restlichen Freiwilligen ein. In einem Workshop erklärten Daniel und Anselm Siedler vom Parzivalhof, wie die Pflanzen gesetzt werden müssen, damit sie ein langes Leben haben. Dazu erläuterten sie die Bedeutung der Hecke als Landschaftselemente. Nach dem Workshop teilten sich die Arbeitsgruppen auf in vier Pflanzgruppen, eine Zaungruppe und eine Gruppe, die die noch eingeschlagenen Pflanzen verteilte und darauf achtete, dass die Verteilung der Pflanzen den trockeneren und feuchteren Bereichen der Fläche angepasst wird. Für das leibliche Wohl sorgten das ijgd-Team und der ijgd-Landesvorstand mit Unterstützung zweier FÖJ-Sprecherinnen und -Sprecher, gewohnt lecker vegan und vegetarisch, mit frischen Zutaten aus dem Hofladen. Aufgrund des Regens war das Team froh, für den ersten Tag nicht mehr geplant zu haben. So konnten sich alle nach einer warmen Mahlzeit am Lagerfeuer oder im Öko-Café kennenlernen und gemeinsam austauschen. Am zweiten Tag hörte der Regen zum Glück zunächst erst einmal auf und nach dem Frühstück konnten alle Gruppen aktiv werden: Zwei Gruppen begannen am äußeren Rand des Planungsgebiets, zwei in der Mitte beginnend, so dass die Gruppen aufeinander zu arbeiten konnten, bis alle Sträucher und Bäume gepflanzt waren. Um die frisch gepflanzte Hecke vor allem in den ersten Jahren vor Wildbiss zu schützen, wurden mit Hilfe eines Bohrers Zaunelemente gesetzt, denn der Wilddruck ist auch in dieser Region immens. Der schwere, aufgeweichte Boden und die Tatsache, dass nur ein Erdbohrer zur Verfügung stand, führten dazu, dass der Zaunbau in den geplanten sechs Stunden nicht abgeschlossen werden konnte. Über die Hälfte aller Pfähle konnten erfolgreich gesetzt werden. Die Nacharbeiten, das Setzen der restlichen Zaunpfähle und das Aufhängen des Zaunes, wurden von der Familie Siedler übernommen. Journalistinnen und Journalisten der Volksstimme und des MDR konnten sich von der Tatkraft der Freiwilligen überzeugen. Auch ein Filmteam der Why-Not-Filme, die jugendliches Engagement in Sachsen-Anhalt filmisch dokumentiert, war vor Ort. FÖJ-Sprecher, Freiwillige und die Referentinnen der beiden Träger standen für Interviews zur Verfügung. Als Gäste begrüßten die Freiwilligen Herrn Michael Stief vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU), der es sich nicht nehmen ließ, selbst einen Baum auf der aufgeweichten Fläche zu pflanzen, sowie Herrn Dr. Willy Boß als Vorstand der SUNK. Herr Paul Reiter war als Vorstandsmitglied der ijgd während der gesamten Zeit im Catering-Team aktiv. Dieses sorgte für das leibliche Wohl aller. Weder Regenwetter noch Schlamm auf der Pflanzfläche konnten die 35 engagierten FÖJlerinnen und FÖJler abschrecken. Mit unermüdlicher Tatkraft und Ausdauer fanden über 600 Pflanzen einen Platz zum Wurzeln und Wachsen für einen zukünftigen Lebensraum. Der Landesaktionstag des Jahres 2023 fand am 05. Mai in Halle statt. Unbeabsichtigt aber passend, reihte sich der Landesaktionstag in den Hallenser Freiwilligentag "Engel für einen Tag" (05. und 06. Mai 2023) ein. Leider kommt es noch viel zu häufig vor, dass Abfälle an Ort und Stelle fallen gelassen und in der Natur entsorgt werden. Müll schmückt trauriger Weise oft das Stadtbild. Doch dabei ist der unschöne Anblick nicht das größte Übel. Durch das Wetter und Winde zersetzen sich die Kunststoffe unterschiedlich schnell oder gar nicht. Eine verheerende Folge: Entstehung von Mikroplastik und weitergetragene Abfälle, welche in Flüsse, Seen und letztendlich in die Meere gelangen. Verschiedenste Ökosysteme werden gefährdet! Die FÖJlerinnen und FÖJler wollten ein Zeichen setzen gegen den Müll und für das umweltbewusste Handeln. Um mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch zu kommen hatten die FÖJ-Sprecherinnen und Sprecher ein Quizz rund um das Thema Müll vorbereitet und als Preis selbst designte Stickerbögen zum Thema drucken lassen. Von 12 bis 16 Uhr sammelten 60 FÖJlerinnen und FÖJler aus ganz Sachsen-Anhalt auf der Peißnitz in Halle jede Menge Müll. Vom Treffpunkt auf der Ziegelwiese an der Fontäne aus war kein Abfall vor Sammelwütigen in Sicherheit, von etlichen Zigarettenstummeln bis zu großen Elektrogeräten war alles dabei. Staatssekretär Dr. Steffen Eichner, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Landtagsabgeordneter Wolfgang Aldag, die Beisitzende Katarina Bredelow für Bildung und Soziales der Stadt Halle und Michael Harms, Geschäftsführer der ijgd, machten sich durch ihren Besuch direkt vor Ort ein eigenes Bild vom großen Engagement der Freiwilligen und drückten damit ihre Wertschätzung aus. Dass Engagement für die Umwelt in Gemeinschaft auch noch Spaß macht, erlebten alle Anwesenden an diesem Tag. Die beiden Träger des FÖJ, Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) und Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) unterstützen den Landesaktionstag bei der Planung und der Umsetzung. In diesem Jahr fand die FÖJ-Landesaktion im Jubiläumsjahr 30 Jahre FÖJ in Sachsen-Anhalt als Landesaktionswoche unter dem Motto „Aktiv am Arendsee – FÖJ schützt nachhaltige Lebensräume“ bereits vom 28. März bis 1. April in Arendsee statt. In Zusammenarbeit mit dem Jugendwaldheim in Arendsee wurden unter anderem mehr als 8000 neue Bäume am Grünen Band, im Bereich des Harper Moores sowie in der Wische auf 6,8 Hektar Schadflächen gepflanzt. Diese Flächen mussten, bedingt durch die jahrelange Trockenheit sowie Sturmschäden, beräumt werden und neu mit Lärchen, Esskastanien, Stieleichen sowie Vogelkirschen, aber auch mit Kiefern neu bepflanzt werden. Im Bereich des Grünen Bandes wurden kleine Kiefern entfernt, um den Heidecharakter der Landschaft um die Wirler Spitze zu erhalten und nicht zuwachsen zu lassen. Außerdem wurden im Jugendwaldheim Nist- und Brutkästen für Vögel und Fledermäuse gebaut. Die FÖJ-Sprecherinnen und -Sprecher luden am Ende der Woche Gäste zu einer Gesprächsrunde und einem Rundgang, dazu gehörten unter anderem Dr. Herbert Wollmann MdB Juliane Kleemann MdL Sachsen-Anhalt, Herr Uwe Zischkale als Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz, des Arendseer Betreuungsforstamtes sowie der Stadt Arendsee. Ihnen allen wurde die positive Entwicklung des seit 1991 in Sachsen- Anhalt angebotenen FÖJ dargestellt. Erklärt wurde auch, welche vielfältigen Möglichkeiten ein FÖJ bietet. Das FÖJ ist ein Bildungs- und Orientierungsjahr, in dem sich die Teilnehmenden im Alter zwischen 16 und 26 Jahren in einer der über 120 Einsatzstellen in Sachsen-Anhalt, wie beispielsweise im Bereich des Naturschutzes, Tierschutzes, erneuerbaren Energien oder Nachhaltigkeit beruflich orientieren und sich für die Natur und Umwelt ehrenamtlich engagieren können. Teilnehmen können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 26 Jahren, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Ein besonderer Schulabschluss ist nicht erforderlich, wichtig sind Interesse und Motivation. Seit 1991 bietet Sachsen-Anhalt ein FÖJ an und war mit eines der ersten Bundesländer, die mit dem FÖJ begonnen haben: Pädagogisch begleitete Seminare, den Austausch und die Vernetzung zwischen den jungen Erwachsenen untereinander sowie eine Aus- und Fortbildung in Belangen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. In Sachsen-Anhalt gibt es zwei Träger, die das FÖJ anbieten: Die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) und die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste Landesverein Sachsen-Anhalt e.V. (ijgd). Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren, die sich für ein Jahr für Umwelt- und Naturschutz engagieren wollen, können in unterschiedlichen Arbeitsfeldern Berufs- und Lebenserfahrung sammeln, z. B. in Umweltbildungszentren, auf Biobauernhöfen, in staatlichen Naturschutzbehörden, in Naturschutzverbänden oder Tierheimen. Die Teilnehmenden erhalten monatlich 280 EURO Taschengeld sowie einen monatlichen Zuschuss von 70 EURO für Verpflegung. Interessierte können sich bei den anerkannten Trägern Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt (SUNK) sowie Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd e.V.) bewerben. Das Freiwillige Ökologische Jahr wird durch den Europäischen Sozialfond (ESF) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Weiterführende Informationen finden sich unter: Freiwilliges Ökologisches Jahr (sachsen-anhalt.de)
Der Schutz von Umwelt und Klima hat für die Mehrheit der Menschen in Deutschland weiterhin einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2024 beurteilen 54 Prozent den Umwelt- und Klimaschutz als sehr wichtig. Allerdings nimmt die Bedeutung des Themas ab. Als wichtiger empfinden viele die Situation im Gesundheits- oder Bildungssektor und die wirtschaftliche Entwicklung. Das Umweltbewusstsein in Deutschland Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt lassen seit 1996 alle zwei Jahre Bürgerinnen und Bürger in einer repräsentativen Umfrage nach ihren Einschätzungen zum Zustand der Umwelt, ihrem eigenen umweltrelevanten Verhalten sowie zu aktuellen Themen der Umweltpolitik befragen. Die neue Studie aus dem Jahr 2024 zeigt: Die Wichtigkeit des Umwelt- und Klimaschutzes ist angesichts der vielfältigen Krisen zurückgegangen. Das Thema hat aber weiterhin einen hohen Stellenwert für die Menschen in Deutschland. Stellenwert des Umwelt- und Klimaschutzes Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre haben die Politik, die gesellschaftliche Stimmung und das Leben der Menschen stark geprägt. Die damit verbundenen Herausforderungen scheinen aktuell den gesellschaftlichen Stellenwert des Umwelt- und Klimaschutzes zu überlagern. Bei der Frage, wie wichtig die Teilnehmenden der Umweltbewusstseinsstudie verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen finden, stufen 54 % Umwelt- und Klimaschutz als sehr wichtiges Thema ein. Dieser Wert ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen: 2022 schätzten noch 57 %, 2020 sogar 65 %, den Schutz von Umwelt und Klima als sehr wichtig ein. Die Themen Gesundheitswesen, Kriminalität und öffentliche Sicherheit sowie die wirtschaftliche Entwicklung dagegen sind im Vergleich zu 2022 deutlich wichtiger geworden (siehe Abb. „Stellenwert des Umwelt- und Klimaschutzes im Zeitvergleich“). Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutz in anderen Politikbereichen Vor diesem Hintergrund ist auch die Ansicht, dass der Schutz von Umwelt und Klima in anderen Politikfeldern einen größeren Stellenwert haben sollte, im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. Nur noch die knappe Hälfte der Befragten (47 %) findet, dass Umwelt- und Klimaschutz eine übergeordnete Bedeutung bei Entscheidungen in der Energiepolitik haben sollte. 2022 vertraten noch 65 % diese Ansicht. Auch bei der Landwirtschaftspolitik hat sich das Bild geändert: 44 % sprechen sich für eine übergeordnete Bedeutung aus, 2022 waren es noch 55 %. Ein Rückgang des Stellenwerts zeigte sich auch bei der Verkehrspolitik (36 %; 2022: 41 %), der Wirtschaftspolitik (30 %; 2022: 41 %) sowie Städtebaupolitik / Stadt- und Regionalplanung (40 %; 2022: 44 %). Einen positiven Trend gibt es dagegen bei der Gesundheitspolitik (39 %; 2022: 33 %) (siehe Abb. „Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutz in anderen Politikbereichen“). Bewertung des Handelns verantwortlicher Akteur*innen im Zeitvergleich Bei der Bewertung der Arbeit relevanter Akteure für den Umwelt- und Klimaschutz hat sich das Bild teilweise etwas verbessert. Dass die Bundesregierung genug oder eher genug für den Umwelt- und Klimaschutz tut, meinen laut aktueller Studie 28 % der Befragten. Dies ist ein ähnlicher Wert wie im Jahr 2022 (30 %). Bezogen auf die Städte und Gemeinden steigt der Wert im Vergleich zu 2022 um acht Prozentpunkte, von 27 % auf 35 %. Auch bei Industrie und Wirtschaft lässt sich eine Steigerung feststellen, und zwar von 15 % auf 22 %. Die Zufriedenheit mit den Bürgerinnen und Bürgern steigt im Vergleich zu 2022 ebenfalls, von 23 % auf 26 %. Insgesamt betrachtet zeigt sich aber weiterhin, dass über zwei Drittel der Befragten von Wirtschaft und Industrie, der Bundesregierung sowie Bürgerinnen und Bürgern nicht genug Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz wahrnehmen. Nur zwei Akteursgruppen werden überwiegend positiv bewertet, allerdings mit rückläufigem Trend: 62 % finden, dass Umweltverbände genug tun; 2022 waren 69 % dieser Ansicht. 49 % bewerten das Engagement der Wissenschaft positiv; im Jahr 2022 57 % (siehe Abb. „Bewertung des Handelns verantwortlicher Akteur*innen im Zeitvergleich“). Bewertung der Umweltqualität Den Zustand der Umwelt bewerten die Befragten in der Umweltbewusstseinsstudie 2024 leicht abweichend zur letzten Erhebung im Jahr 2020. Die Umweltqualität in der eigenen Stadt oder Gemeinde schätzten im Jahr 2024 79 % der Befragten als sehr gut oder recht gut ein. Dies stellte eine Zunahme um fünf Prozentpunkte gegenüber 2016 dar. 55 % der Befragten beurteilten die Umweltqualität in Deutschland als gut, bei der Befragung 2020 waren es noch 60 %. Die globale Umweltqualität schätzten die Befragten weiterhin deutlich pessimistischer ein als die lokale Umweltqualität. Mit sieben Prozent der Befragten, die den Zustand der Umwelt weltweit als gut beurteilten, ist dieser Wert gegenüber den Vorjahren leicht gesunken (siehe Abb. „Bewertung der Umweltqualität im Zeitvergleich“). Belästigung durch Lärm Eine der Umweltbelastungen, von denen sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland am meisten betroffen fühlen, ist Lärm. Dabei steht der Straßenverkehr als Hauptlärmquelle weiterhin mit Abstand an erster Stelle. Insgesamt fühlten sich 67 % der Befragten 2024 durch Straßenverkehrslärm „zumindest etwas gestört oder belästigt“ (siehe Abb. „Belästigung durch einzelne Lärmquellen 2024“). Die Summe setzte sich wie folgt zusammen: 18 % der Befragten fühlten sich durch Straßenverkehrslärm „äußerst gestört oder belästigt“ oder „stark gestört oder belästigt“; weitere 49 % fühlten sich „mittelmäßig gestört oder belästigt“ oder „etwas gestört oder belästigt“. Klimabewusster Konsum Die hohe Bedeutung des Klimaschutzes spiegelt sich zumindest teilweise im Konsumverhalten der Befragten wider. Dazu drei Beispiele: Im Jahr 2024 gaben 49 % der Befragten an, derzeit Ökostrom zu beziehen. Dieser Anteil liegt um drei Prozentpunkte höher als im Jahr 2022, in dem dies 46 % bejahten. Im Vergleich zum Jahr 2018 liegt der Anteil um elf Prozentpunkte höher. Damals bejahten 38% diese Aussage. In den Jahren 2016 und 2014 bewegte sich der Anteil der Befragten, die angaben, schon einmal Ökostrom bezogen zu haben, mit 39 % auf einem ähnlichen Niveau. Dass sie beim Kauf von Haushaltsgeräten immer Geräte mit einer besonders guten Energieeffizienzklasse wählen, gaben 2024 15 % der Befragten an. Hinzu kommen weitere 19 %, die sehr oft zu einer besonders energieeffizienten Variante greifen. Im Jahr 2022 waren es noch 30 %, die sich immer, sowie 30 %, die sich häufig beim Kauf von Haushaltsgeräten für energieeffiziente Geräte entschieden. Seit 2018 lässt sich hier also ein Abwärtstrend erkennen. Ein leichter Rückgang lässt sich auch bei der Nutzung umwelt- und klimafreundlicher Verkehrsmittel feststellen. 15 % der Befragten gaben 2024 an, für ihre alltäglichen Wege das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder zu Fuß zu gehen. Weitere 19 % sagten, dass sie dies sehr oft tun. 2022 waren es ähnlich viele, in den Erhebungen der Jahre zuvor aber etwas mehr (siehe Abb. „Bereitschaft zu klimaschonendem Handeln im Zeitvergleich“). Umweltbewusstsein Jugendlicher Das Problembewusstsein für Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes Jugendlicher und junger Erwachsener wurde in den letzten Jahren gezielt mittels der Studienreihe „ Zukunft? Jugend fragen! “ erhoben. Die Untersuchung aus dem Jahr 2023 ergab, dass 78 % der 14- bis 22-Jährigen den Schutz von Umwelt und Klima für sehr wichtig oder eher wichtig hielten. Im Vergleich zur Vorstudie aus dem Jahr 2021 stellte dies einen Rückgang um sieben Prozentpunkte dar. Andere Themen wie der Zustand des Bildungswesens, soziale Gerechtigkeit sowie die gestiegenen Preise waren für rund 90 % Befragten wichtig und haben gegenüber den Vorjahren an Bedeutung gewonnen.
Die wichtigsten Fakten In der Repräsentativbefragung aus dem Jahr 2024 gaben 15 % an, dass sie sich aktiv für den Umwelt- und Naturschutz engagieren. Im Jahr 2022 waren es 17 % und im Jahr 2020 19 %. Der Indikator zeigt, dass sich der positive Trend aus den Jahren 2018 bis 2020 nicht fortgesetzt hat. Betrachtet man die einstelligen Prozentwerte für das aktive Engagement von 2006 bis 2016, so stellen die 15 % aus dem Jahr 2024 im Langzeitvergleich einen relativ großen Anteil dar. Welche Bedeutung hat der Indikator? Mit unserem Verhalten beeinflussen wir Natur und Umwelt – sei es beim Arbeiten, in der Freizeit oder auf Reisen. Der gesellschaftliche Stellenwert des Umweltschutzes hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. Dies zeigt die Umweltbewusstseinsstudie , die das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt alle zwei Jahre veröffentlicht. In dieser Studie werden regelmäßig Meinungen zur Umweltpolitik und zum Umweltschutz abgefragt. Umweltschutz wird nicht nur durch die Politik, sondern maßgeblich auch durch die Arbeit von Freiwilligen vorangetrieben. Der Indikator zeigt die Anzahl derer, die bereits in Umweltverbänden und Ähnlichem aktiv sind, sowie das Potenzial für weiteres ehrenamtliches Engagement. Besonders große Relevanz für ein zukünftiges Engagement haben dabei zeitlich befristete und lokale Umweltschutzprojekte und -aktivitäten. Zudem es große Potenziale, das Engagement für einen ökologisch nachhaltigen Wandel auch in anderen Bereichen zivilgesellschaftlichen Engagements zu stärken und mit dem Einsatz für sozial gerechte Verhältnisse zu verbinden. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Der Indikator zeigt, dass sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre (2018-2020) nicht fortgesetzt hat: Im Jahr 2024 gaben 15 % der repräsentativen Stichprobe an, dass sie sich aktiv für den Umwelt- und Naturschutz engagieren. Im Jahr 2022 waren es 17 %. Vor dem Jahr 2018 war die Entwicklung uneinheitlich. Zwischen 2006 und 2016 schwankte der Anteil der Personen, die von einem aktiven Engagement im Umwelt- und Naturschutz berichteten, zwischen 6 % und 9 %. Der Anteil der Personen, die sich ein solches Engagement vorstellen konnten, bewegte sich zwischen 35 % und 48 %. Dieser Wert stieg im Jahr 2018 auf 51 %; im Jahr 2020 wurde dieser Anteil nicht erfasst. Alternativ dazu wurde im Jahr 2024 und 2022 die Bereitschaft, sich zukünftig für Umwelt- und Klima schutz zu engagieren, erhoben. Diese liegt 2024 mit 29 % im in etwa gleich hoch wie im Jahr 2022 (28 %). Ein hohes Umweltbewusstsein ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Lebensweise. Es ist auch ein wichtiger Treiber für eine starke Umweltpolitik, die die natürlichen Lebensgrundlagen angemessen schützen kann. Deshalb sollte ehrenamtliches Engagement und Beteiligung von der Umweltpolitik weiterhin unterstützt werden. Wie wird der Indikator berechnet? Seit 1996 wird im Zweijahresrhythmus mit der Umweltbewusstseinsstudie repräsentativ erforscht, wie sich die umweltrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung in Deutschland entwickeln. In die Befragungen wurden von 2014 bis 2022 auch junge Menschen der Altersgruppe zwischen 14 und 17 Jahren einbezogen. Im Jahr 2024 fand die Erhebung mittels PostDirekt-Verfahren statt, welches erst ab 18 Jahren möglich ist. Eine detaillierte Untersuchung des Umweltbewusstseins junger Menschen in Deutschland fand zuletzt mit der Studie „ Zukunft? Jugend fragen! 2023 “ statt. Weitere Informationen zur Erhebungsmethode finden sich in der Publikation „Umweltbewusstsein in Deutschland 2024“ . Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Umweltbewusstsein und Umweltverhalten" .
Die Jugendstudie „Zukunft? Jugend fragen! 2023“ untersuchte zum vierten Mal in Folge die nachhaltigkeitsbezogenen Sichtweisen, Einstellungen und Verhaltensweisen junger Menschen zwischen 14 und 22 Jahren.Die Ergebnisse zeigen, dass im Jahr 2023 im Vergleich zu den Vorjahren der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz etwas rückläufig war und die jungen Menschen von weniger Engagement berichteten. Zudem fiel der Blick auf das Engagement von Umwelt- und Klimaaktivisten kritischer aus als zuvor. Politische Maßnahmen, die bei den Teilnehmenden der Studie mehrheitsfähig waren, setzen eher auf positive Anreize als auf Bepreisung oder Einschränkungen. Im Bildungsbereich ist der Umwelt- und Klimaschutz in niedrigschwelligen Alltagsmaßnahmen zwar angekommen, aber es besteht noch viel Potenzial bei der inhaltlichen Thematisierung von Nachhaltigkeit.Im hier vorliegenden wissenschaftlichen Bericht zur Studie werden die Forschungsmethoden und die inhaltlichen Ergebnisse ausführlich vorgestellt.
Bewerbungsverfahren „Demonstrationsvorhaben Partnerbetrieb Naturschutz“ startet am 25. November 2024 – Online-Informationsveranstaltung am 14. oder 18. November 2024 „Mehr Naturschutz in der Agrarlandschaft kommt nicht nur der Biodiversität zugute. Auch die Landwirtschaft profitiert durch vielfältige Agrarökosysteme, die wichtige Ökosystemdienstleistungen wie Bestäubung durch Insekten, Schutz des Bodens vor Erosion durch Wind und Wasser oder auch den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit durch ein vielfältiges Bodenleben bereitstellen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder an-lässlich des Bewerbungsstarts zum „Demonstrationsvorhaben Partnerbetrieb Naturschutz“. Daran können sich alle landwirtschaftlichen Betriebe, unabhängig ihrer Betriebsschwerpunkte und unabhängig davon, ob es sich um Bio- oder konventionell wirtschaftende Betriebe handelt, bewerben und Teil eines Netzwerkes von mittlerweile 330 Betrieben in Rheinland-Pfalz werden. Als Partnerbetrieb Naturschutz erhalten sie eine kostenlose fachkundige Beratung, wie sie für mehr Natur- und Artenschutz auf ihren Betrieb sorgen können. Ziel dieses Beratungsangebotes ist es, gemeinsam mit der Landwirtschaft der Biodiversitätskrise zu begegnen, indem Lebensräume von Tieren und Pflanzen in der Kulturlandschaft geschaffen oder erhalten werden. Gesellschaftliche Anerkennung durch ökologisches Engagement, betriebliche Diversifizierung durch Dienstleistungsangebote im Naturschutz oder Zusatzeinkommen durch Vertragsnaturschutzmaßnahmen können wichtige Aspekte für eine nachhaltige Ausrichtung landwirtschaftlicher Betriebe sein. „Unsere Partnerbetriebe Naturschutz stehen für die gelingende Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und landwirtschaftlicher Praxis,“ so Eder. „Deshalb möchten wir dauerhaft daran festhalten und haben das Konzept als Demonstrationsvorhaben weiterentwickelt und auf zukunftsfähige Füße gestellt.“ Ziel im Partnerbetrieb Naturschutz ist die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung einer erfolgreichen Naturschutzstrategie für den eigenen Betrieb. Wichtig ist es dabei, die Naturschutzpotenziale im jeweiligen Betrieb zu erkennen: Welche Arten und Lebensräume sind im Umfeld von Bedeutung? Was brauchen diese Arten? Kann der Betrieb durch eine naturschutzgerechte Aufwertung der Betriebs- und Hofflächen zum Erhalt ihrer Lebensräume beitragen? Das sind typische Fragen, die im Rahmen dieses Beratungsangebots mit den Expertinnen und Experten angesprochen werden. Auch ökonomische Aspekte werden dabei nicht außer Acht gelassen. Vom 25. November bis zum 8. Dezember 2024 können sich Landwirtinnen und Landwirte als Partnerbetrieb Naturschutz bewerben. Begrenzte Teilnehmerzahl und Teilnahmevoraussetzungen Die Teilnehmerzahl innerhalb des Demonstrationsvorhabens Partnerbetrieb Naturschutz ist auf insgesamt 48 Betriebe (2 Betriebe pro Landkreis) begrenzt. Sollten pro Landkreis mehr als zwei Bewerbungen vorliegen, erfolgt die Auswahl der Bewerber in diesen Landkreisen nach Rankingstufen: Bewerber mit Wirtschaftsflächen in Naturschutzgebieten (NSG) Bewerber mit Wirtschaftsflächen in Natura2000-Gebieten Zeitpunkt des Bewerbungseingangs Voraussetzung für die Zulassung zum Bewerbungsverfahren ist die Teilnahme an einer Online-Informationsveranstaltung. Dort werden der Ablauf des Demonstrati-onsvorhabens Partnerbetrieb Naturschutz erläutert und anhand praktischer Beispie-le weitere Einblicke in die gemeinsame Arbeit gegeben. Danach werden interessierte Betriebe besser einschätzen können, ob sie sich für die Teilnahme am „Demonstrationsvorhaben Partnerbetrieb Naturschutz“ bewerben möchten. Die Online-Infoveranstaltungen finden statt am: Donnerstag, 14. November 2024, 18:00 bis 20:00 Uhr sowie Montag, 18. November 2024, 18:00 bis 20:00 Uhr Die Anmeldung zu einer der beiden Informationsveranstaltungen ist möglich unter: https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Termine/nach-Datum Hintergrund Das gesamtbetriebliche Beratungsangebot „Partnerbetrieb Naturschutz“ wurde erstmals im Jahr 2010 angeboten. Seither haben fünf Bewerbungsverfahren stattgefunden. Im Dezember 2023 überreichte Staatssekretär Dr. Erwin Manz 36 Betrieben aus letzten Verfahren die Anerkennungsurkunde zum Partnerbetrieb Naturschutz. Damit ist das landesweite Netzwerk Partnerbetrieb Naturschutz auf nunmehr 330 Betriebe angewachsen. Die Partnerbetriebe legen Ackerwildkrautflächen an, bewirtschaften Streuobstwiesen, erhalten artenreiches Grünland durch späte Mahd und Verzicht auf Düngung. Sie bauen Lebenstürme für Insekten, schaffen Lebensräume für Rebhuhn, Rotmilan oder Neuntöter. Weitere Informationen zum anstehenden Bewerbungsverfahren und Demonstrationsvorhaben gibt es unter www.partnerbetrieb-naturschutz.rlp.de oder direkt bei der Koordinationsstelle am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Katharina Metternich, Tel.-Nr.: 0671/820-4314.
Die integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe in Wilmersdorf ist nach dem Zukunftsforscher Robert Jungk benannt, welcher 1986 für seinen Einsatz für die Umwelt den alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) erhielt. Durch ihr aktives Engagement im Klima- und Umweltschutz ehrt die Schule ihren Namensgeber im gesamten Schulalltag. Biodiversität auf dem Schulgelände Mit zahlreichen Maßnahmen auf dem Schulgelände leistet die Robert-Jungk-Oberschule einen dezidierten Beitrag zur Artenvielfalt im urbanen Raum Berlins. Der Schulgarten umfasst eine Ackerfläche, einen Teich, einen Bienengarten und eine Imkerei. Vögel und Insekten finden auf dem Gelände Schutzräume, Nahrung sowie Nisthilfen und -plätze. Die Schule verfügt zudem über ein autarkes Regenwasser-Versickerungssystem. So wird das kostbare Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet, sondern effektiv genutzt. Die Schülerinnen und Schüler bewirtschaften den Garten unter Anleitung in Eigenregie und betreiben ebenfalls die schuleigene Imkerei. Diese bietet nicht nur hochwertigen Honig an, sondern ebenfalls selbst hergestellte Seifen, Kerzen und Salben. Der Schulgarten wird permanent weiterentwickelt und erweitert. Wissen ist Macht! Dieser Grundsatz gilt insbesondere in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Wilmersdorfer Schule führt regelmäßige Klimaschutz-Projektwochen durch. In den AGs Nachhaltigkeit, Schulimkerei und Schulgarten haben die Lernenden die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Umweltschutz in der Praxis auseinandersetzen. Die Schule plant zudem die zukünftige Haltung von Schulhühnern, um dieses Angebot weiter zu vertiefen. Das Unterrichtskonzept „Natur und Draußen“ ermuntert Schülerinnen und Schüler, sich als Teil der Umwelt zu betrachten und diese zu schützen. Der geplante Bau eines offenen Klassenzimmers soll dies weiter unterstützen. Abfallvermeidung und -trennung ist einer der Hauptbestandteile nachhaltiger und umweltschonender Lebensweisen. In der Robert-Jungk-Oberschule liegt deshalb ein besonderes Augenmerk auf ein effektives und transparentes Abfallmanagement, welches die Schülerinnen und Schüler für die Thematik sensibilisiert. So führte die Schulmensa etwa ein Mehrwegsystem ein. Zudem können nachhaltige Trinkflaschen erworben werden. Klamotten-Tausch-Partys sowie eine Kunstkampagne zur Abschaffung von Einwegverpackungen schärft das Bewusstsein der Lernenden für das Thema der Abfallvermeidung. Die Einführung eines schulweiten stringenten Abfalltrennungssystems ist geplant. Ein Teil des Energiebedarfs der Schule wird von einer Solaranlage geliefert. Nach einem Energierundgang mit Experten arbeitet die UNESCO-Projektschule sukzessive daran, den Energiebedarf des Gebäudes im Sinne der Nachhaltigkeit mit diversen Maßnahmen zu reduzieren. So wurde bereits ein stromsparendes Beleuchtungssystem installiert. Die Flure des Gebäudes werden zudem mit Energiesparlampen beleuchtet. Geplant ist weiterhin die Optimierung des Heiz-Managements sowie der Austausch der Leuchtmittel in den Klassenräumen mit Energiesparlampen. Einsatz neuer Technik | Regenerative Energien | Abfallvermeidung | Abfalltrennung | Schulgarten | Heiz-Management | Stromsparendes Beleuchtungssystem | Energierundgang | Schulprogramm | Projekte Die integrierte Sekundarschule in Wilmersdorf zählt knappt 1000 Schülerinnen und Schüler sowie 115 Lehrkräfte und Erziehende. Als Staatliche Europaschule Berlin (Deutsch – Polnisch) bietet die Robert-Jungk-Oberschule zweisprachigen Unterricht und bilinguale Lerngruppen an. Neben dem doppelten Spracherwerb erlangen die Schülerinnen und Schüler ein europäisches Selbstverständnis und tief gehende Einblicke in die polnische Kultur. Im Sinne des Namensgebers Robert Jungk wird die Schule als gemeinsamer Gestaltungsraum von Schülerinnen und Mitarbeitern betrachtet. Intensive Kommunikation sowie transparente Entscheidungen ermutigen alle dazu, aus der Rolle des Betroffenen zu treten und zum Beteiligten zu werden. Darüber hinaus legt die Robert-Jungk-Oberschule einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der Medienkompetenz und der Entfaltung der Persönlichkeit ihrer Schülerinnen und Schüler. Durch den europäischen Schwerpunkt des Lernortes wird die interkulturelle Kompetenz der Lernenden gefördert. UNESCO-Projektschule Gütesiegel Berliner Klimaschule 2013 und 2015 Bild: halfpoint/Depositphotos.com Weitere engagierte Schulen in Charlottenburg-Wilmersdorf Übersicht: Diese Charlottenburger und Wilmersdorfer Schulen engagieren sich besonders im Klima- und Umweltschutz. Weitere Informationen Bild: Rawpixel/Depositphotos.com Handlungsfelder im Klimaschutz Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit, Klimabildung: In diesen Bereichen engagieren sich Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen um nachhaltige Verbesserungen im Klimaschutz. Weitere Informationen
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