Kurzbeschreibung: Lärmsanierungsmassnahmen an der Quelle haben nach dem Konzept des USG und der LSV grundsätzlich Priorität. Die heute technisch erprobten und realisierbaren Maßnahmen genügen indessen nicht, den Lärm längs der Eisenbahnstrecken ausreichend zu reduzieren. Weitere Maßnahmen, insbesondere zur Lärmminderung bei Güterwagen, sind daher unerlässlich. Auch im Sanierungskonzept des IDA-E2 Schlussberichtes und in der Botschaft des Bundesrats über die Lärmsanierungen der Eisenbahnen wurde den Maßnahmen an Schienenfahrzeugen erste Priorität auferlegt. Das BUWAL ist darum an den Ergebnissen dieses Forschungsprojektes sehr interessiert. Mit dem Projekt 'Lärmminderung an Güterwagen' will die Technische Universität Berlin (TUB), im Auftrag des deutschen Umweltbundesamtes, Grenzwerte für Körperschallamplituden bei Güterwagen festlegen. Mit den in diesem Projekt erzielten Daten kann dann im Rahmen von Ausschreibungen die Entwicklung leiser Güterwagenfahrwerke gefordert und auch abgesichert überprüft werden. Projektziele: Das Projekt 'Lärmminderung bei Güterwagendrehgestellen' umfasst den mess-technischen Vergleich verschiedener Typen von Drehgestellen bei Güterwagen. Ziel ist es, nach Auswertung der Messungen, Anforderungen für die Konstruktion lärmarmer Güterwagendrehgestelle aufstellen zu können. Die Messungen der Drehgestelle werden bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Trassierungsbedingungen vorgenommen. Das Ziel der Messungen ist die akustische Bewertung der Drehgestelle und deren Komponenten. Hierzu werden an den einzelnen Drehgestellen und am Gleis Beschleunigungsaufnehmer montiert. Gleichzeitig wird der Luftschall in 7,5 m Abstand von der Gleismitte gemessen. Außerdem sollen die Laufräder der Drehgestelle nach der ersten Messung reprofiliert und anschließend nochmals vermessen werden. Auf diese Weise lässt sich der Einfluss der Laufräder abschätzen. Die Messungen sind nach vorliegendem Messkonzept zum F+E-Vorhaben 298 54 115 'Lärmminderung bei Güterwagen' durchzuführen.
Der Niedriggeschwindigkeitsbereich (bis 50 km/h) ist fuer die Laermbekaempfung ein komplexer Problemkreis. Gruende: konventionelle Laermschutzmassnahmen sind aus staedtebaulichen Aspekten und Verkehrssicherheit oft nicht realisierbar; Berechnungsmodelle zu ungenau; etc.). Optimale Strassenbelaege koennen die Laermemissionen aber wesentlich vermindern. Damit bildet das Wissen ueber die Anwendung solcher Belaege eine wichtige Grundlage fuer die Laermbekaempfung. Projektziele: Erarbeiten von Anforderungen an die akustischen Eigenschaften sowie Vorschriften fuer den Einbau und den Unterhalt laermarmer Belaege. Erstellen eines Konzepts (inkl. Parameter) fuer die Langzeitueberwachung der Wirksamkeit dieser Belaege. Erarbeiten von Normierungsvorschlaegen. Umsetzung und Anwendungen: Das schweizerische Bundesumweltrecht verlangt die Einhaltung festgesetzter Belastungsgrenzwerte durch laermemittierende Anlagen. Verursacher, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, sind verpflichtet in einem vorgegebenen Zeitrahmen mit Sanierungen einen umweltrechtlich korrekten Zustand vorzunehmen und auszuweisen. Erleichterungen gegenueber dieser Pflicht, aus dem Laermschutz uebergeordneten Gruenden, sind insbesondere fuer im oeffentlichen Interesse stehende Anlagen vorgesehen. Das Strassennetz im Siedlungsraum beansprucht sowohl diesen Status als auch die Privilegien. In Gebieten grosser Bewohnerdichte verbleiben oder akzentuieren sich die unerwuenschten Laermbelastungen durch den Strassenverkehr: bauliche Massnahmen sind beschraenkt realisierbar und fuer den Einbau von Schallschutzfenstern muss als Bedingung die Ueberschreitung des Alarmwertes beim Betroffenen nachweislich bestehen. Damit werden Stadt- und Siedlungsentwicklungen gebremst, da in laermbelasteten Gebieten Bausubstanzerneuerungen und Nutzungsaenderungen nicht frei von Auflagen vorgenommen werden koennen. Der Einbau laermarmer Strassenbelaege im dichtbebauten Siedlungsraum verfolgt die Ziele, Laermbekaempfung an der Quelle vorzunehmen und die Kosten fuer die Massnahmen in einen volkswirtschaftlich vorteilhafteren Rahmen zu bringen. Alarmwert belastete Gebiete werden reduziert, der finanzielle Aufwand fuer den Schallschutzfenstereinbau verkleinert und die Laermminderung wirkt flaechenmaessig. Der Forschungsauftrag untersuchte die komplexen Parameter dieser fuer einen definierten Einsatz bestimmten Strassendeckschichten und schaetzte die damit verbundenen Auswirkungen ab. Pilotversuche sind angelaufen um die ermittelten Forschungsresultate in der Praxis zu ueberpruefen und kontinuierlich die erforderlichen Verbesserungen einbringen zu koennen.
Nachfolgeauftrag fuer Projekt 1999.K.03. Weiterfuehrende Beratung durch die Technischen Universitaet Berlin. Beschreibung der Resultate: Die Ergebnisse der Zusammenarbeit dienten der Umsetzung des Sanierungskonzeptes fuer die Laermsanierung der schweizerischen Eisenbahnen, insbesondere der Gueterwagen Umsetzung und Anwendungen: Die Umsetzung erfolgte im Rahmen der Laermsanierung der Eisenbahnen.