Die letzte Ökobilanz des Umweltbundesamtes für grafische Papiere, in der die Umweltwirkungen von Primär- und Recyclingpapieren umfassend untersucht wurden, stammt aus dem Jahr 2000 (Tiedemann et al. 2000). Ein zentrales Ergebnis dieser Studie war, dass "die Herstellung von grafischen Papieren aus Recyclingfasern wesentlich umweltfreundlicher ist als die Verwendung von Frischfasern aus Holz als Rohstoff". Die Vergabekriterien des Umweltzeichens Blauer Engel für Papierprodukte basieren ebenfalls auf den Ergebnissen dieser Studie und fordern die höchstmögliche Verwendung von Recyclingpapier, vorzugsweise aus Post-Consumer-Abfällen, als Rohstoff für die Papierherstellung. Die vorliegende Studie stellt eine Aktualisierung dieser Ökobilanz dar. Dabei wurde sie um die Betrachtung von Hygienepapieren, und eine Diskussion über Biodiversität, Landnutzungswandel und Kohlenstoffspeicherung ergänzt. Besonderer Fokus liegt zudem auf dem Papierrecycling in Deutschland. Die aktualisierten Ergebnisse stützen weitgehend die bisherigen Empfehlungen des UBA und die Anforderungen des Ökolabels Blauer Engel zur Förderung von Recyclingpapier. Es ist wesentlich umweltfreundlicher, grafisches Papier aus recycelten Fasern herzustellen, als Primärfasern aus Holz als Rohstoff zu verwenden. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Erfassung der Zahl feiner und ultrafeiner Partikel aus Bürogeräten während der Druckphase zur Entwicklung eines Prüfverfahrens für das Umweltzeichen Blauer Engel für Bürogeräte mit Druckfunktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 4 Material und Umwelt, Fachgruppe 4.2 Umweltrelevante Material- und Produkteigenschaften, Arbeitsgruppe 4 2.2 Emission aus Materialien durchgeführt. A) Problemstellung: Die erfolgreiche Weiterentwicklung des Blauen Engels hängt davon ab, ob es gelingt, an aktuelle und in die Zukunft weisende Trends in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft anzuknüpfen und das Zeichen im Alltag besser sichtbar zu machen. Neben der bisherigen Schwerpunktsetzung Ressourcenschutz und Energieeffizienz soll der Blaue Engel zu einem Kennzeichnungsinstrument für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte weiterentwickelt werden. Im Vordergrund steht der Schutz der menschlichen Gesundheit vor unerwünschten Einwirkungen, die von Waren und Dienstleistungen ausgehen können. Schwerpunkte sind u.a. die Sicherstellung einer guten Innenraumluftqualität durch Minderung oder Vermeidung von Schadstoffen. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Die Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik sind eines der Schwerpunktthemen der Jury Umweltzeichen in der Berufungsperiode 2007-2010. Die Erfassung von Emissionen, insbesondere feiner und ultrafeiner Partikel aus Bürogeräten (Kopierer, Drucker und bildgebender Geräte) während der Druckphase und die Bewertung des gesundheitlichen Risikos sind aktuelle Fragestellungen, die auch die Auszeichnung der besonders emissionsarmen Geräte mit dem Blauen Engel betrifft. Handlungsbedarf sehen BMU und UBA hinsichtlich der Weiterentwicklung der emissionsbegrenzenden Anforderungen an feine und ultrafeine Partikel im Rahmen des Blauen Engel für Bürogeräte mit Druckfunktion. Hierzu ist vordringlich ein standardisierbares Prüfverfahren zu entwickeln. C) Ziel des Vorhabens ist es, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die methodischen Grundlagen zur Erfassung der Zahl Zusammensetzung feiner und ultrafeiner Partikel aus Bürogeräten während der Druckphase zu entwickeln. Es soll ein standardisierbares Prüfverfahren für die Vergabe des Blauen Engel entwickelt und erprobt werden. Die Ergebnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung des Umweltzeichens für Bürogeräte ein.